DE19937745C1 - Meßvorrichtung und Verfahren zur Messung der Dielektrizitätskonstanten einer Materialansammlung - Google Patents
Meßvorrichtung und Verfahren zur Messung der Dielektrizitätskonstanten einer MaterialansammlungInfo
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Abstract
Ein Halbleitersensor (1) weist eine kapazitiv empfindliche Oberfläche (3) mit einem ersten Referenzbereich (12) und mit einem Testbereich (14) auf. Damit ist ein Referenzwert C¶ref,1¶ für die Kapazität einer auf den ersten Referenzbereich (12) aufgebrachten Referenzmaterialansammlung sowie ein Testwert C¶Test¶ für die Kapazität der auf den Testbereich (14) aufgebrachten Testmaterialansammlung (15) ermittelbar. Aus einer Referenz-Dielektrizitätskonstanten epsilon¶ref,1¶, aus dem Referenzwert C¶ref,1¶ und aus dem Testwert C¶Test¶ ist eine Test-Dielektrizitätskonstante epsilon¶Test¶ berechenbar und ausgebbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung und Verfahren zur Messung der
Dielektrizitätskonstanten einer Materialansammlung.
Die Dielektrizitätskonstante bezeichnet eine Eigenschaft
eines Materials bei dessen Verwendung als Dielektrikum eines
Kondensators. Bei einem Kondensator, bei dem zwei ungleich
artig geladene Körper in einem bestimmten Abstand voneinander
angeordnet sind, hängt die Kapazität des Kondensators von der
Größe der Oberfläche der zueinander gewandten Körper, von
ihrem Abstand sowie von dem Dielektrikum zwischen den Körpern
ab.
Bei einem Plattenkondensator mit zwei Kondensatorplatten ist
dessen Kapazität durch die folgende Beziehung gegeben:
C = ε . A/s
wobei:
C Kapazität des Zweiplattenkondensators
A Fläche der Kondensatorplatte
s Plattenabstand
ε Dielektrizitätskonstante = ε0 . εr
ε0 elektrische Feldkonstante = 8,85 . 10-12 F/m
εr Dielektrizitätszahl (Materialkonstante, z. B. εr,Wasser = 81; εr,Luft,trocken,Normalbedingungen = 1,000594, εr,Benzol = 2,28)
C Kapazität des Zweiplattenkondensators
A Fläche der Kondensatorplatte
s Plattenabstand
ε Dielektrizitätskonstante = ε0 . εr
ε0 elektrische Feldkonstante = 8,85 . 10-12 F/m
εr Dielektrizitätszahl (Materialkonstante, z. B. εr,Wasser = 81; εr,Luft,trocken,Normalbedingungen = 1,000594, εr,Benzol = 2,28)
Wie man aus der vorstehend aufgeführten Formel ersieht, be
steht zwischen der Dielektrizitätskonstanten ε und der Di
elektrizitätszahl εr ein Zusammenhang über die elektrische
Feldkonstante ε0. Die Bestimmung der Dielektrizitätskon
stanten ε beinhaltet daher die Bestimmung der Dielektrizi
tätszahl εr. Die Erfindung betrifft somit nicht nur eine Meß
vorrichtung zur Messung der Dielektrizitätskonstanten einer
Materialansammlung sondern ebenso eine Meßvorrichtung zur
Messung der Dielektrizitätszahl einer Materialansammlung.
Ebenso betrifft die Erfindung auch Verfahren zum Bestimmen
der Dielektrizitätszahl einer Materialansammlung, wenn in der
Beschreibung ein Verfahren zur Messung der Dielektrizitäts
konstanten einer Materialansammlung beschrieben ist. In der
Beschreibung und in den Ansprüchen wird somit der Begriff
"Dielektrizitätskonstante" als Synonym für den Begriff "Di
elektrizitätszahl" verwendet, auch wenn dies im einzelnen
nicht immer hervorgehoben ist.
