DE19948532A1 - Verfahren und Behälter zum Aufbewahren von Gasen - Google Patents
Verfahren und Behälter zum Aufbewahren von GasenInfo
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Abstract
Es ist üblich, Gase in komprimierter Form in Druckbehältern aufzubewahren. Um hiervon ausgehend ein platzsparendes Aufbewahren von Gasen zu ermöglichen, und einen dafür geeigneten Behälter bereitzustellen, wird hinsichtlich des Aufbewahrungs-Verfahrens erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Gas unter Druck in einen Behälter gefüllt wird, der mindestens ein Adsorbens enthält. Der erfindungsgemäße Behälter zeichnet sich dadurch aus, daß er mindestens ein unter Druck befindliches Gas und mindestens einen Adsorber enthält.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Behälter zum Aufbewahren von Gasen.
Es ist üblich, Gase wie Wasserstoff, Helium, Argon, Stickstoff, Sauerstoff oder
Kohlenwasserstoffe in komprimierter Form unter Druck in Behältern wie transportierbaren
Druckgasflaschen oder fest installierten Druckgastanks aufzubewahren. Aus diesen
Behältern können die Gase bei Bedarf über entsprechende Ventile und Druckgasleitungen
entnommen und für industrielle Zwecke eingesetzt werden.
Die Füllkapazität der Druckgasbehälter ist im wesentlichen durch zwei Faktoren begrenzt:
(a) die Größe des Behälters und (b) den Fülldruck. Im allgemeinen gilt der Grundsatz. Je
höher der Fülldruck, desto komprimierter das Gas, desto größer die Füllkapazität. Beiden
Faktoren sind jedoch in der Praxis Grenzen gesetzt. Eine Vergrößerung der
Druckgasbehälter ist mit kostspieligen Investitionen verbunden und nimmt zusätzlichen
Platz in Anspruch. Auch der Fülldruck läßt sich nicht beliebig erhöhen. Zum einen sind dem
Gasdruck - je nach Gas - natürliche Grenzen gesetzt. Zum anderen sind bestehende
Gasdruckbehälter nur auf Drücke bis etwa 200 bar ausgelegt. Behälter, die höheren
Drücken standhalten (Hochdruckbehälter) erfordern entsprechend dickere Wandungen und
Spezialventile und sind daher wesentlich teurer als die gängigen Druckgasflaschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu scharen, daß ein
platzsparendes Aufbewahren von Gasen ermöglicht. Das Verfahren soll bei gleicher Größe
und Fülldruck des Aufbewahrungsbehälters eine höhere Füllkapazität erlauben, als
bestehende Verfahren. Das Verfahren soll ferner kostengünstig und ohne großen
technischen Aufwand realisierbar sein. Darüber hinaus sollen für das Verfahren bestehende,
handelsübliche Aufbewahrungsbehälter eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Aufbewahren von Gasen
gelöst, in dem ein Gas unter Druck in einen Behälter gefüllt wird, der mindestens ein
Adsorbens enthält.
Überraschend wurde festgestellt, daß sich die Füllkapazität von bestehenden
Druckgasbehältern durch Zugabe von Adsorbentien um mehr als 240% erhöhen läßt.
Überraschend war ferner, daß die Zugabe von Adsorbentien einen stabilisierenden Effekt
auf das Expansionsverhalten der Gase hat.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können sämtliche Behälter eingesetzt werden, die zur
Aufbewahrung von Gasen unter Druck geeignet sind. Insbesondere werden
Druckgaszylinder bzw. -tanks aus Stahl, Eisen oder Speziallegierungen bzw. Kunststoffen
eingesetzt. Die Behälter sollten so ausgebildet sein, daß sie dem Fülldruck des jeweiligen
Gases standhalten können.
Als Gase kommen sämtliche Gase in Betracht, die sich unter Druck aufbewahren lassen.
Dies sind insbesondere Wasserstoff, Helium, Argon, Stickstoff, Sauerstoff sowie
Kohlenwasserstoffe wie Alkane oder Olefine. Es können auch Mischungen aus
verschiedenen Gasen eingesetzt werden. Auf die Reinheit der Gase kommt es nicht an.
