DE19946962C1 - Verfahren zum Überwachen einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Zur Überwachung der Funktion einer Brennkraftmaschine im mageren Betrieb wird die Plausibilisierung von Signalen so durchgeführt, daß geprüft wird, ob die Signale ein vorbestimmtes Betriebsfenster verlassen. Ist dies der Fall, wird in den stöchiometrischen Betrieb gewechselt und eine Drehmomentenüberwachung der Brennkraftmaschine durchgeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer
Brennkraftmaschine, die sowohl mit stöchiometrischem Kraft
stoff-Luft-Gemisch als auch mit magerem Kraftstoff-Luft-
Gemisch, d. h. mit Luftüberschuß betreibbar ist. Dabei kann es
sich insbesondere um eine Brennkraftmaschine mit Direktein
spritzung handeln.
Um den Kraftstoffverbrauch von Otto-Brennkraftmaschinen wei
ter zu reduzieren, kommen Brennkraftmaschinen mit magerer
Verbrennung immer häufiger zum Einsatz. Bei einer solchen ma
geren Betriebsweise wird zwischen zwei grundlegenden Be
triebsarten unterschieden.
In einem unteren Lastbereich wird die Brennkraftmaschine mit
einer stark geschichteten Zylinderbeladung und hohem
Luftüberschuß betrieben (im folgenden geschichtet-mageren Be
trieb). Dies wird durch eine späte Einspritzung in den Ver
dichtungshub kurz vor dem Zündzeitpunkt erreicht. Die Brenn
kraftmaschine wird dabei unter Vermeidung von Drosselverlu
sten weitgehend bei geöffneter Drosselklappe betrieben. Zur
Absenkung der NOx-Emissionen wird dabei eine hohe Abgasrück
führrate eingestellt.
In einem oberen Lastbereich wird die Brennkraftmaschine mager
und mit homogener Zylinderladung betrieben (im folgenden ho
mogen-mageren Betrieb). Die Einspritzung erfolgt bereits wäh
rend des Ansaugtaktes, um eine gute Durchmischung von Kraft
stoff und Luft zu erhalten. Die angesaugte Luftmasse wird
entsprechend dem angeforderten Drehmoment, das beispielsweise
von einem Fahrer an einem Fahrpedal abgefordert wird, über
eine Drosselklappe eingestellt.
Schließlich kann die Brennkraftmaschine auch mit stöchiome
trischem Kraftstoff-Luft-Gemisch betrieben werden (im folgen
den stöchiometrischer Betrieb). Dabei wird auf bekannte Weise
die benötigte Kraftstoffmenge aus der angesaugten Verbren
nungsluftmasse unter Berücksichtigung der Drehzahl berechnet
und gegebenenfalls über eine Lambda-Regelung korrigiert.
Aus der WO 99/18343 A1 ist ein Verfahren zum Überwachen einer
Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung des Kraftstoffes
und weitgehend drosselfreier Laststeuerung bekannt. Dabei
wird ein Schätzwert der Kraftstoffmasse berechnet, die pro
Arbeitsspiel einem Zylinder zugemessen wird. Diese Kraft
stoffmasse ist die entscheidende Einflußgröße für den Wert
des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmomentes. Der
Schätzwert für die Kraftstoffmasse wird abhängig von einer
Luftzahl berechnet, die von einer im Abgastrakt der Brenn
kraftmaschine liegenden Lambda-Sonde ermittelt wird. Ein Not
lauf der Brennkraftmaschine wird eingesteuert, wenn der
Schätzwert für das abgegebene Drehmoment und der Soll-Wert
des Drehmomentes vorgegebene Bedingungen erfüllen, beispiels
weise um ein gegebenes Maß voneinander abweichen.
Nun ist jedoch die Güte dieses Schätzwertes für die Kraft
stoffmasse und damit die Berechnung des Soll-Drehmomentes
entscheidend von der Qualität der Lambda-Sonde im Abgastrakt
der Brennkraftmaschine abhängig. Ist die von dieser Lambda-
Sonde gelieferte Luftzahl nicht mit geeigneter Auflösung ver
fügbar, kann mitunter der Schätzwert des Ist-Drehmomentes nur
ungenügend genau berechnet werden.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben,
mit dem unabhängig von der Auflösung der Lambda-Sonde der
Betrieb einer solchen Brennkraftmaschine überwacht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete
Erfindung gelöst.
