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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Erhebung von Qualitätsdaten zu digitalen Bündelfunknetzen.
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Bündelfunknetze werden häufig von begrenzten und geschlossenen Benutzergruppen genutzt. Bündelfunknetze zeichnen sich dabei durch eine Kanalbündelung aus, die es ermöglicht, verschiedenen Benutzergruppen statt einzelnen Frequenzbändern oder Kanälen die Nutzung mehrerer Frequenzbereiche bereitzustellen. Dabei sind Bündelfunknetze üblicherweise auf räumlich begrenzte Regionen beschränkt, müssen andererseits aber auch höhere Standards hinsichtlich Frequenzökonomie und Sprachqualität erfüllen.
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Bei digitalen Bündelfunknetzen wird die zu übertragende Information digital kodiert und diese Systeme bieten hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit und Integrität im Vergleich zu herkömmlichen analogen Funknetzen deutliche Verbesserungen. Beispielsweise besteht durch die digitale Kodierung die Möglichkeit der Zugangskontrolle von Teilnehmern oder auch die Möglichkeit der Verschlüsselung von Datenströmen. Schließlich ist auch die Übertragung von sonstigen digitalen Informationen zwischen Teilnehmern auf einfache Art und Weise möglich. So sehen Kommunikationsgeräte für digitalen Bündelfunk Schnittstellen vor, über welche zum Beispiel Messdaten über größere Entfernungen übertragbar sind, ohne einen Kabelweg nutzen zu müssen.
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Die Erhebung von Qualitätsdaten zur Feststellung und Überwachung von Funknetzversorgungen wird herkömmlich mittels Funkmesswagen im Erstreckungsgebiet des Bündelfunknetzes vorgenommen. Hierfür werden während der Messfahrt mit speziellen Messgeräten die Funkübertragungsqualität und andere Parameter der Netzversorgung protokolliert und die gesammelten Daten werden im Anschluss ausgewertet. Falls Versorgungsdefizite vorliegen, kann der Funknetzbetreiber handeln und diese an den entsprechenden Orten ausräumen.
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Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist einerseits, dass zahlreiche Messfahrten mit Spezialausrüstung erforderlich sind, um den gesamten Erstreckungsbereich des Gebietes zu erfassen. Andererseits kann es zu Fehlerfassungen kommen, da kurzfristige Beeinträchtigungen der Versorgungsqualität nicht als solche erkannt werden. Wenn beispielsweise ein Messfahrzeug im Bereich einer temporären Umweltveränderung die Qualitätsdaten erfasst, zum Beispiel bei Funkabschattungen durch einen Lastkraftwagen, können Falscherkennungen hinsichtlich der Versorgungsqualität auftreten. Solche Fehler sind durch weitere Messfahrten auszuräumen wobei jedoch prinzipbedingt keine ständig aktuelle Erfassung der Qualitätsversorgung möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine häufige, zeitnahe Erfassung von Qualitätsparametern für digitale Bündelfunknetze zu ermöglichen, so dass mit minimalem Aufwand die Versorgungsqualität erfasst und dokumentiert wird, und rasch auf Störungen der Versorgungsqualität reagiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 8 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird zur Erfassung der ortsbezogenen Versorgungsinformationen oder Versorgungsparametern in digitalen Bündelfunknetzen das ohnehin im System zur Kommunikation über das Versorgungsnetz verteilte Kommunikationsequipment genutzt. Es werden also solche Geräte genutzt, die in dem jeweiligen digitalen Bündelfunknetz zur Kommunikation zwischen verteilten Teilnehmern oder zwischen Teilnehmern und ortsfesten Stellen vorgesehen sind.
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Da die Meßfahrten im Rahmen des normalen betrieblichen Ablaufes der Funkteilnehmer durchgeführt werden, wird gleichzeitig deren zeitliches und räumliches Nutzungsprofil erfasst und kann genutzt werden um die Versorgungsqualität systematisch an die Erfordernisse der Funkteilnehmer anzupassen.
