DE19950827A1 - Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen und/oder Stahlvorprodukten aus eisenhaltigem Material, wie teil- und/oder fertigreduziertem Eisenschwamm, in einer Einschmelzvergasungszone eines Einschmelzvergasers, in dem unter Zuführung von kohlenstoffhaltigem Material und sauerstoffhaltigem Gas unter gleichzeitiger Bildung eines Reduktionsgases das eisenhaltige Material in einem aus festen Kohlenstoffträgern gebildeten Festbett eingeschmolzen wird, gegebenenfalls nach vorheriger Fertigreduktion, wobei plastifizierbare Feinstoffe, insbesondere Kohlestaub, in den Einschmelzvergaser extrudiert werden. DOLLAR A Die Erfindung ermöglicht die Zugabe von nicht stückigen Einsatzmaterialien in den Einschmelzvergaser und vermeidet eine bisher erforderliche Brikettierung.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen und/oder Stahlvorprodukten aus eisenhältigem Material, wie teil- und/oder fertigreduziertem Eisenschwamm, in einer Einschmelzvergasungszone eines Einschmelzvergasers, in dem unter Zuführung von kohlenstoffhältigem Material und sauerstoffhältigem Gas unter gleichzeitiger Bildung eines Reduktionsgases das eisenhältige Material in einem aus festen Kohlenstoffträgern gebildeten Festbett eingeschmolzen wird, gegebenenfalls nach vorheriger Fertigreduktion.
Bei der Herstellung von flüssigem Roheisen nach einem oben genannten Verfahren werden überwiegend eisenhältiges und kohlenstoffhältiges Material in stückiger Form mit Korngrößen bis etwa 30 mm eingesetzt. Material mit geringeren Korngrößen als 5-8 mm ist für ein solches Verfahren nur bedingt einsetzbar (beispielsweise über Staubbrenner im Fall von staubförmiger bzw. kleinkörniger Kohle, sogenannten "Kohlefines"), bzw. muß durch aufwendige Aufbereitungsmaßnahmen erst für den Einschmelzvergasungsprozeß stückig gemacht werden.
Aufgrund der Entwicklung am Kohlemarkt, welcher weitgehend durch die Anforderungen der Kohlekraftwerksbetreiber bestimmt wird, kann es vorkommen, daß bevorzugt Feinkohle für die heute üblichen Kohlenstaubbrenner angeboten wird. Früher übliche Rostfeuerungen, welche den Einsatz stückiger Kohle erforderten, spielen am Markt der Kohleverbraucher nur mehr eine untergeordnete Rolle. Dies hat dazu geführt, daß der Feinanteil der am Markt verfügbaren Kohlen einen erheblichen Umfang angenommen hat, welcher in einer Größenordnung von 50 bis zu 70% liegt.
Auch Eisenerz, aus dem das eisenhältige Einsatzmaterial, beispielsweise Eisenschwamm, für den Einschmelzvergaser durch Reduktion hergestellt wird, ist zunehmend weniger in den für den Gesamtprozeß erforderlichen Korngrößen erhältlich.
Darüber hinaus fallen bei der Reduktion des Eisenerzes, beim Einschmelzvergasungsprozeß selbst, sowie bei einer nachgeschalteten Stahlherstellung und darauffolgenden Weiterverarbeitungsprozessen große Mengen an Stäuben bzw. Hüttenstäuben an, die bisher nur über Staubbrenner in den Einschmelzvergaser oder nach einer Agglomeration (Brikettieren, Pelletieren, Sintern) in das Reduktionsaggregat oder den Einschmelzvergaser recyclierbar sind. Solche Stäube können Eisen in metallischer und/oder oxidischer Form und Kohlestaub enthalten.
Ein Verfahren zum Verwerten von Eisen in oxidischer und/oder Eisen in metallischer Form enthaltenden, sowie kohlenstoffhältiger Abfall- und Reststoffe ist aus der AT-B-376.241 bekannt. Hierbei werden Feststoffpartikel aus dem Reduktionsgas sowie aus dem aus einem Reduktionsaggregat austretenden Topgas in Zyklonen abgeschieden und die abgeschiedenen Feststoffe mit Bindemitteln, wie Eisenoxidstaub, versetzt, brikettiert und anschließend der Einschmelzvergasungszone zugeführt, wobei der Eisenoxidstaub aus einer Gichtgasreinigungsanlage stammt, so daß die in der Gichtgasreinigungsanlage anfallenden Feststoffe ebenfalls verwertet werden können.
Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, daß eine Rückführung der Reststoffe nur nach vorheriger Agglomeration (hier eine Brikettierung) gelingt. Die bei der Errichtung und insbesondere beim Betrieb einer Brikettiereinrichtung entstehenden Kosten schmälern die Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens.
Aus der EP-A-0 623 684 ist es bekannt, Abfall- und Reststoffe mit Kohlestaub und Eisen in metallischer und oxidischer Form nach ihrer chemischen Zusammensetzung in drei Gruppen getrennt zu sammeln, und zwar soll die erste Gruppe hauptsächlich Eisen in oxidischer Form enthalten, die zweite Gruppe hauptsächlich Eisen in metallischer Form und die dritte Gruppe hauptsächlich kohlenstoffhältige Stoffe. Die Verwertung erfolgt, indem die Stoffe der ersten Gruppe in das Reduktionsaggregat und die der zweiten und dritten Gruppe zugehörenden Stoffe direkt in den Einschmelzvergaser eingesetzt werden.
Auch bei diesem Verfahren müssen die Reststoffe vor deren Wiederverwertung granuliert bzw. brikettiert werden und dies noch dazu mehrfach und voneinander getrennt, weil die Reststoffe je nach ihrer Zusammensetzung in jeweils unterschiedliche Verfahren recycliert werden.
Aufgrund der zunehmend schlechteren Verfügbarkeit von stückiger Kohle ist es wünschenswert, zumindest einen Teil der Kohle durch andere feste Kohlenstoffträger zu substituieren. Dafür würden sich zwar einerseits Kunststoffe anbieten, die wegen gesetzlicher Bestimmungen ohnehin zum Teil thermisch verwertet werden müssen, andererseits sind auch Kunststoffe nicht ohne vorheriges Aufbereiten, insbesondere Brikettieren, für den Einsatz in einem Einschmelzvergaser geeignet.
Die gegenständliche Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, Feinstoffe, also Kohle- und Erzfines, Kunststoffe und sonstige Hüttenstäube, in einem Verfahren zur Herstellung von Roheisen einzusetzen, ohne daß eine vorherige Agglomeration der Feinstoffe erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von feinteilchenförmigen Kohlenstoffträgern, gegebenenfalls zusammen mit feinteilchenförmigen Hüttenwerksreststoffen und/oder Feinerz und/oder feinteilchenförmigen Kunststoffen und/oder Additiven, gebildete Feinstoffe verdichtet, durch die beim Verdichten entstehende Reibungs- und Kompressionswärme zumindest teilweise plastifiziert und das plastifizierte Material in den Einschmelzvergaser extrudiert wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen des Verdichtens und Extrudierens (wobei das Extrudieren selbst das Verdichten bewirkt) der Feinstoffe ist es nicht mehr erforderlich, die Feinstoffe vor dem Einbringen in den Einschmelzvergaser stückig zu machen.
Durch Ausnutzung der Reibungs- und Kompressionswärme werden die in den Feinstoffen enthaltenen Kohlefines derart verdichtet und in einen plastischen Zustand überführt, daß die gesamten Feinstoffe in einem kontinuierlichen Strang ausförderbar sind. Der kontinuierlich in den Einschmelzvergaser geförderte Strang reißt in für den Prozeß erforderlichen Längen ab.
Nach einem Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens werden für die Extrusion in den Einschmelzvergaser vorgesehene Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Feinstoffen zerkleinert und/oder vermahlen.
Während ein Teil der zu extrudierenden Ausgangsmaterialien bereits in einer für die Extrusion geeigneten Korngröße vorliegt (insbesondere abgeschiedener Staub aus Gasreinigungseinrichtungen), muß ein anderer Teil der Ausgangsmaterialien (insbesondere Kunststoffe, Feinkohle und Feinerz mit Korngrößen bis 10 mm) erst zerkleinert und/oder vermahlen werden, um insgesamt im bzw. mit dem plastifzierbaren Material eine homogene Mischung bilden zu können.
Gemäß einem weiteren Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens werden für die Extrusion in den Einschmelzvergaser vorgesehene Feinstoffe mit einem Bindemittel, beispielsweise Teer und/oder Bitumen, versetzt und anschließend vermischt.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise ohne den Einsatz eines Bindemittels durchgeführt wird und in der Regel (bei ausreichend großem Gehalt der Feinstoffe an thermoplastischen Kunststoffen und/oder teerhältigen Kohlen) auch ohne ein solches auskommt, wird bei geringem Gehalt der Feinstoffe an plastifizierbaren Komponenten ein Bindemittel zugesetzt, wobei sich Teer bzw. Bitumen als besonders geeignet erwiesen haben. Auch andere aus dem Stand der Technik bekannte Bindemittel, beispielsweise Kalk oder Melasse können verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Feinstoffe während des Extrudierens - zusätzlich zu der dabei ohnehin entstehenden Wärme - erhitzt. Dies kann einerseits durch aus dem Einschmelzvergaser entnommene Energie beispielsweise durch Wärmeaustausch, erfolgen. Da die Extrusion in den Einschmelzvergaser und daher räumlich auch nahe dem Einschmelzvergaser erfolgt, ist diese Variante baulich besonders einfach zu realisieren.
