DE19950955A1 - Datenaufbereitung von Fernsehtextdaten in einer Fernsehempfängerschaltung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Datenaufbereitung von Fernsehtextdaten in einer Fernsehempfängerschaltung, welche Fernsehtextdaten zusammen mit Fernsehsignalen empfangen werden, wobei die Fernsehtextdaten von dem Videosignal abgetrennt und einem Fernsehtextdecoder zur Decodierung der verschlüsselten Daten sowie zur Aufbereitung für die Darstellung auf einem Bildschirm zugeführt werden und die abgetrennten Fernsehtextdaten vor der Einleitung in den Fernsehtextdecoder einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden und die Fernsehtextdaten nur dann an den Fernsehtextdecoder weitergeleitet werden, wenn bestimmte vorgegebene Qualitätsbewertungskriterien im Rahmen der Plausibilitätsprüfung erfüllt sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Datenaufbereitung von Fernsehtextdaten in einer Fernsehempfänger­ schaltung, die zusammen mit Fernsehsignalen empfangen werden, wobei die Fernsehtextdaten von dem Videosignal abgetrennt und einem Fern­ sehtextdecoder zur Decodierung der verschlüsselten Daten sowie zur Aufbereitung für die Darstellung auf einem Bildschirm zugeführt werden.

Fernsehtextdecoder gehören heute zur Standardausrüstung fast aller Fern­ sehempfangsgeräte, um die mit den Fernsehsignalen übertragenen Fern­ sehtextdaten empfangen, auswerten und darstellen zu können. Die Aus­ strahlung der Fernsehtextdaten erfolgt in der Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage der Technischen Richtlinie ARD/ZDF Nr. 8 R 4 Fernseh­ text-Spezifikation sowie der geltenden erweiterten Fernsehtext-Spezifikation DIN ETS 300706. Beim Fernsehtext-Verfahren nutzt man die Schwarzlücke in der Bildwechselfolge zur Übertragung der Fernsehtextdaten aus. In die Austastlücke werden von den meisten Sendern zusätzlich Zeichen für Textinformationen und graphische Darstellungen digital verschlüsselt eingegeben.

Ein bekannter Fernsehempfänger weist eine Datenabtrennschaltung auf, die die Abtrennung des im FBAS-Signal enthaltenen Fernsehtestsignals vor­ nimmt. Die eingesetzte Datenabtrennschaltung mißt ständig die Amplituden der empfangenen Fernsehtextsignale und trennt diese bei 50% der Ampli­ tude ab. Aus den Nulldurchgängen der so gewonnenen Fernsehtextsignale werden kurze Impulse erzeugt. Diese Impulse werden auf einen leicht gedämpften Schwingkreis gegeben, der auf die Taktfrequenz 6,937 MHz abgestimmt ist. Durch Verstärkung des Signals erhält man den Datentakt. Dieser wird intern mit Hilfe eines einstellbaren Verzögerungsgliedes auto­ matisch so abgeglichen, daß er mit den abgetrennten Fernsehtextsignalen zeitlich genau übereinstimmt. Die Positivflanke des Taktsignals liegt stets genau in zeitlicher Mitte der Datenimpulse. Datentakt und Videotextdaten werden in nachgeschalteten Datenverarbeitungsschaltungen aufbereitet, um sie in einen Seitenspeicher einschreiben zu können.

