DE19948406A1 - Linoleumfußbodenbelag - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch leitfähigen Bodenbelag auf Linoleum-Basis, welcher eine mindestens Nutzschicht und mindestens eine Unterschicht umfaßt, und ein Verfahren zur Herstellung des Bodenbelags.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch leitfähigen Bodenbelag auf
Linoleum-Basis, welcher mindestens eine Nutzschicht und mindestens eine
Unterschicht umfaßt, und ein Verfahren zur Herstellung des Bodenbelags.
Der Markt verlangt zunehmend nach PVC-freien, hellen Bodenbelägen mit
niedrigem elektrischen Widerstand, insbesondere mit einem Durchgangswider
stand R1 von höchstens 107 Ω (Durchgangswiderstand R1 nach EN 1081 bzw.
elektrischer Ableitwiderstand RA nach DIN 51 953). Zur Zeit wird diese Forderung
nur von elektrisch leitfähigen Kautschuk-Bodenbelägen erfüllt. Derartige PVC-
freie, elektrisch leitfähige Bodenbeläge auf Kautschuk-Basis sind beispielsweise in
DE 34 40 572 A1, DE 196 49 708 A1 und DE 35 45 760 A1 beschrieben worden.
In letzter Zeit besteht jedoch eine gesteigerte Nachfrage nach Bodenbelägen auf
Basis nachwachsender Rohstoffe, deren klassisches Beispiel Linoleum-Boden
beläge sind. Ein herkömmlicher Linoleum-Bodenbelag weist einen relativ hohen
elektrischen Widerstand von etwa <1010 Ω auf. Daher kann ein derartiger
Linoleum-Bodenbelag nicht in Räumen verwendet werden, deren Bodenbelag
einen bestimmten elektrischen Ableitwert aufweisen muß, wie beispielsweise in
Operationsräumen von Krankenhäusern, Laboratorien und Computerräumen. Für
derartige Anwendungen ist es bekannt, den Durchgangswiderstand des Linoleum-
Bodenbelags durch Zusatz von elektrisch leitfähigen Füllstoffen, wie beispiels
weise Spezialrußen oder Metallpulvern herabzusetzen. Zusätze von Spezialruß
haben jedoch zum einen den Nachteil, daß sich die Gebrauchseigenschaften des
Linoleum-Bodenbelags wegen der zum Erreichen einer ausreichenden elek
trischen Leitfähigkeit benötigten, relativ großen Menge an Ruß verschlechtern.
Zum anderen sind bei Zusatz von Ruß zur Linoleum-Mischmasse praktisch keine
Farbgestaltungsmöglichkeiten mehr gegeben. Auch bei Verwendung von
Metallpulvern zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit sind die farblichen
Gestaltungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt und zusätzlich ergeben sich
veränderte Eigenschaften im mechanischen Verhalten sowie eine Erhöhung des
Gewichts und eine erheblich verminderte Wärmedämmung des Bodenbelags.
Daher ist es bisher nicht möglich, einen leitfähigen Linoleum-Bodenbelag mit
heller Farbe und einem Durchgangswiderstand R1 von unter 108 Ω zu erreichen.
DE 34 16 573 und WO 99/10592 betreffen elektrisch leitfähige Bodenbeläge auf
Linoleum-Basis, welche durch Zusatz mindestens eines Derivats des Imidazols,
Imidazolins, Benzimidazols oder Morpholins oder einer kationenaktiven
Verbindung derselben, elektrisch leitfähig gemacht ist bzw. anitstatisch
ausgerüstet ist. Derartige Bodenbeläge weisen aber stets nur einen
Durchgangswiderstand R1 von ca. < 108 Ω, wobei dieser Wert zusätzlich von der
Luftfeuchtigkeit abhängt. Bei trockener Luft können selbst diese Werte nicht
erreicht werden.
