DE19945427C1 - Abschirmvorrichtung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Abschirmvorrichtung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung (1) sowie ein dazugehöriges Herstellungsverfahren zur Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung auf und von elektronischen Bauteilen (T) mit einer ersten Abschirmkammer (A) und zumindest einer zweiten Abschirmkammer (B), wobei die Abschirmvorrichtung (1) einstückig ausgebildet ist. Beim Bestücken als SMD-Bauteil ergibt sich dadurch eine starke Vereinfachung.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abschirmvor
richtung zur Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung
sowie ein dazugehöriges Verfahren und insbesondere auf eine
SMD-Abschirmvorrichtung, wie sie in mobilen Telekommunika
tions-Endgeräten zur Vermeidung von HF-Ein- bzw. -Abstrahlung
verwendet werden kann.
Zur Abschirmung von Logik- und Hochfrequenzschaltkreisen wer
den in Telekommunikations-Endgeräten, insbesondere in Mobil
funkgeräten bzw. Handys, üblicherweise auf die zu schirmenden
Bauteile bzw. Baugruppen einer Leiterplatte Abschirmgehäuse
bzw. Abschirmvorrichtungen aufgesetzt und verlötet. Eine der
artige Abschirmvorrichtung ist beispielsweise aus der Druck
schrift EP 0 735 811 A2 bekannt. Nachteilig ist jedoch bei
einer derartigen Abschirmvorrichtung die Tatsache, daß ledig
lich eine geschlossene Abschirmkammer ausgebildet wird und
somit zum Abschirmen einer Vielzahl von Logik- oder Hochfre
quenzschaltungen eine entsprechende Vielzahl von Abschirmvor
richtungen verwendet werden muß. Dadurch erhöht sich sowohl
der Platzbedarf sowie der Bestückungsaufwand für die Gesamt
schaltung.
Zur platzsparenden und kostengünstigen Abschirmung von mehre
ren Logik- bzw. Hochfrequenzschaltungen wurden daher Ab
schirmvorrichtungen mit einer Vielzahl von Abschirmkammern
entwickelt. Derartige Mehrkammer-Abschirmvorrichtungen sind
beispielsweise aus der Druckschrift US 5,895,884 und der
Druckschrift EP 0 886 464 A2 bekannt. Fig. 1 und 2 zeigen
eine perspektivische Ansicht einer derartigen Mehrkammer-
Abschirmvorrichtung, wie sie beispielsweise aus der Druck
schrift EP 0 886 464 A2 bekannt ist. Herkömmliche Abschirm
vorrichtungen bestehen demzufolge aus einem Abschirmrahmen 2,
wie er in Fig. 2 dargestellt ist, und einem dazugehörigen
Abschirmdeckel 3, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Der Ab
schirmrahmen 2 wird vorzugsweise auf einer Leiterplatte (PCB,
printed circuit board) aufgelötet und besitzt eine Vielzahl
von Kammern. An der Oberseite des Abschirmrahmens 2 befinden
sich Zapfen, die zur Befestigung des Abschirmdeckels 3 ver
wendet werden. Gemäß Fig. 1 besteht der Abschirmdeckel 3 aus
einem planen Blechteil, das zur Verbindung mit dem Abschirm
rahmen 2 zu den Zapfen dazugehörige Aussparungen aufweist.
Nach dem Verlöten des Abschirmrahmens 2 sowie der auf der
Leiterplatte befindlichen Bauteile wird der Abschirmdeckel 3
auf den Abschirmrahmen 2 aufgelegt und festgepreßt. Dadurch
erhält man eine Abschirmvorrichtung mit mehreren geschlosse
nen sowie HF-dichten Abschirmkammern. Nachteilig ist jedoch
bei dieser herkömmlichen Abschirmvorrichtung, daß der Bestüc
kungsaufwand aufgrund mehrerer Bestückungsvorgänge und ver
schiedener Zuführbänder für den Deckel und Rahmen hoch ist.
Darüber hinaus benötigt diese herkömmliche Abschirmvorrich
tung eine mechanische Nachbearbeitung zum Befestigen des Ab
schirmdeckels 3 und liefert keine hundertprozentige HF-Dich
tigkeit.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ab
schirmvorrichtung sowie ein dazugehöriges Herstellungsverfah
ren zu schaffen, welches eine verbesserte HF-Dichtigkeit und
eine vereinfachte Bestückung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Abschirm
vorrichtung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und hin
sichtlich des Verfahrens durch die Maßnahmen des Patentan
spruchs 8 gelöst.
