Die Erfindung betrifft eine Wälzkörperkette, welche eine Mehrzahl von in
dichter Aufeinanderfolge angeordneten Wälzkörpern umfasst, sowie ein
längliches Führungsband mit einer Mehrzahl von Abstandselementen, und
wenigstens einem länglichen flexiblen Verbindungselement, welches mit
seitlichen Randabschnitten der Abstandselemente verbunden ist, und zwar
in einer solchen Anordnung, dass zwischen den in einer Querrichtung von
dem Verbindungselement abstehenden Abstandselementen eine Mehrzahl
von Ausnehmungen zur losen Aufnahme der Wälzkörper ausgebildet ist.
Derartige Wälzkörperketten kommen beispielsweise in Linearführungen, wie
Kugel- oder Rollen-Schienenführungen, und in Linearantrieben, wie Kugel
gewindetrieben, zum Einsatz.
Eine derartige Wälzkörperkette ist beispielsweise aus der prioritätsälteren,
jedoch nachveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 198 24 250.6
der Anmelderin bekannt. Zum weiteren Stand der Technik wird darüber
hinaus auf die ausführliche diesbezügliche Diskussion in der Beschreibungs
einleitung der DE 198 24 250.6 verwiesen, deren Offenbarung hiermit zur
Ergänzung der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung vollinhaltlich in
Bezug genommen wird.
Die DE 198 24 250.6 offenbart zwei Lösungsansätze, welche beide dazu
dienen, die Belastbarkeit und Laufruhe von Wälzkörperketten zu erhöhen.
Eine hohe Belastbarkeit wird dabei in beiden Fällen durch eine dichte
Aufeinanderfolge der Wälzkörper sichergestellt. Unter einer dichten
Aufeinanderfolge von Wälzkörpern wird dabei nicht nur von der
DE 198 24 250.6, sondern auch von der vorliegenden Anmeldung eine
Aufeinanderfolge verstanden, bei welcher das Verhältnis des Wälzkörper
durchmessers zum Abstand der Mittelpunkte aufeinander folgender
Wälzkörper weniger als 1 : 1,5, vorzugsweise weniger als 1 : 1,25, am
bevorzugtesten annähernd 1 : 1 beträgt.
Zur Erzielung der gewünschten Laufruhe schlägt die DE 198 24 250.6 zum
einen vor, dann, wenn das Führungsband Halteelemente umfasst, welche
ein Herausfallen der Wälzkörper aus dem Führungsband verhindern, jedem
der Wälzkörper gesonderte Halteelemente zuzuordnen. Durch diese Maß
nahme wird die Anzahl der ein Verbiegen des Führungsbandes ermöglichen
den Stellen verdoppelt. Die hierdurch erzielte Flexibilisierung des
Führungsbandes bewirkt, dass das Führungsband den Lauf der Wälzkörper
nicht geräuschbildend beeinflussen kann. Zum anderen wird vorgeschlagen,
die Wälzkörper in den Ausnehmungen des Führungsbandes nicht mehr zu
halten, sondern lose aufzunehmen, d. h. allenfalls zu führen. Die hiermit
einhergehende Möglichkeit von Relativbewegungen von Führungsband und
Wälzkörper im Laufkanal, d. h. die damit erzielte weitgehende Entkopplung
von Führungsband und Wälzkörpern zumindest in einer sowohl zu dessen
Längsrichtung als auch zu dessen Querrichtung orthogonal verlaufenden
Höhenrichtung, wirkt sich auf die Geräuschentwicklung vorteilhaft aus. In
der Praxis hat sich aber gezeigt, dass insbesondere die letztgenannte
Ausführungsform der DE 198 24 250.6 einem relativ hohen Verschleiß
ausgesetzt ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Wälzkörperkette mit lose in den
Ausnehmungen des Führungsbandes aufgenommenen Wälzkörpern im Hin
blick auf eine höhere Lebensdauer bzw. höhere Gesamtbetriebsdauer zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung durch
eine Wälzkörperkette der gattungsgemäßen Art gelöst, bei welcher die in
Längsrichtung des Führungsbandes genommene Abmessung der Abstands
elemente in deren seitlichen Randabschnitten kleiner ist als der Radius der
Wälzkörper.
Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird diese Aufgabe
durch eine Wälzkörperkette der gattungsgemäßen Art gelöst, bei welcher
das Verbindungselement zwischen Verbindungsabschnitten mit aufeinander
folgenden Abstandselementen jeweils einen freien Längenabschnitt umfasst,
und dass die Länge der freien Längenabschnitte größer ist als die Länge der
Verbindungsabschnitte.
Durch jede dieser beiden Maßnahmen wird eine Flexibilisierung des
Führungsbandes erreicht, im Unterschied zu der zuerst diskutierten Lösung
der DE 198 24 250.6 allerdings nicht durch eine Erhöhung der Anzahl der
Biegestellen, sondern durch eine Reduzierung der Länge der die Verbin
dungselemente versteifenden Abstandselemente. Dass diese Maßnahme zu
einer Erhöhung der Lebensdauer führt, war nicht von vorneherein ohne
weiteres zu erwarten. Eine Verringerung der möglichen Anlageflächen
zwischen Wälzkörper und Führungsband zieht nämlich an den noch zur
Verfügung stehenden Flächen zwangsläufig einen höheren Verschleiß
infolge von Reibung nach sich. Überraschenderweise hat sich jedoch
gezeigt, dass dieser Effekt an den besonderer Beanspruchung ausgesetzten
seitlichen Anlageflächen der Wälzkörper an den Verbindungselementen von
deren höherer Flexibilität und der damit einhergehenden Reduzierung der
Biegebeanspruchung überkompensiert wird.
Eine noch stärkere Flexibilisierung des Führungsbandes kann dadurch
erreicht werden, dass die Längsabmessung der Abstandselemente in deren
seitlichen Randabschnitten kleiner als 50%, vorzugsweise kleiner als 20%,
des Radius der Wälzkörper ist oder dass die Länge der freien Längen
abschnitte das Doppelte, vorzugsweise das Zehnfache, der Länge der
Verbindungsabschnitte beträgt.
Eine im Wesentlichen unveränderliche Größe und Gestalt der die Wälzkörper
aufnehmenden Ausnehmungen kann dadurch sichergestellt werden, dass
das Führungsband im Wesentlichen leiterartig ausgebildet ist, d. h.
beispielsweise dadurch, dass das Führungsband wenigstens zwei in
Querrichtung voneinander beabstandete und die Abstandselemente
zwischen sich aufnehmende, längliche flexible Verbindungselemente
umfasst.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die die Aus
nehmungen begrenzenden Flächen der Abstandselemente im Wesentlichen
orthogonal zur Längsrichtung des Führungsbandes verlaufen. Dies
ermöglicht einen besonders flexiblen Aufbau des Führungsbandes, da
hierdurch die Länge der das Führungsband versteifenden Verbindungs
abschnitte lediglich der Dicke der Abstandselemente in ihrem die Wälzkörper
voneinander trennenden Mittelabschnitt entspricht. Der Wert dieser Dicke
ist nämlich nach unten nur durch die gewünschte Stabilität des Führungs
bandes begrenzt, das vorzugsweise als einstückiges Kunststoffteil,
vorteilhafterweise im Spritzgußverfahren, hergestellt ist. Diese
Ausführungsform hat darüber hinaus den Vorteil, dass ein und dasselbe
Führungsband mit unterschiedlichen Typen von Wälzkörpern kombiniert
werden kann, beispielsweise Kugeln und Rollen.
Wenn die die Ausnehmungen begrenzenden Flächen aufeinander folgender
Abstandselemente in der Nähe der seitlichen Randabschnitte der Abstands
elemente einen geringeren Abstand voneinander aufweisen als im Bereich
eines zwischen den Randabschnitten angeordneten Mittelabschnitts, so hat
dies sowohl beim Einsatz von Kugeln als Wälzkörper als auch beim Einsatz
von Rollen als Wälzkörper Vorteile. Beim Einsatz von Rollen kommen diese
mit den Abstandselementen allenfalls in den Flächenabschnitten geringeren
Längsabstands zur Anlage, so dass auch nur in diesen Flächenabschnitten
geringeren Längsabstands die Gefahr des Abstreifens von Schmierstoff von
der Wälzkörperoberfläche besteht. In den Flächenabschnitten größeren
Längsabstands bleibt die Oberfläche der Wälzkörper hingegen auch bei der
Vorüberbewegung an den Abstandselementen sicher mit Schmierstoff
benetzt, so dass die Schmierung des Laufkanals, in dem sich die Wälz
körperkette bewegt, gewährleistet ist.
