DE19941684A1 - Halbleiterbauelement als Verzögerungselement und Verwendung eines Halbleiterbauelementes - Google Patents
Halbleiterbauelement als Verzögerungselement und Verwendung eines HalbleiterbauelementesInfo
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Abstract
Eine Floating-Gate-Zelle wird als Zeitmaßstab verwendet, indem der Ladevorgang bis zum Erreichen einer vorgegebenen Einsatzspannung durch Anlegen einer ausreichend niedrigen Ladespannung verzögert wird. Ein besonders dünnes Tunneloxid kann dafür vorgesehen sein, eine allmähliche Entladung einer geladenen Zelle herbeizuführen. Vorzugsweise wird die Floating-Gate-Elektrode (5) mit der Kontroll-Gate-Elektrode (16) einer zweiten Zelle verbunden, die dann entsprechend verlangsamt die Floating-Gate-Elektrode (15) der zweiten Zelle lädt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektronischen Zeit
maßstab, der insbesondere zur Verzögerung der Zugriffszeit
auf einen Chip verwendet werden kann.
Bei elektronischen Schaltungen stellt sich das Problem, daß
bestimmte Funktionen der Schaltungen erst nach Ablauf eines
gewissen Zeitintervalles zur Verfügung stehen sollen oder die
Anzahl der Zugriffe, in einem bestimmten Zeitintervall, be
schränkt werden soll. Das ist insbesondere von Bedeutung bei
elektronischen Schaltungen, die sicherheitsrelevante Funktio
nen ausüben, wie das z. B. bei Chipkarten der Fall ist. Ver
schlüsselungsverfahren, mit denen die Schaltung abgesichert
ist, können durch sehr häufiges Ansprechen des Chips mit ei
nem nur graduell veränderten Signalmuster ausgeforscht wer
den, z. B. im Rahmen einer DPA (differential power analysis).
Wird dagegen die Frequenz der Zugriffe auf den Chip begrenzt,
steigt der Zeitaufwand für das Ermitteln eines verwendeten
Kodierungsschlüssels so stark an, daß es sehr schwierig, wenn
nicht sogar praktisch unmöglich wird, den Kodierungsschlüssel
herauszufinden. Das Zeitintervall zwischen zwei Zugriffen auf
den Chip soll weder durch ein Zurücksetzen (Reset) der Schal
tung bzw. ein Trennen von der Spannungsversorgung noch durch
ein Aufheizen des Chips verändert werden können.
Eine Zeitverzögerung mittels eines elektronischen Bauelemen
tes ist beschrieben in der US 5,760,644. Dabei wird eine
Zeitschaltfunktion realisiert, indem in einem dielektrischen
Material eine bestimmte Ladungsmenge eingeschlossen wird, die
dann allmählich aus diesem Material herausdiffundiert, bis
die elektrische Potentialdifferenz zwischen der Ladung und
der Umgebung abgebaut ist. Die Zeit wird über die Größe des
vorhandenen elektrischen Feldes gemessen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine insbesondere
auf einem Chip einfach realisierbare Möglichkeit anzugeben,
wie eine elektronische Schaltung mit einer Zeitbasis oder ei
nem Zeitmaßstab versehen werden kann.
Diese Aufgabe wird mit dem Halbleiterbauelement als Verzöge
rungselement mit den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. 4 und
mit der Verwendung eines Halbleiterbauelementes mit den Merk
malen des Anspruches 6 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
Der elektronische Zeitmaßstab wird erfindungsgemäß mit einem
Halbleiterbauelement gebildet, das eine Transistorstruktur
mit Floating-Gate-Elektrode aufweist. Das Bauelement wird so
betrieben, daß die Transistorstruktur nach Art einer Floa
ting-Gate-Zelle eines Halbleiterspeichers aufgeladen wird.
