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Die
Erfindung betrifft ein Funkmeßverfahren
und -system zur Qualitätsoptimierung
in Mobilfunknetzen nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
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Die
meßtechnische
Erfassung der Verfügbarkeit
und Qualität
eines Mobilfunknetzes stellt besondere Anforderungen an die Meßtechnik
und Auswertung. Wurden in der Vergangenheit reine Feldstärkemeßfahrten zur
Analyse herangezogen, reicht diese Vorgehensweise jetzt nicht mehr
aus. Mangelnde Netzperformance, so wie der Kunde sie empfindet,
läßt sich
nur mit dem jeweiligen System angepaßter Meßhard- und Software lösen.
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Das
im folgenden beschriebene Meßsystem
ist unter bündelfunktypischen
Bedingungen entstanden. Betrachtet man aber verschiedene Mobilfunknetze
genauer, finden sich viele Gemeinsamkeiten, da die Problematik zwischen
Funknetztechnik und einen Funkendgerät in zellularen Netzten platformunabhängig nahezu die
gleiche ist.
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Die
Versorgungslage mit ausreichender Feldstärke ist allerdings nach wie
vor die Basis aller Funktechnik. Die Meßfahrten nach Auf- oder Umbauarbeiten
an Stationen auch bei Auswertung von nur der Feldstärke sind
daher weiterhin erforderlich und sollen von dem beschriebenen Funkmeßsystem
auch nicht ersetzt werden.
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Die
Problematik bei schlechter Netzqualität ist im Bündelfunk extrem abhängig von
Netz- und Endgeräteparametern.
Ergänzen
sich diese Parameter nicht optimal oder hebeln sich gegenseitig
aus bzw. werden von einer Netzseite nicht verwertet, kann die beste
Funkversorgungslage zu keiner befriedigenden Nutzung führen.
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Im
Aufsatz von MARTINY, Klaus: Versorgungsmeßtechnik im GSM-Mobilfunknetz,
In: telekom praxis 1993, Heft 4, S. 52-58 ist ein Meßsystem
zur Qualitätsoptimierung
von Mobilfunknetzen beschrieben. Das Meßsystem umfasst ein Meßempfangssystem,
welches in einen Funkmesswagen eingebaut ist, mit einem Meßempfänger zur
Erfassung der Funkversorgung und einer Testmobilstation zur Erfassung
von Betriebsparametern, wie z.B. der Bitfehlerhäufigkeit. Aus den gemessenen
Daten lässt
sich die Versorgungsqualität
des Mobilfunknetzes flächendeckend
bestimmen und optimieren.
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Die
Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Funkmeßverfahren und ein zugeordnetes
Meßsystem
anzugeben, welche neben der Netzversorgung das Zusammenspiel zwischen
Funknetz und Endgerät
unter realistischen Bedingungen dokumentieren.
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Die
Lösung
der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben
Merkmale.
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Der
Kern der Erfindung ist darin zu sehen, daß in einer beweglichen oder
ortsfesten Funkstation laufend Meßdaten über die objektive Funkversorgung
erfasst werden, und laufend Meßdaten
der Betriebsparameter eines mobilfunknetzkompatiblen Endgeräts erfasst
werden, wobei die erfassten Meßdaten
zusammen mit einem Zeitstempel in einer Datenverarbeitungseinheit
gespeichert und aufbereitet werden Um die Empfangsbedingungen in
schwierigem Gelände
besser dokumentieren zu können,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß zusätzlich eine
Videoaufzeichnung von ausgewählten
Fahrtstreckenabschnitten der beweglichen Funkstation erfolgt, die
zusammen mit den standortbezogenen Meßdaten und den Ortsinformationen
abgespeichert und ausgewertet werden und wahlweise visuell auf einer
Anzeige darstellbar sind.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt in der Kombination von Meßdaten der
Netzversorgung mit Meßdaten, die
durch ein aktives Monitoring des Mobilfunkendgerätes abgeleitet werden.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß zusätzlich Ortsinformationen über den
aktuellen Standort der Funkstation erfasst und zusammen mit den
standortbezogenen Meßdaten
abgespeichert und ausgewertet werden. Dies ist bei mobilem Einsatz
des Meßsystems
unerlässlich.
