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Gegenstand
der Erfindung sind ein Verfahren zum Bestimmen der blickrichtungsabhängigen spektralen
Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von
selbststrahlenden oder reflektiv strahlenden Objekten sowie Einrichtungen
zum Ausüben
des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 und
2.
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Aus
der
DE 25 22 942 A1 ist
ein Spektralgerät
zum Messen der Charakteristiken von Lichtsignalen bekannt, in dem
ein variabler Teil des von der Lichtquelle ausgesandten Gesamtspektrums über ein
Filter ausgewählt
wird. Um bei guter Sperrcharakteristik einen für die zu analysierenden Signale
hinreichenden geometrischen Fluß (Lichtmenge) über das Filter
zu erreichen, wird eine Kombination aus einem abstimmbaren akusto-optischen
Element (TOF) mit seinem Durchlaßbereich großer Bandbreite
zwischen ausgeprägten
Nebenmaxima, der elektronisch variierbar ist, zum Unterdrücken jener
Nebenmaxima in Serie mit wenigstens einem Fabry-Perot-Doppelplatteninterferometer
(ETALON) eingesetzt, das eine periodische Bandpaßcharakteristik von jeweils
sehr viel geringerer Bandbreite als der des TOF aufweist, deren
Schwerpunkte weiter als die Bandbreite des TOF auseinander liegen.
Deshalb müssen
beide Filter mit für
den jeweils interessierenden schmalen Spektralanteil aufwendig anzupassenden
Filterkurven betrieben werden, um den benachbarten Durchlässigkeitsbereich
des ETALON in den Spektralbereich einer der Nullstellen des TOF
zu legen. Das ist in der Praxis aber nicht kontinuierlich, sondern
bauartbedingt nur für ganz
bestimmte Frequenzen erreichbar, weil die Nullstellen-Abstände des
TOF frequenzabhängig
sind, weshalb eine kontinuierliche Messung über den interessierenden Spektralbereich nicht
möglich
ist. Von wesentlichem Nachteil für
die praktische Realisierung einer reproduzierbaren Meßserie ist
darüber
hinaus, daß für die Frequenzabstimmung
des ETA-LON – will man
auf den funktional kritischen mechanischen Eingriff in dessen Spiegelanordnung
verzichten – eine
definierte Schwenkbewegung in einem dünn fokussierten Lichtstrahl
vom TOF zu einem einkanaligen Photometer (Photomultiplier) ausführen muß. Eine
Aussage in Abhängigkeit
von der Blickrichtung auf die strahlende Probe ist schließlich schon
deshalb nicht ohne weiteres mit dieser vorbekannten Anordnung erzielbar,
weil hinter dem gekippten ETALON Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge in unterschiedlichen
Abgangswinkeln auftreten. Die Wellenlänge des vom Photometer aufgenommenen
Lichts hängt
also vom momentanen Durchtrittswinkel des davor im Strahlengang
gelegenen ETA-LON
ab. Für
rasche und reproduzierbare Spektralmessungen zum blickrichtungsabhängigen Gewinnen
von farbmetrischen Kenngrößen ist
jenes vorbeschriebene, für
die darin erforderliche variable Filterabstimmung extrem aufwendig
zu betreibende Spektralgerät
deshalb praktisch ungeeignet. Vor allem aber ermöglicht es mit seinem einkanaligen
Photometer keine Spektralanalyse des betrachteten Objektes, also
eines zweidimensionalen Bildes.
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Für die hier
interessierenden Messungen begnügt
man sich deshalb bisher mit austauschbaren Farbfiltern. Solche Maßnahmen
sind etwa aus den Beiträgen
von I. Ghilczy et al „Tristimulus
colorimetry with CCD cameras for video display units" in Proc. Eurodisplay
1993, Beitrag VIQ-P6 (Seiten 427 bis 430), oder von I. Réti et
al „Filter
matching for imaging colorimetry" in
Optical Engineering Vol.32 No.10 Seiten 2578 bis 2580, bekannt.