Der Vorgang des Ladens (Programmieren) erfolgt in einer Wei
se, die den Ladevorgang ein bestimmtes vorgegebenes Zeitin
tervall andauern läßt. Bei besonderen Ausgestaltungen des
Bauelementes kann die Floating-Gate-Elektrode mit einem Leck
strompfad versehen sein, der zu einem Ausgleich der elektri
schen Potentiale zwischen der Floating-Gate-Elektrode und be
nachbarten Leitern führt, so daß die Transistorstruktur eben
falls über einen bestimmten Zeitraum hinweg allmählich entla
den wird, was ohne anliegende Spannungsversorgung geschehen
kann. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht eine
Doppelstruktur aus zwei Floating-Gate-Transistoren vor, bei
denen die Floating-Gate-Elektrode des einen Transistors mit
der Kontroll-Gate-Elektrode des anderen Transistors leitend
verbunden ist. Bei dieser Ausgestaltung des Bauelementes wird
nach dem Laden der ersten Transistorstruktur die zweite Tran
sistorstruktur während eines bestimmten Zeitintervalles über
die Floating-Gate-Elektrode der ersten Transistorstruktur
aufgeladen, was ohne anliegende Spannungsversorgung geschehen
kann.
Es folgt eine genauere Beschreibung von bevorzugten Beispie
len des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementes und dessen
Verwendung anhand der beigefügten Fig. 1 bis 3.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch ein als Zeitmaßstab ver
wendbares Halbleiterbauelement.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm, in dem die Einsatzspannung einer
Floating-Gate-Zelle über der Zeit aufgetragen ist.
Fig. 3 zeigt den in Fig. 1 markierten Schnitt für ein be
sonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Transistorstruktur eines
Halbleiterbauelementes, das erfindungsgemäß als Zeitbasis
oder Zeitmaßstab verwendet werden kann. Es ist darin eine an
sich bekannte Struktur eines Feldeffekttransistors im Prinzip
in herkömmlicher Weise ausgebildet. Vorzugsweise befinden
sich die Source/Drain-Bereiche 3 in einer dotierten Wanne 2
eines Substrates 1, z. B. einem Halbleiterkörper. Zwischen den
Source/Drain-Bereichen 3 ist der Kanalbereich 4 als dotierter
Bereich an der Oberseite des Halbleitermateriales ausgebil
det. Die sich bei Anliegen elektrischer Spannungen zwischen
den Source/Drain-Bereichen und einer Steuerelektrode einstel
lende Ladungsträgerdrift, ist durch die schräge gestrichelte
Linie angedeutet. Über dem Kanalbereich und von diesem durch
ein unteres Zwischendielektrikum 7 getrennt befindet sich ei
ne untere Elektrode 5, die ohne elektrischen Anschluß als
Floating-Gate-Elektrode ausgebildet ist. Über der unteren
Elektrode 5 und davon durch ein oberes Zwischendielektrikum
8 getrennt befindet sich eine obere Elektrode 6, die als Kon
troll-Gate-Elektrode dieser Transistorstruktur vorgesehen und
mit einem elektrischen Anschluß 9 versehen ist. Die elektri
schen Anschlüsse, die durch aufgebrachte Metallisierungen als
Kontakte sowie durch Leiterbahnen oder Kontaktlochfüllungen
oder dergleichen gebildet sind, können in der von Halbleiter
bauelementen an sich bekannten Weise ausgebildet sein und
sind in Fig. 1 nur schematisch als Anschlüsse dargestellt.
Das Design (Dimensionierung, Dotierungskonzentrationen und
dergleichen) dieser Transistorstruktur kann weitgehend über
einstimmend mit herkömmlichen Strukturen einer Floating-Gate-
Zelle gewählt sein.
Eine Floating-Gate-Zelle besitzt eine Kennlinie, die die je
weilige Drainstromstärke in Abhängigkeit von einer an der
Floating-Gate-Elektrode anliegenden Gatespannung wiedergibt,
die den Kanal letztlich steuert. Wird die Zelle mittels einer
an die Kontroll-Gate-Elektrode angelegten Spannung geladen
oder entladen, werden Ladungsträger auf die Floating-Gate-
Elektrode gebracht oder von der Floating-Gate-Elektrode her
untergebracht, und es ändert sich die an der Floating-Gate-
Elektrode anliegende Spannung, so daß der Drainstrom bei ei
ner zwischen den Source/Drain-Bereichen 3 anliegenden Span
nung entsprechend der Steuerung des Kanales geändert wird.
