DE19951536C1 - Schußwaffe - Google Patents
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- DE19951536C1 DE19951536C1 DE1999151536 DE19951536A DE19951536C1 DE 19951536 C1 DE19951536 C1 DE 19951536C1 DE 1999151536 DE1999151536 DE 1999151536 DE 19951536 A DE19951536 A DE 19951536A DE 19951536 C1 DE19951536 C1 DE 19951536C1
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- F41C27/00—Accessories; Details or attachments not otherwise provided for
- F41C27/22—Balancing or stabilising arrangements on the gun itself, e.g. balancing weights
Abstract
Beschrieben wird eine Schußwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, mit einem Waffenkörper (4), einem an dem Waffenkörper (4) angeordneten Lauf (6), einem ebenfalls an dem Waffenkörper (4) angeordneten Griffstück (8) und einem gegenüber dem Waffenkörper (4) zwischen einer Feuerstellung und einer Auswurf/Nachladestellung gleitbeweglichen, zur Längsmittelachse des Laufs (6) koaxialen Schlitten (10). Eine Bewegung des Schlittens (10) aus seiner Feuerstellung in die Auswurf/Nachladestellung und zurück löst eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung eines Gegengewichts (18) im Bereich des Laufs (6) aus. Erreicht wird dies dadurch, daß der Schlitten (10) und das Gegengewicht (18) zwangläufig gekoppelt sind, z. B. dadurch, daß an dem Schlitten (10) und dem Gegengewicht (18) mindestens je eine Zahnstange (32, 34) angeordnet ist, welche über ein Zahnrad (36) für eine gegenläufige Linearbewegung miteinander gekoppelt sind. Durch das Gegengewicht (18) wird der Aufschlagimpuls des Schlittens (10) beim Erreichen seiner Auswurf/Ladestellung ganz oder teilweise kompensiert oder aufgehoben, so daß die Schußwaffe (2) ruhiger im Ziel liegt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schußwaffe, insbesondere
eine Handfeuerwaffe, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Beim Schießen mit Handfeuerwaffen und hier insbesondere
mit Selbstladepistolen zeigt sich im Moment der Schußaus
lösung das Phänomen, daß die Mündung der Waffe nach oben
ruckt. Hervorgerufen wird diese Bewegung durch zwei Kompo
nenten, nämlich einmal durch den Rückstoßimpuls der abge
feuerten Kugel und zum anderen durch den Schlitten an der
Selbstladepistole, der beim Abfeuern aus einer Verschluß-
oder Feuerstellung in eine Auswurf/Nachladestellung nach
hinten gleitet und dort schlagartig auf einen Endanschlag
aufläuft, bevor er wieder in seine Verschluß- oder Feuer
stellung zurückgleitet.
Das Hochrucken oder Hochschlagen der Laufmündung ist
insbesondere dann störend, wenn beispielsweise bei Schieß
wettbewerben ein beispielsweise sechsschüssiges Magazin in
sehr kurzer Zeit durch eine entsprechend schnelle Schuß
folge geleert werden muß. Die hochruckende Mündung kostet
hierbei wertvolle Zeit, da der Schütze nach jedem abgegebe
nen Schuß die Waffe erst wieder ins Ziel bringen muß.
Es sind bereits sogenannte Kompensatoren bekannt, wel
che zumindest einen Teil der Mündungsgase nach oben umlen
ken und so einen der Hochruckbewegung der Mündung entgegen
gesetzten Impuls erzeugen sollen.
Weiterhin sind Zusatzgewichte bekannt, welche im Be
reich des Laufs und hier insbesondere nahe der Laufmündung
angebracht werden können. Diese Gewichte erhöhen die Masse
der Waffe gezielt im Mündungsbereich, so daß die Waffe eine
höhere Massenträgheit hat und entsprechend ruhiger liegt.
In Kauf genommen werden muß sowohl bei Kompensatoren
als auch bei Zusatzgewichten, daß durch das höhere Gewicht
der Waffe ein längeres Anschlagen oder Schießen, beispiels
weise auf Wettbewerben anstrengender wird. Verstärkt wird
dies noch dadurch, daß das erhöhte Gewicht des Laufs im Be
reich der Mündung über den Griff der Waffe auf die haltende
Hand eine Hebelwirkung ausübt, welche umso größer ist, je
länger der Lauf ist.
