DE19949580A1 - Autofokuseinrichtung für ein Visierfernrohr - Google Patents
Autofokuseinrichtung für ein VisierfernrohrInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Autofokuseinrichtung für ein Fernrohr mit einer Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung, die die Entfernungsmeßzone (Z) in mindestens drei Meßzonen (Z1 bis Z5) jeweils zum Messen einer Objektentfernung unterteilt, einem Antrieb (30) zum Bewegen einer Fokussierlinsengruppe (12) des Fernrohrs und einer Steuerung (20) zum Steuern des Antriebs (30) für eine Autofokusoperation entsprechend einer jeden mit der Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung erfaßten Objektentfernung. Die Steuerung (20) vergleicht die gemessenen Objektentfernungen untereinander. Wird festgestellt, daß zwei Objektentfernungen zweier durch mindestens eine weitere Meßzone getrennter Meßzonen (Z1 bis Z5) übereinstimmen und daß die Objektentfernung einer trennenden Entfernungsmeßzone den doppelten Wert der erstgenannten Objektentfernungen hat, so bestimmt die Steuerung (20) die erstgenannte Objektentfernung als gültige Objektentfernung zum Durchführen der Autofokusoperation.
Description
Die Erfindung betrifft eine Autofokuseinrichtung für ein Visierfernrohr eines Ver
messungsinstruments wie eines automatischen Nivelliers, eines Durchgangsin
struments, eines Theodoliten usw.
Ein bekanntes Vermessungsinstrument dieser Art hat im allgemeinen ein Visier
fernrohr, eine Libelle und eine Meßvorrichtung, die einen Drehwinkel, einen Ab
fallwinkel und einen Steigungswinkel usw. mißt. Beim praktischen Einsatz wird
das Visierfernrohr horizontal ausgerichtet, und dann werden die horizontale und
die vertikale Einstellung vorgenommen. Danach wird das Visierfernrohr auf ein
Referenzobjekt oder einen Referenzpunkt gerichtet, der vom Benutzer anvisiert
werden kann.
Das optische System des Visierfernrohrs eines automatischen Nivelliergeräts ent
hält eine Objektivlinsengruppe, eine Fokussierlinsengruppe und ein Okular, die in
dieser Reihenfolge von der Objektseite her angeordnet sind. Die Position der Fo
kussierlinsengruppe wird abhängig von der Objektentfernung so eingestellt, daß
ein scharfes Objektbild auf einer in der Scharfstellebene angeordneten Strich
platte entsteht. Dieses kann dann durch das Okular betrachtet werden.
Bei einem bekannten Visierfernrohr mit Autofokussystem wird die Fokussierlin
sengruppe unmittelbar nach Drücken der AF-Starttaste aus der jeweiligen Posi
tion (z. B. hohe Position) in eine andere Position bewegt, um ein anvisiertes Ob
jekt scharf einzustellen. Mit einem Phasendifferenz-Erfassungssystem wird ein
erstmals erfaßter Punkt als aktueller Scharfpunkt des anvisierten Objekts ange
sehen, so daß das Autofokussystem die Fokussierlinsengruppe in eine axiale Po
sition bewegt, die diesem Scharfpunkt entspricht, worauf die Fokussierlinsen
gruppe stillgesetzt wird.
Bei einer derartigen Autofokussteuerung wird bei Scharfeinstellung eines Prismas
wie z. B. eines Eckenreflektors entweder die das Prisma haltende Fassung oder
ein an dem Prisma reflektiertes Bild scharfgestellt. Es wird also unzuverlässig be
stimmt, welches der beiden Bilder (ein Bild der Fassung oder ein Bild des Fern
rohrs) mit dem Autofokussystem scharfzustellen ist. Besonders kann die Vorder
seite der Objektivlinse des Visierfernrohrs als dunkles Bild gesehen werden, wäh
rend der Kontrast des Fernrohrgehäuses allgemein stark ist, so daß das Fernrohr
oft fehlerhaft auf sein eigenes, am Prisma reflektiertes Bild und nicht auf das Bild
des Eckenreflektors oder des Prismas scharfgestellt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Autofokuseinrichtung für ein Vi
sierfernrohr anzugeben, die eine zuverlässige Scharfstellung eines anvisierten
Objekts, insbesondere eines Prismas wie eines Eckenreflektors, ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer Autofokuseinrichtung nach der Erfindung vergleicht die Steuerung die
mit der Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung erfaßten Entfernungen unterein
ander. Wird festgestellt, daß zwei Objektentfernungen zweier Entfernungsmeßzo
nen von mindestens drei Entfernungsmeßzonen weitgehend übereinstimmen und
zwischen beiden zumindest eine Entfernungsmeßzone liegt, und wenn ferner
festgestellt wird, daß die Objektentfernung der mindestens einen Entfernungs
meßzone weitgehend die doppelte Objektentfernung jeder der beiden überein
stimmenden Objektentfernungen ist, so bestimmt die Steuerung, daß jede der
beiden Objektentfernungen eine gültige Objektentfernung ist, so daß die Autofo
kusoperation mit dieser gültigen Objektentfernung durchgeführt wird. Das Visier
fernrohr kann dann zuverlässig auf ein anvisiertes Objekt fokussiert werden, ins
besondere auf ein Prisma wie einen Eckenreflektor.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1 schematisch den grundsätzlichen Aufbau eines automatischen Ni
velliergeräts, auf das die Erfindung angewendet wird,
Fig. 2 das Flußdiagramm eines Teils der Autofokusoperation (START) in
dem in Fig. 1 gezeigten Nivelliergerät,
Fig. 3 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(VDD SCHLEIFE),
Fig. 4 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation (AF
PROZESS),
Fig. 5 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(IMPULSBERECHNUNG),
Fig. 6 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(ANTRIEBSRICHTUNG PRÜFEN),
Fig. 7 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(DEFOKUSOPERATION),
Fig. 8 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(ZONEN WAHL/PRÜFUNG),
Fig. 9 das Flußdiagramm eines weiteren Teils der Autofokusoperation
(PRISMENERFASSUNG/BESTIMMUNG),
Fig. 10 eine beispielsweise Darstellung eines AF-Sensors des in Fig. 1 ge
zeigten Geräts,
Fig. 11 schematisch einen Mehrsegment-CCD-Sensor in der in Fig. 10 ge
zeigten Anordnung, und
Fig. 12 schematisch das Sichtfeld des Visierfernrohrs in dem in Fig. 1 ge
zeigten Gerät beim Anvisieren eines auf einem Dreibein montierten
Eckenreflektors.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines automatischen Nivelliergeräts, auf das
die Erfindung angewendet wird. Dieses Nivelliergerät 10 enthält ein optisches
Fernrohrsystem (Visierfernrohr) mit einer positiven Objektivlinsengruppe 11, einer
negativen Fokussierlinsengruppe 12, einem Horizontal-Kompensationssystem 13,
einer Fokussierplatte (Fokussierebene) 14 und einer positiven Okularlinse 15, die
in dieser Reihenfolge von der Objektseite her (in Fig. 1 von links nach rechts) an
geordnet sind. Die Fokussierplatte 14 besteht aus einer ersten Platte 14a und ei
ner zweiten Platte 14b.
Das Horizontal-Kompensationssystem 13 ist an sich bekannt und enthält ein er
stes Kompensationsprisma 13a, einen Kompensationsspiegel 13b und ein zweites
Kompensationsprisma 13c. Ferner ist es symmetrisch zur Mitte des Kompensati
onsspiegels 13b aufgebaut. Das Horizontal-Kompensationssystem 13 hängt an
einer Schnur/Kette (nicht dargestellt), die an einer nicht dargestellten Achse befe
stigt ist.
Die absoluten Winkel zwischen dem Kompensationsspiegel 13b und dem ersten
und dem zweiten Kompensationsprisma 13a und 13c stimmen überein, haben
aber einander entgegengesetzte Vorzeichen. Der Winkel des Kompensations
spiegels 13b kann zum jeweiligen Kompensationsprisma z. B. 30° betragen. Die
ser Winkel ändert sich abhängig von vorbestimmten Faktoren wie der Länge der
genannten Schnur/Kette, an der das Horizontal-Kompensationssystem 13 aufge
hängt ist. Wird das Nivelliergerät so eingestellt, daß die optische Achse O der
Objektivlinsengruppe 11 und der Fokussierlinsengruppe 12 fast horizontal liegen,
jedoch zu einer realen horizontalen Ebene etwas unter einem Winkel von 10 bis
15 Minuten geneigt sind, so ist auch der durch die Objektivlinsengruppe 11 und
die Fokussierlinsengruppe 12 auf das erste Kompensationsprisma 13a treffende
Lichtstrahl unter demselben Winkel gegenüber der realen horizontalen Ebene
geneigt. Der aus dem zweiten Kompensationsprisma 13c nach Reflexion an dem
ersten Kompensationsprisma 13a, dem Kompensationsspiegel 13b und dem
zweiten Kompensationsprisma 13c austretende Lichtstrahl hat aber praktisch
keine Neigung zu der realen horizontalen Ebene.
