DE19941448A1 - Verfahren zur Herstellung von regelmäßigen Nanostrukturen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von regelmäßigen NanostrukturenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von regelmäßigen Nanostrukturen mit folgenden Schritten: DOLLAR A a) Bereitstellen von kanalbildenden Proteinen aus Gram-positiven Bakterien und DOLLAR A b) Aufbringen der kanalbildenden Proteine auf ein Substrat.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
regelmäßigen Nanostrukturen und die Verwendung von
kanalbildenden Proteinen zur Herstellung von regelmäßigen
Nanostrukturen.
Die Verwendung von Strukturen im Nanometer-Maßstab für
Materialien und Maschinen ist nicht nur ein Fortschritt in
der Miniaturisierung, sondern eröffnet auch grundsätzlich
neue Möglichkeiten (Drexler, K.E. Building molecular machine
systems. Trends Biotechn 17, 5-7 (1999)).
Allerdings ist deren Synthese bisher sehr aufwendig. Zudem
ist die chemische Funktionalisierung von Nanoverbindungen
bisher entweder nicht oder nur sehr eingeschränkt und mit
aufwendigen Reaktionen möglich (Chen, J., Hamon, M.A., Hu,
H., Chen, Y., Rao, A.M., Eklund, P.C. and Haddon, R.C.
Solution properties of single-walled carbon nanotubes.
Science 282, 95-8 (1998); Wong, S.S., Joselevich, E.,
Woolley, A. T., Cheung, C.L. and Lieber, C.M. Covalently
functionalized nanotubes as nanometre-sized probes in
chemistry and biology. Nature 394, 52-5 (1998)).
Zu den bisher am besten charakterisierten Nanostrukturen
gehören Kohlenstoff-Nanokanäle (Yakobson, B.I. and Smalley,
R.E. Fullerene nanotubes: C1,000,000 and beyond. Am Sci 85,
324, 1997). Mit Kohlenstoff-Nanokanälen konnte gezeigt
werden, daß die elektronischen Eigenschaften durch ihre
strukturellen Details kontrolliert werden. Die Synthese von
Kohlenstoff-Nanokanälen erfolgt durch verschiedene Varianten
von CVD (chemical vapor deposition) (Fan, S., Chapline, M.
G., Franklin, N.R., Tombler, T.W., Cassell, A.M. and Dai,
H. Self-oriented regular arrays of carbon nanotubes and their
field emission properties. Science 283, 512-4, 1999) und ist
damit sehr aufwendig.
Metallische Nanokanäle sind bisher synthetisch nicht
zugänglich. Aufgrund ihrer metallischen Leitfähigkeit wird
erwartet, daß diese als hervorragende Bauteile in Bereich der
Quanten-Elektronik dienen können. Die geringe Dicke der
metallischen Wandungen läßt erwarten, daß auch im Bereich der
Hochfrequenz-Technik ein besonderer Bedarf an derartigen
Bauteilen besteht. Nicht zuletzt würde durch die Verwendung
von nanoskopischen und Größen-selektiven Elektroden
ermöglicht, die neuartige elektrochemische Methoden, z. B. auf
zellulärer Ebene, erlauben würden.
Aus Johnson, S.A., Ollivier, P.J. and Mallouk, T.E.
Ordered mesoporous polymers of tunable pore size from
colloidal silica templates. Science 283, 963-965 (1999) ist
ein Verfahren zur Herstellung von organischen Nano-Kanälen
auf der Grundlage eines Templates bekannt. Damit können Nano-
Kanäle mit einem Durchmesser von 5 bis 35 nm hergestellt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach den Stand
der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein möglichst
Verfahren zur Herstellung regelmäßiger Nanostrukturen
angegeben werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 41 bis
43 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus den
Merkmalen der Ansprüche 2-39 sowie 44 und 45.
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von regelmäßigen Nanostrukturen mit folgenden Schritten
vorgesehen:
- a) Bereitstellen von kanalbildenden Proteinen aus Gram positiven Bakterien und
- b) Aufbringen der kanalbildenden Proteine auf ein Substrat.
Unter den kanalartigen Proteinen werden solche Proteine
verstanden, die natürlicherweise insbesondere in der Zellwand
der Gram-positiven Bakterien vorkommen.
Kanalbildende Proteine aus Gram-positiven Bakterien zeigen
eine ungewöhnliche chemische und thermische Stabilität, die
eine Herstellung von Nanostrukturen mit verringertem Aufwand
ermöglicht. Kanalbildende Proteine lassen sich z. B. in
organischen Lösungsmitteln, wie CHCl3/MeOH, lösen, ohne zu
denaturieren. Außerdem lassen sie sich mit Aceton fällen oder
in Detergentien kochen, ohne zu denaturieren. Die Fähigkeit
zur Kanalbildung bleibt dabei überraschenderweise erhalten.
Unter Verwendung kanalbildender Proteine aus Gram-positiven
Bakterien lassen sich auf relativ einfach Nanostrukturen
herstellen. Das Verfahren bzw. die damit hergestellten
Nanostrukturen weisen die folgenden Vorteile auf:
- a) Jede beliebige Stelle des kanalbildenden Proteins kann durch Mutation des kodierenden Gens modifiziert werden, d. h. seine chemischen und physikalischen Eigenschaften können lokal verändert werden. Neben der Änderung proteinspezifischer Eigenschaften können Veränderungen vorgenommen werden, welche die Selbstassemblierung oder die Assoziation mit anderen Materialien verbessern. Das ermöglicht u. a. die Konstruktion von Komponenten für elektronische oder physikalische Geräte.
- b) Die Eindringtiefe des Lichts ist bei kanalbildenden Proteinen besser als bei den meisten anderen Materialien. Das ermöglicht die Durchführung von photochemische Reaktionen im Innern von Proteinen.
- c) Kanalbildende Proteine besitzen meistens Ladungen an der Oberfläche, welche eine Selbstassemblierung an Elektroden und dadurch die Durchführung von elektrochemischen Reaktionen wie z. B. die Abscheidung von Metallen ermöglichen.
Nach einer Ausgestaltung kann eine das kanalbildende Protein
enthaltende Lösung auf das Substrat gesprüht werden.
Anschließend wird zweckmäßigerweise die Oberfläche des
Substrats, vorzugsweise im Hochvakuum, und bei einer
vorgegebenen Temperatur oder einem vorgegebenen
Temperaturgradienten dehydratisiert wird. Das vorgeschlagene
Verfahren kann das kanalbildende Protein einfach
reproduzierbar auf das Substrat aufgebracht werden.
Nach einer weiteren. Ausgestaltung kann das mit dem
kanalbildenen Protein versehene Substrat in eine metall
ionenhaltige Lösung getaucht und einer Elektrolyse ausgesetzt
werden. Dabei sind in der Lösung zweckmäßigerweise die aus
der folgenden Gruppe ausgewählten Ionen enthalten sind:
Cu2+, Ag1+, Au3+, Fe2+, Fe3+, CO2+, CO3+, Ni3+, Ru2+, Ru3+, Rh3+, Pt2+, Pd2+, Pb2+, Cd2+, Cr3+, Re2+.
