DE19950176A1 - Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden oder reflektivstrahlenden Objekten - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden oder reflektivstrahlenden Objekten

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Abstract

Bei einem Verfahren und einer Einrichtung zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden oder reflektivstrahlenden Objekten werden die Intensitäten der vom Test-Objekt aufnehmbaren Strahlung nacheinander für unterschiedliche Spektralbereiche durch ein Farb-Filter hindurch gemessen, was sich durch genauere Arbeitsweise bei dennoch größerer Zuverlässigkeit des Meßergebnisses auszeichnet, wenn - statt des herkömmlichen, sukzessiven Einschwenkens von drei oder vier individuellen Filtern in den Strahlengang hinein - zum Kalibrieren und dann auch zum Messen ein stets im Strahlengang verbleibendes Farb-Filter mit elektrisch durchstimmbarem optischen Bandpaßverhalten eingesetzt wird. Um die Richtungsabhängigkeit der Farbsättigung mit zu erfassen, werden konisch vom Test-Objekt ausgehende, in sich parallele Bündel von Elementarstrahlen zunächst mittels einer großaperturigen Sammel-Linse als konoskopische Figur abgebildet, um dann diese - vorzugsweise depolarisiert - durch das Farb-Filter mit elektrisch durchstimmbarem optischen Bandpaßverhalten hindurch auf ein Detektor-Array zu projizieren. So können ohne bewegliche Elemente oder Einstellungserfordernisse im Strahlengang für unterschiedliche Betrachtungsrichtungen die unterschiedlichen Farbintensitäten selektiv aufgenommen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4.
Die gattungsgemäßen Maßnahmen sind etwa aus den Beiträgen von I. Ghilczy et al "Tri­ stimulus colorimetry with CCD cameras for video display units" in Proc. Eurodisplay 1993, Beitrag VIQ-P6 (Seiten 427 bis 430), oder von I. Réti et al "Filter matching for ima­ ging colorimetry" in Optical Engineering Vol. 32 No. 10 Seiten 2578 bis 2580, bekannt. Sie beruhen darauf, typisch drei (u. U. auch vier) individuell angepaßte Farbfilter nacheinander in den Strahlengang vom Test-Objekt zum Helligkeitsmeßgerät hineinzuschwenken und so die aktuelle Helligkeit für die jeweilige dieser drei (oder vier) Grundfarben zu erfassen.
Die Anpassung der spektralen Empfindlichkeit der drei (oder vier) Kanäle an die dort dar­ gestellte Spektralwertfunktionen CIE x(lambda), y(lambda) und z(lambda) muß aber insbe­ sondere für die Messung der farbmetrischen Charakteristika von Selbstleuchtern, zu denen auch elektronische Bildschirme auf der Basis der Kathodenstrahlröhren oder auf der Basis von hinterleuchteten Flüssigkristall-Anzeigen gehören, sehr genau erfolgen (H. Terstiege, D. Gundlach, "Characterizing the quality of colorimeters", SID 1991 Digest, pp. 641). Um eine solche Anpassung durchzuführen, müssen deshalb die spektralen Empfindlichkeiten der Detektorelemente sehr genau ermittelt werden, was einen sehr zeitraubenden und ar­ beitsintensiven Anpassungsprozess bedingt (vergleiche I. Résti, et. al.).
Die Genauigkeit einer spektralen Anpassung der opto-elektrischen Empfänger im Meßgerät mit vorgeschalteten Farbglasfiltern läßt sich zwar umso genauer realisieren, je kleiner die Gesamttransmission der Filter wird. Damit wird aber das Signal-Rausch-Verhältnis der Meßeinrichtung oft unzulässig verschlechtert.
Eine weitere in der Praxis stark einschränkende Randbedingung ist durch die Forderung gegeben, daß alle Filter, die z. B. für eine Kamera als dem Intensitäts-Meßgerät gefertigt werden, gleiche optische Dicke aufweisen müssen, damit die Fokuslage der Abbildung auf dem Detektor-Array der Kamera bei allen Filtern die gleiche bleibt.
Trotz aller Aufwendungen kann eine spektrale Anpassung mit Farbglasfiltern bei hinrei­ chender Genauigkeit nur jeweils für eine spezifische spektrale Detektorempfindlichkeit durchgeführt werden. Jegliche Abweichung von dieser, der Anpassung zugrunde gelegten, Empfindlichkeitsfunktion bedingt einen neuen zeitaufwendigen Anpassungs- und Optimie­ rungsprozeß für alle im Strahlengang vor dem Meßgerät zu verwendenden Filter.