Sie beruhen darauf, typisch drei (u.U. auch vier) individuell angepaßte Farbfilter
nacheinander in den Strahlengang vom Test-Objekt zum Helligkeitsmeßgerät hineinzuschwenken
und so die aktuelle Helligkeit für
die jeweilige dieser drei (oder vier) Grundfarben zu erfassen.
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Die
Anpassung der spektralen Empfindlichkeit der drei (oder vier) Kanäle an die
dort dargestellte Spektralwertfunktionen CIE x(lambda), y(lambda) und
z(lambda) muß aber
insbesondere für
die hier vorrangig interessierende Messung der farbmetrischen Charakteristika
von Selbstleuchtern, zu denen auch elektronische Bildschirme auf
der Basis der Kathodenstrahlröhren
oder auf der Basis von hinterleuchteten Flüssigkristall-Anzeigen gehören, sehr genau
erfolgen (H. Terstiege, D. Gundlach, "Characterizing the quality of colori meters", SID 1991 Digest, pp.
641). Um eine solche Anpassung durchzuführen, müssen deshalb die spektralen
Empfindlichkeiten der Detektorelemente sehr genau ermittelt werden, was
einen sehr zeitraubenden und arbeitsintensiven Anpassungsprozeß bedingt
(vergleiche I. Réti,
et.al.).
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Die
Genauigkeit einer spektralen Anpassung der opto-elektrischen Empfänger im
Meßgerät mit vorgeschalteten
Farbglasfiltern läßt sich
zwar um so genauer realisieren, je kleiner die Gesamttransmission
der Filter wird. Damit wird aber das Signal-Rausch-Verhältnis der
Meßeinrichtung
oft unzulässig
verschlechtert.
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Eine
weitere in der Praxis stark einschränkende Randbedingung ist durch
die Forderung gegeben, daß alle
Filter, die z.B. für
eine Kamera als dem Intensitäts-Meßgerät gefertigt
werden, gleiche optische Dicke aufweisen müssen, damit die Fokuslage der
Abbildung auf dem Detektor-Array der Kamera bei allen Filtern die
gleiche bleibt.
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Trotz
aller Aufwendungen kann eine spektrale Anpassung mit Farbglasfiltern
bei hinreichender Genauigkeit nur jeweils für eine spezifische spektrale Detektorempfindlichkeit
durchgeführt
werden. Jegliche Abweichung von dieser, der Anpassung zugrunde gelegten,
Empfindlichkeitsfunktion bedingt einen neuen zeitaufwendigen Anpassungs-
und Optimierungsprozeß für alle im
Strahlengang vor dem Meßgerät zu verwendenden
Filter.
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Jedoch
ist nicht nur die Erfassung von farbmetrischen Charakteristika einer
strahlenden Fläche von
technischem Interesse; immer stärker
trifft man auch eine manchmal durchaus gewollte, andererseits aber
nur schwer zu vermeidende Verschiebung von Farbeindrücken mit
der Betrachtungsrichtung an. Solche Effekte werden beispielsweise
zur Erhöhung der
Fälschungssicherheit
von Geldscheinen und anderen Dokumenten durch Anwendung von Sicherheits-Druckfarben
oder -Schreibtinten eingesetzt, aber auch zur Erhöhung der
Attraktivität
von Konsumgüter-Produkten
wie im Falle etwa der Effektlacke bei Automobilen oder tragbaren
Telefonen; oder man erfährt
sie als nicht-ideale, ungewollte, aber durch technische Zusammenhänge gegebene
Abhängigkeiten,
wie zum Beispiel in Form der Verschiebung von Farbeindruck und Leuchtdichte
in Abhängigkeit
von der Betrachtungsrichtung bei Bildschirmen auf der Basis von
Flüssigkristall-Zellen.