Wählt man einen Drainstrom im ansteigenden Bereich dieser
Kennlinie, so ist eine Mindest-Gatespannung erforderlich, da
mit dieser Drainstrom erreicht wird. Diese zu dem gewählten
Drainstrom erforderliche Mindest-Gatespannung kann als Ein
satzspannung VTH der Zelle definiert werden. Das an der Floa
ting-Gate-Elektrode anliegende Potential wird mit einer Hoch
spannung, die an die Kontroll-Gate-Elektrode 6 angelegt wird
und typisch im Bereich von 15-20 Volt liegt, geändert, d. h.
die Floating-Gate-Zelle wird geladen (programmiert) oder ent
laden (gelöscht). Damit ändert sich ihre Einsatzspannung ab
hängig von der Zeitdauer, während der diese Hochspannung an
liegt.
Der Ladevorgang der Floating-Gate-Zelle soll bei den üblichen
Anwendungen derartiger Zellen möglichst rasch erfolgen. Bei
dem erfindungsgemäßen Bauelement wird jedoch dafür gesorgt,
daß die Änderung des elektrischen Potentiales, das an der
Floating-Gate-Elektrode anliegt, über ein bestimmtes Zeitin
tervall hinweg erfolgt, bevor die in der angegebenen Weise
definierte Einsatzspannung erreicht ist. Erfindungsgemäß wer
den daher die an den Source/Drain-Bereichen 3 und an der obe
ren Elektrode 6 angelegten Potentiale so gewählt, daß sich
innerhalb einer vorgegebenen, nicht zu kurzen Zeit auf der
unteren Elektrode 5, die als Floating-Gate-Elektrode den Ka
nalbereich 4 der Transistorstruktur steuert, ein bestimmtes
Potential einstellt. Anhand des Drainstromes kann kontrol
liert werden, ob das Potential bereits erreicht ist und somit
der Ladevorgang bereits eine vorgegebene Mindestzeit andau
ert. Durch Anlegen von Spannungen und Messen von Spannungen
und/oder Strömen kann daher auf einfache Weise der Ablauf ei
nes bestimmten vorgegebenen Zeitintervalles kontrolliert wer
den.
Falls das Halbleiterbauelement die Eigenschaften einer nicht-
flüchtigen Floating-Gate-Zelle besitzt, kann erfindungsgemäß
im Unterschied zum Betrieb herkömmlicher Floating-Gate-Zellen
mit den nachfolgend beschriebenen Maßnahmen der Zeitmaßstab
eines Auf- oder Entladevorgangs festgelegt werden. Diese Maß
nahmen werden anhand des in Fig. 2 dargestellten Diagrammes
beschrieben, in dem über der Zeit t die an der unteren Elek
trode 5 anliegende Spannung V aufgetragen ist. Als Schwell
wert ist in dem Diagramm als Waagrechte die Linie der Ein
satzspannung VTH eingetragen. Die eingezeichnete Kurvenschar,
die mit der an der oberen Elektrode 6 anliegenden Ladespan
nung parametrisiert ist, gibt als Beispiele drei Kurvenver
läufe für Ladespannungen von 15 V, 14 V und 13 V an. Je nied
riger die Ladespannung ist, um so länger dauert es, bis die
Einsatzspannung VTH erreicht wird. Wählt man die für den La
devorgang einer solchen Zelle übliche Hochspannung von 15 V
als Ladespannung, kann man die Ladezeit dadurch verlängern,
daß man den Programmiervorgang in kurze Ladeabschnitte zer
legt, indem man die Ladespannung nur jeweils über kurze Zeit
intervalle anlegt, zwischen denen Pausen eingelegt werden. In
Fig. 2 ist dieser intermittierende Ladevorgang durch die
Pfeile 11, die im Abstand zueinander angeordnet sind, ange
deutet. Der Arbeitspunkt 10 der Transistorstruktur wird auf
diese Weise erst zu einem späteren Zeitpunkt erreicht, als
der eingezeichneten Kurve zum Parameter der Ladespannung 15 V
entspräche. Zum anderen kann die Ladespannung geeignet herab
gesetzt werden, so daß der Arbeitspunkt (Schnittpunkt der
Kurve mit der Geraden zur Spannung VTH erst entsprechend spä
ter, nämlich bei dem Pfeil 12 in dem Diagramm der Fig. 2,
erreicht wird.