Eine Zahnstange 12a ist an der Fokussierlinsengruppe 12 befestigt und steht in
Eingriff mit einem Ritzel 12b, dessen Drehung die Fokussierlinsengruppe 12
längs der optischen Achse O bewegt. Daher kann das Bild eines Objekts 9, das
durch die Objektivlinsengruppe 11 und die Fokussierlinsengruppe 12 erzeugt
wird, längs der optischen Achse durch Drehen des Ritzels 12b verschoben wer
den. Der Benutzer des Nivelliergeräts 10 visiert das auf der Fokussierplatte 14 fo
kussierte Objektbild sowie ein Strichmuster bzw. Fadenkreuz auf der Fokussier
platte 14 an.
Das automatische Nivelliergerät 10 enthält zwischen dem zweiten Kompensati
onsprisma 13c und der Fokussierplatte 14 einen Strahlenteiler (halbdurchlässiger
Spiegel) 18, der ein Strahlenbündel in zwei Strahlenbündel teilt. Ein Teil des von
dem Horizontal-Kompensationssystem 13 abgegebenen Lichts wird mit dem
Strahlenteiler 18 rechtwinklig zu einem AF-Sensor 21 nahe dem Strahlenteiler 18
reflektiert. Zwischen dem Strahlenteiler 18 und dem AF-Sensor 21 befindet sich
eine Referenz-Scharfstellebene 14A, die an einer der Position der Fokussierplatte
14 optisch äquivalenten Position angeordnet ist.
Das automatische Nivelliergerät 10 enthält ferner ein Fokuserfassungssystem 20
und ein Fokussierlinsen-Antriebssystem 30. Das Fokuserfassungssystem 20 er
faßt den Fokussierzustand auf der Referenz-Fokussierebene 14A über den AF-
Sensor 21, der sich nahe der Referenz-Fokussierebene 14A befindet. Das An
triebssystem 30 steuert die Fokussierlinsengruppe 12 längs der optischen Achse
O entsprechend Signalen, die ihm von dem Fokuserfassungssystem 20 zugeführt
werden.
Das Fokuserfassungssystem 20 enthält einen Vorverstärker 22, eine Prozeß
steuerung 23, einen Speicher 24 mit wahlfreiem Zugriff (RAM) und einen AF-Mo
tortreiber 25. Das Antriebssystem 30 enthält einen AF-Motor 31, einen Kupp
lungs-Untersetzungsmechanismus 32 und einen Codierer 33. Das Fokuserfas
sungssystem 20, dessen Aufbau an sich bekannt ist, erfaßt den Scharfstellzu
stand (vordere oder hintere Fokuslage und Defokusbetrag) abhängig von den Si
gnalen des AF-Sensors 21. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der AF-Sensor 21
ein Phasendifferenz-Fotosensor und enthält eine Kondensorlinse 21a, zwei Sepa
ratorlinsen 21b (ein Paar Abbildungslinsen) und ein Paar Liniensensoren (Mehr
segment-CCD-Sensoren) 21c hinter den Separatorlinsen 21b (siehe Fig. 10). Die
Separatorlinsen 21b sind mit einer Basislänge voneinander getrennt angeordnet.
Das Objektbild der Referenz-Fokussierebene 14A wird durch die Separatorlinsen
21b in zwei Bilder geteilt, die jeweils auf einem Liniensensor 21c erzeugt werden.
Die Position des einfallenden Lichts des Objektbildes auf jedem Liniensensor 21c
ändert sich abhängig von dem Fokussierzustand des Objektbildes in der Refe
renz-Fokussierebene 14A. Die Position ändert sich in den folgenden drei Fällen:
im ersten Fall wird ein Objektbild genau auf der Referenz = Fokussierebene 14A
fokussiert, im zweiten Fall wird das Objektbild auf einer Ebene vor der Referenz-
Fokussierebene 14A fokussiert (vordere Fokuslage) und im dritten Fall wird das
Objektbild in einer Ebene hinter der Referenz-Fokussierebene 14A fokussiert
(hintere Fokuslage). Der Abstand eines Objektbildes zu der Referenz-Fokus
sierebene 14A (Defokusbetrag) kann aus der Position des Objektbildes auf jedem
Liniensensor 21c bestimmt werden.
Fig. 11 zeigt einen der beiden Liniensensoren 21c als einen Referenz-Liniensen
sor. Jeder Liniensensor 21c enthält eine Anordnung fotoelektrischer Wandlerele
mente 21d. Jedes Wandlerelement 21d setzt das empfangene Licht in elektrische
Ladungen um, die integriert (angesammelt) werden und ein entsprechendes Si
gnal an den Vorverstärker 22 abgeben, um AF-Sensordaten zu bilden. Der Vor
verstärker 22 verstärkt dieses Signal und gibt es an die Prozeßsteuerung 23 ab.
Diese berechnet als ein Element des Fokuserfassungssystems 20 einen Defo
kusbetrag in einer vorbestimmten Defokusoperation entsprechend den AF-Sen
sordaten, die ihr von den beiden Liniensensoren 21c zugeführt werden. Ferner
werden in diesem Ausführungsbeispiel der Antriebsbetrag des AF-Motors 31 (die
Impulszahl des Codierers 33) und die Antriebsrichtung zum Bewegen der Fokus
sierlinsengruppe 12 in eine axiale Position, bei der der Defokusbetrag verschwin
det, berechnet bzw. bestimmt aus dem mit der Prozeßsteuerung 23 berechneten
Defokusbetrag. Die Zahl der AF-Impulse wird in einen AF-Impulszähler 23a der
Prozeßsteuerung 23 gesetzt.
Die beiden CCD-Liniensensoren 21c sind in dem automatischen Nivelliergerät 10
so angeordnet, daß ihre Längsrichtung (in Fig. 11 horizontale Richtung) der hori
zontalen Richtung entspricht, wenn das optische System des Fernrohrs horizontal
auf dem Erdboden steht. Deshalb verläuft jeder Liniensensor 21c in Rechts/Links-
Richtung des automatischen Nivelliergeräts 10, d. h. in Richtung lotrecht zu der
Zeichenebene der Fig. 1.
Fig. 12 zeigt das Sichtfeld FV des Visierfernrohrs (des optischen Teleskopsy
stems) des automatischen Nivelliergeräts 10, wenn ein Standard-Eckenreflektor
(Prisma) 40 an einer von dem Nivelliergerät 10 fernen Stelle steht und eine vorbe
stimmte Entfernung (etwa 10 m) hat. Ein Fadenkreuz 50 aus zwei einander
schneidenden Linien (horizontale und vertikale Linie) ist auf die Fokussierplatte
14 aufgedruckt und in dem kreisrunden Sichtfeld FV zu erkennen. Der Eckenre
flektor 40 ist auf einem Dreibein 60 an einem Nivellierpunkt montiert. In Fig. 12 ist
nur der obere Teil des Dreibeins 60 in dem kreisrunden Sichtfeld FV zu erkennen.
Der Eckenreflektor 40 wird mit einer Fassung 62 gehalten, die einen U-förmigen
Querschnitt hat und auf dem Dreibein 60 befestigt ist. Die Fassung 62 hat zwei
Arme 62a, die den Eckenreflektor 40 zwischen sich halten.
Wird das automatische Nivelliergerät 10 auf den Eckenreflektor 40 automatisch
fokussiert, so erfolgt die Scharfeinstellung entweder auf ein Bild des Fernrohrs,
das an dem Eckenreflektor 40 reflektiert wird, oder ein Bild der den Eckenreflektor
40 tragenden Fassung. Es tritt kein Problem auf, wenn das Nivelliergerät 10 auf
das Bild der Fassung 62 fokussiert wird, da das Bild des Eckenreflektors dann
auch weitestgehend scharfgestellt ist. Es tritt jedoch ein Problem auf, wenn das
Nivelliergerät 10 auf ein Bild des Fernrohrs fokussiert wird, das an dem Eckenre
flektor 40 reflektiert wird, da das Autofokussystem dann meldet, daß das anvi
sierte Objekt eine Entfernung hat, die den doppelten Wert der tatsächlichen Ent
fernung zwischen dem Nivelliergerät 10 und dem Eckenreflektor 40 hat. Dadurch
kommt der Eckenreflektor 40 aus der Fokuslage.