Erfindungsgemäß wird das aktuelle Kraftstoff-Luft-Gemisch bei
magerem Betrieb der Brennkraftmaschine einer Plausibilisie
rungsprüfung unterworfen. Unter Plausibilisierung wird hier
verstanden, daß überprüft wird, ob eine bestimmte Größe in
nerhalb eines bestimmten Betriebsfensters liegt oder ob das
Verhalten der Brennkraftmaschine bei bestimmten Eingangsgrö
ßen plausibel ist. Diese Prüfung kann beinhalten, daß abge
fragt wird, ob die von einer Lambda-Sonde im Abgastrakt ange
zeigte Abgaszusammensetzung einem Kraftstoff-Luft-Gemisch
entspricht, das außerhalb eines vorgegebenen Betriebsfensters
liegt. Natürlich kann anstelle eines Lambda-Sondensignals
auch ein anderes Signal zur Plausibilisierung herangezogen
werden, das bei magerem Betrieb einen vorgegebenen Bereich
einhalten sollte, beispielsweise die Abgastemperatur oder die
NOx-Konzentration im Abgas. Auch ist es möglich, die der
Plausibilisierungsprüfung unterworfene Größe nicht direkt zu
messen, sondern aus anderen Betriebsparametern abzuleiten.
Ein solches unplausibles Verhalten kann auch beispielsweise
dann erkannt werden, wenn oberhalb einer gewissen Drehzahl-
und/oder Drehmomentschwelle ein den Betrieb der Brennkraftma
schine steuerndes Fahrpedal auf Null zurückgenommen wird und
die Brennkraftmaschine dennoch oberhalb der Drehzahl und/oder
Drehmomentschwelle verbleibt. Bei Unplausibilitäten wird
dann auf stöchiometrischen Betrieb der Brennkraftmaschine um
geschaltet, in dem die bekannte Lambda-Regelung aktiv ist. Im
stöchiometrischen Betrieb kann das Ist-Drehmoment über die
Messung der angesaugten Luftmasse erfaßt werden. Deshalb wird
dann eine Drehmomentenüberwachung durchgeführt, bei der das
Soll-Drehmoment mit dem Ist-Drehmoment verglichen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren nimmt somit Abkehr von einer
detaillierten Überwachung der Brennkraftmaschine im mageren
Betrieb, und plausibilisiert lediglich Signale und Betriebs
zustände und schaltet bei Unplausibilitäten sofort in den
Lambda-geregelten Betrieb um, in dem herkömmliche Überwa
chungsmaßnahmen bekanntermaßen gut greifen und vielfältige
Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftma
schine mit Direkteinspritzung;
Fig. 2 ein Signalflußdiagramm zur Überwachung der Brenn
kraftmaschine, und
Fig. 3 ein weiteres Signalflußdiagramm zur Überwachung der
Brennkraftmaschine.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Brennkraftma
schine mit Benzin-Direkteinspritzung, die sowohl mit stöchio
metrischem als auch mit magerem Kraftstoff-Luft-Gemisch be
treibbar ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nur die
jenigen Bestandteile der Brennkraftmaschine eingezeichnet,
die für das Verständnis der Erfindung notwendig sind; insbe
sondere ist nur ein Zylinder einer mehrzylindrigen Brenn
kraftmaschine dargestellt.
Die Brennkraftmaschine hat einen Kolben 10, der in einem Zy
linder 11 einen Verbrennungsraum 12 begrenzt. In den Verbren
nungsraum 12 mündet ein Ansaugkanal 13 an einem Einlaßventil
14, durch das die Verbrennungsluft in den Verbrennungsraum 12
strömt. Ein Auslaßventil 15 verbindet den Verbrennungsraum 12
mit einem Abgastrakt 16, in dessen weiteren Verlauf ein Sau
erstoffsensor in Form einer breitbandigen Lambda-Sonde 17 so
wie ein NOx-Speicherkatalysator 18 liegen.
Unter Rückgriff auf das Signal der Lambda-Sonde 17 wird von
einem Steuergerät 21 das Kraftstoff-Luft-Gemisch entsprechend
den Sollvorgaben in verschiedenen Betriebsmodi der Brenn
kraftmaschine geregelt. Beispielsweise erfolgt im stöchiome
trischen Betrieb eine bekannte Lambda-Regelung.