Insbesondere durch eine einstückige Ausbildung der Abschirm
vorrichtung vereinfacht sich der Bestückungsaufwand erheblich
und verbessert sich darüber hinaus die HF-Dichtigkeit.
Vorzugsweise wird die Abschirmvorrichtung als Tiefziehteil
derart ausgebildet, daß zumindest eine zweite Abschirmkammer
innerhalb einer ersten Abschirmkammer eingebogen werden kann.
Durch Herstellen einer zusätzlichen Quetschverbindung zwi
schen der ersten und zweiten Abschirmkammer kann ein Zurück
federn der zumindest einen zweiten Abschirmkammer, die sich
innerhalb der ersten Abschirmkammer befindet, zuverlässig
verhindert werden. Eine einfache und kostengünstige Bestüc
kung als SMD-Bauteil ist dadurch sichergestellt, wobei zum
Ausbilden einer Vielzahl von Kammern lediglich ein Bestüc
kungsvorgang ausreicht.
Die zumindest zweite Abschirmkammer kann sich jedoch auch au
ßerhalb und/oder innerhalb der ersten Abschirmkammer befinden
wodurch sich bei weiterhin vereinfachter Bestückung eine er
höhte Flexibilität für die abzuschirmenden Bereiche auf der
Leiterplatte ergibt. Beim Layout für die Logik- oder Hochfre
quenzschaltungen müssen daher keine weitergehenden Überlegun
gen getroffen werden.
Zur Verbesserung der Lötfähigkeit der Bauteile bzw. Abschirm
kammern innerhalb einer Abschirmkammer werden vorzugsweise
Öffnungen vorgesehen, über die Wärme in Form von Wärmestrah
lung und/oder eines Heizgases zugeführt wird. Auf diese Weise
kann auch für die erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung ein
herkömmliches Reflow-Lötverfahren verwendet werden, wobei zu
verlässige Lötkontakte zu den Bauteilen bzw. zum Abschirmrah
men hergestellt werden.
In den weiteren Patentansprüchen sind vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Abschirmdeckels
einer Abschirmvorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Abschirmrahmens
einer Abschirmvorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 3A eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung vor einem
Biegeschritt;
Fig. 3B eine Schnittansicht der Abschirmvorrichtung gemäß
Fig. 3A;
Fig. 4A eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung gemäß ei
nem ersten Ausführungsbeispiel nach einem Biegeschritt und
Quetschverbindungsschritt;
Fig. 4B eine Schnittansicht der Abschirmvorrichtung gemäß
Fig. 4A;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Abschirmvorrichtung
gemäß Fig. 4A und 4B;
Fig. 6 eine vergrößerte Schnittansicht einer Quetschverbin
dung;
Fig. 7 eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung vor einem
Biegeschritt gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 8A eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung vor einem
Biegeschritt gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
Fig. 8B eine Draufsicht der Abschirmvorrichtung gemäß Fig.
8A nach einem Biegeschritt;
Fig. 8C eine Draufsicht einer abgewandelten Form der Ab
schirmvorrichtung gemäß Fig. 8A nach einem Biegeschritt und
Fig. 9 eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel.
Fig. 3A zeigt eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung 1
gemäß einem ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
Vorzugsweise besteht die Abschirmvorrichtung 1 aus einem ein
stückigen tiefziehbaren Abschirmblech, das entsprechend sei
ner späteren Verwendung in eine vorbestimmte Form gebracht
wird. Gemäß Fig. 3A besitzt die Abschirmvorrichtung 1 einen
ersten und zweiten Abschirmkammerbereich, in dem beispiels
weise durch Tiefziehen eine erste Abschirmkammer A und eine
zweite Abschirmkammer B ausgebildet wird.
