Kfz-Encrgic Management mit Zusatzfunktionalität Starterdiagnose
Technisches Gebiet
Das Starten von Verbrennungskraftmaschinen, seien es fremdgezündete, seien es direktein¬ spritzende, seien es selbstzündende Verbrennungskraftmaschinen, ist abhängig von der Ver- fiigbarkeit des Starters. Die Leistung des Starters ist unter anderem von der Größe der Fahrzeugbatterie abhängig. Die thermische Beanspruchung der stromdurchflossenen Teile sowie die mechanische Belastung der Drehmoment-übertragenden Teile steigen mit wach¬ sender Batteriegröße. Obwohl der Starter nur für kurze Betriebszeiten vorgesehen ist, muss insbesondere bei tieferen Außentemperaturen mit langen Durchdrehzeiten der Verbren- nungskraftmaschinen und damit mit einer hohen thermischen Belastung des Starters gerech¬ net werden.
Stand der Technik
Aus DE 198 10 954 Al ist eine Andrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen bekannt ge¬ worden. Die Andrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen umfasst einen Startermotor, des¬ sen Starterritzel zunächst über ein Einrückrelais in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine eingespurt wird. Danach wird der Startermotor mit maximalem Drehmoment betrieben. Zunächst treibt der Startermotor über einen Vorwiderstand das Ritzel mit reduziertem Drehmoment an. Gleichzeitig wird das Einrückrelais für das Starterritzel mit reduzierter Einrückkraft, vorzugsweise getaktet in den Zahnkranz vorgespurt und gegebenenfalls in diesen eingespurt. Danach erfolgt die volle Bestromung des Einrückrelais, so dass das Ritzel vollständig in den Zahnkranz gedrückt wird und gleichzeitig ein Schaltkontakt eines Relais, vorzugsweise des Einrückrelais den Vorwiderstand des Startermotors überbrückt. Nunmehr vermag der Startermotor mit vollem Drehmoment die Brennkraftmaschine durchzudrehen.
DE 103 46 857 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Absicherung einer Starterleitung oder einer Starter- und Generatorleitung in einem Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung umfasst eine Starterbatterie, einen Starter sowie eine den Starter mit der Starterbatterie verbindende Starter- und Generatorleitung oder Starterleitung, wobei in der Starter- und Generatorlei- tung ein Batterietrennschalter vorgesehen ist, dem von einer Steuer- und Regeleinheit ein Schaltersteuersignal zugeführt wird. Die Steuer- und Regeleinheit ermittelt ein den Batterie¬ trennschalter öffnendes Schaltersteuersignal durch die Auswertung des gemessenen Batte¬ riestroms. In der Steuer- und Regeleinheit wird die Auswertung des gemessenen Batterie¬ stroms unter Berücksichtigung einer abgespeicherten Sicherungskennlinie für die Batterie- ström vorgenommen. Die abgespeicherte Sicherungskennlinie enthält Informationen über das Verhalten weiterer Sicherungselemente des Bordnetzes eines Kraftfahrzeuges.
Im Rahmen einer Kfz-Bordnetzüberwachung sind Batteriezustandserkennungen bekannt, in denen eine messtechnische Erfassung von elektrischen Größen und Temperaturen mit nach- folgender Bewertung durch entsprechende Algorithmen für die Batteriezustandserkennung erfolgt. Im Allgemeinen sind konventionelle Starter von Verbrennungskraftmaschinen als Gleichstrommotoren ausgelegt, die über ein Relais mit der Fahrzeugbatterie verschaltet werden.