Die Ortsinformationen können
dabei von einem GPS-Empfänger
bereitgestellt werden.
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Die
Meßdaten über die
objektive Funkversorgung im zu messenden Mobilfunknetz umfassen
wahlweise mindestens empfangene Feldstärkewerte und zugeordnete Kanalnummern.
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Dabei
werden vorzugsweise die Feldstärkewerte
und Kanalnummern aller am augenblicklichen Standort zu empfangenden
Basisstationen des Mobilfunknetzes erfasst.
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Die
Meßdaten über der
endgeräteseitigen
Betriebsparameter umfassen wahlweise den Radiostatus, Gesprächsstatus,
die Setupzeit, die Sendeleistung, die Kanalnummer, die Bitfehlerrate
BER und einen Qualitätsfaktor
(RxQual). Die Erfassung weiterer Parameter ist vorgesehen und abhängig von
der Art des Mobilfunknetzes, wobei das Meßverfahren bei analogen als
auch digitalen Mobilfunknetzen anwendbar ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist z.B. zur Prüfung
der Qualität
von Sprachverbindungen vorgesehen, daß zu vorgegebenen Zeitpunkten
Testverbindungen zu einer weiteren beweglichen oder ortsfesten Funkstation
auf- und wieder
abgebaut werden.
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Dabei
werden Sprachsignale zwischen der einen Funkstation und der anderen
Funkstation ausgetauscht und aufgezeichnet. Diese können dann
vor Ort oder zu einem späteren
Zeitpunkt ausgewertet und nach ihrer Sprachqualität beurteilt
werden.
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Dabei
ist hilfreich, wenn zusammen mit den empfangenen Sprachsignalen
der Frequenzgang, das Signal/Rauschverhältnis und der Frequenzhub dieser
Signale aufgezeichnet werden.
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Im
Rahmen der Testverbindungen können
Daten sowohl auf einem Signalisierungskanal als auch einem Organisationskanal
ausgetauscht und aufgezeichnet werden.
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Vorzugsweise
können
die in der Datenverarbeitungseinheit gespeicherten und aufbereiteten
Daten in beliebiger Zusammenstellung numerisch oder graphisch auf
einer Anzeige dargestellt werden. Als Anzeige kann ein Computermonitor
oder ein TV-Gerät
dienen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf eine Zeichnungsfigur näher
beschrieben. Aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung gehen dabei
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Ein
Mobilfunknetz umfasst bekanntlich eine Vielzahl von Vermittlungsstellen
und Basisstationen von denen in der Zeichnung lediglich eine Basisstation 1 dargestellt
ist.
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Das
erfindungsgemäße mobile
oder ortsfeste Meßsystem 2 ist
mit einem Meßempfänger 3 ausgerüstet, mit
welchem zunächst
die von der Basisstation 1 und anderen Basisstationen empfangene
Funkfeldstärke gemessen
wird. Die Meßwerte über die
Funkfeldstärke
werden vom Meßempfänger 3 z.B. über eine
serielle Schnittstelle, z.B. nach dem RS-232 Standard, an eine Datenverarbeitungseinheit 5 übertragen
und dort gespeichert und ausgewertet. Als Datenverarbeitungseinheit
kann ein handelsüblicher
Personal Computer (Laptop) mit entsprechender Auswertungssoftware
eingesetzt werden.
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Um
teilnehmerseitige Beschwerden über
Mängel
in der Netzversorgung schnell und gezielt bearbeiten zu können, wird
der Meßempfänger 3 erfindungsgemäß mit einem
kundentypischen Endgerät 4 ergänzt, um Mängel nachvollziehbar
zu machen und diese analysieren zu können. Die Meßwerte der
Endgeräteparameter werden
ebenfalls an die Datenverarbeitungseinheit 5 übertragen.
Um die wichtigsten Parameter zu sammeln, ist eine objektive Messung
der Feldstärke
und die subjektive Netzsichtweise des Endgerätes nötig. Aus dieser Kombination
von Meßwerten
läßt sich
das unter Umständen
schlechte Endgeräteverhalten
ergründen
und die aufgedeckten Mängel
isolieren. Die Erfahrung hat gezeigt, daß überwiegend Parametereinstellungen
im Netz wie auch in den Endgeräten
zu Verschleppung von Zellen, d.h. einem verzögerten Zellenwechsel (Handover), mit
entsprechend schlechter Qualität
führen.
