DE19953338A1 - Meßzelle und diese verwendende Meßeinheit - Google Patents

Meßzelle und diese verwendende Meßeinheit

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Meßzelle, insbesondere für eine Meßeinheit, mit einem optisch zugänglichen Probenraum für eine Probe, einem Behälter für ein Probenmedium und einem permeablen Spiegel zwischen dem Probenraum und dem Behälter; sowie eine solch eine Meßzelle verwendende Meßeinheit, insbesondere für ein Spektrometer, wie ein Infrarotspektrometer oder dergleichen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Meßzelle sowie eine diese verwendende Meßeinheit.
Die Infrarotspektroskopie ist als Verfahren zur chemischen Analyse und Strukturaufklärung besonders von organischen Verbindungen gut bekannt. Dennoch ist die Anwendung der Infra­ rotspektroskopie in der klinischen, pharmazeutischen und biophysikalischen Forschung durch die hohe Absorption von Wasser, in der zu untersuchende Proben normalerweise gelöst werden, und die sich daraus ergebende Beschränkung auf sehr geringe Probenschichtdicken, von weniger als 10 µm, bislang nicht sehr weit verbreitet. Beispielsweise ist eine einfache Variati­ on eines Probenmediums oder einer Probenlösung durch Hinzufügen von Substanzen, wie es bei Untersuchungen der Wechselwirkung von Pharmaka mit Proteinen notwendig ist, schwie­ rig bis unmöglich.
Gemäß dem Stand der Technik sind viele Verfahren entwickelt worden, diese Problematik der Infrarotspektroskopie zu bewältigen. So werden zum einen sogenannte "caged compounds" für zu untersuchende Proben synthetisiert, die derart chemisch modifiziert sind, daß eine Re­ aktion mit der Probe erst nach einem lichtinduzierten Abspalten einer Schutzgruppe erfolgen kann, wie, beispielsweise, in "FEBS Lett", Vol. 277, Seiten 147-150, von Barth et al. be­ schrieben. Dieses Synthetisieren ist jedoch umständlich und zeitaufwendig. Ferner lassen sich nicht alle Substanzen derart modifizieren, daß sie für den praktischen Einsatz geeignet sind.
Alternativ sind sogenannte "stopped flow"-Küvetten entwickelt worden, in die jeweils unter Druck eine Probenlösung pressbar ist, die vor dem Einpressen in die Küvette mit einer ande­ ren Lösung zu mischen ist, wie, beispielsweise, in "Biochem. J.", Vol. 306, Seiten 843-849, von White et al. beschrieben. Solche Küvetten sind jedoch nicht für hochviskose Proben ein­ setzbar, was die Konzentration gelöster Biomoleküle einschränkt und Untersuchungen von Membranproteinen in ihrer natürlichen Membran erschwert, selbst unmöglich machen kann. Ferner fordern solche Küvetten einen hohen Materialverbrauch, da die gesamte Zuleitung zur Küvette die Probe enthält und bei jedem Wechsel des Mediums eine neue Probenlösung mit dem Medium vermischt sowie in die Küvette gepreßt werden muß. Daher werden zur Zeit Anstrengungen unternommen, das benötigte Materialvolumen zu reduzieren.
Ferner ist eine sogenannte "Abgeschwächte-Totalreflexion"-Technik bekannt. Bei dieser Technik wird eine Probe auf einem infrarotdurchlässigen Lichtleiter als Film oder dünne Ma­ terialschicht aufgebracht, so daß an der Grenzfläche Probe-Lichtleiter, sobald sich Licht in dem Lichtleiter ausbreitet, eine Totalreflexion auftritt, durch die Licht in die Proben eindrin­ gen und die Absorption der Probe gemessen werden kann. Das Aufbringen des Filmes oder der dünnen Materialschicht ist jedoch umständlich, zeitaufwendig und nicht immer realisier­ bar. Oberhalb der Probe kann ferner eine Lösung in beliebiger Schichtdicke aufgebracht und variiert werden, ohne daß die Detektion der Infrarotstrahlung gestört wird. Jedoch reagiert die Probe empfindlich auf das Wechseln von Lösungen. Mit der DE 196 12 877 C1 wird daher beispielsweise vorgeschlagen, ohne mechanischen Eingriff eine Lösung zu variieren, indem das Lösungsmittelkompartiment durch Anordnung von Elektroden und Dialysemembranen in Elektrodenräume zum Erzeugen eines elektrolytischen Stroms und somit eines elektrophoreti­ schen Transports von Bindungspartnern unterteilt wird.