Die Programmierzeit ändert sich typisch um den Faktor 2 für
je 0,3 V, um die die Ladespannung vermindert wird; die Ein
teilung der Zeitachse in dem Diagramm der Fig. 2 ist etwa
logarithmisch, aber nicht maßstabsgetreu. Mit den angegebenen
Maßnahmen ist ein sehr weiter Bereich der Ladezeiten reali
sierbar. Diese Zeiten reichen z. B. aus, um die elektronische
Schaltung auf einem Chip zwischen zwei zugelassenen Zugriffen
ausreichend lange zu blockieren oder ein Intervall zu defi
nieren, innerhalb dessen nur eine bestimmte Anzahl von Zu
griffen erlaubt ist. Der Ladevorgang kann während des Ablaufs
der Nutzung der elektronischen Schaltung, dabei auch evtl. in
mehreren Teilschritten, oder vor oder nach der Nutzung erfol
gen. Erst wenn das Ende dieses Aufladevorganges mit dem Er
reichen der vorgegebenen Einsatzspannung festgestellt wird,
wird die erneute Nutzung der Schaltung ermöglicht oder zumin
dest ein neuer Zugriffsversuch ermöglicht.
Für den Anwender ist es unter Umständen am günstigsten, wenn
der Ladevorgang parallel während der Benutzung der elektroni
schen Schaltung abläuft. Wird die Nutzung der Schaltung un
terbrochen, kann das bei der nächsten Inbetriebnahme detek
tiert werden, da die Transistorstruktur des erfindungsgemäßen
Bauelementes nicht vollständig geladen ist. In diesem Fall
muß die vollständige Aufladung abgewartet werden, bis erneut
auf die Schaltung zugegriffen werden kann. Der neutrale Zu
stand der Transistorstruktur, der sich z. B. mittels UV-
Bestrahlung herstellen läßt, entspricht dem Zustand vor dem
Ladevorgang. Eine Bestrahlung mittels UV hat daher ein Zu
rücksetzen (Reset) des Ladevorganges und damit des abzuwar
tenden Zeitintervalles zur Folge.
Falls der Zeitmaßstab mit der an der oberen Elektrode anlie
genden Hochspannung gesteuert wird, kann die Spannung an der
Transistorstruktur begrenzt werden. Das geschieht dadurch,
daß die dotierten Bereiche, insbesondere der Kanalbereich 4,
so hoch dotiert werden, daß eine an der oberen Elektrode 6
anliegende Durchbruchspannung, bei der die untere Elektrode 5
mit dem Halbleitermaterial darunter über einen Durchbruch
durch das untere Zwischendielektrikum 7 kurzgeschlossen wird,
deutlich unter der Spannung liegt, die üblicherweise für das
Laden von Floating-Gate-Zellen verwendet wird und möglicher
weise auch für entsprechende Zellen der zu schützenden elek
tronischen Schaltung eingesetzt wird. Auf diese Weise kann
sichergestellt werden, daß das abzuwartende Zeitintervall
nicht durch Anlegen einer höheren Spannung von außen verkürzt
werden kann. Für eine zusätzliche Sicherung können die Zulei
tungen und der Anschluß der für die obere Elektrode vorgese
henen Ladespannung mit verdeckten Verdrahtungen (Kontakten
und Leiterbahnen) ausgeführt sein.
Für den beschriebenen Zeitmaßstab genügt es, wenn als Bauele
ment eine herkömmliche Floating-Gate-Zelle entsprechend den
voranstehenden Angaben verwendet wird. Bauelemente, die eine
spezielle, an die Erfindung angepaßte Struktur besitzen, sind
aber in besonderer Weise als Zeitmaßstab geeignet. Ein erfin
dungsgemäßes Bauelement, das sich in der Funktionsweise
grundsätzlich von einer Floating-Gate-Zelle unterscheidet,
erhält man, wenn in der Bauelementstruktur, die als Beispiel
in Fig. 1 gezeigt ist, das untere Zwischendielektrikum 7
oder das obere Zwischendielektrikum 8 oder das untere Zwi
schendielektrikum 7 und das obere Zwischendielektrikum 8 be
sonders dünn ist bzw. sind, und zwar so dünn, daß Leck
strompfade von der unteren Elektrode 5 zu dem Halbleitermate
rial bzw. zu der oberen Elektrode ausgebildet sind. Es han
delt sich dann um eine flüchtige Floating-Gate-Zelle.