Cu2+, Ag1+, Au3+, Fe2+, Fe3+, CO2+, CO3+, Ni3+, Ru2+, Ru3+, Rh3+, Pt2+, Pd2+, Pb2+, Cd2+, Cr3+, Re2+.
Die Dauer der Elektrolyse beträgt zweckmäßigerweise 10-20
Stunden, vorzugsweise 13-17 Stunden. Die vorgenannten
Merkmale ermöglichen auf einfache Weise eine Metallisierung
der kanalbildenden Proteine und/oder die Herstellung von
metallischen Nanokanälen.
Insbesondere für elektronische Anwendungen kann es
vorteilhaft sein, daß auf der aus kanalbildenden Proteinen
gebildeten Schicht mindestens eine weitere aus Kunststoff,
halbleitendem oder metallischem Material gebildete Schicht
elektrochemisch abgeschieden wird. Es kann zur Abscheidung
der weiteren Schicht der Elektrolytlösung mindestens eine der
folgenden Verbindungen zugesetzt werden: Fe2(CO)10,
(Ru(bpy)3)2+-Diacetat oder TiCl3. Damit können im Nanomaßstab
elektrotechnische Bauelemente hergestellt werden; die
Eigenschaft der weiteren Schicht kann durch geeignete Zusätze
gezielt eingestellt werden.
Insbesondere zur Herstellung von Sensoren können an der
Innenseite des kanalbildenden Proteins zweckmäßigerweise
fluorophore Moleküle angelagert oder chemisch gebunden
werden. Die fluorophoren Moleküle können aus der folgenden
Gruppe ausgewählt sein: Substituierte aromatische
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Naphtalin, Anthracen, Pyren,
heterocyclische Verbindungen, vorzugsweise Fluorescein,
Ruthenium(II)-polypyridylkomplexe.
Zweckmäßig ist es, daß das Substrat aus einem der folgenden
Materialien gebildet ist: Graphit, Kunststoff, Metall, Glas,
Keramik.
Nach einem weiteren verfahrensgemäßen Ausgestaltungsmerkmal
werden die kanalbildenden Proteine gelöst in einem
Puffergemisch auf das Substrat aufgebracht. Dabei kann dem
Puffergemisch ein Monomer zugesetzt sein. Dem Puffergemisch
kann ferner ein Dien, vorzugsweise Divinylbenzol, 2,3-
Diphenyl-butadien und/oder ein Präpolymerisat oder ein
Polymer zugesetzt sein.
Zur Herstellung insbesondere von Nanopartikeln und
Nanostrukturen ist es zweckmäßig, daß das kanalbildende
Protein in Liposomen, Micellen oder in den Tröpfchen einer
Emulsion, vorzugsweise einer Mikroemulsion, aufgenommen ist.
Das mit kanalbildenden Proteinen beschichtete Substrat kann
einer Bestahlung mit elektromagnetischen Wellen ausgesetzt
werden und/oder mit Elektronen bestrahlt werden. Dadurch
können die Eigenschaften des kanalbildenden Proteins gezielt
beeinflußt werden.
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, das
kanalbildende Protein durch heterologe Expression oder durch
Aufreinigung aus Mykobakterien zu gewinnen.
Ein solche Gewinnung ist besonders effizient. Sie bietet die
Möglichkeit einer weitgehenden Automatisierung der
chromatographischen Aufreinigung und ermöglicht eine
drastisch erhöhte Ausbeute.
Das Gram-positive Bakterium kann ein mindestens eine
Mycolsäure enthaltendes Bakterium sein. Nach einer
Ausgestaltung ist das Bakterium ein Mykobakterium,
vorzugsweise Mycobacterium smegmatis.
Das kanalbildende Protein kann ein Porin sein. Bevorzugt wird
ein Porin, das gegenüber organischen Lösungsmitteln chemisch
stabil und/oder bis zu einer Temperatur von 80°C,
vorzugsweise 100°C thermisch stabil ist.
Das Porin ist vorzugsweise MspA. Dieses Protein eignet sich
wegen seinen überraschenden chemischen und thermischen
Stabilität besonders gut zur Herstellung von Nanostrukturen.
Eine gute Ausbeute wird erzielt, wenn die heterologe
Expression in E. coli durchgeführt wird. Zur weiteren Erhöhung
der Ausbeute kann das kanalbildende Protein durch
Überexpression, vorzugsweise aus E. coli oder Mycobakterien,
gewonnen werden. Zweckmäßigerweise wird zur Expression ein
für ein kanalbildendes Protein, vorzugsweise ein Porin,
codierendes Gen benutzt. Vorteilhaft ist es weiter, daß zur
Überexpression ein mspA-Gen gemäß Sequenz 1 (siehe unten)
benutzt wird. Zur Expression kann insbesondere aber auch ein
von der Sequenz 1 abgeleitetes mutiertes Gen benutzt werden,
wobei die Mutation so ausgebildet ist, daß die chemische und
thermische Stabilität sowie die kanalartige Struktur des
exprimierten Proteins im wesentlichen denen von MspA
entspricht. Die Mutation kann auch im wesentlichen in einer
Angleichung der Codons von mspA an die Codons der in E. coli
hoch exprimierten Gene bestehen. Zur Überexpression kann auch
ein mutiertes mspA-Gen benutzt werden, wobei die Mutation im
wesentlichen darin besteht, daß der GC-Gehalt auf weniger als
66% vermindert ist. - Die Anpassung der Codon-Benutzung
verbessert die Überexpression von MspA in E. coli erheblich.
Durch Herstellung des kanalbildenden Proteins MspA aus E.
coli kann die Ausbeute gegenüber dem oben beschriebenen
Verfahren zur Präparation des nativen Proteins noch einmal um
den Faktor 10 bis 20 gesteigert werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, zur Überexpression das
synmspA-Gen gemäß Sequenz 4 zu benutzen. Dazu kann ein zur
Überexpression in E. coli geeigneter Vektor verwendet werden,
in den das synmspA-Gen gemäß Sequenz 4 eingesetzt ist. Solche
geeigneten Vektoren sind z. B. von Hannig, G. und Makrides,
S.C. in Trends in Biotechnology, 1998, Vol. 16, pp54
beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieses Dokuments wird
hiermit einbezogen.
