DE102014012069B4 - Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen, insbesondere von Bierdeckeln, mit Bildern, die zusätzlich auch Motive und/oder Texte enthalten oder sich aus diesen zusammensetzen, unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im OffsetDruckverfahren, dass die Schritte umfaßt:
S1 - Datenannahme der Bilder auf einem Rechner und Erstellen einer Druckdatei I durch Umwandlung in eine pixelorientierte Datei (Bildpunkte) und Drucken eines Referenzbildes auf einem Farbdrucker,
S2 - Vergleich der Daten (Bildpunkte) der pixelorientierten Druckdatei I mit den Daten, die die CMYK-Anteile für die einzelnen Farben (Fabfelder) darstellen, einer fest vorgegebenen ersten Farbdatei A und Erstellen einer Druckdatei II,
S3 - Bearbeiten der Daten der Druckdatei II durch Vergleich mit den Daten einer vorgegebenen zweiten Farbdatei B, wobei für jede einzelne Farbe (Farbfeld) die Anteile CMYK auf ein Minimum reduziert sind, so dass gerade noch die entsprechenden einzelnen Farben der Bildpunkte erreicht werden, zur selektiven Aufwertung des Druckbildes durch Abschwächen und/oder Auffrischen der Farb- und Graubereiche und Erstellen einer Druckdatei III,
S4 - CMYK - Separation für den Unbuntaufbau durch Umrechnung in den CMYK-Farbraum, Erstellen je einer fertigen Druckdatei IV pro Druckfarbe und Drucken eines Farb-Proofs,
S5 - Visueller / optischer Vergleich des Farb-Proofs mit dem Referenzbild und gegebenenfalls Änderung der Daten der Druckdatei II durch wiederholtes Durchlaufen der vorangegangenen Schritte S3 und S4,
S6 - Anfertigung der Druckplatten bzw. der Druckfilme je Druckfarbe CMYK für den Offset-Druck durch CTP-Belichtung,
S7 - Offset-Druck des Bildes auf die Kartonagen-Bögen.
S1 - Datenannahme der Bilder auf einem Rechner und Erstellen einer Druckdatei I durch Umwandlung in eine pixelorientierte Datei (Bildpunkte) und Drucken eines Referenzbildes auf einem Farbdrucker,
S2 - Vergleich der Daten (Bildpunkte) der pixelorientierten Druckdatei I mit den Daten, die die CMYK-Anteile für die einzelnen Farben (Fabfelder) darstellen, einer fest vorgegebenen ersten Farbdatei A und Erstellen einer Druckdatei II,
S3 - Bearbeiten der Daten der Druckdatei II durch Vergleich mit den Daten einer vorgegebenen zweiten Farbdatei B, wobei für jede einzelne Farbe (Farbfeld) die Anteile CMYK auf ein Minimum reduziert sind, so dass gerade noch die entsprechenden einzelnen Farben der Bildpunkte erreicht werden, zur selektiven Aufwertung des Druckbildes durch Abschwächen und/oder Auffrischen der Farb- und Graubereiche und Erstellen einer Druckdatei III,
S4 - CMYK - Separation für den Unbuntaufbau durch Umrechnung in den CMYK-Farbraum, Erstellen je einer fertigen Druckdatei IV pro Druckfarbe und Drucken eines Farb-Proofs,
S5 - Visueller / optischer Vergleich des Farb-Proofs mit dem Referenzbild und gegebenenfalls Änderung der Daten der Druckdatei II durch wiederholtes Durchlaufen der vorangegangenen Schritte S3 und S4,
S6 - Anfertigung der Druckplatten bzw. der Druckfilme je Druckfarbe CMYK für den Offset-Druck durch CTP-Belichtung,
S7 - Offset-Druck des Bildes auf die Kartonagen-Bögen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen mit einer Stärke von mindestens 1 mm, insbesondere von Bierdeckeln mit Bildern, die zusätzlich auch Motive und/oder Texte enthalten oder sich aus diesen zusammensetzen, unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im OffsetDruckverfahren, wobei die Qualität des Druckbildes durch Veränderung von Druckparametern beeinflußt wird.
