DE19941598A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehältern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen FlüssigkeitsbehälternInfo
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Abstract
Die zu schaffende Lösung soll verbesserte Voraussetzungen für das Rücklösen von entstehenden Gasblasen besitzen, wobei außerhalb der Gebrauchszeiten die Meßflüssigkeit eine markante Untersättigung bezüglich des Gaslösevermögens aufweisen soll. DOLLAR A Die entwickelte technische Lösung basiert auf einer Erhöhung des Innendrucks der Meßflüssigkeit gegenüber der umgebenden Atmosphäre. Dadurch werden unter dem erhöhten Flüssigkeitsdruck entstehende Gasblasen unter günstigeren Bedingungen rückgelöst, was der Bildung von mit Gas beladenen Abschnitten im Flüssigkeitskörper entgegenwirkt. DOLLAR A Derartige technische Lösungen werden insbesondere bei Herstellung und Gebrauch von Präzisionsmeßgeräten zur Ermittlung von Höhendifferenzen benötigt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der Gasdiffusion in
geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehältern bei Anordnung eines
gasdiffusionsoffenen Bereichs in der flexiblen Wand des Flüssigkeitsbehälters
zu einem gasführenden Bereich und Organisation des regelmäßigen Erreichens
der Gasuntersättigung der im geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehälter
enthaltenen Flüssigkeit sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens. Derartige technische Lösungen werden insbesondere bei
Herstellung und Gebrauch von Präzisionsmeßgeräten zur Ermittlung von
Höhendifferenzen benötigt.
Höhenmeßgeräte nach dem gravimetrischen Prinzip der Druckluftmessung
besitzen verschiedene Fehlerquellen. Erhebliche Meßungenauigkeiten können
dadurch entstehen, daß die verwendete Meßflüssigkeit unter wechselnden
äußeren Bedingungen ein unterschiedliches Gaslösevermögen aufweist. Zur
Überwindung dieses Mangels wurde beispielsweise vorgeschlagen, die
Meßflüssigkeit in einem Doppelschlauch zu führen, wobei im parallel
geführten zweiten Schlauch ein Gas, vorzugsweise Luft, enthalten sein soll und
die Trennwand zwischen beiden medienführenden Schläuchen diffusionsoffen
ausgeführt ist. Bei dieser Lösung wird angestrebt, den Gasgehalt der
Meßflüssigkeit weitgehend unabhängig von wechselnden äußeren Bedingungen
konstant zu halten. Dazu muß die vergleichsweise komplizierte
Doppelschlauchkonstruktion mit einer gemeinsamen Außenhülle hoher
Gasdiffusionsdichte umschlossen sein. Dagegen wird angestrebt, die Membran
zwischen den beiden eingeschlossenen medienführenden Leitungen mit einer
definierten Gasdiffusionsfähigkeit auszustatten. Der entscheidende Nachteil
dieser technischen Lösung besteht damit in den Kosten für die technisch
aufwendige Doppelschlauchkonstruktion, um die Verletzlichkeit des Systems
zu minimieren und die Druckverluste im System über einen längeren Zeitraum
zu minimieren. Darüber hinaus wird die Handlichkeit einer derartigen
Schlauchkonstruktion für den praktischen Meßeinsatz deutlich eingeschränkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Überwindung der Mängel
des bekannten Standes der Technik. Die neue technische Lösung soll sich
durch die kostengünstige Realisierbarkeit auszeichnen, einfach anzuwenden
sein und zu einer Langzeitstabilität der Flüssigkeitsvolumina in geschlossenen
flexiblen Flüssigkeitsbehältern führen. Dazu soll die zu schaffende Lösung
verbesserte Voraussetzungen für das Rücklösen von entstehenden Gasblasen
besitzen. Insbesondere außerhalb der Gebrauchszeiten soll die technische
Lösung bewirken, daß die Meßflüssigkeit eine markante Untersättigung
bezüglich des Gaslösevermögens aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen durch die
kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Die neugeschaffene technische Lösung macht sich dabei die
naturwissenschaftliche Erkenntnis nutzbar, daß an der Grenze zwischen
einem Flüssigkeitskörper und einem Gas sich das Diffusionsgleichgewicht
ändert, wenn sich der Druck des an der Membran angrenzenden Gases relativ
zum Druck der Flüssigkeit verändert. Der Anteil des im Flüssigkeitskörpers
gelösten Gases bei Sättigung folgt im betrachteten Bereich dem Gasdruck
annähernd proportional.