Es hat sich weiter als vorteilhaft erwiesen, das
kanalbildende Protein mittels nicht-ionischer oder
zwitterionischer Detergentien aus der Zellwand von Gram
positiven Bakterien zu gewinnen. Die Detergentien können aus
der folgenden Gruppe ausgewählt sein:
Isotridecylpoly(ethyleneglycolether)n, Alkylglucoside,
besonders Octylglucosid, Alkylmaltoside, besonders
Dodecylmaltosid, Alkylthioglucoside, besonders
Octylthioglucosid, Octyl-Polyethylenoxide und
Lauyldiamminoxid. Es kann dabei zweckmäßigerweise eine
zweifache kritische micellare Konzentration (CMC) in einem
Phosphatpuffer (100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM NaCl)
eingestellt werden. - Die zwitterionischen und nicht-
ionischen Detergentien lösen insbesondere das kanalbildende
Protein MspA sehr selektiv und mit guter Ausbeute aus der
Zellwand von M. smegmatis.
Es hat sich weiter als zweckmäßig erwiesen, daß die
Temperatur bei der Extraktion zwischen 80 und 110°C,
vorzugsweise zwischen 90 und 100°C, und/oder die
Extraktionszeit 5 bis 120 Minuten, vorzugsweise 25-35
Minuten, beträgt. Vorteilhaft ist weiter die Benutzung eines
Puffers mit einer Ionenstärke von mehr als 50 mM NaCl oder
Na-Phosphat.
Insbesondere eine Durchführung der Extraktion bei 100°C die
Verwendung eines Puffers mit hoher Ionenstärke sowie
zwitterionischer und nicht-ionischer Detergentien verbessern
das Extraktionsverfahren für Porine aus Mycobacterium
smegmatis. Dieses Extraktionsverfahren bietet Vorteile
gegenüber den bisherigen Verfahren zur Aufreinigung solcher
Proteine, nämlich:
- a) Verzicht auf organische Lösungsmittel
- b) geringe Verunreinigungen mit anderen Proteinen
- c) effiziente Extraktion
Von besonderem Vorteil ist es, MspA zur Aufreinigung in
Dimethylsulfoxid bei einer Temperatur im Bereich von 50-110°C
zu lösen; danach kann die Lösung vom Rückstand getrennt
und MspA durch Abkühlen ausgefällt werden.
Durch heterologe Expression gewonnenes MspA kann durch
Anlegen einer Gleichspannung renaturiert werden. Zweckmäßig
ist das Anlegen einer Gleichspannung im Bereich von 50 V für
eine Zeit von etwa 30 Minuten.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Nanostruktur
hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Ferner wird als erfindungsgemäß die Verwendung kanalbildender
Proteine aus Gram-positiven Bakterien zur Herstellung von
Nanopartikeln oder von regelmäßigen Nanostrukturen auf
Substraten und/oder eines für kanalbildende Proteine aus
Gram-positiven Bakterien codierenden Gens zur Herstellung von
Nanopartikeln oder regelmäßigen Nanostukturen auf Substraten
beansprucht. Bei den kanalbildenden Proteinen kann es sich
um Porine, vorzugsweise MspA, handeln.
Nachfolgend werden anhand der Figuren Beispiele der Erfindung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Reinigung von MspA aus M. smegmatis in
chromatographischer Darstellung,
Fig. 2 die Reinigung von MspA aus E. coli in
chromatographischer Darstellung,
Fig. 3 die Konstruktion des Plasmidvektors pMN501,
Fig. 4 eine schematische Ansicht eine Vorrichtung zur
Renaturierung,
Fig. 5 ein renaturiertes MspA in chromatographischer
Darstellung,
Fig. 6a-c elektronenmikroskopische Aufnahmen von aus MspA
hergestellten Nanostrukturen und
Fig. 7a-d die Herstellung von Nanostrukturen und
Nanopartikeln aus Polymethylmethacrylat.
Fig. 1 zeigt die Reinigung des Kanalproteins MspA aus M.
smegmatis. Die Proteine wurden mit einem 10%igen SDS-
Polyacrylamidgel nach getrennt. Das Gel wurde mit Coomassie
Blue gefärbt. Spuren: (M) Massenstandard: 200, 116, 97, 66,
55, 36.5, 31, 21.5, 14.4 kDa; (1) Extrakt von M. smegmatis
mit PLD12-Puffer PLD012-Puffer (100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH
6.5, 150 mM NaCl, 0.12% LDAO). (2) 33 µg aufgereinigtes
MspA. Die Proben wurden 30 min bei 37°C inkubiert, bevor sie
auf das Gel aufgetragen wurden. Die Sequenz von MspA, MspA +
Promotor sowie MspA mit vermuteter Signalsequenz ist in den
Sequenzprotokollen 1-3 wiedergeben.
Fig. 2 zeigt die Reinigung des Kanalproteins MspA aus E.
coli. Die Proteine wurden mit einem 10%igen SDS-Poly
acrylamidgel. Das Gel wurde mit Coomassie Blue gefärbt.
Spuren: (I) Lysat von E. coli BL21(DE3)/pMN501 vor der
Induktion durch IPTG. (2) Lysat von E. coli BL21(DE3)/pMN501
nach der Induktion durch IPTG. (3) Massenstandard: 200, 116,
97, 66, 55, 36.5, 31, 21.5, 14.4 kDa. Die Proben wurden
30' min bei 37°C inkubiert, bevor sie auf das Gel aufgetragen
wurden.
In Fig. 3 ist schematisch die Konstruktion des Plasmids
pMN501 zur Überexpression von MspA in E. coli BL21(DE3)
dargestellt. Die verwendeten Abkürzungen bedeuten:
lacI: Gen codierend für den Laktose-Repressor
nptI: Gen codierend für die Neomycinphosphotransferase; sie vermittelt Kanamycinresistenz
Ori: Replikationsursprung
RBS: Ribosomenbindestelle
lacI: Gen codierend für den Laktose-Repressor
nptI: Gen codierend für die Neomycinphosphotransferase; sie vermittelt Kanamycinresistenz
Ori: Replikationsursprung
RBS: Ribosomenbindestelle
Fig. 4 zeigt schematischen eine Vorrichtung zur Renaturierung
von monomerem MspA. Eine Pipettenspitze aus Polyethylen von 5
cm Länge, dessen unteres Ende nach ca. 2 mm abgeschnitten
wurde, wurde mit einer 1.7%igen Agarose-Lösung (in TAE-
Puffer) gefüllt. Eine Bleistiftmine (Typ: Eberhard Faber, 3H)
wurde auf eine Länge von 5 cm gekürzt. Ein Polypropylengefäß
ohne Deckel wurde mit 60 µl einer Lösung mit 5 µg
denaturiertem MspA gefüllt und die Pipettenspitze und die
Bleistiftmine in die Lösung gestellt. Dann wurde die
Pipettenspitze als Kathode und die Bleistiftmine als Anode
angeschlossen.
Fig. 5 zeigt die Renaturierung von denaturiertem MspA. Die
Proteine wurden mit einem 10%igen SDS-Polyacrylamidgel nach
(Schägger, H. and von Jagow, G. Tricine-sodium dodecyl
sulfate-polyacrylamide gel electrophoresis for the Separation
of proteins in the range from 1 to 100 kDa. Anal Biochem 166,
368-79 (1987)) getrennt. Das Gel wurde mit Silber gefärbt.