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Dazu werden einzelnen Kommunikationsgeräten jeweils Steuergeräte zugeordnet. Diese Steuergeräte können grundsätzlich als Schaltungsteil im Kommunikationsgerät, z. B. auch als Nachrüst-Modul ausgebildet sein, welches eine interne Schnittstelle zum Rest des Kommunikationsgerätes aufweist. Da die Kommunikationsgeräte gemäß der vorstehenden Darstellung standardmäßig über entsprechende vorbereitete Schnittstellen verfügen, können auch externe Steuergeräte zugeordnet werden. Diese externen Steuergeräte werden mit den Kommunikationsgeräten gekoppelt, so dass sie das gekoppelte Kommunikationsgerät gemäß einem im Steuergerät hinterlegten Programm ansteuern können. Das Kommunikationsgerät ist dabei zunächst völlig unabhängig von dem externen Steuergerät betreibbar und keinesfalls auf die Funktion des externen Steuergerätes angewiesen. Die Kopplung des externen Steuergerätes verleiht dem gekoppelten System aus Steuergerät und Kommunikationsgerät jedoch zusätzliche Funktionalität.
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Das Steuergerät ruft wiederholt, in zeitlichen Abständen von dem Kommunikationsgerät dort vorhandene Parameter ab. Diese Parameter enthalten insbesondere die gegenwärtige Positionsinformation, über die das Kommunikationsgerät ohnehin verfügt. Kommunikationsgeräte sind dazu regelmäßig mit einem integrierten oder koppelbaren Positionsbestimmungssystem, zum Beispiel GPS-Systemen gekoppelt.
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Neben der Abfrage der Positionsinformation werden Parameter über die Funkversorgung aus dem Kommunikationsgerät ausgelesen und in dem gekoppelten internen oder externen Steuergerät zeitweise gespeichert. Das Steuergerät bereitet die erfassten Daten auf, insbesondere werden die Daten zu Datenpaketen zusammengefasst.
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In zeitlichen Abständen steuert das Steuergerät die Kommunikationseinrichtung über die Schnittstelle wiederum an, um die im Steuergerät hinterlegten und aufbereiteten Daten als Datenpakete auf dem Kommunikationsweg an einen vorgegebenem Empfänger zu versenden.
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Das Steuergerät selbst enthält also keinerlei Funktionalität für eine drahtlose Kommunikation, es bedient sich für die Kommunikation über das Bündelfunk-Netz der Möglichkeiten des Kommunikationsgerätes. Im Gegensatz zu Messfahrzeugen wird von dem Steuergerät außerdem keine umfangreiche Datensammlung über einen längeren Zeitraum vorgenommen, sondern die Daten werden lokal erfasst und als Datenpakete in vorgegebenen Zeitabständen oder bei Eintritt besonderer Umstände über das Kommunikationsnetz versendet. Der Empfang und die Speicherung der Datenpakete erfolgt im Anschluss daran in einer zentralen Datenbank.
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Dieser Ansatz gemäß der Erfindung hat verschiedene Vorteile.
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Einerseits wird durch das zeitnahe Versenden der erfassten Daten ein entsprechend zeitnahes Bild über die Versorgungssituation im Funknetz erreicht. Es kann rasch auf Qualitätsprobleme reagiert werden, ohne dass es der Meldung durch betroffene Netzteilnehmer bedarf.
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Andererseits wird neben den praktisch erfassten Netzdaten auch erfasst, welche Netzbereiche besonders stark genutzt werden, wo die Netzteilnehmer also tatsächlich aktiv das digitale Bündelfunknetz nutzen. Die Verknüpfung der Erfassung mit tatsächlich zur Kommunikation genutztem Standardequipment liefert daher ein deutlich signifikanteres Bild der Netzversorgung und der Netznutzung als Messfahrten, die ohne Ansehen der Relevanz von Versorgungspositionen das gesamte Gebiet abfahren.
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Außerdem bietet die Erfassung mittels der ohnehin erfassten Systemparameter eine besonders kostengünstige und effiziente Auswertung der Netzdaten.
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Die separate Ausbildung von Kommunikationsgerät einerseits und Steuerfunktionalität andererseits ermöglicht schließlich auch noch eine kurzfristige und einfache Kopplung und Änderung der Messeinrichtungen. Beispielsweise können über den Wechsel der Steuereinrichtungen zu anderen Messgeräten unterschiedliche Benutzergruppen (Feuerwehr, Versorgungsunternehmen etc.) separat hinsichtlich der Netznutzung und Qualitätsansprüche untersucht werden. Beispielsweise können so die Netze zunächst hinsichtlich besonders relevanter Netzteilnehmer, die zum Beispiel Sicherheitsaufgaben wahrnehmen, optimiert werden, bevor das Netz auf die Nutzung übriger Nutzer optimiert wird. Da die Kopplung jederzeit aufhebbar ist, können Steuereinrichtungen ohne zusätzlichen Programmieraufwand, nacheinander, z. B. Wochenweise oder Monatsweise an verschiedenen Kommunikationsgeräten eingesetzt werden.