Für eine solche Lambda-Regelung befindet sich stromab des
NOx-Speicherkatalysators 18 eine weitere Lambda-Sonde 32, die
für eine Führungs- und Sollwertregelung verwendet wird. Die
Sauerstoffsonde ist in diesem Falle eine binäre Lambda-Sonde
32 (Zwei-Punkt-Lambda-Sonde), die bei einem Lambdawert von λ
= 1 Sprungcharakteristik zeigt. Anstelle der Lambda-Sonde 32
kann auch ein NOx-Meßaufnehmer verwendet werden. Weiter be
findet sich im Abgastrakt noch ein Temperaturfühler 33.
Der NOx-Speicherkatalysator 18 dient dazu, um bei magerem Be
trieb der Brennkraftmaschine geforderte Abgasgrenzwerte be
züglich NOx-Verbindungen einhalten zu können. Er adsorbiert
aufgrund seiner Beschichtung die bei magerer Verbrennung er
zeugten NOx-Verbindungen im Abgas.
Um die speziell bei Brennkraftmaschinen mit Direkteinsprit
zung im Schichtladebetrieb auftretenden NOx-Emissionen zu
verringern, ist eine Abgasrückführung vorgesehen. Dabei wird
durch Zumischen von Abgas zu angesaugter Frischluft die Tem
peratur der Verbrennung gesenkt, womit zugleich die NOx-
Emissionen reduziert werden. Deshalb ist vom Abgastrakt 16
stromauf des NOx-Speicherkatalysators 18 eine Abgasrückführ
leitung 19 zum Ansaugkanal 13 geführt, die zwischen einer
Drosselklappe 20 und dem Einlaßventil 14 in den Ansaugkanal
mündet. In die Abgasrückführleitung 19 ist ein steuerbares
Ventil 22 geschaltet, das üblicherweise als Abgasrückführven
til bezeichnet wird. Durch Ansteuerung des Ventils 22 kann
die Menge an rückgeführtem Abgas eingestellt werden.
Die Verbrennungsluft für den Zylinder 11 strömt über einen
Luftmassenmesser 23 in den Ansaugkanal 13. Die darin angeord
nete Drosselklappe 20 ist ein elektromotorisch angesteuertes
Drosselorgan (E-Gas-System), dessen Öffnungsquerschnitt neben
der Betätigung durch einen Fahrer (Fahrpedalstellung) auch
vom Steuergerät 21 beeinflußt werden kann. Damit lassen sich
beispielsweise störende Lastwechselreaktionen reduzieren.
Darüber hinaus wird die Drosselklappe 20 vom Steuergerät 21
im mageren Schichtladebetrieb vollständig geöffnet. Weiter
sorgt das Steuergerät 21 durch entsprechenden Eingriff an der
Drosselklappe 20 für einen weichen Übergang von stöchiometri
schem zu magerem homogenem und von dort zum Schichtladebe
trieb.
Schließlich befindet sich im Ansaugkanal 13 noch ein Tempera
tursensor 24, der an das Steuergerät 21 angeschlossen ist.
Natürlich kann der Temperatursensor 24 auch in den Luft
massenmesser 23 integriert sein.
Im Verbrennungsraum 12 liegen eine Zündkerze 25 sowie ein
Einspritzventil 26, das zur Kraftstoffeinspritzung aus einem
Hochdruckspeicher 27 gespeist wird, der Teil einer bekannten
Kraftstoffversorgung zur Benzin-Direkteinspritzung ist. Das
Steuergerät 21 ist schließlich noch mit einem Temperatursen
sor 28 verbunden, der ein die Temperatur der Brennkraftma
schine anzeigendes Signal, beispielsweise über Messung der
Kühlmitteltemperatur, abgibt. Die Drehzahl der Brennkraftmaschine
wird über einen die Kurbelwelle bzw. ein daran befestigtes
Geberrad abtastenden Fühler 29 erfaßt. Weitere zum Betrieb
der Brennkraftmaschine nötige Steuerparameter, beispielsweise
Fahrpedalstellung, Signale von Klopfsensoren usw. werden dem
Steuergerät 21 ebenfalls zugeführt und sind in der Fig. 1
allgemein mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichnet.
Im Steuergerät 21 ist schließlich ein Block 31 zur Drehmomen
termittlung und -überwachung vorgesehen, dessen Funktion noch
eingehender erläutert werden wird.
Ferner ist das Steuergerät 21 mit einem Speicher 34 verbun
den, in dem verschiedene Schwellwerte TQI-SW1, TQI-SW2 sowie
mindestens ein Kennfeld KF1 gespeichert sind, auf deren Be
deutung noch eingegangen werden wird.