Fig. 3B zeigt eine Schnittansicht der Abschirmvorrichtung 1
gemäß Fig. 3A, aus der das Profil der Abschirmkammern A und
B ersichtlich ist. In Fig. 3A und 3B bezeichnet O eine
Öffnung bzw. Aussparung, die zur Verbesserung der Löteigen
schaften insbesondere bei einem Reflow-Lötprozeß vorgesehen
werden kann. Gemäß Fig. 3B wird folglich die erste Abschirm
kammer A in einer ersten Richtung, d. h. nach oben und die
zweite Abschirmkammer B in eine zur ersten Richtung entgegen
gesetzten Richtung, d. h. nach unten gezogen, wodurch sich
zwei in entgegengesetzter Richtung erstreckende Kammern erge
ben.
Mit L ist eine Biegelinie bezeichnet, um die beispielsweise
die Abschirmkammer B um 180° in Richtung zur ersten Abschirm
kammer A entgegen dem Uhrzeigersinn gebogen werden kann. Da
nach diesem Biegeschritt üblicherweise die zweite Abschirm
kammer B eine gewisse Federwirkung aufweist und nicht voll
ständig innerhalb der ersten Abschirmkammer A verbleibt, kann
die zweite Abschirmkammer B im Bereich seines losen Endes mit
der ersten Abschirmkammer A verbunden werden. Vorzugsweise
erfolgt diese Verbindung durch einen Quetschverbindungs
schritt, wie er später im Einzelnen beschrieben wird.
Fig. 4A zeigt eine Draufsicht der Abschirmvorrichtung 1 ge
mäß dem ersten Ausführungsbeispiel nach einem derartigen Bie
ge- und Verbindungsschritt. Fig. 4B zeigt die dazugehörige
Schnittansicht der Abschirmvorrichtung 1 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel nach dem Biege- und Verbindungsschritt.
Gemäß Fig. 4A und 4B befindet sich bei geeigneter Dimen
sionierung des Abschirmmaterials bzw. der ersten und zweiten
Abschirmkammerbereiche die zweite Abschirmkammer B an einer
vorbestimmten Stelle innerhalb der ersten Abschirmkammer A.
Aufgrund der relativen Positionierung zueinander wird die
zweite Abschirmkammer B auch als Innenkammer und die erste
Abschirmkammer A auch als Außenkammer bezeichnet.
Zur Vermeidung von Federeffekten, wobei die zweite Abschirm
kammer B gegenüber der ersten Abschirmkammer A aufgrund von
Biegespannungen zurückfedert, befindet sich in einem Berüh
rungsbereich der ersten und zweiten Abschirmkammern vorzugs
weise eine Quetschverbindung, bei der die Oberflächen der
Abschirmkammern gleichförmig verformt und damit miteinander
verbunden werden.
Eine derartige Quetschverbindung ist beispielsweise in Fig.
6 dargestellt, wobei in einem oberen Bereich der Abschirmkam
mern A und B eine Längsnut Q eingepreßt wird. Hierbei verfor
men sich die entsprechenden Bereiche der Abschirmkammern A
und B derart, daß ihre jeweiligen Schichten (z. B. durch Sche
rung) miteinander verbunden werden. Auf diese Weise kann eine
Befestigung des losen Endes der zweiten Abschirmkammer B an
der ersten Abschirmkammer A kostengünstig und auf einfache
Weise erreicht werden. Eine hundertprozentige HF-Dichtigkeit
bleibt erhalten, da die Tiefe der Scherung eine Dicke der
doppelten Materialstärke (der Schichten) nicht überschreitet.
Gemäß Fig. 4B kann somit die Abschirmvorrichtung 1 in glei
cher Weise in einem Bestückungsvorgang auf eine Leiterplatte
P als SMD-Bauteil (surface mounted device) aufgebracht wer
den, wobei die darunter befindlichen Bauteile bzw. Schal
tungskreise T voneinander und gegenüber der Umgebung HF-dicht
abgeschirmt werden. Der Bestückungsvorgang erfolgt hierbei in
gleicher Weise wie der Bestückungsvorgang der SMD-Bauteile T,
die sich innerhalb der Abschirmvorrichtung 1 befinden. Genau
er gesagt werden zunächst auf der Leiterplatte P an den ent
sprechenden Stellen Leiterbahnen für die Abschirmvorrichtung
1 ausgebildet, die vorzugsweise zur Massekontaktierung der
Abschirmvorrichtung 1 dienen. Anschließend wird in gleicher
Weise wie für die SMD-Bauteile T eine Lötpaste beispielsweise
über einen Dispenser oder ein Siebdruckverfahren an entspre
chenden Bereichen der Leiterplatte P aufgetragen. In einem
nachfolgenden Bestückungsvorgang werden zunächst die SMD-
oder sonstigen diskreten Bauteile T auf der Leiterplatte P
bzw. der vorher aufgebrachten Lötpaste positioniert und ab
schließend die einstückige Abschirmvorrichtung 1 aufgebracht.