Um dieses Problem zu vermeiden, ist bei dem hier beschriebenen Ausführungs
beispiel des automatischen Nivelliergeräts 10 die gesamte Entfernungsmeßzone
im Sichtfeld FV in mindestens drei Meßzonen unterteilt. In Fig. 12 sind dies die
drei AF-Entfernungsmeßzonen 21, 23 und 25. Die Entfernungsmeßoperation wird
für jede Meßzone ausgeführt. Ergibt sich dann, daß die beiden Objektentfernun
gen (jeweils erste Objektentfernung) zweier Meßzonen, die voneinander durch
mindestens eine Meßzone getrennt sind, weitgehend übereinstimmen und daß die
Objektentfernung, die in der Zwischenzone gemessen wird, weitgehend den dop
pelten Wert der erster Objektentfernung hat, so wird die erste Objektentfernung
als gültige Objektentfernung gewertet. Die Autofokusoperation wird dann mit die
ser Objektentfernung ausgeführt. Wird bei einem solchen Steuerverfahren das
Nivelliergerät 10 auf den Eckenreflektor 40 auf dem Dreibein 60 ausgerichtet, um
ihn scharfzustellen, so wird er zuverlässig scharfgestellt, indem die vorstehend
genannte erste Objektentfernung als gültige Objektentfernung gewertet wird. Der
Grund besteht darin, daß die Objektentfernung zwischen dem Nivelliergerät 10
und dem jeweiligen Arm 62a der Fassung 62 als erste Objektentfernung und die
Objektentfernung zwischen dem Nivelliergerät 10 und dem an dem Eckenreflektor
40 reflektierten Bild des Fernrohrs als zweite Objektentfernung gewertet wird.
Zum Realisieren eines solchen Steuerverfahrens hat jeder Liniensensor 21c eine
Gesamt-Entfernungsmeßzone (Fokuserfassungszone) Z, die eine Reihe fotoelek
trischer Wandlerelemente 21d (in diesem Ausführungsbeispiel 53 Wandlerele
mente) enthält. Ferner hat jeder Liniensensor 21c fünf Entfernungsmeßzonen
(Wählzonen) 21 bis 25, die in der Gesamt-Entfernungsmeßzone Z angeordnet
sind. Die dritte Meßzone 23 liegt in der Mitte der Gesamt-Meßzone Z. Das Auto
fokussystem des Nivelliergeräts 10 kann also nicht nur eine normale Autofoku
soperation, d. h. eine Einpunkt-Autofokusoperation, bei der der Defokusbetrag für
die Gesamt-Meßzone Z auf jedem Liniensensor 21c berechnet wird, sondern
auch für eine Mehrpunkt-Autofokusoperation durchführen, bei der der Defokusbe
trag für jede der fünf Meßzonen 21 bis 25 auf jedem Liniensensor 21c berechnet
wird. Das Autofokussystem ist also eine Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung.
Die Anordnung der Meßzonen 21 bis 25 in der Gesamt-Meßzone Z ist so be
stimmt, daß jede Meßzone eine oder zwei benachbarte Meßzonen um einen Be
trag überlappt, auf den eine vorbestimmte Anzahl Wandlerelemente 21d (in die
sem Ausführungsbeispiel drei Wandlerelemente 21d) entfällt, um eine zuverläs
sige Erfassung der Kante eines Objektbildes zu gewährleisten, das nahe eine
Grenze zwischen zwei benachbarten Meßzonen entsteht. Jede Meßzone 21 bis
25 enthält in diesem Ausführungsbeispiel dreizehn Wandlerelemente 21d. Die
Meßzonen 21 bis 25 sind nicht mechanisch oder optisch unterteilt, sondern auf
Pixeln angeordnet, die die AF-Sensordaten ausgeben, welche zur Autofokusope
ration benutzt werden und zu den gesamten AF-Sensordaten gehören, die jeder
Liniensensor 21c abgibt.
Die Prozeßsteuerung 23 ist mit einem AF-Startschalter und mit einem AF/MF-
Wahlschalter 29 am Gerätegehäuse verbunden. Letzterer ist im Zustand EIN,
wenn die AF-Betriebsart gewählt ist, und im Zustand AUS, wenn die MF-Betriebs
art (manuelle Scharfeinstellung) gewählt ist. Der AF-Startschalter 27 ist ein
selbstrückstellender Drucktastenschalter. Der Autofokusprozeß beginnt bei ma
nuellem Drücken des AF-Startschalters 27. In diesem Prozeß steuert die Prozeß
steuerung 23 den AF-Motor 31 über den AF-Motortreiber 25 entsprechend der be
rechneten Anzahl AF-Impulse, die in den AF-Impulszähler 23a eingesetzt wurde,
und der bestimmten Antriebsrichtung. Die Drehung des AF-Motors 31 wird auf das
Ritzel 12b über den Kupplungs-Untersetzungsmechanismus 32 übertragen, so
daß die Fokussierlinsengruppe 12 bewegt wird. Die Drehung des AF-Motors 31
wird mit dem Codierer 30 erfaßt, während dessen Ausgangssignal durch die Pro
zeßsteuerung 23 gezählt wird, um die Drehgeschwindigkeit des AF-Motors 31 zu
steuern oder ihn stillzusetzen, was von der gezählten Impulszahl und dem be
rechneten Antriebsbetrag des AF-Motors 31 abhängt.
Die Prozeßsteuerung 23 steuert das Fokuserfassungssystem 20 und das An
triebssystem 30, um den Fokussierzustand des Objektbildes in der Referenz-Fo
kussierebene 14A zu erfassen und dann die Fokussierlinsengruppe 12 längs der
optischen Achse O zu bewegen, um das anvisierte Objekt scharfzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Autofokusoperation des automatischen Nivellierge
räts 10 wird im folgenden an Hand der Fig. 2 bis 5 erläutert. Diese Autofokusope
ration wird mit der Prozeßsteuerung 23 durchgeführt, wenn eine Batterie (nicht
dargestellt) zur Stromversorgung eingelegt wird.
Unmittelbar nach Einlegen der Batterie in das Nivelliergerät 10 initialisiert die
Prozeßsteuerung 23 den RAM 24 und jedes Eingangs/Ausgangsport (nicht dar
gestellt) bei Schritt S101 und durchläuft dann einen Stromversorgungs-Abschal
teprozeß. Dann wird die Operation des Schritts S101 nicht wiederholt, bevor die
Batterie entnommen und ausgewechselt wird.
Der Stromversorgungs-Abschalteprozeß ist ein "Bereitschaftsprozeß", der auf ein
Betätigen des AF-Startschalters 27 wartet, während alle Schaltungen mit Aus
nahme der Prozeßsteuerung 23 bei unbetätigtem AF-Startschalter 27 abgeschal
tet sind. Die Stromversorgung wird zur automatischen Fokussierung (Schritt
S205) eingeschaltet, wenn der AF-Startschalter 27 betätigt wird.
In dem Stromversorgungs-Abschalteprozeß werden alle Merker der Autofokus
operation auf 0 gesetzt (Schritt S111). Dazu gehören ein Fokusmerker, der den
fokussierten Zustand anzeigt, ein AFNG-Merker, der anzeigt, daß ein fokussierter
Zustand nicht erreichbar ist, ein Reintegrationsmerker, der anzeigt, daß die Inte
grationsoperation nach dem Erreichen des fokussierten Zustands durchgeführt
wurde, ein Suchmerker und ein Überlappungsmerker, die anzeigen, daß jede In
tegrationsoperation durchgeführt wurde, während die Fokussierlinse 12 sich wei
terbewegte, ein Defokusmerker, der anzeigt, daß ein gültiger Defokusbetrag er
halten wurde, und ein Zonenwahlmerker, der anzeigt, daß eine Entfernungsmeß
zone gewählt wurde.
Nach der Operation des Schritts S111 wird bestimmt, ob der AF-Startschalter 27
im Zustand EIN ist (Schritt S113). Da er anfangs nicht betätigt und somit im Zu
stand AUS ist, ist ein Startschalterspeicher (nicht dargestellt) der Prozeßsteue
rung 23 abgeschaltet, d. h. er enthält die Speicherinformation AUS (Schritt S115).
Dann wird geprüft, ob die Stromversorgung im Zustand EIN ist (Schritt S119). Da
sie bei unbetätigtem AF-Schalter 27 im Zustand AUS ist, kehrt die Steuerung zu
Schritt S113 zurück, so daß die Operationen S113, S115 und S119 wiederholt
ausgeführt werden, bis der AF-Startschalter 27 betätigt wird.
Ergibt Schritt S113, daß der AF-Schalter 27 im Zustand EIN ist, so wird geprüft,
ob der AF-Startschalterspeicher eingeschaltet ist, d. h. es wird geprüft, ob die In
formation EIN gespeichert ist (Schritt S117). Enthält er die Information AUS (dies
ist der Fall, wenn die Steuerung zunächst Schritt S117 ausführt, nachdem bei
Schritt S113 der AF-Startschalter 27 im Zustand EIN festgestellt wurde), so wird
der AF-Startschalterspeicher eingeschaltet, d. h. es wird die Information EIN in ihn
eingeschrieben (Schritt S123). Dann wird der Zustand des AF/MF-Wählschalters
29 geprüft, um zu bestimmen, ob der AF-Betrieb gewählt ist (Schritte S125 und
S127). Ergibt Schritt S127, daß die Stromversorgung eingeschaltet ist (d. h. der
AF-Betrieb ist gewählt), so wird jede Schaltung mit Strom versorgt (Schritt S129),
und danach geht die Steuerung zu dem in Fig. 3 gezeigten VDD-Schleifenprozeß.