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Zum
technologischen Hintergrund sei darauf verwiesen, daß bei allen
bisher bekannten Verfahren zur spektralen Zerlegung, die mit Gittern
oder Prismen arbeiten, das Eingangssignal auf einen Eintrittsspalt
abgebildet werden muß,
da die Zerlegung in unterschiedliche Wellenlängen nur in jeweils einer Richtung
stattfindet, nämlich
senkrecht zur Spaltrichtung. Etwas Zweidimensionales, also eine
Flächen-
oder Bildinformation, kann mit all den vorbekannten Spektralapparaten
deshalb nicht übertragen
und analysiert werden. Auch ist das bekannte „tunable acusto-optical filter" nicht zu einer störungsfreien
Bildübertragung
bei gleichzeitiger Einstellbarkeit des Transmissionsspektrums in
der Lage. Die mit einem „Fabry-Perot-Etalon" grundsätzlich mögliche Spektralzerlegung
einer Zeileninformation wäre
nur auf eine aus einem Bild heraus isolierte einzelne Zeile anwendbar,
ein bildübertragendes
Spektrometer ist auch damit nicht zu erstellen.
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Allgemein
ist es aber oft wünschenswert,
aus der Aufnahme einer zweidimensionalen Strahlungsverteilung lichttechnische
Kennwerte wie etwa die Leuchtdichte oder die Farbkoordinaten bestimmen zu
können,
um so den apparativen und zeitlichen Aufwand des herkömmlichen
flächigen
Abtastens mittels motorisch gesteuerter mechanischer Filter-Verstellelemente
im Strahlengang vom Objekt zum Meßgerät reduzieren zu können. In
der Erkenntnis dieser Anforderungen der Praxis, auch etwa hinsichtlich
schnell aber reproduzierbar durchzuführender Messungen von Farbort
und Leuchtdichte beliebiger Testobjekte (emissiver, transmissiver
und reflektiver Art) als Funktion der Betrachtungsrichtung ohne
aufwendige motorisierte mechanische Detektor-Verstellelemente und
simultan zum gleichen Zeitpunkt oder zumindest zeitnah (um so Intensitätsvariationen
während
eines zeitlich ausgedehnten Abtastvorgangs auszuschließen), liegt
die Aufgabenstellung zu vorliegender Erfindung.
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Diese
Aufgabe ist gemäß den Hauptansprüchen dadurch
gelöst,
daß die
Messung nicht mehr aus einer Meßserie
mit typisch drei (oftmals vier, wahlweise auch mehreren zehn wie
z.B. 40 Filtern) alternativ in den Strahlenweg eingeschwenkten diskreten
Filter besteht. Vielmehr wird nun auf einen mechanischen Filterwechsel
ganz verzichtet und statt dessen ein als solches bekanntes elektrisch
durchstimmbares optisches Bandpass-Filter (ein sog. Monochromator)
in einem konoskopischen Strahlengang eingesetzt, um jeweils mit
einer Messung für alle
in Betracht kommenden Beobachtungsrichtungen bezüglich des Objekts gleichzeitig
bei stufenlos variierbarer Farbvorgabe genaue farbmetrische Beschreibungen
aufnehmen zu können.
Dabei wird zugleich die Richtungsabhängigkeit der Farbsättigung mit
erfaßt,
indem konisch vom Test-Objekt ausgehende, in sich parallele Bündel von
Elementarstrahlen zunächst
mittels einer großaperturigen
Sammel-Linse als „konoskopische
Figur" in deren
bildseitiger Fokalebene abgebildet werden, um dann diese depolarisiert durch
das Farb-Filter mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten
hindurch auf ein Detektor-Array zu projizieren.
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So
können
ohne bewegliche Elemente oder Einstellungserfordernisse im Strahlengang
für alle Betrachtungsrichtungen
die unterschiedlichen Farbintensitäten, also die objektspezifischen
Richtungsabhängigkeiten
von Leuchtdichte und Farbe gleichzeitig selektiv aufgenommen werden,
da die konisch von einem Flächenelement
am Test-Objekt ausgehenden, in sich parallelen Elementarstrahlenbündel mittels
der großaperturigen
fokussierenden Optik strahlengeometrisch so transformiert werden,
daß jeder
Punkt in der hinteren Brennebene der Transformationslinse einer
Ausbreitungsrichtung des von dem Meßfleck kommenden Lichtes entspricht.