Aus der CH-PS 438 097 ist eine Handfeuerwaffe bekannt,
bei der das Hochrucken oder Hochschlagen der Mündung zumin
dest teilweise dadurch kompensiert werden soll, daß im Be
reich des mündungsseitigen Endes des Laufs ein in Axial
richtung des Laufs gleitbeweglich gelagertes, zur Masse des
Schlittens idealerweise identisch ausgebildetes Gegenge
wicht angeordnet ist, welches durch die bei der Schußabgabe
entstehenden Pulvergase in eine Richtung entgegengesetzt
zur Bewegungsrichtung des Schlittens bewegt wird. Die Pul
vergase werden über einen Kanal vom Lauf in eine Kammer ge
leitet, in der das Gegengewicht kolbenartig geführt und
durch die eintretenden Pulvergase bewegt wird. Die Zurück
bewegung des Kolbens erfolgt über eine Rückholfeder. Diese
Anordung kann problematisch sein, da ein Gutteil der Pul
vergase zur Bewegung des Gegengewichts und nicht zum Aus
treiben des Projektils verwendet werden muß. Hierdurch sind
eine geringere Mündungsgeschwindigkeit und eine weniger ge
streckte Projektilflugbahn möglich. Man kann dies zwar mit
stärkeren Treibladungen der Patrone zumindest teilweise
kompensieren, muß dann aber wieder eine stärkere Rückstoß
wirkung in Kauf nehmen, welche das angestrebte Ziel einer
möglichst ruhig liegenden Waffe wieder in Frage stellt.
Die Erfindung hat es sich demgegenüber zur Aufgabe ge
macht, eine Schußwaffe, insbesondere eine Handfeuerwaffe so
auszugestalten, daß diese im Moment der Schußabgabe ruhiger
liegt, so daß rascheres und präziseres Schießen möglich
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Er
findung gemäß Anspruch 1 eine Schußwaffe, insbesondere eine
Handfeuerwaffe vor, mit einem Waffenkörper, einem an dem
Waffenkörper angeordneten Lauf, einem ebenfalls an dem Waf
fenkörper angeordneten Griffstück und einem gegenüber dem
Waffenkörper zwischen einer Feuerstellung und einer Aus
wurf/Nachladestellung gleitbeweglichen, zur Längsmittelach
se des Laufs koaxialen Schlitten, wobei die Schußwaffe da
durch gekennzeichnet ist, daß eine Bewegung des Schlittens
aus seiner Feuerstellung in die Auswurf/Nachladestellung
und zurück eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung eines
Gegengewichts im Bereich des Laufs auslöst.
Durch die Bewegung des Gegengewichts, welche derjenigen
des Schlittens entgegengesetzt ist, wird die durch die Be
wegung des Schlittens in das geschlossene System einge
brachte kinetische Energie weitestgehend ausgeglichen oder
kompensiert. Von den weiter oben genannten zwei Komponen
ten, welche die Hochruckbewegung der Mündung ausmachen,
kann somit durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
eine zumindest teilweise, bevorzugt jedoch vollständig be
seitigt werden, nämlich diejenige, welche durch die Bewegung
des Schlittens ausgelöst wird. Hierdurch ruckt oder
schlägt die Mündung im Moment der Schußabgabe weniger stark
nach oben, so daß die Waffe nach der Schußabgabe weitaus
schneller wieder ins Ziel gebracht werden kann, so daß wie
derum eine höhere Schußfrequenz und/oder eine höhere Treff
genauigkeit gegeben ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bevorzugt sind die Bewegung des Schlittens und die ent
sprechende Gegenbewegung des Gegengewichts dem Betrag nach
gleich, um maximalen Nutzen aus dem Erfindungsgedanken zie
hen zu können.
Ist das Gegengewicht im wesentlichen koaxial um den
Lauf herum angeordnet, ist die Bewegung des Gegengewichtes
im wesentlichen koaxial zu der Bewegung des Schlittens, so
daß der Kräfte- oder Impulsausgleich nicht nur dem Betrag,
sondern auch der Richtung nach im wesentlichen einheitlich
ist.
Wird das Gegengewicht im Bereich der Laufmündung ange
ordnet, kann eine kompakte Bauweise der erfindungsgemäß
ausgestatteten Schußwaffe beibehalten werden.
