DE19962591A1 - Heissluftmaschine - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Heißluftmaschine mit offenem Kreislauf, eine sogenannte Ericsson-Heißluft-Maschine (kurz: EHM) beschrieben, bei der die thermische Energie durch eine exotherme chemische Reaktion im komprimierten Arbeitsgas zugeführt wird, vorzugsweise nach Vorwärmung des Arbeitsgases in einem Regenerator, welcher die thermische Rest-Energie des Arbeitsgases nach dessen Expansion speichert. DOLLAR A Die exotherme Reaktion erfolgt entweder als Verbrennung eines brennbaren Gases bzw. einer brennbaren Flüssigkeit in Luft oder als katalytische Reaktion eines Gas-Luft-Gemischs. DOLLAR A Eine erfindungsgemäße Heißluftmaschine hat das Potential eines ungewöhnlich hohen Wirkungsgrades bei sehr geringem Schadstoff-Ausstoß, geringem Laufgeräusch und geringer Triebwerks-Belastung.
Description
Die Erfindung betrifft eine Heißluftmaschine mit offenem Kreis
lauf nach J. Ericsson, eine sogenannte Ericsson-Heißluft-Ma
schine, im folgenden zur Vermeidung unnötiger Längen kurz "EHM"
genannt.
Die EHM ist seit ca. 140 Jahren im Prinzip bekannt und wird heu
te als Stirling-Maschine mit offenem Kreislauf aufgefaßt. Sofern
ein Regenerator verwendet wird, welcher die komprimierte Luft er
wärmt, bevor diese im beheizten Expansionsraum expandiert, und
dieser Regenerator die ungenutzte thermische Energie der Luft
speichert, bevor die letztere die Maschine verläßt, wird im Prin
zip der Ericsson-Prozeß durchgeführt, welcher bei gegebenen Tem
peraturgrenzen bekanntlich den theoretisch maximal möglichen,
nämlich den des Carnot-Prozesses erreicht.
Trotz dieses Potentials eines hohen Wirkungsgrades konnte sich
die bekannte EHM gegenüber konkurrierenden Antriebsmaschinen,
insbesondere dem Otto- und dem Diesel-Motor nicht behaupten.
Der Hauptgrund für die Unterlegenheit der bekannten EHM liegt in
der Tatsache, daß die thermische Energie durch Wärmeübertragung
an den Systemgrenzen auf das Arbeitsgas übertragen wird. Da Gase
bekanntlich eine sehr geringe Wärme-Leitfähigkeit haben, ist die
erreichbare Wärmeübertragung mangelhaft, so daß sowohl die Lei
stung als auch der Wirkungsgrad einer EHM der bekannten Bauart
gegenüber den theoretischen Werten sehr weit zurückfallen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Verbesserung
der bekannten EHM hinsichtlich deren Leistung und Wirkungsgrad.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ther
mische Energie, welche in mechanische Arbeit umgewandelt werden
soll, durch eine exotherme chemische Reaktion im komprimierten
Arbeitsgas (4', 4") erzeugt wird, nachdem dieses in einem Rege
nerator (12) vorgewärmt wurde, und daß die ungenutzte Rest-Ener
gie dieses Arbeitsgases (4") in dem genannte Regenerator (11) ge
speichert wird, bevor das Arbeitsgas die Maschine verläßt.
Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind den Ansprü
chen 1 bis 16 sowie den Fig. 1 bis 5 zu entnehmen.
Der grundsätzliche Aufbau einer erfindungsgemäßen EHM ist im
Prinzip der einer bekannten EHM und besteht aus einem Verdichter
(6), welcher ein kaltes Arbeitsgas (4) ansaugt und verdichtet,
einem heißen Expansionsraum (15) in welchem das Arbeitsgas (4")
bei hoher Temperatur expandiert und einer Ventil-Anordnung (5, 7,
9), welche den Weg des Arbeitsgases (4, 4', 4", 4''') durch die
EHM steuert.
Zusätzlich zu einer bekannten EHM enthält eine erfindungsgemäße
EHM Einrichtungen (3, 12, 13, 14, 19), welche eine exotherme Reaktion
im Arbeitsgas (4, 4', 4") ermöglichen, wodurch nach Vorwärmung des
Arbeitsgases in einem Regenerator (11) eine sehr wirksame Erhö
hung der Temperatur des Arbeitsgases (4") erfolgt.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine erfindungsgemäße EHM nach Anspruch 3.
