DE19959913A1 - Acetylsalicylsäure enthaltendes transdermales System zur Behandlung von Migräne - Google Patents
Acetylsalicylsäure enthaltendes transdermales System zur Behandlung von MigräneInfo
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Abstract
Die Verwendung von Acetylsalicylsäure zur Behandlung der Migräne und anderer serotoninabhängiger, thrombozytenvermittelter Erkrankungen ist dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff mit Hilfe eines transdermalen therapeutischen Systems (TTS) verabreicht wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Ace
tylsalicylsäure zur Behandlung von Migräne und anderer
serotoninabhängiger, thrombozytenvermittelter Erkrankungen,
wobei die Verabreichung des Wirkstoffs auf transdermalem
Wege erfolgt. Insbesondere werden von der Erfindung solche
Verfahren erfaßt, bei welchen Acetylsalicylsäure durch ein
transdermales therapeutisches System zum Zwecke der prophy
laktischen Behandlung der Migräne an die menschliche Haut
verabreicht wird. Die Erfindung betrifft ferner die Verwen
dung von Acetylsalicylsäure zur Herstellung von transderma
len therapeutischen Systemen zur Migräne-Prophylaxe, sowie
Acetylsalicylsäure-enthaltende transdermale therapeutische
Systeme, die für eine Migräne-Prophylaxe geeignet sind.
Die Migräne ist ein multifaktorielles Geschehen, ausgelöst
durch unterschiedliche exogene wie auch endogene Ursachen.
Die zugrundeliegenden biochemischen Prozesse sind weitge
hend bekannt, wenn auch die pathophysiologischen Vorgänge
in ihrer Gesamtheit nicht geklärt sind. Eine zentrale Rolle
bei der Migräne wird dabei der Fehlregulation des zerebra
len Blutflusses zugeschrieben. Letzterer wird durch eine
Reihe verschiedener Faktoren kontrolliert, z. H. biogene
Amine, Neuropeptide, Prostaglandine u. a. Im Verlauf eines
Migräneanfalls kommt es anfänglich zu einer starken Ge
fäßverengung, die beispielsweise durch Serotonin vermittelt
werden kann. Hingegen wird gegen Ende des Migräneanfalls
eine deutliche Steigerung des Blutflusses registriert. Die
anfängliche Steigerung des Serotoninspiegels wird unter an
derem auf eine erhöhte Ausschüttung dieses biogenen Amins
durch Thrombozyten zurückgeführt.
Die Fehlregulation des zerebral-kranialen Blutflusses führt
- ohne direkten kausalen Zusammenhang - letztendlich zur
typischen Schmerzempfindung, die von den Patienten als "Mi
gräne-Kopfschmerz" bezeichnet wird. Dieser tritt meist an
fallsartig und pulsierend auf und kann das Allgemeinbefin
den der Betroffenen über einen Zeitraum von wenigen Stunden
bis hin zu einigen Tagen erheblich beeinflussen. Zusätzlich
können Migräneattacken mit diffusen vegetativen Komplika
tionen bis hin zu neurologischen Ausfällen einhergehen.
Für die medikamentöse Therapie der Migräne kommen vor allem
die folgenden Wirkstoffgruppen zum Einsatz: nichtsteroidale
Antirheumatika (NSAR) und Serotonin-Antagonisten. Für die
prophylaktische Anwendung sind diese Wirkstoffe weniger ge
eignet, da sie in hohen Dosen verabreicht werden müssen und/
oder schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Hingegen werden
sie bei der Behandlung schwerer und schwerster Migränever
laufsformen erfolgreich eingesetzt. Eine prophylaktische
Behandlung der Migräne ist bislang nur mittels Serotonin-
Antagonisten des 5-HT2-Typs möglich.