Die Masse des Gegengewichts entspricht im wesentlichen
derjenigen des Schlittens, so daß sich die beiden Massen
von Gegengewicht und Schlitten im wesentlichen neutralisie
ren und bei der Schußabgabe lediglich noch der Rückstoßim
puls der abgefeuerten Kugel von Hand abgefangen werden muß.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit, die entgegen
gesetzt gerichtete Bewegung des Gegengewichtes bei einer
Bewegung des Schlittens auszulösen ist, den Schlitten und
das Gegengewicht zwangläufig miteinander zu koppeln. Hier
bei gibt eine Mehrzahl von konstruktiven Möglichkeiten einer
derartigen zwangläufigen Koppelung, beispielsweise die
Vorgehensweise, dem Schlitten und dem Gegengewicht jeweils
mindestens eine Zahnstange zuzuordnen, welche über ein
Zahnrad für eine gegenläufige Linearbewegung miteinander
gekoppelt sind.
Eine weitere Möglichkeit der zwangläufigen Koppelung
von Schlitten und Gegengewicht ist, den Schlitten und das
Gegengewicht über mindestens einen Hebel miteinander zu
verbinden, wobei der Hebel mittig drehbeweglich gelagert
und an dem Schlitten bzw. dem Gegengewicht verschiebbar ge
führt ist.
Weiterhin ist es möglich, den Schlitten und das Gegen
gewicht über mindesten einen mittig umgelenkten Riemen mit
einander zu verbinden, um die zwangläufige Kopplung hervor
zurufen.
Wird das Gegengewicht an dem Lauf in mindestens einer
zusätzlichen Führung gelagert, ist eine besonders saubere
Bewegung des Gegengewichtes sichergestellt.
Weiterhin kann dann bevorzugt in der Führung ein An
schlag für die Endstellung des Gegengewichts entsprechend
der Stellung des Schlittens in der Auswurf/Nachladestellung
angeordnet werden, so daß mit dem Anschlag des Schlittens
in seiner Auswurf/Nachladestellung dann das Gegengewicht an
dem führungsseitigen Anschlag aufläuft und die beiden nach
Richtung und Betrag und Größe entgegengesetzten Impulse er
zeugt werden, welche sich gegenseitig im wesentlichen auf
heben.
Hierbei kann die Stellung des Anschlags auch einstell
bar sein, so daß das Gegengewicht auch vor oder nach dem
Anschlag des Schlittens in seiner Auswurf/Nachladestellung
an dem führungsseitigen Anschlag auflaufen kann, falls eine
derartige Charakteristik vom Schützen gewünscht ist.
In der Führung kann weiterhin mindestens eine Rückhol
feder zur Unterstützung der Bewegung des Gegengewichts in
seine Ausgangslage entsprechend der Stellung des Schlittens
in der Feuerstellung angeordnet sein, um zu verhindern, daß
durch das vom Schlitten mit zu bewegende Gegengewicht das
Nachladeverhalten der erfindungsgemäß ausgestatteten Waffe
träger wird.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorlie
genden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisch vereinfachte seitliche Darstel
lung einer erfindungsgemäßen Schußwaffe vor der Schußauslö
sung;
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung, wobei
sich der Schlitten und das Gegengewicht in ihren beiden ma
ximal voneinander entfernten Positionen befinden;
Fig. 3A eine schematisch vereinfachte Darstellung einer
anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor der
Schußabgabe;
Fig. 3B eine Darstellung der Ausführungsform von Fig.
3A mit Schlitten und Gegengewicht in ihren beiden Endlagen;
Fig. 4A eine Fig. 3A entsprechende Darstellung einer
anderen Ausführungsform mit einem Umlenkriemen;
Fig. 4B eine Fig. 3B entsprechende Darstellung der Aus
führungsform mit den Umlenkriemen;
Fig. 5A eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung vor der Schußabgabe; und
Fig. 5B eine Fig. 5A entsprechende Darstellung mit
Schlitten und Gegengewicht in zueinander verschoben Endla
gen.