Beim Einsatz von Kugeln tritt das Problem der Schmierstoffabstreifung
aufgrund der geringeren Kontaktfläche mit den Abstandselementen nur in
unkritischem Maße auf. Der Vorteil von Flächenabschnitten größeren
Längsabstands ist in diesem Fall darin zu sehen, dass die Dichte der
Aufeinanderfolge der Kugeln und somit die Tragfähigkeit der Wälzkörper
kette erhöht werden kann. Da die Flächenabschnitte größeren Längs
abstands lediglich den Mittelabschnitt der Abstandselemente überbrücken
müssen, können die Abstandselemente in ihrem Mittelabschnitt entspre
chend dünner ausgelegt sein als dies bei einem Abstandselement möglich
wäre, das sich mit konstanter Dicke über die gesamte Distanz zwischen den
beiden länglichen flexiblen Verbindungselementen erstreckt.
Im Falle des Einsatzes von Kugeln als Wälzkörper ist es darüber hinaus
denkbar, dass die Flächenabschnitte größeren Längsabstands zumindest
teilweise als Teil einer Zylinderfläche ausgebildet sind, wobei sich die
Zylinderachse vorteilhafterweise in einer sowohl zur Längsrichtung als auch
zur Querrichtung des Führungsbands orthogonal verlaufenden Richtung
erstreckt.
Um ein Abstreifen von Schmiermittel auch von den Laufflächen des Lauf
kanals, in dem sich die Wälzkörperkette bewegt, verhindern zu können, wird
vorgeschlagen, dass wenigstens ein Teil der Abstandselemente eine Höhe
aufweist, die kleiner ist als der Durchmesser der Wälzkörper. Zusätzlich oder
alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass wenigstens ein Teil der
Abstandselemente an Begrenzungsrändern, welche das jeweilige Abstands
element in einer zur Längsrichtung und Querrichtung des Führungsbandes
jeweils orthogonalen Höhenrichtung begrenzen, Ausnehmungen aufweist,
welche bei einer Bewegung der Wälzkörperkette in Längsrichtung des
Führungsbandes den Durchtritt von Schmierstoff ermöglichen.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine Wälzkörper
kettenanordnung, umfassend wenigstens eine Wälzkörperkette mit einer
Mehrzahl von Wälzkörpern und einem länglichen Träger- bzw. Führungs
band, das eine Mehrzahl von Ausnehmungen zur Aufnahme der Wälzkörper,
eine Mehrzahl von Halte- bzw. Abstandselementen für die in den
Ausnehmungen aufgenommenen Wälzkörper und wenigstens ein längliches
flexibles Element zum Verbinden der Halte- bzw. Abstandselemente
aufweist, wobei zwischen einem vorauslaufenden Längsende eines Träger-
bzw. Führungsbandes und einem nachlaufenden Ende eines Träger- bzw.
Führungsbandes ein diese beiden Längsenden auf Abstand haltender Trenn-
Wälzkörper angeordnet ist. Dabei können die beiden Längsenden sowohl ein
und derselben Wälzkörperkette als auch zwei verschiedenen Wälzkörper
ketten angehören.
Im Stand der Technik sind zum einen Wälzkörperkettenanordnungen
bekannt, bei denen das vorauslaufende Längsende und das nachlaufende
Längsende miteinander fest verbunden sind, beispielsweise durch einen
Verrastungsmechanismus oder dergleichen. Zum anderen gibt es Wälz
körperkettenanordungen, bei denen die beiden Längsenden relativ
zueinander frei beweglich aneinander angrenzen. Die erstgenannte
Ausführungsvariante hat den Nachteil, dass für die Verbindung der beiden
Längsenden entsprechender Raum vorgesehen werden muß, und dass in
diesem Raum kein Wälzkörper angeordnet sein kann, was die Tragfähigkeit
der bekannten Wälzkörperkettenanordnung zumindest im Bereich der
Verbindung der beiden Längsenden beeinträchtigt. Die zweitgenannte
Ausführungsvariante hat den Nachteil, dass der zwischen den Längsenden
vorhandene Zwischenraum ein unkontrolliertes Dehnen der Wälzkörperkette
zulässt, was bis zu deren Reißen führen kann.