WO 99/04085 beschreibt einen Bodenbelag auf Linoleum-Basis, welcher
elektrisch leitfähig ist und bei welchem die Linoleum-Nutzschicht eine
unregelmäßige Musterung, beispielsweise eine Marmorierung, aus unterschiedlich
gefärbten Bereichen aufweist. Die unterschiedlich gefärbten Bereiche sind
konturenscharf voneinander abgegrenzt und weisen eine unterschiedliche
elektrische Leitfähigkeit auf. Wiederum enthalten die elektrisch leitfähig
gestalteten Bereiche dieses Bodenbelags große Mengen eines leitfähigen
Füllstoffs und sind daher sehr dunkel gefärbt. Auch mit einer derartigen Methode
ist es daher nicht möglich, Bodenbeläge herzustellen, welche im wesentlichen
durchgehend einen hellen Farbton aufweisen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine als Fußbodenbelag
geeignete Linoleumbahn bereitzustellen, welche einen niedrigeren Durchgangs
widerstand R1, insbesondere einen Durchgangswiderstand R1 von höchstens 107 Ω,
welcher von der Luftfeuchtigkeit unabhängig ist, und gleichzeitig einen hellen
Farbton aufweist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Verfahren anzugeben, mit dem ein derartiger Linoleum-Bodenbelag hergestellt
werden kann.
Diese Aufgaben werden mit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegen
ständen gelöst.
Insbesondere wird ein Bodenbelag auf Linoleum-Basis bereitgestellt, welcher
elektrisch leitfähig ist und welcher mindestens eine Nutzschicht (2) und
mindestens eine Unterschicht (3) umfaßt.
Zum Bestimmen des elektrischen Widerstands von Bodenbelägen sind durch die
EN 1081, welche die DIN 51 953 abgelöst hat, folgende Werte definiert:
- 1. Der Durchgangswiderstand R1, welcher dem Ableitwiderstand RA gemäß der DIN 51 953 entspricht, ist der elektrische Widerstand eines Bodenbelags, gemessen an einer Probe zwischen der Dreifußelektrode auf der Oberfläche des Bodenbelags und einer Elektrode auf der unmittelbar gegenüberliegenden Unterseite.
- 2. Dahingegen ist gemäß EN 1081 der Erdableitwiderstand R2, entsprechend dem Erdableitwiderstand RE gemäß DIN 51 953, der elektrische Widerstand eines Bodenbelags, gemessen an einem verlegten Bodenbelag zwischen einer auf die Oberseite gedrückten Dreifußelektrode und Erde.
Im Stand der Technik werden als "elektrisch leitfähige" Bodenbeläge solche
Bodenbeläge bezeichnet, welche einen Erdableitwiderstand R2 gemäß EN 1081
von <109 Ω aufweisen.
Erfindungsgemäß sollte der Bodenbelag unabhängig von der Luftfeuchtigkeit
einen Durchgangswiderstand R1 von höchstens 108 Ω, vorzugsweise höchstens
107 Ω, gemessen nach EN 1081, aufweisen.
Die Figuren zeigen:
Fig. 1 ist eine Abbildung eines schematischen Querschnitts durch einen
Bodenbelag (1) gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung entlang Linie A-A der Fig. 2. Auf einem Träger (4) sind eine
Unterschicht (3) und eine Nutzschicht (2) angeordnet. In der Nutzschicht (2)
können Partikel (6) eingestreut sein, welche einen leitfähigen Füllstoff umfassen.
Auf der der Unterschicht (3) abgewandten Seite des Trägers (4) ist gemäß dieser
Ausführungsform ferner ein Leitfähigkeitssteg (5) angeordnet.
Fig. 2 zeigt eine schematische Aufsicht auf die Unterseite eines Bodenbelags (1)
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Auf der der
Unterschicht abgewandten Seite des Trägers (4) ist ein Leitfähigkeitssteg (5)
angeordnet. Dieser Steg (5) kann beim Verlegen des Bodenbelags beispielsweise
mit einer Kupferbandfahne (7) verbunden werden, mittels welcher der Bodenbelag
durch Anschließen an das Erdpotential geerdet wird.
Der erfindungsgemäße Bodenbelag weist mindestens eine Unterschicht auf
Linoleum-Basis und mindestens eine Nutzschicht bzw. Oberschicht auf Linoleum-
Basis auf. Der Bodenbelag weist vorzugsweise eine Gesamtdicke von etwa 2 mm
bis etwa 6 mm, insbesondere etwa 2 mm bis etwa 4 mm, auf.