In den einzelnen Figuren der Zeichnung sind gleiche
oder einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszei
chen versehen.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 2 bezeichnete Schußwaf
fe, welche im dargestellten, jedoch nicht als einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispiel als Handfeuerwaffe in
Form einer (Selbstlade-)Pistole ausgebildet ist. Die Schuß
waffe 2 umfaßt im wesentlichen einen Waffenkörper 4, einen
an dem Waffenkörper 4 angeordneten Lauf 6, ein ebenfalls an
dem Waffenkörper 4 angeordnetes Griffstück 8, in welchem
sich in bekannter Weise ein Magazin befindet und einen ge
genüber dem Waffenkörper 4 zwischen einer Feuerstellung und
einer Auswurf/Nachladestellung gleitbeweglichen, zur Längs
mittelachse des Laufs 6 koaxialen Schlitten 10. Der Schlit
ten 10 ist in Fig. 1 in der Ausgangs- oder Feuerstellung
gezeigt, und in Fig. 2 in einer Auswurf/Nachladestellung.
In dieser Auswurf/Nachladestellung wird zunächst die Hülse
einer soeben abgefeuerten Patrone ausgeworfen und bei einer
Rückbewegung des Schlittens in die Feuerstellung gemäß Fig.
1 eine neue Patrone aus dem Magazin in Griffstück 8 in die
Ladekammer geschoben und der Abzug bzw. Hahn gespannt.
Weiterhin weist die Schußwaffe 2 in bekannter Weise ei
ne Abzug 12 und einen Sicherungshebel 14, sowie weitere
Komponenten und Einzelteile auf, welche bei einer handels
üblichen Schußwaffe gleichfalls vorhanden sind, so daß ein
näheres Eingehen hierauf entbehrlich ist.
Am freien Ende oder einer Mündung 16 des Laufs 6 befin
det sich an der Schußwaffe 2 ein Gegengewicht 18. Das Ge
gengewicht 18 ist bevorzugt koaxial um den Lauf 6 herum an
geordnet, d. h., der Lauf 6 durchsetzt das Gegengewicht 18
derart, daß gleiche Massenanteile des Gegengewichtes 18
links und rechts von dem Lauf 6 zu liegen kommen. In Verti
kal- oder Höhenrichtung gesehen befinden sich jedoch größe
re Massenanteile des Gegengewichtes 18 unterhalb des Laufs
6, wie unmittelbar aus Fig. 1 und dem dort gestrichelten
gezeigten Verlauf des Laufes 6 hervorgeht.
Das Gegengewicht 18 ist an dem Waffenkörper 4 mittels
wenigstens einer Führung 20 gelagert. Die Führung 20 kann
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus wenigstens einem
in den Waffenkörper 4 eingeschraubten oder hierin sonstwie
befestigten Führungsstift 22 bestehen, der in einer ent
sprechenden Führungsbohrung 24 seitens des Gegengewichtes
18 läuft. An seinem freien Ende weist der Stift 22 eine
flanschartige Durchmesservergrößerung 26 auf, welche ein
Herausgleiten des Stiftes 22 aus der Bohrung 24 verhindert.
Weiterhin ist zwischen einer waffenkörperseitigen Wand 28
der Bohrung 24 und den Flansch 26 eine Schraubendruckfeder
30 um den Stift 26 gewickelt. In der Feuerstellung gemäß
Fig. 1 ist die Feder 30 in ihrer entspannten Position und
in der Auswurf/Nachladestellung gemäß Fig. 2 ist die Feder
30 zwischen der Wand 28 und dem Flansch 26 maximal kompri
miert.
Das Gegengewicht 18 und der Schlitten 10 sind zwangläu
fig miteinander gekoppelt. Im in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Ausführungsbeispiel besteht diese zwangläufige
Koppelung aus wenigstens 2 Zahnstangen, nämlich einer Zahn
stange 32, welche an dem Gegengewicht 18 festgelegt ist und
einer weiteren Zahnstange 34, welche an dem Schlitten 10
festgelegt ist. Die beiden Zahnstangen 32 und 34 (bevorzugt
sind zwei Zahnstangenpaarungen links und rechts neben dem
Lauf 6 angeordnet) haben einen vertikalen Abstand derart,
daß zwischen Ihnen ein Zahnrad 36 anordenbar ist, welches
am Waffenkörper 4 drehbeweglich gelagert ist und mit den
beiden Zahnstangen 32 und 34 in Eingriff steht (bei zwei
Zahnstangenpaarungen beiderseits des Laufes 6 sind entspre
chend zwei derartiger Zahnräder 36 beiderseits des Laufes 6
vorgesehen).