Jedoch ist nicht nur die Erfassung von farbmetrischen Charakteristika einer strahlenden Fläche von technischem Interesse; immer stärker trifft man auch eine manchmal durchaus gewollte, andererseits aber nur schwer zu vermeidende Verschiebung von Farbeindrücken mit der Betrachtungsrichtung an. Solche Effekte werden beispielsweise zur Erhöhung der Fälschungssicherheit von Geldscheinen und anderen Dokumenten durch Anwendung von Sicherheits-Druckfarben oder -Schreibtinten eingesetzt, aber auch zur Erhöhung der At­ traktivität von Konsumgüter-Produkten wie im Falle etwa der Effektlacke bei Automobilen oder tragbaren Telefonen; oder man erfährt sie als nicht-ideale, ungewollte, aber durch technische Zusammenhänge gegebene Abhängigkeiten, wie zum Beispiel in Form der Ver­ schiebung von Farbeindruck und Leuchtdichte in Abhängigkeit von der Betrachtungsrich­ tung bei Bildschirmen auf der Basis von Flüssigkristall-Zellen.
Allgemein ist es oft wünschenswert, aus der Aufnahme einer zweidimensionalen Strah­ lungsverteilung lichttechnische Kennwerte wie etwa die Leuchtdichte oder die Farbkoordi­ naten bestimmen zu können, um so den apparativen und zeitlichen Aufwand des her­ kömmlichen flächigen Abtastens mittels motorisch gesteuerter mechanischer Filter-Verstellelemente im Strahlengang vom Objekt zum Meßgerät reduzieren zu können. In der Erkenntnis dieser Anforderungen der Praxis, auch etwa hinsichtlich schnell aber reprodu­ zierbar durchzuführender Messungen von Farbort und Leuchtdichte beliebiger Testobjekte (emissiver, transmissiver und reflektiver Art) als Funktion der Betrachtungsrichtung ohne aufwendige motorisierte mechanische Detektor-Verstellelemente und simultan zum glei­ chen Zeitpunkt oder zumindest zeitnah (um so Intensitätsvariationen während eines zeitlich ausgedehnten Abtastvorgangs auszuschließen), liegt die Aufgabenstellung zu vorliegender Erfindung.
Diese Aufgabe ist gemäß den Hauptansprüchen dadurch gelöst, daß die Messung nicht mehr aus einer Meßserie mit typisch drei (oder allenfalls vier) alternativ in den Strahlen­ weg eingeschwenkten diskreten Filter besteht. Vielmehr wird nun auf einen mechanischen Filterwechsel ganz verzichtet und stattdessen ein als solches bekanntes elektrisch durch­ stimmbares optisches Bandpass-Filter (ein sog. Monochromator) eingesetzt, um für vorge­ gebene Beobachtungsrichtungen bezüglich des Objekts bei stufenloser Farbvorgabe jeweils eine genaue farbmetrische Beschreibung aufnehmen zu können.
Bei dem Verfahren und der Einrichtung zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden oder reflektiv­ strahlenden Objekten werden also nach vorliegender Erfindung die Intensitäten der vom Test-Objekt aufnehmbaren Strahlung nacheinander für unterschiedliche Spektralbereiche durch ein unmittelbar elektrisch einstellbares Farb-Filter hindurch gemessen. Hierbei kann der Abstand der Mittenwellenlängen des optischen Bandpasses den jeweiligen Erfordernis­ sen und Genauigkeitsansprüchen angepaßt werden und so die zur Messung und Auswer­ tung erforderliche Zeitdauer optimiert werden. Diese Lösung zeichnet sich durch genauere Arbeitsweise bei dennoch größerer Zuverlässigkeit des Meßergebnisses aus, verglichen mit dem herkömmlichen, sukzessiven Einschwenken von drei oder vier individuellen Farbfil­ tern in den Strahlengang zunächst zum Kalibrieren und dann auch wieder zum Messen.
