DE19949822A1 - Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor mit einer Schutzvorrichtung - Google Patents
Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor mit einer SchutzvorrichtungInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß wird ein Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor vorgeschlagen, bei dem eine Steuerschaltung die Temperatur des Elektrostarters oder der Kohlenbürsten überwacht und gegebenenfalls den Hauptstrom begrenzt oder abschaltet. Die Temperatur wird indirekt über die Spannungswelligkeit im Hauptstromkreis zwischen der Batterie und dem Elektrostarter mittels eines Vergleichs bestimmt. Auftretende Fehler können als Meldung in einem Fehlerspeicher abgespeichert werden und gegebenenfalls beim nächsten Serviceintervall abgefragt und korrigiert werden.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Elektrostarter für einen
Verbrennungsmotor nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es
ist bekannt, zum Beispiel durch Messung des Ankerstromes
oder der Temperatur der Kohlebürsten mit entsprechenden
Sensoren die thermische Belastung des Elektrostarters (oder
in Kurzform Starter genannt) zu ermitteln. Die bekannten
Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie relativ
aufwendig sind, da zusätzliche Sensoren benötigt werden. Zum
Beispiel wird für die Temperaturmessung ein entsprechender
Temperatursensor benötigt, der sich in der Nähe der
Kohlebürsten befinden muß, damit er im Wesentlichen deren
Temperatur erfassen kann. Die bekannten Verfahren zur
Strommessung erfordern ebenfalls ein Meßglied,
beispielsweise einen Shunt in der Meßleitung oder bei
kontaktloser Messung, z. B. einen Hall-Sensor. Beide
Verfahren erfordern Kosten für die Sensoren, Verkabelung
sowie deren Einbau und sind ein zusätzliches Risiko für die
Zuverlässigkeit des Elektrostarters. Weiter ist aus der
DE 27 00 982 C2 eine Schaltung für elektrische Andrehmotoren
bekannt, die die zeitliche Strom- oder Spannungsänderungen
des Stromes auswertet, der dem Andrehmotor zugeführt wird.
Unterschreitet die zeitliche Änderung einen vorgegebenen
Schwellwert, wird dieses als Selbstlauf des
Verbrennungsmotors interpretiert und der Andrehmotor
abgeschaltet, da beim Selbstlauf des Verbrennungsmotors die
Spannungsänderungen geringer sind als während des Anlassens.
Der erfindungsgemäße Elektrostarter mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß der Einbau einer zusätzlichen Hardware wie Sensoren,
Verdrahtung, Kontrollmöglichkeit, usw. nicht erforderlich
sind, da diese Funktionen mit denen in der Steuerschaltung
bereits vorhandenen Bauteilen realisierbar sind. Als
besonders vorteilhaft wird angesehen, daß aus der Messung
der Spannungswelligkeit, beispielsweise durch Simulation oder
empirischer Messung, auf lokale Temperaturspitzen,
beispielsweise an den Kohlebürsten, oder auf die Belastung
des Elektrostarters ohne großen Aufwand geschlossen werden
kann. In bestimmten Betriebssituationen wie beim langen
"Kurbeln" nach einer kalten Winternacht oder beim Fahren mit
dem Anlasser ohne Motorunterstützung bei der
Schiffsverladung (weil der Tank leer ist), kann eine
Überlastung des Anlassers erfolgen, die eine Schädigung oder
Zerstörung zur Folge hätte. Durch den Erfindungsgegenstand
wird dies vorteilhaft vermieden.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Elektrostarters möglich.
Besonders vorteilhaft ist, daß durch Abschalten des
Hauptstromes der Kraftflusses zum Verbrennungsmotor sofort
unterbrochen wird und somit keine weitere Erwärmung des
Elektrostarters auftreten kann. Erst nach dem Abkühlen kann
der Elektrostarter unbeschädigt wieder benutzt werden.
