DE19953150A1 - Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier - Google Patents
Verfahren zum Bedrucken von DekorpapierInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier beschrieben. Das beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Dekorpapier unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im Offset-Druckverfahren bedruckt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, d. h. ein Verfahren zum Bedrucken von
Dekorpapier.
Dekorpapier ist ein mit Harz getränktes, bedruckbares Spezialpapier, mit
welchem insbesondere Möbelteile, Bretter für Wand- und Deckenver
kleidungen, Fußbodenbeläge (Laminatfußböden) etc. beschichtet werden.
Dekorpapier kann mit beliebigen Mustern und Strukturen bedruckt werden.
Es kann beispielsweise mit Mustern und Strukturen bedruckt werden,
die einer Holzmaserung oder einer Steinstruktur nachgeahmt sind.
Das Bedrucken des Dekorpapiers erfolgt insbesondere aus Kosten- und
Qualitätsgründen ausschließlich im Tiefdruckverfahren; ein Bedrucken von
Dekorpapier im Offsetdruckverfahren wäre teurer und auch qualitativ
schlechter.
Nach dem Bedrucken wird das Dekorpapier bei ca. 130°C auf den damit
zu beschichtenden Gegenstand gepreßt. Dabei werden die im Dekorpapier
enthaltenen Harzmoleküle (und im zu beschichtenden Material enthaltene
Hazmoleküle) verflüssigt, wodurch sich nach dem Abkühlen eine unlösbare
Verindung zwischen dem Dekorpapier und dem damit zu beschichtenden
Gegenstand ergibt.
Die Herstellung, das Bedrucken, und das Weiterverarbeiten von
Dekorpapier läßt sich zumindest dann, wenn es sich um große Mengen
handelt, relativ preisgünstig bewerkstelligen.
Die Herstellung, das Bedrucken, und das Weiterverarbeiten von kleineren
Dekorpapier-Mengen ist allerdings verhältnismäßig aufwendig und
dementsprechend teuer. Dies liegt unter anderem daran, dass das Gravieren
der Druckzylinder für das zum Bedrucken des Dekorpapiers verwendete
Tiefdruckverfahren sehr teuer ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart
weiterzubilden, dass sich auch kleinere Dekorpapiermengen kostengünstig
bedrucken lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 beanspruchte Merkmal gelöst.
Demnach ist vorgesehen, dass das Dekorpapier unter Verwendung eines
Frequenzmodulierten Rasters im Offsetdruckverfahren bedruckt wird.
Dadurch lassen sich auch kleinere Dekorpapiermengen kostengünstig, aber
dennoch qualitativ äußerst hochwertig bedrucken.
Das Offsetdruckverfahren unter Verwendung eines Frequenzmodulierten
Rasters ist nicht mit dem "normalen" Offsetdruckverfahren zu
verwechseln; beim normalen Offsetdruckverfahren wird ein sogenanntes
Amplitudenmoduliertes Raster verwendet.
Der Unterschied zwischen einem Amplitudenmodulierten Raster und einem
Frequenzmodulierten Raster besteht darin,
- - dass beim Amplitudenmodulierten Raster die Punktgröße variiert, aber der Abstand der Punkte zueinander immer gleich ist, wohingegen
- - beim Frequenzmodulierten Raster die Punkte immer gleich groß sind, aber der Abstand der Punkte zueinander variiert.
Der Frequenzmodulierte Raster ist auch unter dem Namen Zufallsraster
oder Random-Raster bekannt.
In den Jahren 1992 bis 1994 sorgte dieses Rasterverfahren für Aufsehen in
der gesamten Druckindustrie, verlor aber immer mehr an Bedeutung,
da die Reproduktion von Bildern, die Weiterverarbeitung in der
Plattenkopie sowie der Fortdruck auf Offset-Druckmaschinen sich als
äußerst schwierig erwiesen.