Ergibt Schritt S127, daß die Stromversorgung abgeschaltet ist (d. h. der MF-Be
trieb ist gewählt), so kehrt die Steuerung zu dem Stromversorgungs-Abschalte
prozeß (Schritt S111) zurück.
Der AF-Startschalterspeicher ist im Zustand EIN, wenn die Steuerung zu dem
Stromversorgungs-Abschalteprozeß zurückkehrt, so daß die Steuerung zu Schritt
S121 über die Schritte S113, S117 und S119 geht, um die Stromversorgung ab
zuschalten, wenn der AF-Startschalter 27 im Zustand EIN ist. Die Steuerung
wartet auf diesen Zustand. Ist der AF-Startschalter 27 im Zustand AUS, so geht
die Steuerung von Schritt S113 zu Schritt S115, bei dem die Information AUS in
den AF-Startschalterspeicher eingeschrieben wird. Danach wird die Stromversor
gung abgeschaltet (Schritt S121). Dann wartet die Steuerung auf das Einschalten
des AF-Startschalters 27.
In dem in Fig. 3 gezeigten VVD-Schleifenprozeß wird der Autofokusprozeß
(Schritt S205) ausgeführt, und die Steuerung kehrt zu dem in Fig. 2 gezeigten
Stromversorgungs-Abschalteprozeß zurück, wenn sie den fokussierten Zustand
oder das nicht mögliche Fokussieren feststellt und den Zustand des AF-Start
schalters 27 prüft. In dem VDD-Schleifenprozeß wird der Zustand des AF/MF-
Wahlschalters 29 nochmals geprüft, um zu prüfen, ob der AF-Betrieb gewählt ist
(Schritte S201 und S202). Die Steuerung tritt in den Autofokusprozeß bei Schritt
S205 ein, wenn der AF-Betrieb gewählt ist. Sie tritt in den Stromversorgungs-Ab
schalteprozeß ein, wenn der MF-Betrieb gewählt ist. Die folgende Beschreibung
setzt voraus, daß der AF/MF-Wahlschalter 29 im Zustand EIN ist (d. h. der AF-
Betrieb ist gewählt).
Ist der AF/MF-Wahlschalter 29 im Zustand EIN, so wird der Autofokusprozeß
ausgeführt, bei dem der Defokusbetrag erfaßt wird, um die Fokussierlinsengruppe
11 in die Scharfstellposition zu bewegen (Schritt S205). Nach dem Autofokuspro
zeß bei Schritt S205 wird in regelmäßigen Intervallen in dem VDD-Schleifenpro
zeß geprüft, ob der AF-Startschalter 27 im Zustand EIN ist (Schritt S207). Da der
AF-Startschalter 27 allgemein im Zustand EIN bleibt, wenn die Steuerung erst
mals in die Operation bei Schritt S207 eintritt, wird geprüft, ob der AF-Startschal
terspeicher die Information EIN enthält (Schritt S211). Da er bei Schritt S123
diese Information erhalten hat, wird der Zustand des Fokusmerkers und des Au
tofokus-NG-Merkers geprüft (Schritte S213, S215). Kann ein fokussierter Zustand
oder die Unmöglichkeit des Fokussierens in dem Autofokusprozeß bei Schritt
S205 nicht festgestellt werden, so haben der Fokusmerker und der AFNG-Merker
den Wert 0, so daß die Steuerung zu dem Prozeß bei Schritt S201 zurückkehrt
(Schritte S213 und S215).
Danach werden die Operationen der Schritte S201, S203, S205, S207, S213 und
S215 wiederholt ausgeführt, bis der Fokusmerker oder der AFNG-Merker den
Wert 1 erhält. Die Steuerung geht jedoch von Schritt S207 zu Schritt S209, um
den AF-Startschalterspeicher auf AUS zu setzen, wenn der AF-Startschalter 27 in
den Zustand AUS gesetzt wird. Dann kehrt die Steuerung zu Schritt S201 über
die Schritte S213 und S215 zurück.
Allgemein wird die Fokussierlinsengruppe 12 durch den Autofokusprozeß bei
Schritt S205 in die Scharfstellposition gebracht, so daß der Fokusmerker auf 1
gesetzt wird, und daher kehrt die Steuerung zu dem Stromversorgungs-Abschal
teprozeß zurück (Schritt S213) und schließt dann die Autofokusoperation ab
(Schritt S111). Kann ein fokussierter Zustand beispielsweise durch ein sich be
wegendes Objekt, ein zu dunkles Objekt und/oder einen zu schwachen Kontrast
des Objekts nicht erreicht werden, so wird der Autofokus-NG-Merker in dem Au
tofokusprozeß bei Schritt S205 auf 1 gesetzt, so daß die Steuerung von Schritt
S215 zu dem Stromversorgungs-Abschalteprozeß geht und die Autofokusopera
tion beendet.
Nachdem die Steuerung zu dem Stromversorgungs-Abschalteprozeß zurückge
kehrt ist und der AF-Startschalter 27 im Zustand EIN ist und der AF-Startschalter
speicher den Zustand EIN enthält, geht die Steuerung von der Operation bei
Schritt S113 zu Schritt S121 über die Schritte S117 und S115, um die Stromver
sorgung abzuschalten. Ist der Startschalter 27 im Zustand AUS, so geht die
Steuerung von Schritt S113 zu Schritt S115, um die AUS-Information in den AF-
Startschalterspeicher einzuschreiben. Dann geht die Steuerung von Schritt S119
zu Schritt S121, um die Stromversorgung abzuschalten, und wartet auf ein Betäti
gen des AF-Startschalters 27 in den Zustand EIN.
Nach Rückkehr der Steuerung zu dem Stromversorgungs-Abschalteprozeß liefert
sie unabhängig vom Zustand des AF-Startschalters 27 Strom an die Prozeßsteue
rung 23, jedoch sind alle peripheren Schaltungen abgeschaltet.
Wird der AF-Startschalter 27 während des VDD-Schleifenprozesses wieder ein
geschaltet, so geht die Steuerung von Schritt S207 zu Schritt S211. Da der AF-
Startschalterspeicher aber den Zustand AUS enthält, wenn die Steuerung erst
mals auf Schritt S211 gelangt, geht sie von Schritt S211 zu Schritt S217, um die
Information EIN in den AF-Startschalterspeicher einzuschreiben. Dann kehrt die
Steuerung zu Schritt S201 zurück, um die Schleife ausgehend von Schritt S201
auszuführen und zu Schritt S201 über die Schritte S203, S205, S207, S211, S213
und S215 zurückzukehren.
Aus Vorstehendem ergibt sich, daß beim Einschalten des AF-Startschalters 27
der Autofokusprozeß wiederholt ausgeführt wird, bis die Fokussierung oder die
unmögliche Fokussierung festgestellt wird. Wird der AF/MF-Wahlschalter 29 in
der VDD-Schleife ausgeschaltet, so geht die Steuerung von Schritt S203 zu dem
Stromversorgungs-Abschalteprozeß, um die Autofokusoperation zu beenden.
Im folgenden wird der Autofokusprozeß (AF-Prozeß) des Schritts S205 unter Be
zugnahme auf die Flußdiagramme der Fig. 4 bis 9 beschrieben. Bei dem Autofo
kusprozeß wird geprüft, ob der Überlappungsmerker, der Suchmerker oder der
Integrationsmerker den Wert 0 hat (Schritte S301, S303 und S305). Tritt die
Steuerung erstmals in den Autofokusprozeß ein, so geht die Steuerung über die
Schritte S301, S303 und S305 zu Schritt S307, da der Überlappungsmerker, der
Suchmerker und der Reintegrationsmerker bei Schritt S111 mit dem Wert 0 initia
lisiert wurden. Bei Schritt S307 wird der AF-Sensor 21 zum Integrationsstart ge
steuert, um elektrische Ladungen anzusammeln. Dann wird das Integrationser
gebnis in die Prozeßsteuerung 23 in Form von AF-Sensordaten eingegeben, um
die vorbestimmte Defokusoperation (Schritt S307) auszuführen.
Danach wird geprüft, ob das Ergebnis der vorbestimmten Defokusoperation an
nehmbar ist (Schritt S309). Dieses Ergebnis kann nicht annehmbar sein, wenn der
Objektkontrast zu schwach ist, das Objekt ein sich wiederholendes Muster hat
und/oder die Objekthelligkeit zu gering ist. In den meisten Fällen ist das Ergebnis
der vorbestimmten Defokusoperation annehmbar, deshalb wird dieser Fall als er
ster erläutert.