Im Stand der Technik ist es bekannt, die Dielektrizitäts
konstante einer Materialansammlung durch das Verhältnis zwei
er Kapazitäten von Dielektrika zu messen, die in einem Drei
plattenkondensator untergebracht sind. Die im Stand der Tech
nik bekannten Methoden sind sehr aufwendig, da hinsichtlich
der Randbedingungen bei der Verwendung der Dielektrika eine
hohe Genauigkeit verlangt wird.
In der DE 41 39 356 A1 ist ein Platten-Meßkondensator be
schrieben, der aus drei Platten besteht, wobei zwei ebene
Außenelektroden auf gleichem Potential liegen und sich die
Gegenelektrode dazwischen befindet. Die Außenelektroden die
nen der Abschirmung der zur Messung angelegten Wechselfelder.
In der DE 93 20 446 U1 ist eine kapazitive Meßzelle zur be
rührungslosen Messung von Volumen, Dichte und Zusammensetzung
von Materialien, z. B. von Kunststoffen, beschrieben, die als
Plattenkondensator aus elektrisch leitendem Werkstoff in Form
eines aus zwei Seitenplatten, zwei Jochen und einer Boden
platte bestehenden Hohlquaders mit einer zu den Seitenwänden
symmetrischen Innenplatte ausgebildet ist, die durch elek
trisch isolierende Abstandshalter befestigt ist. Die Ab
standshalter füllen in dem Innenvolumen den Bereich des elek
trischen Randfeldes vollständig aus, so daß in den beiden
Kammern ein homogenes elektrisches Feld wirkt.
In der FR 2 697 339 A1 ist ein Verfahren zur Messung der
Dielektrizitätszahl eines Pulvers beschrieben, bei dem man
das Pulver und eine Flüssigkeit zwischen zwei Elektroden ein
bringt, die einander gegenüber in einem festen Abstand ange
ordnet sind, und die Dielektrizitätszahl des zusammengesetz
ten Systems nach empirisch ermittelten approximativen Glei
chungen mißt, in die das Mischungsverhältnis von Pulver und
Flüssigkeit eingeht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Meßvor
richtung zur Bestimmung der Dielektrizitätskonstanten bzw.
der Dielektrizitätszahl einer Materialansammlung bereitzu
stellen, die eine einfache Auswertung erlauben.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den Gegenstand
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbil
dungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung zur Messung der Test-
Dielektrizitätskonstanten einer Testmaterialansammlung weist
dazu die folgenden Merkmale auf:
- - einen Halbleitersensor mit einer kapazitiv empfindlichen Oberfläche, wobei die kapazitiv empfindliche Oberfläche wenigstens einen ersten Referenzbereich und einen Test bereich aufweist,
- - eine Erfassungsschaltung, die so ausgebildet ist, daß ein erster Referenzwert für die Kapazität einer auf den ersten Referenzbereich aufgebrachten ersten Referenzen Materialansammlung sowie ein Testwert für die Kapazität der auf den Testbereich aufgebrachten Testmaterialan sammlung ermittelbar ist,
- - eine Auswertungsschaltung, die so ausgebildet ist, daß eine dem ersten Referenzwert entsprechende erste Refe renz-Dielektrizitätskonstante abspeicherbar ist und daß aus der ersten Referenz-Dielektrizitätskonstanten, aus dem ersten Referenzwert und aus dem Testwert eine Test- Dielektrizitätskonstante berechenbar und ausgebbar ist.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine besonders vor
teilhafte Verwendung eines Halbleitersensors mit einer kapa
zitiv empfindlichen Oberfläche möglich. Dabei gestattet die
Verwendung des Halbleitersensors eine besonders einfache Aus
bildung der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung, da ein Halb
leitersensor mit einer kapazitiv empfindlichen Oberfläche
bereichsgenau eine Auswertung der dielektrischen
Eigenschaften eines auf der Oberfläche aufgebrachten Stoffes
gestattet.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das mit der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung durchgeführt wird, sieht dabei die folgenden
Schritte vor:
- - Aufbringen einer ersten Referenzmaterialansammlung auf den ersten Referenzbereich und Abspeichern einer ersten Referenz-Dielektrizitätskonstante der ersten Referenzma terialansammlung in der Auswertungsschaltung,
- - Aufbringen einer Testmaterialansammlung auf den Testbereich,
wobei die Erfassungsschaltung dazu veranlaßt wird, die Kapa
zität der ersten Referenzmaterialansammlung als ersten Refe
renzwert sowie die Kapazität der Testmaterialansammlung als
Testwert zu bestimmen, und wobei die Auswertungsschaltung
weiterhin dazu veranlaßt wird, insbesondere mittels einer
Dreisatzrechnung eine Test-Dielektrizitätskonstante aus der
ersten Referenz-Dielektrizitätskonstante, aus dem ersten
Referenzwert und aus dem Testwert zu bestimmen. Dabei ergibt
sich die Test-Dielektrizitätskonstante aus der Multiplikation
der Referenz-Dielektrizitätskonstante mit dem Quotienten aus
Testwert und Referenzwert.
