DE19957816A1 - Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Begasen von FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten mit einem im wesentlichen vertikal stehenden unbewehrten Rührbehälter mit zentralem Rührer vorgeschlagen, der die Flüssigkeit unter Ausbildung einer Trombe in Rotation versetzt, mit Einbauten an der Rührbehälterwand im Bereich zwischen dem Flüssigkeitsspiegel im Ruhezustand und dem durch die Trombenbildung erhöhten Flüssigkeitsspiegel, die einen Teilstrom der rotierenden Flüssigkeit abschälen und in Richtung der Rotationsachse umlenken sowie mit einer Begasungseinrichtung, über die ein Gas oder ein Gasgemisch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels an oder in die Nähe der Rührbehälterwand bis zu einem Abstand von zwei Dritteln des Rührbehälterradius, eingebracht wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten unter
Ausbildung einer Trombe sowie eine Verwendung der Vorrichtung.
Vorliegend werden unter dem Begriff Flüssigkeit alle fließfähigen anorganischen,
organischen oder biologischen Systeme oder Gemische, beispielsweise echte oder
kolloidale Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Schmelzen, Dispersionen,
Flüssig/Gas-Dispersionen oder Mischungen daraus, verstanden.
Es ist allgemein bekannt, zur Begasung von Flüssigkeiten Rührbehälter
einzusetzen, die mit Rührern versehen sind, wobei die Anordnung des
Rührbehälters selbst sowie auch die relative Anordnung von Rührer zu
Rührbehälter prinzipiell keinen Einschränkungen unterliegen. Das Gas wird in der
Regel mittels eines Gasverteilers unterhalb des Rührers in der Flüssigkeit
freigegeben, vom Rührer in kleinere Gasblasen zerschlagen und in die Flüssigkeit
eingemischt. Weiterhin sind verschiedene Ausführungen von Hohlrührern in
Verbindung mit einer Hohlwelle bekannt, bei denen das Gas an den Rührerspitzen
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche durch Öffnungen freigegeben und sofort mit
der Flüssigkeit vermischt wird. Die Gasversorgung der Hohlrührer kann dabei
sowohl selbstansaugend als auch mit komprimiertem Gas erfolgen.
Es ist bekannt, daß bei zentrisch in unbewehrten Rührbehältern angeordneten
Rührern die Flüssigkeit in Rotation versetzt wird, wobei sich eine
Flüssigkeitstrombe ausbildet.
Form und Tiefe von Tromben in gerührten Behältern wurden in Abhängigkeit von
der Rührerdrehzahl, dem Rührertyp und der Rührergeometrie von den
Stoffeigenschaften der Flüssigkeit, von der Füsstandshöhe sowie vom
Behälterdurchmesser unter anderem von Zlokarnik in Chem. Ing. Tech. 43, 1971,
Nr. 18, Seiten 1028 ff. und von Rieger et al. in Chem. Eng. Sci. 34, 1979, Seiten
397 ff., untersucht.
Die Ausbildung von stationären Tromben kann zur Oberflächenbegasung
ausgenutzt werden, wie in DE-A-35 14 838 beschrieben. Dabei wird Gas von der
Flüssigkeitsoberfläche durch die Trombe zum Rührer gesaugt und dort verteilt.
Die Begasung von Biosuspensionen mit Luft in einem Zentrifugalreaktor wurde
von Voit und Mersmann (Chem.-Ing.-Tech. 61 (1989) 5, S. 416) untersucht. Die
Autoren beobachteten einen erheblich höheren Stoffübergang von der Gas- in die
Flüssigphase unter Einwirkung der Zentrifugalkraft. Die Flüssigkeit befand sich
bei diesen Experimenten in einer liegenden schnell drehenden Trommel, wobei
die Begasung über die poröse Mantelfläche stattfand (DE 39 05 609 A1).
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Begasung von Flüssigkeiten zu verbessern,
insbesondere eine intensivere und homogenere Begasung, die gezielt einstellbar
ist, zu gewährleisten.
Die Lösung geht aus von einer Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten mit
einem im wesentlichen vertikal stehenden unbewehrten Rührbehälter mit
zentralem Rührer, der die Flüssigkeit unter Ausbildung einer Trombe in Rotation
versetzt.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorrichtung Einbauten an
der Rührbehälterwand im Bereich zwischen dem Flüssigkeitsspiegel im
Ruhezustand und dem durch die Trombenbildung erhöhten Flüssigkeitsspiegel
vorgesehen sind, die einen Teilstrom der rotierenden Flüssigkeit abschälen und in
Richtung der Rotationsachse umlenken sowie ein Begasungseinrichtung, über die
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels ein Gas oder ein Gasgemisch an oder in die
Nähe der Rührbehälterwand bis zu einem Abstand von zwei Dritteln des
Rührbehälterradius, eingebracht wird.
Der Rührbehälter ist im wesentlichen vertikal stehend, d. h. die Hauptachse ist in der
Regel vertikal, wobei geringfügige Abweichungen möglich sind. Unter dem Begriff
unbewehrt wird vorliegend verstanden, daß der Rührbehälter im Bereich unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels im Ruhezustand frei von Wandbewehrungen ist.
Der Bauform des Rührbehälters sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt, sofern sie
die Ausbildung einer Trombe in eine Flüssigkeit mittels eines zentralen Rührorgans
erlaubt. Die Bauform ist bevorzugt rotationssymetrisch, insbesondere zylindrisch.
Möglich sind jedoch auch konisch nach unten und/oder oben zulaufende Formen
oder Bauformen, die einen ovalen, runden oder anderen Querschnitt aufweisen. Der
Schlankheitsgrad des Rührbehälters unterliegt prinzipiell keinen Beschränkungen,
sofern sich mit Hilfe des zentralen Rührorgans eine rotierende Flüssigkeitsströmung
mit Trombe erzeugen läßt. Für einen zylindrischen Rührbehälter liegt der
Schlankheitsgrad bevorzugt zwischen 0,5 und 5.
Deckel und Boden des Rührbehälters können prinzipiell jede beliebige Bauform
aufweisen, wobei bezüglich der Rührbehälterhauptachse rotationssymmetrische
Bauformen bevorzugt sind. Der Behälterboden ist vorzugsweise flach, halbrund oder
als Klöpperboden ausgebildet. Der Behälter wird in der Regel mit einem Deckel, bei
Bedarf hermetisch, verschlossen.
Der Rührbehälter kann mit üblichen Temperiermöglichkeiten für die zu mischende
Flüssigkeit(en) beispielsweise einem äußeren Doppelmantel, mit außerhalb auf der
Rührbehälterwand anliegenden Rohren oder mit aufgeschweißten Halbrohrprofilen
ausgerüstet sein. Wärmetauscherrohre oder aufgeschweißte Halbrohrprofile können
sich auch in jeder beliebigen Ausführungsform und Länge innerhalb des Behälters
befinden. Bevorzugte Ausführungsformen sind diejenigen, die die Ausbildung einer
frei umlaufenden Rotationsströmung der zu mischenden Flüssigkeit(en) möglichst
wenig behindern. Die Heiz- bzw. Kühlmedien können flüssig oder gasförmig sein.
Möglich ist auch jede Ausführung einer elektrischen Beheizung auf der
Rührbehälteraußenwand.