Diese Zelle wird zunächst vollständig aufgeladen, dann von
der Ladespannung getrennt und einem nachfolgenden, von selbst
ablaufenden Entladevorgang ausgesetzt. Infolge eines Ladungs
trägerstromes über den Leckstrompfad reduziert sich allmäh
lich die elektrische Spannung zwischen der unteren Elektrode
und dem Kanalbereich. Die Transistorstruktur entlädt sich da
her während einer durch die Dicke des jeweiligen Zwischendi
elektrikums einstellbaren Zeitspanne. Das Bauelement funktio
niert daher im Prinzip wie ein Kurzzeitmesser, den man auf
ziehen kann und der dann bis zu einer Stopposition abläuft.
Dafür kann insbesondere vorzugsweise eine Transistorstruktur
verwendet werden, die an sich von einer Floating-Gate-
Tunneloxid-Zelle (FLOTOX-EEPROM-Zelle) bekannt ist. Bei einer
solchen Zelle wird als unteres Zwischendielektrikum 7 ein
Oxid verwendet und als oberes Zwischendielektrikum 8 häufig
die Schichtfolge Oxid-Nitrid-Oxid (ONO). Es kann bei dieser
Struktur erfindungsgemäß das untere Zwischenoxid (Tunneloxid)
besonders dünn sein, oder von der Schichtfolge des oberen
Zwischendielektrikums sind die Nitridschicht und eine Oxid
schicht weggelassen. Eine solche Transistorstruktur verliert
mit einer durch die Dicke des Zwischenoxids vorgegebenen
Leckrate die die Gatespannung erzeugende Ladung. Mit einer
dadurch entsprechend vorgegebenen Zeitkonstante entleert sich
diese Zelle daher von selbst. Die geforderte Sicherungsfunk
tion wird ausgeübt, indem der Zugriff auf die abzusichernde
Schaltung erst freigegeben wird, wenn dieser Entladevorgang
ausreichend weit fortgeschritten ist.
Ein Vorteil dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, daß
die Zeituhr auch läuft, während das erfindungsgemäße Bauele
ment und die damit bestückte Schaltung nicht an eine elektri
sche Spannung angeschlossen sind. Das bietet insbesondere den
Vorteil, daß die damit einstellbaren Zeitintervalle deutlich
größer gewählt werden können, ohne daß die Nutzung der Schal
tung dadurch zusätzlich beeinträchtigt würde. Es sind Lade
zeiten von Bruchteilen von Sekunden bis zu einigen Stunden
realisierbar. Der Ladungsverlust kann zwar durch eine Be
strahlung mit UV-Licht beschleunigt werden; es bietet sich
aber die Möglichkeit, eine zweite Transistorstruktur vorzuse
hen, deren Eigenschaften mit denen des erfindungsgemäßen Bau
elementes verglichen werden. Dieses Referenzbauelement kann
z. B. eine nichtflüchtige Floating-Gate-Zelle sein, die eben
falls aufgeladen wird, aber ihre Ladung nicht oder allenfalls
sehr langsam verliert. Bei einer Manipulation der Bauelemente
durch UV-Bestrahlung wird aber auch diese Referenzzelle ent
laden. Wird bei einem Vergleich der Zellen daher festge
stellt, daß beide auf demselben Entladeniveau sind, kann das
als Indiz dafür gewertet werden, daß die Bauelemente in unzu
lässiger Weise manipuliert wurden.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch ein bevorzugtes weiteres
Ausführungsbeispiel des Bauelementes gezeichnet, der der in
Fig. 1 markierten Schnittrichtung entspricht. Wie bei dem
vorhergehenden Ausführungsbeispiel läuft bei diesem Bauele
ment ein den Zeitmaßstab liefernder Vorgang ab, während das
Bauelement von einer Spannungsversorgung getrennt sein kann.
