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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung von Saug- und
Blasluft bei Bogenanlegern von Druckmaschinen mit einem Drehventil
für die Blas-
und Saugluft, wobei das Drehventil aus einen in einem Ventilgehäuse drehbar
gelagerten Ventilkörper
besteht, dem ein Stellantrieb zugeordnet ist.
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Aus
der
US 27 64 407 A ist
eine Vorrichtung zur Steuerung der Anlegerluft bekannt, bei der über ein
manuell betätigbares
Drehventil gleichzeitig die Saug- und Blasluftzuleitung geschaltet
werden kann. Wird das Drehventil mittels eines Stellhebels verdreht,
so gelangt Blasluft zum Vorlockern des Bogenstapels sowie Saugluft
zu den Saugern des Bogenanlegers.
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Nachteilig
ist, dass nicht unabhängig
von der Saugluft die Blasluft gesteuert bzw. der Maschinengeschwindigkeit
nachgeführt
werden kann und diese bekannte Einrichtung keine Fernsteuerung erlaubt.
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Aus
der
DE 43 26 927 A1 ist
weiterhin eine Vorrichtung zur Steuerung von Saug- und Blasluft
bekannt, die dadurch charakterisiert ist, dass ein erster Ventilkörper zur
Steuerung der Saugluft und ein zweiter Ventilkörper zur Steuerung der Blasluft
axial fluchtend in einem Gehäuse
angeordnet sind, dass die beiden Ventilkörper durch einen Paßbolzen
axial fest und gegenseitig verdrehbar verbunden sind, dass ein Stellmutter
an einem Ventilkörper
angreift, über
das beide Ventilkörper
zum Zu- bzw. Abstellen der Saug- und Blasluft axial verstellbar
sind und dass ein Antrieb vorgesehen ist, der über ein Radpaar einen Ventilkörper zur
Steuerung der Blasluftmenge verdreht.
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Die
Nachteile dieser Vorrichtung bestehen insbesondere im hohen technischen
Aufwand, der zur Realisierung erforderlich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es eine gattungsgemäße Einrichtung zu schaffen,
die mit einem geringen Aufwand zu realisieren ist, einen geringen
Bauraum beansprucht, eine Fernbetätigung ermöglicht sowie eine Steuerung
der Saugluft und eine Nachführung
der Blasluft ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
durch die erfindungsgemäße Lösung erzielten
Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der in dem Ventilgehäuse gelagerte
Ventilkörper
als Steuerscheibe ausgebildet ist, mit der Blas- und Saugluft gesteuert
werden können.
Damit ist eine Einrichtung realisierbar, bei der mit einem Stellelement
sämtliche
Stellhandlungen durchgeführt
werden können.
Außerdem
ist diese Einrichtung mit einem geringen Aufwand und in einer wenig
Raum beanspruchenden Bauweise realisierbar.
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An
einem Ausführungsbeispiel
soll die Erfindung näher
erläutert
werden. In den Zeichnungen zeigen
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1 eine
Schnittdarstellung des Drehventils,
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2a einen
Schnitt A-A in 1 mit einer geschlossenen Blas-
und Saugluftzufuhr,
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2b eine
Darstellung wie in 2a mit einer teilweise geöffneten
Blasluftzufuhr,
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2c eine Darstellung analog 2a mit einer
teilweise geöffneten
Blasluftzufuhr und einer vollständig
geöffneten
Saugluftzufuhr,
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2d eine
Darstellung wie in 2a mit einer vollständig geöffneten
Blasluftzufuhr und einer vollständig
geöffneten
Saugluftzufuhr.
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In 1 ist
ein Drehventil 1, das aus einem Ventilgehäuse 2 besteht,
welches mit einem Deckel 3 und einem Antriebsdeckel 4 verschlossen
ist, dargestellt. Mit dem Antriebsdeckel 4 ist ein Stellantrieb 5 verbunden.
Ein Antriebszapfen 6 des Stellantriebs 5 ist durch
den Antriebsdeckel 4 geführt und mit einem im Gehäuse 2 drehbar
gelagerten Ventilkörper 7,
der als Steuerscheibe 11 ausgebildet ist, drehfest verbunden.