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Gemäß einer Erprobung kann durch die Erfindung eine Qualitätssicherung in Bündelfunknetzen bereitgestellt werden, die deutlich über das bisher mögliche Überprüfungsmaß mit Messfahrten hinausgeht. Außerdem kann die Erfindung durchaus in Ergänzung zu den Messfahrten eingesetzt werden, da spezialisiertes Messequipment regelmäßig noch genauere Ergebnisse liefert. Die Erfindung kann beispielsweise auch auf Stellen hinweisen, in denen eine genauere Untersuchung mit Messfahrzeugen vorzunehmen ist.
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Insgesamt sichert die erfindungsgemäße Qualitätssicherung und Kenndatenerfassung in Funknetzen einerseits eine höhere Verfügbarkeit und andererseits einen kosteneffizienteren Betrieb der Netze.
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Auf welche Weise die Ansteuerung des Kommunikationsgerätes über das Steuergerät erfolgt hängt von den bereitgestellten Schnittstellen ab.
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Wie weiter unten beschrieben wird, kann eine an einem Kommunikationsgerät oder Funkgerät vorhandene Schnittstelle mittels Modembefehlen angesteuert werden. Es sind jedoch, je nach verwendetem Kommunikationsgerät und Bündelfunknetz, auch andere Ansteuerungen möglich.
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Wesentlich für die Erfindung ist, dass die Kommunikation der Netzteilnehmer selbst durch die erfindungsgemäße Erfassung von Qualitätsdaten nicht gestört wird. Dazu werden die Messungen im Hintergrund und vollständig automatisch ablaufen, außerdem werden die Netzressourcen bei der Übertragung durch eine vorhandene Paketbildung geschont. Dazu werden in dem Steuersystem die Daten zeitweise gespeichert, so dass nicht nach jeder Erfassung eine Übermittlung des erfassten Datensatzes an eine vorgegebene Empfangsstelle erforderlich ist. So können die Daten mehrerer Erfassungen, durchaus auch über Sekunden, Minuten und sogar Stunden zu Datenpaketen in dem Steuergerät aufbereitet werden und schließlich über das Kommunikationsgerät an eine zentrale Empfangsstelle übermittelt werden. Im Steuergerät wird dazu jeder Datensatz mit einem Zeitstempel versehen, um eine nachträgliche Zuordnung zu ermöglichen.
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Funknetzteilnehmer, die sich in schlecht versorgten Gebieten befinden haben nur eine eingeschränkte oder keine Konnektivität zu anderen Teilnehmern. Daher ist es wichtig, einen stets aktuellen Überblick über das Versorgungsgebiet zu haben, um die Funknetzversorgung innerhalb dieses Gebietes zu garantieren. Ein Betreiber eines Bündelfunk-Netzes ist über das geschickte Positionieren von Basisstationen außerdem bestrebt, die Funknetzversorgung des Gebietes sicherzustellen. Dieses Vorhaben konnte sich in der Vergangenheit jedoch als schwierige Aufgabe herausstellen, wenn der Einzugsbereich des Netzes groß ist.
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Dank der Erfindung kann der Funknetzbetreiber rasch auf eventuelle Versorgungsprobleme reagieren, auch auf solche, die mit herkömmlichen Methoden möglicherweise unentdeckt geblieben wären.
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Die dezentral gesammelten Daten werden dazu an eine oder mehrere mit dem Netz verbundene Empfangseinrichtungen geschickt, die beispielsweise aus einer Serveranwendung bestehen, welche mit dem Bündelfunknetz über ein Empfangsgerät oder direkt gekoppelt ist. Dort werden die Datenpakete gegebenenfalls entschlüsselt und/oder decodiert und in eine Datenbank überführt. So laufen an zentraler Stelle die Messdaten aller mit Steuereinrichtungen gekoppelten Kommunikationseinrichtungen ein und können zeitnah, zum Beispiel in Form einer Versorgungskarte ausgewertet werden.