Fig. 2 Eine erfindungsgemäße EHM nach Anspruch 4.
Fig. 3 Eine erfindungsgemäße EHM nach Anspruch 5.
Fig. 4 Eine erfindungsgemäße EHM nach Anspruch 6.
Fig. 5 Den Verdichter (6) einer erfindungsgemäßen EHM nach
Anspruch 11.
Die technische Realisierung der exothermen Reaktion hängt von
der Art des verwendeten Brennstoffs ab:
Bei Verwendung eines brennbaren Gases wird erfindungsgemäß das brennbare Gas (2) mit Luft (1) in einer Mischvorrichtung (3) ge mischt und bilden gemeinsam ein zündfähiges Arbeitsgas (4, 4'), welches im Verdichter (6) verdichtet, im Regenerator (11) vorge wärmt und anschließend verbrannt wird. Die Verbrennung erfolgt dabei vorzugsweise bereits im heißen Teil des Regenerators (11) durch Kontakt mit dessen heißer Oberfläche. Für den Start der Maschine ist erfindungsgemäß eine elektrische Zündvorrichtung (13, 14) vorgesehen, welche bei noch kaltem Regenerator (11) die Zündung des Arbeitsgases (4', 4") ermöglicht (s. Fig. 1).
Bei Verwendung eines brennbaren Gases wird erfindungsgemäß das brennbare Gas (2) mit Luft (1) in einer Mischvorrichtung (3) ge mischt und bilden gemeinsam ein zündfähiges Arbeitsgas (4, 4'), welches im Verdichter (6) verdichtet, im Regenerator (11) vorge wärmt und anschließend verbrannt wird. Die Verbrennung erfolgt dabei vorzugsweise bereits im heißen Teil des Regenerators (11) durch Kontakt mit dessen heißer Oberfläche. Für den Start der Maschine ist erfindungsgemäß eine elektrische Zündvorrichtung (13, 14) vorgesehen, welche bei noch kaltem Regenerator (11) die Zündung des Arbeitsgases (4', 4") ermöglicht (s. Fig. 1).
Statt eines brennbaren Gases (2) kann in an sich bekannter Weise
auch der Dampf eines vergasbaren flüssigen Brennstoffes verwen
det werden. Die Mischvorrichtung (3) enthält in diesem Fall
einen Vergaser oder eine entsprechende Einrichtung, wie sie von
Otto-Motoren bekannt ist.
Bei Verwendung eines zündfähigen Arbeitsgases (4, 4') treten im
heißen Expansionsraum (15) sehr hohe Temperaturen auf, die zwar
im Interesse eines hohen Wirkungsgrades durchaus erwünscht sind,
die aber die Grenzen der thermischen Belastbarkeit der verwen
deten Werkstoffe an den Wandungen des heißen Expansionsraumes
(15) überschreiten können.
Zur Verminderung der maximalen Temperatur im heißen Expansions
raum (15) wird daher in weiterer Ausgestaltung des allgemeinen
Erfindungsgedankens vorgeschlagen, ein brennbares Gas oder ein
zündfähiges Gas-Luft-Gemisch (2') außerhalb des Verdichters (6)
zu verdichten und im Bereich des Regenerators parallel zum
Hauptstrom des Arbeitsgases (4'), welches in diesem Falle nur
aus Luft besteht, einzublasen und anschließend zu verbrennen (s.
Fig. 2).
Eine solche Anordnung hat den weiteren Vorteil, daß die Leistung
der Maschine durch Änderung der eingeblasenen Menge des brenn
baren Gases oder Gas-Luft-Gemischs (2') in weiten Grenzen vari
iert werden kann, ohne dabei die Zündgrenze des Gas-Luft-Ge
mischs zu unterschreiten.
Bei Verwendung eines flüssigen, nicht vergasbaren Brennstoffs
(z. B. leichten Heizöls) wird als Arbeitsgas (9) zunächst nur
Luft (1) angesaugt, verdichtet und im Regenerator (11) vorge
wärmt. Anschließend wird der Brennstoff (18) in an sich bekann
ter Weise eingespritzt, dabei fein zerstäubt und verbrannt. Vor
zugsweise erfolgt dabei die Verbrennung spontan an der auf Zünd
temperatur vorgewärmten Luft. Es entspricht aber auch dem allge
meinen Erfindungsgedanken, den eingespritzten Brennstoff (18)
mit Hilfe einer elektrischen Zündvorrichtung (13, 14) zu entzün
den. Eine solche Zündvorrichtung ist für den Start der Maschine
bei noch kaltem Regenerator (11) ohnehin erforderlich und daher
erfindungsgemäß vorgesehen (s. Fig. 4).