Alternativ oder zusätzlich zur Erwärmung der Feinstoffe durch Wärmezufuhr aus dem Einschmelzvergaser wird die Energie für die Erwärmung der Feinstoffe aus einer Teilverbrennung des im Einschmelzvergaser gebildeten Reduktionsgases gewonnen. Da beim Einschmelzen des eisenhältigen Materials im Kohlefestbett ohnehin mehr Reduktionsgas gebildet wird, als für die Reduktion von Eisenerz zu dem eisenhältigen Material erforderlich ist, kann Reduktionsgas in vorteilhafter Weise als Energielieferant für die Erwärmung der Feinstoffe während des Extrudierens verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Herstellung von flüssigem Roheisen und/oder Stahlvorprodukten aus stückigem eisenhältigem Material, wie teil- und/oder fertigreduziertem Eisenschwamm, mit einem Einschmelzvergaser mit einer Zuleitung für stückige Kohle, einer Zuleitung für das eisenhältige Material, einer Reduktionsgasleitung zum Abziehen des gebildeten Reduktionsgases, Zuleitungen für sauerstoffhältiges Gas, sowie mit einem Eisenschmelzen- und Schlackenabstich.
Zur Lösung der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß der Einschmelzvergaser mit zumindest einem Mittel zum Verdichten von Feinstoffen und zum kontinuierlichen Fördern von verdichteten, zumindest teilweise plastifizierten Feinstoffen in den Einschmelzvergaser, versehen ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist das Mittel zum Verdichten und kontinuierlichen Fördern als Extruder ausgebildet, wobei der Extruder in an sich bekannter Weise zumindest von einer Aufnahmeeinrichtung für Feinstoffe, einer Extruderschnecke, sowie einer - einen Förderkanal bildenden - Ummantelung der Extruderschnecke gebildet wird, und wobei der Förderkanal in den Einschmelzvergaser mündet.
Schneckenextruder haben sich zum Einpressen von Feinstäuben in den Einschmelzvergaser als besonders geeignet erwiesen. Andere Mittel zum Verdichten und kontinuierlichen Fördern, beispielsweise Kolbenextruder, sind zwar ebenfalls einsetzbar, wegen der bei gleicher aufgewendeter mechanischer Energie gegenüber Schneckenextrudern geringeren Verdichtungsleistung und damit geringeren Erwärmung und Plastifizierung der Feinstoffe ist bei Kolbenextrudern auf jeden Fall eine zusätzliche Beheizung vorzusehen.
Gemäß eines Merkmals der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der Förderkanal einen sich in Förderrichtung verjüngenden Querschnitt auf.
Durch den sich verjüngenden Förderquerschnitt ist eine optimale Verdichtung und damit eine optimale Erwärmung und Plastifizierung der Feinstoffe sichergestellt.
Nach einem weiteren Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Aufnahmeeinrichtung für Feinstoffe leitungsmäßig mit einer Misch- und Homogenisierungseinrichtung verbunden.
Verschiedene plastifizierbare Feinstoffe, wie teerhaltige Kohle oder thermoplastische Kunststoffe, müssen mit anderen, nicht plastifizierbaren, wie Koksstaub oder Erzfines, vermischt werden, um insgesamt eine plastifizierbare, für die Extrusion geeignete Mischung zu erhalten. Die Misch- und Homogenisierungseinrichtung kann dazu beispielsweise als Schnecken-, Schaufel- oder Fließbettmischer ausgelegt sein.
Nach einer Ausführungsform ist die Misch- und Homogenisierungseinrichtung mit einer Leitung für die Zugabe eines Bindemittels verbunden.