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Zwar kann mit einfachen Kommunikationsgeräten für ein Bündelfunknetz nicht die Erfassungsqualität erreicht werden, die mit aufwendigeren Messgeräten möglich ist, es ist jedoch die Vielzahl von messenden Teilnehmern und deren authentische Verteilung im Versorgungsgebiet zu beachten. Identische geografische Gebiete werden im Verlauf der Zeit von zahlreichen Teilnehmern gemessen. Es ist hier vorteilhaft, wenn der Antennengewinn einzelner Teilnehmer möglichst identisch ist und die Antennen der Teilnehmer gleichwertig positioniert sind, dies ist jedoch üblicherweise einfach sicherzustellen. Aufgrund der zahlreichen Messungen von unterschiedlichen Geräten kann über die Mittelung von Daten und auch die Interpolation nach relativ kurzer Projektlaufzeit ein signifikanter Wert für die Netzparameter ermittelt werden. Selbst wenn dieser Wert nicht mit präzisen Messungen gänzlich übereinstimmt gibt er wertvolle Hinweise auf die aktuelle Versorgungssituation im Netz.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die externe Steuereinrichtung über eine standardisierte Schnittstelle mit dem Kommunikationsgerät nach dem TETRA-Standard gekoppelt.
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TETRA ist seit 1995 unter der Norm EN 300 392 standardisiert. Der Standard beinhaltet beispielsweise Spezifikationen zu elektrischen Parametern, wie Sendeleistung oder Modulationsart, Luftschnittstelle, Erweiterungsschnittstellen, Sicherheitseinrichtungen (Security), Kodierung/Dekodierung (CODEC) von Informationen und Weiteres. Gemäß diesem Standard wird üblicherweise auf Frequenzen unterhalb von 1 GHz kommuniziert. Der TETRA-Standard erlaubt aufgrund seiner Vorgaben die kompatible Auslegung von externen Steuergeräten für eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationsgeräte.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn das Steuergerät die Versendung der Datenpakete an die zentrale Einrichtung in Abhängigkeit von den Zustandsdaten der Kommunikationseinrichtung und den erfassten Daten steuert.
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Zwar kann ein Versand der Daten in vorgegebenen Zeitabständen sinnvoll sein, es ist jedoch zur Entlastung des Netzes ebenfalls möglich, die Daten nur zu versenden, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Zum Beispiel kann als Voraussetzung die Erfassung einer Signalstärke oberhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes vorgesehen sein. Außerdem kann der Versand verzögert werden, wenn die Positionsdaten einen Stillstand der Kommunikationseinrichtung anzeigen, damit nicht übermäßig viele Daten an identischer Position erfasst werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Im Folgenden wird unter Bezug auf die beiliegenden Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Ansicht des Systems zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2 zeigt einen Programm-Ablaufplan einer Steuereinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform;
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3 zeigt einen Programm-Ablaufplan einer Server-Anwendung gemäß der ersten Ausführungsform;
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1 zeigt eine Prinzip-Skizze eines Systems, welches zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und zum Einsatz der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung geeignet ist.
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Beispielhaft sind drei mobile Funktionseinheiten 1a, 1b, und 1c dargestellt, in der Praxis sind dies fahrzeugmontierte Endgeräte.
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Jede der Funktionseinheiten weist eine jeweilige Steuereinrichtung 2a, 2b bzw. 2c und eine Kommunikationseinrichtung 3a, 3b bzw 3c auf. Die Stuerschaltungen 2a, 2b, 2c sind als Microcontrollerschaltungen ausgebildet und rufen über eine am jeweiligen Funkgerät 3a, 3b, 3c vorhandene serielle Schnittstelle mittels AT-Modembefehlen fortlaufend Positionsinformationen von dem integrierten GPS-Empfänger (nicht gezeigt) des jeweiligen Funkgerätes 3a, 3b bzw. 3c ab. Außerdem werden die Signalstärke des Funknetzes, sowie die eingebuchte Basisstation aus den Funkgeräten ausgelesen. Das Ergebnis ist ein georeferenzierter Datensatz, der Funknetzinformationen an eine geographische Position bindet. Dieser Vorgang wird bei mehreren örtlich verteilten Teilnehmern unabhängig voneinander durchgeführt.
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Als Kommunikationsgeräte 3a, 3b, 3c werden in diesem Ausführungsbeispiel handelsübliche Funkgeräte, z. B. vom Modell SRG3500 GPS der Firma Sepura eingesetzt.
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Als Schnittstelle für externe Schaltungen bietet das Funkgerät ein sogenanntes PEI (Peripheral Equipment Interface) an, welches im TETRA Standard EN 300 392-5 definiert ist. Dieser Standard legt unter anderem fest, dass die elektrischen Eigenschaften des PEI dem ITU-T V.28 Standard genügen sollen.