Darstellung der Erfindung
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Softwareintegration für eine Starterzusatzer¬ kennung in ein bereits vorhandenes Motorsteuergerät oder in einer Bordnetz- Zustandserkennung kann einerseits die einer Kfz-Batterie bereits zugeordnete Sensorik aus¬ genutzt werden und andererseits die Funktionalität des vorhandenen Steuergerätes bezie¬ hungsweise der vorhandenen Bordnetz-Zustandserkennung in erheblichem Maße für eine Starterdiagnose erweitert werden. Der Starter hat als Verschleißteil eine hohe Bedeutung hinsichtlich der Startzuverlässigkeit und damit für die Fahrzeugverfügbarkeit Anstelle die erweiterte Funktionalität dem Starter zuzuordnen, lässt sich die Starterdiagnose unmittelbar in eine Bordnetz-Zustandserkennung integrieren, was eine Ausnutzung der dort bereits vor¬ handenen Komponenten für die Starterdiagnose ermöglicht, so dass eine aufwendige und damit kostenintensive Redundanz vermieden wird.
Durch eine in die Bordnetz-Zustandserkennung integrierte oder in ein bereits vorhandenes Motorsteuergerät zu integrierende Starterdiagnose kann der Starterbetrieb bei jedem Ein¬ satz überwacht werden und sich abzeichnende Fehlfunktionen - beispielsweise durch ü- bermäßig lange Durchdrehphasen, durch eine übermäßig hohe Temperaturbeanspruchung
oder durch Bauteilverschleiß - lassen sich frühzeitig erkennen. Im Rahmen heute üblicher Fehlerspeicher-Auslesemaßnahmen im Rahmen von Fahrzeuginspektionen können die aus¬ gelesenen Daten hinsichtlich des mechanischen Verschleißes der Starterbauteile sowie des¬ sen Temperaturbeanspruchung, über die Betriebszeit des Starters gesehen, ausgelesen wer- den und vorbeugende Wartungsmaßnahmen am Starter der Verbrennungskrafhnaschine vorgenommen werden, so dass einem Ausfall dieses zum Starten einer Verbrennungskraft¬ maschine unverzichtbaren elektrischen Bauteils an Fahrzeugen in vorausschauender Weise vorgebeugt werden kann.
Innerhalb der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Starterdiagnose wird als bedeutsame Ein¬ gangsgröße der Startstrom des Starters überwacht, der aus dem Batteriestrom der Kfz- Batterie abgeleitet werden kann. Die Spannung der Kfz-Batterie kann als zusätzliche Infor¬ mation eingesetzt werden. Bei heute bereits eingesetzten Bordnetz-Zustandserkennungen wird der Batteriestrom während des Startvorganges einer Verbrennungskraftmaschine be- reits einer Auflösung im Millisekunden-Bereich ermittelt, so dass die entsprechende Infor¬ mation auch im Rahmen einer Starterdiagnose herangezogen werden kann.
Zeichnung
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detaillierter beschrieben.
Es zeigt:
Figur 1 das vereinfachte Ersatzschaltbild, einen Generator, einen Starter, eine Kfz- Batterie sowie eine schematisch dargestellte Kfz-Bordnetz-Zustandserkennung,
Figur 2 ein Blockschaltbild für eine Batterie-Zustandserkennung und die in dieser ermit¬ telbaren Größen einer Kfz-Batterie und
Figur 3 die Darstellung der Funktionalität der Starterdiagnose anhand eines Flussdia¬ gramms.
Ausführungsvarianten
Der Darstellung gemäß Figur 1 ist vereinfachtes Ersatzschaltbild eines Generators, eines Starters, einer Kfz-Batterie sowie einer Bordnetz-Zustandserkennung eines Kraftfahrzeuges zu entnehmen.