Um die Richtungsabhängigkeit der Farbsättigung mit zu erfassen, werden konisch vom Test-Objekt ausgehende, in sich parallele Bündel von Elementarstrahlen zunächst mittels einer großaperturigen Sammel-Linse als "konoskopische Figur" in deren bildseitiger Fo­ kalebene abgebildet, um dann diese - vorzugsweise depolarisiert - durch das Farb-Filter mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten hindurch auf ein Detektor-Array zu projizieren. So können ohne bewegliche Elemente oder Einstellungserfordernisse im Strahlengang für unterschiedliche Betrachtungsrichtungen die unterschiedlichen Farbinten­ sitäten selektiv aufgenommen werden. Dadurch werden objektspezifische Richtungsabhän­ gigkeiten von Leuchtdichte und Farbe gleichzeitig erfaßt, da die konisch von einem Flä­ chenelement am Test-Objekt ausgehenden, in sich parallelen Elementarstrahlenbündel mittels der großaperturigen fokussierenden Optik strahlengeometrisch so transformiert werden, daß jeder Punkt in der hinteren Brennebene der Transformationslinse einer Aus­ breitungsrichtung des von dem Meßfleck kommenden Lichtes entspricht. Die so entstehen­ de farbige Figur, "konoskopische Figur" genannt, enthält die komplette Information über die Variation von Leuchtdichte und Farbe des vom Meßfleck ausgehenden Lichts in Ab­ hängigkeit von der Betrachtungsrichtung in einer zweidimensionalen Darstellung. Sie wird für eine quantitative Auswertung nach Farbe und Intensität (Leuchtdichte) auf das Detek­ tor-Array des nachfolgenden Meßgerätes projiziert.
Diese Transformation von Lichtausbreitungsrichtung in die flächige Darstellung einer ko­ noskopische Figur mittels einer Linse mit großer Apertur ist aus der DE-AS 14 72 290 (dort insbesondere. Fig. 2) als solche vorbekannt. Die Transformationsoptik fokussiert die einzelnen vom erfaßten Flächenelement des Test-Objektes konisch ausgehenden parallelen Elementarstrahlenbündel in eine Abbildungsebene, in welcher dann jeder Punkt strahlen­ geometrisch der Abstrahlrichtung eines der Strahlenbündel zugeordnet ist.
Zusätzliche Weiterbildungen und Alternativen sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung eines auf das Wesentliche abstra­ hierten Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Ausüben des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt das Prinzip des erfindungsgemäßen Einsatzes eines durchstimmbaren Farbfilters im Strahlengang hinter einem Test-Objekt, dessen farbmetri­ schen Kennwerte über einen opto-elektrischen Wandler ermittelt werden.
Im Strahlengang 11 zwischen einem Test-Objekt 12 und einem Meßgerät 13 liegt ein ein­ stellbares Farb-Filter 14. Das Objekt 12 ist eine beispielsweise im sichtbaren Spektrum wirkende Strahlungsquelle. Diese kann gleichermaßen etwa als strahlungsemittierende Halbleiterdiode selbst-strahlend (also optisch aktiv) oder als Flüssigkristallanordnung transmissiv strahlend bzw. als bedruckte Oberfläche reflektierend (also optisch passiv) sein. Das Meßgerät 13 ist der Strahlenausbreitung entgegen gerichtet, nimmt also die Ab­ strahlung vom Objekt 12 durch das Filter 14 hindurch auf. Dieses dient als elektrisch ein­ stellbarer optischer Bandpaß und beschränkt dadurch die Messung auf einen bestimmten auswählbaren Spektralanteil der Strahlung.
Wenn der auszumessende Spektralanteil des das Meßgerät 13 erreichenden Lichts geändert werden soll, um die Strahlungsintensität des Test-Objekts 12 auch für andere Spektralge­ biete zu erfassen, wird somit nun im Gegensatz zu den Vorkehrungen nach dem Stand der Technik das Filter 14 nicht mehr körperlich ausgetauscht, sondern es wird erfindungsge­ mäß ein Filter 14 angewandt, dessen spektrale Durchlaßcharakteristik sich mittels einer elektrischen Ansteuerung 15 kontinuierlich verändern läßt. Wenn auch das Meßgerät 13 möglichst unabhängig von der momentanen Intensität der aufgenommenen Strahlung ar­ beitet, wird doch vorzugsweise die Mittenwellenlänge 29 der momentanen Farbvorgabe aus der Ansteuerung 15 auch in das Meßgerät 13 bzw. in eine ihm nachgeschaltete Aus­ werte-Elektronik 28 eingegeben, schon um für weitere Auswertungen die aktuell gemesse­ ne Strahlungsintensität in einem vom Meßgerät 13 oder der Auswerteeinheit 28 auszuge­ benden Meßprotokoll der momentanen Durchlaßwellenlänge des Filters 14 zuordnen zu können.