Steht die Gasseite unter relativ kleinem absoluten Druck, erfolgt eine
Gleichgewichtsverschiebung und die in der Anordnung enthaltenen
Gasmoleküle wandern vom Flüssigkeitskörper zur Gasseite.
Die Gasdiffusion in Richtung Flüssigkeit wird stark verringert. Diese
Überlegung macht ein geschlossenes Flüssigkeitssystem möglich, welches bei
Bedarf stets durch eine untersättigte Flüssigkeit gekennzeichnet ist. Da die
erforderliche Druckverschiebung relativ wirksam ist, ergeben sich für die
technische Umsetzung praktisch keine Beschränkungen. Die entwickelte
technische Lösung basiert deshalb auf einer Erhöhung des Innendrucks der
Meßflüssigkeit gegenüber der umgebenden Atmosphäre. Die bewirkt zugleich
zwei technische Effekte.
Erstens werden unter dem erhöhtem Flüssigkeitsdruck entstehende Gasblasen,
beispielsweise infolge Schockwirkung bei schlagartigen Beanspruchungen
während des Transports, unter günstigeren Bedingungen rückgelöst, was der
Bildung von mit Gas beladenen Abschnitten im Flüssigkeitskörper
entgegenwirkt.
Zweitens wird damit eine relative Verminderung des Gasaußendrucks
gegenüber dem im Flüssigkeitskörper herrschenden Druck bewirkt, was zur
angestrebten Untersättigung des Flüssigkeitskörpers führt.
Die technische Umsetzung dieser Beziehungen ermöglicht nun praktisch
überlegene Anwendungen, beispielsweise zur Unterdrückung von
Gasfreisetzungen in Meßgeräten mit hydraulischen Übertragungswegen, zur
Reduzierung des Gasaustausches in Flüssignahrungsmittelschläuchen oder zur
Reduzierung des Gaseintritts bzw. zur Sicherstellung gewünschter
Gaskonzentrationen in Konserven, wie Blutkonserven in flexiblen
Behältnissen.
Das Verfahren zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehältern wird demnach bei Anordnung eines gasdiffusionsoffenen
Bereiches in der flexiblen Wand des Flüssigkeitsbehälters zu einem
gasführenden Bereich und durch Organisation des regelmäßigen Erreichens der
Gassättigung der im geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehälter enthaltenen
Flüssigkeit definiert, indem die Flüssigkeit im geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehälter wenigstens zeitweilig unter einen erhöhten Druck gesetzt
wird und im Gebrauchszustand des geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters die zusätzliche Druckbeaufschlagung aufgehoben wird.
Diese Vorgehensweise gewährleistet, daß in den entschieden längeren
Transport- und Ruhezeiten die Flüssigkeit unter erhöhtem Druck steht und
damit sich in einem untersättigten Zustand befindet. Auch Langzeitverluste an
Meßflüssigkeit werden durch den geringen erforderlichen mittleren Druck
deutlich reduziert. Außerdem werden im jeweiligen Gebrauchszustand des
Systems, beispielsweise für Zwecke der Differenzdruckmessung in
Höhenmeßgeräten, bei vorheriger Druckentlastung Meßbedingungen
geschaffen, die im jeweiligen Meßzeitraum zu deutlich verminderten
Meßfehlern führen.
Die zur Durchführung des Verfahrens benötigte Vorrichtung zur Beeinflussung
der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehältern enthält die
Anordnung eines gasdiffusionsoffenen Bereiches in der flexiblen Wand des
Flüssigkeitsbehälters zu einem gasführenden Bereich. Wenigstens Teile des
gesamten flüssigkeitsführenden geschlossenen Behältersystems stehen mit
einer Anordnung zur Druckbeaufschlagung in Verbindung. Weiterhin sind an
der Anordnung zur Druckbeaufschlagung zumindest eine Vorrichtung zur
Unterbrechnung der Druckbeaufschlagung im Gebrauchszustand des
geschlossenen Flüssigkeitsbehälters angeordnet.