Im Gegensatz hierzu verhindert die vorstehend angegebene erfindungs
gemäße Lösung ein derartiges unkontrolliertes Dehnen in verblüffend
einfacher Weise. Darüber hinaus ermöglicht es die erfindungsgemäße
Lösung, dass die Wälzkörper auch im Bereich des Übergangs von einem
vorauslaufenden Kettenende zu einem nachlaufenden Kettenende mit der
gleichen Dichte aufeinander folgend angeordnet sein können, mit der sie
auch über die gesamte sonstige Länge der Wälzkörperketten angeordnet
sind. Somit weist die Wälzkörperkettenanordnung auch in dem Verbin
dungsbereich hohe Belastbarkeit auf.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Idee, zwischen aufein
ander folgenden Längsenden von Wälzkörperketten einen Trenn-Wälzkörper
vorzusehen, nicht auf Wälzkörperketten beschränkt ist, bei den die Wälz
körper in den Ausnehmungen des Führungsbandes lose aufgenommen sind,
sondern auch bei solchen Wälzkörperketten eingesetzt werden kann, bei
denen die Wälzkörper in diesen Ausnehmungen gehalten sind.
Wenn eine Endfläche wenigstens eines der Längsenden, vorteilhafterweise
wenigstens des nachlaufenden Längsendes, wenigstens teilweise in
Anpassung an die Außenumfangsfläche des Trenn-Wälzkörpers ausgebildet
ist, so kann der Trenn-Wälzkörper mit diesem Längsende in Führungs- bzw.
Zentrierungseingriff treten. Dies hat zur Folge, dass die Umlenkung des
Führungsbandes in einem gekrümmten Abschnitt des Laufkanals nicht oder
zumindest nicht ausschließlich durch die Wechselwirkung dieses Führungs
bandes mit dem Begrenzungswänden des Laufkanals erfolgt, sondern eine
Mitnahme bzw. Auslenkung dieses Längsendes durch den zugeordneten
Trenn-Wälzkörper erfolgt, was sich vorteilhaft auf die Laufruhe der
erfindungsgemäßen Wälzkörperkettenanordnung bzw. der erfindungs
gemäßen Wälzkörperkette auswirkt.
Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert werden. Es stellt dar:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Kugelkette;
Fig. 2 eine Ansicht analog Fig. 1 einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Kugelkette; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Rollenkette.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Wälzkörperkette ganz allgemein mit 810
bezeichnet. Sie umfasst ein Führungsband 812 und eine Mehrzahl von Wälz
körpern 814, beispielsweise Kugeln. Das Führungsband 812 ist im Wesent
lichen leiterartig ausgebildet mit zwei sich in Längsrichtung L der
Wälzkörperkette 810 erstreckenden, flexiblen Leiterholmen 818 und einer
Mehrzahl von sich in Querrichtung Q erstreckenden Leitersprossen 820. Die
Holme 818 und Sprossen 820 bilden zwischen sich Ausnehmungen 816 zur
Aufnahme der Kugeln 814. Die Holme 818 dienen dabei zur seitlichen
Führung der Kugeln 814, während die Sprossen 820 als Abstandselemente
dienen, welche einer direkten Berührung zweier aufeinander folgender
Kugeln 814 und somit einem übermäßigen Verschleiß dieser Kugeln 814
vorbeugen.