Da plastifizierbare Feinstoffe nicht über die Zeit hinweg in konstanten Mengen anfallen, kann es erforderlich sein, den Feinstoffen ein Bindemittel zuzusetzen, um eine ausreichende Festigkeit des in den Einschmelzvergaser geförderten Stranges zu erzielen.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Misch- und Homogenisierungseinrichtung eine Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtung vorgeschaltet.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zumindest ein Längenabschnitt des Förderkanals beheizbar ausgeführt. Dazu sind beispielsweise in bekannter Weise in der Ummantelung des Förderkanals Heizschlangen geführt, durch welche ein Heizmedium gefördert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung werden nachfolgend anhand des in den Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Einem in Fig. 1 dargestellten Einschmelzvergaser 1 wird von oben über Zuleitungen 2, 3 stückiges kohlenstoffhältiges Material, insbesondere stückige Kohle, und stückiges eisenhältiges Material, insbesondere Eisenschwamm, aufgegeben. Dem Einschmelzvergaser 1 wird weiters über Gasleitungen 4 sauerstoffhältiges Gas zugeführt. In der Einschmelzvergasungszone 5 des Einschmelzvergasers 1 wird der Eisenschwamm unter gleichzeitiger Vergasung des kohlenstoffhältigen Materials aufgeschmolzen. Unter der Einschmelzvergasungszone 5 sammeln sich schmelzflüssige Schlacke 6 und schmelzflüssiges Roheisen 7, die über einen Abstich 8 abgestochen werden. Aus dem kohlenstoffhältigen Material und dem sauerstoffhältigen Gas wird beim Erschmelzen des Eisenschwamms ein CO- und H2-hältiges Reduktionsgas gebildet, welches über eine Reduktionsgasleitung 9 aus dem Einschmelzvergaser 1 abgezogen wird.
In einer Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtung 10 werden Ausgangsmaterialien 11, die in weiterer Folge gegebenenfalls mit einem Bindemittel versetzt, vermischt und in den Einschmelzvergaser extrudiert werden sollen, auf eine für die nachfolgenden Prozeßschritte geeignete Teilchengröße zerkleinert. Die Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtung 10 kann je nach Ausgangsmaterial 11 als Schneidemühle, Kugelmühle oder Walzenbrecher ausgeführt sein. Bei mehreren verschiedenen zu zerkleinernden Ausgangsmaterialien 11 können auch mehrere, jeweils für eine Art von Ausgangsmaterial 11 geeignete, Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtungen 10 vorgesehen sein.
Die in der bzw. den Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtung(en) 10 hergestellten Feinstoffe 12 werden in einer Misch- und Homogenisierungseinrichtung 13, beispielsweise einem Schnecken- oder Schaufelmischer, innig vermischt. Über eine Leitung 14 ist der Misch- und Homogenisierungseinrichtung 13 ein Bindemittel zuführbar, um - für den Fall nicht ausreichend plastifizierbarer Komponenten in den Ausgangsmaterialien 11 - dennoch eine genügend große thermische Stabilität des in den Einschmelzvergaser 1 geförderten Stranges zu gewährleisten.
Die in der Misch- und Homogenisierungseinrichtung 13 vermischten und gegebenenfalls mit einem Bindemittel versetzten Feinstoffe werden mittels zumindest eines Extruders 15 als kontinuierlicher Strang 16 in den Einschmelzvergaser 1 gefördert.
Die Erfindung ist natürlich nicht darauf beschränkt, die Feinstoffe durch nur einen Extruder 15 in den Einschmelzvergaser 1 zu fördern. Es können auch mehrere, beispielsweise vier sternförmig angeordnete Extruder den Mantel des Einschmelzvergasers 1 durchsetzen.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß einsetzbaren Extruders 15. Ein solcher Extruder 15 wird von einer drehbaren Extruderschnecke 17, einer - einen Förderkanal 18 bildenden - Ummantelung 19 der Extruderschnecke 17, sowie einer Aufnahmeeinrichtung 20 für Feinstoffe gebildet. Solche Extruder sind hinlänglich aus anderen Gebieten der Technik, beispielsweise der Kunststoffverarbeitung, bekannt. Die Aufnahmeeinrichtung 20 für Feinstoffe ist leitungsmäßig mit der Misch- und Homogenisierungseinrichtung 13 verbunden.
Der Förderkanal 18 weist in Förderrichtung, also in Richtung des Inneren des Einschmelzvergasers 1, einen sich verjüngenden Querschnitt auf. Dadurch werden die geförderten Feinstoffe verdichtet und durch die dabei entstehende Reibungs- und Kompressionswärme plastifiziert.
Die Querschnittsverringerung des Förderkanals 18 kann, wie in Fig. 2, durch eine stetige Abnahme des Durchmessers des Förderkanals 18 - bei gleichbleibendem Durchmesser der Welle der Extruderschnecke 17 - bewerkstelligt sein, oder - bei gleichbleibendem Durchmesser des Förderkanals 18 - durch eine stetige Zunahme des Durchmessers der Welle der Extruderschnecke 17.