Das Steuergerät 21 legt nun betriebsabhängig fest, ob die
Brennkraftmaschine stöchiometrisch, mager-homogen oder ge
schichtet mager betrieben werden wird. Läuft die Brennkraft
maschine mager, ergibt sich die Problematik, daß die bekannte
Überwachung der Brennkraftmaschine durch Drehmomentenüberwa
chung nicht oder nur sehr eingeschränkt anwendbar ist.
Im mageren Betrieb führt das Steuergerät 21 deshalb eine
Plausibilisierung der Signale der Lambda-Sonden 17 und 32
durch, die anhand der Fig. 2 beschrieben werden soll.
Fig. 2 zeigt ein Signalflußdiagramm. Die quadratischen Ele
mente bezeichnen eine logische Abfrage. Ein quadratisches
Element mit einem " < " oder " < "-Zeichen bezeichnet eine Schwellwertab
frage, ein quadratisches Element mit einem "n" eine Invertie
rung des logischen Zustandes (not-Glied), ein Quadrat mit ei
nem "v" eine ODER-Abfrage, ein Quadrat mit einem "+"-Zeichen
eine UND-Abfrage sowie ein Quadrat mit einem diagonalen
Strich ein aktives Element, dessen Funktion einzeln erläutert
werden wird. Ein waagrechtes Oval steht für das Auslesen ei
nes Signalwertes und ein waagrechtes Rechteck für die Vorgabe
eines Schwellwertes. Ein Dreieck schließlich bezeichnet eine
Anforderung des stöchiometrischen Betriebes.
Zur Überwachung der Brennkraftmaschine wird zuerst in Element
S1 das Signal der Lambda-Sonde 17 ausgelesen und in Element
S9 mit einem aus S2 erhaltenen Schwellwert verglichen. Bei
einer Schwellwertüberschreitung gibt Element S9 einen Logik
1-Pegel aus. Analog wird in Schritt S3 das Signal der Lambda-
Sonde 32 mit einem Schwellwert (Schritt S4) verglichen
(Schritt S10). Gibt eines der Elemente S9 oder S10 einen Lo
gik 1-Pegel, so folgt durch die ODER-Abfrage in Element S14
ein Logik 1-Pegel an dessen Ausgang. Zusätzlich wird in
Schritt S5 der Betriebszustand der Brennkraftmaschine dahin
gehend abgefragt, ob sie gestartet wurde. Wurde sie gestar
tet, ergibt die Invertierung in Element S11 und das aktive
Verzögerungsglied im Element S15 eine Totzeit. Erst nach de
ren Ablauf geht der Ausgang des Verzögerungsgliedes im Ele
ment S15 auf einen Logik 1-Pegel. Erst wenn am Eingang des
Elementes S17 zwei Logik 1-Pegel anliegen, ergibt sich über
die ODER-Abfrage des nachgeschalteten Elementes S18 eine An
forderung für stöchiometrischen Betrieb der Brennkraftmaschi
ne (Element S19).
Der untere Pfad des Signalflußdiagramms der Fig. 2 beschreibt
die Plausibilisierung des Signals der Lambda-Sonde im Falle
der Schubabschaltung. Dazu wird wiederum das Signal der
Lambda-Sonde 17 abgefragt. Alternativ kann auch das Signal
der Lambda-Sonde 32 abgefragt werden, dies ist zur Vereinfa
chung jedoch nicht eingetragen. Über das Element S12 wird
wiederum ein Vergleich mit einem aus Element S7 stammenden
Schwellwert durchgeführt. Dieser Schwellwert aus Element S7
ist eine Mindestmagergrenze, die das Lambda-Sonden-Signal im
Zustand der Schubabschaltung überschreiten sollte. Im Element
S8 wird der Zustand der Schubabschaltung abgefragt und über
ein zeitverzögerndes Glied im Element S13 an ein UND-Glied in
Element S16 geleitet. Überschreitet das Signal der Lambda-
Sonde aus Schritt S6 den Schwellwert aus Schritt S7 und liegt
eine Schubabschaltung eine gewisse Zeitlang vor, hat man so
mit am Ausgang des Elementes S16 einen Logik 1-Pegel, der
wiederum zur Anforderung des stöchiometrischen Betriebes in
Element S19 führt.