Die so entstehende farbige Abbildung, "konoskopische Figur" genannt, enthält die komplette Information über die
Variation von Leuchtdichte und Farbe des vom Meßfleck ausgehenden Lichts in
Abhängigkeit
von der Betrachtungsrichtung in einer zweidimensionalen Darstellung
und wird für
eine quantitative Auswertung nach Farbe und Intensität (Leuchtdichte)
auf das Detektor-Array des nachfolgenden Meßgerätes projiziert.
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Diese
im Rahmen vorliegender Erfindung angewandte Transformation von Lichtausbreitungsrichtungen
in die flächige
Darstellung einer konoskopische Figur mittels einer Linse mit großer Apertur
ist aus der DE-AS 1 472 290 (dort insbesondere
2) als
solche vorbekannt und wird gemäß der
DE 196 37 131 A1 zum
Beurteilen des Reflexionsverhaltens elektrooptischer Anzeigeelemente
angewandt. Die Transformationsoptik fokussiert die einzelnen vom erfaßten Flächenelement
des Test-Objektes konisch ausgehend in sich parallelen Elementarstrahlenbündel in
eine Abbildungsebene, in welcher dann jeder Punkt strahlengeometrisch
der Abstrahlrichtung eines der Strahlenbündel zugeordnet ist.
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Bei
dem Verfahren und der Einrichtung zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung
und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden,
transmittierenden oder reflektivstrahlenden Objekten werden, insoweit
vergleichbar, nach vorliegender Erfindung die Intensitäten der
vom Test-Objekt aufnehmbaren Strahlung jeweils für alle Beobachtungsrichtungen
gleichzeitig über
eine Mehrzahl von Strahlenbündeln
für unterschiedliche Spektralbereiche
nacheinander durch ein unmittelbar elektrisch einstellbares Farb-Filter
hindurch gemessen. Hierbei kann der Abstand der Mittenwellenlängen des
optischen Bandpasses den jeweiligen Erfordernissen und Genauigkeitsansprüchen angepaßt werden
und so die zur Messung und Auswertung erforderliche Zeitdauer optimiert
werden. Diese Lösung zeichnet
sich deshalb durch genauere Arbeitsweise bei dennoch größerer Zuverlässigkeit
des Meßergebnisses
aus, verglichen mit dem herkömmlichen,
sukzessiven Einschwenken von drei oder vier individuellen Farbfiltern
in den Strahlengang zunächst
zum Kalibrieren und dann auch wieder zum Messen; und auch verglichen
mit der ohnehin nur diskreten Frequenzabstimmung bei einer Serienschaltung
aus Monochromator und zu verschwenkendem ETALON im Einzelstrahl.
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Zusätzliche
Weiterbildungen und Alternativen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung eines
auf das Wesentliche abstrahierten Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Einrichtung
zum Ausüben
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt das Prinzip des erfindungsgemäßen Einsatzes
eines durchstimmbaren Farbfilters im Strahlengang hinter einem Test-Objekt,
dessen farbmetrischen Kennwerte über
einen opto-elektrischen Wandler ermittelt werden.
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Im
Strahlengang 11 zwischen einem Test-Objekt 12 und
einem Meßgerät 13 liegt
ein einstellbares Farb-Filter 14. Das Test-Objekt 12 ist
eine beispielsweise im sichtbaren Spektrum wirkende Strahlungsquelle.
Diese kann gleichermaßen
etwa als strahlungsemittierende Halbleiterdiode selbst-strahlend
(also optisch aktiv) oder als Flüssigkristallanordnung
transmissiv strahlend bzw. als bedruckte Oberfläche reflektierend (also optisch
passiv) sein. Das Meßgerät 13 ist
der Strahlenausbreitung entgegen gerichtet, nimmt also die Abstrahlung
vom Test-Objekt 12 durch das Filter 14 hindurch
auf. Dieses dient als elektrisch einstellbarer optischer Bandpaß und beschränkt dadurch
die Messung auf einen bestimmten auswählbaren Spektralanteil der
Strahlung von der Strahlungsquelle.