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Die
geographische Position eines mobilen Meßsystems wird laufend von einem
Positionserfassungssystem, z.B. einem GPS-Empfänger 6, ermittelt
und an die Datenverarbeitungseinheit 5 übermittelt. Zusätzliche
Informationen über
die Meßumgebung
können
mittels einer Videokamera 7 aufgezeichnet werden, deren Daten
ebenfalls an die Datenverarbeitungseinheit 5 gemeldet werden.
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Alle
von der Datenverarbeitungseinheit 5 erfassten und verarbeiteten
Daten lassen sich numerisch oder grafisch auf einer Anzeige 8 in
sinnvoller Aufbereitung und Kombination darstellen.
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Da
die Empfehlungen der Endgeräteparameter
relativ allgemein gehalten sind, ist bei speziellen Kunden (z.B.
Bahn- oder Busunternehmen), deren mobile Endgeräte relativ schnell in besonderer
Umgebung bewegt werden, mit dem erfindungsgemäßen System eine optimale Einstellung
der Endgeräteparameter
erzielbar.
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Auch
im Indoorbereich hat sich das Meßsystem bewährt, da es kompakt und energieunabhängig selbst
in Montagestraßen
der Autoindustrie Daten gesammelt und Versorgungsschwachpunkte incl.
deren Ursachen aufgedeckt hat.
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Generell
ist die beschriebene Meßmethode
nicht auf den analogen Bündelfunk
beschränkt,
sondern kann, wenn Meßempfänger und
Endgeräte
mit Parameterschnittstelle zur Verfügung stehen, auch für GSM, UMTS,
TETRA Technikplattformen eingesetzt werden. Die Standarddatensätze beinhalten
neben Feldstärkeparametern
Platzhalter für
z.B. Qualitätsparameter
RxQual, BER.
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Die
bewegliche oder ortsfeste Funkstation 2 registriert über einen
definierten Zeitraum die Verfügbarkeit
des (Bündel)Funknetzes.
Als Parameter dienen Daten aus dem Endgerät (eingebucht oder nicht),
Uhrzeit, Ort, Feldstärke
der benutzten Zelle, VNA-Ansagen (Ansagen des Netzes über umliegende
Zellen) und Feldstärke
der benachbarten Zellen (Meßempfänger). Zu
programmierten Zeiten kann eine Testverbindung zu einer Gegenstation 9 aufgebaut
werden. Diese steht natürlich
versorgungstechnisch optimal und hat somit keinen Einfluß auf die
durch das Meßsystem
ermittelte Netz- bzw. Gesprächsqualität. Die Gegenstation
umfasst im Einfachsten fall ein mit einer Datenverarbeitungseinheit 12 mit
Anzeige 15 verbundenes Endgerät 11. Gegebenenfalls
kann sie um einen Meßempfänger 10,
einen GPS-Empfänger 13 und
eine Videokamera 14 zu einem kompletten Meßsystem
ergänzt
werden
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Kommt
eine Verbindung zwischen Meßsystem 2 und
Gegenstation 9 über
die Basisstation 1 zustande, können verschiedene Informationen
ausgetauscht werden. Über
den Sprachkanal können
Sprachproben übermittelt
und aufgezeichnet werden. Damit lassen sich Frequenzgang, S/N und
Lautstärke
(Frequenzhub) kontrollieren. Auch ein Modemcall ist möglich. Bei
digitalen Systemen wird z.B. nur die Sprachprobe übertragen
und aufgezeichnet. Diese kann späteren
Analysen hinsichtlich der Sprachqualität dienen.
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Eine
Datenübertragung
auf dem Organisationskanal (Controlchannel) kann so ebenfalls getestet
werden, um evtl. Kapazitätsengpässe zu ermitteln.
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An
beiden Endstellen 2 und 9 wird ein Protokoll erstellt und die Sprachinformation
zwecks späterer Nachverarbeitung
als Sounddatei gespeichert.