Hier handelt es sich aber nicht notwendig um den Entladevor
gang, sondern vorzugsweise um den Ladevorgang einer Transi
storstruktur. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Tran
sistorstrukturen nach Art von Floating-Gate-Zellen vorhanden,
die vorzugsweise in dem Substrat 1 nebeneinander angeordnet
sind. In Fig. 3 sind entsprechend ein erster Kanalbereich 4
und ein zweiter Kanalbereich 14 dargestellt. Darüber sind je
weils eine erste untere Elektrode 5 und eine erste obere
Elektrode 6 bzw. eine zweite untere Elektrode 15 und eine
zweite obere Elektrode 16 angeordnet, die von dem Halbleiter
material und voneinander durch ein erstes unteres Zwischen
dielektrikum 7, ein erstes oberes Zwischendielektrikum 8, ein
zweites unteres Zwischendielektrikum 17 und ein zweites obe
res Zwischendielektrikum 18 elektrisch isoliert sind. Die un
teren Zwischendielektrika 7, 17 sind zum Laden der beiden
Floating-Gate-Zellen ausreichend dünn und z. B. durch ein Tun
neloxid gebildet. Die als Floating-Gate-Elektrode vorgesehene
erste untere Elektrode 5 ist elektrisch leitend mit der als
Kontroll-Gate-Elektrode vorgesehenen zweiten oberen Elektrode
16 verbunden. Vorzugsweise ist das zweite untere Zwischendie
lektrikum 17 etwas dünner ausgebildet als das erste untere
Zwischendielektrikum 7.
Die erste Zelle wird aufgeladen, indem an die als erste Kon
troll-Gate-Elektrode vorgesehene erste obere Elektrode 6 eine
übliche Hochspannung zum Laden der Zelle angelegt wird. Das
Aufladen geschieht daher in relativ kurzer Zeit, vergleichbar
mit dem Laden herkömmlicher Floating-Gate-Zellen. Wenn sich
die erste untere Elektrode 5 als Floating-Gate-Elektrode auf
dem dem geladenen Zustand entsprechenden Potential befindet,
befindet sich auch die damit elektrisch leitend verbundene
zweite obere Elektrode 16 auf diesem Potential. Die zweite
obere Elektrode 16 wirkt dann als auf hohes Potential gelegte
Kontroll-Gate-Elektrode der zweiten Zelle und lädt diese
ebenfalls auf. Da die erste untere Elektrode nicht auf die
volle Hochspannung, die beim Laden an die erste obere Elek
trode 6 angelegt wird, aufgeladen wird, läuft der Ladevorgang
der zweiten Zelle langsamer ab, und es dauert länger, bis die
Einsatzspannung der zweiten Zelle erreicht wird. Damit die
zweite Zelle geladen wird, ohne daß sich die erste Zelle über
das erste untere Zwischendielektrikum 7 entlädt, wird das
zweite untere Zwischendielektrikum 17 vorzugsweise wesentlich
dünner hergestellt. Beim Ladevorgang der ersten Zelle muß un
ter Umständen unterhalb des Tunnelfensters der zweiten Zelle,
d. h. unterhalb des zweiten Kanalbereichs 14 der zweiten Tran
sistorstruktur, eine Kompensationsspannung angelegt werden,
die verhindert, daß die zweite Zelle bereits zusammen mit der
ersten Zelle aufgeladen wird.