Es können auch nichtlineare Verfahren zur Bestimmung der
Test-Dielektrizitätskonstante verwendet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Test-Di
elektrizitätskonstante einer Testmaterialansammlung besonders
einfach bestimmen, da lediglich eine bestimmte Menge einer
Testmaterialansammlung auf einen Bereich der kapazitiv
empfindlichen Oberfläche des Halbleitersensors aufgebracht
werden muß. Durch Betätigen der Auswertungsschaltung wird
unmittelbar und ohne weitere manuelle Betätigung die Test-
Dielektrizitätskonstante ausgegeben.
Ferner ist die Verwendung eines Halbleitersensors mit einer
kapazitiv empfindlichen Oberfläche bei der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren be
sonders vorteilhaft, weil Halbleitersensoren in der Regel so
ausgebildet sind, daß die kapazitiv empfindliche Oberfläche
eine Vielzahl von einzeln abtastbaren kapazitiv empfindlichen
Oberflächenbereichen aufweist. Auf diese Weise kann eine be
stimmte Anzahl von Oberflächenbereichen so zusammengefaßt
werden, daß der Referenzbereich ausgebildet wird, während
eine andere Vielzahl von kapazitiv empfindlichen Oberflächen
bereichen den Testbereich bilden. Somit kann mit einem ein
zigen Sensorbaustein die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe gelöst werden.
In Weiterbildung der Erfindung weist die kapazitiv empfind
liche Oberfläche des Halbleitersensors einen zweiten
Referenzbereich auf, wobei die Erfassungsschaltung so
ausgebildet ist, daß ein zweiter Referenzwert für die
Kapazität einer auf den zweiten Referenzbereich aufgebrachten
zweiten Referenzmaterialansammlung ermittelbar ist. Die
Auswertungsschaltung wird dabei so ausgebildet, daß eine dem
zweiten Referenzwert zugeordnete zweite Referenz-
Dielektrizitätskonstante abspeicherbar ist und daß aus der
ersten Dielektrizitätskonstanten, aus der zweiten
Dielektrizitätskonstanten, aus dem ersten Referenzwert, aus
dem zweiten Referenzwert sowie aus dem Testwert eine Test-
Dielektrizitätskonstante berechenbar und ausgebbar ist. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit einer solchen
Meßvorrichtung die Auswertungsschaltung dazu veranlaßt, die
Test-Dielektrizitätskonstante mittels eines
Interpolationsverfahrens aus der ersten Referenz-
Dielektrizitätskonstanten, aus der zweiten Referenz-
Dielektrizitätskonstanten, aus dem ersten Referenzwert, aus
dem zweiten Referenzwert und aus dem Testwert zu bestimmen.
Mit der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Meßvorrichtung gestattet das erfindungsgemäße
Verfahren eine besonders genaue Bestimmung der Dielektrizi
tätskonstanten einer der Messung zugrunde liegenden
Materialansammlung. Durch die Verwendung von zwei
Referenzwerten im Zusammenhang mit einem
Interpolationsverfahren können nämlich Prozeßtoleranzen
besonders einfach eliminiert werden. Es können auch nicht
lineare Berechnungsverfahren angewendet werden.