Ergibt Schritt S309, daß das Ergebnis der vorbestimmten Defokusoperation an
nehmbar ist, so geht die Steuerung in den Prüfprozeß, bei dem geprüft wird, ob
ein fokussierter Zustand erreicht ist. In diesem Fall wird der Fokusmerker auf 1
gesetzt. Wird die Fokussierung nicht erreicht, so wird dieser Merker auf 0 gesetzt
(Schritt S321). Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird durch die Prozeßsteue
rung 23 festgestellt, daß ein fokussierter Zustand erreicht ist, wenn der Defokus
betrag gleich oder kleiner als ein vorbestimmter Wert ist. Die Steuerung kehrt zu
dem VDD-Schleifenprozeß zurück, um die Operationen des Schritts S207 und fol
gender auszuführen, wenn der fokussierte Zustand erreicht ist. Die Steuerung
geht zu dem Impulsberechnungsprozeß (Fig. 5), wenn ein fokussierter Zustand
nicht erreicht wird.
Bei dem Impulsberechnungsprozeß wird der Antriebsbetrag des AF-Motors 31
(d. h. die Impulszahl des Codierers 33) zum Bewegen der Fokussierlinsengruppe
12 in eine Position, bei der der Defokusbetrag 0 wird, entsprechend einem an
nehmbaren Ergebnis einer Defokusoperation berechnet.
In dem Impulsberechnungsprozeß wird zunächst der Antriebsbetrag des AF-Mo
tors 31 (Anzahl der AF-Impulse) und die Antriebsrichtung berechnet bzw. be
stimmt entsprechend dem berechneten Defokusbetrag (Schritt S331). Dann wird
die bei Schritt S331 berechnete Impulszahl in den AF-Impulszähler 23a einge
setzt (Schritt S333), und dann wird der AF-Motor 31 mit Gleichstrom betrieben
(Schritt S335). Danach geht die Steuerung in den Impulsprüfprozeß. Der Wert
des AF-Impulszählers 23a wird jeweils um 1 verringert, wenn ein AF-Impuls von
dem Codierer 33 abgegeben wird.
Bei dem Impulsprüfprozeß wird die Antriebsgeschwindigkeit des AF-Motors 31
entsprechend dem Wert des AF-Impulszählers 23a gesteuert. Ist der Wert des
AF-Impulszählers 23a größer als eine vorbestimmte, die überlappende Integration
verhindernde Impulszahl, so wird der AF-Motor 31 mit einer höheren Geschwin
digkeit betrieben, um die Fokussierlinsengruppe 12 in eine Position zu bringen,
bei der ein fokussierter Zustand in kürzerer Zeit erreicht wird, und gleichzeitig
wird eine überlappende Integration durchgeführt. Wird der Wert des AF-Impuls
zählers 23a kleiner als die vorbestimmte, eine überlappende Integration verhin
dernde Impulszahl, so wird der AF-Motor 31 mit der höheren Geschwindigkeit
weiter betrieben, jedoch wird die überlappende Integration unterbrochen. Wird der
Wert des AF-Impulszählers 23a kleiner als eine vorbestimmte, eine konstante
Geschwindigkeit einleitende Impulszahl, so wird der AF-Motor 31 mit geringer
Geschwindigkeit mit Pulsbreitenmodulation so gesteuert, daß die Fokussierlin
sengruppe 12 nicht zu weit verstellt wird. Danach wird der AF-Motor 31 stillge
setzt, wenn der AF-Impulszähler 23a den Wert 0 erreicht.
Bei dem Impulsprüfprozeß wird der Wert des AF-Impulszählers 23a mit der vor
bestimmten, eine überlappende Integration verhindernden Impulszahl verglichen
(Schritt S341), und dann wird bestimmt, ob der Wert des AF-Impulszählers 23a
kleiner als diese Impulszahl ist (Schritt S342). Ist der Wert des AF-Impulszählers
23a gleich oder größer als die vorbestimmte Impulszahl, so wird der Überlap
pungs-Operationsmerker auf 1 gesetzt (Schritt S343). Dann startet die überlap
pende Integrationsoperation, die AF-Sensordaten werden von dem AF-Sensor 21
eingegeben, und die vorbestimmte Defokusoperation wird ausgeführt (Schritt
S345). Danach wird geprüft, ob das Ergebnis der vorbestimmten Defokusopera
tion annehmbar ist (Schritt S347). Ist es annehmbar, so geht die Steuerung zu
dem Antriebsrichtungs-Prüfprozeß nach Fig. 6. Ist das Ergebnis der vorbestimm
ten Defokusoperation nicht annehmbar, so kehrt die Steuerung zurück.
Bei dem Antriebsrichtungs-Prüfprozeß wird die Anzahl der AF-Impulse aus den
AF-Sensordaten berechnet, die sich durch die während des Betriebs des AF-Mo
tors 31 ausgeführte Integrationsoperation ergeben, und dann wird die berechnete
Impulszahl in den AF-Impulszähler 23a eingesetzt. Der AF-Motor 31 wird jedoch
gebremst, wenn die Antriebsrichtung sich ändert. Bei dem vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel schließt die Prozeßsteuerung 23 beim Bremsen des AF-Motors die
Motoranschlüsse kurz, um ihn stillzusetzen.
Bei dem Antriebsrichtungs-Prüfprozeß wird der Überlappungsoperationsmerker
auf 1 gesetzt, während der Suchmerker auf 0 gesetzt wird (Schritt S361). Dann
wird die Antriebsrichtung des AF-Motors 31 mit der vorherigen Richtung abhängig
von dem Ergebnis der vorbestimmten Defokusoperation verglichen (Schritt S363).
Danach wird bestimmt, ob die gegenwärtige Antriebsrichtung des AF-Motors 31
mit der vorherigen übereinstimmt (Schritt S364). Trifft dies zu, was oft der Fall ist,
so wird die Anzahl der AF-Impulse in der Mitte der Integration berechnet und in
den AF-Impulszähler 23a eingesetzt (Schritt S365), wonach die Steuerung zu
rückkehrt. Ändert sich die gegenwärtige Antriebsrichtung des AF-Motors 31, so
wird er stillgesetzt (Schritt S367). Der Überlappungsoperationsmerker wird auf 0
gesetzt (Schritt S369), und der Reintegrationsmerker wird auf 1 gesetzt (Schritt
S371). Danach kehrt die Steuerung zurück.
Bei der Rückkehr zu dem VDD-Schleifenprozeß tritt die Steuerung bei Schritt
S205 in den AF-Prozeß ein, nachdem die Operationen der Schritte S207 und fol
gender durchgeführt wurden. Während sich die Antriebsrichtung des AF-Motors
33 nicht ändert, bleibt der Überlappungsoperationsmerker auf 1, so daß die
Steuerung aus Schritt S301 in den Impulsprüfprozeß eintritt. Danach kehrt die
Steuerung weiter zu dem Impulsprüfprozeß zurück, bis der Wert des AF-Impuls
zählers 23a kleiner als die vorbestimmte, eine überlappende Integration verhin
dernde Impulszahl wird, über die Operationen der Schritte S341, S342, S343,
S345, S347, S361, S363, S364 und S365.
Dann verringert sich während dieses Prozesses die Anzahl der AF-Impulse und
wird schließlich kleiner als die vorbestimmte, eine überlappende Integration ver
hindernde Impulszahl, wodurch die Steuerung von Schritt S342 zu Schritt S349
geht.
Bei den Schritten S349 bis S355 wird der Betrieb des AF-Motors 31 mit einem der
berechneten Impulszahl entsprechenden Betrag beendet, um den AF-Motor 31
stillzusetzen. Der Wert des AF-Impulszählers 23a (Anzahl der AF-Impulse) wird
mit der vorbestimmten, eine Steuerung mit konstanter Drehzahl einleitenden Im
pulszahl verglichen (Schritt S349), und dann wird geprüft, ob der Wert des AF
lmpulszählers 23a kleiner als diese vorbestimmte Impulszahl ist (Schritt S350). Ist
der Wert des AF-Impulszählers 23a gleich oder größer als diese Impulszahl, so
kehrt die Steuerung zu Schritt S349 zurück. Bei den Schritten S349 und S350
wartet die Steuerung darauf, daß die Anzahl der AF-Impulse kleiner als die vor
bestimmte, eine Steuerung mit konstanter Drehzahl einleitende Impulszahl wird.
Dann wird bei Schritt S350 geprüft, ob der Wert des AF-Impulszählers 23a kleiner
als diese vorbestimmte Impulszahl ist, der AF-Motor 31 wird mit Pulsweitensteue
rung bei geringer Geschwindigkeit entsprechend der verbleibenden Anzahl der
AF-Impulse betrieben, und dann wird er stillgesetzt, wenn der AF-Impulszähler
23a den Wert 0 erreicht (Schritte S351 und S353). Dann wird unmittelbar nach
dem Stillsetzen des AF-Motors 31 der Überlappungsoperationsmerker auf 0 ge
setzt, und gleichzeitig wird der Reintegrationsmerker auf 1 gesetzt (Schritt S355).
Dann kehrt die Steuerung zu dem VDD-Schleifenprozeß zurück.
Tritt die Steuerung in den Autofokusprozeß bei Schritt S205 ein, nachdem sie
zum VDD-Schleifenprozeß zurückgekehrt ist, wird der Überlappungsoperations
merker auf 0 gesetzt, während der Reintegrationsmerker auf 1 gesetzt wird, so
daß die Steuerung aus Schritt S305 in den Reintegrationsprozeß eintritt. Dies trifft
auch für den Fall zu, daß bei Schritt S363 eine Änderung der Antriebsrichtung
des AF-Motors 31 festgestellt wird.