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Ein Steckverbinder ist im Standard nicht explizit vorgeschrieben, jedoch wird entweder ein SUB-D Steckverbinder mit 9, beziehungsweise 25 Pins oder eine RJ45-Buchse mit 8, beziehungsweise 10 Pins empfohlen. Viele Hersteller benutzen dennoch proprietäre Steckverbinder, sehen aber die Benutzung eines Adapters für die Nutzung des SUB-D 9 Steckverbinders vor.
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Die logische Ebene der Datenübertragung wird über den EIA RS232 Standard definiert. Die asynchrone serielle Übertragung geschieht dabei in sogenannten Frames mit 1 Startbit, 8 Datenbits, 1 Stoppbit und ohne Paritätsbit.
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Die Schaltung der Steuereinrichtungen 2a, 2b, 2c enthält einen Mikrocontroller zur Abarbeitung der nötigen Arbeitsschritte und Kommunikation mit dem Funkgerät. Die Steuereinrichtungen 2a, 2b, 2c sind für die Benutzung am Kraftfahrzeug-Netz ausgelegt und besonders störunempfindlich realisiert. Der Eingangsspannungsbereich erstreckt sich über einen weiten Bereich, um stets einen problemlosen Betrieb der Schaltung zu ermöglich. Gegen etwaige Störspannungen, die der Betriebsspannung überlagert sein können, ist die Schaltung tolerant.
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Der TETRA AT-Befehlssatz wird zur Kommunikation zwischen Steuergerät und Funkgerät verwendet. Dieser Befehlssatz stellt unter anderem Befehle bereit um Anrufe bzw. Gruppenrufe anzunehmen oder zu tätigen, das Funkgerät zu konfigurieren, Statusinformationen abzufragen und Nachrichten zu verschicken oder zu empfangen. Weiterhin ist definiert, in welcher Art und Weise Nutzerdaten, wie sie in SDS(Short Data Service)-Nachrichten verwendet werden, zu kodieren sind. Der „Short Data Service” (SDS) aus dem TETRA Standard ETSI EN 300 392-2 definiert den Versand, die Vermittlung und den Empfang von kurzen Nachrichten zwischen zwei Endgeräten. Der Inhalt solcher Nachrichten wird über einen Protocol-Identifier (PID) am Beginn jeder SDS-Nachricht gekennzeichnet. Die Bedeutung des Protocol Identifiers ist nach dem zuvor genannten Standard von offizieller Seite geregelt.
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Für die Nachrichtenübermittlung ist festgelegt worden, dass der Verlust einzelner Datenpakete toleriert werden kann. Aus diesem Grund werden Datenpakete ohne SDS-Transport Layer Header versendet, was dafür im Gegenzug Netzressourcen schont. Für die maximale Auslastung einer Nachricht werden bis zu 9 einzelne Datenblöcke vor dem Versand zu einem Paket zusammengefasst.
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Jeder Datenblock enthält zuerst die geografische Position, bestehend aus Breiten- und Längengrad. Die Kodierung der beiden Werte wurde in diesem Ausführungsbeispiel in Anlehnung an das Simple Location System Protokoll realisiert. Dort ist definiert, dass der gesamte Wertebereich von Breiten- und Längengrad auf 24 Bit abgebildet wird. Diese Auflösung wurde für die erfindungsgemäße Anwendung als ausreichend befunden. Darauf folgt ein 8 Bit vorzeichenloser Ganzzahlwert, der die Geschwindigkeit mit einem Wertebereich von 0 km/h... 255 km/h bei einer Auflösung von 1 km/h überträgt. Anschließend folgt ein Zeitstempel des Datenblocks, der den Messzeitpunkt angibt. Es wird ein absolutes Datum sowie eine absolute Uhrzeit übertragen, um komplexe Zeitkonvertierungen von den ebenfalls absoluten Zeitinformationen des GPS Moduls zu vermeiden. Der komplette Zeitstempel belegt 4 Byte, wobei jeweils 2 Byte für das Datum und die Uhrzeit verwendet werden. Um die Bytegrenze nicht zu überschreiten, wurde ein Kompromiss bei der Auflösung der Uhrzeit eingegangen, die lediglich 2 s beträgt.
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Zuletzt folgen die tatsächlichen Messdaten zu je 8 Bit, nämlich der Wert LA (Local Area als Identifikation der Basisstation) und RSSI (Received Signal Strenght Indicator). Der Wert der Signalstärke wird dabei als Betrag des dBm-Wertes mit einer Auflösung von 1 dBm übertragen. Diese Angaben werden jeweils für die aktuell eingebuchte Basisstation, sowie für eventuell empfangene Nachbarstationen angegeben.