Eine weitere erfindungsgemäße Realisierung einer exothermen Re
aktion im Arbeitsgas (4') besteht in der katalytischen Verbren
nung eines reaktionsfähigen Gas-Luft-Gemischs, welches in einer
Mischvorrichtung (3) erzeugt wird und nach Verdichtung im Ver
dichter (6) und Vorwärmung im Regenerator (11) einen Katalysator
(12) durchströmt, in welchem es im Kontakt mit dessen chemisch
aktiver Oberfläche exotherm reagiert und dabei sich selbst und
den Katalysator (12) erhitzt (s. Fig. 3).
Ein wesentlicher Vorteil der katalytischen Verbrennung besteht
darin, daß auch sehr "magere" Arbeitsgase (4, 4') verwendet wer
den können, d. h. Arbeitsgase, die so wenig brennbare Anteile
enthalten, daß sie an sich nicht zündfähig sind. Damit ergibt
sich auch die Möglichkeit, die Leistung einer erfindungsgemäßen
EHM durch Änderung des Gehaltes an brennbarem Gas (2) im Ar
beitsgas (4, 4') auf sehr einfache und vorteilhafte Weise zu
variieren.
Für die rasche Leistungs-Änderung einer erfindungsgemäßen EHM
kann auch eine Drosselung des angesaugten Arbeitsgases (4) ange
wendet werden, wie sie an sich von Otto-Motoren bekannt ist.
Nachdem das Arbeitsgas (4") mit hoher Temperatur den heißen Ex
pansionsraum (15) des Arbeitszylinders (16) erreicht hat, wird
ein erster Teil seiner thermischen Energie durch Expansion im
heißen Expansionsraum (15) in mechanische Arbeit umgewandelt und
über eine Kurbelwelle (20) z. B. an einen elektrischen Generator
(30) abgegeben.
Ein weiterer Teil der thermischen Energie des Arbeitsgases (4")
wird nach erfolgter Expansion im Regenerator (11) gespeichert,
wann das noch warme Arbeitsgas (4") aus dem heißen Expansions
raum (15) ausgestoßen wird und dabei den Regenerator (11) und
gegebenenfalls den Katalysator (12) auf seinem Weg zum
Auspuffventil (9) rückläufig durchströmt.
Das Arbeitsgas (4''') verläßt eine erfindungsgemäße EHM schließ
lich über das Auspuffventil (9) am Auspuffrohr (10) mit einer
vergleichsweise niedrigen Temperatur, nachdem es einen großen
Teil seiner thermischen Energie in thermodynamisch reversiblen
Prozessen abgegeben hat. Der Rest seiner thermischen Energie
kann ebenso wie die bei der Kühlung der Maschine anfallende Wär
me vorteilhafterweise für Heizzwecke Verwendung finden.
Die Steuerung des Arbeitsgases (4, 4', 4", 4''') durch eine erfin
dunsgemäße EHM erfolgt mittels dreier Ventile (5,7,9).
Das Einlaßventil (5) des Verdichters (6) kann ein einfaches
Rückschlagventil sein, doch ist auch ein von der Kurbelwelle
(20) gesteuertes Einlaßventil (5) wegen geringerer Druckvrer
luste mit Vorteil anwendbar.
Das Auslaßventil (7) des Verdichters (6) kann bekanntlich eben
falls ein Rückschlagventil sein, doch ist es im Interesse einer
optimalen Steuerung des Arbeitsgases (4, 4', 4") vorteilhaft,
dieses Auslaßventil (7) zwangsweise in Abhängigkeit von der
Winkelstellung der Kurbelwelle zu steuern.
Das Auspuffventil (9) wird in jedem Fall durch die Rotation der
Kurbelwelle (20) gesteuert.
Ein besonderer Vorteil einer erfindungsgemäßen EHM liegt in der
Tatsache, daß alle Ventile (5, 7, 9), insbesondere das Auspuff
ventil (9), im relativ kalten Bereich der Maschine angeordnet
werden können. Sie können daher problemlos auch als Schieber
oder Drehschieber ausgeführt und mit Öl geschmiert werden, wo
durch ein geringer Verschleiß und ein sehr geringes Laufgeräusch
erreicht werden können.