Erfindungsgemäß wird die elektrische Leitfähigkeit der Unterschicht vorzugsweise
durch Einmischen von mindestens einem elektrisch leitfähigen Füllstoffs in die
Linoleum-Rohmasse bewirkt. Als derartige elektrisch leitfähige Füllstoffe sind Ruß
und Metallpulver bevorzugt, wobei ein Füllstoff alleine oder in Kombination
eingesetzt werden kann. Bei Verwendung von Ruß als leitfähigem Material beträgt
die Konzentration in Abhängigkeit von der Rußtype etwa 3 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 4 bis 18 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der leitfähigen
Mischmasse. Als Ruß kann beispielsweise Ketjenblack® EC-300 J (Akzo Nobel),
Printex® XE 2 (Degussa AG) oder ein oder mehrere andere handelsübliche Ruße
eingesetzt werden. Bei Verwendung von Metallpulver als leitfähigem Material
beträgt die Konzentration etwa 1,5 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
leiffähigen Mischmasse. Die Einsatzmenge richtet sich nach Dichte und
Teilchengröße der Metallpulver. Als Metallpulver können z. B. Magnetitpulver,
Aluminium-, Bronze- und VA-Pulver verwendet werden. Es kann auch ein
beliebiges Gemisch aus Ruß und einem oder mehreren Metallpulvern sowie ein
einzelnes Metallpulver oder ein Gemisch aus mehreren Metallpulvern eingesetzt
werden. Die Mengenverhältnisse bei Gemischen aus Ruß und Metallpulver sind
so zu wählen, daß der Durchgangswiderstand R1 der Unterschicht vorzugsweise
≦107 Ω (EN 1081) beträgt.
Die Unterschicht kann weitere chemische Zusätze enthalten, welche die Leit
fähigkeit des Linoleums weiter verbessern.
Die Unterschicht weist neben den vorstehend genannten Zusätzen eine übliche
Zusammensetzung auf. Insbesondere können in der Mischmasse übliche Additive,
wie Verarbeitungshilfsmittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Gleitmittel und
dergleichen enthalten sein, die in Abhängigkeit des Bindemittels ausgewählt
werden.
Die Unterschicht vorzugsweise weist eine Dicke von 0,6 bis 1,4 mm auf.
Die Nutzschicht bzw. Oberschicht des erfindungsgemäßen Bodenbelags ist die im
verlegten Bodenbelag sichtbare Oberfläche. Sie kann erfindungsgemäß einen
höheren Durchgangswiderstand R1 als die Unterschicht aufweisen und enthält
vorzugsweise nur geringe Mengen an elektrisch leitfähigem Füllstoff. Eine
gewisse Leitfähigkeit der Nutzschicht wird durch im wesentlichen farblose
chemische Zusätze in die Linoleumgrundmasse für die Nutzschicht erreicht. Vor
zugsweise wird als chemischer Zusatz mindestens Morpholin und/oder ein Derivat
des Imidazols, Imidazolins oder Benzimidazols oder eine Mischung davon einge
setzt. Besonders bevorzugt sind kationenaktive Verbindungen mit einem quarter
nären Stickstoffatom derartiger Verbindungen. Vorzugsweise wird der chemische
Zusatz in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Linoleummasse der Nutzschicht, in die Linoleumrohmasse eingearbeitet.
Erfindungsgemäß kann die Nutzschicht eine helle Farbe aufweisen und unifarben
oder in sich mehrfarbig gemustert sein. In der Nutzschicht wird vorzugsweise an
Stelle der anteilsmäßig am geringsten vorgesehenen Schmuckfarbe ein elektrisch
leitfähiger Füllstoff, wie Ruß und/oder Metallpulver und/oder leitfähige Fasern oder
eine Mischung davon, allerdings nur in sehr geringen Mengen, zugegeben.
Leitfähige Fasern sind im Sinne der Erfindung insbesondere graphitisierte
Kunststoff-Fasern oder Kunststoff-Fasern, die mit epoxygraphitisiertem Material
ummantelt sind. Derartige leitfähige Fasern können durch Zugabe von Graphit in
den Kunststoff selbst oder durch Ummanteln von kleinen Kunststoffteilchen mit
Graphit hergestellt werden, und weisen meist eine graue Färbung auf Aufgrund
ihrer geringen Größenabmessungen und geringen Zugabemengen erscheinen sie
jedoch für das menschliche Auge fast farblos.