Damit der Datenverarbeitungsteil nur Impulse auswertet, die während der Vertikalrückläufe empfangen werden, wird er durch ein Signal von der Taktsteuerung in Abhängigkeit von den empfangenen Synchronimpulsen bei beiden Halbbildern nur für bestimmte Zeitintervalle aktiviert. Diese Zeitinter­ valle entsprechen den Zeilen, in denen Fernsehtext gesendet wird. Der empfangene Bit-Strom wird von dem Fernsehtextdecoder zunächst in 8-Bit- Wörter verteilt. Die serielle/parallele Umwandlung geschieht in einem Empfangsschieberegister, dessen Inhalt mit einem Testwort laufend auf Vorhandensein eines Rahmenwortes untersucht wird. Ist ein Rahmenwort erkannt worden, so werden die nachfolgenden Bits als Videotextdatenbits interpretiert und das Schieberegister jeweils nach Aufnahme von 8 Datenbits parallel entladen. Die 8-Bit-Wörter werden an die Code- und Paritätsprüf­ schaltungen weitergeleitet. Die Steuerwörter sind dabei durch den Hamming- Code geschützt. Wenn die Reihe 0 empfangen wird, tritt im Datenverarbei­ tungsteil ein Seitenvergleicher in Aktion. Dabei wird die Nummer einer vom Benutzer zuvor eingegebenen Seite mit der neu empfangenen Seitennum­ mer verglichen. Stimmen die Seitennummern überein, so wird die nach­ folgende Information in den Seitenspeicher geschrieben, um daraus aufge­ rufen und über einen Zeichengenerator an den Bildschirm ausgegeben werden zu können. Ein solcher Fernsehtextdecoder ist unter der damaligen Bezeichnung "Videotextdecoder" beispielsweise in Limann/Pelka, Fernsehtechnik ohne Ballast, 15. Auflage 1988, auf den Seiten 536 ff. beschrieben.

Der Grundaufbau ist bei solchen Empfängerschaltungen stets gleich. Gemäß der Spezifikation der Datenzeile werden mit den Fernsehtextdaten ein Takt­ einlaufsignal, Rahmenworte, Magazin und Reihenadressen sowie 40 Zei­ chencodes für Schrift- und Steuerzeichen bei der normalen Textzeile über­ tragen, zusammen also 45 Bytes. In der Kopfzeile treten zusätzlich die Seitennummer, Subcodes und Steuerbits mit 6 Bit hinzu. Gemäß der erweiterten Fernsehtext-Spezifikation nach Europäischer Telekommuni­ kationsnorm weist der Takteinlauf (Clock-Run-In) ein Wort von 1 bis 2 Bytes auf, das Rahmenwort 3 Bytes sowie weitere Adressierungscodierungen. Um nun sämtliche Codierungen auswerten zu können, ist es üblich, die in einem Zeilenspeicher zwischengespeicherten Informationen auf Fehler in Parity- und Hamming-codierten Informationen zu untersuchen und in einer Fehler­ korrekturschaltung ggf. zu korrigieren, bevor sie in der Datenverarbeitungs­ schaltung des Fernsehtextdecoders weiterverarbeitet werden.

Für den stationären Empfang reichen die Maßnahmen zum Selektieren und Detektieren sowie zum Überprüfen der Fernsehtextdaten vollständig aus, um sicherzustellen, daß bei einem Zyklus oder zwei Zyklen empfangener Daten­ worte unter einer Seitennummer die korrekte Anzeige erfolgt. Stellt dabei die Fehlererkennungsschaltung fest, daß eine bestimmte Anzahl von Fehlern gegeben ist, verwirft sie zunächst die Daten und wertet die nächstankom­ menden Daten der aufgerufenen Seite auf, um diese sodann zu überprüfen und an den Speicher abzugeben.

Die bekannten Systeme sind für den mobilen Empfang, z. B. in einem Auto, weniger geeignet, da die Empfangsbedingungen sich ständig ändern und bei Empfang der Fernsehtextdaten einer aufgerufenen Seite diese zwar noch als brauchbar erkannt werden aber inhaltlich bereits so viele Fehler auf­ weisen, daß eine Anzeige zu Falschinformationen oder verwürfelten Infor­ mationen führen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Schal­ tungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, das bei mobilem Empfang nur dann die Seiteninhalte empfangener Fernsehtextdaten anzeigt bzw. im Speicher abgelegte überschreibt, wenn die Informationen nicht verfälscht sind.

Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritte, wonach die Fernsehtextdaten vor Einleitung in den Fernsehtextdecoder einer Plausibilitätsprüfung unterzogen und nur dann an den Fernsehtextdecoder weitergeleitet werden, wenn bestimmte vorgegebe­ ne Qualitätsbewertungskriterien im Rahmen der Plausibilitätsprüfung erfüllt sind. Diese Maßnahme ist zusätzlich zu den bekannten Fehlerkorrektur­ schaltungen und der Detektion von Fehlern in dieser Schaltung vorgesehen und dient dazu, sicherzustellen, daß die Seiteninhalte vollständig wiederge­ geben bzw. beim Erneuern einer abgespeicherten Seiteninformation durch neue Informationen der gleichen Seite nur dann übernommen werden, wenn ein Höchstmaß an Genauigkeit und Vollständigkeit festgestellt worden ist.

Ein Fernsehtextempfänger zur Durchführung des Verfahrens ist im Anspruch 6 angegeben.

Vorteilhafte Verfahrensschritte sind in den Ansprüchen 2 bis 5 und vorteil­ hafte Ausgestaltungen des Fernsehtextempfängers nach Anspruch 6 in den Ansprüchen 7 und 8 angegeben.

Die gemäß der Erfindung vorgesehene Plausibilitätsprüfung ermöglicht eine Überprüfung, ob die Daten korrekt anliegen. Für eine solche Plausibilitäts­ prüfung eignen sich z. B. das Takteinlaufsignal, das 1 bis 2 Bytes betragen kann, das Rahmenwort, die Paketadresse, die Seitenadresse und Kontroll­ bits, und zwar stets gesondert oder auch in Kombination, aber auch die Überprüfung der Datenbytes. Zum Zwecke der Paritätsprüfung werden entsprechende Codierungsschemata zum Vergleich abgelegt bzw. Zahlen­ werte für die entsprechenden Bits und Bytes oder Algorithmen zur Plausibi­ litätsprüfung. Ebenso sind aber inhaltliche Überprüfungen möglich, um nach bekannten Verfahren der Plausibilitätsprüfung überprüfen zu können, ob die Daten in ihrer Gesamtheit den ausgesendeten Daten entsprechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Überprüfung des Takteinlaufsignals und des Rahmenwortes die Inhalte ebenfalls einwandfrei empfangen werden, ist sehr hoch, so dass in der Regel bei einfacher Ausgestaltung schon allein die Plausibilitätsüberprüfung dieser Codierungen ausreichend ist, um eine Aussage über den Dateninhalt und dessen Qualität machen zu können.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Figur ergänzend beschrieben.

Die vom Tuner empfangenen Videosignale werden einer Datenabtrenn­ schaltung 1, nämlich einem Datenslicer, zugeführt. Dieser wandelt die auf die Zeilen 6 bis 22 aufmodulierten Fernsehtextdaten in digitale Signale um. Weiterhin verhindert die Datenabtrennschaltung 1 die Weitergabe von solchen Daten, die nicht auf die betreffenden Zeilen aufmoduliert sind, so dass am Ausgang der Datenabtrennstufe nur Fernsehtextdaten abgreifbar sind. Die von der Datenabtrennschaltung 1 generierte Information der aktuellen empfangenen Zeile wird in einem Zeilenspeicher 2 zwischenge­ speichert. Die Daten in diesem Speicher werden durch die Fehlerkorrektur­ schaltung 3 auf Fehler in Parity- bzw. Hamming-codierten Informationen untersucht, welche ggf. korrigiert werden. Bei zu hoher Fehlerrate werden die Fernsehtextdaten nicht weitergeleitet. Die fehlerkorrigierten Daten besagen jedoch nichts darüber, dass die Information fehlerhaft, verstümmelt oder verfälscht ist. Aus diesem Grunde werden die fehlerkorrigierten Fernsehtext­ daten in einer Qualitätsbewertungsschaltung 4 mit Hilfe verschiedener Algo­ rithmen auf das Vorhandensein, bestimmter, für die Fernsehtextinformation typischer Merkmale durch Plausibilitätsprüfung untersucht. Zur Bewertung der Information in dem Zeilenspeicher 2 können z. B. folgende Kriterien herangezogen werden:

• 1. Das vollständige und richtige Vorhandensein des Takteinlaufsignals (Clock-run-in-Impulse).
• 2. Das vollständige und richtige Vorhandensein des Rahmenwortes (Framing Codes).
• 3. Allgemeine Inhalte.