Zusätzlich zu dieser beschriebenen Plausibilisierung des
Lambda-Sonden-Signals kann auch noch berücksichtigt werden,
ob das Kraftstoff-Luft-Gemisch einem Mindest-Lambda-Wert ent
spricht. Dazu wird die Anforderung des stöchiometrischen Be
triebes in Schritt S19 wie folgt ODER-verknüpft. Zum einen
wird in Element S20 abgefragt, ob die Brennkraftmaschine im
geschichtet-mageren Betrieb (alternativ auch homogen-magerer
Betrieb) läuft. Nach einer durch das Element S25 bewirkten
Zeitverzögerung wird an den einen Eingang eines UND-Gliedes
im Element S27 ein Logik 1-Pegel gelegt. Parallel dazu wird
der Lambda-Wert in Element S21 abgefragt und in Element S26
einer Schwellwertprüfung unterworfen. Der dabei verwendete
Schwellwert stammt aus einem Kennfeld in Element S24, das mit
der Abfrage der Drehzahl (Schritt S22) und des Drehmomentes
(Schritt S23) gespeist wurde. Unterschreitet der Lambda-Wert
diesen Schwellwert, liefert das Element S26 einen Logik 1-
Pegel. Somit führt eine Unterschreitung eines minimalen
Lambda-Wertes nach einer gewissen Zeitdauer im Schichtladebe
trieb zu einem Logik 1-Pegel am Ausgang des Elementes S27,
das eine UND-Verknüpfung durchführt.
Liefert einer der Eingänge des Elementes S29, das eine ODER-
Verknüpfung durchführt, einen Logik 1-Pegel, wird in Element
S31 ein stöchiometrischer Betrieb der Brennkraftmaschine an
gefordert. Die Eingänge des Elementes S29 sind die Elemente
S19 und S27 sowie ein Irreversibilitätsglied, das von den
Elementen S27 bis S30 gebildet wird. Liefert der Ausgang des
Elementes S29 einmal einen Logik 1-Pegel, zählt ein Zähler
des Elementes S28 um 1 weiter. Dieser Zähler des Elementes
S28 wird mit dem Startzählerstand verglichen, der aus Element
S32 erhalten wurde. Ergibt die Schwellwertüberwachung in Ele
ment S30, daß der Zähler des Elementes S28 weitergezählt wur
de, liefert der Ausgang des Elementes S30 einen Logik 1-
Pegel, der dem ODER-Glied des Elementes S29 zugeführt wird.
Somit ist einer der Eingänge des ODER-Gliedes des Elementes
S29 immer auf einem Logik 1-Pegel, sobald das Element S29
einmal einen Logik 1-Pegel an seinen Ausgang lieferte. Die
Anforderung des stöchiometrischen Betriebes in Element S31
ist damit irreversibel für die aktuelle Betriebsphase der
Brennkraftmaschine, d. h. bis die Brennkraftmaschine wieder
abgeschaltet wird.
Ist die Brennkraftmaschine in stöchiometrischem Betrieb ge
schaltet worden, wird im Block 31 des Steuergerätes 21 eine
Drehmomentüberwachung durchgeführt. Dazu wird mittels der an
gesaugten Verbrennungsluftmasse LMM über das Kennfeld KF1 des
Speichers 34 das von der Brennkraftmaschine aktuell abgegebe
ne Ist-Drehmoment ermittelt. Gleichzeitig wird das vom Steu
ergerät 21 angeforderte Soll-Drehmoment erfaßt. Überschreitet
die Differenz zwischen Soll- und Ist-Drehmoment einen
Schwellwert TQI-SW1, so wird die Brennkraftmaschine auf einen
Notlaufbetrieb, beispielsweise mit starker Drosselung umge
schaltet. Überschreitet die Differenz einen weiteren Schwell
wert TQI-SW2, wird die Brennkraftmaschine stillgelegt.
In einer alternativen Überwachungsmöglichkeit wird überprüft,
ob die Fahrpedalstellung einem Nullwert entspricht. Liegt die
Drehzahl und/oder das Drehmoment der Brennkraftmaschine über
einer betriebsabhängig wählbaren Schwelle, wird ebenfalls von
magerem Betrieb auf stöchiometrischen Betrieb der Brennkraft
maschine umgeschaltet. Dieser Überwachung liegt die Annahme
zugrunde, daß bei einer ungewollten Beschleunigung eines mit
einer Brennkraftmaschine ausgerüsteten Fahrzeugs der Fahrer
den Fuß vom Fahrpedal nimmt. In diese Abfrage kann noch ein
gebunden werden, daß kein externer Eingriff über einen Fahr
geschwindigkeitsregler vorliegt. Dazu fragt man ab, ob der
Fahrgeschwindigkeitsreglerwert ebenfalls Null ist.