Bevorzugt sind 3 bis 5 Gew.-% Ruß oder 4 bis 8 Gew.-% Metallpulver. Durch
derartige, gering dosierte Zugaben kann die Leitfähigkeit der Linoleumnutzschicht
auf unter 107 Ω verbessert werden. Ferner hängt durch diesen geringen Anteil an
elektrisch leitfähigem Füllstoff in der Oberschicht trotz der Zugabe der vorstehend
genannten chemischen Zusätze der Durchgangswiderstand R1 überraschender
weise nicht mehr von der Luftfeuchtigkeit ab.
Des weiteren umfaßt die Oberschicht die für Linoleum-Bodenbeläge üblichen
Komponenten, wie Bindemittel (sog. Bedford-Zement oder B-Zement aus einem
teiloxidierten Leinöl und mindestens einem Harz als Klebrigmacher), mindestens
ein Füllstoff und gegebenenfalls mindestens ein Färbemittel. Als Füllstoff werden
üblicherweise Weichholzmehl und/oder Korkmehl (bei gleichzeitiger Anwesenheit
von Holzmehl und Korkmehl typischerweise im Gewichtsverhältnis 90 : 10)
und/oder Kreide, Kaolin (China-Clay) und Schwerspat verwendet. Die
Mischmasse enthält üblicherweise mindestens ein Färbemittel, wie ein Pigment
(z. B. Titandioxid) und/oder andere übliche Färbemittel auf Basis von anorgani
schen und organischen Farbstoffen. Als Färbemittel können jegliche natürliche
oder synthetische Farbstoffe sowie anorganische oder organische Pigmente,
allein oder in beliebiger Kombination, verwendet werden. Eine typische Linoleum-
Zusammensetzung enthält, bezogen auf das Gewicht der Nutzschicht, ca. 40
Gew.-% Bindemittel, ca. 30 Gew.-% organische Füllstoffe, ca. 20 Gew.-%
anorganische (mineralische) Füllstoffe und ca. 10 Gew.-% Färbemittel. Ferner
können in der Mischmasse übliche Additive, wie Verarbeitungshilfsmittel,
Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Gleitmittel und dergleichen enthalten sein, die in
Abhängigkeit des Bindemittels ausgewählt werden.
Die Nutzschicht weist vorzugsweise eine Dicke von 1,4 bis 3,6 mm, besonders
bevorzugt von 1,4 bis 2 mm, auf.
Ferner umfaßt der erfindungsgemäße Linoleum-Bodenbelag vorzugsweise einen
Träger. Als Trägermaterial kann ein Material auf Basis natürlicher und/oder
synthetischer Gewebe oder Gewirke sowie textiler Werkstoffe eingesetzt werden.
Als Beispiele seien Jutegewebe, Mischgewebe aus natürlichen Fasern, wie Baum
wolle und Zellwolle, Glasfasergewebe, mit Haftvermittler beschichtetes Glasfaser
gewebe, Mischgewebe aus Synthesefasern, Gewebe aus Kern/Mantelfasern mit
z. B. einem Kern aus Polyester und einer Ummantelung aus Polyamid, genannt.
Als Haftvermittler für Glasfasergewebe kann beispielsweise eine Beschichtung der
Glasfasern aus einem Styrol-Butadien-Latex verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann auf der der
Unterschicht abgewandten Seite des Trägers einen Rückenstrich aufgebracht
werden, welcher vorzugsweise elektrisch leitfähig ist und noch bevorzugter nicht
in Form eines kontinuierlichen Belags aufgebracht ist, sondern in Form eines
Stegs bzw. Streifens von 50 bis 100 mm Breite und 50 bis 200 µm Dicke vorliegt.
Dieser vorzugsweise stegförmige Rückenstrich erstreckt sich kontinuierlich über
die ganze Länge der Bodenbelagsbahn. Er steht in elektrischem Kontakt mit der
Unterschicht und kann beim Verlegen des Bodenbelags beispielsweise mit einer
Kupferbandfahne kontaktiert werden, welche an das Erdpotential angeschlossen
wird, so daß der Bodenbelag geerdet werden kann. Während im Stand der
Technik beim Verlegen leitfähiger Bodenbeläge elektrisch leitfähige
Spezialklebstoffe verwendet werden müssen, um einen Kontakt mit dem
Erdpotential herzustellen, ist es gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung möglich, nur eine mit dem stegförmigen Rückenstrich verbundene
Kupferbandfahne an das Erdpotential anzuschließen und einen gewöhnlichen
Klebstoff für das Verlegen des Bodenbelags zu verwenden.
