DE19958676C1 - Kraftfahrzeugfondsitz - Google Patents
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Abstract
Bei einem Kraftfahrzeugfondsitz, insbesondere Fondsitzbank, mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne ist die Rückenlehne aus ihrer Gebrauchslage in eine hierzu zumindest im wesentlichen parallele, aufrechte Staulage hinter einem Vordersitz verlagerbar. An der Rückenlehne sind je zwei auf deren unterschiedliche Seiten angeordnete Lenker mit jeweils einem Ende angelenkt. Die Lehnenanlenkpunkte sind voneinander beabstandet. Die Lenker sind mit ihren jeweils anderen Enden um ortsfeste, ebenfalls beabstandete Anlenkpunkte verschwenkbar.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugfondsitz nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem Kraftfahrzeugfondsitz der bekannten Art (EP 622
268 A1) ist das Sitzteil über beidseitig doppelt vorgesehe
ne erste Lenker klappbar an der Karosserie angelenkt. Die
Rückenlehne ihrerseits ist um eine sitzfeste Achse klappbar
am Sitzteil angelenkt und zusätzlich über jeweils einen auf
beiden Seiten der Rückenlehne vorgesehenen zweiten Lenker
mit der Karosserie verbunden.
Zur Vergrößerung des Laderaums kann das Sitzteil um 180°
nach vorn in den Fußraum verschwenkt werden und dabei wird
die Rückenlehne mitgenommen. Durch die Anlenkung der Rüc
kenlehne einerseits am Sitzteil und andererseits über die
beidseitig einzelnen Lenker an der Karosserie gelangt die
Rückenlehne bis in eine zumindest im wesentlichen zu ihrer
Gebrauchslage parallele, aufrechte Staulage hinter einem
Vordersitz.
Die bekannte Lösung ist für Fahrzeuge nicht verwendbar, de
ren in Fahrtrichtung gemessene Fußraumbreite geringer ist
als die Sitztiefe. Außerdem verlangt die bekannte Konstruk
tion das Vorsehen eines gegenüber dem Karosserieboden deut
lich erhöht liegenden Auflagebereichs für das Sitzteil, auf
dem dieses im Benutzungszustand fixiert liegt. Das gleich
zeitig mit dem Verschwenken des Sitzteils erfolgende Verla
gern der Rückenlehne läßt die Vergrößerung des Laderaums zu
einer beschwerlichen und mühsamen Prozedur werden.
Es ist ferner ein Kraftfahrzeugsitz bekannt (US 2,418,787),
dessen tragende Struktur an zwei seitlichen Lenkerpaaren
gehaltert wird, beide Lenker eines jeden Lenkerpaares sind
mit ihren unteren Enden an karosseriefesten Anlenkpunkten
angelenkt. Der eine Lenker ist mit seinem oberen Ende über
einen Gelenkpunkt an der tragenden Lehnenstruktur ange
lenkt. Der zweite, rückwärtige Lenker greift an seinem obe
ren Ende mit einem Führungsbolzen in eine Längsführungsnut
ein. Diese bekannte Lösung erlaubt nach Entfernen der losen
Polsterauflagen lediglich, daß die Lehnenstruktur aus ihrer
nach hinten geneigten Gebrauchslage in eine annähernd waa
gerechte Lage vorgeklappt werden kann, in der die Lehnen
struktur oberhalb der Sitzteilstruktur liegt. Eine solche
Lösung schafft zwar durch die Ausnutzung der Rückenlehnen
struktur in nach vorne geklappter Position eine zusätzliche
Ablagefläche. Eine solche Ablagefläche blockiert aber ih
rerseits die durch das Sitzteil gebildete Ablagefläche.
Wenn der bekannte Sitz als Fondsitz verwendet wird, der
sich an einen Laderaum anschließt, ergibt sich der Nach
teil, daß die durch die Rückseite der Lehnenschale gebilde
te Ablagefläche im vorgeklappten Zustand ein weitaus höhe
res Niveau haben muß als die Ladefläche.
