Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederholungsdruckprüfung von
Doppelrohrsicherheitswärmeübertragern gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, Wärmeübertrager anlässlich einer wiederholenden Prü
fung auf Druckfestigkeit vom Mantelraum und/oder vom Rohrraum her
auf den zulässigen Druck mit einem ungefährlichen Medium abzudrücken
(Betriebsvorschrift bei deutschen Gasversorgungsunternehmen). Dabei
ist es allerdings nötig, den Wärmeübertrager außer Betrieb zu nehmen,
auszubauen, an den Anschlüssen zu verschließen und mit einem unge
fährlichen Medium, z. B. Wasser, unter dem zulässigen Druck eine vorge
schriebene Zeit zu beaufschlagen. Sofern sich der Druck über diese Zeit
nicht verändert, gilt der Wärmeübertrager als dicht und für den weiteren
Betrieb geeignet. Sollte jedoch der Druck nicht halten, ist der Wärme
übertrager defekt und muss entweder repariert oder ausgetauscht werden.
Über die gesamte Zeit der Prüfung, einer evtl. Reparatur oder eines
Austauschs ist der betroffene technologische Prozess unterbrochen oder
muss über eine parallele Reserveschiene betrieben werden. Insgesamt
entstehen hohe Investitionskosten für die Installation einer entsprechen
den Reserveschiene, die nur sehr selten genutzt wird, bzw. hohe Be
triebskosten anlässlich der umfangreichen Maßnahmen einer Wiederho
lungsdruckprüfung beider Schienen verursacht.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung das Problem
zugrunde, für Doppelrohrsicherheitswärmeübertrager den Prozess der
Wiederholungsdruckprüfung wesentlich einfacher zu gestalten und damit
eine Voraussetzung zu schaffen, die betroffenen Anlagen im Bereich der
Wärmeübertrager einschienig zu bauen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass sowohl bei der Investition als auch im Betrieb einer Wärmeübertra
geranlage mit Doppelrohrsicherheitswärmeübertragern (DSWÜ) wesent
liche Kosten gespart werden können. Das Prüfmedium kann gasförmig,
flüssig oder pastös sein.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 2 angege
ben. Diese Weiterbildung ermöglicht es, einen wartungsfreien Leckage
schalter eines DSWÜ während der Wiederholungsdruckprüfung vor
einem Ansprechen zu schützen.
Mit der Ausgestaltung nach Anspruch 3 wird es möglich, mittels eines
preiswerten Dreiwegehahns den Leckageschalter während der Wieder
holungsdruckprüfung abzustellen und über dessen dritten Weg eine
Druckquelle unmittelbar an den Leckageraum anzuschließen.
Mittels der Ausgestaltung nach Anspruch 4 können bei der Wiederho
lungsdruckprüfung gleichzeitig prüfpflichtige Leckageschalter einer
Überprüfung unterzogen werden.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ermöglicht u. a., spezielle neutrale
Prüfmedien zu verwenden, die schlecht aus dem Leckageraum entfern
bar sind, z. B. flüssige oder pastöse Prüfmedien. Derartige Prüfmedien
hätten den zusätzlichen Vorteil, dass sie während des Betriebs eine hö
here Wärmeleitung als ein gasförmiges Prüfmedium aufweisen, was er
möglicht, die Wärmeübertragungsfläche des DSWÜ kleiner zu gestalten.
Nach einer evtl. Leckage wäre außerdem gewährleistet, dass die zweite
dichte und druckfeste sowie ungenutzte Rohrwand während des kurzzei
tigen Weiterbetriebs des DSWÜ bis zu seiner Reparatur oder seinem
Austausch nicht auch durch ein evtl. aggressives Leckmedium angegrif
fen würde, da dieses wegen des im Inneren vorhandenen inkompres
siblen Prüfmediums zumindest bei kleinen Leckageöffnungen nicht in
den Leckageraum des DSWÜ eintreten könnte.