In der DE 37 43 684 A1 ist eine Vorrichtung zur Messung der Konzentration von gas- bzw. dampfförmigen Bestandteilen eines Fluidgemisches offenbart, die sich in einem Membran­ material ansammeln, um dann optisch unter Einsatz eines reflektierenden Spiegels erfaßbar zu sein.
Aus der WO 96/03636 ist eine Vorrichtung zur dynamischen Analyse mittels Lichtstreuung bekannt, bei der eine Meßzelle zum Einsatz kommt, der Licht über einen Lichtleiter zugeführt wird, wobei ein Teil des Lichtes an der Grenzfläche Lichtleiter-Probe reflektiert wird, um als Referenzmessung der ungestörten Lichtintensität zu dienen. Das Licht, das die Probe erreicht, wird von den Partikeln derselben gestreut und ein Teil dieses diffusen Streulichtes dient der Auswertung.
Es besteht trotz der zahlreichen Bemühungen gemäß dem Stand der Technik allerdings noch stets ein Bedürfnis nach einer Meßzelle, die ein einfaches Variieren eines Probenmediums, insbesondere von flüssigen Infrarotproben, ermöglicht, ohne daß mechanisch in einen Proben­ raum einzugreifen und die zu untersuchende Probe auszutauschen ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Meßzelle zu liefern, die die Nachteile des Stands der Technik überwindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Meßzelle, insbesondere für eine Meßeinheit, mit einem optisch zugänglichen Probenraum für eine Probe, einem Behälter für ein Probenmedium und einem permeablen Spiegel zwischen dem Probenraum und dem Be­ hälter.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der Probenraum von zumindest einem optisch transparenten Fenster, wie aus CaF2 für eine Infrarotspektroskopie oder dergleichen, mindestens bereichs­ weise begrenzt ist.
Gemäß der Erfindung wird dabei vorgeschlagen, daß der Probenraum zwischen dem Fenster und dem permeablen Spiegel von zumindest einem Probenraumabschluß begrenzt ist, wobei vorzugsweise die Höhe des Probenraumes und somit die Schichtdicke der darin aufzubewah­ renden Probe über den Probenraumabschluß variierbar ist.
Der Probenraumabschluß kann gemäß der Erfindung eine Dichtung, wie in Form einer Po­ lyethylen-Foliendichtung, umfassen.
Ferner kann vorgesehen sein gemäß der Erfindung, daß das Fenster, der Probenraumabschluß und der permeable Spiegel fest miteinander verbunden oder verbindbar, insbesondere dicht miteinander verschließbar, und/oder relativ zueinander bewegbar, insbesondere öffenbar, sind.
Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß das Probenmedium ein Lösungsmittel und Moleküle zumindest eines Typs umfaßt, wobei vorzugsweise die Moleküle über den permea­ blen Spiegel in den Probenraum eindringen können.
Erfindungsgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Probe gelöst in einem Lösungsmit­ tel, in fester Form, in Pastenform und/oder als Film auf dem permeablen Spiegel vorliegt und vorzugsweise über den permeablen Spiegel von dem Behälter für ein Probenmedium getrennt haltbar ist.
Es können erfindungsgemäß mehrere Probenraumbereiche für einen oder mehrere Behälter für ein Probenmedium vorgesehen sein, wobei vorzugsweise der Probenraum in zumindest zwei Bereiche, wie durch eine Trennwand, eine Ausnehmung, einen Graben oder dergleichen, unterteilt oder unterteilbar ist.