Der Rührbehälter kann eine beliebige Füllhöhe mit der zu mischenden
Flüssigkeit(en) aufweisen, sofern sich durch den zentralen Rührer eine
Rotationsströmung mit Trombe erzeugen läßt. Bevorzugt ist ein von
Füllhöhe-zu-Behälter-Durchmesserverhältnis von 0,5 bis 5.
Der Rührbehälter kann beliebig an der Wand wie auch am Deckel und am Boden
mit Öffnungen und Stutzen für Zu- und Abläufe versehen sein. Vorzugsweise
erfolgen die Zuläufe durch Öffnungen/Stutzen im Rührbehälterdeckel derart, daß
die zulaufenden Stoffe möglichst schnell mit dem Rührbehälterinhalt gemischt
werden. Dies kann zum Beispiel durch Zulauf in die Trombe oder in den
umgelenkten Schälstrom der Flüssigkeit erfolgen. Einlaufrohre mit beliebiger Länge
und Form zum Zuführen von Stoffen können an jedem beliebigen Ort des Kessels
angeordnet sein. Abläufe können durch Einsteckrohre jeder beliebigen Länge und
Form oder auch nur durch Ablauföffnungen realisiert werden. Vorteilhaft kann
auch die Entnahme von Flüssigkeit aus dem abgeschälten Teilstrom unter
Ausnutzung der Bewegungsenergie sein. Weitere Öffnungen können als
Zuführungen oder Abführungen von gasförmigen Substanzen genutzt werden.
Weitere Öffnungen in der Rührbehälterwand, dem Boden oder dem Deckel
können zum Einbringen von handelsüblichen Instrumenten oder Sonden zur
Überwachung des Mischprozesses, wie z. B. Temperatur, Druck, Füllstand,
Konzentrationen, pH-Wert oder andere qualitätsrelevante Größen genutzt werden.
Ebenso können eine oder mehrere Öffnungen zur qualitätskontrollrelevanten
Probenahme genutzt werden. Auch können Öffnungen zur visuellen Beobachtung
des Mischprozesses mittels Schaugläsern genutzt werden.
Möglich ist der Anschluß weiterer Apparate, zum Beispiel einer
Feststoffzuführungseinrichtung, einer oder mehrerer Dosiereinrichtungen oder
auch einer Adsorptions- oder Destillationskolonne zur Abtrennung von
gasförmigen Produkten oder Edukten über geeignete Öffnungen am Rührbehälter.
Als Werkstoffe zur Herstellung des Rührbehälters sowie des Deckels und des
Bodens können alle metallischen oder nichtmetallischen Materialien verwendet
werden, die dem Rührbehälter eine ausreichende Festigkeit, Härte und Resistenz
gegenüber den im Inneren gehandhabten chemischen Stoffen und physikalischen
Bedingungen wie Über- oder Unterdruck und Temperatur aufweisen. Es können
dazu als Konstruktionsmaterialien, zum Beispiel legierte oder unlegierte Stähle,
Zirkon, Titan, Glas, Emaille oder Kunststoffe verwendet werden. Möglich sind
auch mit Kunststoffen oder Emaille beschichtete Eisen- oder Stahlkonstruktionen.
Vorteilhaft sind glatte Innenwände des Rührbehälters, die zum Beispiel durch
Elektropolieren von Edelstählen erreicht werden können.
Der Rührbehälter kann für sich allein wie auch innerhalb einer Prozeßkette
eingesetzt werden, zum Beispiel als Reaktor für chemische Reaktionen. Die
Errichtung eignet sich sowohl für absatzweisen (Batch-) Betrieb, bei dem die
beteiligten Komponenten im wesentlichen vorgelegt werden, wobei aber auch
eine Zudosierung weiterer Komponenten erfolgen kann, wie auch für
kontinuierliche Prozesse, wobei kontinuierlich feste, gasförmige oder flüssige
Stoffe zu- bzw. abgeführt werden. Der Rührbehälter kann auch als Verdampfer im
Sinne einer Destillationsblase mit aufgesetzter Kolonne verwendet werden.
Selbstverständlich ist der Rührbehälter auch als ein Bestandteil einer
Rührkesselkaskade einsetzbar. Mehrere der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
lassen sich zu einer Kaskade verschalten. In einer möglichen, hinsichtlich der
Sterilität (Keimfreiheit) geschlossenen Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die über alle dem Fachmann bekannten Hilfsmittel, zum Beispiel
chemische oder Dampfsterilisierbarkeit, sterile Begasung und alle sonst
erforderlichen Maßnahmen zur Erlangung einer Keimfreiheit im Rührbehälter
verfügt, können biotechnologische Verfahren, wie Fermentationen oder
Abwasserbehandlungen durchgeführt werden. Denkbar ist auch die Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Mixer für eine Extraktionsaufgabe unter
Nutzung des Mixer/Settler-Prinzips oder als Kristallisationsapparat.
Zur Erzeugung einer im Rührbehälter umlaufenden Rotationsströmung der
Flüssigkeit(en) ist der Rührbehälter mit einem zentralen Rührer versehen, der in
bekannter Weise aus einer Rührerwelle und daran angeordneten Rührorganen
aufgebaut ist. Die Drehbewegung der Rührerwelle wird in bekannter Weise durch
Ankopplung an einen außerhalb des Rührbehälters befindlichen Motor mit Getriebe
bewirkt. Der Antrieb kann sich dabei unterhalb, mit Wellendurchführung durch den
Boden, oder oberhalb des Rührbehälters, mit Wellendurchführung durch den Deckel,
befinden. Als Wellendurchführungen kommen die dem Fachmann bekannten
Vorrichtungen, beispielsweise Stopfpackungen, Gleitringdichtungen oder
doppelwirkende Gleichringdichtungen in Frage. Möglich ist aber auch ein
magnetgekoppelter Antrieb des Rührers ohne Wellendurchführung.
Als an der Welle befestigte Rührorgane, die die Bewegungsenergie des Rührers
auf die Flüssigkeit übertragen, sind alle dem Fachmann bekannten
handelsüblichen Ausführungen geeignet, die in der Lage sind, eine im
Rührbehälter rotierende Flüssigkeitsströmung mit Trombe zu erzeugen.
Das Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser-Verhältnis ist dabei beliebig zwischen
0,1 und 1 wählbar. Bei kleinem Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser-Verhältnis
wird sich in der rotierenden Flüssigkeit ein radialer Geschwindigkeits- und
Schergradient aufbauen, was durchaus vorteilhaft sein kann. Bei vorteilhaft großem
Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser-Verhältnis wird der auftretende radiale
Geschwindigeits- und Schergradient vergleichsweise klein sein, dafür die Förder-
und Mischwirkung der Vorrichtung deutlich gesteigert. Beispiele für ver
wendbare Rührerbauarten können sein: Rührer mit geringem Rührer- zu
Rührbehälterdurchmesser, wie Propellerrührer, Scheibenrührer, Schrägblattrührer,
Impellerrührer oder weitere bekannte Ausführungen, Rührer für mittlere
Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser-Verhältnis, wie Blattrührer, Kreuzbalkenrührer,
Mehrphasen-Gegenstromrührer oder Mehrphasen-Interferenz-Gegenstromrührer,
oder Rührer mit großem Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser-Verhältnis, zum
Beispiel Fingerrührer, Ankerrührer oder Wendelrührer. Vorteilhaft sind
Rührerbauformen mit Primärförderrichtung für die Flüssigkeit axial nach unten
und/oder radial nach außen, um die durch die Schälschaufeln hervorgerufene
überlagernde axiale Zirkulationsströmung zu unterstützen.
