DE19941136A1 - Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureesternInfo
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Abstract
(Meth)acrylsäureester werden durch Veresterung einer hochsiedenden Verbindung mit einer oder mehreren alkoholischen Hydroxylgruppen mit (Meth)acrylsäure in Gegenwart eines Schleppmittels wie einem (cyclo)aliphatischen Kohlenwasserstoff durch Erhitzen des Reaktionsgemisches zum Sieden und Austragen von Reaktionswasser mit dem Schleppmittel in deutlich kürzerer Reaktionszeit und gleichbleibender Produktqualität hergestellt, wenn man während der Veresterungsreaktion das Schleppmittel dem Reaktionsgemisch temperaturkontrolliert in dem Maße zudosiert, dass die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches konstant bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von (Meth)acrylsäureestern durch Veresterung einer hochsiedenden
Verbindung mit einer oder mehreren alkoholischen Hydroxylgruppen
mit (Meth)acrylsäure in Gegenwart eines sauren Veresterungskata
lysators und eines Schleppmittels unter Austragen des Reaktions
wassers und temperaturkontrollierter Rückführung des Schleppmit
tels in das Reaktionsgemisch.
Die Veresterung von hochsiedenden Verbindungen mit aliphatischen
Hydroxylgruppen mit (Meth)acrylsäure hat durch die breite Anwen
dung der Veresterungsprodukte für strahlungshärtbare Lacke und
Beschichtungen eine große industrielle Bedeutung bekommen. Hierzu
werden in Batchverfahren Hydroxylverbindung, (Meth)acrylsäure,
Katalysator, Stabilisator und Schleppmittel vorgelegt. Nach dem
Erhitzen zum Sieden wird dann das während der Veresterungsreak
tion gebildete Reaktionswasser als Azeotrop von Schleppmittel und
Wasser abdestilliert. Das abdestillierte Azeotrop wird konden
siert und in einem nachgeschalteten Phasenscheider in Wasser und
Schleppmittel getrennt. Das abgetrennte Schleppmittel wird dann
zur Auskreisung von weiterem Reaktionswasser direkt in das Reak
tionsgefäß zurückgeführt. Nach beendeter Veresterungsreaktion und
beendeter Abscheidung von freigesetztem Reaktionswasser wird das
Schleppmittel insgesamt aus dem Reaktionsgemisch durch Abdestil
lieren entfernt (vgl. z. B. DE-A-33 16 593, DE-A-37 04 098,
DE-A-38 36 370, EP-A-646567). Bei dem konventionellen Veresterungs
fahren entspricht die Siedetemperatur der Reaktionstemperatur
und, bedingt durch die Wasserauskreisungsmethode, ist der Gehalt
von Schleppmittel im Reaktionsgemisch konstant.
Seit langem wünscht man die lange Dauer der Veresterungsgleichge
wichtsreaktion zu verkürzen. Eine Erhöhung der Reaktionsgeschwin
digkeit kann z. H. durch eine Erhöhung der Reaktionstemperatur
erfolgen, die jedoch die Gefahr einer Polymerisation der ungesät
tigten Monomeren während der Veresterungsreaktion erhöht. Auch
ist zu beachten, dass die meisten der üblichen Stabilisatorsy
steme bei hohen Veresterungstemperaturen leicht zu Produktverfär
bungen führen. Dies begrenzt die Wahl hoher Veresterungstempera
turen, weil entstehende Verfärbungen nur durch mühsame Maßnahmen
wie Destillation, Auswaschen etc. entfernt werden können. So soll
z. B. bei dem sonst vorteilhaften Inhibitorsystem aus Kup
fer(II)chlorid und Hydrochinonmonomethylether zur Erzielung hoch
wertiger farbloser Produkte eine Veresterungstemperatur von ca.
105°C nicht überschritten werden.
Die Temperatur der Reaktionsmischung ist eine Funktion des Siede
punktes des verwendeten Schleppmittels. Hochsiedende Schleppmit
tel wie Toluol haben den Vorteil, dass sie eine hohe Schleppwir
kung für Wasser zeigen und zu verhältnismäßig hohen Gemischsiede
temperaturen führen, wodurch die Veresterungsgeschwindigkeit ge
steigert werden kann. Nachteilig ist, dass die hochsiedenden
Schleppmittel sich schlecht aus manchen Endprodukten abtrennen
lassen. Zudem müssen sie in großen Konzentrationen eingesetzt
werden, da sonst die resultierende Gemischsiedetemperatur zu hoch
wird und Polymerisationsgefahr besteht. Niedrigsiedende Schlepp
mittel, wie z. B. Cyclohexan, haben den Nachteil einer geringeren
Schleppwirkung und einer Senkung der Reaktionstemperatur und so
mit der Reaktionsgeschwindigkeit. Doch haben sie den Vorteil,
dass sie in geringeren Konzentrationen eingesetzt werden können
und sich leichter nach Reaktionsende entfernen lassen.