Nachteilig ist insbesondere, dass kleinste Fehler bei den genannten
Schritten verheerende Auswirkungen auf das Druckbild haben. Die
Erzielung guter Druckergebnisse ist dadurch sehr zeitaufwendig und
kostenintensiv.
Überraschenderweise gilt dies aber nicht für das Bedrucken von Dekor
papier. Zwar müssen auch hier im allgemeinen viele Probeandrucke
erstellt werden, bis man einen Ausdruck der gewünschten Qualität erhält,
doch fallen diese Probeandrucke beim Bedrucken von Dekorpapier nicht
so sehr ins Gewicht. Selbst wenn nämlich nur kleinere Dekorpapiermengen
zu bedrucken sind, sind dies immer noch so große Mengen, die eine
vermehrte Anzahl von Probeandrucken rechtfertigen.
D. h., obgleich es sich beim Offsetdruckverfahren unter Verwendung eines
Frequenzmodulierten Rasters von Haus aus um ein sehr aufwendiges und
teures Druckverfahren handelt, ist das Bedrucken von Dekorpapier mit
diesem Verfahren mit geringem Aufwand und kostengünstig durchführbar.
Insbesondere können kleinere Dekorpapiermengen mit diesem Verfahren
erheblich kostengünstiger bedruckt werden als mit dem Tiefdruck
verfahren.
Ein weiterer Vorteil des Bedruckens von Dekorpapier unter Verwendung
eines Frequenzmodulierten Rasters im Offsetdruckverfahren ist die
hervorragende Druckqualität.
Mit diesem Druckverfahren kann eine absolut fotorealistische Anmutung
erzeugt werden. Kanten und kleinste Strukturen werden so fein
wiedergegeben, dass man nur mit einem Fadenzähler die Punktstrukturen
erkennen kann. Es entsteht bei strukturierten Flächen der Eindruck,
man könne mit der Hand die erhabenen Steilen beim Darüberstreichen
spüren.
D. h., mit dem vorgeschlagenen Verfahren erzeugte Druck sind nicht nur
billiger, sondern auch qualitativ erheblich hochwertiger als Drucke,
die mit dem Tiefdruckverfahren erzeugt wurden.
Die Vorteile, die sich durch die Verwendung des vorgeschlagenen
Verfahrens erzielen lassen, müssen nicht durch Inkaufnahme von
Nachteilen erkauft werden.
Insbesondere ist es ohne größere Probleme möglich, den sogennanten
"Kanal" bei Rollenoffsetmaschinen zu schließen, welcher das Bedrucken
von Dekorpapier und das Weiterverarbeiten des bedruckten Dekorpapiers
erschweren oder einschränken könnte.
Mit "Kanal" bezeichnet man den nichtdruckenden Zwischenraum eines
herkömmlichen Rollenoffsetzylinders; die Druckplatte umschließt den
Zylinder nicht ganz, da die Platte an beiden Enden durch Greiferleisten um
den Zylinder gespannt wird.
Verwendet man als Druckplatte eine röhrenförmige Metallhülse, welche
man über den Zylinder stülpt, so läßt sich der unter Umständen störende
Kanal schließen.
Dies wiederum ermöglicht es, dass die zu druckenden Motive nahtlos
rapportiert werden können: Dadurch kann die ganze Dekorpapierrolle
komplett bedruckt werden. Dies ist bei der späteren Weiterverarbeitung
wichtig, da dort mit möglichst wenig Verschnitt die verschiedensten
Längenmaße herausgesägt werden. Bei diesem Vorgang gibt es
vorzugsweise keine Motivbegrenzungen, ähnlich wie bei der Tapeten
herstellung.
Bei einem wie beschrieben oder ähnlich aufgebauten Rollenoffset-
Druckmaschine kann der sogenannte Sleeve-Zylinder digital belichtet
(gelasert), werden, wodurch sich das Bedrucken von Dekorpapier besonders
hochwertig und billig durchführen läßt.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, dass Möbelhersteller jetzt auch
Kleinstmengen an Dekorpapier zu marktüblichen Preisen bestellen können.