Es können ein oder mehrere Rührorgane von gleicher oder unterschiedlicher
Bauart an der Rührerwelle befestigt werden, wobei die Einbautiefe, bezogen auf
den betriebsbedingten Flüssigkeitsstand, beliebig ist; vorteilhaft ist die Befestigung
zumindest eines Rührorgans im unteren Drittel der Flüssigkeit. Weitere
Rührorgane, in beliebiger Einbauhöhe, können eine möglicherweise gewünschte
Erhöhung der Scher- und Dispergierwirkung und/oder des Stoffaustausches mit
der Gasphase über die Oberfläche bewirken.
Der spezifische Leistungseintrag unter Verwendung eines beliebigen Rührers zum
Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist trotz einer deutlicher schnelleren
und effektiveren Vermischung deutlich geringer als in bewehrten Behältern, da
die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Rührer und Flüssigkeit
vorteilhafterweise gering ist, und die Schälschaufeln vorzugsweise mit geringem
Strömungswiderstand gestaltet sind.
Zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Rotationsbewegung der
Flüssigkeit erforderlich, die ausreichend sein muß, die Ausbildung einer
stationären Trombe zu erzeugen. Die Umfangsgeschwindigkeit der Flüssigkeit ist
dazu entsprechend durch die Drehbewegung des Rührers einzustellen. Radiale
Geschwindigkeitsgradienten erhöhen die Scherung innerhalb der Flüssigkeit, was
für bestimmte Anwendungen von Vorteil sein kann, sie sind aber nicht zwingend
erforderlich. Bei Vergrößerung des Rührbehälterdurchmessers ist eine höhere
Umfangsgeschwindigkeit zum erfindungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung
notwendig.
Die Drehzahl des Rührers und damit die auf seine Bewegung bezogene
rührerspezifische Reynoldszahl ist je nach Größe und Form des Rührbehälters
sowie abhängig vom gewählten Rührersystem derart zu wählen, daß eine frei
umlaufende Rotationsströmung unter Ausbildung einer Trombe erzeugt wird.
Die durch die frei umlaufende Rotationsströmung erzeugte Trombe kann bezogen
auf die Flüssigkeitshöhe beliebig verschiedene Tiefen aufweisen. Vorteilhaft ist
eine Trombentiefe bis knapp über dem untersten Rührorgan. Der Betrieb der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist aber auch bei davon abweichenden geringeren
Trombentiefen gewährleistet, solange der Umwurfmechanismus der
Schälschaufeln funktioniert. Auch eine Trombentiefe, die bis zum untersten
Rührorgan oder darunter reicht, kann z. B. im Fall einer erwünschten Gaseinsau
gung und Verteilung durch den Rührer von oberhalb der Oberfläche vorteilhaft
sein. In dem Fall wird die Oberflächenbegasung und damit der Stoffübergang
durch die Turbulenzen in der Trombe und am Rührer, hervorgerufen durch den
freien Fall der abgeschälten Teilströmungen, vorteilhaft unterstützt. Die Form der
stationär sich ausbildenden Trombe ist beliebig und abhängig von der
Rührbehälterbauart und -geometrie, sowie vom eingesetzten Rührertyp und
dessen Rotationsgeschwindigkeit, wie auch, allerdings nur wenig, von den
Stoffeigenschaften des zu mischenden Mediums, wie zum Beispiel Dichte und
Viskosität. Die freie Rotation der Flüssigkeit im Rührbehälter führt zu einer
Anhebung der Oberfläche entlang der umlaufenden Wand und einer
korrespondierenden Absenkung der Flüssigkeitsoberfläche entlang der im
wesentliche senkrechten Längsachse der Rotationsströmung. Die durch die
Zentrifugalbeschleunigung der Flüssigkeit bewirkte Anhebung des
Flüssigkeitsspiegels an der Rührbehälterwand kann beliebig hoch bis an den
Behälterdeckel, vorteilhaft aber zwischen dem 0,01fachen und dem 10fachen
betragen, bezogen auf den Flüssigkeitsstand der unbewegten Flüssigkeit.
Erfindungsgemäß sind an dei Rührbehälterwand auf der Höhe der angehobenen
wandnahen Strömung Einbauten befestigt, die jeweils einen Teilstrom aus der
umlaufenden Hauptströmung separieren, diesen oberhalb der rotierenden
Flüssigkeit in Richtung der vertikalen Achse des Rührbehälters umlenken und den
jeweiligen Teilstrom im freien Fall in die Trombe fließen lassen. In der Trombe
bildet sich dadurch eine der Rotationsströmung überlagerte Abwärtsbewegung der
Flüssigkeit aus, deren Impuls ausreicht, um das im wesentlichen im unteren
Bereich der Flüssigkeit befindliche Rührorgan zu erreichen und dort durch den
Rührer und den Boden in eine wandseitige Aufwärtsbewegung umgewandelt zu
werden. Da sich die Form und Tiefe der Trombe bei diesem Prozeß nicht
verändern, muß zwangsläufig der abgeschälte Teilstrom der Flüssigkeit von unten
an der Rührbehälterwand aufwärts ersetzt werden. Dies resultiert in einer
kräftigen wandnahen Aufwärtsströmung, die sich der Rotationsbewegung der
Flüssigkeit überlagert. Dadurch wird eine kräftige Strömung zentral axial nach
unten und wandnah nach oben erzeugt, die die Rotationsbewegung der Flüssigkeit
überlagert und damit zu einer schnellen und gleichförmigen Durchmischung des
gesamten Behälterinhalts ohne stagnante Zonen auch bei höheren Viskositäten
führt.
Die Einbauten sind bevorzugt eine oder mehrere Schälschaufeln, die zu dem oben
genannten Zweck beliebig gestaltet sein können, insbesondere aus gebogenen
Blechen oder Rohren. Vorteilhaft sind Bauformen, die der rotierenden Flüssigkeit
möglich wenig Widerstand entgegensetzen und deren freies Ende den
abgeschälten und umgelenkten Teilstrom in die Trombe, vorzugsweise in die
Mitte der Trombe befördert. Dadurch wird die Bewegungsenergie der Flüssigkeit
möglichst effektiv ausgenutzt. Eine mögliche Ausführungsform ist z. B. eine in
die wandnah rotierende Flüssigkeit ragende Zunge, die die gewünschte Menge
Teilstrom aus dem Hauptstrom aufnimmt und abschält und diesen einer
Umlenkvorrichtung, beispielsweise einem Leitblech oder Leitrohr, zuführt,
welches den Teilstrom in Richtung der senkrechten Rotationsachse der Flüssigkeit
umlenkt. Der Teilstrom wird derart von der Umlenkvorrichtung freigegeben, daß
er diese in einem beliebigen Abwurfwinkel verläßt und in die Trombe trifft.
Die gesamte Schälvorrichtung kann auch als entsprechend gebogenes
durchgehendes Rohr mit rundem oder beliebigem oder variablen Querschnitt
ausgeführt sein, wobei das eine offene Ende in die rotierende Hauptströmung ragt
und zum Separieren eines Teilstromes dient, und das andere offene Ende die
abgeschälte und umgelenkte Teilströmung entweder frei gibt und per freiem Fall
in die Trombe befördert, oder sogar bis tief in die Trombe, gegebenenfalls auch
unter die Flüssigkeitsoberfläche des tiefsten Punktes der Trombe fördert.