Figur 1 zeigt einen schematisch dargestellten Verbrennungsmotor 1, der einen Generator 3 mit einer Drehzahl 2 n(t) antreibt. Sowohl die Verbrennungskraftmaschine 1 als auch der Generator 3 beziehungsweise dessen Generatorregler 4 sind über entsprechende elektrische Verbindungsleitungen mit einer Bordnetz-Zustandserkennung 10 verbunden, die in der Dar¬ Stellung gemäß Figur 1 nur in schematischer Form wiedergegeben ist. Der Verbrennungs¬ motor 1, sei es eine fremdgezündete, sei es eine selbstzündende Verbrennungskraftmaschi¬ ne, wird mit Hilfe eines Starters 5 beim Startvorgang durchgedreht. Dem Starter 5 ist ein Schalter 6 zugeordnet, dessen Position über ein Relais detektierbar ist, welches ebenfalls mit der Bordnetz-Zustandserkennung 10 in Verbindung steht. Ferner befindet sich im Bord- netz des Kraftfahrzeuges eine Fahrzeugbatterie 7, die über einen Trennschalter 9 mit dem Starter 5 verbunden werden kann, sofern dessen Schalter 6 geschlossen ist. Im Falle eines schweren Unfalls kann der Batterietrennschalter 9 der Fahrzeugbatterie 7 zum Beispiel bei klebenden Relaiskontakten zusätzlich für das Abschalten der Batterie eingesetzt werden. Der Zustand der Fahrzeugbatterie 7 wird mittels eines Batteriesensors 8 überwacht. Mit diesem lassen sich zum Beispiel die Batteriespannung u(t), der Batteriestrom i(t) sowie die Temperatur ϋ(t), d.h. die Außentemperatur, erfassen und im Rahmen einer Batterie- Zustandserkennung 16 in der Bordnetz-Zustandserkennung 10 auswerten.
Mit Bezugszeichen 11 ist ein Lastverteiler für die im Bordnetz jeweils vorhandenen elektri- sehen Lasten bezeichnet; durch Vj wird repräsentativ eine Vielzahl von elektrischen Verbrauchern im Bordnetz, wie zum Beispiel Scheibenwischermotoren, elektrische Fenster¬ heber, elektrische Sitzverstellantriebe und dergleichen, symbolisiert.
Die Bordnetz-Zustandserkennung 10 umfasst neben einer Vielzahl von durch Bezugszei- chen 12 identifizierten Hardware-Komponenten auch eine Software 13. Ferner ist in der Bordnetz-Zustandserkennung 10 ein elektrisches Energiemanagement 14 integriert, welches den Lastverteiler 11 hinsichtlich einer jeweiligen aktuellen Höchstbelastung des Bordnetzes eines Kraftfahrzeuges steuert. In der Bordnetz-Zustandserkennung 10 gemäß der Darstel¬ lung in Figur 1 sind darüber hinaus die erfindungsgemäß vorgeschlagene Starterdiagnose 15 implementiert, die mit einer ebenfalls in der Bordnetz-Zustandserkennung 10 vorhandenen Batterie-Zustandserkennung 16 zusammenwirkt.
Der Darstellung gemäß Figur 2 ist in schematischer Weise ein Blockschaltbild einer Batte- rie-Zustandserkennung zu entnehmen.
In der Batterie-Zustandserkennung 16, die Teil einer Bordnetz-Zustandserkennung 10 sein kann, wird innerhalb einer Strom-/Spannungsmessung der Wert des jeweiligen, durch die Fahrzeugbatterie 7 abgebbaren Stromes 21 ermittelt. Die Batterie-Zustandserkennung 16 umfasst darüber hinaus Algorithmen, mit deren Hilfe aus dem Batteriestrom 21 die Batterie¬ spannung 23 ermittelt werden kann. Sowohl der Wert 21 für den Batteriestrom als auch der Wert 23 für die jeweilige Batteriespannung kann einer Starterdiagnose 15 zugeführt wer- den, die als zusätzliche Funktionalität im Rahmen einer Bordnetz-Zustandserkennung 10 implementiert sein kann.
Der Darstellung gemäß Figur 3 ist in Form eines Flussdiagramms die Schritte im Rahmen einer Starterdiagnose zu entnehmen, die innerhalb der Starterdiagnose durchgeführt werden können.