Spuren: (M) Massenstandard: 116, 97, 66, 55, 36.5, 31, 21.5,
14.4 kDa; (I) 800 ng denaturiertes MspA (2) 800 ng MspA nach
der Renaturierungsreaktion. Die Proben wurden 30 min bei
37°C inkubiert, bevor sie auf das Gel aufgetragen wurden.
Die Fig. 6a bis c zeigen elektronenmikroskopische Aufnahmen
von Modifikationen des Kanalproteins MspA aus M. smegmatis.
Die Herstellung der Proben erfolgt nach folgendem Protokoll:
Ein Milliliter einer Lösung des Kanalproteins MspA (c(MspA) =
17,2 × 10-9 mol/L, 100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6,5, 150 mM
NaCl, 0,10 g/L SDS) werden bei 24,5°C in einem Ultraschallbad
dispergiert. Zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und der HOPG
(Kohlenstoff) - Oberfläche (1,0 mm2) wird ein konstanter
Abstand von 5,0 cm eingestellt. Die HOPG-Oberfläche wird für
20 Sekunden den dispergierten Flüssigkeitströpfchen
ausgesetzt.
Die Fig. 7a bis d zeigen die Herstellung einer Nanostruktur
und von Nanopartiklen aus Polymethylmethacrylat (PMMA). Zur
Herstellung der Proben wird zunächst MspA gemäß Beispiel 5
auf die Oberfläche des Substrats aufgebracht. Dann wird die
Oberfläche mit einer Lösung in Kontakt gebracht, die ein
Gemisch aus einem Puffer, einem Methylmethacrylat und 10%
Polymethylmethacrylat (MW = 200.000) und Benzoin enthält. Die
Lösung wird einer Elektronenstrahlpolymerisation ausgesetzt.
Es ist auch möglich, dem vorgenannten Gemisch MspA zuzusetzen
und dieses unmittelbar auf des Substrat aufzusprühen. In den
Fig. 7a bis d sind die gebildeten Strukturen in Abhängigkeit
der Einwirkungszeit des Elektronenstrahl gezeigt.
Insbesondere aus Fig. 7d sind die gebildeten Nanokanäle
ersichtlich. Die Nanokanäle sind mit Polymer bzw.
Nanopartikeln verfüllt.
Zwei Liter 7H9-Medium mit 0.05% Tween 80 und 0.2% Glycerin
werden mit M. smegmatis mc2155 beimpft und 2 Tage bei 37°C
geschüttelt (Jacobs, W.R., Jr., Kalpana, G.V., Cirillo, J.D.,
Pascopella, L., Snapper, S.B., Udani, R.A., Jones, W.,
Barletta, R.G. and Bloom, B.R. Genetic systems for
mycobacteria. Methods Enzymol 204, 537-55 (1991)).
7.9 g Zellen (Naßgewicht) werden nach Zentrifugation für
10 min bei 10000 g erhalten und in 28 mL PLD012-Puffer
(100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM NaCl, 0.12% LDAO)
resuspendiert und 30 Minuten im Wasserbad gekocht. Dieser
Rohextrakt wird mit 28 mL Aceton gefällt, der Niederschlag in
8 mL ALD012-Puffer Puffer (25 mM Hepes, pH 7.5, 10 mM NaCl,
0.12% LDAO) aufgenommen und über eine G25-Säule mit
demselben Puffer entsalzt. Die Protein-enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt und an einem Anionenaustauscher
(POROS HQ20) mit einem linearen NaCl-Gradienten von 10 mM bis
2 M NaCl getrennt. Natives MspA (100 kDa) eluiert bei 680
mM NaCl. Die Ausbeute beträgt 670 µg MspA mit einer Reinheit
von über 90% (s. Fig. 1).
Zur weiteren Erhöhung der Ausbeute an MspA wird eine
Überexpression des entsprechenden Gens vorgeschlagen.
Zunächst wird das mspA-Gen kloniert, das für das Kanalprotein
MspA aus Mycobacterium smegmatis mc2155 kodiert. Es wird das
T7-Expressionssystem für die Überexpression des mspA-Gens
gewählt.
Das mspA-Gen wird aus dem Plasmid pPOR6 über PCR
amplifiziert. In der nativen mspA-Sequenz werden alle Codons
verändert, die in stark exprimierten Genen aus Escherichia
coli selten vorkommen. Im Sequenzprotokoll 4 (siehe unten),
sind alle eingeführten Mutationen aufgelistet. Diese synmspA
genannte DNA wird nach der Methode von Stemmer (Stemmer, W.P.,
Crameri, A., Ha, K.D., Brennan, T.M. and Heyneker, H.
L. Single-step assembly of a gene and entire plasmid from
large numbers of oligodeoxyribonucleotides. Gene 164, 49-53
(1995)) durch Assemblierung von Oligonucleotiden
synthetisiert und anstelle des mspA-Gens in den Vektor pMN500
eingesetzt. Das resultierende Plasmid pMN501 (Fig. 3)
vermittelt in Zellen von E. coli BL21(DE3) eine starke
Expression von denaturiertem MspA-Monomer (20 kDa) nach
Induktion mit IPTG. Das so exprimierte MspA kann dem
Sequenzprotokoll 5 (siehe unten) entnommen werden.
Ein Liter LB-Medium mit 30 µg/mL Kanamycin wird mit E. coli
BL21(DE3)/pMN500 beimpft und bei 37°C bis zu einer OD600 von
0.6 geschüttelt. Dann wird mit 1 mM IPTG induziert und die
Zellen noch sechs Stunden bei 37°C bis zu einer OD600 von 2.2
geschüttelt. Die Zellen werden in 40 mL A-Puffer (25 mM
Hepes, pH 7.5, 10 mM NaCl) resuspendiert und durch
zehnminütiges Kochen in Wasser aufgeschlossen. Nach einer
zehnminütigen Inkubation auf Eis werden die Zelltrümmer und
die ausgefallenen Proteine durch Zentrifugation bei 10000 g
für 10 min abgetrennt. Der Überstand wird an einem
Anionenaustauscher (POROS HQ20) mit einem linearen NaCl-
Gradienten von 10 mM bis 2 M NaCl getrennt. Denaturiertes
MspA eluiert bei 350 mM NaCl. Um höhermolekulare Proteine
abzutrennen, werden die Fraktionen mit MspA vereinigt und
eine Gelfiltration durchgeführt. Die Ausbeute beträgt 10 mg
MspA mit einer Reinheit von über 95% (Daten nicht gezeigt).
Durch die Überexpression von MspA in E. coli ist es zwar
leicht möglich, das Kanalprotein mit einer guten Ausbeute zu
isolieren. Das gewonnene Protein liegt zum großen Teil in
inaktiver Form vor. Die Überführung in die aktive Form bzw.