Die Arbeits- und Wirkungsweise einer derart aufgebauten
Schußwaffe wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Es sei angenommen, daß die Waffe in der Stellung des
Schlittens 10 gemäß Fig. 1 schußbereit ist, d. h. es befin
det sich eine Patrone in der Ladekammer, die Waffe ist ge
spannt und entsichert. Bei Betätigung des Abzuges 12 er
folgt die Schußauslösung, in deren Folge die Kugel den Lauf
6 aus der Mündung 16 heraus verläßt und hierbei einen nach
hinten gerichteten Impuls ("Rückstoß") auf den Waffenkörper
4 ausübt, der über die hebelartige Anlenkung der Schußwaffe
2 durch das Griffstück 8 zu einer entsprechenden Hochruck
bewegung der Mündung 16 führt, wie dies bei Handfeuerwaffen
allgemein bekannt ist. Weiterhin erfolgt im Moment der
Schußabgabe eine Bewegung des Schlittens 10 aus der Feuer
stellung gemäß Fig. 1 in die Auswurf/Nachladestellung gemäß
Fig. 2, wobei die leere Hülse der soeben abgefeuerten Pa
trone ausgeworfen, eine neue Patrone aus dem Magazin im
Griffstück nachgeladen und dann der Schlitten 10 wieder zu
rück in die Feuerstellung gemäß Fig. 1 bewegt wird, wodurch
die Waffe erneut geladen und gespannt und damit feuerbereit
ist.
Beim Erreichen der Auswurf/Nachladestellung schlägt der
Schlitten 10 an einem Endanschlag an, der seine in den Fig.
1 und 2 nach rechts gerichtete Bewegung begrenzt. Dieser
Anschlag des Schlittens erzeugt über die hebelartige Anlen
kung der Schußwaffe 2 durch das Griffstück 8 einen zusätz
lichen Schlag oder Impuls, der zu einem Drehmoment im Handgelenk
des Schützens führt, so daß der Lauf 6 bzw. die Mün
dung 16 einen zusätzlichen Impuls oder Schlag nach oben er
hält.
Erfindungsgemäß ist zur Minderung dieses Impulses oder
Schlages bzw. zu dessen vollständiger Kompensation das Ge
gengewicht 18 vorgesehen, welches über die Zahnstangen 32
und 34 und das Zahnrad 36 zwangläufig mit dem Schlitten 10
gekoppelt ist. Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht, bewirkt
eine Bewegung des Schlittens 10 in Fig. 1 nach rechts eine
entgegengesetzte Bewegung des Gegengewichtes 18 in Fig. 1
nach links, wobei das Gegengewicht 18 entlang des Laufs 6
und/oder mittels der wenigstens einen Führung 20 geführt
wird. Die Ausbildung der Führung 20 ist hierbei bevorzugt
derart, daß in dem Moment, in welchem der Schlitten 10
seine maximale Endstellung entsprechend der Aus
wurf/Nachladestellung gemäß Fig. 2 erreicht, dann auch das
Gegengewicht 18 seine Endstellung, d. h. in Fig. 2 maximal
nach links verschoben erreicht und an einem entsprechenden
Anschlag (beispielsweise zwischen Flansch 26 und Wand 28)
aufläuft. Mit anderen Worten, in dem Moment, in welchem der
Schlitten 10 an seinem Anschlag aufläuft, läuft auch das
Gegengewicht 18 an seinem Anschlag auf und erzeugt somit
einen dem Impuls des Schlittens 10 entgegengerichteten Im
puls, wobei sich diese beiden Impulse bei einer entspre
chenden Austarierung des Gegengewichtes 18 im wesentlichen
oder idealerweise vollständig aufheben, so daß der Schütze
nur noch mit dem unvermeidlichen Impuls konfrontiert ist,
der beim Abfeuern der Patrone entsteht; der vom Schlitten
10 zusätzlich erzeugte Impuls wird von dem Gegengewicht 18
weitestgehend oder vollständig aufgehoben oder kompensiert,
so daß die Tendenz der Schußwaffe 2, beim Abfeuern mit dem
Lauf 6 bzw. der Mündung 16 nach oben zu rucken, wesentlich
minimiert ist und somit wiederum die Schußwaffe 2 nach er
folgter Schußabgabe weitaus schneller wieder ins Ziel ge
bracht werden kann. Speziell bei Wettbewerbs-Schußwaffen
stellt dies einen erheblichen Vorteil dar.