Bei der nächsten Nutzung des Bauelementes als Zeitmaßstab
sind beide Zellen zunächst geladen. Es wird dann in umgekehr
ter Weise vorgegangen, indem die erste Zelle durch ein kurz
zeitiges Anlegen einer geeigneten Spannung an die erste obere
Elektrode 6 entladen wird und anschließend in dem langsamer
ablaufenden Vorgang auch die zweite Zelle entladen wird. Die
ser langsame Entladevorgang kann ebenfalls als Zeitmaßstab
herangezogen werden. Über eine geeignete Einrichtung der
Schaltung, z. B. über ein sogenanntes und an sich bekanntes
Flag-Bit, kann protokolliert werden, ob der Lade- oder Entla
devorgang abgewartet und bewertet werden muß. Die Anwen
dungsgmöglichkeiten und die Sicherung gegen Manipulation mit
UV-Bestrahlung entsprechen denen des vorhergehend beschriebe
nen Ausführungsbeispiels.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung einer an sich
bekannten Floating-Gate-Zelle als Zeitmaßstab ist vorrangig
darin zu sehen, daß in den zu schützenden Schaltungen, insbe
sondere auf den IC-Chips, in der Regel ohnehin nichtflüchtige
Speicherzellen vorhanden sind, so daß im Rahmen der üblichen
Herstellungsverfahren ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand
weitere derartige Zellen speziell zur Verwendung als Zeitmaß
stab hergestellt werden können. Wie dargelegt, läßt sich er
reichen, daß der Lade- und Entladevorgang nicht künstlich be
schleunigt werden kann. Wenn die Zelle durch den temperatur
unabhängigen Fowler-Nordheim-Tunnelstrom aufgeladen oder ent
laden wird, kann auch ein Aufheizen des Chips diesen Vorgang
nicht beschleunigen. Die beschriebenen speziellen Ausfüh
rungsformen der Bauelemente haben zudem den Vorteil, daß die
eigentliche Zeitmessung passiv, d. h. ohne angeschlossene
Spannungsversorgung, abläuft.
Claims (6)
1. Halbleiterbauelement als Verzögerungselement,
das dotierte Bereiche als Source-/Drainbereiche (3) und als Kanalbereich (4) aufweist,
das über dem Kanalbereich (4) eine untere Elektrode (5) auf weist, die von dem Kanalbereich (4) durch ein unteres Zwi schendielektrikum (7) getrennt ist, und
das über der unteren Elektrode (5) eine obere Elektrode (6) aufweist, die von der unteren Elektrode (5) durch ein oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbereich (4) und/oder zwischen der unteren Elektrode (5) und der oberen Elektrode (6) ein Leckstrompfad vorhanden ist, der so ausge bildet ist, daß eine elektrische Potentialdifferenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbereich (4) durch Ab fluß von Ladungsträgern von der unteren Elektrode (5) in ei nem Zeitintervall unter einen bestimmten Wert sinkt.
das dotierte Bereiche als Source-/Drainbereiche (3) und als Kanalbereich (4) aufweist,
das über dem Kanalbereich (4) eine untere Elektrode (5) auf weist, die von dem Kanalbereich (4) durch ein unteres Zwi schendielektrikum (7) getrennt ist, und
das über der unteren Elektrode (5) eine obere Elektrode (6) aufweist, die von der unteren Elektrode (5) durch ein oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbereich (4) und/oder zwischen der unteren Elektrode (5) und der oberen Elektrode (6) ein Leckstrompfad vorhanden ist, der so ausge bildet ist, daß eine elektrische Potentialdifferenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbereich (4) durch Ab fluß von Ladungsträgern von der unteren Elektrode (5) in ei nem Zeitintervall unter einen bestimmten Wert sinkt.
2. Halbleiterbauelement nach Anspruch 1,
bei dem der Leckstrompfad dadurch ausgebildet ist, daß das
untere Zwischendielektrikum (7) und/oder das obere Zwischen
dielektrikum (6) ausreichend dünn ist bzw. sind.
3. Halbleiterbauelement nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem das obere Zwischendielektrikum (7) eine einzelne
Oxidschicht ist.
4. Halbleiterbauelement als Verzögerungselement,
das dotierte Bereiche als erste Source-/Drainbereiche (3) und als ersten Kanalbereich (4) aufweist,
das über dem ersten Kanalbereich (4) eine erste untere Elek trode (5) aufweist, die von dem ersten Kanalbereich (4) durch ein erstes unteres Zwischendielektrikum (7) getrennt ist, und
das über der ersten unteren Elektrode (5) eine erste obere Elektrode (6) aufweist, die von der ersten unteren Elektrode (5) durch ein erstes oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
weitere dotierte Bereiche als zweite Source-/Drainbereiche und als zweiter Kanalbereich (14) vorhanden sind,
über dem zweiten Kanalbereich (14) eine zweite untere Elek trode (15) vorhanden ist, die von dem zweiten Kanalbereich (14) durch ein zweites unteres Zwischendielektrikum (17) ge trennt ist,
über der zweiten unteren Elektrode (15) eine zweite obere Elektrode (16) vorhanden ist, die von der zweiten unteren Elektrode (15) durch ein zweites oberes Zwischendielektrikum (18) getrennt ist, und
die erste untere Elektrode (5) mit der zweiten oberen Elek trode (16) elektrisch leitend verbunden ist.