Renaturierung von monomerem MspA kann nach folgendem
Protokoll erfolgen:
Die Renaturierung findet in einer speziell für diesen Zweck entwickelten Apparatur statt (Fig. 4). Die Renaturierungsreaktion wird mit 5 µg MspA in monomerer Form in dieser Reaktionsapparatur durch Anlegen einer Spannung von 50 V für 30 min durchgeführt. Zum Schluß wird die Spannung für fünf Sekunden umgepolt, um an der Bleistiftmine adsorbiertes Porin wieder zu lösen.
Die Renaturierung findet in einer speziell für diesen Zweck entwickelten Apparatur statt (Fig. 4). Die Renaturierungsreaktion wird mit 5 µg MspA in monomerer Form in dieser Reaktionsapparatur durch Anlegen einer Spannung von 50 V für 30 min durchgeführt. Zum Schluß wird die Spannung für fünf Sekunden umgepolt, um an der Bleistiftmine adsorbiertes Porin wieder zu lösen.
Das Protein wird nach der oben beschriebenen
Renaturierungsreaktion in einem Proteingel untersucht (s.
Fig. 5). Dabei stellt sich heraus, daß ein großer Teil des
Proteins zu oligomeren Einheiten assembliert ist. Durch
Rekonstitutionsexperimente kann gezeigt werden, daß das MspA
in dieser Form wieder hohe Kanalaktivität besitzt. Das
beweist, daß die Renaturierung von MspA durch geringe
Gleichspannungen möglich ist.
Diese Renaturierungsreaktion ist sehr einfach durchzuführen
und ist damit ein wichtiger Bestandteil der Präparation von
funktionalem Kanalprotein MspA aus überproduzierenden E.
coli.
Zur Konstituierung von lateralen Nanostrukturen auf
Oberflächen durch das Aufbringen sehr geringer Mengen (≈
10.g cm-3) des Kanalproteins MspA aus M. smegmatis wird
folgendes Protokoll vorgeschlagen:
Das Kanalprotein MspA wird in einem geeigneten Puffer gelöst (c(MspA) = 17,2 × 10-9 mol L-1, 100 mM. Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM NaCl, 0.10 g L-1 SDS) und 1 mL bei 24.5°C in einem Ultraschallbad (elektrische Leistung: 10 W). Zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und der HOPG (Kohlenstoff)- Oberfläche (1.0 mm2) wird ein konstanter Abstand von 5.0 cm eingestellt. Die HOPG-Oberfläche wird für 20 Sekunden den dispergierten Flüssigkeitströpfchen ausgesetzt. Danach werden drei verschiedene Temperaturen zur Nachbehandlung gewählt: I: 24,5°C, II: 28°C, III: 35°C. Die Nachbehandlungszeit beträgt in allen Fällen 15 min. Danach wird ein Hochvakuum angelegt (1 × 10-6 bar) und für 3 h dehydratisiert. Die entstandenen Strukturen wurden mit Hilfe der durchstrahlenden Elektronenmikroskopie untersucht. Es sind die in den Fig. 6a bis c gezeigten drei unterschiedlichen Modifikationen des Kanalproteins MspA aus M. smegmatis erkennbar.
Das Kanalprotein MspA wird in einem geeigneten Puffer gelöst (c(MspA) = 17,2 × 10-9 mol L-1, 100 mM. Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM NaCl, 0.10 g L-1 SDS) und 1 mL bei 24.5°C in einem Ultraschallbad (elektrische Leistung: 10 W). Zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und der HOPG (Kohlenstoff)- Oberfläche (1.0 mm2) wird ein konstanter Abstand von 5.0 cm eingestellt. Die HOPG-Oberfläche wird für 20 Sekunden den dispergierten Flüssigkeitströpfchen ausgesetzt. Danach werden drei verschiedene Temperaturen zur Nachbehandlung gewählt: I: 24,5°C, II: 28°C, III: 35°C. Die Nachbehandlungszeit beträgt in allen Fällen 15 min. Danach wird ein Hochvakuum angelegt (1 × 10-6 bar) und für 3 h dehydratisiert. Die entstandenen Strukturen wurden mit Hilfe der durchstrahlenden Elektronenmikroskopie untersucht. Es sind die in den Fig. 6a bis c gezeigten drei unterschiedlichen Modifikationen des Kanalproteins MspA aus M. smegmatis erkennbar.
In Fig. 6a liegen isolierte Kanalproteine vor. In Fig. 6b ist
eine Bänderstruktur erkennbar, die große Poren mit einem
Durchmesser von 12 nm aufweist. Aus Fig. 6c ist ersichtlich,
daß die Bänderstruktur zwei Typen von Kanälen besitzt, nämlich
erste Kanäle mit einem kleinen Durchmesser von etwa 2.4 nm
und zweite Kanäle mit größeren Durchmesser von etwa 9.0 bis
10,0 nm.
Die Herstellung von Molekularsieben kann durch Integration
der Porine in durch S-Layer unterstützte biomimetische
Membranen erfolgen. (Sleytr, U.B., Pum, D. and Sara, M.
Advances in S-layer nanotechnology and biomimetics. Adv
Biophys 34, 71-9 (1997)). Eine Alternative ist die Verwendung
von porösen Filmen aus Cadmiumsulfid oder -tellurid mit
hydrophoben Löchern im Nanometerbereich (Service, R.F.
Making devices smaller, brighter and more bendy. Science 282,
2179-2180 (1998)).
Porine mit einem Kanaldurchmesser von 2-10 nm eignen sich zur
Synthese von metallischen Nanokanälen. Die Abscheidung von
Kupfer-, Silber- und Golddrähten gelingt an den o. g.
Substraten in Gegenwart des Kanalproteins aus M. smegmatis
unter Verwendung von 0.010 molaren Lösungen von Cu(II)-
Diacetat, Ag(I)-Acetat und Au(III)-Acetat in Anwesenheit von
1.0 mol L-1 Triethylammoniumperchlorat, gelöst in n-Hexan.
Das kanalbildende Proteins wird auf der Oberfläche eines
Substrats nach in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
abgeschieden. Dann wird die lateral-strukturierte Oberfläche
in den Elektrolyt getaucht und für 15 h bei einer negativen
Spannung von -2.0 V galvanisiert. Nach dem Ende der
Abscheidung wird die erhaltene zweidimensionale Nanostruktur
viermal unter Verwendung von n-Hexan (4 × 5.0 mL) gewaschen
und danach im Hochvakuum (1 × 10-6 bar) getrocknet.
Zur Synthese von Nanopartikeln wurden folgende Verfahren
vorgeschlagen:
TiF3 und Ti(III)-ethylenglykolat adsorbieren in leicht saurer
Lösung (pH = 6.4-6.2) im Inneren der Kanäle von MspA. Beim
vorliegenden pH-Wert erfolgt in einer Argonatmosphäre bei
einer Temperatur von 30°C die Oxidation von Ti(III) zu
Ti(IV) nur sehr langsam (t1/2 ≈ 30 min). Unter Verwendung
einer Osmose-Membran kann ein konstanter pH-Wert während der
Abscheidereaktion realisiert werden.