Der Übergang vom mageren zum stöchiometrischen Betrieb kann
prinzipiell weich, d. h. mit Übergang durch allmähliches Stel
len der Drosselklappe 20 erfolgen, oder hart, d. h. so schnell
wie möglich.
Im Rahmen der beschriebenen Überwachung ist es möglich, zu
sätzlich die Anforderung des stöchiometrischen Betriebes der
Brennkraftmaschine zu bewerten. Je nach Ergebnis der Bewer
tung kann der Übrgang dann hart, d. h. schnell, oder weich und
damit langsam eingeleitet werden.
Anstelle der beschriebenen Lambda-Sonden-Signale können auch
andere Signale der Brennkraftmaschine einer Plausibilisierung
unterworfen werden, wenn diese Signale im mageren Betriebsmo
dus einen vorgegebenen Bereich einhalten sollen. Es kann sich
dabei beispielsweise um die Abgastemperatur im Abgastrakt 16
handeln, die mittels des Temperaturfühlers 33 erfaßt wird.
Auch kann anstatt des oder zusätzlich zur Lambda-Sonde 32 ein
NOx-Aufnehmer vorgesehen und die NOx-Konzentration einer
Plausibilierungsprüfung unterworfen werden.
In einer Weiterbildung des Verfahrens kann man die Überwa
chung der Brennkraftmaschine selbst wiederum kontrollieren.
In dieser sogenannten Kontrollebene soll die korrekte Wirkung
des überwachten Betriebes abgesichert werden und bei Erkennen
eines Fehlers eine entsprechende Reaktion veranlaßt werden.
Dazu wird geprüft, ob der Lambda-Wert des Abgases an einer
der Lambda-Sonden 17 oder 32 einen drehzahl- und/oder drehmo
mentabhängigen Schwellwert unterschreitet. Findet eine solche
Schwellwertunterschreitung statt, und wird bei der oben be
schriebenen Überwachung dennoch kein Wechsel in den stöchio
metrischen Betrieb angefordert, wird eine Fehlfunktion des
beschriebenen Überwachungsverfahrens diagnostiziert.
Claims (7)
1. Verfahren zum Überwachen einer Brennkraftmaschine, die
entweder mit stöchiometrischem oder magerem Kraftstoff-Luft-
Gemisch betrieben wird, bei dem
- a) bei magerem Betrieb der Brennkraftmaschine eine Plausi bilitätsprüfung des aktuellen Kraftstoff-Luft-Gemisches durchgeführt wird,
- b) bei Unplausibilität auf stöchiometrischen Betrieb der Brennkraftmaschine umgeschaltet wird, und
- c) bei diesem stöchiometrischen Betrieb dann eine Drehmo mentenüberwachung der Brennkraftmaschine durchgeführt wird, bei der das Soll-Drehmoment mit dem Ist-Drehmoment der Brenn kraftmaschine verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Schritt a) bei der Plausibilitätsprüfung abgefragt wird,
ob der Lambda-Wert des Abgases stromauf oder stromab eines
Katalysators im Abgastrakt der Brennkraftmaschine unterhalb
eines bestimmten, betriebspunktabhängigen
Schwellwertes liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lambda-Wert durch Erfassung eines Lambda-Sondensignals
gewonnen wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in Schritt c) das Ist-Drehmoment durch
Messung der zugeführten Verbrennungsluftmasse bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltung in Schritt b) irreversi
bel ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Überwachung erst eine bestimmte
Zeitdauer nach Start der Brennkraftmaschine begonnen wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Plausibilitätsprüfung abgefragt
wird, ob ein den Betrieb der Brennkraftmaschine steuernder
Pedalwert Null ist und Drehzahl und/oder Drehmoment der
Brennkraftmaschine über einem bestimmten be
triebspunktabhängigen Schwellwert liegt, und daß bei Vorlie
gen dieser Zustände eine Unplausibilität erkannt wird.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE1999146962 DE19946962C1 (de) | 1999-09-30 | 1999-09-30 | Verfahren zum Überwachen einer Brennkraftmaschine |
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FR (1) | FR2799234B1 (de) |
GB (1) | GB2357153B (de) |
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