Aus der Literatur ist bekannt, daß die orale Verabreichung
von Acetylsalicylsäure (ASS) in niedrigen Dosen (235 mg je
den zweiten Tag) eine prophylaktische Wirkung gegenüber Mi
gräneattacken ausüben kann (J. E. Buring et al., JAMA 1990
Oct 3, 264: 13, 1711-1713). Allerdings war die bei dieser
"low-dose"-Therapie beobachtete Verminderung der Migräne
wiederholungshäufigkeit gering (20%, verglichen mit der
Placebo-Gruppe). Die Verwendung von ASS zur Migräneprophy
laxe beruht auf der Annahme, daß ASS als Prostaglandin-
Synthesehemmer auf den Stoffwechsel bestimmter zellulärer
Blutbestandteile, speziell der Thrombozyten, Einfluß nimmt
und deren biochemische Reaktivität vermindert. Auf diese
Weise kann es zu einer mengenmäßigen Veränderung der von
diesen Blutzellen produzierten Neurotransmitter und Hormone
kommen. Eine gesteigerte thrombozytäre Serotoninausschüt
tung, wie sie zu Beginn eines Migräneanfalls auftritt,
könnte durch Wirkstoffe wie ASS günstig beeinflußt werden.
Die orale Darreichung von ASS bringt verschiedene Nachteile
mit sich. Zum einen ist die biologische Halbwertszeit recht
kurz, weil ASS im Magen-Darm-Trakt rasch zu Salicylsäure
(SS) hydrolylsiert wird (G. Levy, "Clinical Pharmacokine
tics of Aspirin", Pediatrics 62, 867-872, 1978). Jedoch
wird die Hemmung der Thrombozytenfunktion - auf die es auch
bei der Migränetherapie ankommt - durch ASS und nicht durch
SS vermittelt (W. Horsch, "Die Salicylate", Pharmazie 34,
585-604, 1979). Dadurch bleibt ein beträchtlicher Teil der
verabreichten Dosis ungenutzt.
Zum anderen kommt es bei oraler Verabreichung von ASS, ins
besondere, wenn diese sich über längere Zeiträume er
streckt, häufig zu gastrointestialen Nebenwirkungen, z. B.
Magenblutungen.
ASS-enthaltende transdermale therapeutische Systeme (TTS),
welche eine Applikation von ASS unter Umgehung des Magen-
Darm-Traktes ermöglichen, sind bereits beschrieben worden,
so z. B. in der DE 43 32 093 C2 und in dar DE 42 41 128 C2.
In der letztgenannten Druckschrift wird vor allem auf den
Einsatz bei dar antithrombotischen Therapie sowie bei der
Dickdarmkrebsprophylaxe hingewiesen.
Des weiteren wurde die topische oder transdermale Anwendung
von ASS, auch in Form von Salben, Gels u. dgl., auch für
die therapeutische Behandlung verschiedener anderer Krank
heitszustände beschrieben, so z. B. bei Rheuma (Chen et
al.; Zhongguo Yiyuan Yaoxue Zazhi Bd. 11, 245-247, 1991),
bei analgetischen oder antipyretischen Indikationen, oder
zur Entzündungshemmung (US-PS 3,598,122; FR-M 1757; FR-A
2 297 612; US-PS 4,219,548; EP-A 0055635; JP-PS 1,242,521).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren
zur medikamentösen Prophylaxe der Migräne aufzuzeigen, wel
ches nebenwirkungsarm und deshalb für Langzeitanwendungen
geeignet ist, welches einfach und patientenfreundlich in
der Anwendung und zugleich wirksam bei der Verhinderung der
Migränezustände ist, welches aber andererseits nicht die
bekannten Nachteile aufweist, die mit der oralen Verabrei
chung von ASS einhergehen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Ace
tylsalicylsäure auf transdermalem Wege verabreicht wird,
bevorzugt unter Verwendung eines erfindungsgemäßen trans
dermalen therapeutischen Systems. Überraschenderweise hat
sich bei klinischen Versuchsreihen mit dem erfindungsgemä
ßen transdermalen Applikationssystem herausgestellt, daß
die Migränehäufigkeit signifikant reduziert wird. Bezeich
nend ist dabei, daß - anders als bei oraler Darreichung -
der ASS-Spiegel im Blutplasma niedrig bleibt und 0,5 µg/ml
nicht übersteigt (vgl. Beispiel 3). Im Tagesverlauf können
durchschnittliche Acetylsalicylsäure-Plasmaspiegel von we
niger als 10 ng/ml erreicht werden. Trotz dieser niedrigen
ASS-Plasmaspiegel wurde überraschenderweise eine Erhöhung
der Auslöseschwelle für Migräneanfälle gefunden. Durch die
Vermeidung von hohen ASS-Plasmaspiegeln wird auch das Risi
ko systemischer Nebenwirkungen vermindert.