Die Schraubenfeder 30, welche zwischen dem Flansch 26
und der Wand 28 komprimiert wird, unterstützt die Rückhol
bewegung des Schlittens 10 aus seiner Aus
wurf/Nachladestellung gemäß Fig. 2 in die Feuerstellung ge
mäß Fig. 1, da dann die schlittenseitige Rückholfeder nicht
den Schlitten plus das Gegengewicht 18 alleine bewegen muß,
sondern hierbei von der Feder 30 unterstützt wird.
Der Bewegungsbetrag oder der Bewegungsweg von Schlitten
10 und Gegengewicht 18 sind bevorzugt zwar einander entge
gengesetzt, dem Betrag nach jedoch gleich. Falls dies vom
Schützen individuell gewünscht wird, kann jedoch der Bewe
gungsbetrag oder Bewegungsweg des Gegengewichtes 18 zu dem
jenigen des Schlittens 10 unterschiedlich gemacht werden,
was beispielsweise durch eine Verstellung des Anschlagweges
zwischen Flansch 26 und Wand 28 möglich gemacht werden
kann. Hierzu ist es entweder möglich, einen gegenüber dem
Stift 22 kürzeren oder längeren Stift in die Bohrung 24 der
Führung 20 und den Waffenkörper 4 einzusetzen, oder aber
den bereits bestehenden Stift 22 in seiner Länge zu verän
dern. Beides kann dadurch möglich gemacht werden, das in
dem Bereich des Flansches 26 an der dortigen Stirnwand ein
Schlitz ausgebildet wird, so daß der Stift 22 über eine
Öffnung 38 hier mit einem entsprechenden Werkzeug
(Schraubendreher) zugänglich ist und entweder vollständig
herausgeschraubt und durch einen Stift anderer Länge er
setzt werden kann oder durch eine entsprechende Schraubbe
wegung in seiner Länge verkürzt oder verlängert werden
kann. Da dies vorteilhafterweise nur dann möglich ist, wenn
der Stift 22 in eine entsprechende Gewindebohrung 40 sei
tens des Waffenkörpers 4 eingeschraubt ist, sollte der dor
tige Schraubeingriff zwischen Stift 22 und Bohrung 40
selbsthemmend oder sonstwie zwar verstell-, dann aber fest
legbar ausgebildet sein.
Die Lagerung des Zahnrades 36 oder der Zahnräder 36 er
folgt bevorzugt über einen auf einer oder auf beiden Seiten
des Laufs 6 liegenden Halterung 42, welche ihrerseits wie
derum mit dem Waffenkörper 4 verbunden ist und für die not
wendige stabile Führung der beiden Zahnstangen 32 und 34
sorgt.
Anstelle der Ausbildung der zwangläufigen Koppelung
zwischen Gegengewicht 18 und Schlitten 10 mittels der bei
den Zahnstangen 32 und 34 lassen sich auch andere Mechanis
men verwenden, wie sie beispielsweise in den Fig. 3A bis 4B
schematisch veranschaulicht sind.
In Fig. 3A ist das Gegengewicht 18 mit dem Schlitten 10
über eine ein-, bevorzugt beidseitig des Laufs ausgebildete
Hebelführung 44 verbunden. Die Hebelführung 44 besteht aus
mindestens einem Hebel 46, der am Waffenkörper oder einer
entsprechenden Halterung mittig in einem Punkt 48 drehbe
weglich gelagert ist und endseitig jeweils ein Langloch 50
bzw. 52 aufweist, in welchen Stifte 54 bzw. 56 geführt
sind. Der Stift 54 ist hierbei dem Gegengewicht 18 zugeord
net und der Stift 56 dem Schlitten 10. Wie aus einer Zusam
menschau der Fig. 3A und 3B unmittelbar zu sehen ist,
bewirkt eine in diesen Figuren nach rechts gerichtete Bewe
gung des Schlittens 10 über die Hebelführung 44 eine dem
Betrag nach gleiche, jedoch in entgegengsetzte Richtung
verlaufende Gegenbewegung des Gegengewichtes 18. Aufgrund
der Langlöcher 50 und 52, welche die Stifte 54 und 56 füh
ren, ist diese Bewegung von Schlitten 10 und Gegengewicht
18 rein linear, d. h. der vertikale Höhenabstand zwischen
diesen beiden Bauteilen verändert sich nicht. Anstelle je
weils eines Hebels auf einer Seite des Laufs können auch
zwei oder mehr Hebel im Abstand zueinander vorgesehen wer
den.