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Das
beschriebene Meßverfahren
nutzt die moderne Meßtechnik
(PC-Steuerung, digitale Sprachaufzeichnung) in Verbindung mit herkömmlichen
Endgeräten.
Durch konsequente Rechnersteuerung entsteht dem Benutzer bei der
Messung kaum Bedienaufwand. Das Meßsystem kontrolliert sich selbst
während
der Meßzeit
auf Werte, die erheblichen Einfluß auf das Ergebnis haben können. Dazu
zählen
die Bordspannung, RF-Leistung und Antennenanpassung.
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Sollten
sich während
der Fahrt diese Parameter negativ verändern (bei überschreiten einer Schwelle Alarm
im Kfz), kann dieser Effekt sofort untersucht werden . Es wird dadurch
vermieden, Meßfahrten
mit ungültigen
Daten durchzuführen.
Außerdem
wird so keine vergeblichen Fehlersuche im Netz ausgelöst.
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Von
der Datenverarbeitungseinheit
5 können z.B. folgende vom Meßempfänger
3,
Endgerät
4 und GPS-Ortungssystem
6 gelieferte
Daten aufgezeichnet werden:
Dateibezeichnung: | Bedeutung: |
Lfd.Nr; | Nummer
der Messung |
Datum; | Tag
der Messung |
Zeit; | Uhrzeit |
Geogr.Länge; | Koordinate
Längengrad |
Geogr.Breite; | Koordinate
Breitengrad |
Geogr.Höhe; | Meter über NN |
Geschwindigkeit; | Geschwindigkeit
zur letzten Koordinate |
Pos; | 1
= Travelpilot, 2 = GPS, 3/4 = Impulsräder(indoor) |
Syco; | Syscode
(Kennung) der benutzten Basisstation |
Kanal; | Kanalnummer
der benutzten BS (Organisationskanal OgK) Controlchannel CCH) |
Radiostatus; | Ein/ausgebucht/Tx-Aktiv |
Hook; | Gespräch ja/nein |
Setupzeit; | Gesprächsaufbauzeit/Zeitdauer
d. Kurzdatenübertragung |
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Feldst.Radio; |
Feldstärke des
Endgerätes
auf OgK/VK (Verkehrskanal) |
Sendeleistung; |
TX-Leistung
des Endgerätes
(variabel bei auf Leistungsregelung) |
Meßfrequenzzahl; |
Anzahl
der objektiv zu messenden Kanäle
(OGK's, CCH's ) |
Bitfehlerrate; |
BER
bei digitalen Systemen |
Meßfeldstärke OgK; |
Objektiver
Meßwert
des benutzten OgK/CCH) |
Maximalfeldstärke; |
Bestwert
aus der folgenden Liste |
Statuswert; |
Manuell
einzugebender Statuswert oder Marker |
Cause; |
Evt.
vom Netz zurückgegebener
Wert bei Fehlfunktion |
123;
bis |
Kanalnummer
des zu messenden Kanal 1 |
456; |
Kanalnummer
des zu messenden Kanal 10 |
VNA1;
bis |
Auf
OGK/CCH angesagte Nachbarzelle |
VNA10; |
Auf
OGK/CCH angesagte Nachbarzelle |
Ubatt: |
Versorgungsspannung
12V Eingang |
Ubus: |
Versorgungsspannung
12V Bus im Meßsystem |
VSWR: |
Anpassung
der Endgeräteantenne
in % (bei TX-Betrieb) |
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Die
aufgeführten
Daten können
z.B. alle min. 2 Sekunden in der Datenverarbeitungseinheit abgespeichert
werden. Zusätzlich
werden bei Bedarf die Gesprächsproben
zwischen dem Endgerät 4 des
Meßsystems 2 und
dem Endgerät 11 der
Gegenstation 9 als Wave-Dateien abgespeichert. Der Dateiname
ergibt sich automatisch aus der Datendatei und einer laufenden Nummer.
Die Sounddateien können
bis zu 3 Minuten lang sein. Die Festplatte der Datenverarbeitungseinheit 5 sollte
daraufhin ausreichend groß ausgewählt werden.