Gerade bei der Verwendung eines Halbleitersensors mit einer
kapazitiv empfindlichen Oberfläche ist es dabei besonders
vorteilhaft, wenn die Kapazitäten der auf den Halbleitersen
sor aufgebrachten Materialansammlungen selektiv an denjenigen
Stellen ermittelbar sind, die von den Materialansammlungen
bedeckt sind. Dies läßt sich auf einfache Weise bei
Halbleitersensoren bewerkstelligen, deren kapazitiv
empfindliche Oberfläche als Matrix von zahlreichen kapazitiv
empfindlichen Einzelsensoren aufgebaut ist, wobei jeder
Einzelsensor über Zeilen- und Spaltenleitungen einzeln
ansprechbar ist. Damit lassen sich bei einer Messung alle
Einzelsensoren einzeln abtasten, wobei nur diejenigen
Meßergebnisse von Einzelsensoren zur Auswertung herangezogen
werden, auf denen ersichtlich ein zur Umgebung veränderter
Zustand auftritt.
In einer vorteilhaften Weiterbildung wird auf der kapazitiv
empfindlichen Oberfläche des Halbleitersensors jeweils im
Bereich um einen Referenzbereich und/oder um den Testbereich
herum wenigstens eine Gefäßwandung vorgesehen, die auch zu
einem verschließbaren Gefäß ausgebildet sein kann. Dabei ist
insbesondere auch vorgesehen, gerade im Bereich um den Test
bereich herum ein offenes Gefäß auszubilden. Mit einer sol
chen Meßvorrichtung läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren,
bei dem die Referenzmaterialansammlung als Flüssigkeit
gewählt wird, besonders einfach und zuverlässig durchführen.
Dann wird die Flüssigkeit nämlich in das durch die
Gefäßwandungen gebildete Gefäß eingefüllt und dort gehalten.
Gemäß der Erfindung kann die Referenzmaterialansammlung als
Luft oder als fester Stoff gewählt werden. Dabei wird die zu
prüfende Materialansammlung vorteilhafterweise in das offene
Gefäß auf dem Testbereich aufgebracht, bevor mit einer Mes
sung begonnen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung beinhaltet auch, daß die Auswertungsschaltung aus
der Test-Dielektrizitätskonstante, die sich aus der Auswer
tung der Sensormessungen ergibt, eine Test-Dielektrizitäts
zahl berechnet ausgibt.
Bei der Erfindung wird ein kapazitiv empfindlicher Oberflä
chensensor mit Referenzmaterialien wie Luft (εr = 1) oder
Wasser (εr = 81) und mit dem zu untersuchenden Werkstoff
beaufschlagt. Die Größe der anliegenden Kapazitäten wird
gemessen und als Digitalwert ausgegeben. Vorhandene
Prozeßtoleranzen können mit Hilfe der Referenzmaterialien
eliminiert werden. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß zur
Bestimmung eines Kapazitätswerts ein kostengünstiger Sensor
verwendet werden kann. Weiterhin wird der Meßwert direkt
ausgegeben, wobei eine einfache und kompakte Modulbauweise
ermöglicht wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungs
beipieles näher veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungs
gemäßen Halbleitersensor einer erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung,
Fig. 2 zeigt den Halbleitersensor aus Fig. 1 in der
Draufsicht,
Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer
erfindungsgemäßen Meßvorrichtung mit dem Halblei
tersensor aus Fig. 1 und Fig. 2 und
Fig. 4 zeigt ein Diagramm, das die Auswertung einer
Messung mit der Meßvorrichtung aus Fig. 3
veranschaulicht.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen Halbleitersensor 1. Fig. 2
zeigt dabei eine Draufsicht auf den Halbleitersensor 1, wäh
rend Fig. 1 einen Querschnitt entlang einer in Fig. 2 dar
gestellten Linie A-A durch den Halbleitersensor 1 veran
schaulicht.