Falls es sich für den Prozeß als vorteilhaft erweist, können die Schälschaufeln
oder -rohre mit zusätzlichen Scher- oder Schneidvorrichtungen, beispielsweise
Wellen, Rippen, Stromstörern oder Messern ausgerüstet werden.
Die Menge des abgeschälten Teilstromes ist beliebig und hängt von der Größe
und Ausführung der schälenden Vorrichtung ab.
Die horizontalen Abmessungen der Schälschaufel(n) liegt zwischen 0,05 und 0,5,
bezogen auf den Behälterdurchmesser.
Die Abmessungen der Schälschaufel(n) über alles in vertikaler Richtung können
zwischen 0,05 und nahezu 1 bezogen auf den Rührbehälterdurchmesser, frei
gewählt werden.
Die Flüssigkeitsströmung innerhalb der Schälschaufel oder des Schälrohres kann
sowohl turbulent als auch laminar sein. Die Formgebung der Schaufel oder des
Rohres kann so gewählt werden, daß die Förder- oder Wurfrichtung des
abgeschälten und umgelenkten Teilstromes vorzugsweise in die Mitte der Trombe
senkrecht nach unten erfolgt, oder an einer anderen Stelle in einer von der
Senkrechten abweichenden Richtung in der Trombe auftrifft. Beim Einsatz
mehrerer Schälschaufeln können die Förder/ Wurfrichtungen sowie der vertikal
frei wählbare Abwurfwinkel unterschiedlich sein. Die in die Trombe geförderte
Summe der einzelnen abgeschälten Teilströme setzt sich additiv aus den
Einzelströmen zusammen. Dieser durch die Schälvorrichtungen hervorgerufene
summierte Förderstrom kann den gesamten Flüssigkeitsinhalt, auch bei großen
Mischkesseln und großen Viskositäten ohne Ausbildung von stagnanten Zonen
vielfach pro Minute umwälzen.
Es können je nach Rührbehälterdurchmesser beliebig viele Schälvorrichtungen,
mindestens aber eine, an der Rührbehälterwand an der infolge der
Rotationsbewegung der Flüssigkeit angehobenen Oberfläche angebracht werden.
Bevorzugt sind die Schälschaufeln auf derselben Höhe des Rührbehälters
angeordnet. Zwei oder mehrere Schälschaufeln sind vorzugsweise in der Weise
beanstandet, daß sich die Strömungsstörung infolge der Einwirkung einer
Schälschaufel bis zur Einbaustelle der nachfolgenden Schälschaufel wieder
ausgeglichen hat.
Die Befestigung der Schälschaufeln oder Schälrohre an der Rührbehälterwand
kann z. B. durch Schweißen, Kleben, Nieten oder Schrauben erfolgen, wobei die
Befestigung derart gewählt sein kann, daß der Anstellwinkel der Schälvorrichtung
in einer horizontalen Achse verstellbar und damit die Menge des abgeschälten
Teilstromes vergrößer- oder verkleinerbar ist. Außerdem kann dadurch die
Förderleistung vorteilhaft verändert werden. Vorzugsweise wird ein flacher
Anstellwinkel gewählt, um die Bewegungsenergie der rotierenden Flüssigkeit
möglichst effizient auszunutzen.
Bei großen Ausführungen der Schälschaufel kann es vorteilhaft sein, die auf die
Schaufel wirkenden Kräfte, infolge des Drucks der rotierenden Flüssigkeit, durch
Stützelemente, die ebenfalls an der Wand befestigt sind, auf die Behälterwand
anzuleiten und damit den Schaufeln zusätzliche mechanische Stabilität zu
verleihen.
Es ist auch möglich, die Schaufeln in der oben beschriebenen Weise nicht an der
Wand, sondern an einem horizontal an der Rührbehälterwand befindlichen
Spannring zu befestigen. Durch diese Maßnahme können alle Schaufeln
gleichzeitig samt Spannring, zum Beispiel zu Reinigungszwecken, aus dem
Behälter entfernt werden. Die Spannung des Spannrings wird beispielsweise
durch Schrauben hervorgerufen, die durch Drehen den Durchmesser des
Spannrings vergrößern und dadurch den Ring gleichmäßig über den
Rührbehälterumfang anpreßt. Das Lösen des Spannrings ist schnell und einfach.
Die Verwendung des beschriebenen Spannrings zur Befestigung der
Schälschaufeln oder -rohre ist vorteilhaft, da sich die Einbauhöhe, bezogen auf die
Rührbehälterhöhe und den variablen Flüssigkeitsstand, leicht für alle
angebrachten Schälschaufeln gleichzeitig verändern läßt. Eine Möglichkeit zur
Höhenverstellbarkeit der Schälschaufeln während des Mischprozesses zum
Beispiel bei zu- oder abnehmendem Flüssigkeitsstand besteht zum Beispiel darin,
die Schälschaufeln, wie beschrieben an einem Spannring zu befestigen und diesen
mit senkrecht nach oben gerichteten starren Stangen zu versehen, die durch, bei
Bedarf abgedichtete Öffnungen, durch den Behälterdeckel ragen und mittels einer
geeigneten Vorrichtung, in Abhängigkeit vom Füllstand, nach oben oder unten
bewegt werden können, so daß sich die Schälschaufeln immer im geeigneten Ar
beitsbereich an der Flüssigkeitsoberfläche befinden.
Eine weitere Möglichkeit, die Schälschaufeln immer auf der erfindungsgemäßen
Arbeitshöhe zu halten besteht darin, die Schaufeln an oder auf einem
Schwimmerring zu befestigen, der je nach Füllstand im Mischkessel immer an der
Oberfläche schwimmt. Der Schwimmerring kann als geschlossener Ring oder als
Ring mit einzelnen Schwimmerelementen ausgeführt sein; er soll an der Wand
gegen einen Rotation gehindert sein, ohne daß dabei die Bewegung in der
Vertikalen verhindert wird.
Als Werkstoffe zur Herstellung der Schälvorrichtungen sowie des Spannrings
können alle metallischen oder nichtmetallischen Materialien verwendet werden,
die der Vorrichtung eine ausreichende Festigkeit, Härte und Resistenz gegenüber
den im Inneren gehandhabten Stoffen und physikalischen Bedingungen wie Druck
und Temperatur aufweisen. Es können dazu Konstruktionsmaterialien wie zum
Beispiel legierte oder unlegierte Stähle, Zirkon, Titan, Glas, Emaille, Kunststoffe
oder andere verwendet werden. Möglich sind auch mit Kunststoffen oder Emaille
beschichtete Eisen- oder Stahlkonstruktionen. Vorteilhaft kann die Wahl von
Materialien mit glatten Oberflächen wie sie z. B. durch Elektropolieren von
Edelstählen hergestellt werden können.
Erfindungsgemäß sind in der Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten neben
den Einbauten, die an der Rührbehälterwand im Bereich zwischen dem
Flüssigkeitsspiegel im Ruhezustand und dem durch die Trombenbildung erhöhten
Flüssigkeitsspiegel vorgesehen sind und die einen Teilstrom der rotierenden
Flüssigkeit abschälen und in Richtung der Rotationsachse umlenken,
Begasungseinrichtungen vorhanden, über die ein Gas oder Gasgemisch an oder in
der Nähe der Rührbehälterwand, bis zu einem Abstand von zwei Drittel des
Rührbehälterradius, unterhalb des Flüssigkeitsspiegels eingebracht wird.
