DE19954998A1 - Schneidmühle - Google Patents

Schneidmühle

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Abstract

Schneidmühle mit einem Schneidrotor und einer Klassiereinrichtung, gekennzeichnet durch die Ausbildung der Klassiereinrichtung als rotierende Klassiereinrichtung und ihre Anordnung zusammen mit dem Schneidrotor in einem gemeinsamen Gehäuse.

Description

Schneidmühlen sind bekannt und sie dienen dem Zerkleinern von Kunststoffabfällen und entsprechenden schneidfähigen Stoffen in der Form von Brocken, Hohlkörpern, Folien und Profilmateri­ al. aber auch von Natur- und Synthesekautschuk, vulkanisiertem Gummi, Kabelabfällen, Glasfaserabfällen, Leder oder Papier.
Eine trommelförmige Schneidkammer als Stator umgibt einen kon­ zentrisch in der Schneidkammer angeordneten Schneidrotor, über dessen Außenumfang radial angeordnete Schneidmesser mit ihren äußeren Enden hinausragen, zwischen denen und der Schneid­ kammerwand sich ein Schneidspalt befindet. Die auf den Umfang des Rotors gleichmäßig verteilten Schneidmesser sind dem Rotor gegenüber radial verstellbar, um die Breite des Schneidspaltes einstellen zu können.
Ein Abschnitt der Schneidkammerwand ist als Sieb ausgebildet, durch das hindurch das zerschnittene Gut in eine Kammer ge­ langt, aus der es zum Beispiel durch Absaugen zur Weiterver­ wendung aus der Mühle abgeführt wird. Das Sieb bildet eine Klassiereinrichtung, weil die Maschenweite des Siebes be­ stimmt, wann das Schneidgut die gewollte Endkleinheit erreicht hat. Geschnittenes Gut unterhalb eines gewollten Grenzwertes gelangt zum Abführen aus der Mühle durch das Sieb hindurch aus der Schneidkammer heraus, während das Gut oberhalb des Grenz­ wertes solange in der Schneidkammer rotiert und der Einwirkung der Messer ausgesetzt ist, bis es wegen seiner erreichten ge­ ringen Größe das Sieb passieren kann.
Bekannte Schneidmühlen dieser Bauart wurden bisher unter den Gesichtspunkten Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb, wirtschaftli­ chem Betrieb durch hohe Leistung und geringen Energiebedarf sowie geringen Wartungsanforderungen entwickelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis von Mängeln solcher Mühlen zugrunde, die in der Klassiereinrichtung ihre Ursache haben. Das Sieb als Abschnitt der Schneidkammerwand ist zwar ein einfaches Bauteil, mit ihm ist jedoch mangels Veränderbarkeit der Maschenweite, eine Umstellung der Mühle auf einen anderen Grad der Zerkleinerung des Schneidgutes nicht möglich und das Auswechseln des Siebes gegen ein Sieb mit anderer Maschenweite oder weil das Sieb am Ende seiner Standzeit angelangt ist, ist umständlich und zeitraubend und bedeutet eine entsprechend lange Stillstandzeit der Maschine.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidmühle vorzuschlagen, die bezüglich der Klassiereinrichtung deutliche Vorteile ge­ genüber den bekannten Schneidmühlen aufweist.
Gemäß dem Anspruch 1 der nachfolgenden Ansprüche besteht die Erfindung vor allem darin, dass bei einer an sich bekannten Schneidmühle die Klassiereinrichtung eine rotierende Klassier­ einrichtung ist, die dem Schneidrotor und -stator in einem ge­ meinsamen Gehäuse zugeordnet ist.
Merkmale, die diese Erfindung in zweckmäßiger Weise ausbilden, ergeben sich aus den dem Anspruch 1 folgenden und auf diesen zurückbezogenen weiteren Ansprüchen.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass Schneideinrichtung ei­ nerseits und Klassiereinrichtung andererseits Bestandteile eines einzigen Gerätes sind, dass die Bestandteile jedoch so weit voneinander unabhängig sind, dass die Klassiereinrichtung wesentlich besser als beim Stand der Technik den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt werden kann, gegebenenfalls das Auswechseln einer weniger geeigneten Klassiereinrichtung gegen eine geeignetere in relativ einfacher Weise möglich ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach­ folgend anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäß ausgebildete Schneidmühle als Mittel­ längsschnitt dargestellt.
Im unteren Bereich eines stationären Schneidmühlengehäuses 1 ist um die Längsachse einer horizontalen Welle 2 drehbar der Vielmesserrotor 3 angeordnet. Der Rotor 3 ist mit insgesamt 16 Messern 4 bestückt, die radial gerichtet und in radialer Rich­ tung verstellbar in Führungen 5 des Rotors 3 gehalten sind. Die Messer ragen mit ihren äußeren Enden über die äußere Um­ fangsfläche des Rotors 3 hinaus, wobei dieses Maß durch Ver­ stellung der Messer in ihren Führungen einstellbar ist. Zwi­ schen den äußeren Enden der Messer 4 und der Innenfläche des im Gehäuse 1 angeordneten Mühlenstators 6 befindet sich der Schneidspalt 7, dessen Weite durch Verstellen der Messer 4 zweckentsprechend bestimmt bzw. eingestellt werden kann.
Die einzustellende Spaltweite ist abhängig vom Schneidgut, wie es oben beispielhaft genannt ist. Die Eingabe des Schneidgutes in den Schneidspalt 7 erfolgt durch ein in das Schneidmühlen­ gehäuse eingeführtes Aufgaberohr 8, durch das die Einführung des in Luft suspendierten Schneidgutes erfolgt. Insoweit liegt eine übliche Schneidmühle vor, sodass auf deren weitere Ein­ zelbeschreibung verzichtet wird.
Die in Strömungsrichtung auf den Schneidrotor folgende Klas­ siereinrichtung 9 ist im wesentlichen ein achsparallel zum Schneidrotor 1 oberhalb dieses Schneidrotors angeordneter Klassierrotor 10, wobei Schneidrotor 3 und Klassierrotor 10 vorzugsweise einander entgegengesetzte Drehrichtung haben sollten (Pfele 11, 12), obwohl auch Fälle denkbar sind, in de­ nen beide Rotoren 3 und 10 gleiche Drehrichtung haben. Statt des Klassierrotors 10 kann auch ein fest eingebautes Luft­ strahlsieb vorgesehen sein, ohne dass dies im einzelnen erläu­ tert werden müßte.
Sowohl Klassierrotor als auch entsprechend trommelförmiges Luftstrahlsieb umschließen einen Absaugraum 13, in den das geschnittene Gut nach dem Durchtritt durch den Klassierrotor bzw. das Sieb gelangt, um mittels Unterdruck aus dem Absaug­ raum 13 abgesaugt und der Weiterverwendung zugeführt zu wer­ den.
Das von der Klassiereinrichtung als noch nicht fein genug ge­ schnitten abgewiesene Schneidgut gelangt erneut in den Schneidspalt 7, um einem zweiten, gegebenenfalls weiteren Schneidprozessen unterworfen zu werden.
Der Weg des Schneidgutes durch das Aufgaberohr 8 in den Schneidspalt 7 ist durch Pfeile 14 gekennzeichnet, der Weg des Schnittgutes aus dem Schneidspalt in den Absaugraum ist durch die Pfeile 15, 16a gekennzeichnet und schließlich ist die Rück­ führung des die gewollte Endgröße noch nicht erlangten Schnittgutes durch die Pfeile 15, 16b gekennzeichnet.
Weitere, die Erfindung in zweckmäßiger Weise ausbildende Merk­ male sind die folgenden.
Im Fall der Ausbildung der Klassiereinrichtung als trommelför­ miges Luftstrahlsieb ist diesem eine fest angeordnete Reini­ gungsdüse zugeordnet, um stets einen sauberen Siebdurchgang gewährleisten zu können.
Im Umlaufbereich ist ein Abschlußkeil angeordnet, der ein Rückströmen des Schneidgutes verhindert.
Gegebenenfalls sind zum Erhalt eines zweistufigen Klassierens auf einer gemeinsamen Welle zwei Klassierrotoren mit einander entgegengesetzten Absaugrichtungen angeordnet.
Ist die Klassiereinrichtung ein Windsichter, dessen Schaufel- bzw. Strömungskanäle vom Sichtgut von außen nach innen durch­ strömt werden, so ist die Sichterleistung durch Verändern des Absaugvakuums und/oder der Sichtraddrehzahl einstellbar.