Dazu ist im Ausführungsbeispiel
die Steuerscheibe 11 mit einem geschlitzten Aufnahmekonus 8 versehen,
in den der Antriebszapfen 6 eingreift. Der Aufnahmekonus 8 wird
an seinem Umfang von einer Spannplatte 9 umfaßt, die
durch in der Steuerscheibe 11 geführten Spannschrauben 10 in
Richtung der Steuerscheibe 11 verschoben werden kann, wodurch der
Aufnahmekonus 8 gespannt und damit der Antriebszapfen 6 geklemmt
wird.
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Die
Steuerscheibe 11 weist in einer Ebene 12 einen
ersten Steuerkanal 13 und einen zweiten Steuerkanal 17 auf.
Der erste Steuerkanal 13 und der zweite Steuerkanal 17 sind
als Aussparungen am Umfang der Steuerscheibe 11 eingearbeitet.
Der erste Steuerkanal 13 korrespondiert mit einer im Ventilgehäuse 2 vorgesehenen
Blasluftzuführung 14 und einer
Blasluftabführung 15,
während
der zweite Steuerkanal 17 mit einer Saugluftzuführung 18 und
einer Saugluftabführung 19 korrespondiert
(2d).
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Durch
Verdrehen der Steuerscheibe 11 um seine Drehachse 11.1 in
eine Stellrichtung 20 kann die Steuerscheibe 11 aus
einer Sperrposition (2a), in der ein Überströmen von
Blasluft von der Blasluftzuführung 14 zur
Blasluftabführung 15 sowie Überströmen von
Saugluft von der Saugluftzuführung 18 zur
Saugluftabführung 19 unterbrochen
sind, in eine Offenposition (2d), in
der ein ungedrosseltes Strömen
der Blasluft zur Blasluftabführung 15 sowie
der Saugluft zur Saugluftabführung 19 und
damit zum Bogenanleger möglich
sind, gebracht werden.
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Der
erste Steuerkanal 13 weist einen ausgangsseitigen Bereich 13.1 und
einen eingangsseitigen Bereich 13.2 auf. Im ausgangsseitigen
Bereich 13.1 ist der erste Steuerkanal 13 mit
einem Überströmkanal 16 versehen.
Der Überströmkanal 16 ist mit
einem geringeren Querschnitt ausgebildet als der erste Steuerkanal 13,
so dass bei einem Überströmen von
Blasluft durch den Überströmkanal 16 eine Drosselwirkung
eintritt und damit nur ein Teil der maximal möglichen Blasleistung zum Bogenanleger übertragen
werden kann.
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Der
zweite Steuerkanal 17 weist einen ausgangsseitigen Bereich 17.1 und
einen eingangsseitigen Bereich 17.2 auf. Die im eingangsseitigen
Bereich 17.2 in Stellrichtung 20 vorn liegende
Steuerkante 22 verläuft
geneigt unter einem Winkel α zur Achse 21 des
zweiten Steuerkanals 17. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α etwa 30°.
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Der
erste Steuerkanal 13 und der zweite Steuerkanal 17 sind
so zueinander angeordnet, dass die Achse 21 des zweiten
Steuerkanals 17 und eine Achse 24 des ersten Steuerkanals 13 parallel
zueinander verlaufen. Damit sind sowohl eine Sperrstellung, in der
eine Blas- und Saugluftzufuhr unterbrochen sind, als auch eine Offenposition,
bei der eine maximale Blas- und
Saugluftzufuhr erfolgt, möglich (2a, 2d).
Wird die Steuerscheibe 11 aus der Sperrposition (2a)
in Stellrichtung 20 verdreht, im Ausführungsbeispiel wird ein Stellwinkel
von ca. 15° realisiert,
wird der erste Steuerkanal 13, der mit der Blasluftzuführung 14 verbunden
ist, durch den Überströmkanal 16 mit
der Blasluftabführung 15 verbunden,
so dass Blasluft entsprechend dem gewählten Querschnitt des Überströmkanals 16 gedrosselt in
die Blasluftabführung 15 und
damit zu Lockerungsbläsern
des Bogenanlegers gelangt (2b). Dabei ist
die Saugluftzufuhr noch gesperrt.