- Aus der Praxis sind Verfahren zum Bedrucken von jeglichen Substraten hinlänglich bekannt. Der Druck farbiger Bilder basiert heutzutage meist auf dem autotypischen Rasterdruck, bei dem das auf dem zu bedruckenden Substrat zu erzeugende Druckbild in vier gerasterte Farbauszüge separiert wird. In einigen Fällen werden die konventionellen Rasterpunkte modifiziert oder frequenzmodulierte Rasterverfahren eingesetzt. Die eingesetzten Druckfarben sind in der Regel Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (CMYK). Nach der Separation von Bilddaten ist es von Vorteil, den Übereinanderdruck vieler Farben an der gleichen Stelle zu vermeiden. Ein Grund hierfür ist, dass die Saugfähigkeit des Papiers beschränkt ist und daher die Trocknung durch Wegschlagen der Farbe nicht gewährleistet ist, wenn viel Farbe aufgetragen wird. Als Wegschlagen wird die Trocknung der Druckfarbe bezeichnet, bei der die flüssigen Anteile der Druckfarbe innerhalb von Sekundenbruchteilen vom Papier aufgesaugt werden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Haftung von Farbe auf einem unbedruckten Substrat besser ist als auf einen bereits bedruckten. Je mehr Farbe bereits aufgedruckt ist, um so schlechter haften die nachfolgenden Farben.
- Es ist allgemein bekannt, in einer Druckvorstufe, d. h. in einer dem eigentlichen maschinellen Druckvorgang vorgelagerten Stufe erforderliche Informationen (Druckdaten) bereits passend zu den maschinellen Druckbedingungen und dem vorgegebenen Druckverfahren aufzubereiten und die Flächendeckungen und Farben in einem digitalen Datenbestand entsprechend festzulegen.
- Auf der Grundlage dieser Daten wird der Druckvorgang dann in einer Druckmaschine durchgeführt, wobei die digitalen Druckdaten üblicherweise nicht mehr verändert werden.
- Beim Offsetdruckverfahren werden auf dieser Grundlage Druckformen oder Druckplatten erzeugt. Bei einem Mehrfarbendruck werden in der Druckvorstufe gestaltete und erstellte Farbbilddaten in einzelne Farbauszüge, auch Farbseparationen genannt, zerlegt. Diese Separationen werden im Druck mit den verfügbaren Druckfarben gedruckt. Im dabei entstehenden Zusammendruck der in den verfügbaren Druckfarben gedruckten Farbseparationen ergibt sich der Farbeindruck der in den Farbbilddaten enthaltenen unterschiedlichen Farbtöne. Die Farbseparationen enthalten die pro Bildelement für jeden Bildpunkt die relativen Flächendeckungen der jeweils verwendeten Druckfarben, vorzugsweise Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (CMYK). Die Zerlegung der Farbbilddaten der Nutzdaten der Druckmotive erfolgt beispielsweise durch den RIP-Prozeß. Dabei werden die Bilddaten - diese können Objekte, wie Bilder, Texte, graphische Elemente usw. enthalten - in geeignete druckfähige Pixelbilder umgewandelt. Gleichzeitig erfolgt auch die Zerlegung in einzelne Farbauszüge für die verwendeten Druckfarben, wobei für jeden Farbauszug der verwendeten Druckfarben eine einfarbige Farbauszugsdatei in einer pixelorientierten Datei erzeugt wird.
- Beim Offsetdruckverfahren unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters handelt es sich gegenüber dem amplitudenmodulierten Rasters von Haus aus um ein sehr aufwendiges und teures Druckverfahren, da eine vermehrte Anzahl von Probeandrucken durchgeführt werden muss.