Festzuhalten ist, dass die Kugeln 814 in den Ausnehmungen 816 lose
aufgenommen sind, d. h. das Führungsband 812 bzw. die Abstandselemente
820 können auf die Kugeln 814 keinerlei Haltefunktion ausüben. Vielmehr
fallen die Kugeln 814 aus den Ausnehmungen 816 heraus, wenn die Kugel
kette 810 aus dem Laufkanal einer Linearführung, beispielsweise einer
Kugelschienenführung, oder eines Linearantriebes, wie eines Kugelgewinde
triebes, herausgenommen wird. Darüber hinaus kann das Führungsband 812
auch in einer sowohl zur Längsrichtung L als auch zur Querrichtung Q
orthogonal verlaufenden Höhenrichtung H keine Kraft auf die Kugeln 814
ausüben, so dass sich die Kugeln 814 insbesondere in den Umlenkstücken
der Laufbahn ungehindert bewegen können. Dies wirkt sich insbesondere
auf die Geräuschentwicklung vorteilhaft aus.
Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Fig. 6 der prioritätsälteren,
jedoch nachveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 198 24 250.6,
deren Offenbarung hiermit nochmals ausdrücklich in Bezug genommen wird,
weisen die Abstandselemente 820 Anlageflächen 822 und 822' auf, die im
Wesentlichen vollständig orthogonal zur Längsrichtung L verlaufen. Hier
durch können die Kugeln 814 mit den Abstandselementen 820 allenfalls in
deren Mittelabschnitt M in Anlageeingriff gelangen, nicht jedoch in deren
beiden Seitenabschnitten S. über welche die Abstandselemente 820 mit
Verbindungsabschnitten 818b der Holme 818 verbunden sind. Wesentlich
ist, dass die Dicke d der Abstandselemente 820 in Längsrichtung L geringer,
vorzugsweise erheblich geringer, bemessen ist zum einen als der Radius r
der Wälzkörper 814 und zum anderen als die Länge l des freien Strecken
abschnitts 818a der Holme 818 zwischen zwei aufeinander folgenden
Abstandselementen 820.
Aufgrund der vergleichsweise großen Länge l der freien Streckenabschnitte
818a verfügt das Führungsband 812 zum einen über eine relativ hohe
Flexibilität. Zum anderen kann sich das Führungsband 812 über einen relativ
großen Bruchteil seiner Gesamtlänge um zur Querrichtung Q parallel ver
laufende Achsen verformen, was die spezifische Biegebeanspruchung des
Führungsbandes 812 je Längeneinheit der zur Verformung zur Verfügung
stehenden freien Streckenabschnitte 818a senkt. Insbesondere Letzteres
wirkt sich vorteilhaft auf die Lebensdauer bzw. Gesamtbetriebsdauer des
Führungsbandes 812 und somit der gesamten Wälzkörperkette 810 aus.
Festzuhalten ist noch, dass die in Höhenrichtung H gemessene Höhe h der
Abstandselemente 820 vorzugsweise kleiner bemessen ist als der Durch
messer 2r der Kugeln 814. Hierdurch kann einem Abstreifen von Schmier
stoff von den Begrenzungswänden des Laufkanals durch die Abstands
elemente 820 weitgehend vorgebeugt werden. Allerdings sollte die Höhe h
größer bemessen sein als der Radius r der Wälzkörper 814, um stets einen
sicheren Mitnahmeeingriff zwischen dem Führungsband 812 und den Wälz
körpern 814 gewährleisten zu können.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wälzkörperkette dargestellt, deren Aufbau im Wesentlichen der in Fig. 1
dargestellten Wälzkörperkette 810 entspricht. Analoge Teile sind in Fig. 2
daher mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1, jedoch vermehrt
um die Zahl 100. Darüber hinaus wird die Ausführungsform gemäß Fig. 2
im Folgenden nur insoweit beschrieben, als sie sich von der Ausführungs
form gemäß Fig. 1 unterscheidet, auf deren Beschreibung hiermit ansonsten
ausdrücklich verwiesen sei.
Auch die Wälzkörperkette 910 gemäß Fig. 2 umfasst eine Mehrzahl von
Wälzkörpern 914 und ein leiterartig aufgebautes Führungsband 912 mit
Holmen 918 und Sprossen bzw. Abstandselementen 920. Die die Ausneh
mungen 916 zur Aufnahme der Kugeln 914 begrenzenden Flächen 922 und
922' verlaufen im Wesentlichen orthogonal zur Längsrichtung L des
Führungsbands 912. Dabei sind die Worte "im Wesentlichen" lediglich
dadurch eingeschränkt, dass die Anlageflächen 922 und 922' im Mittel
abschnitt M der Abstandselemente 920 eine leichte konkave Wölbung 922b
aufweisen, welche einem Teil einer Zylinderfläche mit in Höhenrichtung H
verlaufender Zylinderachse entspricht.