Bevorzugt sind die gasdiffusionsoffenen Bereiche des geschlossenen
Flüssigkeitsbehälters die Wandmaterialien eines kissenförmigen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters.
Alternativ dazu sind die gasdiffusionsoffenen Bereiche des geschlossenen
Flüssigkeitsbehälters die Wandmaterialien eines schlauchförmigen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters.
Die Anordnung zur Druckbeaufschlagung des geschlossenen
Flüssigkeitsbehälters besteht aus einer gegen ein Widerlager verschieblichen
Druckplatte.
Die Vorrichtung zur Unterbrechung der Druckbeaufschlagung im
Gebrauchszustand des geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehälters ist ein
zwischen dem Widerlager und der Druckplatte angeordnetes Spannelement,
wobei das Spannelement ein drehbar gelagerter Exzenter oder eine spezielle
Stellschraube ist.
Die Vorteile der Erfindung bestehen zusammengefaßt darin, daß im Vergleich
mit dem bekannten Stand der Technik einfache Meßleitungen aus
gasdiffusionsoffenem flexiblen Material zum Einsatz kommen können. Auch
der Bereich des geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehältersystems kann
diffusionsoffen ausgelegt werden und als kissenförmiger
Flüssigkeitsvorratsbehälter gestaltet werden, wobei dieser Behälter in einem
Transport- und Schutzgehäuse angeordnet sein sollte, welches seinerseits
zugleich als Widerlager für das Druckbeaufschlagungselement fungiert.
Damit ist auf verhältnismäßig einfache und kostengünstige Weise sowohl das
Druckbeaufschlagen als auch das Druckentlasten realisierbar. Für die
praktische Anwendung steht mit dieser technischen Lösung eine technisch
überlegene und mit deutlich verringerten Fehlerquellen verbundene Anordnung
zur Verfügung.
Die Erfindung soll nachstehend mit einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden:
In der beigefügten Zeichnung zeigt
In der beigefügten Zeichnung zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters mit einer Anordnung zur
Druckbeaufschlagung des diffusionsoffen ausgeführten flexiblen
kissenförmigen Vorratsbehälters mit Schlauch.
In einem Höhendifferenzmeßgerät ist innerhalb der Aufrollhaspel für den
meßflüssigkeitsführenden Schlauch gemäß Fig. 1 ein flexibler
Flüssigkeitsbehälter 3 angeordnet.
Die Nabenkonstruktion der Aufrollhaspel stellt dabei das Widerlager 4 dar,
wobei zwischen der Oberseite der Nabenkonstruktion und dem flexiblen
Flüssigkeitsbehälter 3 eine verschiebliche elastische Druckplatte 5 angeordnet
ist. Der flüssigkeitsführende Meßschlauch und der flexible Flüssigkeitsbehälter
3 stellen das flüssigkeitsführende geschlossene Behältersystem 1 dar.
Zwischen der verschieblichen starren Druckplatte 5 und der Nabenwand als
Widerlager 4 befindet sich der drehbar gelagerte Exzenter 6 bzw. die
Stellschraube 7 als Anordnung zur Druckbeaufschlagung 2. Während die
Meßleitung 8 aus diffusionsdichtem flexiblen Material 8 besteht, ist die flexible
Wand des Flüssigkeitsbehälters 3 aus diffusionsoffenem Material gefertigt.