Die Fig. 4A und 4B zeigen eine weitere Ausgestal
tungsmöglichkeit, mit der die zwangläufige Koppelung zwischen
Schlitten 10 und Gegengewicht 18 realisierbar ist.
Hierbei ist zumindest einer, bevorzugt zwei Riemen 58 in
zwei Punkten 60 und 62 an dem Gegengewicht 18 bzw. dem
Schlitten 10 angeschlagen. Der Riemen 58 verläuft ausgehend
von dem gegengewichtseitigen Anschlagpunkt 60 zu einer Um
lenkrolle 64, welche seitens des Waffenkörpers 4 oder einer
entsprechenden Halterung angeordnet ist, ist um diese Rolle
64 herum geführt und läuft zum Anschlagpunkt 62. Auch hier
bei bewirkt eine in der Zeichnung nach rechts gerichtete
Bewegung des Schlittens 10 eine entsprechende Gegenbewegung
des Gegengewichtes 18. Der Riemen oder die Riemen 58 kann
ein glatter Riemen oder auch ein Zahnriemen sein. Anstelle
eines Riemens kann auch ein schnurartiges Bauteil, bei
spielsweise aus Kevlar oder dergleichen verwendet werden.
Die Fig. 5A und 5B zeigen eine Abwandlungsmöglich
keit oder Modifikation, welche bei sämtlichen Ausführungs
formen gemäß den Fig. 1 bis 4B angewendet werden kann.
In den Fig. 5A und 5B ist die Ausgestaltung des Mecha
nismus zur zwangläufigen Koppelung zwischen Gegengewicht 18
und Schritten 10 weggelassen; er kann durch eine der voran
stehend erwähnten oder beschriebenen Möglichkeiten reali
siert werden.
Gemäß den Fig. 5A und 5B ist das Gegengewicht 18
zweigeteilt ausgeführt, nämlich aus einem unteren festste
henden Teil 66, welches auch die Führung 20 enthalten kann,
und einem oberen, hierzu beweglichen Teil 68. Das Teil 68
kann gegenüber dem Teil 66 entlang einer schiefen Ebene
oder Rampe 70 nach vorne/unten gleiten, wie aus Fig. 5B er
sichtlich. Zwischen den Teilen 66 und 68 befindet sich ei
nerseits ein Endanschlag für das Teil 68, so daß dieses
nicht außer Eingriff mit dem Teil 66 gelangen kann, sowie
eine Rückholfeder, welche das Teil 68 wieder in die Aus
gangslage gemäß Fig. 5A zurückholt und hier hält. Beim Ab
feuern einer mit der Anordnung gemäß den Fig. 5A und 5B
ausgestatteten Schußwaffe wird das Gegengewicht 18 bei einer
entsprechenden Bewegung des Schlittens 10 nach vorne
bewegt, bis der Schlitten 10 und das Gegengewicht 18 bzw.
das untere Teil 66 hiervon ihre Endanschläge erreicht ha
ben. Erreicht das Teil 66 seinen Endanschlag und beendet
hier abrupt seine Bewegung, beginnt das obere Teil 68 ent
lang der Rampe 70 gegenüber dem unteren Teil 66 nach
vorne/unten zu gleiten, bis es seinerseits seinen Anschlag
erreicht hat. Durch dieses nach unten Gleiten des Teils 68
bzw. durch sein Auflaufen an seinen Anschlag gegenüber dem
Teil 66 wird ein zusätzlicher nach vorne/unten gerichteter
Impuls auf die Waffe aufgebracht, der mithilft, ein Hoch
rucken der Mündung zu vermeiden und insbesondere die Waffe
schnell wieder ins Ziel zu bringen. Bei einem Rückkehren
des Schlittens 10 in seine Feuerstellung gemäß Fig. 5A
kehrt auch das obere Teil 68 wieder in seine Ausgangslage
zurück, wobei diese Bewegung, d. h. das Hochgleiten entlang
der Rampe 70 durch die Rückholfeder zwischen den Teilen 66
und 68 unterstützt wird.
Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird es
möglich, den durch das Auflaufen des Schlittens in seiner
Auswurf/Nachladestellung entstehenden Schlag oder Impuls
teilweise oder ganz auszugleichen oder zu kompensieren, so
daß mit einer erfindungsgemäßen Schußwaffe 2 eine höhere
Schußfrequenz möglich gemacht wird, da die Waffe weitaus
weniger mit ihrem Lauf oder ihrer Mündung nach oben ruckt
und somit weitaus schneller wieder ins Ziel angeschlagen
werden kann.