Die in der Praxis unvermeidbaren Nichtidealitäten der spektralen Transmission des opti­ schen Bandpassfilters 14 werden einmal zusammen mit der nicht-ideal konstanten spek­ tralen Empfindlichkeit der Empfängeranordnung des Meßgerätes 13 individuell für jede Kombination von Bandpaß 14 und Empfänger 13 als Funktion der Wellenlänge des Lichts ausgemessen und können dann bei der Auswertung 28 numerisch kompensiert werden.
Ein solches elektrisch durchstimmbares Farb-Filter 14 mit Bandpaßverhalten kann eine Interferometeranordnung sein, wie sie unter der Handelsbezeichnung "SpectraCube" am Markt ist. Für den Einbau in den Strahlengang 11 vorteilhafter, da flacher bauend, sind die sog. Lyot- oder Solc-Filter 14 mit elektrisch steuerbaren doppelbrechenden Elementen.
Mittels eines einzelligen Meßgerätes 13 können die farbmetrischen Kenngrößen eines Ob­ jektes 12 für das Integral der Strahlungsintensität von dessen erfaßter Elementarfläche 21 ermittelt werden, nämlich über alle Abstrahlungs- oder Betrachtungsrichtungen dieser Elementarfläche 21 gemittelt. Für eine richtungsselektive Messung dagegen wird die ko­ nisch sich aufweitende Abstrahlung 20-20 vom Objekt 12 mittels einer dafür hinreichend großaperturigen Konvergenz-Linse 17 in deren bildseitige Fokus- oder Abbildungsebene 18 projiziert. In dieser entspricht dadurch, also aufgrund der Strahlengeometrie durch die Linse 17, jeder Punkt 19 dem Abstrahlwinkel eines der Elementar-Strahlen 20, die emissiv oder reflektiv vom Test-Objekt 12 ausgehen. Die dadurch in der Bildebene 18 erzeugte sog. konoskopische Figur wird mittels einer zweiten Optik 22 auf ein nun nicht einzellig arbeitendes Meßgerät, sondern auf ein Array-Meßgerät 13 projiziert, etwa eine nicht far­ bempfindliche CCD-Flächenkamera. Dadurch ist dort jedes deren Empfänger- oder De­ tektorelemente (in der Skizze nicht eigens dargestellt) einem bestimmten Abbildungspunkt 19 (oder mehreren einander benachbarten Punkten 19, über deren Intensitäten dann in die­ sem Detektorelement gemittelt wird), und somit auch einer bestimmten Abstrahlrichtung am Test-Objekt 12 (bzw. einem engen Bündel von Abstrahlrichtungen) strahlengeome­ trisch eindeutig zugeordnet. Das elektrische Ausgangssignal 24 des jeweiligen Detekto­ relementes im Detektorarry des Meßgerätes 13 ist deshalb ein Maß für die Strahlungsinten­ sität in der bestimmten Richtung des diesem Abbildungs-Punkt 19 zugeordneten Elemen­ tar-Strahles 20 über einen gewissen engen Spektralbereich, der am Filter 14 eingestellt wurde.
Durch Blenden 23 im Strahlengang 11 können je nach deren Apertur und Positionierung bezüglich der optischen Systemachse die Lage und Größe der auf dem Test-Objekt 12 er­ faßten Elementarfläche 21 bestimmt oder bestimmte Abbildungs-Punkte 19 - also ausge­ wählte Elementarstrahlrichtungen 20 vom Objekt 12 - ausgeblendet werden. Beispielswei­ se führt eine Blende 23 im Bereich der konoskopischen Figur, da in deren Abbildungsebe­ ne 18 jeder Punkt einer spezifischen Ausbreitungsrichtung des Lichtes 20 entspricht, zum Ausblenden bestimmter Betrachtungsrichtungen, die dadurch von der Messung ausge­ schlossen werden. So kann für die Messung eine Beschränkung auf bestimmte bevorzugte Betrachtungsrichtungen erfolgen. Andererseits kann auch eine Blende 23 so angeordnet werden, daß sie in der Ebene 18 des Objektbildes - und damit für die Auswertung über das Detektor-Array des Meßgerätes 13 etwa in Form einer CCD-Kamera - zur Begrenzung des dargestellten, also des meßtechnisch erfaßten Flächenelementes 21 führt.