- Bekannt ist aus der
EP 2112818 A2 ein Verfahren zur Reduzierung der Flächendeckung einer Druckplatte, bei der zur Reduzierung der Flächendichte in die Daten eingegriffen, die vor dem eigentlichen Prozeß des Rasterns des Druckbildes vorliegen bzw. für den Prozeß des Rasterns erst benötigt werden. Das können beispielsweise die später zu rasternden Halbtonbilddaten sein oder aber auch die Schwellwertmatrix, die als Werkzeug zur Rasterung der Bilddaten nach einem vorgegebenen Rasterverfahren benötigt wird. Im ersteren Falle wird zweckmäßig so vorgegangen, dass zuerst eine Halbtonrepräsentation des Bogens in der Auflösung erzeugt wird, mit der später bei der Rasterung Pixel erzeugt werden. Danach werden diese Daten, die den Bogen repräsentieren, in Mikroflächen unterteilt und in jeder Mikrofläche ein Wert berechnet, der ein Maß dafür ist, wie viele Pixel der Mikrofläche gelöscht werden sollen. Auf diese Weise entsteht ein „durchlöchertes Halbtonbild, das nach dem Durchlaufen der anschließenden Rasterung die gewünschte Reduzierung der Tonwerte enthält, wobei die im Originalbild gesetzten „Löcher“ sich am Bildinhalt orientieren und nur dort gesetzt werden, wo auch tatsächlich Bildinhalt ist und nicht, nach einem vorgegebenen Raster über die gesamte Fläche des Bogens. Anstelle der Einleitung der Halbtonpräsentation in Mikroflächen ist es auch möglich, ein flächenhaftes Filter über die Halbtondaten laufen zu lassen, beispielsweise ein Konvolution-Filter, das die gewichteten Tonwerte der Nachbarpixel aufsummiert. In diesem Falle übernimmt der jeweilige Bildbereich, in dem die zum Summenwert beitragenden Pixel liegen, die Funktion der vorgenannten Mikroflächen. Im zweiten Falle, d. h. bei der Manipulation der Schwellwertmatrix, werden zur Reduktion des Tonwertes einzelne Elemente der Schwellwertmatrix auf den Zahlenwert gesetzt, der Weiß repräsentiert. Die Anzahl der auf Weiß zu setzenden Punkte errechnet sich aus der Größe des „Gebirges“, das die Zahlenwerte in der Schwellmatrix darstellen, und der gewünschten Flächenreduktion. Hierbei wird durch Betrachten der Nachbarschaft der Elemente in der Matrix sichergestellt, dass keine Weißpunkt-„Haufen“ entstehen, d. h. auf den Wert für Weiß gesetzte Punkte im Schwellwertgebirge nicht in einer unerwünschten Weise aneinander angrenzen. Auf diese Weise behalten die beim anschließenden Rastern erzeugten Druckpunkte ihre Form und Größe im Wesentlichen bei und sich nur mehr oder weniger stark durchlöchert. - Aus der
DE 19953150 A1 ist ein Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im Offsetdruckverfahren bekannt. Dekorpapiere sind mit Harz getränkte bedruckbare Spezialpapiere, mit welchem Möbelteile, Wand- und Deckenverkleidungen, Laminate usw. beschichtet werden. Es hat von Haus aus eine sehr glatte Oberfläche. - Demgegenüber soll hier eine stark saugfähige Kartonage, wie sie zur Herstellung von Bierdeckeln verwendet wird, bedruckt werden.
- Die Oberfläche weist eine sehr hohe Rauigkeit auf. Beim Bedrucken derartiger Oberflächen erscheint der Druck relativ unscharf.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen, insbesondere von Bierdeckeln derart auszugestalten und weiterzubilden, dass bei einfacher Technik eine hervorragende Druckqualität mit einer fotorealistischen Anmutung erzeugt werden kann, die auf den Farbauftrag entfallenden Kosten zu verringern, und auf Probeandrucke verzichtet werden kann.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen mit einer Stärke von mindestens 1 mm, insbesondere von Bierdeckeln, mit Bildern, die zusätzlich auch Motive und/oder Texte enthalten oder sich aus diesen zusammensetzen unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im OffsetDruckverfahren, welches die Schritte umfaßt:
- S1 - Datenannahme der Bilder auf einem Rechner und Erstellen einer Druckdatei I durch Umwandlung in eine pixelorientierte Datei (Bildpunkte) und Drucken eines Referenzbildes auf einem Farbdrucker,
- S2 - Vergleich der Daten (Bildpunkte) der pixelorientierten Druckdatei I mit den Daten, die die CMYK-Anteile für die einzelnen Farben (Fabfelder) darstellen, einer fest vorgegebenen ersten Farbdatei A und Erstellen einer Druckdatei II,
- S3 - Bearbeiten der Daten der Druckdatei II durch Vergleich mit den Daten einer vorgegebenen zweiten Farbdatei B, wobei für jede einzelne Farbe (Farbfeld) die Anteile CMYK auf ein Minimum reduziert sind, so dass gerade noch die entsprechenden einzelnen Farben der Bildpunkte erreicht werden, zur selektiven
- Aufwertung des Druckbildes durch Abschwächen und/oder Auffrischen der Farb- und Graubereiche und Erstellen einer Druckdatei III,
- S4 - CMYK - Separation für den Unbuntaufbau durch Umrechnung in den CMYK-Farbraum, Erstellen je einer fertigen Druckdatei IV pro Druckfarbe und Drucken eines Farb-Proofs,
- S5 - Visueller / optischer Vergleich des Farb-Proofs mit dem Referenzbild und gegebenenfalls Änderung der Daten der Druckdatei II durch wiederholtes Durchlaufen der vorangegangenen Schritte
S3 undS4 , - S6 - Anfertigung der Druckplatten bzw. der Druckfilme je Druckfarbe CMYK für den Offset-Druck durch CTP-Belichtung,
- S7 - Offset-Druck des Bildes auf die Kartonagen-Bögen.