Der Halbleitersensor 1 hat ein Halbleitersubstrat 2, das in
der Draufsicht gemäß Fig. 2 einen rechteckigen Umriß auf
weist. Das Halbleitersubstrat 2 ist an seiner Oberfläche mit
einer kapazitiv empfindlichen Oberfläche 3 versehen, die in
eine Vielzahl von in dieser Ansicht nicht im Einzelnen darge
stellten, kapazitiv empfindlichen Oberflächenbereichen ge
gliedert ist. Dabei ist jeder der kapazitiv empfindlichen
Oberflächenbereiche über je zwei elektrische Leitungen
abtastbar, die zu einem Anschlußleitungsbündel 4
zusammengefaßt sind, das von einer Stirnseite des
Halbleitersubstrats 2 wegführt.
Oberhalb der kapazitiv empfindlichen Oberfläche 3 und entlang
deren äußeren Umrisses ist eine umlaufende vertikale Einfas
sungswand 5 vorgesehen, die allseitig geschlossen ist. Innerhalb
der Einfassungswand 5 sind dabei eine erste Abgren
zungswand 6 und zweite Abgrenzungswand 7 angeordnet, die die
beiden Längswände der Einfassungswand 5 miteinander verbin
den, so daß ein erster Referenzraum 8, ein zweiter Referenz
raum 9 und ein Testraum 10 auf der Oberfläche 3 dicht
gegeneinander abgegrenzt werden, wie am besten in Fig. 1 zu
sehen ist.
Dabei sind der erste Referenzraum 8 und der zweite Referenz
raum 9 jeweils durch eine Deckenwandung 11 verschlossen. Der
erste Referenzraum 8 ist mit Stickstoff aufgefüllt, während
der zweite Referenzraum 9 mit destilliertem Wasser aufgefüllt
ist. Somit wird ein erster Referenzbereich 12 der kapazitiv
empfindlichen Oberfläche 3, der von der Einfassungswand 5 und
von der ersten Abgrenzungswand 6 eingegrenzt wird,
vollständig mit Stickstoff beaufschlagt. Ein zweiter
Referenzbereich 13 der kapazitiv empfindlichen Oberfläche 3,
der von der Einfassungswand 5, von der ersten Abgrenzungswand
6 und von der zweiten Abgrenzungswand 7 eingegrenzt wird,
wird vollständig mit destilliertem Wasser benetzt.
Ein Testbereich 14 der kapazitiv empfindlichen Oberfläche 3
wird von der Einfassungswand 5 und von der zweiten Abgren
zungswand 7 eingegrenzt. Dessen Oberfläche steht mit einer
Testmaterialansammlung 15 in Kontakt, die in den Testraum 10
eingebracht worden ist. Wie man in Fig. 2 besonders deutlich
sieht, bedeckt die Testmaterialansammlung 15 nicht die ge
samte Oberfläche des Testbereichs 14, sondern nur denjenigen
Teil, der innerhalb der Umrißlinie 16 der
Testmaterialansammlung 15 gelegen ist.
Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer erfin
dungsgemäßen Meßvorrichtung 20, die den Halbleitersensor 1
aus Fig. 1 und Fig. 2 beinhaltet.
Die Meßvorrichtung 20 beinhaltet außerdem eine Erfassungs
schaltung 21, die über das Anschlußleitungsbündel 4 mit dem
Halbleitersensor 1 in Verbindung steht. Weiterhin ist an der
Erfassungsschaltung 21 eine Eingabetastatur 22 vorgesehen,
über die eine erste Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,1
sowie eine zweite Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,2 in
der Erfassungsschaltung 21 eingebbar ist.
Die Meßvorrichtung 20 ist darüber hinaus mit einer Auswer
tungsschaltung 23 versehen, die mit einer Anzeigeeinheit 24
in Verbindung steht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum
Bestimmen der Dielektrizitätskonstante der Testmaterialan
sammlung 15 folgendermaßen vorgegangen.