Es ist weiterhin eine Lösung bekannt (EP 0 022 691 A1), bei
der die Rückenlehne über speziell ausgebildete Lenker am
Sitzteil vorklappbar befestigt ist. Das bekannte Gestänge
erlaubt lediglich ein Vorklappen der Rückenlehne auf das
Sitzteil. Wegen der Tatsache, daß auch das Sitzteil um eine
vordere Schwenkachse klappbar am Karosserieboden befestigt
ist, wird es möglich, daß die Rückenlehne zusammen mit dem
in senkrechter Stellung vorgeklappten Sitzteil in den Fuß
raum gelangt, und zwar in der Weise, daß die Oberkante der
Rückenlehne zum Karosserieboden weist. Auch diese Lösung
hat den wesentlichen Nachteil, daß eine Verlagerung der
Rückenlehne in die Staulage vor dem Sitzteil nur bei
gleichzeitigem Vorklappen des Sitzteils möglich ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugfondsitz der als
bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß er auch in
Fahrzeugen mit geringer Fußraumbreite verwendbar und daß
für die Vergrößerung des Laderaums nur die Verlagerung der
Lehne nötig ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die Verlagerung der Rückenlehne wird dadurch erleichtert,
daß sie auf ihrem Verlagerungsweg zwischen Gebrauchslage
und Staulage ständig von beiden Lenkern gehalten und ge
führt wird. Die Rückenlehne kann dabei so an dem Sitzteil
oder der Karosserie angelenkt sein, daß sie in den Fußraum
vor dem Sitzteil abgesenkt wird, um die Sicht nach hinten
nicht zu behindern.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Wenn die Oberseite des Sitzteils mit dem Laderaumboden etwa
in einer Ebene liegt, läßt sich bei einer besonders vor
teilhaften Ausgestaltung der Erfindung für den vergrößerten
Laderaum auf einfache Weise ein ebener Boden schaffen. Die
Abdeckung des Sitzteils kann mit der Verlagerung der Rüc
kenlehne gekoppelt sein.
Nachstehend werden vier bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1a - eine schematische Seitenansicht eines Fahr
gastraums mit einer Fondsitzlehne in Ge
brauchslage und einer am Laderaumboden ange
lenkten Sitzteilabdeckung in einer ersten
Ausführungsform;
Fig. 1b - die Seitenansicht gemäß Fig. 1a mit der Fond
sitzlehne in Staulage und abgedecktem Sitz
teil;
Fig. 2a - eine Seitenansicht gemäß Fig. 1b mit an der
Fondsitzlehne angelenkter Sitzteilabdeckung
in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 2b - eine Seitenansicht gemäß Fig. 2a mit abge
decktem Sitzteil
Fig. 3a - eine Seitenansicht gemäß Fig. 1a mit einer
als Rollo ausgebildeten am Laderaumboden ge
lagerter Sitzteilabdeckung in einer dritten
Ausführungsform;
Fig. 3b - eine Seitenansicht gemäß Fig. 1b mit ausgezo
genem Rollo als Sitzteilabdeckung;
Fig. 4a - eine Seitenansicht gemäß Fig. 3a mit an der
Fondsitzlehne gelagertem Rollo in einer vier
ten Ausführungsform;
Fig. 4b - eine Seitenansicht gemäß Fig. 3b mit ausgezo
genem an der Rückenlehne gelagertem Rollo.
In einem Fahrgastraum einer Karosserie 4 sind in zwei Sitz
reihen Vordersitze 2 und Fondsitze 1 angeordnet. An die
Fondsitze 1 schließt sich ein Laderaum 3 an. Der Fondsitz 1
weist ein Sitzteil 1a und eine Rückenlehne 1b auf. Das
Sitzteil 1a ist fest mit der Karosserie 4 verbunden. Der
Laderaum 3 besitzt einen ebenen Laderaumboden 3a, der etwa
in Höhe der Oberseite des Sitzteils 1a verläuft.
An dem Sitzteil 1a sind auf beiden Seiten der Rückenlehne
1b je zwei Lenker 5 und 6 gelagert, die gelenkig mit dem
Sitzteil 1a und der Rückenlehne 1b verbunden sind. Die Len
ker 5 und 6 verschwenken jeweils um Lehnenanlenkpunkte 5a
und 6a an der Rückenlehne 1b, sowie um ortsfeste Anlenk
punkte 5b und 6b an dem Sitzteil 1a. Mittels der Lenker 5
und 6 kann die Rückenlehne 1b in eine zu ihrer Ausgangslage
etwa parallele Staulage überführt werden, in der sie auf
recht unmittelbar hinter der Rückenlehne des Vordersitzes 2
angeordnet ist.
In der in Fig. 1a dargestellten Gebrauchslage des Fondsit
zes 1 liegt auf dem Laderaumboden 3a eine ebene Abdeckplat
te 7. Diese Abdeckplatte 7 ist vorzugsweise als geteilte
Platte und insb. als ausziehbare Platte ausgebildet. Sie
ist mit einer Achse 7a an der der Rückenlehne 1b zugewand
ten Kante am Laderaumboden 3a befestigt. Bei vorgeschwenk
ter Rückenlehne 1b kann das Basiselement der Abdeckplatte 7
um die Achse 7a auf das Sitzteil 1a geklappt und anschlie
ßend das Ergänzungselement ausgezogen werden, so daß ein
durchgehend ebener Laderaum bis zur Rückseite der verlager
ten Rückenlehne 1b entsteht.