Die Abschirmvorrichtung 1 läßt sich hierbei in gleicher Weise
wie die SMD-Bauteile T auf der Leiterplatte P positionieren,
wobei mit einem Bestückungsschritt eine Vielzahl von hundert
prozentig HF-dichten Abschirmkammern ausgebildet werden. In
einem nachfolgenden Lötschritt werden die Bauteile T sowie
die Abschirmvorrichtung 1 auf der Leiterplatte T verlötet.
Vorzugsweise wird hierbei ein Reflow-Lötverfahren verwendet,
bei dem die Lötpaste über Heizgas (z. B. Luft) oder Wärme
strahlung derart erwärmt wird, daß die Bauteile T bzw. der
Abschirmvorrichtung 1 eine Schmelzverbindung mit der Leiter
platte P ausbilden. Der vorstehend beschriebene Lötvorgang
erfolgt üblicherweise in einem Lötofen mit vorbestimmtem Tem
peraturprofil.
Zur Verbesserung der Lötergebnisse innerhalb der Abschirmvor
richtung 1 besitzt diese vorzugsweise eine Öffnung bzw. Aus
sparung O, über die während des Reflow-Lötvorgangs Wärme
strahlung bzw. Heizgase zugeführt werden und somit eine ein
wandfreie Lötung der Bauteile T sichergestellt ist. Gemäß
Fig. 4B befindet sich eine derartige Öffnung O lediglich in
der ersten Abschirmkammer A (Außenkammer). Es können jedoch
eine Vielzahl von Öffnungen O in der ersten Abschirmkammer A
und auch in der zweiten Abschirmkammer B ausgebildet werden.
Vorzugsweise werden diese Öffnungen O als Bohrungen ausgebil
det, bevor der Tiefziehschritt bzw. der Biegeschritt durchge
führt wird. Die Bohrungen können jedoch auch zu einem späte
ren Zeitpunkt in der Abschirmvorrichtung ausgebildet werden.
Die Dimensionierung der Öffnungen O ist hierbei derart auszu
legen, daß die Abschirmung gegenüber einer Einstrahlung bzw.
Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen nicht wesentlich
beeinträchtigt wird.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht der Abschirmvor
richtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei eine
erste Abschirmkammer A (Außenkammer) und eine zweite Ab
schirmkammer B (Innenkammer) ausgebildet sind. Gemäß Fig. 5
wird die zweite Abschirmkammer B mit der ersten Abschirmkam
mer A an seinem losen Ende über eine Quetschverbindung Q ver
bunden, wobei eine Öffnung in Form einer Bohrung O die Zufüh
rung von Heißluft vereinfacht und damit einen Reflow-Lötvor
gang verbessert.
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Abschirmvorrich
tung 1 eine erste Abschirmkammer A sowie weitere zweite Ab
schirmkammern B, C und D aufweist. Die Abschirmvorrichtung 1
gemäß Fig. 7 wird in ähnlicher Weise mittels eines Tiefzieh
verfahrens ausgebildet wie die Abschirmvorrichtung gemäß
Fig. 3A, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung nachfol
gend verzichtet wird.
Gemäß einer ersten Ausführungsform des zweiten Ausführungs
beispiels können alle zweiten Abschirmkammern B, C und D in
der zweiten Richtung (d. h. nach unten) ausgebildet und somit
als innere Abschirmkammern in die erste Abschirmkammer A ge
bogen werden. Die Abschirmvorrichtung gemäß dieser ersten
Ausführungsform des zweiten Ausführungsbeispiels besteht dem
zufolge aus einer ersten äußeren Abschirmkammer A und drei
zweiten inneren Abschirmkammern B, C und D.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform des zweiten Ausführungs
beispiels kann jedoch auch eine der zweiten Abschirmkammern
z. B. die Abschirmkammer D in der gleichen Richtung (d. h.
nach oben) wie die erste Abschirmkammer A ausgebildet werden,
wodurch sich eine Abschirmvorrichtung 1 ergibt, bei der die
Abschirmkammer A neben der Abschirmkammer D liegt und die Ab
schirmkammern B und C innerhalb der Abschirmkammer A eingebo
gen sind.
Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten Mehrkam
mer-Abschirmvorrichtungen ausbilden, weshalb man eine äußerst
flexible Abschirmvorrichtung erhält, die sich an die Gegeben
heiten der Leiterplatte P bzw. der darauf befindlichen Logik-
oder Hochfrequenzschaltungen beliebig anpaßt. Eine Öffnung O
bzw. Quetschverbindung Q ist in Fig. 7 nicht explizit darge
stellt, kann jedoch in ähnlicher Weise nach den jeweiligen
Bedürfnissen ausgebildet werden.
Fig. 8A, 8B und 8C zeigen eine Draufsicht einer Abschirm
vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Fig. 8A
zeigt hierbei eine Draufsicht der Abschirmvorrichtung, wobei
eine erste Abschirmkammer A beispielsweise in einer ersten
Richtung (d. h. nach oben) und eine zweite Abschirmkammer E in
einer zur ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung
(d. h. nach unten) ausgebildet ist. Zwischen der ersten und
zweiten Abschirmkammer A und E befinden sich zwei Verbin
dungsstege S, die beispielsweise durch Herausschneiden von
Abschirmmaterial ausgebildet werden können.
Fig. 8B zeigt eine Draufsicht der Abschirmvorrichtung gemäß
dem dritten Ausführungsbeispiel nach einem Biegeschritt, wo
bei die erste Abschirmkammer A unter die Verbindungsstege S
in Richtung zur zweiten Abschirmkammer E gebogen wird. Auf
diese Weise erhält man eine einstückige Abschirmvorrichtung
1, mit besonders kleinen Abmessungen, die beispielsweise mit
einem Abschirmmaterial, wie es in Fig. 7 dargestellt ist,
nicht realisierbar ist.
Fig. 8C zeigt eine Draufsicht einer Modifikation des dritten
Ausführungsbeispiels. Die Abschirmvorrichtung gemäß Fig. 8A
besteht hierbei aus zwei in der gleichen Richtung ausgebilde
ten Abschirmkammer A und E, wobei nach einem Biegeschritt
beide Kammern "unter" die Verbindungsstege S gebogen werden.
Bei diesem dritten Ausführungsbeispiel sei darauf hingewie
sen, daß insbesondere bei Tiefziehverfahren immer ausreichend
tiefziehfähiges Material zur Verfügung stehen muß, weshalb
üblicherweise die Flexibilität bei der Realisierung von be
liebigen Geometrien stark eingeschränkt ist. Auch in den
Fig. 8A bis 8C ist eine Öffnung O bzw. Quetschverbindung Q
nicht explizit dargestellt, kann jedoch in ähnlicher Weise
nach den jeweiligen Bedürfnissen ausgebildet werden.
Fig. 9 zeigt eine Draufsicht einer Abschirmvorrichtung gemäß
einem vierten Ausführungsbeispiel, wobei sowohl die erste Ab
schirmkammer A als auch die zweiten Abschirmkammern F, G, und
H in der selben Richtung durch Tiefziehen ausgebildet werden.
Die einzelnen Abschirmkammern A, F, G und H sind hierbei über
Verbindungsstege miteinander verbunden, weshalb sie wiederum
in einfacher Weise in einem Bestückungsvorgang als SMD-Bau
teil auf einer Leiterplatte P plaziert werden können. Die Ab
schirmvorrichtung 1 gemäß Fig. 9 ist hierbei auf eine Schal
tung optimiert, wie sie insbesondere in Mobilfunktelefonen
vorkommen können, wobei eine Vielzahl von abzuschirmenden Lo
gik- oder Hochfrequenzschaltungen verteilt auf der Leiter
platte P angeordnet sind. Die Verbindungsstege S können hier
bei bogenförmig ausgebildet sein, wodurch eine Anordnung von
weiteren Bauteilen T unterhalb der Verbindungsstege S ermög
licht wird.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand von einer ersten Ab
schirmkammer A und einer Vielzahl von zweiten Abschirmkammern
beschrieben, wobei die zweiten Abschirmkammern entweder in
nerhalb der ersten Abschirmkammer oder außerhalb der ersten
Abschirmkammer liegen. Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt
und umfaßt auch derartige Realisierungen, bei denen eine
Schachtelung von mehreren Kammern ineinander erfolgt, oder
die zweiten Kammern weitere Innenkammern aufweisen.