Erst wenn eine definierte Fehlergrenze unterschritten wird, wird der Speicherinhalt des Zeilenspeichers 2 über den Schalter 5, der von der Qualitätsbewertungsschaltung 4 gesteuert wird, an die nachfolgende Addier­ schaltung weitergereicht. Die vorgefilterten korrigierten Fernsehtext-Infor­ mationsdaten werden sodann mit Hilfe eines Synchronimpulsgenerators 6, welcher bild- und zeilensynchron zum eingehenden Videosignal läuft, mit den Synchronsignalen ergänzt und einem nachgeschalteten Tiefpaßfilter 8 zugeführt, der mit einem nicht dargestellten Fernsehtext- bzw. Videotext­ decoder verbunden ist, in welchem die Fernsehtextdaten in lesbare Daten zurückgewandelt werden.

Claims (8)

1. Verfahren zur Datenaufbereitung von Fernsehtextdaten in einer Fern­ sehempfängerschaltung, welche Fernsehtextdaten zusammen mit Fernseh­ signalen empfangen werden, wobei die Fernsehtextdaten von dem Videosig­ nal abgetrennt und einem Fernsehtextdecoder zur Decodierung der ver­ schlüsselten Daten sowie zur Aufbereitung für die Darstellung auf einem Bildschirm zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die abge­ trennten Fernsehtextdaten vor der Einleitung in den Fernsehtextdecoder einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden und dass die Fernsehtext­ daten nur dann an den Fernsehtextdecoder weitergeleitet werden, wenn bestimmte vorgegebene Qualitätsbewertungskriterien im Rahmen der Plausibilitätsprüfung erfüllt sind.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Qualitätsbewertungskriterium mindestens das mit den Fernsehtextdaten übertragene Takteinlaufsignal ausgewertet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Qualitätsbewertungskriterium mindestens das korrekte Vorhandensein eines Rahmenwortes (Framing Code) überprüft wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Qualitätsbewertungskriterium der allgemeine Inhalt einer Fernsehtext­ seite oder Teile der Seiten bzw. Zeileninhalte überprüft werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den bewerteten Fernsehtextdaten von einem Synchronimpulsgenerator Synchronimpulse, die aus dem demodulierten Videosignal extrahiert werden, hinzugesetzt werden, und dass das so gebildete Datensignal dem Fernsehtextdecoder zugeführt wird.

6. Fernsehtextempfänger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens eine Datenabtrennstufe (1) zum Abtrennen von Fernsehtextdaten aus dem demodulierten Video­ signal und einen Fernsehtextdecoder für die Aufbereitung der codierten Daten zur Anzeige auf einem Bildschirm, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fernsehtextdecoder eine Plausibilitätsüberprüfungsschaltung (4) vorgeschaltet ist, in der die Fernsehtextdaten einer Plausibilitätsüberprüfung unterzogen werden, und dass ein steuerbarer Schalter (5) vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Plausibilitätsprüfung die in einem Zwischenspeicher (2) und/oder einer Fehlerkorrektur in einer Fehlerkorrek­ turschaltung (3) unterzogenen und zwischengespeicherten Fernsehtextdaten an den Fernsehtextdecoder durchschaltet oder bei Abweichung öffnet und/­ oder unterdrückt.

7. Fernsehtextempfänger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenabtrennstufe (1) ein Zeilenspeicher (2) und eine Fehlerkor­ rekturschaltung (3) nachgeschaltet sind und dass das fehlerkorrigierte Signal an der Plausibilitätsprüfschaltung (4) und dem Schalter (5) anliegt.

8. Fernsehtextempfänger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn­ zeichnet, dass dem Fernsehtextdecoder ein Seitenspeicher nachgeschaltet ist und dass in diesen nur dann neue Daten eingeschrieben werden, wenn diese von der Plausibilitätsschaltung (4) als vollständig erkannt sind.