Die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches ist aber auch eine
Funktion der Gemischzusammensetzung. Da die Gemischzusammenset
zung sich während der Reaktionsdauer durch den Umsatz von Hydro
xylverbindung und Säure zum Ester verschiebt, steigt auch die Re
aktionstemperatur während der Veresterung. Dies erfordert, die
Veresterungsreaktion zu Beginn bei niedrigen Temperaturen und mit
niedriger Reaktionsgeschwindigkeit durchzuführen, um nicht am
Ende der Reaktion Temperaturen zu erreichen, bei denen Polyme
risationsgefahr besteht. Es resultieren so wirtschaftlich uner
wünscht lange Veresterungszeiten.
Im Prinzip ist es möglich, die Siedetemperatur durch Kontrolle
des Druckes zu regulieren, was aber ein Arbeiten in speziellen
aufwendigen drucksicheren Apparaturen erfordert.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäure mit hochsie
denden Alkoholverbindungen zur Verfügung zu stellen, bei dem eine
gute gleichbleibenden Produktqualität bei einer möglichst gleich
mäßigen optimalen Reaktionstemperatur erzielt wird. Eine weitere
Aufgabe war, eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit und somit
eine Verkürzung der Reaktionszeit bei der Veresterungsreaktion zu
erreichen.
Es wurde nun gefunden, dass die Aufgaben gelöst werden können mit
einem Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern durch
Veresterung einer hochsiedenden Verbindung mit ein oder mehreren
alkoholischen Hydroxylgruppen mit (Meth)acrylsäure in Gegenwart
eines sauren Veresterungskatalysators, eines Schleppmittels für
das Reaktionswasser und eines Polymerisationsinhibitors unter Er
hitzen des Reaktionsgemisches zum Sieden und Austragen von Reak
tionswasser mit Hilfe des Schleppmittels und Zuführung von
Schleppmittel zum Reaktionsgemisch während der Veresterungsreak
tion, bei dem das Schleppmittel dem Reaktionsgemisch während der
überwiegenden Dauer der Veresterungsreaktion diskontinuierlich
temperaturkontrolliert so zudosiert wird, dass die Siedetempera
tur des Reaktionsgemisches im Wesentlichen konstant, bevorzugt im
Bereich von ± 2°C, konstant gehalten wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also der übliche Zwangs
rücklauf von Schleppmittel aus dem Phasenscheider im Rahmen der
Auskreisung unterbunden. Stattdessen wird das Schleppmittel tem
peraturkontrolliert bzw. von der jeweiligen Temperatur des Reak
tionsgemisches gesteuert so in das Reaktionsgemisch dosiert, dass
über den Siedepunkt des Reaktionsgemisches während der überwie
genden Dauer (insbesondere während mehr als 70%, bevorzugt mehr
als 80% oder 90% der gesamten Dauer) und bevorzugt während der
im Wesentlichen gesamten Dauer der Veresterungsreaktion eine
gleichmäßige Innentemperatur der Reaktionsmischung resultiert.
Bevorzugt sollen die Schwankungen der Siedetemperaturen, von an
fänglichen Einstellungsschwankungen abgesehen, nicht größer als ±
2°C betragen. Auf diese Weise kann während der gesamten Vereste
rungsreaktion bei einer gleichmäßig optimalen Reaktionstemperatur
gearbeitet werden, was, wie gesagt, zu einer gleichmäßig guten
Produktqualität und zu einer Verkürzung der Reaktionszeiten der
Veresterung führt.
Bevorzugt liegt die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches ein
schließlich Schleppmittel im Bereich von 70 bis 110°C und beson
ders bevorzugt im Bereich von 75 bis 105°C, wobei niedrig sie
dende Schleppmittel verwandt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass
der Reaktionskessel für die Veresterung von Anfang an höher mit
dem Reaktionsgemisch befüllt werden kann, da zu Beginn der Ver
esterungsreaktion weniger Volumen für das Schleppmittel erforder
lich ist. Wenn das Volumen des Reaktionsgemisches durch ausgetra
genes Reaktionswasser abnimmt, wird das Schleppmittel nachdo
siert.