Für die Verbindung der Kammern wurde vorzugsweise eine
Quetschverbindung vorgeschlagen. Sie ist jedoch nicht darauf
beschränkt, sondern umfaßt vielmehr alle weiteren Verbindun
gen, mit denen ein Federeffekt ausgeglichen werden kann.
Als Material für die Abschirmvorrichtung wird vorzugsweise
tiefziehfähiges elektrisch leitendes Material verwendet. Es
kann jedoch auch ein Kunststoff mit Metallbeschichtung (z. B.
Spritzgußteil) oder ein sonstiges Material verwendet werden,
mit dem die einstückige Abschirmvorrichtung realisierbar ist.
Claims (13)
1. Abschirmvorrichtung zur Abschirmung von elektromagneti
scher Strahlung auf und von elektronischen Bauteilen (T) mit
einer ersten Abschirmkammer (A) und zumindest einer zweiten
Abschirmkammer (B, C, D; E; F, G, H),
dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
schirmvorrichtung (1) einstückig ausgebildet ist.
2. Abschirmvorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zumin
dest eine zweite Abschirmkammer eine Innenkammer (B, C, D)
darstellt, die innerhalb der ersten Abschirmkammer (A) liegt.
3. Abschirmvorrichtung nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innen
kammer (B, C, D) zusätzlich über eine Quetschverbindung (Q)
an der ersten Abschirmkammer (A) befestigt ist.
4. Abschirmvorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zumin
dest eine zweite Abschirmkammer eine Außenkammer (E; F, G, H)
darstellt, die außerhalb der ersten Abschirmkammer (A) liegt.
5. Abschirmvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
schirmkammern (A bis H) zumindest eine Öffnung (O) zum Zufüh
ren von Wärme aufweisen.
6. Abschirmvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Tiefziehteil darstellt.
7. Abschirmvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
SMD-Bauteil darstellt.
8. Verfahren zur Herstellung einer Abschirmvorrichtung mit
den Schritten:
- a) Vorbereiten eines einstückigen tiefziehbaren Abschirmma terials mit einem ersten Abschirmkammerbereich und zumindest einem zweiten Abschirmkammerbereich;
- b) Ausbilden einer ersten Abschirmkammer (A) im ersten Ab schirmkammerbereich mittels Tiefziehen und
- c) Ausbilden von zumindest einer zweiten Abschirmkammer (B bis H) im zumindest einen zweiten Abschirmkammerbereich mit tels Tiefziehen.
9. Verfahren nach Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbil
den der ersten Abschirmkammer (A) in einer ersten Richtung
erfolgt und das Ausbilden der zumindest einen zweiten Ab
schirmkammer (B) in einer zur ersten Richtung entgegengesetz
ten zweiten Richtung erfolgt.
10. Verfahren nach Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbil
den einer der zumindest einen zweiten Abschirmkammer (E bis
H) in der ersten Richtung erfolgt.
11. Verfahren nach Patentanspruch 9,
gekennzeichnet durch den Schritt
d) Biegen der in der zweiten Richtung ausgebildeten Ab
schirmkammern (B, C, D) an einer Biegelinie (L) in die in der
ersten Richtung ausgebildeten Abschirmkammern (A).
12. Verfahren nach Patentanspruch 11,
gekennzeichnet durch den Schritt
e) Verbinden der in der ersten Richtung ausgebildeten Ab
schirmkammer (A) mit der in der zweiten Richtung ausgebilde
ten Abschirmkammer (B).
13. Verfahren nach einem der Patentansprüche 8 bis 12,
gekennzeichnet durch den Schritt
a1) Ausbilden von zumindest einer Öffnung (O) in zumindest
einem der Abschirmkammerbereiche des einstückigen tiefziehba
ren Abschirmmaterials.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999145427 DE19945427C1 (de) | 1999-09-22 | 1999-09-22 | Abschirmvorrichtung und Verfahren zu deren Herstellung |
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