Nach diesen Prinzipien (Verwendung des Kanalproteins MspA aus
M. smegmatis als Template, wasserlöslicher Precursor,
schnelle Abscheidereaktion, langsame Oxidation zur
gewünschten Oxidationsstufe, gefolgt von Wiederauflösen des
Templates in DMSO und nachfolgende Wiedergewinnung durch
Kristallisation) können sehr wahrscheinlich auch andere
Halbleiter-Nanopartikel synthetisiert werden.
Lösungen von TiF3 und Ti(III)-ethylenglykolat werden in einer
NaCl-Lösung (2.0 mol L-1) bei T = 0°C unter Argon als
Schutzgas gelöst (c = 5 × 10-3 mol L-1). Danach wird das
Kanalprotein (c = 1 × 10-5 mol, gelöst in 100 mM
Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM NaCl, 0.10 g L-1 SDS)
hinzugegeben. Die Volumen betragen V = 1.0 mL für die
Ti(III)-Lösungen und 0.05 mL für das gelöste Kanalprotein.
Danach wird die Temperatur der Lösung innerhalb von 10 min.
auf T = 30°C linear gesteigert. Innerhalb von 2 h wird die
Abscheidereaktion in einer O2-gesättigten Lösung
durchgeführt. Der pH-Wert der Lösung wird innerhalb dieser
Zeit unter Verwendung einer Osmose-Membran bei 6.2-6.4
gehalten. Danach werden die TiO2-dotierten Kanalproteine
unter Verwendung einer Ultrazentrifuge abgetrennt (30 min.)
und danach in V = 1.0 mL des hier beschriebenen Puffers
gelöst. Der Reinigungsprozeß wird zweimal wiederholt. Die
Befreiung der Titandioxid-Nanopartikel vom Kanalprotein-
Templat wird durch zwei unterschiedliche Methoden erreicht:
- a) Durch Eintrag in DMSO (V = 1.0 mL) wird das Kanalprotein- Templat aufgelöst.
- b) Durch Verwendung von Proteinase K wird das Kanalprotein- Templat aufgelöst.
Auch dieses Verfahren kann im wäßrigen Medium erfolgen. Dazu
wird Phenothiazin als irreversibler photochemischer
Elektronendonor verwendet (Turro et al., 1995). Da
Phenothiazin ein positiver, hydrophober Heterozyklus ist,
wird dieser in den Kanalstrukturen des Porins aus M.
smegmatis coadsorbiert. Nach Bestrahlung mit UVB+UVA-Photonen
erfolgt in den Kanälen ein irreversibler Elektronentransfer,
wobei reduktive Abscheidungsreaktionen stattfinden können.
Hierdurch ist die photoelektrochemische Reduktion von
Silber(I), Gold(III), Kupfer(II) und Platin(II)-Salzen
möglich. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist es, daß kein
Elektrolyt zugesetzt werden muß.
Die photochemische Abscheidung von Kupfer-, Silber- und
Goldpartikeln gelingt unter Verwendung von Phenothiazin (c =
5 × 10-3 mol L-1), das in n-Hexan gelöst ist. Die experi
mentellen Bedingungen entsprechen denen im Beispiel 1, mit
der Ausnahme, daß kein Elektrolyt zugesetzt werden muß. Unter
Verwendung einer Quecksilber-Mitteldrucklampe (z. B. TQ 150,
Heraeus Noblelight) wurde die Oberfläche unter Verwendung
eines Pyrex-Filters für 30 min belichtet. Der Abstand
zwischen der Lampenoberfläche und der bestrahlten Struktur
betrug 20 cm.
Nach der Konstituierung von lateralen Nanostrukturen an
leitenden Oberflächen (z. B. ITO oder Graphit) gemäß Beispiel
5 kann eine elektrochemische Erzeugung von Nanopartikeln
unter Verwendung des Kanalproteins aus M. smegmatis erfolgen.
Hierzu wird eine geeignete Precursorverbindung (z. B. TiF3,
Ti(III)-ethylenglykolat, Kupfer(I) acac oder d-Block-
Carbonylverbindungen) in Hexan gelöst und ein geeignetes
anodisches Potential der verwendeten Elektrode eingestellt.
Um eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit des
Lösungsmittels zu gewährleisten, wird ein in
Tetrabutylammoniumperchlorat löslicher Elektrolyt zugesetzt.
Durch dieses Verfahren können anorganische Nanopartikel
abgeschieden werden. Nach dem Entfernen des organischen
Lösungsmittels kann eine Hydratisierung der gebildeten
Strukturen erfolgen, auch wenn weiterhin ein anodisches
Potential der Elektrode eingestellt wird. Dadurch wird ein
Anhaften des negativ geladenen Kanalproteins an der
Oberfläche sichergestellt. Organische Nanopartikel sind
analog durch Elektropolymerisation von aromatischen Aminen,
wie z. B. Anilin, Diaminobenzol oder Diphenylamin erhältlich.
Das verwendete Kanalprotein-Templat läßt sich nach beendeter
Reaktion wieder weitestgehend ablösen, indem Detergens-
haltige Puffer oder DMSO verwendet werden.
Die Abscheidung von TiO2, CuO, Fe2O3 und organisch leitenden
Nanopartikeln gelingt an den o. g. Substraten in Gegenwart des
Kanalproteins MspA aus M. smegmatis unter Verwendung von
0.010 molaren Lösungen von TiF3 und Ti(III)-ethylenglykolat,
Cu(II)-Diacetat, Fe2(CO)10, Anilin, Diaminobenzol oder
Diphenylamin in Anwesenheit von 1.0 mol L-1 Triethylammonium
perchlorat, gelöst in n-Hexan. Nach der Abscheidung des
Kanalproteins auf der Oberfläche der Substrate gemäß Beispiel
1, wird die lateral-strukturierte Oberfläche in die Abschei
delösung eingetaucht und für 15 h bei einer positiven
Abscheidespannung von +2,3 V elektrolysiert. Nach dem Ende
der Abscheidung wird die erhaltene zweidimensionale
Nanostruktur viermal unter Verwendung von n-Hexan (4 × 5.0
mL) gewaschen und danach im Hochvakuum (1 × 10-6 bar)
getrocknet.
Gemäß dem Verfahren C in Beispiel 3 können durch elektro
chemische Reduktion von Silber(I)-, Gold(III)- und
Kupfer(II)-Salzen auch Nanodrähte hergestellt werden. Dazu
muß ein genügend negatives Potential der Trägerelektrode
eingestellt werden. Vorteilhaft ist die Verwendung von
Acetaten der vorgenannten Metalle.