Diese leichte Wölbung 922b erlaubt es, die Dichte der Aufeinanderfolge der
Kugeln 914 zu erhöhen, ohne die Stabilität des Führungsbandes 912 zu
gefährden. Die Seitenabschnitte S der Abstandselemente 920 können näm
lich in Längsrichtung L dicker ausgebildet sein, was die Stabilität des
Führungsbandes 912 insgesamt erhöht und ferner auch herstellungstech
nische Vorteile bei der Fertigung des Führungsbandes 912 als einstückiges
Kunststoff-Spritzgussteil hat.
Für die Dicke d, die die Abstandselemente 920 in ihren Seitenabschnitten
S aufweisen und die darüber hinaus der Länge der versteiften Holmen
abschnitte 918b entspricht, und die Länge l der freien Längenabschnitte
918a der Holme 918 des Führungsbands 912 gelten jedoch weiterhin die
vorstehend am Beispiel der Fig. 1 erläuterten Bemessungsregeln.
Entsprechendes gilt auch für die Höhe h der Abstandselemente 920.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wälzkörperkette dargestellt, welche im Wesentlichen den Wälzkörperketten
810 und 910 gemäß Fig. 1 und 2 entspricht. Daher werden im Folgen
den analoge Teile in Fig. 3 mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig.
1, jedoch vermehrt um die Zahl 200. Darüber hinaus wird die Ausführungs
form gemäß Fig. 3 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie
sich von den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 unterscheidet, auf
deren Beschreibung hiermit ansonsten ausdrücklich verwiesen sei.
Ein Hauptunterschied zwischen der Wälzkörperkette 1010 gemäß Fig. 3 und
den Wälzkörperketten 810 und 910 gemäß Fig. 1 und 2 besteht darin, dass
anstelle von Kugeln in den Ausnehmungen 1016 des leiterartigen Führungs
bandes 1012 Rollen 1014 aufgenommen sind, die jener Rolle 1014"
entsprechen, die gemäß Fig. 3 zwischen den Längsenden 1012b der Wälz
körperkette 1010 und dem Längsende 1012a' einer weiteren, analog aufge
bauten Wälzkörperkette 1010' angeordnet ist. Das leiterartige Führungsband
1012 umfasst wiederum Holme 1018 und Stege bzw. Abstandselemente
1020, wobei die Rollen 1014 in den von diesen Holmen 1018 und
Abstandselementen 1020 gebildeten Ausnehmungen 1016 wiederum lose
aufgenommen sind. Das Führungsband 1012 kann also auf die Rollen 1014
wiederum keinerlei Haltefunktion ausüben, sondern diese mittels der
Abstandselemente 1020 lediglich relativ zueinander auf Abstand halten, um
einen übermäßigen Verschleiß aufgrund gegenseitiger Reibung zu verhin
dern. Darüber hinaus kann das Führungsband 1012 auch in einer orthogonal
sowohl zur Längsrichtung L als auch zur Querrichtung Q verlaufenden
Höhenrichtung H keine Kraft auf die Wälzkörper 1014 ausüben.
Ähnlich wie bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 verlaufen die
Anlageflächen 1022 und 1022' der Abstandselemente 1020 im Wesentli
chen orthogonal zur Längsrichtung L, wobei der Begriff "im Wesentlichen"
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 lediglich dadurch eingeschränkt ist,
dass insofern ein stufenförmiger Verlauf dieser Anlageflächen 1022 und
1022' vorliegt, als der in Längsrichtung L genommene Abstand x dieser
Flächen in den Seitenabschnitten S der Abstandselemente 1020 einen
kleineren Wert aufweist als der entsprechende Abstand y im Mittelabschnitt
M der Abstandselemente 1020. Durch diese Stufen-Ausbildung können die
Rollen 1014 mit den Anlageflächen 1022 und 1022' lediglich im Bereich der
Seitenabschnitte S der Abstandselemente 1020 in Kontakt gelangen,
während sie im Bereich der Mittelabschnitte M zu diesen Flächen stets einen
Mindestabstand (y-x)/2 haben. Daher besteht zumindest im Mittelabstand
M der Abstandselemente 1020 nicht die Gefahr, dass Schmierstoff von der
Oberfläche der Rollen 1014 abgestreift würde.