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Um
dem Bediener während
der Meßfahrt
einen Eindruck der Verfügbarkeit
des Mobilfunknetzes zu vermitteln, werden alle Daten numerisch/graphisch
auf der Anzeige 8 (Bildschirm) angezeigt. Die Feldstärken der
umliegenden Basisstationen 1 werden in einem Pegel/Zeit
Diagramm dargestellt. Diese Graphiken sind auch aus größerer Entfernung
vom Bildschirm erkennbar und informieren schnell über die
funktechnische Umgebung.
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Um
die Möglichkeit
der kombinierten PC-Messung und Videoaufzeichnung zu nutzen, kann
in einem Konfigurationsmenü der
TV-Mode ausgewählt
werden. Die Bildschirmmaske baut sich dann anders auf, damit Platz
für ein
(über Videomischpult)
eingeblendetes Außenbild
entsteht.
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Auf
diese Weise können
Meßfahrten
in funktechnisch schwierigem Gelände
dokumentiert und analysiert werden. Extremsituationen wie Tunnel,
starke Begrünung
oder ungünstige
Trassenführung
(versenkte Straßen/Schienenweg)
sind auf Kartenmaterial nicht immer erkennbar, auf dem Video aber
jederzeit reproduzierbar.
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Die
vielfältigen
Möglichkeiten
des erfindungsgemäßen Meßsystems
werden mit einer leicht erstellbaren Konfigurationsdatei gesteuert.
Durch Wahl des Endgerätetyps
ist das System flexibel für
mehrere Plattformen Bündelfunk,
GSM etc. einzurichten. Gleichwohl sind mehrere Meßempfängertypen
wählbar,
um den unterschiedlichen Modulationsverfahren Rechnung zu tragen.
Durch Angabe der Startfrequenz und des Kanalrasters werden weitere
Eingaben auf Kanalebene durchgeführt.
Verschiedene Antennensysteme werden durch Angabe von Dämpfung und
Gewinn unterstützt.
Zur Positionserkennung steht primär GPS, aber auch Travelpilot
zur Auswahl. Für
Indoormessungen muß z.B.
mit Impulsrädern
gearbeitet werden. Richtungsänderungen
können
mit Statuseingabe markiert werden.
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Die
Wahl der von der Datenverarbeitungseinheit aufzunehmenden Parameter
steht dem Benutzer völlig
frei. Ohne Endgerät 4 ist
eine reine Feldstärkemessung
mit dem Meßempfänger 3 möglich. In
diesem Fall können
bis zu zehn verschiedene Frequenzen (Basisstationen) quasi gleichzeitig
vermessen werden. Durch die Umstimmzeit im Empfänger (Filter/PLL) ist die Meßrate gegenüber Einkanalmessungen
kleiner. Für
die Praxis ist dies ein brauchbarer Kompromiß, der viel Zeit und Geld spart.
Zudem stehen mit der Auswertesoftware alle Möglichkeiten offen, diese Kompaktfahrten
auch schnell auszuwerten.
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Andererseits
können
ebenso Meßfahrten
ohne Meßempfänger 3 allen
mit dem Endgerät 4 durchgeführt werden,
sofern diese Daten ausreichen. Ferner ist die Registrierung von
nur GPS- oder Travelpilotdaten möglich
(Kalibrier-Testfahrten).
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Für Indoormessungen
ist weder GPS noch Travelpilot geeignet. Das Meßsystem akzeptiert für diesen Fall
Impulse von einem Pulsgeber, der als Rad an der Meßeinrichtung
angebracht wird.
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Die
Daten werden online auf einem Massenspeicher der Datenverarbeitungseinheit 5,
z.B. eine Festplatte, geschrieben, damit bei Ausfall des Systems
(Energie, Defekt) die bisher gesammelten Daten genutzt werden können. Ein
akustischer Hinweis bei jeder Datenregistrierung gibt der Meßperson
jederzeit die Funktionsbereitschaft an. Weitere Warnungen werden
ebenfalls bei Spannungsunterschreitung oder zu schlechtem Stehwellenverhältnis SWR
der Antennenanlage generiert.
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Um
die Ergebnisse jederzeit überprüfen und
die Komponenten aufeinander abgleichen zu können, ist in der Steuerungssoftware
ein Kalibriermenü integriert.
