DE19961292C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verringerung von
Emissionsstreuungen nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Die Emissionen von Fahrzeugen können streuen. Ursache hierfür sind neben Motor- und
Fahrzeugeinflüssen auch Komponenten der Einspritzung und/oder der Abgasrückführung
bzw. Abgasrückführregelung. Hinzu kommen Streuungen der Einspritzmassen beim
Einspritzen von Auslass zu Auslass, Einspritzmassensignalfehler,
Luftmassensensorfehler, mangelnde Gleichverteilung der Abgasrückführung usw.
Aus der DE 198 19 937 C1 ist eine Einrichtung zum Regeln der Abgasrückführrate bei einer
Brennkraftmaschine bekannt. Dabei ist für jeden Brennraum ein Sensor und ein
Stelleelement zur zylinderindividuellen Regelung der Abgasführrückführrate vorgesehen.
Desweiteren ist aus der DE 196 20 780 A1 ein Verfahren und eine Anordnung zur
Durchführung eines Verfahrens zur optimalen Auswahl von Abgasrückführsystemen für
mehrzylindrige Brennkraftmaschinen bekannt. Hierzu ist vorgesehen, dass bei einem
Abgasrückführsystem, welches im Wesentlichen ein Abgassystem, ein Ansaugsystem
und eine, diese beiden Systeme verbindende, Rückführleitung umfasst, mittels
zylinderindividueller Sensoren im Abgassystem ein Restsauerstoffgehalt erfasst wird.
Dessen Werte werden in einem Auswertesystem gespeichert und mit entsprechenden
Werten eines veränderten Abgasrückführsystems iterativ so lange verglichen, bis ein
optimales Abgasrückführsystem gefunden ist.
Aus der DE 29 11 209 A1 ist eine Einrichtung zum Regeln der
Abgasrückführrate bei einer Brennkraftmaschine, insbesondere
bei einer Brennkraftmaschine mit Selbstzündung bekannt.
Dabei hängt die Stellung der Mischklappe von der
Sauerstoffkonzentration des Luft-Abgas-Gemisches ab und wird
auf einen bestimmten Wert geregelt. Die
Sauerstoffkonzentration wird mit Hilfe einer Lambda-Sonde
direkt vor den Einlaßventilen der Brennkraftmaschine oder in
der Abgasrückführleitung gemessen.
Aus der DE 36 04 904 A1 ist eine Einrichtung zur Regelung
der Laufruhe einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der bei
Drehzahlschwankungen eine Verzögerung bzw.
Phasenverschiebung kompensiert wird, die zwischen einem Ist-
Wert und einem gemittelten Sollwert auftritt, wobei beide
Werte einem Stellwerk für Einspritzung des Kraftstoffs in
einen Zylinder zugeleitet werden.
Aus der DE 196 22 891 C2 geht ein Abgasrückführsystem hervor
mit einer Abgasrückführleitung zwischen der Abgasleitung und
der Ansaugleitung eines Verbrennungsmotors, mit mindestens
einem Abgasrückführventil in der Abgasrückführleitung. Ein
Saugluftverteiler, der in der Ansaugleitung vorgesehen ist
und die angesaugte Luft jedem Zylinder in zwei getrennten
Saugleitungen zuführt.
Die Auslaß/Auslaß-Streuungen an den Einspritzventilen können
durch das Verfahren der Laufruheregelung (LRR) oder das
Verfahren der Mengenausgleichsregelung (MAR) ausgeregelt
werden. Üblicherweise wird durch eine
Mengenausgleichsregelung (MAR) und/oder die Laufruheregelung
im Idealfall die Einspritzmengen für jeden Zylinder
gleichgestellt. Werden den Zylindern dabei unterschiedliche
Luftmassen zugeführt kann dies aber dazu führen, daß die
Rußemission bei einzelnen Zylinder stark ansteigt
Emissionsstreuungen durch streuende Luft- oder Abgasmassen
von Zylindern können durch das Prinzip der
Mengenausgleichsregelung nicht ausgeregelt werden.
Dadurch, daß bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zur
Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem elektronischen
Steuergerät für Einspritzung oder/und Zündung, bei dem den
Zylindern der Brennkraftmaschine Abgas aus einer
Abgasleitung zuführbar ist, mittels wenigstens eines Sensor
wenigstens ein Lambdawert, der einem Zylinder zugeordnet
ist, ermittelt wird und ausgehend von einem Vergleich
zwischen dem Istwert und einem Sollwert eine Stellgröße für
ein Stellglied vorgebbar ist, das den Anteil an
rückgeführtem Abgas beeinflußt können die Abgasemissionen
deutlich reduziert werden.
Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise werden die
Lambdawerte der einzelnen Zylinder gleichgestellt, daß heißt
die Lambdawerte der einzelnen Zylinder werden auf einen
Sollwert geregelt. Dies erfolgt durch die Beeinflussung der
Sauerstoffmenge, die den Zylindern zugeführt wird. Wobei die
Sauerstoffmenge mittels des Stellglieds, das den Anteil an
rückgeführtem Abgas beeinflußt einstellbar ist. Als
zugehörige Steller werden zylinderindividuelle Abgas-
Rückkführventile verwendet.