Die Steuerung der Ventile erfolgt in an sich bekannter Weise so,
daß das Arbeitsgas (4) zunächst vom Verdichter (6) angesaugt und
verdichtet werden kann. Wenn der Kolben des Arbeitszylinders (16)
etwa den oberen Totpunkt erreicht hat, wird das Auslaßventil (7)
des Verdichters (6) geöffnet, und damit eine Verbindung zwischen
dem Verdichter (6) und dem heißen Expansionsraum (15) herge
stellt. Das Auslaßventil (7) bleibt über einen Drehwinkel der
Kurbelwelle (20) von wenigstens 90° geöffnet. Während dieser Zeit
wird das Arbeitsgas (4', 4") vom Verdichter (6) durch den Regene
rator (11) und gegebenenfalls den Katalysator (12) in den heißen
Expansionsraum (15) gedrückt, wobei sein Druck durch die Erhöhung
seiner mittleren Temperatur stetig ansteigt.
Nachdem der Kolben des Verdichters (6) seinen oberen Totpunkt
erreicht hat, kann das Auslaßventil (7) des Verdichters (6) ge
schlossen werden, so daß die Expansion des Arbeitsgases (4")
ausschließlich im heißen Expansionsraum (35) erfolgt. Dies ent
spricht der Arbeitswaise der bekannten EHM. Es ist jedoch in
weiterer Ausgestaltung des allgemeinen Erfindungsgedankens vor
gesehen, daß das Auslaßventil (7) des Verdichters (6) über einem
weiteren Drehwinkel der Kurbelwelle (20) von bis zu 85° geöffnet
bleibt, so daß die Expansion des Arbeitsgases (4') teilweise
auch im Verdichter (6) erfolgt. Bei dieser Arbeitsweise wird das
Auslaßventil (7) des Verdichters (6) erst kurz vor dem unteren
Totpunkt des Kolbens des Arbeitszylinders (36) geschlossen und
darauf das Auspuffventil (9) geöffnet.
Das Auspuffventil (9) kann über einen Drehwinkel der Kurbel
welle (20) von bis zu 180° geöffnet bleiben. Es ist jedoch in
weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens vorgesehen, daß
das Auspuffventil (9) bereits ca. 30° bis 50° vor der dem
oberen Totpunkt das Kolbens des Arbeitszylinders (16) geschlos
sen wird, um im heißen Expansionsraum (15) eine Vor-Kompression
des Arbeitsgases (4") zu erzielen und damit Verluste durch
Druckausgleich und Überströmung zu vermeiden.
Bei einer erfindungsgemäßen EHM, welche ein reaktionsfähiges
Gas-Luft-Gemisch (4, 4') ansaugt und verdichtet, besteht abwei
chend von der bekannten EHM das Problem, daß in einem unvermeid
lichen Verbindungsraum (8) und in den Hohlräumen des Regenera
tors (13) unverbranntes Arbeitsgas (4') vorhanden ist, wenn der
Kolben des Arbeits-Zylinders (16) den unteren Totpunkt erreicht.
Wenn zu diesem Zeitpunkt das Auspuffventil (9) geöffnet würde,
würde dieses unverbrannte Arbeitsgas (4') in das Auspuffrohr
(30) gelangen.
Um diesen sehr unerwünschten Verlust an unverbranntem Arbeitsgas
(4') und die damit verbundene Verunreinigung des Abgases (4''')
zu vermeiden, wird vorgeschlagen, einen Teil des aus dem heißen
Expansionsraum (35) ausgestoßenen Arbeitsgases (4") zunächst
über das noch offene Auslaßventil (7) des Verdichters (6) in
diesen zurückzuführen, wobei zunächst das in dem Verbindungsraum
(8) vorhandene unverbrannte Arbeitsgas (4') in den Verdichter
(5) zurückgedrückt und durch verbranntes Arbeitsgas (4") er
setzt wird. Erst im weiteren Verlauf dieses Rückström-Vorganges
wird das Auslaßventil (7) des Verdichters (6) geschlossen und
das Auspuffventil (9) geöffnet.
Berechnungen haben gezeigt, daß es im Interesse einer möglichst
vollständigen Expansion des Arbeitsgases (4") und damit sowohl
für den Wirkungsgrad der Maschine als auch für ein geringes Aus
puffgeräusch vorteilhaft ist, einen relativ großen Teil des im
heißen Expansionsraum (15) vorhandenen Arbeitsgases (4"), z. B.