Da durchstrahlbare Gegenstände mit doppelbrechenden Eigenschaften wie die erwähnten Solc-Filter 14 zum visuellen Sichtbarmachen der Effekte der optischen Doppelbrechung mit linearen Polarisatoren ausgestattet sind, können die Messungen störende Effekte auf­ treten, wenn auch das Objekt 12 linear polarisiertes Licht liefert, wie im Falle der mit Pol­ folien (Polarisator und Analysator) belegten Flüssigkristall-Displays als den Test-Objekten 12. Deshalb ist dann in dem - über das durchstimmbare optische Bandpaß-Filter 14 verlau­ fenden - Strahlengang 11 ein Depolarisator 16 zweckmäßig, wie er als Quarz-(Keil-)Platte oder als Lichtleitfaser-Platte handelsüblich ist. Ein Depolarisator 16, der nicht aus diskreten Elementen zusammengesetzt ist, wie z. B. im Falle der Quarz-(Keil-)Platten, kann an grundsätzlich beliebigen Stellen im richtungsselektiv erfaßten Strahlengang 11 angebracht werden. Wenn der Depolarisator 16 aber ein regelmäßiges flächiges Muster aufweist (wie z. B. die Pixelstruktur im Querschnitt einer Glasfaserplatte), dann wird ein solcher Depola­ risator 16 in der Nähe der Stelle angebracht, wo im Strahlengang 11 die auf das Meßgerät 13 abzubildende konoskopische Figur - als das von der großaperturigen Sammel-Linse 17 erzeugte reelle Bild der Abstrahlung 20-20 vom Objekt 12 - vorliegt, wie insbesondere in der hinteren Brennebene 18 der Linse 17.
Zur Korrektur des nichtidealen Verhaltens der gesamten Meßanordnung 13 über dem Strahlengang 11 kann die Emission einer nach spektraler Intensitätsverteilung bekannten Referenzquelle als Test-Objekt 12 ausgemessen und damit eine spektrumsabhängige Ta­ belle erstellt werden, die dann bei der Verarbeitung der Ausgangssignale 24 im Rechner 28 zum rechnerischen Ausgleich des nichtidealen Verhaltens der Gesamtanordnung dient. Im Gegensatz zu den herkömmlicherweise eingesetzten diskreten Farbfiltern auf Farbglas-Ba­ sis, bei deren Verwendung alle Detektorelemente des Meßgerätes 13 untereinander gleich sein müssen, um für verschiedene Spektralbereiche und für verschiedene Beobachtungs­ richtungen miteinander vergleichbare Meßergebnisse zu erzielen, kann deshalb nach die­ sem erfindungsgemäßen Verfahren jedes einzelne Meßgerät 13 sehr genau auf die in der Praxis nie idealen Eigenschaften des verwendeten Detektorelemente (z. B. hinsichtlich ihrer unterschiedlichen spektralen Empfindlichkeiten) kalibriert werden.
Über die konoskopische Abbildung in der Ebene 18 ist also im Detektor-Ausgangssignal 24 die spezifische spektrale Abhängigkeit enthalten, wenn sich im Strahlengang 11 das elektrisch durchstimmbare optische Bandpaßfilter 14 befindet. Auch das ist vorzugsweise wie dargestellt in der Nähe der Abbildungsebene 18 für die konoskopische Figur plaziert, aber ggf. hinter dem Depolarisator 16, damit unpolarisiertes Licht innerhalb der apparativ gegebenen geometrischen Grenzen durch das Filter 14 hindurchtreten kann. Je nach der Konstruktion und Anordnung der konoskopischen Optik 17 im Detail kommen aber auch andere Stellen im Strahlengang 11 für die Lage des durchstimmbaren optischen Band­ paß-Filters 14 samt ggf. davorgelegenem Depolarisator 16 in Betracht (z. B. an den Orten weiterer Bilder der konoskopischen Figur oder des Objektes 12).