Dieses ist über
ein Passwort zugänglich
und läßt auch im
Feld die Kalibrierung zu. Sind die Eingangsparameter bekannt und
stabil, kann jederzeit am Meßplatz,
einer Basisstation oder zur Not mit einer Antenne im (guten) Funkfeld
kalibriert werden. Das Kalibriermenü erzeugt eine Kalibrierdatei,
die immer im Hintergrund geladen wird. Diese ASCII-Datei im Klartext
kann natürlich
auch manuell verändert
werden.
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Im
Außenbereich
wird zweckmäßigenrveise
aus einem Kraftfahrzeug gemessen. Da das Meßsystem relativ kompakt und
mit einer Versorgungsspannung von 12V aufgebaut ist, ist lediglich
ein Fahrzeug mit 12V-Steckdose (Zigarettenanzünder) erforderlich. Die Funk-
bzw. GPS-Antenne lassen sich mit Megnetfuß schnell auf dem Wagendach
befestigen. Das System erfordert lediglich die beiden Antennanschlüsse und
den 12 Volt Anschluß zum
Fahrzeug. Da ein integrierter Akku für Meßzyklen bis zu 30 Min. vorhanden
ist, macht der zeitweise Ausfall des Bordnetzes (z.B. Zündung aus,
Motorstart) nichts aus.
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Die
Bedienung des Meßsystems
besteht lediglich aus
- 1) Einschalten des Systems
- 2) laden der Konfiguration (wird möglichst bei Planung der Fahrtroute
erstellt)
- 3) Eingabe des Dateinamens
- 4) Start oder Stop der Messung
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Im
Innenbereich von Gebäuden
sind mobile Messungen meist nur mit einem Fahrwagen (Meßtisch oder
Sackkarre) durchführbar.
Außerdem
muß die
Funkantenne den zu untersuchenden Gegebenheiten angepasst mitgeführt werden.
Hier ist im Einzelfall zu entscheiden, wie und mit welchem Aufwand
gemessen wird. Für
die Erfassung der Position/Wegstrecke kann ein Impulsrad montiert
werden.
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Um
die Meßzeit
zu verlängern,
ist leicht noch ein weiterer Bleigelakku aufsetzbar. Mit dieser
Anordnung war selbst unter schwierigen Bedingungen zwischen Montagestraßen eine
Meßdurchführung möglich.
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Das
Meßsystem
kann auch ortsfest aufgestellt werden, um Probleme, Störungen oder
Auslastungen des Mobilfunknetzes zu ermitteln. Mit Hilfe einer integrierten
Funktion: Startzeit/Stopzeit kann ein Zeitraum festgelegt werden,
im dem der Meßablauf
aktiviert wird. Dieser Vorgang wiederholt sich dann alle 24 Stunden. Langzeiterfassung
(z.B. an Dispatcherstationen) lassen sich somit automatisieren.
Eine weitere Möglichkeit bietet
die Steuerung aus der Ferne. Wird bei der Festinstallation die Triggerung
durch das Impulsrad ausgewählt,
kann die Datenarchivierung durch geeignetes Zusatzequipment (über Telefon)
gestartet und gestoppt werden. In diesem Modus wird wirklich nur
beim Auftreten einer Störung
gemessen. In diesem Fall kann die Meßrate hoch liegen, um detaillierte
Daten zu erhalten. Bei kontinuierlicher Messung muß die Meßzeit zwischen
den Samples dem vermutlichen Meßzeitraum
und der Festplattenkapazität
angepasst werden. Da solche Datenreihen keine geographische Auswertung
erfordern, ist mit den Quelldateien und Tabellenkalkulationsprogrammen
eine zügige
Auswertung möglich.
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Die
Fülle von
gesammelten Daten muß sinnvoll
miteinander verknüpft
und dargestellt werden, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.
Die Darstellungsprogramme sind nicht in der Lage, alle Daten anzuzeigen. Dies
wäre aus Übersichtsgründen ohnehin
nicht sinnvoll. Daher sind Konvertierungsmenüs integriert, um gezielt Daten
für die
jeweilige Darstellungsart auszuwählen.