Mit den erfindungsgemäß zur Migräne-Prophylaxe eingesetzten
ASS-enthaltenden TTS können während der Behandlung im Ta
gesverlauf durchschnittliche Salicylat-Blutplasmaspiegel
von mindestens 20 ng/ml, vorzugsweise von 100 bis 400 ng/ml
beim Menschen erreicht werden (vgl. Beispiel 3). Diese Wer
te lassen indirekt auf eine sehr effiziente Aufnahme von
ASS über die Haut schließen.
Somit wird durch die vorliegende Erfindung eine wirksame,
kostengünstige, nebenwirkungsarme und patientan- bzw. an
wenderfreundliche Behandlungsmethode zur Migräneprophylaxe
ermöglicht.
Die mit der Erfindung vorgeschlagene Therapiemethode eignet
sich sowohl für eine Dauerprophylaxe wie auch für eine
Akutprophylaxe der Migräne. Darüber hinaus ist es auch mög
lich, die erfindungsgemäße transdermale Verabreichung von
TTS mit herkömmlichen Migräneprophylaxe- und anderen Thera
pieschemata zu kombinieren. Auch wenn die vorliegende Er
findung vorrangig auf die Behandlung oder Prophylaxe der
Migräne gerichtet ist, so schließt dies nicht aus, daß sie
auch auf die Behandlung anderer serotoninabhängiger, throm
bozytenvermittelter Erkrankungen anwendbar ist.
Für bestimmte Anwendungssituationen kann es sich als vor
teilhaft erweisen, wenn Acetylsalicylsäure gemäß einer be
sonderen Ausführungsform der Erfindung in Kombination mit
einem oder mehreren anderen Wirkstoffe und/oder in Kombi
nation mit Hilfsstoffen verabreicht wird. Als weitere Wirk
stoffe eignen sich vor allem solche, welche ebenfalls
schmerzstillende Wirkung haben und transdermal aufgenommen
werden können. Vorzugsweise werden für eine kombinierte
Verabreichung mit ASS in einem TTS Wirkstoffe aus den fol
genden Gruppen in Betracht gezogen: Serotonin-Antagonisten,
nicht-selektive Serotoninderivate, einfache Analgetika, An
algetika-Kombinationen, Ergotamin-Derivate, nichtsteroidale
Antirheumatika (NSAR), Corticosteroide, Phenothiazine,
Opiat-Analgetika, beta-Blocker, Calciumkanalblocker, trizy
klische Antidepressiva, Antiepileptika und Monoaminoxidase-
Hemmer.
Die Anwendung der ASS-haltigen TTS erfolgt bevorzugt in der
Weise, daß die Applikationsdauer, bezogen auf ein einzelnes
TTS, maximal eine Woche beträgt, vorzugsweise 1 bis 3 Tage.
Dabei ist eine kontinuierliche tägliche Anwendung über ei
nen Zeitraum von mindestens 16 Stunden besonders vorteil
haft. Die innerhalb eines Tages durch das TTS an die Haut
abgegebene ASS-Menge liegt vorzugsweise in einem Bereich
zwischen 1 mg und 100 mg.