Bei dem Reintegrationsprozeß wird die vorbestimmte Defokusoperation nochmals
durchgeführt, und dann wird geprüft, ob das Ergebnis dieser Operation annehm
bar ist oder nicht. Bei dem Reintegrationsprozeß wird der AF-Sensor 21 so ge
steuert, daß er die Integration elektrischer Ladungen startet, und dann werden die
Ergebnisse der Integrationsoperation in die Prozeßsteuerung 23 über den Ver
stärker 22 als AF-Sensordaten eingegeben, um die vorbestimmte Defokusopera
tion (Schritt S383) auszuführen. Danach wird bestimmt, ob das Ergebnis der vor
bestimmten Defokusoperation annehmbar ist (Schritt S385).
Ist dieses Ergebnis annehmbar, so geht die Steuerung in den Fokusprüfprozeß
ein, der bei Schritt S321 startet. Ist das Ergebnis der vorbestimmten Defokusope
ration nicht annehmbar, so tritt die Steuerung in den AFNG-Prozeß ein, bei dem
der AFNG-Merker auf 1 gesetzt wird (Schritt S391 in Fig. 4), und dann kehrt die
Steuerung zu dem VDD-Schleifenprozeß zurück, so daß sie von Schritt S215 in
den Stromversorgungs-Abschalteprozeß am Ende der Autofokusoperation eintritt
und auf das erneute Betätigen des AF-Startschalters 27 wartet.
Der vorstehend beschriebene Prozeß betrifft den Fall, daß das Bild des anvisier
ten Objekts scharfgestellt werden kann. Ist dies schwierig oder unmöglich, so
kehrt die Steuerung auch zu dem Stromversorgungs-Abschalteprozeß über den
VDD-Schleifenprozeß zurück, um die Autofokusoperation zu beenden.
Der Autofokusprozeß wird im folgenden für den Fall beschrieben, daß ein Scharf
stellen des Objektbildes schwierig oder unmöglich ist. Beim Eintritt in die Autofo
kusoperation führt die Steuerung über die Schritte S301, S303 und S305 die Ope
ration des Schritts S307 aus, bei der der AF-Sensor 21 die Integration elektri
scher Ladungen startet, während die Ergebnisse der Integrationsoperation in die
Prozeßsteuerung 23 als AF-Sensordaten eingegeben werden, um die vorbe
stimmte Defokusoperation auszuführen. Ergibt Schritt S309, daß das Ergebnis der
vorbestimmten Defokusoperation unannehmbar ist, tritt die Steuerung in den
Suchintegrationsprozeß ein.
In diesem Prozeß werden die vorbestimmte Defokusoperation und die Integrati
onsoperation durchgeführt, während der AF-Motor 31 die Fokussierlinsengruppe
12 von dem Scharfstellpunkt für kürzestmögliche Objektentfernung zu dem
Scharfstellpunkt unendlicher Objektentfernung bewegt, um ein annehmbares Er
gebnis der Defokusoperation zu erhalten. Ist dies in dem Suchintegrationsprozeß
nicht möglich, so wird der AFNG-Merker auf 1 gesetzt, und die Steuerung kehrt
zurück. Danach geht die Steuerung von Schritt S250 in den Stromversorgungs-
Abschalteprozeß.
Bei dem Suchintegrationsprozeß wird der AF-Motor 31, um einen Scharfstellpunkt
zu suchen, zunächst in Richtung geringerer Objektentfernung (Schritt S311) be
trieben. Dann wird der Suchmerker auf 1 gesetzt (Schritt S313). Der AF-Sensor
21 wird dann so gesteuert, daß die Integration elektrischer Ladungen startet, und
die Ergebnisse der Integrationsoperation werden in die Prozeßsteuerung 23 als
AF-Sensordaten eingegeben, um die vorbestimmte Defokusoperation auszufüh
ren (Schritt S315). Danach wird geprüft, ob das Ergebnis dieser Operation an
nehmbar ist (Schritt S317). Trifft dies zu, so tritt die Steuerung in den Antriebs
richtungsprüfprozeß ein. Ist das Ergebnis der vorbestimmten Defokusoperation
nicht annehmbar, so wird geprüft, ob die Fokussierlinsengruppe 12 in der Unend
lichstellung ist (Schritt S319). Befindet sie sich in einer davon verschiedenen
Stellung, so kehrt die Steuerung zu dem VDD-Schleifenprozeß zurück, um die
Operationen der Schritte S207 und folgender auszuführen. Befindet sich die Fo
kussierlinsengruppe 12 in der Unendlichstellung, so tritt die Steuerung in den
AFNG-Prozeß ein, bei dem der AFNG-Merker auf 1 gesetzt wird (Schritt S391 in
Fig. 4). Danach kehrt die Steuerung zu dem VDD-Schleifenprozeß zurück, um die
Operationen der Schritte S207 und folgender durchzuführen. Bei dem Betrieb des
AF-Motors 31 (Suchbetrieb) des Schritts S311 wird der AF-Motor 31 zunächst so
betrieben, daß ein Scharfstellpunkt in Richtung kleinerer Objektentfernung ge
sucht wird, und dann wird der AF-Motor 31 in Gegenrichtung betrieben, um den
selben Punkt zu suchen, unmittelbar nachdem die Fokussierlinsengruppe 12 den
Punkt geringster Objektentfernung erreicht und stillgesetzt wird. Außerdem wird
der AF-Motor 31 unmittelbar stillgesetzt, nachdem die Fokussierlinsengruppe 12
den Unendlich-Punkt erreicht hat und stillgesetzt wird. Wird ein annehmbares Er
gebnis einer Defokusoperation während des Suchintegrationsprozesses erhalten,
so kehrt die Steuerung zu der Operation zurück, bei der der AF-Motor 31 entspre
chend dem erhaltenen Defokusbetrag betrieben wird.
Wenn die Steuerung wieder bei Schritt S205 in den AF-Prozeß eintritt, nachdem
sie zum VDD-Schleifenprozeß zurückgekehrt ist, wird der Überlappungsoperati
onsmerker auf 0 gesetzt, während der Suchmerker den Wert 1 hat, so daß die
Steuerung in den Suchintegrationsprozeß von dem Schritt S303 aus eintritt, um
ihn bei den Schritten S311 und folgenden auszuführen. Kann ein annehmbarer
Defokusbetrag nicht erreicht werden, auch wenn die Fokussierlinsengruppe 12
die Unendlichstellung erreicht, so tritt die Steuerung in den AFNG-Prozeß ein, bei
dem der AFNG-Merker auf 1 gesetzt wird, und kehrt dann zurück. Danach geht
die Steuerung von Schritt S215 in den Stromversorgungs-Abschalteprozeß.
Der vorstehend beschriebene Prozeß betrifft den Fall, daß ein annehmbares Er
gebnis der vorbestimmten Defokusoperation vom Start aus nicht erzielbar ist.
Wenn ein annehmbares Ergebnis einmal erzielbar ist, jedoch ein fokussierter Zu
stand nicht erreicht wird, und nachfolgend ein annehmbares Ergebnis der vorbe
stimmten Defokusoperation in dem Reintegrationsprozeß nicht erreicht werden
kann, auch wenn die Fokussierlinsengruppe angetrieben wird, geht die Steuerung
von Schritt S385 in den AFNG-Prozeß, bei dem der AFNG-Merker auf 1 gesetzt
wird, und danach kehrt sie zu dem VDD-Schleifenprozeß zurück. Dann geht die
Steuerung von Schritt S215 in den Stromversorgungs-Abschalteprozeß.
Die Defokusoperation der Schritte S307, S315, S345 und S383 wird im folgenden
an Hand der Fig. 7, 8 und 9 beschrieben. In diesem Ausführungsbeispiel wird der
Kontrast eines auf jedem Liniensensor 21c erzeugten Bildes für jede Meßzone 21
bis 25 bestimmt. Dann wird für die Meßzonen mit ausreichendem Kontrast festge
stellt, ob zwei Objektentfernungen zweier Meßzonen, die voneinander durch eine
weitere Meßzone getrennt sind, weitgehend übereinstimmen, und ob die Objekt
entfernung mindestens einer Meßzone zwischen den beiden getrennten Meßzo
nen weitgehend dem doppelten Wert einer jeden der beiden erstgenannten Ob
jektentfernungen ist, die weitgehend übereinstimmen. Jede der beiden überein
stimmenden Objektentfernungen wird dann als gültige Objektentfernung gewertet,
so daß die Autofokusoperation für diese Objektentfernung durchgeführt wird. Der
Vergleich der Objektentfernungen wird mit der Prozeßsteuerung 23 vorgenom
men.