Grundsätzlich sind alle Begasungseinrichtungen geeignet, die das Einbringen
eines Gases an oder in der Nähe der Behälterwand, d. h. nicht weiter als, radial
nach innen gemessen, zwei Drittel des Behälterradius entfernt und in beliebiger
Höhe unter dem Flüssigkeitsspiegel, ermöglichen. Es können dabei
Begaserformen eingesetzt werden, die das Gas durch nur eine Öffnung, z. B.
offenes Rohr oder durch beliebig viele Öffnungen, wie z. B. perforierte Rohre oder
große perforierte Flächen, in die Flüssigkeit einbringen. Begasungseinrichtungen
unmittelbar an der Behälterwand sind besonders bevorzugt.
In bevorzugter Weise kann insbesondere kreisförmige sich die
Begasungseinrichtung über die gesamte Höhe des Rührbehälters, insbesondere
über die gesamte mit Flüssigkeit befüllbare Höhe ausdehnen.
Die Begasungseinrichtung kann bevorzugt aus ein oder mehreren Rohren
ausgebildet sein, die Begasungslöcher aufweisen und die bevorzugt gerade und
parallel zur Rotationsachse des Rührers angeordnet sind.
Eines oder mehrere dieser Rohre können zu einem Begasersystem
zusammengefaßt werden. Die Anordnung mehrerer Rohre zueinander ist
bevorzugt symmetrisch an der Behälterinnenwand, bezogen auf die
rotationssymmetrische Gestalt des Behälters, wobei die Versorgung mit Gas des
Begaserrohres (der Begaserrohre) von unten oder oben erfolgen kann.
Der Begaserrohrquerschnitt, wie auch die Größe der Querschnittfläche ist
grundsätzlich beliebig. Bevorzugt werden dünne stromlinienförmige Querschnitte
verwendet, die der rotierenden Flüssigkeit so wenig Strömungswiderstand wie
möglich entgegensetzen.
Das Verhältnis der Durchmesser von Rohr(en) zu Rührbehälter liegt bevorzugt im
Bereich von 0,005 bis 0,1.
Als Befestigung für die Begaserrohre an der Behälterwand sind alle dem
Fachmann bekannten Verfahren, wie zum Beispiel Schweißen, Kleben oder
Schrauben zu verwenden, um eine ausreichend hohe statische Stabilität zu
erreichen.
Die Begasungsrohre können auch von der Vertikalen abweichend oder gekrümmt
eingebaut werden, falls dies vorteilhaft ist.
Die Lochgrößen der erfindungsgemäßen Begasereinrichtungen können
untereinander gleich oder verschieden, zwischen 1 Mikrometer und wenigen
Zentimetern groß sein. Es können runde wie auch Löcher mit beliebigem
Querschnitt wie auch Schlitze vorgesehen werden. An einer Vorrichtung können
auch beliebig viele verschiedene Lochgeometrien gewählt werden. Die Löcher
oder Öffnungen für das austretende Gas können sich sowohl auf der der Strömung
der Flüssigkeit zugewandten wie auch abgewandten Seite befinden. Bevorzugt
befinden sich die Löcher auf der der Rotationsachse der Flüssigkeit zugewandten
Seite.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Begaserrohre in den oben beschriebenen
Ausführungsformen im Behälter an der Wand kreisförmig umlaufend oder in
Form einer Spirale einzubauen.
Anstelle der beschriebenen Begasungsvollrohre können auch Halbrohrprofile mit
beliebigem Querschnitt verwendet werden, die an der Behälterwand zum Beispiel
aufgeschweißt oder aufgeklebt werden.
Anstelle von beliebig perforierten Rohren lassen sich auch mikroporöse
Membranrohre oder -schläuche verwenden, die zum Beispiel aus Metall, Keramik
oder Kunststoff hergestellt sein können. Die Länge wie auch die Anordnung an
der Wand ist beliebig. Gegebenenfalls muß zur mechanischen Stabilisierung ein
metallischer Schutz vorgesehen werden.
Die Begasungseinrichtung kann in einer Ausführungsform als
Begasungsdoppelwand ausgebildet sein, die an der inneren Rührbehälterwand
oder von dieser um 0 bis 100 mm beabstandet angeordnet ist, und bevorzugt als
mikroporöse Membran, ausgebildet ist.
Es besteht die Möglichkeit, die gesamte Behälterwand mit einer mikroporösen
flächigen Membran auszukleiden, den Raum zwischen Behälterwand und
Membran oben und unten gegen die Flüssigkeit abzudichten und eine
Gaszuführung anzuschließen. Der Gaseintrag erfolgt mit dieser Vorrichtung über
die mikroporösen Öffnungen auf der gesamten Behälterwand, ohne daß die
Rotationsbewegung der Flüssigkeit gestört wird. Ein Ablösen der Membran von
der Behälterwand wird durch die Zentrifugalkraft der rotierenden Flüssigkeit
verhindert.
Das einzuleitende Gas kann von außerhalb des Behälters, wo es in der Regel, mit
den dem Fachmann bekannten Apparaten komprimiert wird, mittels einer oder
mehrerer Rohrleitungen durch den Behälterboden, -deckel oder die Behälterwand,
zum Gasverteiler geführt werden.
Die Begasungsmenge kann beliebig gewählt werden, liegt bevorzugt aber
zwischen 0 und 10 Volumenteilen Gas pro Volumenteil Flüssigkeit und Minute
bei Normalbedingungen. Der absolute Druck in der Flüssigkeit, wie auch im Gas,
liegt bevorzugt zwischen 0,001 bar und 1000 bar, zum Beispiel bei der Begasung
in Autoklaven entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Gaszuführungsleitung, wie auch im Innenraum des Begasers, herrscht
gegenüber dem Mischbehälterinnenraum und damit auch Flüssigkeit und derem
hydrostatischem Druck ein Überdruck, der ein Durchtreten des Gases durch die
Begaseröffnungen in die Flüssigkeit bewirkt. Durch die hohe
Umfangsgeschwindigkeit der im Behälter rotierenden Flüssigkeit und die bei der
Verwendung der Schälschaufeln überlagernde Aufwärtsströmung werden
Gasblasen von der flüssigkeitsseitigen Begaseroberfläche abgerissen und von der
Strömung mitgenommen. Bei kleinen Begaseröffnungen wie zum Beispiel kleinen
starren Löchern oder mikroporösen Begaseroberflächen können die mitgerissenen
Blasen vorteilhafterweise sehr klein sein, wenige Mikrometer bis mehrere
Millimeter groß. Mit Hilfe von großen Begasungslöchern können eventuell
vorteilhafte beliebig große Gasblasen gebildet werden.
Die Blasenablösung vom Begaser durch die Flüssigkeit findet an oder in der Nähe
der Behälterwand statt. Infolge des grundsätzlich beliebigen aber in der Regel
großen Dichteunterschiedes zwischen dem Gas und der Flüssigkeit, werden die
Gasblasen einerseits, bedingt durch das Zentrifugalfeld, auf einer spiralförmigen
Bahn nach innen geführt und andererseits, bedingt durch den Auftrieb nach oben
bewegt. Die resultierende Bewegung der Gasblasen ist damit schraubenförmig mit
abnehmendem Radius nach oben, bis die Flüssigkeitsoberfläche erreicht wird.