Als Schleppmittel kommen insbesondere aliphatische und cycloali
phatische gesättigte Kohlenwasserstoffe in Betracht, die mit Was
ser ein Azeotrop bilden können und eine Siedetemperatur im Be
reich von 40 bis 120°C und insbesondere im Bereich von 70 bis
110°C aufweisen. Geeignete niedrigsiedende Schleppmittel sind
z. B. n-Hexan, n-Heptan, Cyclohexan und Methylcyclohexan, Spe
zialbenzine und handelsübliche aliphatische Kohlenwasserstoffge
mische mit Siedetemperaturen in den angegebenen Temperaturberei
chen. Als Schleppmittel bevorzugt ist Cyclohexan. Im Allgemeinen
werden die Schleppmittel in einer Menge von 1 bis 80 und insbe
sondere 1 bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Mengen von Hy
droxylverbindung und (Meth)acrylsäure, verwendet.
Als hochsiedende, d. h. zumindest höher als die Siedetemperatur
des verwendeten Schleppmittels siedende Verbindungen mit einer
oder mehreren alkoholischen Hydroxylgruppen kommen neben hochsie
denden einwertigen Alkoholen wie Laurylalkohol oder 2-Ethylhexyl
alkohol insbesondere Polyole mit 2 bis 6 alkoholischen Hydroxyl
gruppen in Frage. Beispiele von Polyolen mit alkoholischen Hydro
xylgruppen, die insbesondere 2 bis 20 C-Atome haben, sind Ethy
lenglykol, Propylenglykol, 1,2-, 1,3- und 1,4-Butandiol, Neopen
tylglykol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, Glyzerin, Trimethylol
ethan, Trimethylolpropan, Ditrimethylolpropan, Sorbit, Penta
erythrit und Dipentaerythrit. Sehr geeignet als Komponente mit
alkoholischen Hydroxylgruppen sind auch Oligomere von C2-C4-Alky
lenglykolen, die insbesondere 2 bis 4 Alkylenglykoleinheiten im
Molekül enthalten, wie z. B. Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Dipropylenglykol oder Tripropylenglykol. Sehr geeignete Hydroxyl
verbindungen für die erfindungsgemäße Veresterung sind auch Alko
xylierungsprodukte von Alkoholen und insbesondere ethoxylierte
und/oder propoxylierte mehrwertige Alkohole wie ethoxyliertes
Trimethylolpropan, ethoxyliertes und/oder propoxyliertes Penta
erythrit. Allgemein enthalten solche alkoxylierte Produkte 1 bis
20 und bevorzugt 1 bis 10 Alkoxygruppen pro Polyolmolekül. Als
Polyole können neben Polyetherpolyolen auch Polyesterpolyole,
ethermodifizierte Polyesterpolyole, mehrere aliphatische Hydro
xylgruppen aufweisende Polyepoxydharze oder entsprechende Poly
urethane verwendet werden. Bevorzugt sind für die Veresterung
flüssige bis viskose niedermolekulare und oligomere Verbindungen
mit alkoholischen Hydroxylgruppen.
Als Säuren werden für die Veresterung Methacrylsäure, Acrylsäure
oder Gemische dieser Säuren verwendet, wobei als Säure die Acryl
säure bevorzugt ist.
Für die Veresterungsreaktion werden die Säure- und Hydroxylgrup
pen enthaltenden Komponenten insbesondere in Mengen von 1 bis
1,5 mol (Meth)acrylsäure pro Hydroxylgruppe der Mono- oder Poly
olkomponente eingesetzt. Jedoch kann die Säuremenge auch entspre
chend herabgesetzt sein, wenn nur ein Teil der Hydroxylgruppen
von Polyolen in Acrylate und/oder Methacrylate überführt werden
soll.
Als saure Veresterungskatalysatoren kommen starke organische oder
anorganische Säuren in Frage, die allgemein in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Mengen von Alkohol- und
(Meth)acrylsäurekomponente, eingesetzt werden. Bevorzugte saure
Veresterungskatalysatoren sind Schwefelsäure, p-Toluolsulfon
säure, Methansulfonsäure sowie stark saure Ionenaustauscher.