Bei der Defokusoperation wird zunächst eine Kontrastberechnung mit den AF-
Sensordaten der Gesamt-Entfernungsmeßzone Z durchgeführt (Schritt S401). Bei
dieser Berechnung wird z. B. für den Referenzliniensensor 21c die Summe eines
jeden Absolutwertes der Differenz der Integralwerte zweier benachbarter Pixel
(fotoelektrischer Wandlerelemente) in der Meßzone verwendet. Wird festgestellt,
daß der Kontrast unzureichend ist (Schritt S403), so werden der Defokusmerker
und der Zonenwahlmerker jeweils auf 0 gesetzt (Schritt S429), und danach kehrt
die Steuerung zurück.
Der Defokusmerker zeigt an, daß ein gültiger Defokusbetrag erhalten wurde, und
der Zonenwahlmerker zeigt an, daß eine Entfernungsmeßzone gewählt wurde.
Ergibt Schritt S403, daß der Kontrast ausreicht und über einem vorbestimmten
Wert liegt (erster vorbestimmter Wert), so wird geprüft, ob der Zonenwahlmerker
den Wert 1 hat, d. h. ob eine Meßzone gewählt wurde (Schritt S405). Da eine
Meßzone nicht gewählt ist, wenn die Steuerung erstmals zu Schritt S405 kommt,
wird eine Korrelationsoperation (Berechnung zum Bestimmen einer Phasendiffe
renz) mit den AF-Sensordaten der Gesamt-Entfernungsmeßzone Z ausgeführt,
um eine Phasendifferenz (Objektentfernungsdaten) zu bestimmen (Schritt S407).
Dann wird geprüft, ob eine gültige Phasendifferenz bei Schritt S407 erhalten
wurde (Schritt S409). War dies nicht möglich, so geht die Steuerung zu Schritt
S429, bei dem der Defokusmerker und der Zonenwahlmerker jeweils auf 0 gesetzt
werden, und dann kehrt die Steuerung zurück. Die Korrelationsoperation kann
nicht ausgeführt werden, wenn kein Koinzidenzpunkt zwischen den beiden Bildern
erfaßbar ist, die auf den Gesamt-Entfernungsmeßzonen Z (d. h. auf den Linien
sensoren 21c) erzeugt wurden, d. h. wenn die beiden Bilder stark unscharf sind.
Ergibt Schritt S409, daß eine gültige Phasendifferenz erhalten wurde, so wird ge
prüft, ob der Wert dieser Phasendifferenz kleiner als ihr vorbestimmter Wert ist,
d. h. ob der Defokusbetrag klein ist (Schritt S411). Ist dieser Wert gleich oder
größer als der vorbestimmte Wert (d. h. der Defokusbetrag ist groß), so geht die
Steuerung zu der Interpolationsberechnung bei Schritt S421, um einen Defokus
betrag zu berechnen, ohne eine der fünf Meßzonen 21 bis 25 zu wählen. Danach
wird der Defokusmerker auf 1 gesetzt (Schritt S423), und dann kehrt die Steue
rung zurück. Solange der Wert der erhaltenen Phasendifferenz gleich oder größer
als der vorbestimmte Wert ist, werden die Schritte S401 bis S411, S421 und S423
wiederholt ausgeführt.
Wird der Wert der Phasendifferenz kleiner als der vorbestimmte Wert, so geht die
Steuerung von Schritt S411 zu Schritt S413. Hier wird die bei Schritt S407 erhal
tene Phasendifferenz mit einer vorbestimmten Adresse in dem RAM 24 vorüber
gehend gespeichert (Schritt S413), und dann wird der Zonenwahl/Prüfprozeß
(Fig. 8) ausgeführt (Schritt S415). In diesem Prozeß wird für jede Meßzone 21 bis
25 mit einem Kontrast über einem vorbestimmten Wert (zweiter vorbestimmter
Wert) die vorbestimmte Defokusoperation ausgeführt, um eine Objektentfernung
in der Reihenfolge von der ersten bis zur fünften Meßzone 21 bis 25 zu erhalten,
und dann werden die gültigen Meßzonen entsprechend den erhaltenen Objekt
entfernungen gewählt, um die AF-Sensordaten, die für jede gültige Meßzone aus
gegeben werden, zu erzeugen.
Nach dem Zonenwahl/Prüfprozeß bei Schritt S415 wird geprüft, ob eine gültige
Meßzone gewählt wurde (Schritt S417). Ist keine gültige Meßzone gewählt, wird
die Phasendifferenz (Daten der Korrelationsoperation), die bei einer vorbestimm
ten Adresse vorübergehend in dem RAM 24 bei Schritt S413 gespeichert wurde,
ausgelesen, um einen Defokusbetrag entsprechend der Phasendifferenz zu be
rechnen (Schritt S421). Dann wird der Defokusmerker auf 1 gesetzt (Schritt
S423), und die Steuerung kehrt zurück. Ergibt Schritt S417, daß eine gültige
Meßzone gewählt wurde, so geht die Steuerung von Schritt S417 zu Schritt S423,
so daß der Defokusmerker auf 1 gesetzt wird. Dann kehrt die Steuerung zurück.
Wenn die Steuerung nach der Wahl einer der fünf Meßzonen 21 bis 25 wieder in
die Defokusoperation nach Fig. 7 eintritt (d. h. nachdem der Zonenwahlmerker auf
1 gesetzt ist), geht sie von Schritt S405 zu Schritt S425, um den in Fig. 8 gezeig
ten Zonenwahl/Prüfprozeß durchzuführen. Danach wird geprüft, ob eine gültige
Meßzone gewählt wurde (Schritt S427). Ist dies nicht der Fall, so kehrt die Steue
rung zu Schritt S407 zurück, um die Gesamt-Meßzone Z zu benutzen. Ergibt
Schritt S427, daß eine gültige Meßzone gewählt wurde, so geht die Steuerung zu
Schritt S423, so daß der Defokusmerker auf 1 gesetzt wird. Dann kehrt die Steue
rung zurück.
Bei der vorstehend beschriebenen Defokusoperation wird unter der Bedingung,
daß der Kontrast größer als der erste vorbestimmte Wert für die Gesamt-Entfer
nungsmeßzone Z ist, für jede Meßzone berechnet, deren Kontrast größer als der
zweite vorbestimmte Wert ist, ein Defokusbetrag entsprechend den AF-Sensor
daten einer jeden Meßzone gewählt.
Der Zonenwahl/Prüfprozeß der Schritte S415 und S425 wird im folgenden unter
Bezugnahme auf Fig. 8 erläutert. In diesem Prozeß wird zunächst die erste Meß
zone 21 gewählt (Schritt S501), und dann wird ihr Kontrast mit den AF-Sensor
daten berechnet und das Rechenergebnis (Kontrastwert) in dem RAM 24 gespei
chert (Schritt S503).
Danach wird geprüft, ob der Kontrastwert gleich oder größer als ein vorbestimm
ter Wert (zweiter vorbestimmter Wert) ist (Schritt S505). Ist der Kontrastwert in
dem RAM 24 gleich oder größer als der zweite vorbestimmte Wert, wird die Korre
lationsoperation (Berechnung zum Bestimmen einer Phasendifferenz) mit den AF-
Sensordaten aus der gewählten Meßzone (erste Meßzone 21, wenn die Steue
rung erstmals in die Operation bei Schritt S507 eintritt) berechnet, um eine Pha
sendifferenz (Daten der Korrelationsoperation) zu bestimmen (Schritt S507).
Dann wird geprüft, ob eine gültige Phasendifferenz bei Schritt S507 erhalten
wurde (Schritt S509). Wurde eine gültige Phasendifferenz erhalten, so wird der
Defokusbetrag entsprechend der Phasendifferenz aus Schritt S507 berechnet
(Schritt S511). Dann wird entsprechend diesem berechneten Defokusbetrag eine
Objektentfernung berechnet (Schritt S513). Diese Objektentfernung wird an einer
vorbestimmten Adresse des RAM 24 gemeinsam mit den Daten gespeichert, die
die Zonennummer der gegenwärtigen gewählten Meßzone angeben (Schritt
S515). Dann geht die Steuerung zu Schritt S517. Ergibt sich bei Schritt S505, daß
der in dem RAM 24 gespeicherte Kontrastwert geringer als der zweite vorbe
stimmte Wert ist, überspringt die Steuerung die Schritte S507, S509, S511, S513
und S515 und geht zu Schritt S517. Ergibt Schritt S509, daß keine gültige Pha
sendifferenz erhalten wurde, so überspringt die Steuerung die Schritte S511,
S513 und S515 und geht zu Schritt S517.
Bei Schritt S517 wird geprüft, ob alle fünf Meßzonen 21 bis 25 bereits gewählt
sind (d. h. ob die Schritte S503 bis S517 bereits für jede der fünf Meßzonen 21 bis
25 ausgeführt wurden). Sind alle fünf Meßzonen 21 bis 25 noch nicht gewählt, so
geht die Steuerung von Schritt S525 zu Schritt S503, um die Schritte S503 bis
S517 für die nachfolgende Meßzone auszuführen. Sind alle fünf Meßzonen 21 bis
25 bereits gewählt, so geht die Steuerung von Schritt S517 zu Schritt S519.