Während des Transports, bei der Lagerung und außerhalb der unmittelbaren
Benutzungszeiten wird die Anordnung zur Druckbeaufschlagung 2 durch
Betätigen des drehbar gelagerten Exzenters 6 bzw. der Stellschraube 7
aktiviert. Der dabei auf den flexiblen Flüssigkeitsbehälter 3 ausgeübte Druck
beträgt etwa 5 kPa. Durch die damit bewirkte relative Absenkung des Drucks
in der den Flüssigkeitsbehälter umgehenden Atmosphäre kommt es zur
Untersättigung der Meßflüssigkeit im flüssigkeitsführenden geschlossenen
Behältersystem 1. Zugleich bewirkt der erhöhte Flüssigkeitsdruck das
Rücklösen eventuell entstandener Gasblasen in der Meßflüssigkeit,
beispielsweise infolge von Schockwirkung beim Transport, und verhindert
dabei das Entstehen von Gasansammlungen. Zur unmittelbaren
Einsatzvorbereitung des Gerätesystems wird die Anordnung zur
Druckbeaufschlagung 2 des Flüssigkeitsbehälters 3 außer Betrieb genommen,
was durch Betätigen des drehbar gelagerten Exzenters 6 bzw. der
Stellschraube 7 erreicht wird. Bereits nach kurzer Zeit, in der Regel innerhalb
von 5 Minuten, ist die Meßanordnung betriebsbereit, wobei durch die
beeinflußte Gasdiffusion durch die Wand des flexiblen Flüssigkeitsbehälters 3
die Volumenänderung der Meßflüssigkeit deutlich herabgesetzt und damit
sowohl der Meßfehler als auch die Wartungserfordernisse für die
Meßanordnung erheblich reduziert werden.
1
flüssigkeitsführendes geschlossenes Behältersystem
2
Anordnung zur Druckbeaufschlagung
3
Flüssigkeitsbehälter
4
Widerlager
5
verschiebliche Druckplatte
6
drehbar gelagerter Exzenter
7
Stellschraube
8
Meßleitung aus diffusionsdichtem flexiblen Material
Claims (8)
1. Verfahren zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehältern bei Anordnung eines gasdiffusionsoffenen
Bereichs in der flexiblen Wand des Flüssigkeitsbehälters zu einem
gasführenden Bereich und Organisation des regelmäßigen Erreichens der
Gasuntersättigung der im geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehälter
enthaltenen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit im geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehälter
wenigstens zeitweilig unter einen erhöhten Druck gesetzt wird und
daß im Gebrauchszustand des geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters die Druckbeaufschlagung aufgehoben wird.
2. Vorrichtung zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen
flexiblen Flüssigkeitsbehältern durch Anordnung eines
gasdiffusionsoffenen Bereichs in der flexiblen Wand des
Flüssigkeitsbehälters zu einem gasführenden Bereich, dadurch
gekennzeichnet,
daß wenigstens Teile des gesamten flüssigkeitsführenden geschlossenen
Behältersystems (1) mit einer Anordnung zur Druckbeaufschlagung (2)
in Verbindung stehen und
daß eine Vorrichtung zur Unterbrechung der Druckbeaufschlagung im
Gebrauchszustand des geschlossenen Flüssigkeitsbehälters (3) an der
Anordnung zur Druckbeaufschlagung (2) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die gasdiffusionsoffenen Bereiche des geschlossenen
Flüssigkeitsbehälters (3) die Wandmaterialien eines kissenförmig sowie
flexibel gestalteten geschlossenen Flüssigkeitsbehälters (3) sind.
4. Vorrichtung nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die gasdiffusionsoffenen Bereiche des geschlossenen
Flüssigkeitsbehälters (3) die Wandmaterialien eines schlauchförmig
uns/oder flexibel gestalteten Flüssigkeitsbehälters (3) sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Druckbeaufschlagung (2) aus
einer gegen ein Widerlager (4) verschiebliche Druckplatte (5) besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Unterbrechung der
Druckbeaufschlagung im Gebrauchszustand des geschlossenen flexiblen
Flüssigkeitsbehälters (3) ein zwischen dem Widerlager (4) und der
Druckplatte (5) angeordnetes Spannelement (6, 7) ist.
7. Vorrichtung nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannelement ein drehbar gelagerter Exzenter (6) ist.
8. Vorrichtung nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannelement eine Stellschraube (7) ist.
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DE1999141598 DE19941598B4 (de) | 1999-09-01 | 1999-09-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Gasdiffusion in geschlossenen flexiblen Flüssigkeitsbehältern |
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1999
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