Eine besonders genaue Regelung ergibt sich, wenn an jedem
Zylinder ein Sensor zur Erfassung des Lambdawerts
angeordnet ist. Eine besonders einfache und kostengünstige
Lösung ergibt sich, wenn lediglich ein Sensor zur Erfassung
des Lambdawerts vorgesehen ist. Dieser Sensor sollte eine
entsprechend gute Dynamik aufweisen, die es ermöglicht, das
Signal den einzelnen Zylindern zuzuordnen. Diese bedeutet,
dieser Zylinder liefert ein periodisches Signal, wobei jedem
Zylinder ein bestimmter Zeitabschnitt zugeordnet ist.
Eine besonders genaue Steuerung ergibt sich, wenn das
Verfahren mit einem Verfahren zur Laufruheregelung (LRR)
bzw. einem Verfahren zur Mengenausgleichsregelung (MAR)
kombiniert wird. Solche Verfahren bewirken eine
Gleichstellung der Zylinder bezüglich ihres
Drehzahlverhaltens, wobei jeder Zylinder das gleiche
effektive Drehmoment abgibt, bzw. jedem Zylinder die gleiche
Kraftstoffmenge zugemessen wird. In dieser Kombination von
Mengenausgleichsregelung und zylinderselektive Abgas-
Rückführ-Regelung wird erreicht, daß die Fahrzeuge nicht
schütteln und keine Emissionsstreuungen aufweisen.
Alternativ zur Messung des Lambdawerts kann auch eine
Luftmassenmessung und/oder eine Messung des Ladedrucks
mittels eines Sensors erfolgen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit
Abgas-Rückführung für Vierventiler,
Fig. 2 eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit
Abgas-Rückführung für Zweiventiler,
Fig. 3 ein regeltechnisches Prinzipschaltbild.
Die Fig. 1 zeigt mit dem Bezugszeichen 1 den Motorblock in
verschiedenen Modifikationen. 1A zeigt den Motorblock als
Vier-Ventil-Motor und 1B zeigt ihn als Zwei-Ventil-Motor.
Luft 2 gelangt vom Ladeluftkühler über das
Ladeluftverteilerrohr 3 bei Vier-Ventiler Motor in den
Füllungskanal 5, 6 mit einer Drallklappe 4, wird am
Abgasrückführventil 7, 17 mit dem Abgas gemischt, bevor es in
den Brennraum gelangt. Luft, die über den Drallkanal 5 in
den Brennraum gelangt wird nicht mit Abgas vermischt und
geht direkt in den Brennraum. Von den Vier-Ventil-Motoren
führen zwei Abgasleitungen zum Abgas-Krümmer und von dort
zum Abgas-Rückführ-Kühler. Im Füllungskanal (6 + 5) ist eine
Drallklappe (14) angeordnet. Die Modifikation A zeigt einen
Vier-Ventil-Motor mit Abgasrückführung in den Füllungskanal,
die Version B zeigt einen Vier-Ventil-Motor mit ARV in den
Drallkanal, C in Fig. 2 zeigt einen Zwei-Ventil-Motor mit
ARV.
Bei der Modifikation Vier-Ventil-Motor mit
Abgasrückführungen in den Drallkanal zeigt der Ausbruch B
das Abgasrückführventil im Drallkanal; im Füllungskanal
ist eine Drallklappe angebracht.
Beim Zwei-Ventil-Motor gemäß Fig. 2 ist das Abgasrückführ-
Ventil mit dem Ladeluftverteilerrohr und einer gekrümmten
Leitung aus dem Abgasrohr verbunden. Aus dem Abgaskrümmer
gelangt bei einer Brennkraftmaschine mit Lader Abgas in die
Turbine, die den Verdichter treibt, der Luft ansaugt und dem
Verdichter zuführt. Ausgangsseitig der Turbine wird Abgas
ausgeblasen.
Ziel der Erfindung ist es, Emissionsstreuungen durch
streuende Luft- oder Abgasmasse von Zylinder zu Zylinder
auszuregeln. Bei unterschiedlichem Reib- oder
Kompressionsverlusten kann auch die Mengenausgleichsregelung
Einspritzmassenstreuungen produzieren. Streuungen können
auch auftreten, wenn die Einspritzmasse oder Luftmasse
(rückgeführte Abgasmasse) von Zylinder zu Zylinder
schwanken. Damit einher geht zwangsläufig ein Streuen der
Rußemission. Zylinderstreuungen im Lambdawert
resultieren nicht nur in Streuungen der Rußemission, sondern
hauptsächlich im Anheben der Rußemission. Im Lambda-
Gleichgewichtsfall, das heißt der Lambdawert aller Zylinder
ist gleich, treten die geringsten Rußemissionen auf.
Die Streuungen können vermieden werden, wenn das Abgas jedes
Zylinders auf einen gleichen Lambdawert geregelt wird. Dazu
sind beim Vier-Ventiler jedem Paar Auslaßventile eine
Lambda-Sonde zugeordnet oder beim Zwei-Ventiler ist jedem
Auslaßventil eine Lambda-Sonde zugeordnet.