Bei Schritt S519 wird geprüft, ob eine Meßzone vorliegt, für die eine gültige Pha
sendifferenz erhalten wurde. Trifft dies zu, so wird der Zonenwahlmerker auf 1
gesetzt (Schritt S521) und dann tritt die Steuerung in den in Fig. 9 gezeigten
Prismenerfassungs/Bestimmungsprozeß ein (Schritt S523). Dann kehrt die Steue
rung zurück. Ergibt Schritt S519, daß es keine gültigen Meßzonen gibt, so wird
der Zonenwahlmerker auf 0 gesetzt (Schritt S527), und die Steuerung kehrt zu
rück.
In dem Prismenerfassungs/Bestimmungsprozeß werden die Objektentfernungen
der Meßzonen mit jeweils einer gültigen Phasendifferenz untereinander vergli
chen. Dann wird geprüft, ob die beiden Objektentfernungen (jeweils erste Objekt
entfernung) der beiden Meßzonen, die voneinander durch mindestens eine Meß
zone getrennt sind, übereinstimmen, und ob die Objektentfernung (zweite Objekt
entfernung) in einer der zwischenliegenden Meßzonen den zweifachen Wert der
ersten Objektentfernung hat, so daß dann die erste Objektentfernung als gültige
Objektentfernung gewertet wird.
Bei dem Prismenerfassungs/Bestimmungsprozeß werden zunächst die Objekt
entfernungen der Meßzonen mit jeweils einer gültigen Phasendifferenz unterein
ander verglichen (Schritt S601). Dann wird geprüft, ob Meßzonen existieren, für
die ein und dieselbe Objektentfernung (die erste Objektentfernung) gemessen
wurde (Schritt S603). Trifft dies zu, so wird geprüft, ob es eine Meßzone zwischen
den Meßzonen mit übereinstimmender Objektentfernung gibt, deren Objektentfer
nung (zweite Objektentfernung) den doppelten Wert der ersten Objektentfernung
hat (Schritte S605 und S607). Wird eine solche Meßzone gefunden, so wird die
erste Objektentfernung als gültige Objektentfernung gewertet (Schritt S609), und
der Prismenerfassungsmerker wird auf 1 gesetzt (Schritt S611). Dann kehrt die
Steuerung zurück. Ergibt Schritt S607, daß eine derartige Meßzone nicht zu fin
den ist, so werden die AF-Sensordaten der Meßzone mit der kürzesten Objekt
entfernung gewählt (Schritt S613). Dann kehrt die Steuerung zurück.
Wird bei diesem Steuerverfahren festgestellt, daß die beiden Objektentfernungen
(erste Objektentfernung) zweier Meßzonen, die durch mindestens eine weitere
Meßzone voneinander getrennt sind, weitgehend übereinstimmen und daß die
Objektentfernung (zweite Objektentfernung) der mindestens einen zwischenlie
genden Meßzone den zweifachen Wert der ersten Objektentfernung hat, so wird
die erste Objektentfernung als gültige Objektentfernung gewertet. Deshalb kann
das Bild des Eckenreflektors 40 zuverlässig scharfgestellt werden, wenn das au
tomatische Nivelliergerät 10 auf den Eckenreflektor 40 auf dem Dreibein 60 aus
gerichtet ist.
Ergibt sich bei diesem Ausführungsbeispiel, insbesondere in dem Prozeß des
Schritts S415, daß die beiden Objektentfernungen (jeweils erste Objektentfer
nung) zweier Meßzonen, die durch mindestens eine Meßzone voneinander ge
trennt sind, weitgehend übereinstimmen, und daß die Objektentfernung (zweite
Objektentfernung) der Zwischenzone den zweifachen Wert der ersten Objektent
fernung hat, so wird letztere als gültige Objektentfernung gewertet, so daß die
Autofokusoperation entsprechend der gültigen Objektentfernung in vorstehend
beschriebener Weise ausgeführt wird. Das automatische Nivelliergerät 10 kann
aber auch eine normale AF-Betriebsart haben, die vom Benutzer gewählt werden
kann, bei der der Defokusbetrag nur entsprechend dem Defokusbetrag aus der
Gesamt-Entfernungsmeßzone Z auf den beiden Liniensensoren 21c berechnet
wird. In diesem Fall kann das automatische Nivelliergerät 10 an seinem Gehäuse
einen Wahlknopf (nicht dargestellt) haben, der manuell betätigt wird, um einen
Mehrpunkt-AF-Betrieb oder einen Normal-AF-Betrieb zu wählen. In dem Normal-
AF-Betrieb muß der Defokusprozeß nach Fig. 7 nur so abgeändert werden, daß
die Steuerung von Schritt S409 zu Schritt S421 geht, wenn Schritt S409 ergibt,
daß eine gültige Phasendifferenz erhalten wurde.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden zwei Mehrseg
ment-CCD-Sensoren als AF-Sensor 21 verwendet. Es können auch zwei MOS-Li
niensensoren als AF-Sensor 21 eingesetzt werden.
Jeder Liniensensor 21c hat fünf Meßzonen 21 bis 25, jedoch ist die Erfindung auf
dieses Ausführungsbeispiel nicht beschränkt. Jeder Liniensensor kann minde
stens drei Meßzonen haben, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen.
Die Erfindung kann auf eine automatisches Nivelliergerät angewendet werden. In
gleicher Weise kann sie auf andere Vermessungsinstrumente wie ein Durch
gangsinstrument, einen Theodoliten und eine Gesamtstation angewendet werden.
Ferner kann die Erfindung auch auf jedes optische Teleskopsystem wie ein Tele
skop und ein Doppelfernrohr angewendet werden.
Claims (8)
1. Autofokuseinrichtung für ein Visierfernrohr zum automatischen Fokussieren
eines Objektbildes in einem Sichtfeld, in dem eine Entfernungsmeßzone an
geordnet ist, mit
einer Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung, die die Entfernungsmeßzone in mindestens drei Meßzonen unterteilt, in denen jeweils eine Objektentfer nung erfaßt wird,
einem Antrieb zum Bewegen einer Fokussierlinsengruppe längs deren opti scher Achse, und
einer Steuerung zum Steuern des Antriebs derart, daß die Fokussierlinsen gruppe eine Autofokusoperation entsprechend dem Ergebnis einer jeden Objektentfernungsmessung der Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung ausführt,
wobei die Steuerung die Objektentfernungen der Meßzonen untereinander vergleicht und
bei Feststellen übereinstimmender Objektentfernungen zweier Meßzonen, die durch mindestens eine weitere Meßzone voneinander getrennt sind, und bei Feststellen der doppelten Objektentfernung einer der trennenden Meß zonen jede der beiden übereinstimmenden Objektentfernungen als gültige Objektentfernung wertet, und die Autofokusoperation entsprechend dieser gültigen Objektentfernung ausführt.
einer Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung, die die Entfernungsmeßzone in mindestens drei Meßzonen unterteilt, in denen jeweils eine Objektentfer nung erfaßt wird,
einem Antrieb zum Bewegen einer Fokussierlinsengruppe längs deren opti scher Achse, und
einer Steuerung zum Steuern des Antriebs derart, daß die Fokussierlinsen gruppe eine Autofokusoperation entsprechend dem Ergebnis einer jeden Objektentfernungsmessung der Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung ausführt,
wobei die Steuerung die Objektentfernungen der Meßzonen untereinander vergleicht und
bei Feststellen übereinstimmender Objektentfernungen zweier Meßzonen, die durch mindestens eine weitere Meßzone voneinander getrennt sind, und bei Feststellen der doppelten Objektentfernung einer der trennenden Meß zonen jede der beiden übereinstimmenden Objektentfernungen als gültige Objektentfernung wertet, und die Autofokusoperation entsprechend dieser gültigen Objektentfernung ausführt.
2. Autofokuseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Fehlen einer Objektentfernung für die mindestens eine trennende Meßzone
die Steuerung die kürzeste Objektentfernung aller mit der Mehrpunkt-Entfer
nungsmeßvorrichtung erfaßten Objektentfernungen als gültige Objektentfer
nung wertet und die Autofokusoperation entsprechend dieser kürzesten Ob
jektentfernung ausführt.
3. Autofokuseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in ein Visierfernrohr eingebaut ist.
4. Autofokuseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen Speicher zur Speicherung der gemessenen Objekt
entfernungen.
5. Autofokuseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrpunkt-Entfernungsmeßvorrichtung einen
nach dem Phasendifferenzverfahren arbeitenden AF-Sensor enthält.
6. Autofokuseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
AF-Sensor aus zwei Liniensensoren besteht.
7. Autofokuseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß benachbarte Meßzonen der mindestens drei Meßzo
nen einander um einen vorbestimmten Betrag überlappen.
8. Autofokuseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entfemungsmeßzone horizontal in dem Sichtfeld
des Visierfernrohrs angeordnet ist.
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