Als TTS, welche erfindungsgemäß zur Migräne-Prophylaxe un
ter Verwendung des Wirkstoffes ASS eingesetzt werden kön
nen, eignen sich insbesondere TTS vom Matrix-Typ, welche
einen Aufbau aus einer im wesentlichen wirkstoff- und
feuchtigkeitsundurchlässigen Rückschicht, einer oder mehre
ren wirkstoffhaltigen Matrixschicht(en), sowie einer ablös
baren Schutzschicht aufweisen. Dabei können mit Vorteil
solche Ausführungsformen verwendet werden, bei denen Ace
tylsalicylsäure zum überwiegenden Teil in kristalliner Form
in mindestens einer der Matrixschichten enthalten sind, und
bei denen zumindest ein Teil des Wirkstoffs Acetylsalicyl
säure als stabile, wasserfreie, oberhalb von 132°C schmel
zende Modifikation kristallin vorliegt. Besonders vorteil
haft sind ASS-Kristalle mit einem Durchmesser von unter ca.
50-100 µm.
Die erfindungsgemäßen TTS können neben Acetylsalicylsäure
weitere Wirkstoffe enthalten, welche oben bereits erwähnt
wurden. Diese können sich entweder zusammen mit Acetylsa
licylsäure in derselben Matrixschicht befinden, oder in ei
ner oder mehreren separaten Matrixschichten.
Dabei sind solche Ausführungsformen besonders bevorzugt,
bei denen die Wirkstoffe in mindestens zwei voneinander ge
trennten Matrices vorliegen und mit voneinander unabhängi
igen Freisetzungsraten abgegeben werden.
Die mit den erfindungsgemäßen ASS-enthaltenden TTS erziel
baren Hautpermeationsraten, bezogen auf ASS, liegen vor
zugsweise im Bereich von 0.02-2 mg/cm2d, besonders bevor
zugt im Bereich von 0,1-0,4 mg/cm2d.
Als Matrix-Grundmaterial der erfindungsgemäßen TTS werden
vor allem Acrylsäureester enthaltende Copolymere einge
setzt, darüber hinaus auch Mischungen aus Kautschuken und
Harzen, Polyvinylacetat, Silikonpolymere und viele andere
Materialien, deren Verwendung auf der menschlichen Haut un
bedenklich ist.
Die wirkstoffhaltige Polymermatrix kann zusätzlich Hilfs
stoffe und Zusatzstoffe enthalten, z. B. Füllstoffe wie Ti
tandioxid, Zinkoxid, Kreide, Aktivkohle, feinverteiltes Si
liciumdioxid, sowie hautpermeationsfördernde Zusatzstoffe,
die dem Fachmann bekannt sind. Hierzu gehören beispielswei
se flüssige Zusatzstoffe wie kurzkettige Alkohole, Trigly
ceride, Cholesterol, Cineol, delta-Tocopherol, Diethy
lenglykol, Diethylenglykolmonoethylether, Diisopropyladi
pat, Dimethyldecylphosphoxid, Dimethylisosorbid, Dimethyl
lauroylamid, Dimethylsulfoxid, Dodecylsulfoxid, Essigsäure,
Ethylacetat und andere aromatische und aliphatische Ester,
Ethylenglykol, Ethylenglykolmonolaurat und andere Ester und
Ether von Ethylenglykol und Propylenglykol, 2-Octyldodeca
nol, dünnflüssiges Paraffin, Glycerin, Glycerinmonooleat,
Glycerinmonostearat, hydriertes Rizinusöl, Isopropylmyri
stat, Isopropylpalmitat, Laurinsäurediethanolamid, Menthol
oder ander flüchtige Terpenderivate (die Gemischbestandtei
le vieler natürlicher etherischer Öle sind), Methylbenzoat,
Methyloctylsulfoxid, Mono- oder Diethylacetamid, N,N-Di
ethyl-m-toluamid, Octanol-1 und andere flüchtige mittelket
tige Alkohole, Octansäure und andere mittelkettige alipha
tische Carbonsäuren, Oleylalkohol, Olivenöl, Ölsäure, Öl
säureoleylester, Phenylethanol, Propylenglykol, Rizinolsäu
re, Triacetin, sowie auch Mischungen der genannten Stoffe.
Dabei ist jedoch im Einzelfall die Reaktionsfähigkeit des
Wirkstoffes Acetylsalicylsäure mit Estern und Säuren sowie
Alkoholen zu berücksichtigen, wodurch der Einsatz dieser
Stoffe limitiert wird.