Vorteilhafterweise wird ein stegförmiger Rückenstrich beim Versehen der
Rückseite des Bodenbelags mit einem Stempelaufdruck ebenfalls durch ein
Druckverfahren aufgetragen. Dazu können wäßrige Rußdispersionen und
Polymerdispersionen, beispielsweise ein Latex, verwendet werden, welche bis zu
8 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-% eines elektrisch leitfähigen Füllstoffs,
vorzugsweise Ruß, enthalten. Insbesondere umfaßt dieser vorzugsweise steg
förmige Rückenstrich ein polymeres Material, welches einen wie vorstehend be
schriebenen elektrisch leitfähigen Füllstoff darin eingebunden umfaßt. Ein in
einem polymeren Material eingebundener elektrisch leitfähiger Füllstoff weist den
Vorteil auf, daß der Rückenstrich nicht abfärbt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Bodenbelags auf Linoleum-Basis.
Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Bodenbelags können die üblichen
Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Bodenbeläge angewandt werden.
Als ein erster Schritt umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren das Auftragen der
Linoleummasse der Unterschicht auf einen Träger. Dazu werden zunächst alle
wie vorstehend beschriebenen Komponenten für die Linoleummasse in einem
geeigneten Mischapparat, z. B. einem Kneter, Walzwerk oder Extruder, zu einer
möglichst homogenen Grundmasse (Mischmasse) vermischt. Die so erhaltene
Mischmasse wird einem Walzwerk (z. B. einem Kalander) zugeführt und unter
Druck und einer Temperatur von üblicherweise 10 bis 150°C (abhängig von der
Rezeptur und der Verfahrenstechnik) auf ein Trägermaterial gepreßt. Beim
Pressen der Mischmasse auf das Trägermaterial wird das Walzwerk (z. B. der
Walzenabstand eines Kalanders) so eingestellt, daß die resultierende
Bodenbelagsbahn die gewünschte Schichtdicke erhält. Bei den
erfindungsgemäßen Linoleum-Bodenbelägen beträgt die Dicke der Unterschicht
wie vorstehend beschrieben üblicherweise 0,6 mm bis 1,4 mm.
Als nächstes wird das Linoleumfell für die Nutzschicht hergestellt, welche
vorzugsweise farbig und/oder gemustert ist.
Im einfachsten Fall können dazu Teilchen in einer geeigneten Größe eines
elektrisch leitfähigen Füllstoffs in eine ein- oder mehrfarbige Linoleummasse für
die Nutzschicht, gegebenenfalls zusammen mit Partikeln von gefärbten
Füllstoffen, eingestreut werden und die Linoleummasse zu einem Linoleumfell
kalandriert werden.
Gemäß einer Ausführungsform können auch farbige Chips einer Linoleummasse,
welche vorzugsweise einen elektrisch leitfähigen Füllstoff enthält, auf derartig
hergestellte Linoleumwalzfelle aufgestreut und in diese eingepreßt werden.
Ferner kann gemäß einer Ausführungsform eine farbige oder gemusterte
Linoleummasse hergestellt werden. Dazu werden zunächst Mischmassen bzw.