Zur Vermeidung einer Polymerisation von ungesättigten Monomeren
wird die Veresterung der Hydroxylverbindungen mit (Meth)acryl
säure in Gegenwart geringer Mengen von Polymerisationsinhibitoren
durchgeführt. Dabei handelt es sich um bekannte, zur Verhinderung
einer thermischen Polymerisation verwendete organische und/oder
anorganische Verbindungen wie z. B. Hydrochinon, Hydrochinonmono
alkylether, 2,6-Di-tert-butylphenol, Nitrosamine, Phenothiazin,
Kupferverbindungen, wie Kupfer(II)chlorid, oder Kombinationen
solcher Verbindungen. Die Polymerisationsinhibitoren werden dem
Veresterungsgemisch in üblichen Mengen zugesetzt, im Allgemeinen
in Mengen von 0,001 bis 5 und insbesondere 0,005 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf die Summe der Mengen an Hydroxylverbindung und
(Meth)- acrylsäure.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dem Veresterungsgemisch vor
der Veresterungsreaktion zusätzlich Farbstabilisatoren zuzuset
zen, wie Unterphosphorige Säure (H3PO2), Triphenylphosphit oder
eine Organophosphonsäure, wie 1-Hydroxy-ethan-1,1-diphosphon
säure, wobei die Menge dieser Zusätze im Allgemeinen 0,01 bis 3
Gew.-% beträgt, bezogen auf die Summe der Mengen der Hydroxyl-
und (Meth)acrylsäurekomponente.
Nach Beendigung der Veresterungsreaktion, bei der ein Vereste
rungsgrad von mindestens 85 und insbesondere 90 bis 95% erzielt
werden soll, können die an sich bekannten oder üblichen Maßnahmen
zur weiteren Aufarbeitung der Reaktionsprodukte durchgeführt wer
den. So kann dann das Schleppmittel und ggf. überschüssige
(Meth)acrylsäure abdestilliert werden, bevorzugt bei 100 bis
120°C bei einem Druck von 10 bis 150 mbar. Die sauren Vereste
rungskatalysatoren können neutralisiert werden, zugesetzte Inhi
bitoren bzw. Stabilisatoren können ausgewaschen oder gefällt wer
den und letzte Mengen an (Meth)acrylsäure können in Gegenwart ge
eigneter Katalysatoren mit Epoxiden umgesetzt werden. Die vorlie
gende Erfindung betrifft die Phase der Veresterungsreaktion der
Hydroxylkomponente mit (Meth)acrylsäure und beschränkt somit in
keiner Weise die dem Fachmann bekannte geeignete Aufarbeitung der
erhaltenen Veresterungsprodukte nach bekannten bzw. üblichen Maß
nahmen.
Die nachstehenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung wei
ter erläutern, jedoch nicht beschränken.
2832 g propoxyliertes Trimethylolpropan (3 mol Propylenoxyd pro
Mol Trimethylolpropan), 2249 g Acrylsäure, 221 g einer 65
gew.-%igen wässrigen Lösung von p-Toluolsulfonsäure als Vereste
rungskatalysator, 1663 g Cyclohexan als Schleppmittel, 1,2 g Kup
fer(II)chlorid und 1 g Hydrochinonmonomethylether als Inhibitoren
wurden in einem 7 Liter Rührgefäß aus Glas mit aufgesetztem Kon
densator, Nachkondensator und Phasentrenngefäß vorgelegt. Das Re
aktionsgemisch wurde zum Sieden erhitzt und das entstehende
Dampfgemisch in Kondensator und Nachkondensator aus Glas voll
ständig kondensiert. Danach erfolgte eine Phasentrennung in dem
Phasentrenngefäß. Das in der Veresterungsreaktion entstandene Re
aktionswasser wurde ausgekreist und dessen entstandene Menge
stündlich gemessen. Gleichzeitig wurde auch die erreichte Innen
temperatur des Reaktionsgemisches (Ti) stündlich gemessen.
Es wurde nach konventioneller Verfahrensweise (stetiges Kreisen
des im Ansatz vorhandenen Schleppmittels) das im Phasentrenngefäß
abgetrennte Cyclohexan als Schleppmittel direkt in das Rührgefäß
mit der Reaktionsmischung zurückgeführt. Die Reaktion wurde fort
geführt, bis sich im Phasentrenngefäß kein Wasser mehr abschied.
Der erreichte Fortschritt der Veresterungsreaktion wurde anhand
der Menge des abgetrennten Reaktionswassers bestimmt. Die stünd
lich gemessenen Innentemperaturen des Reaktionsgemisches (Ti) und
erreichten Mengen an Reaktionswasser (H2O) zeigt Tabelle 1. Bei
ansteigenden Reaktionstemperaturen (78 bis 94°C) wurden nach
13 Stunden 652 g, nach 11 Stunden 634 g Reaktionswasser abge
schieden.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde das konden
sierte Cyclohexan als Schleppmittel nicht direkt aus dem Phasen
trenngefäß in das Reaktionsrührgefäß zurückgeführt, sondern in
ein Vorratsgefäß überführt. Getrennt wurde Cyclohexan in den Men
gen in das Reaktionsrührgefäß dosiert, wie es zur Aufrechterhal
tung der gewünschten Innentemperatur des Reaktionsgemisches von
95°C während der Veresterungsreaktion erforderlich war. Die
stündlich gemessenen Innentemperaturen (Ti) des Reaktionsgemi
sches sowie die erreichten Mengen an Reaktionswasser (H2O) zeigt
Tabelle 2. Es zeigte sich, dass bei einer konstanten Temperatur
des Reaktionsgemisches von 94 bis 95°C bereits nach 7 Stunden 634
g Reaktionswasser abgeschieden waren, d. h. die Veresterungsreak
tion deutlich schneller verlief als in Beispiel 1 mit konventio
neller Verfahrensweise.