Alternativ kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß der Probenraum mit mehreren Behäl­ tern jeweils für ein Probenmedium in Wirkverbindung über den permeablen Spiegel steht.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Probe Makromoleküle, Proteine zumindest eines Typs, Protein-Molekül-Komplexe zumindest eines Typs, ein Lösungsmittel, ein Refe­ renzmedium und/oder ein Puffermedium umfaßt.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der permeable Spiegel einen Sandwich-Aufbau aus einem Spiegel mit, vorzugsweise makroskopischen, Löchern und einem mikroskopisch durchlässigen Material, wie in Form einer Dialysemembran, aufweist.
Alternativ hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der permeable Spiegel aus einem Spiegel mit mikroskopischen Löchern, einem porösen, verspiegelten Material oder einem spiegelnden, porösen Material ausgebildet ist.
Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, daß der Behälter für ein Probenmedium, vorzugsweise automatisch, über eine Zuleitung befüllbar und eine Ableitung entleerbar ist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der permeable Spiegel über die Zuleitung und Ableitung kontinuierlich mit Probenmedium, vorzugsweise einseitig, umströmbar ist.
Der Behälter kann gemäß der Erfindung einen Rührer umfassen.
Ferner kann vorgesehen sein, daß die Meßzelle thermostatisierbar ist.
Außerdem wird mit der Erfindung eine Meßeinheit, insbesondere für ein Spektrometer, wie ein Infrarotspektrometer oder dergleichen, bereitgestellt, das eine erfindungsgemäße Meßzelle verwendet.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der Behälter für ein Probenmedium von außerhalb der Meßeinheit befüllbar und entleerbar ist.
Schließlich wird erfindungsgemäß auch eine Weiterentwicklung vorgeschlagen mit optischen Komponenten, wie Linsen, Lichtleiter, Spiegel und dergleichen, zum Richten eines einfallen­ den Lichtstrahles auf die Meßzelle, in den Probenraum sowie auf den permeablen Spiegel und eines an dem permeablen Spiegel reflektierten Lichtstrahles aus dem Probenraum sowie der Meßzelle auf einen Detektor, insbesondere zur Bestimmung optischer Eigenschaften, wie Lichtabsorption oder dergleichen, durch die Probe im Probenraum.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß durch den Einsatz ei­ nes permeablen Spiegels zwischen einem optisch zugänglichen Probenraum für eine Probe und einem Behälter für ein Probenmedium das Probenmedium im Behälter im wesentlichen beliebig geändert werden und durch den permeablen Spiegel in den Probenraum diffundieren kann. Beispielsweise können so Makromoleküle, wie Proteine, als Probe verwendet werden, die zu groß sind, um durch den permeablen Spiegel hindurch in den Behälter für das Proben­ medium zu diffundieren, während das Probenmedium in Form von Molekülen in einem Lö­ sungsmittel oder dergleichen in dem Behälter und somit auch im Probenraum verändert wer­ den kann, so daß die Probe unter gleichzeitiger Minimierung der notwendigen Probenmenge weder verdünnt noch weggespült wird beim Variieren. Die optischen Eigenschaften der Pro­ ben sind durch eine geeignete Optik dabei registrierbar.
Die erfindungsgemäße Meßzelle hat u. a. folgende Vorteile:
Viele Inftarotexperimente werden durch die erfindungsgemäße Meßzelle erstmals möglich, wie zum Beispiel das einfache Testen von potentiellen Medikamenten auf ih­ re Bindungseigenschaften an Proteine. Dadurch wird ein breiter Anwendungsbereich der Infrarotspektroskopie erstmals für viele Fragestellungen möglich, ohne auf spezi­ elle, arbeitsaufwendige Techniken zurückgreifen zu müssen.
Der Probenverbrauch ist äußerst gering, da Schichtdicken, wie sie beispielsweise für Infrarotexperimente typisch sind, Versuchsreihen mit weniger als 1 µl Probenlösung prinzipiell beliebig lange durchführbar machen.