Bei einer weiteren in Fig. 2a und 2b dargestellten Ausfüh
rungsform ist eine Abdeckplatte 7' an der Rückseite der
Rückenlehne 1b befestigt. In der Ausgangslage der Rücken
lehne 1b schützt die in Richtung der Rückenlehne 1b sich
erstreckende Abdeckplatte 7' die Rückenlehne 1b vor Beschä
digungen durch das im Laderaum aufbewahrte Ladegut. Bei
vergrößertem Laderaum 3 wird die Abdeckplatte 7' um eine
untere Achse 7a' von der Rückenlehne 1b abgeklappt und
überdeckt das Sitzteil 1a. Die Abdeckplatte 7' kann so be
messen sein, daß sie bündig an den Laderaumboden 3a an
schließt.
Bei der in Fig. 3a und 3b dargestellten Ausführungsform ist
an der Frontseite des Laderaumbodens 3a eine als Rollo 8
ausgebildete Abdeckung mit ihrer Wickelachse 8a angeordnet.
Das ausziehbare Ende des Rollos 8 ist an der Rückenlehne 1b
befestigt. Bei der Verlagerung der Rückenlehne 1b wird das
Rollo 8 automatisch von der Wickelachse 8a abgewickelt und
über das Sitzteil 1a gezogen.
Bei der in Fig. 4a und 4b dargestellten Ausführungsform ist
ein Rollo 8' mit seiner Wickelachse 8a' an der Rückseite
der Rückenlehne 1b befestigt. Das ausziehbare Ende des Rol
los 8' ist dabei mit dem Laderaumboden 3a verbunden. Beim
Verschwenken der Rückenlehne 1b legt sich das Rollo 8'
selbsttätig über das Sitzteil 1a.
Claims (12)
1. Kraftfahrzeugfondsitz (1), insbesondere Fondsitzbank,
mit einem Sitzteil (1a) und einer Rückenlehne (1b), die
aus ihrer Gebrauchslage in eine hierzu zumindest im we
sentlichen parallele, aufrechte Staulage hinter dem Vor
dersitz (2) über das Sitzteil (1a) hinweg nach vorn
verlagerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Rückenlehne (1b) je zwei auf deren beiden ge
genüberliegenden Seitenwänden angeordnete Lenker (5; 6)
mit jeweils einem Ende über voneinander beabstandete
Lehnenanlenkpunkte (5a; 6a) angelenkt sind, und daß die
Lenker (5; 6) mit ihren jeweils anderen Enden um ortsfe
ste, ebenfalls beabstandete Anlenkpunkte (5b; 6b) ver
schwenkbar sind.
2. Kraftfahrzeugfondsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfesten Anlenkpunkte der Lenker (5; 6) an der
Karosserie (4) vorgesehen sind.
3. Kraftfahrzeugfondsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfesten Anlenkpunkte (5b; 6b) der Lenker (5;
6) an dem Sitzteil (1a) vorgesehen sind.
4. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzteil (1a) bei vorgeschwenkter Rückenlehne
(1b) mittels einer Abdeckung abdeckbar ist.
5. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung des Sitzteils (1a) zur Anordnung in
einer gemeinsamen Ebene mit dem sich anschließenden La
deraumboden (3a) ausgebildet ist.
6. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abdeckung ein an der Rückenlehne (1b) befestig
tes Rollo (8) vorgesehen ist, dessen Wickelachse (8a) am
Laderaumboden (3a) gelagert ist.
7. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abdeckung ein an dem Laderaumboden (3a) befe
stigtes Rollo (8') vorgesehen ist, dessen Wickelachse
(8a') an der Rückseite der Rückenlehne (1b) angeordnet
ist.
8. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung des Sitzteils (1a) durch eine auf das
Sitzteil (1a) klappbare Abdeckplatte (7) gebildet ist.
9. Kraftfahrzeugfondsitz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte (7) gelenkig mit dem Laderaumboden
(3a) verbunden ist.
10. Kraftfahrzeugfondsitz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte (7) gelenkig mit der Rückenlehne
(1b) verbunden ist.
11. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte (7) geteilt und vorzugsweise als
ausziehbare Platte ausgebildet ist.
12. Kraftfahrzeugfondsitz nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkwinkel der Lenker (5; 6) durch Endan
schläge begrenzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999158676 DE19958676C1 (de) | 1999-12-06 | 1999-12-06 | Kraftfahrzeugfondsitz |
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---|---|---|---|
DE1999158676 DE19958676C1 (de) | 1999-12-06 | 1999-12-06 | Kraftfahrzeugfondsitz |
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DE19958676C1 true DE19958676C1 (de) | 2001-02-22 |
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DE1999158676 Expired - Fee Related DE19958676C1 (de) | 1999-12-06 | 1999-12-06 | Kraftfahrzeugfondsitz |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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Owner name: FAURECIA AUTOSITZE GMBH & CO. KG, 31655 STADTHAGEN |
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