40%, in den Verdichter (6) zu leiten, bevor das Auslaßventil des
Verdichters (6) geschlossen und das Auspuffventil (9) geöffnet
wird. Damit wird sichergestellt, daß praktisch kein unverbrann
tes Arbeitsgas (4') in das Auspuffrohr (10) gelangen kann.
Hinsichtlich der erreichbaren Leistung einer erfindungsgemäßen
EHM ist die oben beschriebene Arbeitsweise nicht nachteilig, es
muß jedoch ein größerer Teil der nicht verwertbaren thermischen
Rest-Energie, welche entsprechend der Grundidee der bekannten
EHM mit dem Abgas (4''') abgeführt wird, im Verdichter (6) abge
geben werden. Es wird daher in weiterer Ausbildung des Erfin
dungsgedankens vorgeschlagen, den Verdichter (6) in an sich
bekannter Weise z. B. mit Wasser (21) zu kühlen und den Kompres
sionsraum mit Kühleinrichtungen (22, 23) zu versehen, welche dem
Arbeitsgas (4', 4") eine große Oberfläche darbieten (s. Fig. 5).
Andererseits sind die Wandungen des heißen Expansionsraums (15)
im Interesse eines hohen Wirkungsgrades vorzugsweise durch Wärme-
Isolation gegen Wärmeverluste geschützt.
Bekanntlich setzt der Betrieb einer EHM eine phasenversetzte
Bewegung der Kolben im Verdichter (6) und im Expansionsraum (15)
voraus, wobei der Kolben des Arbeitszylinders (16) dem des Ver
dichters (6) um einen Phasenwinkel ϕ von ca. 90° voreilt.
Berechnungen haben gezeigt, daß auch andere Phasenwinkel ϕ mit
Vorteil anwendbar sind: bei kleineren Phasenwinkeln steigt die
Leistung einer erfindungsgemäßen EHM leicht an, allerdings
steigt dabei der maximale Druck in der Maschine überproportio
nal, so daß die Maschine unruhiger läuft und eventuelle Un
dichtigkeiten größere Verluste verursachen. Bei größeren Phasen
winkeln nimmt die Leistung leicht ab, wobei der maximale Druck
überproportional abnimmt und die Laufruhe der Maschine zunimmt.
Der bevorzugte Phasenwinkel ϕ einer erfindungsgemäßen EHM liegt
zwischen 60° und 120°, wobei der allgemeine Erfindungsgedanke
andere Phasenwinkel nicht ausschließt.
Gegenüber Otto- und Diesel-Motoren vergleichbarer Hubraumgröße
hat eine EHM bekanntlich eine wesentlich geringere Leistung.
Dies gilt teilweise auch für eine erfindungsgemäße EHM: unter
der Annahme einer Maximal-Temperatur von 600°C und einem Tot
raum-Anteil von 20% des Hubraumes leistet eine erfindungsgemäße
EHM nur ca. 1/5 bis 1/6 der Leistung eines Diesel-Motors glei
chen Hubraums, so daß sie kaum als Ersatz für die bekannten
Verbrennungsmotoren anzusehen ist.
Im Gegensatz zu den bekannten Verbrennungsmotoren kann aber eine
erfindungsgemäße EHM schon bei relativ kleiner Leistung, z. B. 1
bis 10 kW, einen sehr hohen Wirkungsgrad erreichen. Dies gilt ins
besondere für niedrige Drehzahlen, z. B. 1500 U/min, die hinsicht
lich des Wirkungsgrades für kleine Otto- und Diesel-Motoren eher
ungünstig sind, während der Wirkungsgrad einer erfindungsgemäßen
EHM mit abnehmender Drehzahl zunimmt.
Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen EHM gegenüber den
bekannten Verbrennungsmotoren besteht darin, daß die Verbren
nung des Arbeitsgases bzw. Brennstoffs nicht plötzlich, sondern
über einen längeren Zeitraum erfolgt, z. B. während eines Dreh
winkels der Kurbelwelle (20) von 30° bis 90°, und daß dabei der
Überdruck der Arbeitsgases (4") nicht plötzlich, sondern all
mählich ansteigt - unter den oben genannten Bedingungen nur auf
maximal ca. 3,5 bar.
Diese quasi-kontinuierliche Verbrennung bei relativ sehr gerin
gem Druck und hohem Luft-Überschuß führt einerseits zu einem
sehr geringen Anteil an schädlichen Verbrennungs-Produkten (NOx,
CHx, CO, Ruß), andererseits zu einer sehr geringen mechanischen
Belastung der Maschine und ermöglicht einen nahezu geräuschlosen
Betrieb.