Für die Bildung der Rückschicht eignen sich zahlreiche
Kunststoffmaterialien, die sich durch Festigkeit und Diffu
sionsfestigkeit auszeichnen, vor allem Polyester, Poly
vinylchlorid, Ethylenvinylacetat, Vinylacetat, Polyethylen,
Polypropylen, Cellulosederivate und viele andere mehr. Im
Einzelfall kann ein Bedampfen der Rückschicht mit Metallen
oder anderen diffusionssperrenden Zusatzstoffen, wie Sili
ciumdioxid, Aluminiumoxid o. ä. vorgenommen werden. Auch
kann die Rückschicht zur Verbesserung der Akzeptanz auf der
Außenseite hautfarbig lackiert oder auf andere Weise behan
delt werden, um das äußere Erscheinungsbild zu verbessern.
Die wiederablösbare, vor der Applikation des TTS auf die
Haut zu entfernende Schutzschicht kann aus Polyestermateri
al, aber auch aus beliebigen anderen, zur Verwendung auf
der Haut geeigneten Kunststoffen hergestellt werden, z. B.
aus Polyvinylchlorid, Ethylenvinylacetat, Vinylacetat, Po
lyethylen, Polypropylen, Cellulosederivaten und vielen an
deren mehr. Wie bei der Herstellung der Rückschicht kann
auch bei der Schutzschicht eine zusätzliche Bedampfung mit
diffusionssperrenden Stoffen erfolgen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
Acetylsalicylsäure | 19,05% |
Durotak® 318-2052 | 60,32% |
Oleum Citri | 12,38% |
Plastoid® B | 8,25% |
Die Angaben bezeichnen die jeweiligen Massenanteile, bezo
gen auf die Gesamtmasse der Wirkstoffmatrix.
In-vitro-Freisetzung von ASS aus einem erfindungsgemäßen
TTS.
Die Bestimmung der ASS-Freisetzung erfolgte unter Verwen
dung der "Paddle-over-disk"-Methode der USP.
In einer klinischen Studie wurden bei vier männlichen Pro
banden im täglichen Wechsel über einen Zeitraum von 14 Ta
gen jeweils zwei erfindungsgemäße Systeme (beladen mit je
weils 84 mg ASS) auf die Haut aufgeklebt.
Am 10. und am 14. Tag wurde der Gehalt von Acetylsalicyl
säure und Salicylsäure im Blutplasma mittels GC-MS be
stimmt. Während der Gehalt an Acetylsalicylsäure bei beiden
Meßzeitpunkten unter der Erfassungsgrenze von 6 ng/ml
blieb, lag der Salicylsäurespiegel bei 72 ± 18 ng/ml an Tag
10 und bei 157 ng/ml an Tag 14.
Claims (18)
1. Verwendung von Acetylsalicylsäure zur Behandlung der Mi
gräne und anderer serotoninabhängiger, thrombozytenvermit
telter Erkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirk
stoff mit Hilfe eines transdermalen therapeutischen Systems
(TTS) verabreicht wird.
2. Verwendung von Acetylsalicylsäure zur Herstellung eines
TTS zur Behandlung der Migräne und anderer serotoninabhän
giger, thrombozytenvermittelter Erkrankungen.
3. Methode zur Behandlung von Migräne und anderer seroto
ninabhängiger, thrombozytenvermittelter Erkrankungen, da
durch gekennzeichnet, daß sie auf der transdermalen Verab
reichung von Acetylsalicylsäure mittels eines TTS beruht.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, bzw. Methode nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es während der Be
handlung nicht zum Aufbau eines erhöhten Acetylsalicylsäu
re-Blutplasmaspiegels kommt, jedenfalls aber ein Plas
maspiegel-Wert von 0,5 µg/ml nicht überschritten wird.
5. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wäh
rend der Behandlung im Tagesverlauf durchschnittliche Sa
licylat-Blutplasmaspisgel von mindestens 20 ng/ml, vorzugs
weise von 100 bis 400 ng/ml, beim Menschen erreicht werden.
6. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zum Zwecke der Migräne-Prophylaxe erfolgt, vorzugsweise zum
Zwecke einer Dauer- oder Akutprophylaxe der Migräne.
7. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
transdermale Verabreichung zusätzlich zu konservativen Mi
gräneprophylaxe- und anderen Therapieschemata erfolgt.
8. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Ace
tylsalicylsäure in Kombination mit einem oder mehreren an
deren Wirkstoffe und/oder in Kombination mit Hilfsstoffen
verabreicht wird.
9. Verwendung oder Methode nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der oder die andere(n) Wirkstoff(e) ausge
wählt ist bzw. sind aus der Gruppe, welche Serotonin-
Antagonisten, nicht-selektive Serotoninderivate, einfache
Analgetika, Analgetika-Kombinationen, Ergotamin-Derivate,
nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Corticosteroide,
Phenothiazine, Opiat-Analgetika, beta-Blocker, Calciumka
nalblocker, trizyklische Antidepressiva, Antiepileptika und
Monoaminoxidase-Hemmer umfaßt.
10. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Applikationsdauer, bezogen auf ein einzelnes TTS, maximal
eine Woche beträgt, vorzugsweise 1 bis 3 Tage, wobei eine
kontinuierliche tägliche Anwendung über einen Zeitraum von
mindestens 16 Stunden besonders bevorzugt wird.
11. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
TTS mindestens 1 mg und höchstens 100 mg Acetylsalicylsäure
pro Tag an die Haut abgibt.
12. Verwendung oder Methode nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Acetylsalicylsäure enthaltende TTS Hautpermeationsraten im
Bereich von 0.02-2 mg/cm2d, vorzugsweise im Bereich von
0,1-0,4 mg/cm2d, ermöglicht.
13. Transdermales therapeutisches System zur Verabreichung
von Acetylsalicylsäure zur Migränebehandlung nach einem
oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen Aufbau aus einer im wesentlichen
wirkstoff- und feuchtigkeitsundurchlässigen Rückschicht,
einer oder mehreren wirkstoffhaltigen Matrixschicht(en),
sowie einer ablösbaren Schutzschicht aufweist, und daß min
destens eine der Matrixschichten Acetylsalicylsäure ent
hält.
14. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Matrixschicht
den Wirkstoff Acetylsalicylsäure zum überwiegenden Teil in
kristalliner Form enthält, und daß zumindest ein Teil des
Wirkstoffs Acetylsalicylsäure als stabile, wasserfreie,
oberhalb von 132°C schmelzende Modifikation kristallin
vorliegt.
15. Transdermales therapeutisches System nach Anspruch 13
oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß es einen oder mehrere
weitere Wirkstoffe enthält und/oder Hilfsstoffe, wobei
der oder die weitere(n) Wirkstoff(e) vorzugsweise ausge
wählt ist bzw. sind aus der Gruppe, welche Serotonin-
Antagonisten, nicht-selektive Serotoninderivate, einfache
Analgetika, Analgetika-Kombinationen, Ergotamin-Derivate,
nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Corticosteroide,
Phenothiazine, Opiat-Analgetika, beta-Blocker, Calciumka
nalblocker, trizyklische Antidepressiva, Antiepileptika und
Monoaminoxidase-Hemmer umfaßt.
16. Transdermales therapeutisches System nach einem der An
sprüche 13-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe
in mindestens zwei voneinander getrennten Matrices mit von
einander unabhängigen Freisetzungsraten abgegeben werden.
17. Transdermales therapeutisches System nach einem der An
sprüche 13-16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgaberate
von Acetylsalicylsäure mindestens 1 mg pro Tag und höchstens
100 mg pro Tag beträgt.
18. Transdermales therapeutisches System nach einem der An
sprüche 13-17, dadurch gekennzeichnet, daß es Hautpermeati
onsraten im Bereich von 0.02-2 mg/cm2d, vorzugsweise im Be
reich von 0,1-0,4 mg/cm2d, ermöglicht.
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