Günstig erscheint auch, daß aus den bereits vorhandenen
Daten eines entsprechenden Vergleichsstarters der Ankerstrom
des Elektrostarters indirekt ermittelt werden kann. Die
Bestimmung des Ankerstromes ist oftmals notwendig, da mit
Hilfe dieses Wertes die Temperatur der Kohlebürsten des
Elektrostarters bestimmt werden kann. Ein hoher Ankerstrom
ergibt naturgemäß aufgrund der Erwärmung des Elektrostarters
sowie des Bürstenfeuers eine entsprechend hohe Temperatur,
während bei einem niedrigen Ankerstrom die Temperatur
niedriger ist.
Ein weiterer Vorteil wird auch darin gesehen, daß die
gemessenen Werte der Spannungswelligkeit für Kontrollzwecke
an einem entsprechenden Ausgang abgegriffen werden können.
Dieses vereinfacht für Servicezwecke das Auffinden einer
möglichen Fehlerquelle. Bei der nächsten Wartungsinspektion
eines Kraftfahrzeugs könnten dann Fehler ausgelesen werden.
Da es üblich ist, die Steuerschaltung mit einem kleinen
Mikrocomputerchip auszustatten, kann mit einem
entsprechenden ergänzenden Softwareprogramm als
Steuerprogramm für den Elektrostarter die bestehende
Steuerschaltung vorteilhaft erweitert werden. Besonders
vorteilhaft erscheint auch die Verbesserung der
Zuverlässigkeit der Steuerschaltung, da wegen der nicht
benötigten Bauteile auch kein Fehlerrisiko entstehen kann.
Darüber hinaus kann durch einfache Modifikation des
Steuerprogramms jeder Elektrostartertyp auf einfacher Weise
angepaßt werden.
Als weiterer Vorteil wird angesehen, daß durch die
Berücksichtigung der Umgebungstemperatur die Grenzbelastung
für den Elektrostarter entsprechend angepaßt werden kann.
So kann z. B. bei hohen Umgebungstemperatur der Grenzwert
entsprechend herabgesetzt werden, da dann eine mögliche
Schädigung schon früher auftreten kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Blockschaltbild mit einer
Gesamtübersicht und Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm.
Das Blockschaltbild der Fig. 1 zeigt einen Elektrostarter 1
mit einem Getriebe 9, dessen Abtriebswelle, die nicht
dargestellt wurde, über ein Ritzel 3 so angeordnet ist, daß
das Ritzel 3 während der Startphase des Verbrennungsmotors 6
in die Zähne eines Zahnkranzes 4 greift und somit die
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors 6 in die vorgesehene
Drehbewegung versetzt. An dem Elektrostarter 1 ist ein
elektrisch betriebenes Einspurrelais 2 angebracht, mit
dessen Hilfe beim Startvorgang der Kraftschluß zwischen dem
Elektrostarter 1 und dem Verbrennungsmotor 6 gewährleistet
wird. Elektrisch ist das Einspurrelais 2 über seinen
Steuereingang mit dem Ausgang einer Steuerschaltung 5 (ESC)
verbunden, an die ein Steuerausgang eines Motorsteuergerätes
8 angeschlossen ist. An weiteren Eingängen der
Steuerschaltung 5 ist ein Grenzwertgeber 10 und ein
Meßeingang geschaltet, der mit der Klemme 30 des
Starterstromkreises zwischen einer Batterie 7 und einem
Anschluß am Einspurrelais 2 angeschlossen ist. Des weiteren
ist die Steuerschaltung 5 mit einem Fehlerspeicher 19 sowie
mit einer Schutzvorrichtung 20 verbunden. Aus der Fig. 1
ergibt sich auch, daß alle genannten Geräte eine
Minusverbindung zum Minuspol der Batterie aufweisen.
Alternativ ist vorgesehen, daß die einzelnen Geräte 10, 19, 20
zusammen mit der Steuerschaltung 5 in einem Gehäuse
einbaubar sind.