Infolge des erhöhten Druckes und der korrenspondierenden
Gleichgewichtskonzentration der betreffenden Gasmoleküle in der Flüssigphase
im Zentrifugalfeld, ist die Triebkraft für den Stoffübergang von der Gas- in die
Flüssigphase deutlich erhöht. Die dadurch erzielbaren Stoffübergangszahlen
hängen proportional, bei unverändertem Koaleszenzverhalten der Gasblasen, von
der Schleuderziffer (z = r.ω2/g mit r = Rührbehälterradius, ω =
Winkelgeschwindigkeit und g = Gravitationskonstante) der Flüssigkeit ab. Die
Schleuderziffer z kann für die erfindungsgemäße Vorrichtung Werte zwischen 1
und 50 annehmen.
Als Werkstoffe zur Herstellung der Begaservorrichtungen können alle
metallischen oder nichtmetallischen Materialien verwendet werden, die der
Vorrichtung eine ausreichende Festigkeit, Härte und Resistenz gegenüber den im
Inneren gehandhabten Stoffen und physikalischen Bedingungen wie Druck und
Temperatur aufweisen. Es können dazu Konstruktionsmaterialien wie z. B. legierte
oder unlegierte Stähle, Zirkon, Titan, Glas, Emaille, Kunststoffe oder auch
mikroporöse Membranmaterialien aus keramischen Werkstoffen oder
Kunststoffen verwendet werden. Möglich sind auch mit Kunststoffen oder Emaille
beschichtete Eisen oder Stahlkonstruktionen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante kann als Begasungseinrichtung
oder zusätzlich zu den oben beschriebenen Ausführungsformen von
Begasungseinrichtungen ein mit einer Hohlwelle und einem oder mehreren hohlen
Rührorganen ausgestatteter Rührer eingesetzt werden.
Die Rührerwelle kann oberhalb des Flüssigkeitsspiegels mit Öffnungen versehen
sein. Durch diese Öffnungen wird dann das Gas aus dem Gasraum oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels angesaugt, durch die Hohlwelle zum (zu dem) hohlen
Rührorgan(en) geleitet und dort über geeignete Öffnungen in die Flüssigkeit
freigesetzt. Bei dieser Ausführungsvariante handelt es sich um eine sogenannte
Eigenbegasung.
Weiterhin ist auch eine Begasung mit komprimiertem Gas von außerhalb des
Rührerbehälters möglich, dabei ist die Rührerwelle bis außerhalb des
Rührerkessels hohl, ohne Öffnungen im Rührbehälterbereich oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels und ist außerhalb des Rührbehälters in einer dem Fachmann
bekannten Weise an einer externen Gasversorgung angeschlossen.
Als an der Hohlwelle befestigte Rührorgane, die die Bewegungsenergie des
Rührers auf die Flüssigkeit übertragen, sind alle dem Fachmann bekannten
handelsüblichen Hohlrüherausführungen geeignet, die in der Lage sind, eine im
Rührbehälter rotierende Flüssigkeitsströmung mit Zentrifugalfeld zu erzeugen und
die Blasen in der Nähe der Rührbehälterwand freigeben. Darüberhinaus sind aber
auch hohle wandgängige Rührertypen, beispielsweise Ankerrührer oder
Fingerrührer mit Öffnungen für den Gasaustritt möglich.
Die Öffnungen an den hohlen Rührorganen können beispielsweise in Form von
Löchern, Schlitzen oder Düsen ausgeführt sein. Die Größe der Öffnungen kann,
mit dem Ziel des gleichmäßigen Gaseintrags, in Abhängigkeit vom
hydrostatischen und Zentrifugaldruck unterschiedlich sein.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich sowohl homogene
fließfähige Stoffsysteme, zum Beispiel rein homogene Flüssigkeiten oder
kolloidale Lösungen begasen, wobei sich der Zähigkeitsbereich des zu
mischenden Fluids von niedrigviskos bis hochviskos ab ca. 0,1 mPas bis ca.
5000 mPas, erstrecken kann, als auch für heterogene zwei- oder mehrphasige
Stoffsysteme wie zum Beispiel flüssig/flüssig, flüssig/gasförmig, flüssig/fest,
fest/gasförmig, flüssig/flüssig/gasförmig, flüssig/flüssig/fest oder flüs
sig/gasförmig/fest, wobei sich der Zähigkeitsbereich des zu begasenden Fluids
von niedrigviskos bis hochviskos erstrecken kann.
Die Fließeigenschaften der zu begasenden Stoffsysteme können dabei derart sein,
daß sich die Rheologie des fließfähigen Gemisches als newtonsches oder nicht-
newtonsches Fließverhalten beschreiben läßt. Nicht-newtonsches Fließverhalten
kann sich zum Beispiel durch Strukturviskosität, Plastizität, Dilatanz, Thixotropie,
Rheopexie oder Viskoelastizität des Stoffgemisches auszeichnen. Besonders
vorteilhaft ist die Vorrichtung für Stoffsysteme mit strukturviskosem
(pseudoplastischem), thixotropem oder rheopexem, also zeitlich veränderlichem,
Fließverhalten zu verwenden. Ebenso vorteilhaft ist die Benutzung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung für Stoffsysteme, die eine untere Fließgrenze
aufweisen; zum Beispiel sogenannte Bingham- oder Casson-Flüssigkeiten, sowie
Gele fallen in diese Kategorie. Vorteilhaft einsetzbar ist die Vorrichtung bei
einem sich während des Begsasungsvorgangs zeitlich änderndem Fließverhalten
des zu mischenden Stoffsystems, zum Beispiel bei Erniedrigung der Viskosität
zum Beispiel durch Verdünnung oder chemische Reaktion oder auch Erhöhung
der Viskosität durch zum Beispiel Eindickung, Verdampfung, Polymerisation
oder Anreicherung mit Lebendzellmasse oder höhermolekularen Produkten bei
biotechnologischen Prozessen, wie zum Beispiel Fermentationen oder
Abwasserreingungen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zur Begasung von absatzweise
oder kontinuierlich betriebenen Mischern, Rührkesseln, Verdampfern oder
Reaktoren beispielsweise in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie, in
der Papierindustrie, in der Kosmetikindustrie, in der lebensmittelverarbeitenden
Industrie, in der Biotechnologie oder in der Abwasserreinigung.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine intensive und homogene
Begasung von Flüssigkeiten erreicht.
Die Gasblasen werden an der Behälterwand gebildet, wo die Zentrifugalkraft der
rotierenden Flüssigkeit und infolgedessen auch der radiale Flüssigkeitsdruck am
größten ist. Das bewirkt eine proportional höhere Gaslöslichkeit in der
Flüssigphase und somit eine höhere Triebkraft für den Stoffübergang von der
Gas- in die Flüssigphase. Außerdem können mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung feinste Gasbläschen erzeugt und homogen in der Flüssigkeit verteilt
werden, so daß auch die spezifische Phasengrenzfläche gasflüssig groß ist und
damit - zusätzlich der Stoffübergang verbessert wird.