das dotierte Bereiche als erste Source-/Drainbereiche (3) und als ersten Kanalbereich (4) aufweist,
das über dem ersten Kanalbereich (4) eine erste untere Elek trode (5) aufweist, die von dem ersten Kanalbereich (4) durch ein erstes unteres Zwischendielektrikum (7) getrennt ist, und
das über der ersten unteren Elektrode (5) eine erste obere Elektrode (6) aufweist, die von der ersten unteren Elektrode (5) durch ein erstes oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
weitere dotierte Bereiche als zweite Source-/Drainbereiche und als zweiter Kanalbereich (14) vorhanden sind,
über dem zweiten Kanalbereich (14) eine zweite untere Elek trode (15) vorhanden ist, die von dem zweiten Kanalbereich (14) durch ein zweites unteres Zwischendielektrikum (17) ge trennt ist,
über der zweiten unteren Elektrode (15) eine zweite obere Elektrode (16) vorhanden ist, die von der zweiten unteren Elektrode (15) durch ein zweites oberes Zwischendielektrikum (18) getrennt ist, und
die erste untere Elektrode (5) mit der zweiten oberen Elek trode (16) elektrisch leitend verbunden ist.
5. Halbleiterbauelement nach Anspruch 4,
bei dem das zweite untere Zwischendielektrikum (17) dünner
ist als das erste untere Zwischendielektrikum (7).
6. Verwendung eines Halbleiterbauelementes,
das dotierte Bereiche als Source-/Drainbereiche (3) und als Kanalbereich (4) entsprechend einer Transistorstruktur auf weist,
das eine untere Elektrode (5) aufweist, die als Floating- Gate-Elektrode ausgebildet und von dem Kanalbereich (4) durch ein unteres Zwischendielektrikum (7) getrennt ist, und
das eine obere Elektrode (6) aufweist, die als Kontroll-Gate- Elektrode ausgebildet und von der unteren Elektrode durch ein oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die obere Elektrode (6) und einen Source-/Drainbe reich eine elektrische Spannung angelegt wird, die niedriger ist als eine für eine Programmierung einer Floating-Gate- Zelle vorgesehene Spannung und/oder die mit Unterbrechungen angelegt wird, so daß der Wert einer elektrischen Potential differenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbe reich (4) während eines Zeitintervalles geändert wird, und durch Messen von Spannungen und/oder Strömen in der Transi storstruktur eine vorgegebene Änderung des Wertes der Poten tialdifferenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Ka nalbereich (4) und damit der Ablauf eines vorgegebenen Zeit intervalles festgestellt wird.
das dotierte Bereiche als Source-/Drainbereiche (3) und als Kanalbereich (4) entsprechend einer Transistorstruktur auf weist,
das eine untere Elektrode (5) aufweist, die als Floating- Gate-Elektrode ausgebildet und von dem Kanalbereich (4) durch ein unteres Zwischendielektrikum (7) getrennt ist, und
das eine obere Elektrode (6) aufweist, die als Kontroll-Gate- Elektrode ausgebildet und von der unteren Elektrode durch ein oberes Zwischendielektrikum (8) getrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die obere Elektrode (6) und einen Source-/Drainbe reich eine elektrische Spannung angelegt wird, die niedriger ist als eine für eine Programmierung einer Floating-Gate- Zelle vorgesehene Spannung und/oder die mit Unterbrechungen angelegt wird, so daß der Wert einer elektrischen Potential differenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Kanalbe reich (4) während eines Zeitintervalles geändert wird, und durch Messen von Spannungen und/oder Strömen in der Transi storstruktur eine vorgegebene Änderung des Wertes der Poten tialdifferenz zwischen der unteren Elektrode (5) und dem Ka nalbereich (4) und damit der Ablauf eines vorgegebenen Zeit intervalles festgestellt wird.
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