Zunächst wird die Testmaterialansammlung 15 in den Testraum
10 eingebracht, so daß der Testbereich 14 der kapazitiv em
pfindlichen Oberfläche 3 des Halbleitersubstrats 2 mit der
Testmaterialansammlung 15 bedeckt ist.
Danach wird die erste Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,1
des im ersten Referenzraum 8 befindlichen Stickstoffs und die
zweite Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,2 des im zweiten
Referenzraum 9 befindlichen destillierten Wassers in die Meß
vorrichtung 20 eingegeben, und zwar über die Eingabetastatur
22. Die Erfassungsschaltung 21 leitet diese Werte εref,1 und
eref,2 an die Auswertungsschaltung 23 weiter, wo sie abgespei
chert werden.
Danach wird die Erfassungsschaltung 21 dazu veranlaßt, die
Kapazität des im ersten Referenzraum 8 befindlichen Stick
stoffs und des im zweiten Referenzraum 9 befindlichen destil
lierten Wassers zu messen und als Werte Cref,1 und Cref,2 an die
Auswertungsschaltung 23 weiterzuliefern. Schließlich wird die
Kapazität CTest an denjenigen Stellen des Testbereichs 14 be
stimmt, die mit der Testmaterialansammlung 15 bedeckt sind.
Dabei werden nur diejenigen kapazitiv empfindlichen Oberflä
chenbereiche des Testbereichs 14 verwertet, die sich inner
halb der Umrißlinie 16 gemäß Fig. 2 befinden. Die übrigen
kapazitiv empfindlichen Oberflächenbereiche des Testbereichs
14 werden zwar durch die Erfassungsschaltung 21 erfaßt, je
doch nicht zur Berechnung des Werts CTest verwendet, da sich
diese hinsichtlich ihrer Kapazität deutlich von der Kapazität
der Testmaterialansammlung 15 unterscheiden.
Schließlich wird die Test-Dielektrizitätskonstante εTest von
der Auswertungsschaltung 23 bestimmt und über die Anzeige
einheit 24 als digitaler Wert ausgegeben. Zur Bestimmung der
Test-Dielektrizitätskonstanten εTest wird dabei gemäß Fig. 4
vorgegangen, wonach durch die durch Cref,1 und εref,1 bzw. durch
Cref,2 und εref,2 bestimmten Punkte eine Gerade gelegt wird und
der zu CTest gehörende Wert εTest mit Hilfe des Strahlensatzes
ausgerechnet wird. Diese Vorgehensweise ist auch als soge
nanntes lineares Interpolationsverfahren bekannt.
Aus der Test-Dielektrizitätskonstanten εTest kann unmittelbar
die Test-Dielektrizitätszahl der Testmaterialansammlung 15
bestimmt werden, die einen Rückschluß auf das zugrunde liegende
Material und dessen Eigenschaften zuläßt.
Mit den in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellten Ausführungs
beispielen können Messungen auch durchgeführt werden, wenn
entweder nur der erste Referenzraum 8 oder nur der zweite
Referenzraum 9 bei der Berechnung der Test-
Dielektrizitätskonstanten εTest der Testmaterialansammlung 15
herangezogen werden. In diesem Fall genügt dann ein einfacher
Dreisatz, um ausgehend von der Referenz-
Dielektrizitätskonstanten εref,1, der gemessenen Kapazität
Cref,1 und der gemessenen Kapazität CTest die Test-
Dielektrizitätskonstante εTest zu bestimmen.