Anhand der Fig. 2 wird nun die Funktionsweise der
Steuerschaltung 5 mit der Schutzvorrichtung 20 näher
erläutert. Vorweg sei darauf hingewiesen, daß üblicherweise
die Steuerschaltung 5 bereits Elemente enthält, die das
Einspurrelais 2 vor dem Start des Elektrostarters 1 derart
steuern, daß das Ritzel 3 zunächst in den Zahnkranz 4
geschoben wird, bevor die Drehbewegung anfängt. Nach dem
Einspuren des Ritzels des Elektrostarters 1 auf dem
Zahnkranz 4 des Verbrennungsmotors 6 schaltet also das
Einspurrelais den Starterstrom ein, so daß der Startermotor
andreht und über die genannten Ritzel 3 und Zahnkranz 4 die
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors antreibt. Am Zahnkranz 4
erzeugt der Verbrennungsmotor 6 aufgrund der Reibung und der
Kompression der Kolben in den einzelnen Zylindern ein nicht
konstantes, aber weitgehend periodisches Bremsmoment. Der
Starterstrom I (Hauptstrom des Starters) hängt vom
aufzubringenden Drehmoment ab. Dadurch, daß der
Elektrostarter 1 aufgrund des periodischen Drehmomentes
einen periodischen Strom aus der Batterie 7 zieht, kommt es
an der Klemme 30 zu periodischen Spannungseinbrüchen, welche
von der Steuerschaltung 5 dadurch gemessen werden, daß
beispielsweise ein Analog-Digital-Wandler (AD-Wandler) die
Spannung an Klemme 30 digitalisiert und einem in der
Steuerschaltung 5 vorhandenen Rechnerchip zuführt. Das
Programm zur Steuerung des Rechnerchips in der
Steuerschaltung 5, um das Einspurrelais 2 beziehungsweise
den gesamten Startvorgang des Verbrennungsmotors 6 zu
steuern, ist bereits bekannt und muß daher nicht näher
erläutert werden. Als neu und erfinderisch wird angesehen,
daß die Steuerschaltung 5 eine weitere Programmroutine
enthält, mit der die an der Klemme 30 simultan gemessene
Welligkeit der Spannung dahingehend weiterverarbeitet wird,
daß in Abhängigkeit vom Startertyp die Periodendauer bzw.
die Frequenz der Welligkeit errechnet wird, diese mit den
Spannungswerten verknüpft wird, um daraus den Stromverlauf
durch den Elektrostarter zu erhalten. Aus diesem wird dann
die Erwärmung an verschiedenen Punkten im Elektrostarter,
insbesondere an den Kohlebürsten, errechnet. Die Parameter
für die Berechnungen stammen beispielsweise aus empirisch
durchgeführten Vergleichsmessungen, die zuvor an einem
Vergleichsstarter für die Erwärmung des Elektrostarters 1
oder dessen Kohlebürsten ermittelt wurden. Dieser errechnete
Wert wird der Schutzvorrichtung 20 zugeführt, die diesen
Wert mit einem entsprechenden Wert eines Grenzwertgebers 10
vergleicht. Beim Über- bzw. Unterschreiten dieses
Grenzwertes wird vorzugsweise der Starterstrom für den
Elektrostarter 1 begrenzt oder abgeschaltet.
Dieser Vorgang wurde prinzipiell noch einmal im Flußdiagramm
der Fig. 2, bei dem die weitere Programmroutine aufgebaut
ist, näher erläutert.
Wie bereits oben erläutert, wird an der Klemme 30 an einem
AD-Wandler 19 die Welligkeit der Batteriespannung gemessen.