Claims (10)

1. Schneidmühle mit einem Schneidrotor (3) und einer Klassier­ einrichtung (9), gekennzeichnet durch die Ausbildung der Klassiereinrichtung als rotierende Klassiereinrichtung und ihre Anordnung zusammen mit dem Schneidrotor in einem ge­ meinsamen Gehäuse (1).
2. Schneidmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidrotor (3) und eine zylinderförmig ausgebildete Klassiereinrichtung (9) um eigene Achsen drehbar sind, die gegeneinander versetzt parallel zueinander verlaufend ange­ ordnet sind.
3. Schneidmühle nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass Schneidrotor (3) und Klassiereinrichtung (9) eine entgegengesetzte Drehrichtung (11, 12) aufweisen.
4. Schneidmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die zylinderförmige Klassiereinrichtung (9) eine Kammer (13) umschließt, aus der das die Klassier­ einrichtung entgegen der Fliehkraftwirkung durchsetzende Schnittgut zur weiteren Verarbeitung abgesaugt wird.
5. Schneidmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, dass es sich bei der Klassiervorrichtung um ein Luftstrahlsieb handelt.
6. Schneidmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Luftstrahlsieb eine feste Reinigungsdüse zugeordnet ist.
7. Schneidmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, dass es sich bei der Klassiereinrichtung (9) um einen Windsichter handelt, durch dessen Schaufelkanäle Schnittgut unterhalb einer vorbestimmten, kritischen Masse der einzelnen Partikel in die Sammelkammer (13) gelangt, Schnittgut mit einer größeren Masse als die kritische Masse jedoch abgewiesen und für einen weiteren Schneidvorgang in die Schneidkammer (7) zwischen Schneidrotor (3) und Schneidstator (6) zurückgeführt wird.
8. Schneidmühle nach Anspruch 1 und gegebenenfalls einem wei­ teren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidrotor (3) mit einer Vielzahl von Schneidmessern (4) bestückt ist, die gleichmäßig auf den Umfang des Schneidrotors verteilt diesem zugeordnet sind.
9. Schneidmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, dass im Bereich der Zuführung des Schneidgu­ tes in die Schneidkammer ein Abschlußkeil angeordnet ist, der ein Rückströmen des in die Schneidkammer einzuführenden Schneidgutes verhindert.
10. Schneidmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn­ zeichnet durch die Anordnung zweier Sichtrotoren hinterein­ ander, die auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind und einander entgegengesetzte Absaugrichtungen haben.
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