1
Halbleitersensor
2
Halbleitersubstrat
3
Oberfläche
4
Anschlußleitungsbündel
5
Einfassungswand
6
erste Abgrenzungswand
7
zweite Abgrenzungswand
8
erster Referenzraum
9
zweiter Referenzraum
10
Testraum
11
Deckenwandung
12
erster Referenzbereich
13
zweiter Referenzbereich
14
Testbereich
15
Testmaterialansammlung
16
Umrißlinie
20
Meßvorrichtung
21
Erfassungsschaltung
22
Eingabetastatur
23
Auswertungsschaltung
24
Anzeigeeinheit
Claims (13)
1. Meßvorrichtung (20) zur Messung der Test-
Dielektrizitätskonstanten einer Testmaterialansammlung
(15), die die folgenden Merkmalen aufweist:
- - einen Halbleitersensor (1) mit einer kapazitiv empfindlichen Oberfläche (3), wobei die kapazitiv empfindliche Oberfläche (3) wenigstens einen ersten Referenzbereich (12) und einen Testbereich (14) aufweist,
- - eine Erfassungsschaltung (21), die so ausgebildet ist, daß ein erster Referenzwert Cref,1 für die Kapazität einer auf den ersten Referenzbereich (12) aufgebrachten ersten Referenzmaterialansammlung sowie ein Testwert CTest für die Kapazität der auf den Testbereich (14) aufgebrachten Testmaterialansammlung (15) ermittelbar ist,
- - eine Auswertungsschaltung, die so ausgebildet ist, daß eine dem ersten Referenzwert Cref,1 entsprechende erste Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,1 abspeicherbar ist und daß aus der ersten Referenz-Dielektrizitäts konstanten εref,1, aus dem ersten Referenzwert Cref,1 und aus dem Testwert CTest die Test-Dielektrizitätskon stante εTest berechenbar und ausgebbar ist.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die kapazitiv empfindliche Oberfläche (14) einen zweiten Referenzbereich (13) aufweist,
wobei die Erfassungsschaltung so ausgebildet ist, daß ein zweiter Referenzwert Cref,2 für die Kapazität einer auf den zweiten Referenzbereich (13) aufgebrachten zweiten Referenzmaterialansammlung ermittelbar ist,
und wobei die Auswertungsschaltung (23) so ausgebildet ist, daß eine dem zweiten Referenzwert Cref,2 zugeordnete zweite Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,2 abspeicherbar ist und
daß aus der ersten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,1, aus der zweiten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,2, aus dem ersten Referenzwert Cref,1, aus dem zweiten Referenzwert Cref,2 sowie aus dem Testwert CTest die Test- Dielektrizitätskonstante εTest berechenbar und ausgebbar ist.
die kapazitiv empfindliche Oberfläche (14) einen zweiten Referenzbereich (13) aufweist,
wobei die Erfassungsschaltung so ausgebildet ist, daß ein zweiter Referenzwert Cref,2 für die Kapazität einer auf den zweiten Referenzbereich (13) aufgebrachten zweiten Referenzmaterialansammlung ermittelbar ist,
und wobei die Auswertungsschaltung (23) so ausgebildet ist, daß eine dem zweiten Referenzwert Cref,2 zugeordnete zweite Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,2 abspeicherbar ist und
daß aus der ersten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,1, aus der zweiten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,2, aus dem ersten Referenzwert Cref,1, aus dem zweiten Referenzwert Cref,2 sowie aus dem Testwert CTest die Test- Dielektrizitätskonstante εTest berechenbar und ausgebbar ist.
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Halbleitersensor (1) so ausgebildet ist, daß die
kapazitiv empfindliche Oberfläche (3) eine Vielzahl von
einzeln abtastbaren kapazitiv empfindlichen
Oberflächenbereichen aufweist.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kapazitäten der auf den ersten Referenzbereich (12)
aufgebrachten ersten Referenzmaterialansammlung, der auf
den zweiten Referenzbereich (13) aufgebrachten zweiten
Referenzmaterialansammlung und/oder der auf den Testbe
reich (14) aufgebrachten Testmaterialansammlung (15)
selektiv an denjenigen Stellen der kapazitiv
empfindlichen Oberfläche (3) ermittelbar sind, die von
der ersten Referenzmaterialansammlung, von der zweiten
Referenzmaterialansammlung und/oder von der
Testmaterialansammlung (15) bedeckt sind.
5. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Halbleitersensor (1) auf der kapazitiv empfindlichen
Oberfläche (3) jeweils im Bereich um den ersten Referenz
bereich (12), um den zweiten Referenzbereich (13)
und/oder um den Testbereich (14) herum Gefäßwandungen (5,
6, 7) aufweist.
6. Meßvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich um den ersten Referenzbereich (12) und/oder um
den zweiten Referenzbereich (13) herum jeweils ein
verschließbares Gefäß (8, 9) ausgebildet ist.
7. Meßvorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich um den Testbereich (14) herum ein offenes
Gefäß (10) ausgebildet ist.
8. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertungsschaltung (23) so ausgebildet ist, daß aus
der Test-Dielektrizitätskonstante εTest eine Test-Dielek
trizitätszahl εr,Test berechenbar und ausgebbar ist.
9. Verfahren zum Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten
εTest einer Testmaterialansammlung (15), insbesondere einer
Flüssigkeit, das die folgenden Schritte aufweist:
- - Vorsehen einer Meßvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
- - Aufbringen einer ersten Referenzmaterialansammlung auf den ersten Referenzbereich (12) und Abspeichern einer ersten Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,1 der ersten Referenzmaterialansammlung in der Auswertungsschaltung (23),
- - Aufbringen der Testmaterialansammlung (15) auf den Testbereich (14),
10. Verfahren zum Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten
εTest einer Testmaterialansammlung (15), insbesondere einer
Flüssigkeit, das die folgenden Schritte aufweist:
und wobei die Auswertungsschaltung (23) dazu veranlaßt wird, die folgenden Schritte auszuführen:
- - Vorsehen der Meßvorrichtung nach einem der Anspruche 2 bis 8,
- - Aufbringen einer ersten Referenzmaterialansammlung auf den ersten Referenzbereich (12) und Abspeichern einer ersten Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,1 der ersten Referenzmaterialansammlung in der Auswertungs schaltung (23),
- - Aufbringen einer zweiten Referenzmaterialansammlung auf den zweiten Referenzbereich (13) und Abspeichern einer zweiten Referenz-Dielektrizitätskonstante εref,2 der zweiten Referenzmaterialansammlung in der Auswertungsschaltung (23),
- - Aufbringen einer Testmaterialansammlung (15) auf den Testbereich (14),
und wobei die Auswertungsschaltung (23) dazu veranlaßt wird, die folgenden Schritte auszuführen:
- - Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten εTest aus der ersten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,1, aus der zweiten Referenz-Dielektrizitätskonstanten εref,2, aus dem ersten Referenzwert Cref,1, aus dem zweiten Referenzwert Cref,2 und aus dem Testwert CTest, und zwar insbesondere mittels eines linearen Interpolationsverfahrens.
11. Verfahren zum Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten
εTest einer Testmaterialansammlung nach Anspruch 9 oder
Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Referenzmaterialansammlung und/oder die zweite
Referenzmaterialansammlung als Flüssigkeit gewählt wird.
12. Verfahren zum Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten
ε einer Testmaterialansammlung nach einem der Ansprüche 9
bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Referenzmaterialansammlung und/oder die zweite
Referenzmaterialansammlung als Gas gewählt wird.
13. Verfahren zum Bestimmen der Test-Dielektrizitätskonstanten
ε einer Testmaterialansammlung nach einem der Ansprüche 9
bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertungsschaltung (23) dazu veranlaßt wird, aus
der Test-Dielektrizitätskonstanten εTest eine Test-Dielek
trizitätszahl εr,Test zu berechnen und auszugeben.
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DE1999137745 DE19937745C1 (de) | 1999-08-10 | 1999-08-10 | Meßvorrichtung und Verfahren zur Messung der Dielektrizitätskonstanten einer Materialansammlung |
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DE1999137745 DE19937745C1 (de) | 1999-08-10 | 1999-08-10 | Meßvorrichtung und Verfahren zur Messung der Dielektrizitätskonstanten einer Materialansammlung |
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