Die in Figur 3 dargestellten einzelnen Schritte können in der Software 13 der Bordnetz- Zustandserkennung 10 durchlaufen werden. In einem Anlaufstromvergleich 30 für einen ersten Schwellwert des Anlauf stroms wird der Starter 5 auf Überschreiten eines ersten An- laufstromschwellwertes überprüft. Falls der definierte erste Anlaufstromschwellwert (so zum Beispiel 300 A) nicht überschritten wird, wird ein Fehlerflag 31 gesetzt, was auf die Durchführung einer ersten Maßnahme 32, wie zum Beispiel auf die Wartung des Starters 5, hinweist Als erste Maßnahme 32 kann hingegen auch die Abschaltung des Starters 5 vor¬ genommen werden. Dies bedeutet, dass das Relais den Hauptkontakt nicht schließen und damit den Startvorgang nicht einleiten kann. Mögliche Ursachen hierfür sind zum Beispiel eine auftretende Unterspannung, eine zu hohe Temperatur im Relais oder eine Schwergän- gigkeit innerhalb des Einspursystems aus Starterritzel und Zahnkranz. Damit besteht die Gefahr einer Überhitzung des Relais mit möglichen Folgeschäden, der beziehungsweise de¬ nen unbedingt vorzubeugen ist. Aus diesem Grunde erfolgt eine Abschaltung des Starters 5 und das Setzen eines dementsprechenden Wartungshinweises.
Dem Anlaufstromvergleich 30 für den ersten Anlaufstromschwellwert von zum Beispiel 300 A ist ein weiterer Anlaufstromvergleich 33 für einen zweiten Anlaufstromschwellwert (so zum Beispiel etwa 1000 A) nachgeschaltet. Innerhalb des weiteren Anlaufstromvergleiches 33 wird der Anlaufstrom des Starters 5 dahingehend überprüft, ob dieser einen zweiten Schwellwert von zum Beispiel 1000 A überschreitet. Wird dies im Rahmen des im weiteren Anlaufstromvergleich 33 durchgeführten Vergleiches erkannt, wird ein entsprechendes Feh¬ lerflag 34 (Batterie zu groß, Fremdstart) gesetzt und die Einleitung einer zweiten Maßnah-
me 35 angezeigt. Die zweite Maßnahme 35 kann in einer Abschaltung sowie einer War¬ tungsempfehlung liegen. Überschreitet der Starter 5 den zweiten Schwellwert von zum Bei¬ spiel 1000 A, so kann dies darauf hindeuten, dass der Starter 5 mit zu hoher Spannung be¬ ziehungsweise zu großen Batterien betrieben wird. Es besteht die Gefahr von erheblichen Folgeschäden, so zum Beispiel durch eine zu hohe Starterdrehzahl, für die der Starter 5 nicht ausgelegt ist. Daher ist eine Abschaltung des Starters 5 angebracht. Es ist auch eine zweistufig ablaufende Reaktion möglich, bei der erst eine Wartungsmeldung (Batteriegröße überprüfen) bei Überschreiten einer niedrigeren Schwell, so zum Beispiel der genannten zweiten Schwelle von 1000 A, gesetzt wird und ein Abschalten des Starters bei Überschrei- ten einer höheren Schwell von zum Beispiel 1200 A erfolgt. In diesem Falle ist ein Start der Verbrennungskraftmaschine mit dem Starter 5 nicht möglich.
Vom weiteren Anlaufstromvergleich 33 wird im Rahmen der Starterdiagnose 15 zu einer Frequenzprüfung des Anlaufstromes des Starters 5 fortgefahren. Im Rahmen der Frequenz- prüfung 36 wird der Anlauf ström des Starters 5 dahingehend untersucht, ob dieser hohe Frequenzanteile aufweist. Bejahendenfalls wird ein Fehlerflag 37 gesetzt, welches auf das Erreichen der Verschleißgrenze des Starters 5 hinweist. Starke Rauschanteile im Frequenz- spektrum des Starters 5 weisen zum Beispiel auf einen übermäßigen Verschleiß im Kommu¬ tatorsystem des Starters 5 hin.