Dieser Fall würde dann eintreten, wenn außergewöhnliche Motive von der
Möbelindustrie gefordert werden. Dies sind zum Beispiel ein Sonnen
blumenfeld auf dem Schlafzimmerschrank, Wassertropfen auf einer
Glasplatte für Badmobiliar, oder auch Lebensmittel auf Küchenfronten.
Den Ideen von Möbeldesignern sind damit keine Grenzen mehr gesetzt.
Diese Motive können mit der Kombination aus Offsetdruck
und Frequenzmoduliertem Raster fotorealistisch abgebildet werden.
Im Gegensatz hierzu ist die Motivvielfalt beim Tiefdruck ist sehr
eingeschränkt, da das Gravieren der Druckzylinder sehr teuer ist, und sich
daher nur Motive lohnen, die von der breiten Masse gewünscht werden.
Dies sind zum Beispiel eher konservative Furniersorten wie Ahorn, Buche,
Fichte usw.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier
erweist sich nach alledem in vielfacher Hinsicht als vorteilhaft.
Insbesondere
- - kann der Kunde selbst bei näherer Betrachtung seiner Möbel oder seines Fußbodens keine Punktstruktur erkennen,
- - ist die Qualität der abzubildenden Motive so brillant, dass man meint, der gedruckte Steinboden sei echt,
- - ist das Fließverhalten des gedruckten Punktes auf dem Dekorpapier äußerst gering (der Punkt nur ca. 32 µm groß), wodurch es zu keinen unerwünschten Tonwertzunahmen im Fortdruck kommt,
- - kann der Plattenzylinder digital belichtet werden; bei dem Frequenz modulierten Raster-Verfahren würde der Zylinder somit um ein Vielfaches schneller belichtet sein als gegenüber dem Amplituden modulierten Raster-Verfahren, da der Punkt immer die gleiche Größe hat,
- - ist der Fortdruck im Offsetdruck wesentlich billiger als das Tiefdruck- Verfahren; der Tiefdruck rechnet sich erst bei einer Motivabnahme ab ca. 8 bis 10 Tonnen, wohingegen der Offsetdruck in der Lage ist, auch kleinere Rollen ab 0,5 Tonnen kostengünstig zu drucken.
Es wurde bereits ein Andrucktest auf Dekorpapier durchgeführt.
Das Druckergebnis war sensationell und beweist die Durchführung
dieser Erfindung.
Claims (1)
- Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekorpapier unter Verwendung eines Frequenzmodulierten Rasters im Offset-Druckverfahren bedruckt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153150 DE19953150A1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153150 DE19953150A1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19953150A1 true DE19953150A1 (de) | 2001-05-23 |
Family
ID=7927942
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999153150 Withdrawn DE19953150A1 (de) | 1999-11-04 | 1999-11-04 | Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19953150A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104369558A (zh) * | 2014-10-17 | 2015-02-25 | 天津海顺印业包装有限公司 | 一种胶印机印刷普通宣纸的方法 |
DE102014012069A1 (de) | 2013-11-15 | 2015-05-21 | LB-medienservice UG (haftungsbeschränkt) | Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen |
-
1999
- 1999-11-04 DE DE1999153150 patent/DE19953150A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
dw, 9/September 1988, S. 58-62 * |
Helmut Tescher, Offsetdrucktechnik, 10. Aufl., 1997 * |
JP 01283142 A-engl. Ref. * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014012069A1 (de) | 2013-11-15 | 2015-05-21 | LB-medienservice UG (haftungsbeschränkt) | Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen |
DE102014012069B4 (de) | 2013-11-15 | 2019-01-24 | Johannes Lochmüller | Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen |
CN104369558A (zh) * | 2014-10-17 | 2015-02-25 | 天津海顺印业包装有限公司 | 一种胶印机印刷普通宣纸的方法 |
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