Beschrieben wurde somit eine Schußwaffe, insbesondere
Handfeuerwaffe, mit einem Waffenkörper, einem an dem Waf
fenkörper angeordneten Lauf, einem ebenfalls an dem Waffen
körper angeordneten Griffstück und einem gegenüber dem Waf
fenkörper zwischen einer Feuerstellung und einer Aus
wurf/Nachladestellung gleitbeweglichen, zur Längsmittelach
se des Laufs koaxialen Schlitten. Eine Bewegung des Schlit
tens aus seiner Feuerstellung in die Auswurf/Nachladestellung
und zurück löst eine entgegengesetzt
gerichtete Bewegung eines Gegengewichts im Bereich des
Laufs aus. Erreicht wird dies dadurch, daß der Schlitten
und das Gegengewicht zwangläufig gekoppelt sind, z. B. da
durch, daß an dem Schlitten und dem Gegengewicht mindestens
je eine Zahnstange angeordnet ist, welche über ein Zahnrad
für eine gegenläufige Linearbewegung miteinander gekoppelt
sind. Durch das Gegengewicht wird der Aufschlagimpuls des
Schlittens beim Erreichen seiner Auswurf/Ladestellung ganz
oder teilweise kompensiert oder aufgehoben, so daß die
Schußwaffe ruhiger im Ziel liegt.
Claims (13)
1. Schußwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, mit einem
Waffenkörper (4), einem an dem Waffenkörper (4) angeordne
ten Lauf (6), einem ebenfalls an dem Waffenkörper (4) ange
ordneten Griffstück (8) und einem gegenüber dem Waffenkör
per (4) zwischen einer Feuerstellung und einer Aus
wurf/Nachladestellung gleitbeweglichen, zur Längsmittelach
se des Laufs (6) koaxialen Schlitten (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bewegung des Schlittens (10) aus seiner Feu
erstellung in die Auswurf/Nachladestellung und zurück eine
entgegengesetzt gerichtete Bewegung eines Gegengewichts
(18) im Bereich des Laufs (6) auslöst.
2. Schußwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungswege des Schlittens (10) und
des Gegengewichts (18) dem Betrag nach im wesentlichen
gleich sind.
3. Schußwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gegengewicht (18) im wesentlichen koaxial
um den Lauf (6) herum angeordnet ist.
4. Schußwaffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (18) im Be
reich der Laufmündung (16) angeordnet ist.
5. Schußwaffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Masse des Gegengewichts
(18) im wesentlichen derjenigen des Schlittens (10) ent
spricht, bevorzugt größer als diese ist.
6. Schußwaffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (10) und das Ge
gengewicht (18) zwangläufig gekoppelt sind.
7. Schußwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Schlitten (10) und dem Gegengewicht (18) minde
stens je eine Zahnstange (32, 34) angeordnet ist, welche
über ein Zahnrad (36) für eine gegenläufige Linearbewegung
miteinander gekoppelt sind.
8. Schußwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (10) und das Gegengewicht (18) über min
destens einen Hebel (46) miteinander verbunden sind, wobei
der Hebel (46) mittig (48) drehbeweglich gelagert und an
Schlitten (10) bzw. Gegengewicht (18) verschiebbar geführt
ist (50, 52, 54, 56).
9. Schußwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (10) und das Gegengewicht (18) über min
destens einen umgelenkten (64) Riemen (58) miteinander ver
bunden sind.
10. Schußwaffe nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (18) an
dem Lauf (6) in mindestens einer zusätzlichen Führung (20)
gelagert ist.
11. Schußwaffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß in der Führung (20) ein Anschlag (26, 28) für die
Endstellung des Gegengewichts (18) entsprechend der Stel
lung des Schlittens (10) in der Auswurf/Nachladestellung
angeordnet ist.
12. Schußwaffe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Stellung des Anschlags (26, 28) einstellbar
ist.
13. Schußwaffe nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Führung (20) mindestens eine Rück
holfeder (30) zur Unterstützung der Bewegung des Gegenge
wichts (18) in seine Ausgangslage entsprechend der Stellung
des Schlittens (10) in der Feuerstellung angeordnet ist.
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---|---|---|---|
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