Die Steuerschaltung 5 bildet aus dem Mittelwert der letzten
Wandlerwerte, der vom aktuellen Wandlerwert abgezogen wird,
in Position 12 einen Differenzwert. In Position 13 wird die
Zeit zwischen den Nulldurchgängen erfaßt und daraus in
Position 14 die Starterdrehzahl errechnet. Aus dem
digitalisierten Spannungswert des AD-Wandlers 19 und der
Starterdrehzahl wird unter Berücksichtigung des Typs des
Elektrostarters 1 der Starterstrom I berechnet (Position
15). Desweiteren wird in Position 16 aus den vorhandenen
Daten die Erwärmung des Elektrostarters 1 durch Vergleich
mit den für die einzelnen Temperaturen gespeicherten Werten
und unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur
berechnet. In Position 17 erfolgt durch die
Schutzvorrichtung 20 beispielsweise bei Überschreiten der
zulässigen Grenztemperatur ein Abbruch des Startvorganges,
um den Elektrostarter 1 vor einem möglichen Schaden zu
schützen.
Natürlich sind an Stelle des AD-Wandler auch andere bekannte
Meßverfahren für die Welligkeit der Spannung verwendbar.
Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, daß die
Steuerschaltung einen Fehlerspeicher 19 aufweist, in dem nun
die Fehlermeldungen der Schutzvorrichtung nach Überschreiten
des vorgegebenen Grenzwertes gespeichert sind. Diese
Fehlermeldungen werden beispielsweise mit Datum, Uhrzeit,
Temperatur des Elektrostarters 1 usw. langfristig
gespeichert, bis beispielsweise beim nächsten fälligen
Service diese Fehlermeldung ausgelesen und gegebenenfalls
nach der Ursache geforscht werden kann.
Claims (7)
1. Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor (6) mit einem
Getriebe (9) zum Verbrennungsmotor (6), das während des
Startvorganges des Verbrennungsmotors (6) den Kraftschluß
zwischen dem Elektrostarter (1) und dem Verbrennungsmotor
(6) bewirkt, mit einer Batterie (7), mit einer
Steuerschaltung (5) für den Starterstrom (I) und zur
Erfassung der Starterspannung oder des Starterstromes,
mit einem Grenzwertgeber (10) und mit einer
Schutzvorrichtung (20), dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerschaltung (5) weiterhin ausgebildet ist, aus der
Spannungswelligkeit im Hauptstromkreis des
Elektrostarters (1) den Starterstrom (I), die Erwärmung
und/oder die Belastung an wenigstens einem Punkt des
Elektrostarters (1) zu bestimmen, daß der Grenzwertgeber
(10) für die Vorgabe einer maximale Belastung des
Elektrostarters (1) vorgesehen ist, daß ein Vergleicher
vorgesehen ist, der aus den Werten der Belastung und dem
vorgegebenen Grenzwert bei Über- oder bei Unterschreiten
des Grenzwertes ein Signal abgibt, und daß die
Schutzvorrichtung (20) ausgebildet ist, beim Auftreten
des Signals den Kraftfluß zum Verbrennungsmotor (6) zu
begrenzen.
2. Elektrostarter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzvorrichtung (20) ausgebildet ist, den
Hauptstrom (I) zum Elektrostarter (1) abzuschalten.
3. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (5) zur
Bestimmung des Ankerstromes (I) des Elektrostarters (1)
ausgebildet ist.
4. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (5) zur
Bestimmung der Temperatur der Kohlebürsten des
Elektrostarters (1) ausgebildet ist.
5. Elektrostarter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die ermittelten Werte anzeigbar oder
abgreifbar sind.
6. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (5) ein
Steuerprogramm (20) zur Bestimmung oder Auswertung der
Spannungswelligkeit, der Temperatur und/oder der
Belastung des Elektrostarters (1) aufweist.
7. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (5) mit
einem Temperatursensor (18) zur Erfassung der
Umgebungstemperatur verbunden ist, und daß die
Steuerschaltung (5) ausgebildet ist, die Ermittlung des
Grenzwertes unter Berücksichtigung der
Umgebungstemperatur durchzuführen.
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