Als Adsorbentien können alle Stoffe eingesetzt werden, die aufgrund ihrer Oberfläche
befähigt sind, Gase oder Flüssigkeiten an ihrer Grenzfläche selektiv anzureichern (zu
adsorbieren). Insbesondere kommen poröse Stoffe oder Stoffe mit narbigen Oberflächen in
Betracht, wie Aktivkohlen, Aluminiumoxide, Kieselgele, Ruße und Aluminosilikate wie
Zeolithe und Molekularsiebe. Die Adsorbentien weisen vorzugsweise eine möglichst große
spezifische Oberfläche (innere Oberfläche) auf. Diese beträgt vorzugsweise mindestens 300
m2/g. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das
Adsorbens eine spezifische Oberfläche von 300 bis 1800 m2/g, insbesondere von 600 bis
1500 m2/g auf.
Die Wahl des Adsorbens hängt entscheidend von dem aufzubewahrenden Gas ab. Für inerte
Gase wie Stickstoff, Argon, Wasserstoffund Kohlenwasserstoffe (z. B. Olefine) eignen sich
praktisch alle Arten von Adsorbentien. Bei chemisch reaktiven Gasen hingegen muß ein
Adsorbens gewählt werden, daß gegenüber dem Gas inert ist. Im Fall von Sauerstoff darf
zum Beispiel nicht Aktivkohle als Adsorbens gewählt werden, da diese mit Sauerstoff
reagiert. Für Sauerstoff eignen sich jedoch insbesondere Aluminosilikate wie Zeolithe oder
Molekularsiebe.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Aktivkohlen weisen vorzugsweise eine spezifische
Oberfläche von 500 bis 1500 m2/g, insbesondere von 700 bis 1300 m2/g auf. Der Einsatz
von Aktivkohle eignet sich besonders gut bei gasförmigen Kohlenwasserstoffen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Aluminiumsilikate als
Adsorbentien eingesetzt. Diese zeichnen sich durch hohe chemische Inertheit und aus. Zu
den erfindungsgemäß einsetzbaren Aluminiumsilikaten zählen insbesondere Zeolithe,
Feldspäte, Feldspatvertreter, Phyllosilikate, Inosilikate, Andalusit, Sillimanit, Cyanit und
Mullit. Besonders geeignet sind natürliche oder synthetische Zeolithe mit Porenweiten von 1
bis 15 Angström, insbesondere von 7 bis 12 Angström. Geeignete synthetische Zeolithe sind
etwa solche vom Typ A, Typ X, Typ Y und Typ L sowie Zeolith ZSM-5 und synthetischer
Mordenit. Aufgrund ihrer Inertheit können Zeolithe in Verbindung mit einer Vielzahl von
Gasen eingesetzt werden, insbesondere für Argon, Sauerstoff, Stickstoffund Edelgase.
Das Adsorbens wird vorzugsweise durch die Gaseinlaßöffnung in den
Aufbewahrungsbehälter eingefüllt. Die Menge des einzufüllenden Adsorbens hängt von der
Art des Adsorbens und aufzubewahrenden Gases, von der Größe des Behälters und von der
beabsichtigten Füllkapazität ab. Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, etwa 500 bis
1000 kg, vorzugsweise etwa 700 bis 900 kg, Adsorbens pro m3 Behälterinnenvolumen
einzusetzen.
Die Befüllung des mit Adsorbens versehenen Behälters mit Gas erfolgt unter Druck in einer
üblichen Druckgasabfüllanlage. Bereits während des Füllvorgangs kommt es zu einer
Adsorption des Gases durch das Adsorbens. Um einen Druckabfall im Behälter nach der
Befüllung zu vermeiden, ist es zweckmäßig, den Füllvorgang solange fortzusetzen, bis sich
der Innendruck im Behälter auf einen stabilen Wert (Fülldruck) eingestellt hat, d. h. die
Adsorption abgeschlossen ist.