Der Behälter für das Probenmedium ist frei gestaltbar. So kann beispielsweise ein Vorratsbehälter und ein Probenkammerdeckel eines Spektrometers derart ausgeführt werden, daß ein Wechsel des Probenmediums in dem Behälter ohne Öffnen des Spek­ trometers durchführbar ist. Dies führt zu einem enormen Zeitgewinn, da ein Warten auf das Wegspülen atmosphärischen Wasserdampfes, was normalerweise 10 bis 20 Minuten dauert, entfällt. Auch wird eine Automatisierung des Probenmediumwechsels möglich.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei­ bung, in der ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel anhand von schematischen Zeich­ nungen beispielhaft im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Meßzelle, in deren Probenraum Proteine eingefüllt sind;
Fig. 2 eine Schnittansicht wie Fig. 1, in deren Behälter für ein Probenmedium Mole­ küle eingefüllt sind; und
Fig. 3 eine Schnittansicht wie Fig. 1 oder 2, gemäß der die Moleküle aus dem Behäl­ ter in den Probenraum diffundiert sind, in dem sich deshalb Protein-Molekül- Komplexe gebildet haben.
Wie den Fig. 1 bis 3 zu entnehmen ist, umfaßt eine erfindungsgemäße Meßzelle 1, die auch als Reflexionsküvette bezeichnet werden kann, einen Probenraum 10, der durch ein optisch transparentes Fenster 11, zwei dichte Probenraumabschlüsse 12 und einen permeablen Spiegel 13 begrenzt ist, und einen Behälter 20 für ein Probenmedium mit einer Zuleitung 21 und einer Ableitung 22. Dabei ist der permeable Spiegel 13 zwischen dem Probenraum 10 und dem Behälter 20 angeordnet und weist einen Sandwich-Aufbau aus einer Dialysemembran 13a und einem durchlöcherten Spiegel 13b auf. Solch eine Reflexionsküvette 1 ist in einer Meßeinheit in einem Spektrometer verwendbar, die optische Komponenten, wie Spiegel 51 und 61 zum Richten eines einfallenden Lichtstrahles 50 auf die Meßzelle 1 und eines an dem permeablen Spiegel 13 reflektierten Lichtstrahls 60 auf einen nicht dargestellten Detektor, umfaßt.
Die soeben in ihrem Aufbau beschriebene Reflexionsküvette 1 ist wie folgt, beispielsweise zur infrarotspektroskopischen Untersuchung der Bindung eines Moleküls 40b, wie in Form eines Substrats, Hemmstoffes, Medikaments oder dergleichen, an ein Makromolekül, wie ein Protein 30, verwendbar:
In den Probenraum 10 werden die Proteine 30 und in den Behälter 20 wird ein Lö­ sungsmittel 40a zu Beginn einer Untersuchung eingefüllt, wobei die Proteine 30 auf­ grund ihrer Größe nicht über die Dialysemembran 13a in den Behälter 20 diffundie­ ren können, so daß sie im Probenraum 10 zurückgehalten Werden, wie in Fig. 1 dar­ gestellt.
Der einfallende Lichtstrahl 50 gelangt über den Spiegel 51, durch das optisch trans­ parente Fenster 11, in den Probenraum 10, in dem er von den Proteinen 30 teilweise absorbiert wird, wird an dem durchlöcherten Spiegel 13b reflektiert, wiederum von den Proteinen 30 teilweise absorbiert und verläßt dann die Reflexionsküvette 1 über das optische Fenster 11, um über den Spiegel 61 zu dem Detektor des Spektrometers zu gelangen. Anhand des vom Detektor erfaßten reflektierten Lichtstrahls 60 werden die spektroskopischen Eigenschaften der Proteine 30 zur Charakterisierung des freien Proteins 30 ermittelt, gegebenenfalls können auch Rückschlüsse auf die Kinetik der Wechselwirkung zwischen dem Protein 30 und dem Molekül 40b gezogen werden.
Im nächsten Schritt werden über die Zuleitung 21 Moleküle 40b in den Behälter 30 mit dem Lösungsmittel 40a eingeführt, siehe Fig. 2.