Zur Messung der spektralen Verteilung des - beispielsweise von Objekten 12 wie Bankno­ ten bzw. von Konsumgütern oder Printmedien mit sicherheitstechnischen bzw. mit dekora­ tiven Druckbildern - reflektierten Lichts in spektraler Abhängigkeit von der Betrachtungs­ richtung wird das reflektierende Test-Objekt 12 zunächst mit einem Lichtbündel von ein­ stellbarer Geometrie beleuchtet, in dessen Grundfläche das Objekt 12 liegt. Diese Bestrah­ lung 25 wird zweckmäßigerweise dadurch erzielt, daß ein variabel geneigter paralleler Strahl weißen Lichts dem oben besprochenen Strahlengang 11 entgegen, also von der Linse 17 her gegen die Oberfläche des Objektes 12 gerichtet wird. Das wird vorzugsweise wie zeichnerisch skizziert über einen nahe der ersten Bildebene 18 quer zum Strahlengang 11 verschiebbaren Projektor mit divergierendem Licht durch die Linse 17 hindurch realisiert. Der Projektor seinerseits wird dafür zweckmäßigerweise über einen flexiblen Lichtleiter 31 aus einer abseits angeordneten Lichtquelle 30 gespeist (wie diesbezüglich, und auch hin­ sichtlich einer Bestrahlungsalternative, detaillierter in der eigenen DE 196 37 131 A1 nä­ her beschrieben; worauf hier zur Vermeidung von Wiederholungen voll-inhaltlich Bezug genommen wird).
Bei einem translucenten Test-Objekt 12 dagegen wird vorteilhafterweise konzentrisch zur optischen Achse des System-Strahlenganges 11 ein konvergierendes Bündel weißen Lichts von hinten direkt auf das Objekt 12 fokussiert; oder es wird in oder nahe bei der rückwärti­ gen, (in der Zeichnung links, nicht dargestellt) hinter dem Objekt 12 gelegenen Brennebene einer Linse paralleles weißes Licht auf das Objekt 12 fokussiert. Alternativ kann das Test-Objekt 12 aber auch durch eine flächig gleichmäßig diffus abstrahlende Beleuch­ tungseinrichtung hinterleuchtet werden, um die richtungsabhängig auszumessende geneigte Abstrahlung 20 zu erzielen.

Claims (14)

1. Verfahren zum Bestimmen der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrößen von selbststrahlenden oder reflektivstrahlenden Objekten, indem die Intensitäten der von einem Test-Objekt aufnehmbaren Strahlung nacheinan­ der durch unterschiedliche Farb-Filter hindurch gemessen werden, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein nicht mehr auszutauschendes Farb-Filter mit elektrisch durchstimm­ barem optischem Bandpaßverhalten durchstrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farb-Filter mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten in der Nähe der Ebene einer konosko­ pisch erzeugten Abbildung mehrerer vom Test-Objekt konisch ausgehender Strahlen durchstrahlt wird und diese gefilterte konoskopische Abbildung dann auf das Detek­ tor-Array eines Meßgerätes projiziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Farb-Filter mit elektrisch einstellbarem Bandpaßverhalten ein Depolarisator durchstrahlt wird.
4. Einrichtung zum Ausüben wenigstens eines der vorgenannten Verfahren zum Bestim­ men der spektralen Zusammensetzung und daraus ableitbarer farbmetrischer Kenngrö­ ßen von transmissiv oder reflektiv strahlenden Test-Objekten (12) mittels eines durch unterschiedliche Farb-Filter (14) hindurch angestrahlten Intensitäts-Meßgerätes (13), dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Meßgerät (13) ein Farbfilter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbfilter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten eine Interferometeranord­ nung enthält.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbfilter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten mit elektrisch steuerbaren doppelbrechenden Elementen ausgestattet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Farbfilter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten ein Depolarisator (16) ange­ ordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Depolarisator (16) eine optische Platten-Anordnung vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Depolarisator (16) eine Lichtleitfaser-Platte vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Farb­ filter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten nahe der ko­ noskopisch darstellenden Bildebene (18) einer großaperturigen fokussierenden Linse (17) angeordnet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbfilter (14) mit elektrisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten hinter und ein Depolarisator (16) vor der Bildebene (18) der konoskopischen Linse (17) angeordnet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbildungse­ bene (18) mit der konoskopisch erzeugten Figur hinter dem Farbfilter (14) mit elek­ trisch durchstimmbarem optischem Bandpaßverhalten auf ein Detektor-Array des Meß­ gerätes (13) projiziert ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für das Durchstimmen des optischen Bandpaßverhaltens des Farbfilters (14) eine elektrische Ansteuerung (15) vorgesehen ist, deren aktuelle Farbvorgabe auch in das Meßgerät (13) bzw. in eine ihm nachgeschaltete Auswerteelektronik (28) eingespeist ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein reflektiv strahlendes Objekt (12) mit einem Bündel weißen Lichts durch die Linse (17) für die konoskopisch erzeugte Abbildung hindurch belichtet ist.
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