Über einen im Rahmen einer Fahrzeugwartung auslesbaren Fehlerspeicher kann eine War¬ tungsaufforderung (vgl. Bezugszeichen 38) gesetzt werden und im Rahmen einer Inspektion durch Anschließen eines Diagnosesteckers aus einem Motorsteuergerät ausgelesen werden.
In einer der Frequenzprüfung 36 des Anlaufstromes des Starters 5 nachgeschalteten Kurz- schluss-Überprüfung 39 wird der Anlaufstrom des Starters 5 auf das wiederholte Auftreten von Kurzschluss-Stromspitzen hin überprüft. Falls solche aufgetreten sind, wird ein dement- sprechendes Fehlerflag 40 (starke Unterspannung im Bordnetz des Kfz oder starke Über¬ temperatur im Relais oder auch zu hohe Zuleitungswiderstände in der Relaiszuleitung bezie- hungsweise Relaisansteuerfehler) gesetzt. Es liegt repetierendes Relais-Schließen vor, was auf Dauer zum Auftreten eines Kurzschlusses fuhren kann; demzufolge ist ein Abschalten des Starters 5 für diesen Fehlerfall angezeigt. Die bei Kurzschlüssen auftretenden hohen Ströme gehen mit einer starken thermischen Beanspruchung der Bauteile des Starters 5 ein¬ her. Diese können die Lebensdauer des Starters 5 in nicht unerheblichem Maße herabsetzen; demzufolge wird das Einleiten einer vierten Maßnahme 41, d.h. eine Abschaltung des Star¬ ters 5 vorgenommen beziehungsweise eine Wartungsempfehlung angezeigt.
In einer der KurzscMuss-Überprüfung nachgeschalteten Priifiingsstufe 42 fiir die Stromamp- litude des Anlaufstroms des Starters 5 wird die Stromamplitude des Anlaufstroms des Star¬ ters 5 bestimmt. Stellt sich im Rahmen dieser Überprüfung heraus, dass die Strornamplitude des Anlaufetroms sinkt, wird ein Fehlerflag 43 gesetzt (Missbrauch, Fluchtfahrt). Der Star- terstrom wird daraufhin überprüft, ob dieser dauerhaft oberhalb eines bestimmten, vierten Schwellwertes von zum Beispiel 500 A liegt, was darauf hindeutet, dass zum Beispiel der Starter 5 bei eingelegtem Gang betrieben wird. Dies findet zum Beispiel bei missbräuchli- cher Benutzung des Kraftfahrzeuges statt. In der Regel muss der Starter 5 nach einer be¬ stimmten Zeit in Abhängigkeit von der Stromhöhe des Starterstromes abgeschaltet werden, um eine unzulässige Überhitzung und somit eine unzulässige thermische Überbeanspru¬ chung der Starterbauteile zu vermeiden. Nach dem Setzen des entsprechenden Fehlerflags 43 wird ebenfalls eine Abschaltung vorgenommen beziehungsweise eine Wartungsempfeh¬ lung 44 ausgegeben.