Besonders geeignet ist die Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Begasen von strukturviskosen Flüssigkeiten mit dem Ziel des Stoffübergangs von
der Gas- in die Flüssigphase, da zum einen die Viskosität aufgrund der Scherung
an der Behälterwand in der Nähe des Begasers am niedrigsten ist und dadurch der
Stoffübergangswiderstand hier am geringsten ist, und zum anderen weil die für
den Stoffaustausch repräsentative Viskosität an der Blasenoberfläche bereits bei
kleinen Schleuderziffern deutlich vermindert wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Rührkesseln mit Wandbewehrung und
Gasverteiler unterhalb des Rühr- und Dispergierorgangs zum Beispiel
Scheibenrührer, bei dem die Gasblasen zerschlagen und wegbefördert werden
müssen und bei denen es, bei sich ändernden Stoffeigenschaften der Flüssigkeit,
zum Beispiel steigende Viskosität, zur Überflutung, mit den unvorteilhaften
Folgen von fehlender Dispergierwirkung und Schlagen des Rührers, kommen
kann, bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, daß die Gasblasen
vom wandnahen Begaser sofort nach Entstehung, infolge der hohen
Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit und der Zentrifugalkraft, abgelöst und
homogen in die Flüssigkeit eingemischt werden. Auf diese Weise können, je nach
Wahl des wandnahen Begasertyps und der Löcher- oder Porendurchmesser, feinste
Gasbläschen wie auch größere Gasblasen gezielt erzeugt und in die Flüssigkeit
verteilt werden.
Durch die gezielte Bläschenbildung und Ablösung vom Gasverteiler mit Hilfe der
vorgeschlagenen Vorrichtung, werden die Gasblasen in einer gerichteten
Strömung schraubenförmig nach oben, bis sie die Trombe erreichen, durch die
Flüssigkeit geführt. Zum einen ist hierbei die Gasverweilzeit in der Flüssigkeit
vorteilhaft vorhersagbar und abschätzbar und zum anderen vorteilhaft einstellbar,
um die, hinsichtlich der Wertkomponenten abgereicherte Gasblasen, nicht länger
als notwendig in der Flüssigkeit zu halten. Umgekehrt gilt das gleiche für
Komponenten, die aus der flüssigen in die gasförmige Phase, zum Beispiel bei
Stripp- oder Desorptionsvorgängen, gebracht werden sollen. Außerdem ist es
möglich, im Fall, daß das Gas aus einer Komponente besteht und in der
Flüssigkeit vollständig abreagieren soll, die Blasengröße und die
Aufstiegsgeschwindigkeit durch die Rührerdrehzahl so zu wählen, daß genau
gerade die Verweilzeit zur vollständigen Abreaktion des Gases erreicht wird.
Bei geeigneter Anbringung der Begasereinrichtung, zum Beispiel über die
gesamte Länge perforierte Begasungsrohre, ist eine vorteilhafte homogene
Begasung der gesamten Flüssigkeit an jedem Ort des Behälters, ohne Ausbildung
von stagnanten unbegasten Zonen möglich, auch wenn es sich um hochviskose
oder nicht-Newton'sche Medien handelt.
Während bei konventionell ausgerüsteten Rührkesseln die Maßstabübertragung
oft kompliziert ist und nur eine teilweise Ähnlichkeit zwischen der Klein- und
Großausführung erreicht werden kann, gelingt der Scaleup für die
erfindungsgemäße Vorrichtung unter Berücksichtigung einfachster physikalischer
und ähnlichkeitstheoretischer Zusammenhänge.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß außer
dem Rührer und den leicht und schnell herausnehmbaren Schälschaufeln keine
weiteren Einbauten vorhanden sind und der Rührbehälter dadurch leicht und
schnell sowohl chemisch, zum Beispiel durch Lösen und/oder Dispergieren des
Rückstandes, als auch mechanisch, zum Beispiel durch Ausspritzen, Ausbürsten
aus auswischen, gereinigt werden kann. Die oft erschwerte chemische oder
mechanische Reinigung im Anschluß an einen Mischvorgang, besonders wenn
sich Verkrustungen, Anbackungen, Fouling oder sonstige Verunreinigungen im
Bereich von schwer zugänglichen Toträumen gebildet haben, wird vermieden. Die
Verfügbarkeit von Mischapparaten ist infolge kürzerer Reinigungs-, Wartungs-
und Rüstzeiten erhöht.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat den weiteren Vorteil,
daß der gebildete Schaum in die rotierende Trombe eingezogen, dort durch die
Rotation nach dem Prinzip eines mechanischen Schaumzerstörers behandelt und
zusätzlich durch die von oben auftreffende Flüssigkeit aus den Schälschaufeln
besprüht oder beregnet wird, was in Summe zu einer außerordentlichen
wirkungsvollen Schaumzerstörung führt. Die Eingabe von Entschäumungsmittel,
der Einsatz mechanischer Schaumzerstörer mit Zentrifugaleffekt oder das
Beregnen mit arteigener Flüssigkeit ist nicht notwendig.
Die Schälschaufeln zur Rezirkulation der Flüssigkeit in die Trombe, durch
Befestigung von einem gemeinsamen Spannring, wie auch die beschriebenen
wandnahen Begasungseinrichtungen können in einfachster Weise in einen bereits
vorhandenen konventionellen unbewehrten Rührkessel, ohne große mechanische
Veränderungen am Kessel selbst, eingebracht werden. Der Arbeitsaufwand ist
gering und die vorteilhafte Wirkung, bei entsprechender Wahl der
Rührerdrehzahl, sofort vorhanden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Für Stoffübergangsmessungen in wässrigen Xanthanmodellösungen
unterschiedlicher Konzentration wurde ein senkrecht stehender, zylindrischer
Rührbehälter (Durchmesser 400 mm, Gesamtvolumen 100 Liter,
Flüssigkeitsfüllvolumen 60 Liter) mit flachem Boden verwendet.
Das Flüssigkeitshöhe-zu-Durchmesserverhältnis betrug 1, 2. Der zylindrische Teil
des Rührbehälters war mit vier symmetrisch am Rand angeordneten senkrechten
Wehrblechen versehen. Das Verhältnis der Breite der Wehrbleche zum
Durchmesser betrug 0,1. In der Mitte des Rührbehälters befand sich eine
senkrecht von unten durch den Boden geführte Rührerwelle. Für alle Versuche
wurde Wasser verwendet, das mit 1% bzw. 2% Xanthan eingedickt wurde. Die
Viskositäten dieser pseudoplastischen Lösungen betrugen laut Messungen im
Rotationsviskosimeter 1500 mPas bzw. 5000 mPas bei einer Scherrate von 10 s-1.
Die der Versuchsserie a) wurde die Welle mit zwei sechsblättrigen
Scheibenrührern mit einem Rührer- zu Rührbehälterdurchmesser von 0,9 bestückt.
Es bildete sich eine Flüssigkeitstrombe aus, die bis auf ca. ein Drittel
Flüssigkeitshöhe herunterreichte. In Höhe der angehobenen
Flüssigkeitsoberfläche wurde ein Spannring mit zwei gegenüberliegend
befestigten Schälschaufeln befestigt. Die Schälschaufeln waren so gefertigt und
montiert, daß sie strömungsgünstig große Mengen Flüssigkeit von der
umlaufenden Flüssigkeit abschälten und in die Mitte (Trombe) zurückwafen. Die
flüssigkeitsabschälende Zunge der Schälschaufeln ragte mit einem Winkel von
20°, bezogen auf die Horizontale, ca. 8 cm in die Flüssigkeit. Es wurden weiterhin
symmetrisch zwei senkrechte, auf ganzer Länge perforierte Begasungsrohre die
sich mit von der Flüssigkeitsoberfläche bis zum Boden des Rührbehälters direkt
am Rand des Rührbehälters erstreckten, angebracht. Die Begasung erfolgte mit 30
Litern pro Minute.