Das Verfahren C besitzt den Vorteil, daß die auf Oberflächen
gezielt erzeugten Kanäle - in Abhängigkeit der ausgewählten
Oberflächenmodifikation und/oder Kanalstruktur - in jedem
Falle länger als 2 nm sind. Somit ist die Synthese von echten
Nano-Drähten durch elektrochemische Abscheidung von Ionen und
anderen elektrochemischen Precursorverbindungen (z. B.
Metallchloride, Metallfluoride oder Acetate) möglich.
Die ausgezeichnete Langzeitstabilität des Kanalproteins MspA
aus M. smegmatis und sein hohes negatives
Oberflächenpotential machen es als Käfig für Katalysatoren
sehr interessant. Aus wäßriger Lösung lassen mittels Ionen
austausch Eisen(III)-Partikel einlagern. Diese Einlagerung
erfolgt spontan und kann durch die eingesetzten Konzentra
tionen an Eisen(II/III)-Salzen und an Kanalprotein gezielt
gesteuert werden. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die
gewählte Abscheidungstemperatur. Neben anorganischen Salzen
können auch Metallkomplexe vom Eisen(II)- bzw. Ruthenium(II)-
polypyridyl-Typ erfolgreich in die Kanalstrukturen integriert
werden.
Die Verwendung des Kanalproteins ermöglicht außerdem die
Synthese von anorganischen und organischen Nanopartikeln.
Z. B. können TiO2-Partikel gemäß L. Kavan, B. O'Reagan, A.
Kay, M. Grätzel, J. Electroanal. Chem., Preparation of TiO2
(anatase) films on electrodes by anodic oxidative hydrolysis
of TiCl3. 291-307 (1993) durch elektrochemische Oxidation von
TiCl3 hergestellt werden. Auch die Herstellung redoxaktiver,
organischer Nanopartikel ist gemäß dem von Palys, 1997
vorgeschlagenen Verfahren (B.J. Palys, J. Bukowska, K.
Jackowska. SERS of 1,8-diaminonaphthalene on gold, silver and
copper electrodes. Polymerisation and complexes formed with
the electrode material. Journal of Electroanalytical
Chemistry 428, 19-24. (1997)) möglich. Dabei werden die
Partikel durch anodische Elektropolymerisation die im Inneren
der Kanäle abgeschieden. Das kanalbildende Protein wirkt hier
als chemisch resistente Umgebung. Es schützt vor Auflösung
und Koagulation der katalytischen Partikel.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Auflösung des
Kanalproteins nach der Synthese und der nachfolgenden in-situ
Synthese einer einbettenden Schicht. Hierzu können organische
Polymere (z. B. PMMA) verwendet werden, die in-situ durch die
Methode der (Photo)polymerisation dargestellt werden können
(E. Zagladko, Y. Medvedevskikh, A. Turovski, G. Zaikov. The
Kinetics of the Three-Dimensional Photopolymerization of Some
Dimethacrylates: The Microheterogeneous Model. International
Journal of Polymeric Materials 39, 227-236 (1998)).
Zur Trennung der katalytischen Nanopartikel können auch
Zwischenschichten synthetisch hergestellt werden. Dazu werden
Lösungen (0.01 mol L-1) von Fe2(CO)10, (Ru(bpy)3)2+-Diacetat
und TiCl3 verwendet. Danach wird das Kanalprotein (c = 1 ×
10-5 mol, gelöst in 100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM
NaCl, 0.10 g L-1 SDS) hinzugegeben. Die Volumen betragen V =
1,0 mL für die Lösungen von Fe2(CO)10, (Ru(bpy)3)2+-Diacetat
und TiCl3 und 0,05 mL für das gelöste Kanalprotein. Nach
einer Reaktionszeit von 12 h wird das dotierte Kanalprotein
unter Verwendung einer Ultrazentrifuge angetrennt. Alternativ
können die dotierten Proine durch Eintauchen eines ITO-
Trägers Oberfläche (1.0 mm2) an dessen Oberfläche fixiert
werden. Nach dem Zufügen von (1.0 mL3) MMA, welches 0.1 g L-1
Benzoindeimethylether als Initiator enthält, gelingt eine
Photopolymerisation. Die Bedingungen sind hierbei denen in
Beispiel 8.
Im Gegensatz zu zeolithischen Wirtsverbindungen stellt das
Kanalprotein MspA aus M. smegmatis einen idealen passiven
molekularen Reaktor dar. Es weist keine funktionalen Gruppen
aufweist, die mit den abzuscheidenden Nanopartikeln chemische
Bindungen eingehen. Die wichtigsten Vorteile der
beschriebenen Syntheseverfahren für Nanopartikel und
Katalysatoren liegen
- - im Wachstum von Nanopartikeln zu definierten Größen
- - kostensenkenden Recycling des Templates und
- - einer erhöhten Langzeitstabilität von Katalysatoren, die Nanopartikel als aktive Komponenten enthalten.
Zur Herstellung eines Senior werden die aromatischen
Kohlenwasserstoffen Trimethyl-1-Methylpyrenammoniumchlorid
und Trimethyl-1-Butylpyren in den Kanalstrukturen von M.
smegmatis physisorbiert. Als photophysikalisches
Analysenverfahren wird die Excitation mit linear
polarisiertem Licht verwendet. Auch die Messung der
emittierten Fluoreszenz erfolgte unter Verwendung eines
Polarisationsprismas. Am Beispiel von zwei Poly(Amidoamine)
Dendrimeren wurde das Funktionsprinzip dieses Sensortyps
erprobt: Während die kleinere SBD-Generation 2.0 (deff ≈ 0.8
nm) die linear polarisierte Fluoreszenz beider Pyren-Fluoro
phore löscht, wird die signifikant größere SBD Generation 6.0
(deff ≈ 3.2 nm) vom Porin ausgeschlossen und löscht die
Fluoreszenz daher nicht. Die Konzentrationen betrugen in
diesem Experiment (T = 298 K): Trimethyl-1-Methylpyren
ammoniumchlorid = 1 × 10-6 mol L-1, Trimethyl-1-Butylpyren
= 1 × 10-6 mol L-1, Kanalprotein aus M. smegmatis = 1 × 10-7
mol L-1, gelöst in 100 mM Na2HPO4/NaH2PO4, pH 6.5, 150 mM
NaCl, 0.10 g L-1 SDS, V = 0.10 mL. Während SBD G 2.0 bereits
in einer Konzentration von = 1 × 10-7 mol L-1, die
Lumineszenz beider Luminophore vollständig löscht, wird sogar
bei einer Konzentration von SBD G 6.0 von = 1 × 10-4 mol L-1
ledglich eine Lumineszenzlöschung von 11% bzw. 17%
beobachtet. Um eine vollständige Lumineszenzlöschung durch
SBD G 6.0 zu bewirken, muß dessen Konzentration auf = 1,25 ×
10-3 mol L-1 ansteigen.