Alternativ kann die Lambda-Sonde im Abgassammler angeordnet
sein, wenn die Dynamik der Lambda-Sonde ausreicht, um den
zylinderselektiven Lambdawert zu messen. Der Lambdasensor
liefert den Ist-Wert für eine Regelschaltung oder einen
Regelalgorithmus. Als weitere Ist-Wert-Größe kann die
zylinderselektive Luftmassenmessung (HFM) bzw. der Ladedruck
dienen.
Die Fig. 3 zeigt eine Steuerungs/Regelungsschaltung für die
Lambda-Regelung der Abgaswerte. 20 ist der Lambdasensor, der
auf die stöchiometrischen Bedingungen anspricht. Daneben
sind bei 21 weitere Sensoren wie insbesondere für die
Drehzahl oder den Fahrerwunsch dargestellt. Diese
Sensorsignale werden in der Steuereinheit 27 verarbeitet.
Insbesondere ist 23 ein Sollwert-Geber für die Lambda-
Regelung, dessen Signal über einen Komparator 22 mit dem
Lambdasensor 20 verknüpft ist und an einen Ausgang, einem
Stellglied 25 für die Lambda-Regelung bei der
Abgasrückführung dient. In der Steuereinheit 27 ist die
Steuerung/Regelung 24 beinhaltet, bspw. für die
Laufruheregelung. Von dort führt das Ansteuersignal an den
Steller 26.
Als Steller wird jeder Einlaßkanal (Drall- oder
Füllungskanal) bei Vier-Ventilern mit Drallniveauregelung
mit einem Abgasrückführventil ausgerüstet. Bei Vier-Ventil-
Motoren kann vorteilhaft die Drallklappe als Drosselklappe
verwendet werden, um im Schwachlastbereich genügend Abgas
über das Abgasrückführventil zu erreichen.
Die Stellung des Abgasrückführventils wird entweder
proportional geregelt, oder das Abgasrückführventil hat
einen schnellen Steller und wird zeitgesteuert geöffnet.
Als Steller dienen bei einem zentralen Abgasrückführventil
die Drallklappen - oder, in einer alternativen
Ausführung - das Einspritzsystem, um entsprechend der
erfassten Zylinder/Zylinder Luftmassenstreuungen bzw.
Luft/Kraftstoffverhältnisse die Einspritzmassen
zylinderindividuell so zu regeln, daß eine Gleichstellung
von Lambda erreicht wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem elektronischen
Steuergerät für Einspritzung und/oder Zündung, wobei den Zylindern der
Brennkraftmaschine Abgas aus einer Abgasleitung zuführbar ist, wobei mittels
wenigstens eines Sensors zylinderselektive Lambdawerte ermittelt werden, wobei
ausgehend von einem Vergleich zwischen dem Istwert und einem Sollwert eine
Stellgröße für ein Stellglied vorgebbar ist, das den Anteil an rückgeführtem Abgas
beeinflusst und dass ein Verfahren zur Laufruheregelung und/oder ein Verfahren zur
Mengenausgleichsregelung vorgesehen ist, welches eine Gleichstellung der Zylinder
bezüglich ihres Drehzahlverhaltens bewirkt, wobei jeder Zylinder das gleiche
effektive Drehmoment abgibt oder jedem Zylinder die gleiche Kraftstoffmenge
zugemessen wird.
2. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem elektronischen
Steuergerät für Einspritzung oder/und Zündung, wobei den Zylindern der
Brennkraftmaschine Abgas aus einer Abgasleitung zuführbar ist, wobei mittels
wenigstens eines Sensors zylinderselektive Lambdawerte ermittelt werden und dass
Mittel vorgesehen sind, die ausgehend von einem Vergleich zwischen dem Istwert
und einem Sollwert eine Stellgröße für ein Stellglied vorgeben, das den Anteil an
rückgeführtem Abgas beeinflusst und dass Mittel vorgesehen sind, die ein Verfahren
zur Laufruheregelung und/oder ein Verfahren zur Mengenausgleichsregelung
durchführen, welches eine Gleichstellung der Zylinder bezüglich ihres
Drehzahlverhaltens bewirkt, wobei jeder Zylinder das gleiche effektive Drehmoment
abgibt oder jedem Zylinder die gleiche Kraftstoffmenge zugemessen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Auslass jeden
Zylinders ein Sensor zur Erfassung des Lambdawerts angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich ein Sensor zur
Erfassung des Lambdawerts vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Luftmassenmessung über einen Sensor zur Regelung des Abgases herangezogen wird, wobei
das Signal des Sensors zur Luftmassenmessung als zylinderselektives Istwertsignal
dient und/oder dass ein Ladedruck zylinderselektiv als Istwert heranziehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Einlasskanal als Drall oder
Füllungskanal mit einem Abgas-Rückführ-Regelungs-Ventil ausgestattet ist, wobei
bei Vier-Ventil-Motoren die Drallklappe als Drosselklappe fungiert und als
Stellglied dient.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem zentralen
Abgasrückführventil die (Z)-Drallklappen als Stellglied dienen.
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