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Wenn
der auszumessende Spektralanteil des das Meßgerät 13 erreichenden
Lichts geändert werden
soll, um die Strahlungsintensität
des Test-Objekts 12 auch für andere Spektralgebiete zu erfassen,
wird somit nun im Gegensatz zu den Vorkehrungen nach dem Stand der
Technik das Filter 14 nicht mehr körperlich ausgetauscht, sondern
es wird erfindungsgemäß ein Filter 14 angewandt,
dessen spektrale Durchlaßcharakteristik
sich mittels einer elektrischen Ansteuerung 15 kontinuierlich
verändern
läßt. Wenn
auch das Meßgerät 13 möglichst
unabhängig
von der momentanen Intensität
der aufgenommenen Strahlung arbeitet, wird doch vorzugsweise die
Mittenwellenlänge 29 der
momentanen Farbvorgabe aus der Ansteuerung 15 auch in das Meßgerät 13 bzw.
in eine ihm nachgeschaltete Auswerte-Elektronik 28 eingegeben,
schon um für
weitere Auswertungen die aktuell gemessene Strahlungsintensität in einem
vom Meßgerät 13 oder
der Auswerte-Elektronik 28 auszugebenden Meßprotokoll der
momentanen Durchlaßwellenlänge des
Filters 14 zuordnen zu können.
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Die
in der Praxis unvermeidbaren Nichtidealitäten der spektralen Transmission
des optischen Filters 14 mit Bandpaßverhalten werden einmal zusammen
mit der nicht-ideal konstanten spektralen Empfindlichkeit der Empfängeranordnung
des Meßgerätes 13 individuell
für jede
Kombination von Filter 14 und Empfänger 13 als Funktion
der Wellenlänge
der Strahlung ausgemessen und können
dann bei der Auswertung numerisch kompensiert werden.
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Ein
solches elektrisch durchstimmbares Filter 14 mit Farb-Bandpaßverhalten
kann eine Interferometeranordnung sein, wie sie unter der Handelsbezeichnung „SpectraCube" am Markt ist. Für den Einbau
in den Strahlengang 11 vorteilhafter, da flacher bauend,
sind die sog. Lyot- oder Solc-Elemente als Filter 14 mit
elektrisch steuerbaren doppelbrechenden Elementen.
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Mittels
eines einzelligen Meßgerätes 13 können die
farbmetrischen Kenngrößen eines
Test-Objektes 12 für
das Integral der Strahlungsintensität von dessen erfaßter Elementarfläche 21 ermittelt
werden, nämlich über alle
Abstrahlungs- oder Betrachtungsrichtungen dieser Elementarfläche 21 gemittelt.
Für eine
richtungsselektive Messung dagegen wird die konisch sich aufweitende
Abstrahlung 20 – 20 vom Test-Objekt 12 mittels
einer dafür
hinreichend großaperturigen
Konvergenz- oder Sammel-Linse 17 in deren bildseitige Fokus- oder Abbildungsebene,
nachstehend als Bildebene 18 bezeichnet, projiziert. In dieser
entspricht dadurch, also aufgrund der Strahlengeometrie durch die
Sammel-Linse 17, jeder Abbildungs-Punkt 19 dem
Abstrahlwinkel eines der Elementar-Strahlen 20, die emissiv
oder reflektiv vom Test-Objekt 12 ausgehen. Die dadurch
in der Bildebene 18 erzeugte sog. konoskopische Figur wird
mittels einer zweiten Optik 22 auf ein nun nicht einzellig arbeitendes
Meßgerät, sondern
auf ein Array-Meßgerät 13 projiziert,
etwa eine nicht farbempfindliche CCD-Flächenkamera. Dadurch ist dort
jedes deren Empfänger-
oder Detektorelemente (in der Skizze nicht eigens dargestellt) einem
bestimmten Abbildungs-Punkt 19 (oder mehreren einander
benachbarten Abbildungs-Punkten 19, über deren Intensitäten dann
in diesem Detektorelement gemittelt wird), und somit auch einer
bestimmten Abstrahlrichtung am Test-Objekt 12 (bzw. einem
engen Bündel
von Abstrahlrichtungen) strahlengeometrisch eindeutig zugeordnet.