Im Gegensatz zu den bekannten Verbrennungsmotoren ist damit bei
einer erfindungsgemäßen EHM der Interessen-Konflikt zwischen dem
Ziel eines hohen Wirkungsgrades einerseits und den Zielen einer
geringen Schadstoff-Entwicklung und geringer mechanischer Bean
spruchung der Konstruktion andererseits aufgehoben!
Die geringe thermische und mechanische Beanspruchung einer er
findungsgemäßen EHM ermöglicht zudem eine einfache und kosten
günstige Konstruktion und einen zuverlässigen Dauerbetrieb über
mehrere 1000 Stunden.
Die beschriebenen Eigenschaften einer erfindungsgemäßen EHM las
sen diese als besonders geeignet erscheinen, um in kleinen Hei
zungsanlagen, z. B. für Einfamilienhäuser, eine ökonomisch und
ökologisch zweckmäßige Kraft-Wärme-Kopplung zu realisieren.
Eine weitere zweckmäßige Anwendung einer erfindungsgemäßen EHM
liegt in der dezentralen Stromerzeugung, z. B. für Fahrzeuge mit
elektrischem Hybrid-Antrieb.
Claims (16)
1. Heißluftmaschine mit offenem Kreislauf mit einem Verdichter
(6), welcher ein kaltes Arbeitsgas (4) ansaugt und verdichtet,
einem heißen Expansionsraum (15), in welchem das Arbeitsgas (4")
bei hoher Temperatur expandiert, wobei der Kolben des Arbeits
zylinders (16) dem des Verdichters (6) um einen Phasenwinkel ϕ von
vorzugsweise 60° bis 120° voreilt, und einer Ventilanordnung (5,
7, 9), welche den Weg des Arbeitsgases durch die Maschine steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der thermischen Energie
durch eine diskontinuierlich ablaufende exotherme chemische Reak
tion im Arbeitsgas (4") erfolgt.
2. Heißluftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Arbeitsgas (4') in einem Regenerator (11) vorgewärmt wird, bevor
die exotherme chemische Reaktion im Arbeitsgas (4') erfolgt, und
daß das Arbeitsgas (4") den Regenerator (11) durchströmt, bevor
es die Maschine als Abgas (4''') verläßt.
3. Heißluftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Arbeitsgas (4, 4') ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch ver
wendet wird.
4. Heißluftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Arbeitsgas Luft verwendet wird, in welche ein brennbares
Gas oder ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch (2') eingeblasen und
verbrannt wird.
5. Heißluftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Arbeitsgas (4, 4') ein Gas-Luft-Gemisch
verwendet wird, welches in einem Katalysator (12) exotherm rea
giert.
6. Heißluftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Arbeitsgas Luft verwendet wird, in welche eine brennbare
Flüssigkeit (18) eingespritzt und verbrannt wird.
7. Heißluftmaschine Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Arbeitsgas (4") durch eine elektrische Zündvorrichtung gezündet
wird.
8. Heißluftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die eingespritzte brennbare Flüssigkeit (18) durch eine elektri
sche Zündvorrichtung (13, 14) gezündet wird.
9. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Arbeitsgas (4") nach erfolgter exothermer
Reaktion teilweise in den Verdichter (6) zurückgeleitet wird,
bevor das Auspuffventil (9) geöffnet wird.
10. Heißluftmaschine nach einem der vorliegenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Ladeeinrichtung vorgesehen ist, durch die
der mittlere Gasdruck in der Maschine erhöht werden kann.
11. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kompressionsraum des Verdichters (6)
Kühleinrichtungen (22, 23) aufweist, welche dem Arbeitsgas (4',
4") eine vergrößerte Oberfläche darbieten.
12. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdichter (6) gekühlt wird.
13. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeits-Zylinder (16) gekühlt wird.
14. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der heiße Expansionsraum (15) gegen Wärmever
luste isoliert ist.
15. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zur Kraft-Wärme-Kopplung in Heizungs-
Anlagen verwendbar ist.
16. Heißluftmaschine nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als primäre Kraftquelle für einen Hy
brid-Antrieb verwendbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162591 DE19962591A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Heissluftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162591 DE19962591A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Heissluftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19962591A1 true DE19962591A1 (de) | 2001-07-05 |
Family
ID=7934221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999162591 Ceased DE19962591A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Heissluftmaschine |
Country Status (1)
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---|---|
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