Die Drehzahlen betrugen in allen Versuchen 350 min-1.
Die Bestimmung des Stoffübergangs (volumenbezogene Stoffübergangszahl kLa)
erfolgte nach der dynamischen Methode auf der Basis der Konzentration an
gelöstem Sauerstoff in der Flüssigkeit. Hierzu wurde zunächst der gesamte gelöste
Sauerstoff unter Rühren durch Begasung mit Stickstoff entfernt. Danach wurde
der Rührer abgeschaltet und das Entweichen der Stickstoffblasen abgewartet. Um
das Einrühren von Stickstoff über die Oberfläche zu verhindern, wurde dieser
durch Einleiten von Luft in den Kopfraum des Kessels entfernt, bevor die
Begasung mit Luft über die Begaser gestartet wurde. Die Sonde zur Messung des
gelösten Sauerstoffs befand sich wandnah mindestens ca. 10 cm unterhalb der
Flüssigkeitsoberfläche.
Die Versuchsbedingungen wurden analog zu Ausführungsbeispiel 1 gewählt.
Abweichend wurde eine wäßrige Lösung mit 2% Xanthan eingesetzt:
Einem 16 m3 Rührbehälter mit Ankerrührer und außenliegender 18 bar
Dampfmantelbeheizung wurde kontinuierlich ein Gemisch von
Butoxypropionsäureester, Diacrysäureester, Acrylsäure sowie Sulfonsäure
zugeführt. Bei 180°C wurden kontinuierlich Butoxypropionsäureester und
Diacrysäureester zu Butanol, Acrylsäure und Butylacrylat gespalten, wobei sich
unerwünschte Mengen Dibutylether bildeten. Die Reaktionsprodukte wurden
kontinuierlich abgedampft, kondensiert und weiterverwendet. Es wurde
kontinuierlich soviel Flüssigkeit abgezogen, daß das Flüssigkeitsvolumen im
Rührbehälter konstant blieb. Der Rührbehälter war bei allen Versuchen zu 80%
gefüllt. Die Rührerdrehzahl betrug in allen Versuchen 70 Umdrehungen pro
Minute.
Im Versuch a) wurde die Einrichtung über 24 Stunden wie oben beschrieben
verwendet.
Im Versuch b) wurde zusätzlich in Höhe der Flüssigkeitsoberfläche ein Spannring
mit vier symmetrisch befestigten Schälschaufeln befestigt. Die Schälschaufeln
waren so gefertigt und montiert, daß sie strömungsgünstig große Mengen
Flüssigkeit von der umlaufenden Flüssigkeit abschälten und in die Mitte (Trombe)
zurückwarfen. Die flüssigkeitsabschälende Zunge der Umlenkbleche ragte mit
einem Winkel von 20°, bezogen auf die Horizonrtale, ca. 20 cm in die umlaufende
Flüssigkeit.
Gemessen wurde der Wärmeübergangskoeffizient des Rührbehälters sowie der
unerwünschte Dibutylethergehalt im kondensierten Gemisch der
Reaktionsprodukte, in Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der
Reaktionsprodukte.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten mit einem im wesentlichen
vertikal stehenden unbewehrten Rührbehälter mit zentralem Rührer, der die
Flüssigkeit unter Ausbildung einer Trombe in Rotation versetzt,
gekennzeichnet durch Einbauten an der Rührbehälterwand im Bereich
zwischen dem Flüssigkeitsspiegel im Ruhezustand und dem durch die
Trombenbildung erhöhten Flüssigkeitsspiegel, die einen Teilstrom der
rotierenden Flüssigkeit abschälen und in Richtung der Rotationsachse
umlenken sowie durch eine Begasungseinrichtung, über die ein Gas oder ein
Gasgemisch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels an oder in die Nähe der
Rührbehälterwand bis zu einem Abstand von zwei Dritteln des
Rührbehälterradius, eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Begasungseinrichtung über die gesamte Höhe des Rührbehälters, insbesondere
über die mit Flüssigkeit befüllbare Rührbehälterhöhe, erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Begasungseinrichtung durch ein oder mehrere Rohre gebildet ist, die
Begasungslöcher aufweisen und die bevorzugt gerade und parallel zur
Rotationsachse des Rührers angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (die
Rohre) einen stromlinienförmigen Querschnitt, insbesondere einen
kreisförmigen Querschnitt aufweist (aufweisen) und daß das Verhältnis der
Durchmesser von Rohr(en) zu Rührbehälter im Bereich von 0,005 bis 0,1
liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der Begasungslöcher im Bereich von 1 µm bis einigen cm liegt.
6. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (die Rohre) porös ist (sind).
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Begasungseinrichtung als Begasungsdoppelwand an der inneren Rührbehälter
wand oder von dieser um 0 bis 100 mm beabstandet angeordnet ist,
insbesondere daß die Begasungsdoppelwand eine mikroporöse Membran ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Begasungseinrichtung oder als zusätzliche Begasungseinrichtung ein
Rührer mit Hohlwelle und einem oder mehreren hohlen Rührorganen
eingesetzt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührerwelle
im Rührbehälterraum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels Öffnungen aufweist.
10. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Begasung
von absatzweise oder kontinuierlich betriebenen Mischern, Rührkesseln,
Verdampfern oder Reaktoren, in der chemischen oder pharmazeutischen
Industrie, in der Papierindustrie, in der Kosmetikindustrie, in der
lebensmittelverarbeitenden Industrie, in der Biotechnologie oder in der
Abwasserreinigung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19957816A DE19957816A1 (de) | 1999-12-01 | 1999-12-01 | Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19957816A DE19957816A1 (de) | 1999-12-01 | 1999-12-01 | Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19957816A1 true DE19957816A1 (de) | 2001-06-07 |
Family
ID=7930990
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19957816A Withdrawn DE19957816A1 (de) | 1999-12-01 | 1999-12-01 | Vorrichtung zum Begasen von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19957816A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016013229B4 (de) | 2016-06-15 | 2020-06-25 | Günter Busch | Verfahren und Vorrichtung für die Mischung von Gasen und Flüssigkeiten, bevorzugt für die biochemische Synthese von Methan aus Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff |
EP3750868A1 (de) | 2019-06-11 | 2020-12-16 | Covestro Deutschland AG | Verfahren zur herstellung einer amin-hydrochlorid-suspension |
-
1999
- 1999-12-01 DE DE19957816A patent/DE19957816A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016013229B4 (de) | 2016-06-15 | 2020-06-25 | Günter Busch | Verfahren und Vorrichtung für die Mischung von Gasen und Flüssigkeiten, bevorzugt für die biochemische Synthese von Methan aus Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff |
EP3750868A1 (de) | 2019-06-11 | 2020-12-16 | Covestro Deutschland AG | Verfahren zur herstellung einer amin-hydrochlorid-suspension |
EP3750869A1 (de) | 2019-06-11 | 2020-12-16 | Covestro Intellectual Property GmbH & Co. KG | Verfahren zur herstellung einer amin-hydrochlorid-suspension |
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8130 | Withdrawal |