Das elektrische Ausgangssignal 24 des jeweiligen Detektorelementes
im Detektor-Array des Meßgerätes 13 ist
deshalb ein Maß für die Strahlungsintensität in der
bestimmten Richtung des diesem Abbildungs-Punkt 19 zugeordneten
Elementar-Strahles 20 über
einen gewissen engen Spektralbereich, der am Filter 14 eingestellt
wurde.
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Durch
Blenden 23 im Strahlengang 11 können je
nach deren Apertur und Positionierung bezüglich der optischen Systemachse
die Lage und Größe der auf
dem Test-Objekt 12 erfaßten Elementarfläche 21 bestimmt
oder bestimmte Abbildungs-Punkte 19 – also ausgewählte Elementarstrahlrichtungen 20 vom Objekt 12 – ausgeblendet
werden. Beispielsweise führt
eine Blende 23 im Bereich der konoskopischen Figur, da
in deren Abbildungsebene 18 jeder Punkt einer spezifischen
Ausbreitungsrichtung des Lichtes 20 entspricht, zum Ausblenden
bestimmter Betrachtungsrichtungen, die dadurch von der Messung ausgeschlossen
werden. So kann für
die Messung eine Beschränkung
auf bestimmte bevorzugte Betrachtungsrichtungen erfolgen. Andererseits
kann auch eine Blende 23 so angeordnet werden, daß sie in
der Ebene 18 des Objektbildes – und damit für die Auswertung über das
Detektor-Array des Meßgerätes 13 etwa
in Form einer CCD-Kamera – zur
Begrenzung des dargestellten, also des meßtechnisch erfaßten Flächenelementes 21 führt.
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Da
durchstrahlbare Gegenstände
mit doppelbrechenden Eigenschaften wie die erwähnten Solc-Elemente als Filter 14 zum
visuellen Sichtbarmachen der Effekte der optischen Doppelbrechung mit
linearen Polarisatoren ausgestattet sind, können die Messungen störende Effekte
auftreten, wenn auch das Objekt 12 linear polarisiertes
Licht liefert, wie im Falle der mit Polfolien (Polarisator und Analysator)
belegten Flüssigkristall-Displays
als den Test-Objekten 12. Deshalb liegt dann in dem – über das
durchstimmbare optische Filter 14 mit Bandpaßcharakteristik
verlaufenden – Strahlengang 11 ein Depolarisator 16,
wie er als Quarz-(Keil-)Platte oder als Lichtleitfaser-Platte handelsüblich ist.
Ein Depolarisator 16, der nicht aus diskreten Elementen
zusammengesetzt ist, wie z.B. im Falle der Quarz-(Keil-)Platten, kann an grundsätzlich beliebigen
Stellen im richtungsselektiv erfaßten Strahlengang 11 angebracht
werden. Wenn der Depolarisator 16 aber ein regelmäßiges flächiges Muster
aufweist (wie z.B. die Pixelstruktur im Querschnitt einer Glasfaserplatte),
dann wird ein solcher Depolarisator 16 in der Nähe der Stelle
angebracht, wo im Strahlen gang 11 die auf das Meßgerät 13 abzubildende
konoskopische Figur – als
das von der großaperturigen
Sammel-Linse 17 erzeugte reelle Bild der Abstrahlung 20 – 20 vom
Objekt 12 – vorliegt,
wie insbesondere in der hinteren Brennebene als der Bildebene 18 der Sammel-Linse 17.
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Zur
Korrektur des nichtidealen Verhaltens der gesamten Meßanordnung 13 über dem
Strahlengang 11 kann die Emission einer nach spektraler
Intensitätsverteilung
bekannten Referenzquelle als Test-Objekt 12 ausgemessen
und damit eine spektrumsabhängige
Tabelle erstellt werden, die dann bei der Verarbeitung der Ausgangssignale 24 im
Rechner der Auswerte-Elektronik 28 zum rechnerischen Ausgleich
des nichtidealen Verhaltens der Gesamtanordnung dient. Im Gegensatz
zu den herkömmlicherweise
eingesetzten diskreten Farbfiltern auf Farbglas-Basis, bei deren
Verwendung alle Detektorelemente des Meßgerätes 13 untereinander
gleich sein müssen,
um für
verschiedene Spektralbereiche und für verschiedene Beobachtungsrichtungen
miteinander vergleichbare Meßergebnisse
zu erzielen, kann deshalb nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren
jedes einzelne Meßgerät 13 sehr
genau auf die in der Praxis nie idealen Eigenschaften des verwendeten
Detektorelemente (z.B. hinsichtlich ihrer unterschiedlichen spektralen
Empfindlichkeiten) kalibriert werden.