Um darüber hinaus ein Abstreifen von Schmierstoff von den Begrenzungs
wandungen des Laufkanals, in dem die Wälzkörperkette 1010 aufge
nommen ist, verhindern zu können, weisen die Abstandselemente 1020 im
Bereich ihrer Mittelabschnitte M eine geringere Höhe auf als deren
Seitenabschnitte S. so dass sich im Bereich der oberen bzw. unteren
Begrenzungsränder 1020d im Mittelabschnitt eine Ausnehmung 1020e
bildet, welche einen Durchtritt von Schmierstoff in Längsrichtung L
ermöglicht.
Für die Dicke d, die die Abstandselemente 1020 in ihren Seitenabschnitten
S aufweisen und die darüber hinaus der Länge der versteiften Holmen
abschnitte 1018b entspricht, und die Länge l der freien Längenabschnitte
1018a der Holme 1018 des Führungsbands 1012 gelten jedoch weiterhin
die vorstehend am Beispiel der Fig. 1 erläuterten Bemessungsregeln.
Entsprechendes gilt auch für die Höhe h der Abstandselemente 1020.
Es wurde vorstehend bereits darauf hingewiesen, dass Fig. 3 die
Aufeinanderfolge zweier Wälzkörperketten 1010 und 1010' darstellt, also
eine Wälzkörperkettenanordnung 1050. Zwischen dem Längsende 1012b
der Wälzkörperkette 1010 und dem Längsende 1012a' der Wälzkörperkette
1010' ist ein diese beiden Längsenden auf Abstand haltender Wälzkörper
1014 angeordnet. Das Vorsehen eines derartigen Trenn-Wälzkörpers 1014
hat den Vorteil, dass die Aufeinanderfolge von Wälzkörpern auch über den
Anschlussbereich der beiden Wälzkörperketten 1010 und 1010' mit der
gleichen Dichte fortgesetzt werden kann, wie sie im Bereich der Mittel
abschnitte dieser Wälzkörperketten vorliegt. D. h. die Aneinanderreihung
einer Mehrzahl von Wälzkörperketten braucht nicht einmal stellenweise mit
Einbußen an Tragfähigkeit der Wälzkörperkettenanordnung 1050 einher zu
gehen. Lediglich ergänzend sei darauf hingewiesen, dass auch bei den
Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 derartige Trenn-Wälzkörper
814" bzw. 914" vorgesehen sind, wobei allerdings die endständigen
Abstandselemente im Hinblick auf die Gesamtstabilität der Wälzkörperkette
geringfügig dicker ausgebildet sind als mittlere Abstandselemente.
Festzuhalten ist schließlich noch, dass bei der Ausführungsform gemäß Fig.
3 die endständigen Abstandselemente 1020 mit Anlageflächen 1052 ausge
bildet sind, welche entsprechend der Außenumfangsfläche der Trenn-
Wälzkörper 1014" konkav gewölbt sind. Hierdurch wird erreicht, dass die
Längsenden 1012b bzw. 1012a' der Wälzkörperketten 1010 bzw. 1010'
in gekrümmten Bereichen des Laufkanals, beispielsweise in Wälzkörper-
Umlenkstücken des Laufkanals, von dem Trenn-Wälzkörper 1014 aufgrund
des Eingriffs mit der konkaven Fläche 1052 in Richtung H mitgenommen
werden können. Die Längsenden 1012b und 1012a' brauchen also nicht
durch Wechselwirkung mit den Begrenzungswänden des Laufkanals
ausgelenkt zu werden. Dies wirkt sich wiederum auf die Laufruhe der
Wälzkörperkettenanordnung 1050 vorteilhaft aus.