Die Moleküle 40b können nun durch die Poren des Spiegels 13b und über die Dialy­ semembran 13a in den Probenraum 10 hineindiffundieren. In dem Probenraum 10 werden die Moleküle 40b von den Proteinen 30 gebunden, und es entstehen Protein- Molekül-Komplexe 34 mit einem neuen Zustand sowie einer neuen Struktur, siehe Fig. 3.
Der einfallende Lichtstrahl 50 wird von den Protein-Molekül-Komplexen 34 bei­ spielsweise stärker als von den Proteinen 30 an sich absorbiert, weshalb die Intensität des reflektierten Lichtstrahles 60 in Fig. 3 erheblich reduziert im Vergleich zu der in Fig. 1 oder 2 dargestellten ist. Anhand des reflektierten Lichtstrahles 60 lassen sich dann die spektroskopischen Eigenschaften des Protein-Molekül-Komplexes 34 erfas­ sen.
Obwohl sich die spektroskopischen Eigenschaften freier Proteine von denen von Protein- Molekül-Komplexen meist nur in geringem Umfang unterscheiden, ermöglicht die Infra­ rotspektroskopie mittels der erfindungsgemäßen Meßzelle beispielsweise erstmals die Erfas­ sung des Übergangs zwischen den beiden Proteinzuständen, um so Rückschlüsse auf die Art der Bindung, die Struktur der Bindungstasche, die Wechselwirkung zwischen dem Protein und dem Molekül und dergleichen zu gewinnen.
Die erfindungsgemäße Meßzelle ist im Zusammenhang mit Infrarotspektroskopie beschrieben worden, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein. Die erfindungsgemäße Meßzelle ist in ver­ schiedensten optischen Untersuchungsmethoden einsetzbar. Dabei läßt sich der Probenraum, wie über die optische Schichtdicke, auf die jeweilige Untersuchungsmethode, insbesondere bestimmt durch den Spektralbereich des jeweils verwendeten Lichtes, optimieren, während der Behälter auf die effiziente Durchführung des jeweiligen Experimentes abstimmbar ist.
Zwar ist die erfindungsgemäße Meßzelle derart beschrieben worden, daß die Proben im Pro­ benraum aufgrund ihrer Größe vom permeablen Spiegel im Probenraum zurückgehalten wer­ den, jedoch ist es grundsätzlich auch denkbar, daß sich die Lösung im Probenraum völlig austauscht, so daß man mit hoher Genauigkeit den Unterschied der optischen Eigenschaften der Lösung vor und nach dem Austausch in kurzem zeitlichen Abstand erfassen kann.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß, obwohl der Probenraum bislang als einteilig beschrie­ ben worden ist, derselbe auch mehrere Bereiche aufweisen oder aus mehreren Probenräumen bestehen kann, um gleichzeitig eine oder mehrere Proben, ein Referenzmedium, ein Lö­ sungsmittel und/oder ein Puffermittel zu beherbergen. Ebenso können mehrere Behälter jeweils für ein Probenmedium mit einem Probenraum in Wirkverbindung über den permeablen Spiegel stehen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offen­ barten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombi­ nation für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen we­ sentlich sein.
Bezugszeichenliste
1
Meßzelle
10
Probenraum
11
optisch transparentes Fenster
12
dichter Probenabschluß
13
permeabler Spiegel
13
a Dialysemembran
13
b durchlöcherter Spiegel
20
Behälter für Probenmedium
21
Zuleitung
22
Ableitung
30
Protein
34
Protein-Molekül-Komplex
40
Probenmedium
40
a Lösungsmittel
40
b Molekül
50
einfallender Lichtstrahl
51
Spiegel
60
reflektierter Lichtstrahl
61
Spiegel

Claims (19)

1. Meßzelle (1), insbesondere für eine Meßeinheit, mit
einem optisch zugänglichen Probenraum (10) für eine Probe (30, 34),
einem Behälter (20) für ein Probenmedium (40) und
einem permeablen Spiegel (13) zwischen dem Probenraum (10) und dem Behälter (20).
2. Meßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenraum (10) von zumindest einem optisch transparenten Fenster (11), wie aus CaF2 für eine Infrarotspektroskopie oder dergleichen, mindestens bereichsweise begrenzt ist.
3. Meßzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenraum (10) zwischen dem Fenster (11) und dem permeablen Spiegel (13) von zumindest einem Probenraumabschluß (12) begrenzt ist, wobei vorzugsweise die Höhe des Probenraumes (10) und somit die Schichtdicke der darin aufzubewahrenden Probe (30, 34) über den Probenraumabschluß (12) variierbar ist.
4. Meßzelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenraumabschluß (12) eine Dichtung, wie in Form einer Polyethylen- Foliendichtung oder dergleichen, umfaßt.
5. Meßzelle nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (11), der Probenraumabschluß (12) und der permeable Spiegel (13) fest mit­ einander verbunden oder verbindbar, insbesondere dicht miteinander verschließbar, und/oder relativ zueinander bewegbar, insbesondere öffenbar, sind.
6. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Probenmedium (40) ein Lösungsmittel (40a) und Moleküle (40b) zumindest eines Typs umfaßt, wobei vorzugsweise die Moleküle (40b) über den permeablen Spiegel (13) in den Probenraum (10) eindringen können.
7. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe (30, 34) gelöst in einem Lösungsmittel, in fester Form, in Pastenform und/oder als Film auf dem permeablen Spiegel (13) vorliegt und vorzugsweise über den permeablen Spiegel (13) von dem Behälter (20) für ein Probenmedium (40) getrennt haltbar ist.
8. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere Probenraumbereiche für einen oder mehrere Behälter für ein Probenmedium, wo­ bei der Probenraum vorzugsweise in zumindest zwei Bereiche, wie durch eine Trenn­ wand, eine Ausnehmung, einen Graben oder dergleichen, unterteilt oder unterteilbar ist.
9. Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenraum mit mehreren Behältern jeweils für ein Probenmedium in Wirkverbin­ dung über den permeablen Spiegel steht.
10. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe Makromoleküle, Proteine (30) zumindest eines Typs, Protein-Molekül- Komplexe (34) zumindest eines Typs, ein Lösungsmittel, ein Referenzmedium und/oder ein Puffermedium umfaßt.
11. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der permeable Spiegel (13) einen Sandwich-Aufbau aus einem Spiegel (13b) mit, vor­ zugsweise makroskopischen, Löchern und einem mikroskopisch durchlässigen Material, wie in Form einer Dialysemembran (13a), aufweist.
12. Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der permeable Spiegel aus einem Spiegel mit mikroskopischen Löchern, einem porösen, verspiegelten Material oder einem spiegelnden, porösen Material ausgebildet ist.
13. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) für ein Probenmedium (40), vorzugsweise automatisch, über eine Zu­ leitung (21) befüllbar und eine Ableitung (22) entleerbar ist.
14. Meßzelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der permeable Spiegel (13) über die Zuleitung (21) und Ableitung (22) kontinuierlich mit Probenmedium (40), vorzugsweise einseitig, umströmbar ist.
15. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter einen Rührer umfaßt.
16. Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzelle (1) thermostatisierbar ist.
17. Meßeinheit, insbesondere für ein Spektrometer, wie ein Infrarotspektrometer oder derglei­ chen, verwendend eine Meßzelle nach einem der vorangehenden Ansprüche.
18. Meßeinheit nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) für ein Probenmedium (40) von außerhalb der Meßeinheit befüllbar und entleerbar ist.
19. Meßeinheit nach Anspruch 17 oder 18, gekennzeichnet durch optische Komponenten, wie Linsen, Lichtleiter, Spiegel (51, 61) und dergleichen, zum Richten eines einfallenden Lichtstrahles (50) auf die Meßzelle (1), in den Probenraum (10) sowie auf den permeablen Spiegel (13) und eines an dem permeablen Spiegel (13) re­ flektierten Lichtstrahles (60) aus dem Probenraum (10) sowie der Meßzelle (1) auf einen Detektor, insbesondere zur Bestimmung optischer Eigenschaften, wie Lichtabsorption oder dergleichen, durch die Probe (30, 34) im Probenraum (10).
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