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Der
Querschnitt des Überströmkanals 16 wird
in der Regel so gewählt,
dass etwa 30 % der maximal möglichen
Blasleistung übertragen
werden kann. Diese Blasleistung ist dann bei Bogenanlegern für eine Vorlockerung
erwünscht,
wenn z.B. der Bogenanleger in eine Grundposition gesteuert wird.
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Soll
der Bogenanleger aus dieser Grundposition auf eine Arbeitsgeschwindigkeit
gebracht werden, ist es erforderlich, unter Beibehaltung des in
der Grundposition eingestellten Blas luftstromes den Saugluftstroms
zuzustellen. Das wird durch Verdrehen des Ventilkörpers aus
der in 2b dargestellten Position in die 2c gezeigte
Position realisiert, wobei die Steuerkante 22 des zweiten
Steuerkanals 17 die Saugluftzuführung 18 öffnet, so
dass ein maximaler Saugluftstrom durch zweiten Steuerkanal 17 zur
Saugluftabführung 19 realisiert
werden kann, während
die Blasluft weiterhin gedrosselt über den Überströmkanal 16 strömt. Damit
ist der Bogenanleger betriebsbereit, d.h. ein Betreiben in einer
Grunddrehzahl ist möglich.
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Soll
die Drehzahl des Bogenanlegers von dieser Grunddrehzahl auf eine über der
Grunddrehzahl liegenden Arbeitsdrehzahl erhöht werden, ist es erforderlich,
die Blasluft geschwindigkeitsabhängig zu
erhöhen,
wobei die maximale Saugluftzufuhr erhalten bleiben muss. Dazu wird
der Ventilkörper 7 weiter
in Stellrichtung 20 verdreht, wodurch der Ventilkörper 7 aus
der in 2c dargestellten Position in die
in 2d gezeigte Position gelangt, so daß weiterhin
ein maximaler Saugluftstrom über
den zweiten Steuerkanal 17 strömen kann, während der erste Steuerkanal 13 in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Position des Ventilkörpers 7 geöffnet wird,
so daß die Blasleistung
vom durch den Überströmkanal 16 gedrosselten
Wert (2c) auf einen Maximalwert erhöht werden
kann (2d).
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Bei
Stoppern wird der Ventilkörper 7 entgegen
der Stellrichtung 20 zurückgedreht, so dass die maximale
Saugluftzufuhr noch erfolgt und die Blasluft gedrosselt durch den Überströmkanal 16 zur
Blasluftabführung 15 und
damit zum Bogenanleger strömt (2c), während
z.B. bei einem Auflagenwechsel der Bogenanleger in die Grundposition
gesteuert wird (2b).
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Das
Ansteuern des Stellantriebs 5 zum Einstellen des Ventilkörpers 7 kann
manuell mittels Taster erfolgen. Es ist aber auch möglich, Positionserfassungsmittel
vorzusehen und die von diesen Positionserfassungsmitteln erfaßten Werte
auftragsbezogen durch an sich bekannte Mittel zu speichern, so dass
bei Wiederholaufträgen
eine automatische Voreinstellung bzw. eine automatische Steuerung
der Blas- und Saugluft realisiert werden kann.
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- 1
- Drehventil
- 2
- Ventilgehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Antriebsdeckel
- 5
- Stellantrieb
- 6
- Antriebszapfen
- 7
- Ventilkörper
- 8
- Aufnahmekonus
- 9
- Spannplatte
- 10
- Spannschraube
- 11
- Steuerscheibe
- 11.1
- Drehachse
- 12
- Ebene
- 13
- erster
Steuerkanal
- 13.1
- ausgangsseitiger
Bereich
- 13.2
- eingangsseitiger
Bereich
- 14
- Blasluftzuführung
- 15
- Blasluftabführung
- 16
- Überströmkanal
- 17
- zweiter
Steuerkanal
- 17.1
- ausgangsseitiger
Bereich
- 17.2
- eingangsseitiger
Bereich
- 18
- Saugluftzuführung
- 19
- Saugluftabführung
- 20
- Stellrichtung
- 21
- Achse
- 22
- Steuerkante
- 23
- –
- 24
- Achse
- α
- Winkel