- Die mit dem erfindungsgemäßen erzielbaren Vorteile liegen darin, dass es keine sichtbaren Rasterpunkte mehr gibt, die gedruckten Motive fotorealistisch sind, die Tiefen offen und die Strukturen scharf sind, die Farbverläufe weich und abrißfrei sind. Es gibt kein Objekt- und Rastermoire mehr. Durch den viel kleineren Lichtfang erscheinen die Farben klarer und leuchtender (verbesserte Farbbrillanz).
- Die vorstehend genannte Aufgabe, die Merkmale sowie die Vorteile der vorliegenden Erfindung zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen, insbesondere von Bierdeckeln, mit Bildern, die zusätzlich auch Motive und/oder Texte enthalten oder sich aus diesen zusammensetzen unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im OffsetDruckverfahren werden aufgrund der nachfolgenden Beschreibung verdeutlicht. Die Figur zeigt ein Blockdiagramm zur Durchführung des Verfahrens.
- Der erste Schritt
S1 umfaßt die Datenannahme der Druckmotive, die beispielsweise als PDF, TIFF, BMP usw. vorliegen können, auf einem Rechner und die Umwandlung in eine pixelorientierte Datei (Bildpunkte) und Erstellen der Druckdatei I. Jedes digitale Druckmotiv besteht aus kleinsten Bildbausteinen, den sogenannten Pixeln oder Bildpunkten, wobei jedes Pixel oder jeder Bildpunkt eine Farbinformation repräsentiert. Da für den Druck normalerweise nur eine begrenzte Anzahl von Farben zur Verfügung steht, beispielsweise beim Vierfarbendruck die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (CMYK), die ausschließlich rein gedruckt werden können, das bedeutet, dass sich Halbtöne in den meisten Druckverfahren nicht darstellen lassen. Zur Darstellung verschiedener Graustufen und Farbtönen wird das Druckmotiv gerastert. Um Mischungen zwischen den Druckfarben oder verschiedene Helligkeiten drucken zu können, müssen dabei sehr feine Druckpunkte der Farben nebeneinander gedruckt werden, um die Graustufe oder den Farbton zu erzielen. Dazu werden die Bilddaten in spezifizierte Druckdateien umgewandelt werden bei der die binäre Information „drucken“ oder „nicht drucken“ als Vorlage für die entsprechende Anordnung der Volltonpunkte dient. Dies erfolgt mit Hilfe des Raster Image Prozessors (RIP). Dieser wandelt die Bilddaten in druckfähige Pixeldaten oder Vektordaten um. Hier kommt das frequenzmodulierte Raster zum Einsatz, bei dem gleichgroße Rasterpunkte je Flächeneinheit erzeugt werden. Über die Anzahl der Rasterpunkte je Flächeneinheit werden Farbton und Helligkeit beeinflußt. Die frequenzmodulierte Rasterung erfolgt im Bereich von 11 bis 54 µm. Anschließend erfolgt das Drucken eines Referenzbildes, beispielsweise auf einem Farblaserdrucker. - In einem zweiten Schritt
S2 werden die Daten (Bildpunkte) der pixelorientierten Druckdatei I mit den Daten einer ersten fest vorgegebenen Farbdatei A verglichen. Die Daten der Farbdatei A repräsentieren für jede einzelne Farbe (Farbenfeld) die dazugehörigen Anteile der Farben CMYK, die für das Drucken eines Pixels oder Bildpunktes in der jeweiligen Farbe notwendig sind. Beim Vergleich der Daten der Datei I, die entsprechenden Pixel oder Bildpunkte des Bildes darstellen, mit den Daten der Farbdatei A, die die CMYK-Anteile für die einzelnen Farben darstellen, werden die Farben der jeweiligen Pixel oder Bildpunkte, die die kleinsten Bildbausteine bilden, mit den in der Farbdatei A hinterlegten Farbenfelder verglichen, um so die entsprechenden Anteile CMYK für jeden Pixel oder Bildpunkt zu erhalten. Es erfolgt hier eine Anpassung der Daten der Druckdatei I an die Daten der Farbdatei A, wobei jedem Farbenfeld in der Farbdatei A ein bestimmter Anteil der Farben CMYK zugeordnet ist, und eine Druckdatei II erstellt. - Im dritten Schritt