2077 g 1,6-Hexandiol, 3148 g Acrylsäure, 120 g einer
65 gew.-%igen wässrigen Lösung von p-Toluolsulfonsäure als Ver
esterungskatalysator, 1614 g Cyclohexan als Schleppmittel, 1,2 g
Kupfer(II)chlorid und 1,5 g Hydrochinonmonomethylether als Inhi
bitoren wurden in einem 7 l Rührgefäß aus Glas vorgelegt. Dann
wurde wie in Beispiel 1 angegeben verfahren, d. h. nach konven
tioneller Verfahrensweise das im Phasentrenngefäß abgetrennte
Cyclohexan als Schleppmittel direkt in das Rührgefäß mit der Re
aktionsmischung zurückgeführt. Die in stündlichen Zeitabständen
gemessenen Innentemperaturen des Reaktionsmischung (Ti) sowie die
abgeschiedenen Mengen an Reaktionswasser (H2O) zeigt Tabelle 3.
Bei einer von 78 auf 101°C steigenden Innentemperatur des Reakti
onsgemisches Ti wurden nach 8 Stunden 730 g Reaktionswasser abge
schieden.
Das vorgelegte Reaktionsgemisch entsprach der in Beispiel 3 ange
gebenen Vorlage. Danach wurde jedoch wie in Beispiel 2 angegeben
verfahren, d. h. das kondensierte Cyclohexan als Schleppmittel
wurde nicht direkt aus dem Phasentrenngefäß in das Reaktionsgefäß
zurückgeführt, sondern in ein Vorratsgefäß überführt. Getrennt
wurde Cyclohexan in den Mengen in das Reaktionsgefäß dosiert, wie
es zur Aufrechterhaltung der gewählten Innentemperatur des Reak
tionsgemisches während der wesentlichen Dauer der fortschreiten
den Veresterungsreaktion erforderlich war. Die stündlich gemesse
nen Innentemperaturen des Reaktionsmischung (Ti) sowie die er
reichten Mengen an abgeschiedenen Reaktionswasser (H2O) zeigt Ta
belle 4. Es zeigte sich, dass bei nicht ansteigenden Innentempe
raturen bei fortgeschrittener Veresterungsreaktion bereits nach
6 Stunden 730 g Reaktionswasser abgeschieden waren, d. h. eine
schnellere Veresterungsreaktion erzielt werden konnte.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern durch
Veresterung einer hochsiedenden Verbindung mit ein oder meh
reren alkoholischen Hydroxylgruppen mit (Meth)acrylsäure in
Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators, eines
Schleppmittels für das Reaktionswasser und eines Polymerisa
tionsinhibitors unter Erhitzen des Reaktionsgemisches zum
Sieden und Austragen von Reaktionswasser mit Hilfe des
Schleppmittels sowie Zudosieren von Schleppmittel während der
Veresterungsreaktion, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schleppmittel dem Reaktionsgemisch während der überwiegenden
Zeitdauer der Veresterungsreaktion temperaturkontrolliert so
zudosiert wird, dass die Siedetemperatur des Reaktionsgemi
sches im Wesentlichen konstant gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Siedetemperatur des Reaktionsgemisches im Bereich von 70 bis
110°C liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches im Bereich
von 75 bis 105°C liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches
während der überwiegenden Zeitdauer der Veresterungsreaktion
durch Zugabe von Schleppmittel im Bereich von 12°C konstant
gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Schleppmittel ein Kohlenwasserstoff mit
einer Siedetemperatur von 40 bis 120°C ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Schleppmittel Cyclohexan ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei der Veresterung der Hydroxylverbindung mit
Acryl- und/oder Methacrylsäure das Äquivalentverhältnis von
Hydroxylgruppen zu Carboxylgruppen 1 : 1,0 bis 1 : 1,5 beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass als zu veresternde Hydroxylverbindung ein ali
phatischer oder cycloaliphatischer Alkohol verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass als zu veresternde Hydroxylverbindung ein Oli
gomeres von Ethylenglykol und/oder Propylenglykolverwendet
wird.
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