Ist es nach dem Durchlaufen der Überprüfung des Anlaufstroms des Starters 5 im Rahmen des Anlaufstromvergleichs 30, des weiteren Anlaufstromvergleichs 33, der Frequenzüber¬ prüfung 36 des Anlaufstroms, der Kurzschluss-Überprüfung 39 des Anlaufstroms, sowie der Prüfung der Stromamplitude des Anlaufstroms des Starters 5 zu einem Start 50 des Verbrennungsmotors 1 gekommen, wird der Λuslaufstrom des Starters 5 überprüft. Dies erfolgt im Rahmen eines Schwellwertvergleiches 51 des Auslaufstroms des Starters 5 auf Unterschreiten eines dritten Schwellwertes (zum Beispiel 100 A). Wird der dritte Schwell¬ wert (zum Beispiel 100 A) für den Auslaufstrom des Starters 5 überschritten, wird ein eine Schwergängigkeit des Starters 5 anzeigendes Fehlerflag 52 gesetzt, welches auf eine Schwergängigkeit der mechanischen Komponenten, wie zum Beispiel trockengelaufene Wellen, schadhafte Lager und weitere Fehler, die eine Schwergängigkeit des Starters 5 zur Folge haben können, hinweist. In diesem Falle wird eine sechste Maßnahme 53 empfohlen, die in die Bordnetz-Zustandserkennung 10 oder ein Motorsteuergerät des Verbrennungsmo¬ tors 1 übermittelt wird und im Rahmen einer Inspektion des Kraftfahrzeuges durch An¬ schließen des Diagnosesteckers aus dem Motorsteuergerät ausgelesen werden kann.
Dem Schwellwertvergleich 51 für den Auslaufstrom des Starters 5 schließt sich ein weiterer Auslaufstromvergleich 54 mit einem vierten Schwellwert für den Auslaufstrom des Starters 5 an. Bleibt der Auslaufstrom des Starters 5 unterhalb des vierten Schwellwertes von zum Beispiel 0 bis 10 A, wird auf einen Freilaufdefekt geschlossen und ein dementsprechendes Fehlerflag 55 gesetzt. In diesem Falle wird auf einen Defekt des zwischen der Starterwelle und dem Starterritzel angeordneten Freilaufs geschlossen. Es wird die Durchführung einer dementsprechenden siebten Maßnahme 56 an die Bordnetz-Zustandserkennung 10 gemel¬ det, welche im Rahmen einer sich anschließenden Inspektion des Kraftfahrzeuges ausgele-
sen werden kann. Dem Werkstattpersonal wird durch das Setzen des Fehlerflags 55 ein Hinweis auf einen sich abzeichnenden Defekt des Starters 5 im Bereich von dessen Freilauf gegeben, so dass zielgerichtet eingegriffen werden kann.
Der Abschaltstrom (Starter 5 im ausgeschalteten Zustand) des Starters 5 wird im Rahmen eines Abschaltstromvergleichs 57 daraufhin untersucht, ob dieser einen fünften Schwellwert ( 0 Ampere) überschreitet. In diesem Falle kann ein Fehlerflag 58 gesetzt werden, welches auf klebende Relaiskontakte hinweist. In diesem Falle kann der in der Darstellung gemäß Figur 1 wiedergegebene Batterie-Trennschalter 9 betätigt werden, um den Starter 5 vom Bordnetz des Kraftfahrzeuges zu trennen. In gleicher Weise lässt sich die Einleitung einer achten Maßnahme 59 empfehlen, was im Rahmen eines Werkstattbesuchs, so zum Beispiel bei einer fälligen Inspektion, über Auslesen des Motorsteuergerätes mittels eines Diagnose¬ steckers erfolgen kann. Mit Bezugszeichen 60 ist das Ende der Starterdiagnose 15 bezeich¬ net. Die Implementierung der Starterdiagnose 15 im Rahmen einer Bordnetz- Zustandserkennung 10 mit Batterie-Zustandserkennung 16 erlaubt in vorteilhafter Weise, die innerhalb der Batterie-Zustandserkennung 16 errechneten Werte für den Batteriestrom 21 beziehungsweise für die Batteriespannung 23 im Rahmen der Starterdiagnose 15 zu ver¬ wenden, so dass der einer Fahrzeugbatterie 7 zugeordnete Batteriesensor 8 in mehrfacher Weise ausgenutzt werden kann.