S3 erfolgt das Bearbeiten der Druckdatei II, in dem die Daten mit einer zweiten fest vorgegeben Farbdatei B verglichen werden. Die Daten der Farbdatei B repräsentieren für jede einzelne Farbe (Farbenfeld) die dazugehörigen Anteile der Farben CMYK, wobei die Anteile der Farben CMYK auf ein Minimum reduziert, so daß gerade noch die entsprechende einzelne Farbe des Bildpunktes erreicht wird. Dies kann einzelne oder mehrere Anteile der Farben CMYK betreffen. Hier erfolgt eine selektive Aufwertung des Druckmotivs durch Abschwächen oder Auffrischen der einzelnen Farben- und Graubereiche, d. h. es wird eine Farb- und UCR-Unterfarbenkorrektur vorgenommen und eine Druckdatei III erstellt. Durch die Unterfarbenkorrektur können Farbreduzierungen bis zu 70 % erreicht werden. Je mehr Farbrücknahme um so mehr bleibt die Saugfähigkeit des Bierdeckels erhalten und somit eine höhere Farb- und Kosteneinsparung. - Im vierten Schritt
S4 erfolgt die CMYK-Separation zum Unbuntaufbau und das Drucken eines Farb-Proofs. Bei der CMYK - Separation erfolgt die Umrechnung von z.B. RGB in den CMYK-Farbraum. Jede Farbe (CMY) ist im Farbraum durch Koordinaten definiert, durch das Hinzufügen von Schwarz ist der dimensionale Farbraum überbestimmt. Nun wird durch die Separation festgelegt mit welchem Anteil die Verschwärzung erfolgt. Beim Unbuntaufbau werden dunkle Bereiche des Bildes mit dem Schwarz-Kanal dargestellt, wodurch wird in den Farbkanälen Gelb, Magenta und Cyan weniger Farbe verbraucht. Gleiche Anteile Cyan, Magenta und Gelb (die übereinandergedruckt einen Grauwert ergeben) werden z. T. durch Schwarz ersetzt, um Farbe zu sparen und Druckschwierigkeiten durch zu hohen Farbauftrag zu vermeiden. Auf Basis der erfolgten Farbseparation wird jeweils eine Druckdatei IV pro Druckfarbe erstellt. - Neutrale Bildtiefen und neutrale Grauwerte werden verstärkt durch die Farbe Schwarz aufgebaut. Auch die Zeichnung in bunten Bildpartien wird durch Schwarz dargestellt. Dadurch entfallen die Probleme von Farbstichen in den neutralen Grautönen, welche durch Farbführungsschwankungen während des Druckvorganges auftreten. Auch bei schwierig zu reproduzierenden Farben, wie z. B. bei Braun- oder Olivetönen, werden die Farben des Originaltons wesentlich besser und gleichmäßiger im Druck abgebildet als beim Buntaufbau. Der maximale Farbauftrag an einer Bildstelle ist auf 300% begrenzt, da lediglich zwei Buntfarben und Schwarz auftreten können. Die Vorteile liegen hier in der guten Farbannahme und stabile Farbführung, in der schnellen Farbtrocknung durch geringeren Auftrag, einem geringeren Durchschlagen und Durchscheinen der Druckfarben, in der Verbesserung des Kontrastes, der Schärfe sowie der Farbbrillianz. Es können große Farbeinsparungen erreicht werden.