Der Fülldruck hängt wesentlich von dem aufzubewahrenden Gas ab und beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 150 bar. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beträgt Fülldruck im Behälter 0,1 bis 60 bar, insbesondere 1 bis 35 bar. Bei
diesen Fülldrücken führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer besonders starken
Erhöhung der Füllkapazität.
Um ein Verrutschen und Zerreiben des Adsorbens im Inneren des Behälters und einer damit
einhergehenden Verringerung der Adsorptionsfähigkeit zu verhindern wird das Adsorbens
vorzugsweise mit geeigneten Maßnahmen in dem Behälter befestigt. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, daß das Adsorbens von einem am Behälter befestigten
Sieb oder einer gasdurchlässigen Membran umgrenzt ist.
Nach der Befüllung wird der Behälter gasdicht verschlossen. Die Entnahme des Gases aus
dem Behälter erfolgt in bekannter Weise und mit üblichen Vorrichtungen, beispielsweise
über ein Entnahmeventil und Druckleitungen.
Die Erfindung betrifft ferner einen Behälter zum Aufbewahren von Gasen, der mindestens
ein unter Druck befindliches Gas und mindestens ein Adsorbens enthält.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Ein handelsüblicher Druckgaszylinder (Füllvolumen 40 dm3; max. Fülldruck 150 bar) wurde
mit 30 kg Adsorbens (Molekularsieb vom Typ UOP-PSA O2 HP; Korngröße 1,7-2,4 mm;
Porengröße 10 Angström, Dichte 680 kg/m3) befüllt. Das Adsorbens wurde am Boden des
Druckgaszylinders befestigt, so daß die einzelnen Körner vor Verrutschen gegeneinander
geschützt waren. Anschließend wurde der Druckgaszylinder bei einer Temperatur von 20
bis 22°C in einer Gasabfüllanlage bei verschiedenen Drücken (0 bis 150 bar) mit folgenden
Gasen befüllt:
- - Argon (Reinheit 99,95%; Taupunkt -65°C)
- - Stickstoff (Chlorgehalt 10 ppm; Taupunkt -65°C)
- - Sauerstoff (Reinheit 99,5%; Taupunkt -65°C)
Während des Füllvorgangs wurden Temperatur, Fülldruck und Füllmenge im
Druckgaszylinder gemessen.
Nach dem Füllvorgang wurde der Druckgaszylinder verschlossen und mit einem
Entnahmeventil versehen.
In Tabelle 1 sind die bei verschiedenen Drücken in dem mit Adsorbens befüllten
Druckgaszylinder erreichten Füllmengen für die Gase Argon, Stickstoffund Sauerstoff
angegeben. Zum Vergleich sind in Tabelle 1 ferner die nach dem Standard-Füllverfahren
(ohne Adsorbens) im gleichen Druckgasbehälter unter gleichen Bedingungen erreichten
Füllmengen angegeben.
In Fig. 1 sind die in Tabelle 1 enthaltenen Füllmengen graphisch als Funktion des
Fülldrucks dargestellt.
Aus Tabelle 1 und Fig. 1 geht hervor, daß die eingesetzten Gase eine gute
Adsorptionsaffinität gegenüber dem Molekularsieb aufweisen. Aus den Werten geht ferner
hervor, daß sich ein Druckgaszylinder, der ein Adsorbens (Molekularsieb) enthält, bei
gleichen übrigen Bedingungen mit einer größeren Gasmenge befüllen läßt, als ein
herkömmlicher Druckgaszylinder, der kein Adsorbens enthält.
In Tabelle 2 ist die absolute Gasmenge in dem mit Adsorbens (Molekularsieb) befüllten
Druckgaszylinder in Abhängigkeit vom Fülldruck dargestellt.
In Fig. 2 sind die in Tabelle 2 enthaltenen Werte als Funktion des Fülldrucks graphisch
dargestellt.
Aus Tabelle 2 und Fig. 2 geht hervor, daß das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere
bei verhältnismäßig niedrigen Fülldrücken (< 40 bar) zu einer erheblichen Verbesserung der
Effizienz (größere Gasmenge bei niedrigerem Druck) führt.