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Über die
konoskopische Abbildung in der Bildebene 18 ist also im
Detektor-Ausgangssignal 24 die spezifische spektrale Abhängigkeit
enthalten, wenn sich im Strahlengang 11 das elektrisch
durchstimmbare optische Filter 14 mit Bandpaßverhalten befindet.
Auch das ist vorzugsweise wie dargestellt in der Nähe der Abbildungsebene 18 für die konoskopische
Figur plaziert, aber ggf. hinter dem Depolarisator 16,
damit unpolarisiertes Licht innerhalb der apparativ gegebenen geometrischen
Grenzen durch das Filter 14 hindurchtreten kann. Je nach
der Konstruktion und Anordnung der Sammel-Linse 17 als
der konoskopischen Optik im Detail kommen aber auch andere Stellen
im Strahlengang 11 für
die Lage des durchstimmbaren optischen Bandpaß-Filters 14 samt davorgelegenem
Depolarisator 16 in Betracht (z.B. an den Orten weiterer
Bilder der konoskopischen Figur oder des Objektes 12).
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Zur
Messung der spektralen Verteilung des – beispielsweise von Objekten
12 wie
Banknoten bzw. von Konsumgütern
oder Printmedien mit sicherheitstechnischen bzw. mit dekorativen
Druckbildern – reflektierten
Lichts in spektraler Abhängigkeit
von der Betrachtungs richtung wird das reflektierende Test-Objekt
12 zunächst mit
einem Lichtbündel
von einstellbarer Geometrie beleuchtet, in dessen Grundfläche das
Test-Objekt
12 liegt. Diese Bestrahlung
25 wird
zweckmäßigerweise
dadurch erzielt, daß ein
variabel geneigter paralleler Strahl weißen Lichts dem oben besprochenen
Strahlengang
11 entgegen, also von der Sammel-Linse
17 her
gegen die Oberfläche des
Test-Objektes
12 gerichtet wird. Das wird vorzugsweise
wie zeichnerisch skizziert über
einen nahe der ersten Bildebene
18 quer zum Strahlengang
11 verschiebbaren
Projektor mit divergierendem Licht durch die Sammel-Linse
17 hindurch
realisiert. Der Projektor seinerseits wird dafür zweckmäßigerweise über einen flexiblen Lichtleiter
31 aus
einer abseits angeordneten Lichtquelle
30 gespeist (wie diesbezüglich, und
auch hinsichtlich einer Bestrahlungsalternative, detaillierter in
der eigenen
DE 1 96 37
131 A1 näher
beschrieben; worauf hier zur Vermeidung von Wiederholungen voll-inhaltlich
Bezug genommen wird).
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Bei
einem translucenten Test-Objekt 12 dagegen wird vorteilhafterweise
konzentrisch zur optischen Achse des System-Strahlenganges 11 ein konvergierendes
Bündel
weißen
Lichts von hinten direkt auf das Test-Objekt 12 fokussiert;
oder es wird in oder nahe bei der rückwärtigen, (in der Zeichnung links,
nicht dargestellt) hinter dem Test-Objekt 12 gelegenen
Brennebene einer Linse paralleles weißes Licht auf das Test-Objekt 12 fokussiert.
Alternativ kann das Test-Objekt 12 aber auch durch eine
flächig gleichmäßig diffus
abstrahlende Beleuchtungseinrichtung hinterleuchtet werden, um die
richtungsabhängig
auszumessende geneigte Abstrahlung 20 zu erzielen.