Liste der Sequenzprotokolle:
1. mspA-Gen, translatiert
2. mspA-Gen + Promotor, translatiert
3. MspA-Proteins mit vermuteter Signalsequenz
4. synmspA-Gen, translatiert
5. rMspA-Protein
1. mspA-Gen, translatiert
2. mspA-Gen + Promotor, translatiert
3. MspA-Proteins mit vermuteter Signalsequenz
4. synmspA-Gen, translatiert
5. rMspA-Protein
Claims (45)
1. Verfahren zur Herstellung von regelmäßigen
Nanostrukturen mit folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen von kanalbildenden Proteinen aus Gram positiven Bakterien und
- b) Aufbringen der kanalbildenden Proteine auf ein Substrat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine das kanalbildende
Protein enthaltende Lösung auf das Substrat gesprüht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Oberfläche des Substrats, vorzugsweise im Hochvakuum, und
bei einer vorgegebenen Temperatur oder einem vorgegebenen
Temperaturgradienten dehydratisiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das mit dem kanalbildenen Protein versehene Substrat in eine
metallionenhaltige Lösung getaucht und einer Elektrolyse
ausgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
in der Lösung aus der folgenden Gruppe ausgewählte Ionen
enthalten sind:
Cu2+, Ag1+, Au3+, Fe2+, Fe3+, CO2+, CO3+, Ni3+, Ru2+, Ru3+, Rh3+, Pt2+, Pd2+, Pb2+, Cd2+, Cr3+, Re2+.
Cu2+, Ag1+, Au3+, Fe2+, Fe3+, CO2+, CO3+, Ni3+, Ru2+, Ru3+, Rh3+, Pt2+, Pd2+, Pb2+, Cd2+, Cr3+, Re2+.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Dauer der Elektrolyse 10-20 Stunden, vorzugsweise 13-
17 Stunden, beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
auf der aus kanalbildenen Proteinen gebildeten Schicht
mindestens eine weitere aus Kunststoff, halbleitendem oder
metallischem Material gebildete Schicht elektrochemisch
abgeschieden wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Abscheidung der weiteren Schicht der Elektrolytlösung
mindestens eine der folgenden Verbindungen zugesetzt wird:
Fe2(CO)10, (Ru(bpy)3)2+-Diacetat oder TiCl3.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
an der Innenseite des kanalbildenden Proteins fluorophore
Moleküle angelagert oder chemisch gebunden werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die fluorophoren Moleküle aus der folgenden Gruppe ausgewählt
sind: Substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
vorzugsweise Naphtalin, Anthracen, Pyren, heterocyclische
Verbindungen, vorzugsweise Fluorescein, Ruthenium(II)-
polypyridylkomplexe.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Substrat aus einem der folgenden Materialien gebildet
ist: Graphit, Kunststoff, Metall, Glas, Keramik.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die kanalbildenen Proteine gelöst in einem Puffergemisch auf
das Substrat aufgebracht wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
dem Puffergemisch ein Monomer zugesetzt ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
dem Puffergemisch ein Dien, vorzugsweise Divinylbenzol, 2,3-
Diphenyl-butadien zugesetzt ist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
dem Puffergemisch ein Präpolymerisat oder ein Polymer
zugesetzt ist.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das kanalbildende Protein in Liposomen, Micellen oder in den
Tröpfchen einer Emulsion, vorzugsweise einer Mikroemulsion,
aufgenommen ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das mit kanalbildenden Proteinen beschichtete Substrat einer
Bestahlung mit elektromagnetischen Wellen ausgesetzt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das mit kanalbildenden Proteinen beschichtete Substrat mit
Elektronen bestrahlt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das kanalbildende Protein durch heterologe Expression oder
durch Aufreinigung aus Mycobakterien gewonnen wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gram-positive Bakterium ein mindestens eine Mycolsäure
enthaltendes Bakterium ist.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Bakterium ein Mykobakterium, vorzugsweise Mycobacterium
smegmatis, ist.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das kanalbildende Protein ein Porin ist.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Porin gegenüber organischen Lösungsmitteln chemisch
stabil ist.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Porin bis zu einer Temperatur von 80°C, vorzugsweise
100°C, thermisch stabil ist.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Porin MspA ist.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die heterologe Expression in E. coli durchgeführt wird.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das kanalbildende Protein durch Überexpression, vorzugsweise
aus E. coli oder Mycobakterien, gewonnen wird.
28. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Expression ein für ein kanalbildendes Protein,
vorzugsweise ein Porin, codierendes Gen benutzt wird.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Expression ein mspA-Gen gemäß Sequenz 1 benutzt wird.
30. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Expression ein von der Sequenz 1 abgeleitetes mutiertes
Gen benutzt wird, wobei die Mutation so ausgebildet ist, daß
die chemische und thermische Stabilität sowie die kanalartige
Struktur des exprimierten Proteins im wesentlichen denen von
MspA entspricht.
31. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Mutation im wesentlichen in einer Angleichung der Codons
von mspA an die Codons der in E. coli hoch exprimierten Gene
besteht.
32. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Überexpression ein mutiertes Gen benutzt wird, wobei die
Mutation im wesentlichen darin besteht, daß der GC-Gehalt auf
weniger als 66% vermindert ist.
33. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Überexpression das synmspA-Gen gemäß Sequenz 4 benutzt
wird.
34. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
ein zur Überexpression in E. coli geeigneter Vektor verwendet
wird, in den das synmspA-Gen gemäß Sequenz 4 eingesetzt ist.
35. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die kanalbildenden Proteine mittels nicht-ionischer oder
zwitterionischer Detergentien aus der Zellwand von Gram
positiven Bakterien gewonnen werden.
36. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Detergentien aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind:
Isotridecylpoly(ethyleneglycolether)n, Alkylglucoside,
besonders Octylglucosid, Alkylmaltoside, besonders
Dodecylmaltosid, Alkylthioglucoside, besonders
Octylthioglucosid, Octyl-Polyethylenoxide und
Lauyldiamminoxid.
37. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Temperatur bei der Extraktion zwischen 80 und 110°C,
vorzugsweise zwischen 90 und 100°C, beträgt.
38. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Extraktionszeit 5 bis 120 Minuten, vorzugsweise 25-35
Minuten, beträgt.
39. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
ein Puffer mit einer Ionenstärke von mehr als 50 mM NaCl oder
Na-Phosphat benutzt wird.
40. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
durch heterologe Expression gewonnenes MspA durch Anlegen
einer Gleichspannung renaturiert wird.
41. Nanostruktur hergestellt nach dem Verfahren nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
42. Verwendung kanalbildender Proteine zur Herstellung von
Nanopartikeln oder von regelmäßigen Nanostrukturen auf
Substraten.
43. Verwendung eines für kanalbildende Proteine codierenden
Gens zur Herstellung von Nanopartikeln oder regelmäßigen
Nanostukturen auf Substraten.
44. Verwendung nach Anspruch 42 oder 43, wobei die
kanalbildenen Proteine Porine sind.
45. Verwendung nach Anspruch 45, wobei das Porin MspA ist.
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