In Tabelle 3 sind die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bei verschiedenen Drücken
erreichten Füllkapazitäten, ausgedrückt in % der bei gleichen Bedingungen nach dem
herkömmlichen Füllverfahren (ohne Adsorbens) erreichten Füllmenge, angegeben.
In Fig. 3 sind die in Tabelle 3 enthaltenen Füllkapazitäten als Funktion des Fülldrucks
graphisch dargestellt.
Aus Tabelle 3 und Fig. 3 geht hervor, daß das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere
bei Drücken < 80 bar zu einer erheblichen Vergrößerung der Füllkapazität gegenüber dem
herkömmlichen Füllverfahren (ohne Adsorbens) führt. So wird beispielsweise mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bei einem Druck von 28 bar eine Vergrößerung der
Füllkapazität um 200% im Vergleich zu dem herkömmlichen Füllverfahren (ohne
Adsorbens) erreicht.
In Tabelle 4 und Fig. 4 sind spezifische Füllkapazitäten, bezogen auf 1 kg des eingesetzten
Adsorbens, angegeben. Sämtliche Gase wurden nach dem unter (a) beschriebenen Verfahren
(d. h. unter Zusatz von Molekularsieb als Adsorbens) abgefüllt.
Zur Prüfung des Desorptionsverhaltens wurde das Entnahmeventil des mit Gas befüllten
Druckgaszylinders geöffnet und dabei der Druckabfall im Gaszylinder und die
Geschwindigkeit des ausströmenden Gases überwacht.
Die nach dem unter (a) beschriebenen Verfahren abgefüllten Gase wiesen ein
hervorragendes Desorptionsverhalten auf. Im Vergleich zu den nach dem herkömmlichen
Verfahren (d. h. ohne Adsorbens) abgefüllten Gase zeichneten sie sich durch eine besonders
stabile und gleichmäßige Gasexpansion aus.
Die Beispiele zeigen, daß sich die Füllkapazität eines Druckgaszylinders durch Zugabe von
Adsorbentien erheblich vergrößern läßt. Ferner hat die Zugabe von Adsorbentien einen
stabilisierenden Einfluß auf die Expansion des Gases.
Claims (14)
1. Verfahren zum Aufbewahren von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gas
unter Druck in einen Behälter gefüllt wird, der mindestens ein Adsorbens enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck 0,1 bis
150 bar, insbesondere 1 bis 40 bar, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens derart in dem Behälter angeordnet ist, daß es vor Verrutschen geschützt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens am Boden des Behälters angeordnet und durch eine in dem Behälter befestigtes
gasdurchlässiges Sieb oder Membran abgedeckt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens ein Adsorbens auf Aluminosilikat-Basis wie Zeolithen oder Molekularsieben ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens ein Adsorbens auf auf Basis von Aktivkohle ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gase Wasserstoff, Helium, Argon, Stickstoff, Sauerstoff oder Kohlenwasserstoffe wie Alkane
oder Olefine sind.
8. Behälter zum Aufbewahren von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß er
mindestens ein unter Druck befindliches Gas und mindestens ein Adsorbens enthält.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas unter einem
Druck von 0,1 bis 150 bar, insbesondere von 1 bis 40 bar, steht.
10. Behälter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorbens
derart in dem Behälter angeordnet ist, daß es vor Verrutschen geschützt ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens am Boden des Behälters angeordnet und durch eine in dem Behälter befestigtes
gasdurchlässiges Sieb oder Membran abgedeckt wird.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens ein Adsorbens auf Aluminosilikat-Basis wie Zeolithen oder Molekularsieben ist.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens ein Adsorbens auf Basis von. Aktivkohle ist.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gase Wasserstoff, Helium, Argon, Stickstoff, Sauerstoff, oder Kohlenwasserstoffe wie Alkane
oder Olefine sind.
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WO2001027521A1 (de) | 2001-04-19 |
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