Ein Längenabschnitt des Förderkanals 18 ist mittels in der Ummantelung 19 geführter Heizschlangen 21 beheizbar. In den Heizschlangen 21 ist ein Heizmedium, beispielsweise Stickstoff, welches beispielsweise durch Wärmeaustausch mit aus dem Einschmelzvergaser 1 abgezogenem Reduktionsgas oder durch Wärmeaustausch mit den aus einer Teilverbrennung des Reduktionsgas hervorgehenden Verbrennungsprodukten des Reduktionsgases erhitzt wird.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das in den Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern umfaßt auch alle dem Fachmann bekannten Mittel, die zur Ausführung der Erfindung herangezogen werden können.
So ist es beispielsweise dann, wenn ausschließlich Kohlefines verdichtet und in den Einschmelzvergaser 1 extrudiert werden sollen, nicht unbedingt erforderlich, diese zuvor zu vermahlen, mit einem Bindemittel zu versetzen, zu vermischen und erst dann dem Extruder zuzuführen. Kohlefines alleine können, sofern sie ausreichend plastifizierbar sind, unmittelbar dem Extruder zugeführt werden.

Claims (13)

1. Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen und/oder Stahlvorprodukten aus eisenhältigem Material, wie teil- und/oder fertigreduziertem Eisenschwamm, in einer Einschmelzvergasungszone eines Einschmelzvergasers, in dem unter Zuführung von kohlenstoffhältigem Material und sauerstoffhältigem Gas unter gleichzeitiger Bildung eines Reduktionsgases das eisenhältige Material in einem aus festen Kohlenstoffträgern gebildeten Festbett eingeschmolzen wird, gegebenenfalls nach vorheriger Fertigreduktion, dadurch gekennzeichnet, daß von feinteilchenförmigen Kohlenstoffträgern, gegebenenfalls zusammen mit feinteilchenförmigen Hüttenwerksreststoffen und/oder Feinerz und/oder feinteilchenförmigen Kunststoffen und/oder Additiven, gebildete Feinstoffe verdichtet, durch die beim Verdichten entstehende Reibungs- und Kompressionswärme zumindest teilweise plastifiziert und das plastifizierte Material in den Einschmelzvergaser extrudiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Extrusion in den Einschmelzvergaser vorgesehene Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Feinstoffen zerkleinert und/oder vermahlen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den für die Extrusion in den Einschmelzvergaser vorgesehenen Feinstoffen ein Bindemittel, beispielsweise Teer und/oder Bitumen, zugesetzt und diese anschließend vermischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinstoffe während des Extrudierens zusätzlich erwärmt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie für die Erwärmung der Feinstoffe aus dem Einschmelzvergaser entnommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie für die Erwärmung der Feinstoffe aus einer Teilverbrennung des im Einschmelzvergaser gebildeten Reduktionsgases gewonnen wird.
7. Vorrichtung zur Herstellung von flüssigem Roheisen und/oder Stahlvorprodukten aus stückigem eisenhältigem Material, wie teil- und/oder fertigreduziertem Eisenschwamm, mit einem Einschmelzvergaser (1) mit einer Zuleitung (2) für stückiges kohlenstoffhältiges Material, einer Zuleitung (3) für das eisenhältige Material, einer Reduktionsgasleitung (9) zum Abziehen des gebildeten Reduktionsgases, Zuleitungen (4) für sauerstoffhältiges Gas, sowie mit einem Eisenschmelzen- und Schlackenabstich (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Einschmelzvergaser (1) mit zumindest einem Mittel zum Verdichten von Feinstoffen und zum kontinuierlichen Fördern von verdichteten, zumindest teilweise plastifizierten Feinstoffen in den Einschmelzvergaser (1), versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Verdichten und kontinuierlichen Fördern als Extruder (15) ausgebildet ist, wobei der Extruder (15) in an sich bekannter Weise zumindest von einer Aufnahmeeinrichtung (20) für Feinstoffe, einer Extruderschnecke (17), sowie einer - einen Förderkanal (18) bildenden - Ummantelung (19) der Extruderschnecke (17) gebildet wird, und wobei der Förderkanal (18) in den Einschmelzvergaser (1) mündet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderkanal (18) einen sich in Förderrichtung verjüngenden Querschnitt aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (20) für Feinstoffe leitungsmäßig mit einer Misch- und Homogenisierungseinrichtung (13) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Misch- und Homogenisierungseinrichtung (13) mit einer Leitung (14) für die Zugabe eines Bindemittels verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Misch- und Homogenisierungseinrichtung (13) eine Zerkleinerungs- und/oder Mahlvorrichtung (10) vorgeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Längenabschnitt des Förderkanals (18) beheizbar ausgeführt ist.
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