Grundmassen verschiedener Farbe separat hergestellt, zu Fellen gewalzt und
granuliert. Danach werden verschiedenfarbige Granulate miteinander vermischt
und dann dem Walzwerk (z. B. einem Kalander) zugeführt und als Fell geformt. In
Sonderfällen wird die Mischung aus verschiedenfarbigen Granulaten vor dem
Aufbringen auf das Trägermaterial in Walzwerken zu gestreiften Fellen verstreckt,
um 90° verdreht aufeinander gelegt und dann mit Friktion kalandert, wobei sich
die bekannten, dem natürlichen Marmor nachempfundenen Musterbilder ergeben.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform können konturenscharfe Muster erzielt
werden, indem verschiedene Walzfelle übereinandergelegt (dubliert) und in
innigen Kontakt gebracht und erst danach gemeinsam zerkleinert werden. Dabei
entstehen Teilchen, die aus zwei unterschiedlichen, aneinanderhaftenden Teilen
bestehen. Ein Teil besteht vorzugsweise aus nicht-leitfähiger Mischmasse und der
andere Teil vorzugsweise aus leitfähiger Mischmasse. Der mehrschichtige
Verbund der Walzfelle kann zur Herstellung der Teilchen z. B. granuliert,
geschnitten, gebrochen oder gemahlen werden. Vorzugsweise wird der Verbund
zu Granulat verarbeitet. Werden nun diese Teilchen bzw. das Granulat aus Teilen
unterschiedlicher Mischmasse einem Walzwerk, wie einem Kalander, zugeführt,
und auf einen Träger aufgewalzt, ergibt sich ein unregelmäßiges Muster, bei dem
die verschiedenfarbigen jeweils zusammenhängenden, aber auch voneinander
getrennten Bereiche aus leitfähigem und nicht-leitfähigem Material konturenscharf
voneinander abgegrenzt sind und die farbigen Bereiche praktisch rein erhalten
bleiben. Diese farbigen Bereiche sind von der das leitfähige Füllstoffmaterial
enthaltenden und daher mehr oder weniger dunkel bis schwarz gefärbten
Mischmasse umrandet.
Neben den genannten Verfahren zur Herstellung eines gemusterten Linoleumfells
können alle weiteren, denkbaren Verfahren verwendet werden.
Ein derartiges Walzfell der Nutzschicht wird anschließend mit der Unterschicht zu
einem mindestens zweilagigen Linoleumbodenbelag verpreßt.
Anschließend werden die mindestens zweilagigen Linoleum-Bodenbeläge der bei
Linoleum üblichen Reifebehandlung unterworfen.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auf der
Rückseite des Bodenbelags mindestens ein vorzugsweise stegförmiger Rücken
strich aufgetragen wird. Dieser Aufdruck wird vorzugsweise durch ein
Druckverfahren auf der Rückseite des Bodenbelags aufgebracht.
Claims (16)
1. Elektrisch leitfähiger Bodenbelag auf Linoleum-Basis, umfassend
mindestens eine Nutzschicht (2) und mindestens eine Unterschicht (3).
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, wobei der Bodenbelag einen elektrischen
Durchgangswiderstand R1 nach EN 1081 von höchstens 107 Ω aufweist.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, wobei die mindestens eine Unter
schicht mindestens einen elektrisch leitfähigen Füllstoff enthält.
4. Bodenbelag nach Anspruch 3, wobei der mindestens eine elektrisch
leitfähige Füllstoff Ruß und/oder Metallpulver ist.
5. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Unterschicht eine Dicke von 0,6 bis 1,4 mm aufweist.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Nutzschicht mindestens einen chemischen Zusatz zur Erhöhung der
Leitfähigkeit umfaßt.
7. Bodenbelag nach Anspruch 6, wobei der chemische Zusatz aus Morpholin
und/oder mindestens einen Derivat des Imidazols, Imidazolins oder
Benzimidazols oder einem Gemisch davon ausgewählt ist.
8. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
mindestens eine Nutzschicht eine helle Farbe aufweist.
9. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Nutzschicht in sich mehrfarbig gemustert ist.
10. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Nutzschicht höchstens 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Nutzschicht, eines elektrisch leitfähigen Füllstoffs umfaßt.
11. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Nutzschicht eine Dicke von 1,4 bis 3,6 mm aufweist.
12. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf der der
Unterschicht abgewandten Seite des Trägers ein elektrisch leitfähiger Steg
angeordnet ist.
13. Bodenbelag nach Anspruch 12, wobei der elektrisch leitfähige Steg einen
elektrisch leitfähigen Füllstoff umfaßt.
14. Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelags auf Linoleum-Basis nach
einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend
- - das Auftragen mindestens einer Unterschicht auf einen Träger, und
- - das Formen mindestens einer Nutzschicht auf der mindestens einen Unterschicht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei auf der Rückseite des Bodenbelags
mindestens ein Rückenstrich in Form eines elektrisch leitfähigen Stegs
aufgetragen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei der stegförmige Rückenstrich durch ein
Druckverfahren aufgetragen wird.
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