Die Quelle ist dabei die angelegte Meßdatei in ASCII Format. Diese
kann ohne weitere Bearbeitung in Tabellenprogrammen weiterverarbeitet
werden.
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Gewünschte Verknüpfungen
zwischen den Daten können
leicht erstellt werden. Jede weitergehende Auswertung der Datei
mit geographischer Darstellung ist über das jeweilige Konvertierungsmenü durchzuführen. Verschiedene
Darstellungsarten für
die Daten sind vorgesehen, z.B.:
- 1) Einspurdarstellung:
Das Meßsystem
nimmt nur eine Datenreihe auf und zeigt diese auf Kartenmaterial an.
Diese Software dient der Darstellung von Feldstärkemeßfahrten (Chekker, Funkruf,
Modacom). In diesem Fall werden Feldstärkewerte z.B. nach Schwellwerten
in verschiedenen Farben dargestellt.
- 2) Zweispurdarstellung: Das Meßsystem nimmt bis zu 10 Datenreihen
auf und zeigt max. zwei gleichzeitig auf Kartenmaterial an. Diese
Darstellung erlaubt die gleichzeitige Anzeige von z.B. benutzter
Station und Feldstärke
des Funkgerätes.
Verschleppungen oder zu spätes
Umbuchen werden so deutlich sichtbar. Von 10 Spuren lassen sich
zwei jeweils frei miteinander kombinieren und machen je nach gewünschter
Farb- und Werteeinstellung optisch sofort auf Mängel aufmerksam. Einzelne Ereignisse
müssen
allerdings mit der Zoomfunktion sichtbar gemacht werden.
- 3) Q-Check Darstellung: Das Meßsystem kann 3 Datenreihen
aufnehmen, zeigt aber nur eine an. Statuswerte sind besser sichtbar
als in den anderen Programmen.
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Die
Konvertierung führt
in jedem Fall zu einer Meßwertmatrix,
die aus den vielen Daten diejenige auswählt, die miteinander betrachtet
werden sollen.
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Z.B.
kann bei der Zweispurdarstellung jede der 10 Datenspuren einer beliebigen
aufzuzeichnenden Information zugeordnet werden. Die Möglichkeit
Stationscodes, Statuswerte des Mobilfunkgerätes, (manuelle) Statuseingaben
getrennt nach Daten- oder
Sprachübertragung
oder Gesprächszustände mit
Feldstärken
bestimmter Stationen in Verbindung zu bringen, eröffnet vielfältige Auswertemöglichkeiten.
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Ist
direkt nach einer Meßfahrt
der Gesamteindruck nötig
um Entscheidungen für
weitere Meßfahrten zu
treffen, kann das Meßprogramm
Q-Mon selbst benutzt werden. Die Meßwertmatrix benutzt die ersten
drei Spuren zu eigener Darstellung. Die hier gewählten Daten können dann
im Konvertierungsmenü in
der Vorschau so betrachtet werden, wie sie aufgezeichnet wurden.
Die Dehnung der Zeitachse (Historie) ist dabei frei wählbar.
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Alle
Meßwerte
stehen auch numerisch zur Verfügung.
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Wie
schon erwähnt
sind die Daten von Indoormessungen ohne geographische Informationen.
Das Kovertierungsprogramm kann bei Erkennung der Positionsquelle
künstliche
Koordinaten einfügen.
Es entsteht so eine künstliche
Fahrtstrecke in Ost-West
Richtung (Mitte BRD), die mit den beschriebenen Programmen dargestellt
werden kann. Mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen lassen sich
diese Strecken ausschneiden und in gescannte Gebäudepläne einfügen.
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Auch
in schwieriger Umgebung (Montagestraßen in Betrieb) konnte das
Meßsystem
eingesetzt werden.
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- 1
- Basisstation
- 2
- Meßsystem
- 3
- Meßempfänger
- 4
- Endgerät
- 5
- Datenverarbeitungseinheit
- 6
- GPS-Empfänger
- 7
- Videokamera
- 8
- Anzeige
- 9
- Gegenstation
- 10
- Meßempfänger
- 11
- Endgerät
- 12
- Datenverarbeitungseinheit
- 13
- GPS-Empfänger
- 14
- Videokamera
- 15
- Anzeige