Der im Rahmen des Anlaufstromvergleichs 30 abgeprüfte Schwellwert liegt in der Größen¬ ordnung von 300 A, während der zweite Schwellwert des Starterstroms zum Beispiel im Bereich von 1000 A gewählt wird. Der dritte Schwellwert für den Auslaufstrom des Star¬ ters 5 kann zum Beispiel bei 100 A gewählt werden, während der vierte Schwellwert für den Starterstrom auf einen Wert zwischen 0 A und 10 A festgesetzt werden kann. Der zur Prüfung des Abschaltstroms des Starters 5 dienende fünfte Schwellwert kann zum Beispiel bei 0 A liegen.
Wenn vorstehend von Abschalten des Starters 5 die Rede ist, so wird hierunter die Unter- brechung des Startvorgangs der Verbrennungskraftmaschine verstanden. Dies ist dann an¬ gezeigt, wenn entweder kein Startvorgang möglich ist beziehungsweise mit schwerwiegen¬ den Schäden zu rechnen ist, wenn der Startvorgang unter den detektierten, oben im Einzel¬ nen ausgeführten Bedingungen dennoch durchgeführt wird.
Im Rahmen der Starterfunktionalität wird sowohl auf die Schwergängigkeit 52 der mechani¬ schen Komponenten des Starters 5 untersucht, als auch auf einen Fehler im Freilauf, was durch das Fehlerflag 55 "Freilaufdefekt" detektiert wird. In Bezug auf Richtung und Aus¬ wirkungen unterscheiden sich die Folgen der durch das Fehlerflag 52 angezeigten Schwer-
gängigkeit von dem durch das Fehlerflag 55 angezeigten Freilaufdefekt erheblich voneinan¬ der. Richtung und Wirkung der Fehler sind einander entgegengesetzt und werden demzu¬ folge in der oben genannten Starterrunktionalität der Borddiagnose separat erfasst.
Bezugszeichenliste
1 Verbrennungsmotor 2 Drehzahl Verbrennungskraftmaschine n(t) 3 Generator 4 Generatorregler 5 Starter 6 Schalter für Starter 7 Kft-Batterie u(t) Batteriespannung i(t) Batteriestrom ϋ(t) Temperatur (Außentemperatur?) 8 Batteriesensor 9 Batterie-Trennschalter 10 Bordnetz-Zustandserkennung 11 Lastverteiler Vi elektrischer Verbraucher 12 Hardware 13 Software 14 elektrisches Energiemanagement (EEM) 15 Starterdiagnose 16 Batterie-Zustandserkennung
20 Strom-/Spannungsmessung 21 Wert für Batteriestrom 22 Algorithmen für Batterie-Zustandserkennung (BZE) 23 Wert Batteriespannung 24 ENDE
30 Anlaufstromvergleich erster Schwellwert 31 Fehlerflag Fehlfunktion im Relais 32 erste Maßnahme 33 weiterer Anlaufstromvergleich zweiter Schwellwert 34 Fehlerflag Fremdstart, Batterie zu groß 35 zweite Maßnahme 36 Frequenzprüfung Anlauf ström Starter 37 Fehlerflag Verschleißgrenze 38 dritte Maßnahme
39 Kurzschluss-Übeφriiftmg 40 Fehlerflag Unterspannung/Übertemperatur 41 vierte Maßnahme 42 Prüfung Stromamplitude 43 Fehlerflag Missbrauch/Fluchtfahrt 44 fünfte Maßnahme
50 Start Verbrennungskraftmaschine 51 Schwellwertvergleich Auslaufstrom dritter Schwellwert 52 Fehlerflag Schwergängigkeit 53 sechste Maßnahme 54 Anlaufstromvergleich vierter Schwellwert 55 Fehlerflag Freilaufdefekt 56 siebte Maßnahme 57 Vergleich Abschaltstrom mit fünftem Schwellwert 58 Fehlerflag Relaiskontaktfehler 59 achte Maßnahme 60 ENDE Starterdiagnose