- Der Farb-Proof soll das spätere Druckergebnis so gut wie möglich vorhersagen. Der Anspruch an den Proof ist die richtige Farbwiedergabe. Der Proof soll die Farbe möglichst genau so zeigen wie im späteren Druck. Das Farb-Proof kann sowohl im Digitaldruck (CMYK-Basis) als auch auf Druckern mit RGB-Farbraum erfolgen.
- Im fünften Schritt
S5 - erfolgt ein visueller/optischer Vergleich des Farb-Proofs mit dem Referenzbild. Entspricht das Farb-Proof dem Vorgaben des Referenzbildes wird mit SchrittS6 weiter verfahren. Entspricht das Farb-Proof nicht oder nur teilweise dem Referenzbild erfolgt eine Änderung der Daten der Druckdatei II durch wiederholtes Durchlaufen der vorangegangenen SchritteS3 undS4 , da die Umrechnung von z.B. RGB in den CMYK-Farbraum nicht rückgängig gemacht werden kann. - Im sechsten Schritt
S6 erfolgt dann die Anfertigung der Druckplatten oder der Druckfilme je Druckfarbe CMYK in an sich bekannter Weise durch CTP-Belichtung. - Im siebenten Schritt
S7 erfolgt dann der Druck des Bildes auf die entsprechenden Kartonagen-Bögen, die vorzugsweise eine Stärke von 1,0 bis 2,4 mm aufweisen.
Claims (1)
- Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen, insbesondere von Bierdeckeln, mit Bildern, die zusätzlich auch Motive und/oder Texte enthalten oder sich aus diesen zusammensetzen, unter Verwendung eines frequenzmodulierten Rasters im OffsetDruckverfahren, dass die Schritte umfaßt: S1 - Datenannahme der Bilder auf einem Rechner und Erstellen einer Druckdatei I durch Umwandlung in eine pixelorientierte Datei (Bildpunkte) und Drucken eines Referenzbildes auf einem Farbdrucker, S2 - Vergleich der Daten (Bildpunkte) der pixelorientierten Druckdatei I mit den Daten, die die CMYK-Anteile für die einzelnen Farben (Fabfelder) darstellen, einer fest vorgegebenen ersten Farbdatei A und Erstellen einer Druckdatei II, S3 - Bearbeiten der Daten der Druckdatei II durch Vergleich mit den Daten einer vorgegebenen zweiten Farbdatei B, wobei für jede einzelne Farbe (Farbfeld) die Anteile CMYK auf ein Minimum reduziert sind, so dass gerade noch die entsprechenden einzelnen Farben der Bildpunkte erreicht werden, zur selektiven Aufwertung des Druckbildes durch Abschwächen und/oder Auffrischen der Farb- und Graubereiche und Erstellen einer Druckdatei III, S4 - CMYK - Separation für den Unbuntaufbau durch Umrechnung in den CMYK-Farbraum, Erstellen je einer fertigen Druckdatei IV pro Druckfarbe und Drucken eines Farb-Proofs, S5 - Visueller / optischer Vergleich des Farb-Proofs mit dem Referenzbild und gegebenenfalls Änderung der Daten der Druckdatei II durch wiederholtes Durchlaufen der vorangegangenen Schritte S3 und S4, S6 - Anfertigung der Druckplatten bzw. der Druckfilme je Druckfarbe CMYK für den Offset-Druck durch CTP-Belichtung, S7 - Offset-Druck des Bildes auf die Kartonagen-Bögen.
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DE102014012069.4A Active DE102014012069B4 (de) | 2013-11-15 | 2014-08-13 | Verfahren zum Bedrucken von stark saugfähigen Kartonagen |
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DE19953150A1 (de) | 1999-11-04 | 2001-05-23 | Andreas Lutz | Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier |
EP2112818A2 (de) | 2008-04-22 | 2009-10-28 | Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Reduzierung der Flächendeckung einer Druckplatte |
-
2014
- 2014-08-13 DE DE102014012069.4A patent/DE102014012069B4/de active Active
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19953150A1 (de) | 1999-11-04 | 2001-05-23 | Andreas Lutz | Verfahren zum Bedrucken von Dekorpapier |
EP2112818A2 (de) | 2008-04-22 | 2009-10-28 | Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Reduzierung der Flächendeckung einer Druckplatte |
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DE102014012069A1 (de) | 2015-05-21 |
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