Wesentlich vereinfacht wird die Wiederholungsdruckprüfung nach der
Ausgestaltung gemäß Anspruch 6, wonach der Rohrraum eines entspre
chenden DSWÜ ständig, auch während des normalen Betriebs einer
Wiederholungsdruckprüfung unterzogen bleibt. Bei Ausstattung des
DSWÜ mit einem Leckageschalter mit Minimaldruckfunktion wäre der
Apparat somit selbstüberwachend und eigensicher.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Die Figur zeigt einen Doppelrohrsicherheitswärmeübertrager (DSWÜ) 1
mit Leckageraum 2. Der DSWÜ 1 hat Anschlüsse 3 und 5 zum Zulauf
sowie 4 und 6 zum Ablauf der beiden am Prozess beteiligten Medien. An
den Leckageraum 2 ist über einen Anschluss 7 ein nicht prüfpflichtiger
Leckageschalter 8 mit vorgeschaltetem Dreiwegehahn 9 angeschlossen.
Über einen dritten Weg 11 des Dreiwegehahns 9 ist z. B. eine Druckfla
sche 10 mit gasförmigem Stickstoff anschließbar.
Die Wiederholungsdruckprüfung wird wie folgt durchgeführt:
An den dritten Weg 11 des Dreiwegehahns 9 wird eine Druckflasche 10
mit gasförmigem Stickstoff angeschlossen. Anschließend wird der Drei
wegehahn 9 aus der Funktionsstellung mit direkter Verbindung zwischen
dem Leckageraum 2 und dem Leckageschalter 8 in die Prüfstellung mit
direkter Verbindung zwischen dem Leckageraum 2 und dem dritten Weg
11 des Dreiwegehahns 9 umgestellt.
Der Leckageschalter 8 ist in dieser Stellung außer Funktion. Dabei kann
der DSWÜ 1 in der nicht näher gezeigten Anlage eingebaut bleiben.
Es ist sogar möglich, den DSWÜ 1 während des Betriebs zu prüfen. Der
Leckageraum 2 wird dazu aus der Druckflasche 10 mit gasförmigem
Stickstoff bis auf den zulässigen Prüfdruck, nach deutscher Druckbehäl
terverordnung auf das 1, 1 fache des Nenndrucks, bespannt. Der Prüf
druck im Leckageraum 2 wirkt nun sowohl in Richtung des Rohrinnen
raums als auch in Richtung des Mantelraums des DSWÜ 1. Hält der In
nendruck im abgesperrten Zustand der Druckflasche 10 über eine gefor
derte Zeit unverändert an, so gilt der DSWÜ 1 im Rohrraum als dicht und
für den weiteren Betrieb als geeignet. Der Innendruck des Leckageraums
2 wird wieder entspannt, der Dreiwegehahn 9 in die Betriebsstellung um
gestellt und vor unbewusster Verstellung geschützt, zum Beispiel durch
Verplomben eines Handhebels oder durch dessen Entfernen.
Wird während der Druckprüfung der DSWÜ 1 undicht, was durch ein
ständiges Entweichen des Stickstoffs aus dem Leckageraum 2 in den
Rohr- oder Mantelraum des DSWÜ 1 bemerkt werden würde, so wird die
Druckprüfung abgebrochen und der Dreiwegehahn 9 wieder in Betriebs
stellung gestellt. Die Folge ist ein Ansprechen des Leckageschalters 8,
der bei einer zweistufigen Ausführung und/oder durch ein ggf. mit ihm
verbundenes Manometer ermöglichen würde, wegen der unterschied
lichen Mediendrücke darauf zu schließen, welcher Raum des DSWÜ 1
undicht geworden ist.
Der DSWÜ 1 ist auch in leckem Zustand eine gewisse Zeit weiter
betreibbar, da es nicht zu einem Durchbruch des druckhöheren Mediums
in den Raum des druckniederen Mediums kommt. Beide Rohrwände so
wie das Anschlussrohr 7, der Dreiwegehahn 9 und der Leckageschalter 8
sind dazu auf den vollen Nenndruck des druckhöheren Mediums ausge
legt. Das Leckmedium verbleibt so im Leckageraum 2 und kann auch
nicht nach außen treten.
In einer planmäßigen Betriebspause der Anlage wird der defekte DSWÜ
1 entweder repariert oder gegen einen neuen DSWÜ ausgetauscht.
Bezugszeichenaufstellung
1
Doppelrohrsicherheitswärmeübertrager (DSWÜ)
2
Leckageraum
3
Zulauf des ersten Mediums
4
Ablauf des ersten Mediums
5
Zulauf des zweiten Mediums
6
Ablauf des zweiten Mediums
7
Anschluss
8
nicht prüfpflichtiger Leckageschalter
9
Dreiwegehahn
10
Druckflasche mit gasförmigem Stickstoff
11
dritter Weg von
9