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Um diese dezentralen Daten nutzbar zu machen, werden sie an zentraler Stelle gesammelt. Dies geschieht durch Übermittlung der Datenpakete über das ohnehin vorhandene TETRA-Funknetz. Die Messdaten aller messenden Teilnehmer werden dafür in bestimmten zeitlichen Abständen mittels Short Data Service an eine zentrale Serveranwendung 10 gesendet, welche diese Daten aufbereitet und für die weitere Verwendung in einer Datenbank 15 abspeichert.
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Für den Empfang der erfassten Daten der Funktionseinheiten 1a, 1b, 1c kann ein TETRA Modem (z. B. Typ CE100 TM des Herstellers TeleControlExpert) benutzt werden. Weiterhin wird auch der Datenempfang über einen TETRA-Connectivity Server des Herstellers Cassidian unterstützt.
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Ein Programmablaufplan für die Steuereinrichtungen 2a, 2b, 2c gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist in gezeigt.
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Nach der Initialisierung der einzelnen Programmteile arbeitet die Firmware in einer Endlosschleife eine bestimmte Reihenfolge von Aufgaben ab. Zu diesen Aufgaben gehört die Abfrage der Messdaten vom Funkgerät, das Sammeln der Daten in einem Puffer und das Versenden der Daten, wenn entweder der Puffer vollständig gefüllt ist oder eine Zeitspanne von 60 Sek. seit dem Letzten Sendevorgang überschritten wurde.
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Wird ein zuvor angeforderter Messwert empfangen, wird zunächst überprüft ob entweder der Puffer leer ist, oder die Geschwindigkeit groß genug ist. Ist eines von beidem der Fall, wird ein neuer Datenblock dem Puffer hinzugefügt. Der gesamte Puffer wird gesendet, wenn er voll ist oder eine Zeitüberschreitung stattgefunden hat. Durch diesen Mechanismus wird sichergestellt, dass nur Messdaten gespeichert werden, bei denen angenommen werden kann, dass sie an einer signifikant anderen Position als der vorherige Datenblock aufgenommen wurden. Dies lässt sich durch die Abfrage der aktuellen, über GPS empfangenen Bewegungsgeschwindigkeit prüfen.
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Außerdem meldet sich ein Gerät spätestens nach einer bestimmten Zeit, unabhängig davon, wie viele Messwerte gesammelt wurden. Dadurch kann später leicht verfolgt werden, ob ein Gerät abgeschaltet wurde oder ob es sich über einen längeren Zeitraum an der gleichen Stelle befand.
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Die empfangenen Daten sind mittels obigem Datenprotokoll kodiert und müssen zunächst dekodiert werden, um eine weitere Verarbeitung durch die Applikation zu ermöglichen. Ein entsprechendes Ablaufschema zeigt .
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Erst nach der Dekodierung können die empfangenen Daten verarbeitet werden. Die Daten werden in einer Datenbank abgelegt.
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Die Daten der Datenbank können schließlich einer Kartendarstellung oder sonstigen Auswertungen zugeführt werden, wobei z. B. auch Interpolationen zwischen den Datenbankwerten möglich sind. Dadurch lassen sich vom Funknetzbetreiber schnelle Rückschlüsse auf eventuelle Versorgungsprobleme ziehen, die mit herkömmlichen Methoden möglicherweise unentdeckt geblieben wären.
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Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit der Daten sollte sichergestellt werden, dass der Antennengewinn der einzelnen Teilnehmer möglichst identisch ist und die Antennen der Teilnehmer gleichwertig positioniert sind. Diese Faktoren können jedoch leicht sichergestellt werden und sollten kein Problem für den Netzbetreiber darstellen.
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Es ist auch davon auszugehen, dass die Bestimmung der Signalstärke innerhalb der Funkgeräte keiner hohen Genauigkeit unterliegt und deshalb mit einer Abweichung zu rechnen ist. Weiterhin ist es möglich, dass eine zeitliche Abhängigkeit der Empfangsbedingung an einer bestimmten Position herrscht. Um kurzzeitigen Schwankungen und Messungenauigkeiten in der gemessenen Signalstärke keine zu hohe Bedeutung zukommen zu lassen, wird beim mehrmaligen Report der Empfangsleistung an der gleichen Position ein Mittelwert mit bestehenden Daten gebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm EN 300 392 [0030]
- Standard EN 300 392-5 [0042]
- RS232 Standard [0044]
- Standard ETSI EN 300 392-2 [0046]