VERFAHREN ZUR MESSUNG DES FÜLLSTANDES EINES FLUIDS IN EINEM BEÄLTER UND ENTSPRECHENDER FÜLLSTANDSSENSOR MIT WENIGSTENS EINEM KAPAZITIVEN SENSORELEMENT
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des Füllstandes eines Fluids, insbesondere einer Flüssigkeit, in einem Behälter und einen entsprechenden, zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Füllstandssensor.
In unterschiedlichsten Bereichen der Technik ist es wichtig, den Füllstand von Fluiden, beispielsweise von Flüssigkeiten oder pastösen Materialien, zu messen und, etwa in elektronischer Form, weiterzuverarbeiten oder anzuzeigen. Beispielhaft seien die Messung des Flüssigkeitsfüllstandes in Treibstoff-, Kühlwasser-, Öl- oder Bremsflüssigkeitsbehältern von Kraftfahrzeugen, in Unterflurtanks von Tankstellen oder in unterschiedlichsten Vorratsbehältern und Reaktoren in der chemischen Industrie oder der Lebensmittelindustrie genannt. Füllstandssensoren können auf verschiedensten physikalischen Messprinzipien beruhen. So sind hydrostatische oder pneumatische Sensoren bekannt, welche die Höhe eines Flüssigkeitsspiegels mit Hilfe des hydrostatischen Drucks einer über dem Sensor anstehenden Flüssigkeitssäule messen. Es sind ferner Radarsensoren oder optische Sensoren bekannt, welche die Höhe eines Flüssigkeitsspiegels über die Laufzeit kurzer Radaroder Lichtimpulse bestimmen, die an der Flüssigkeitsoberfläche reflektiert werden. Andere optische Sensoren zur Füllstandsmessung arbeiten nach dem Prinzip einer Lichtschranke. Einen besonders weiten Einsatzbereich haben mechanische Füllstandssensoren gefunden, da sie einfach aufgebaut und dementsprechend kostengünstig herstellbar sind. Bei mechanischen Füllstandssensoren wird die Lage eines Schwimmers, der in die interessierende Flüssigkeit eintaucht, gemessen und über einen Widerstandskolben in ein elektrisches Signal umgewandelt. Für die Übertragung des Füllstandes vom Schwimmer auf den Widerstandskolben werden meist Hebelsensoren oder Tauchrohre eingesetzt.
Hydrostatische Sensoren, Radarsensoren oder optische Sensoren sind aufwändig und teuer und daher für Anwendungsbereiche, die sich einem hohen Kostendruck
ausgesetzt sehen, wie dies beispielsweise in der Kfz-Industrie der Fall ist, nicht geeignet. Die kostengünstigen mechanischen Sensoren besitzen wiederum den Nachteil, dass die beweglichen mechanischen Komponenten verschleißanfällig sind und bei übermäßiger mechanischer Belastung beschädigt werden können. Nachteilig an mechanischen Füllstandssensoren ist außerdem, dass sie nicht eingesetzt werden können, wenn beispielsweise in einen Behälter für brennbare Flüssigkeiten Füllkörper zur Verhinderung von Bränden oder Explosionen eingebaut werden sollen. Derartige Füllkörper können beispielsweise aus einem von der Anmelderin unter der Produktbezeichnung „eXess" entwickelten und in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 699 474 beschriebenen flächenartigen Formteil bestehen.
Es sind auch Füllstandssensoren bekannt, die mit kapazitiven Sensorelementen arbeiten. Bei derartigen kapazitiven Messverfahren wird die Kapazität eines aus Messelektroden gebildeten Kondensators als Maß für den Füllstand verwendet. Dabei nutzt man aus, dass sich die Kapazität des Kondensators bei einer Änderung des zwischen den Messelektroden befindlichen Dielektrikums ebenfalls ändert. So ergibt sich die Kapazität Cx eines Kondensators, der auf einer Teilstrecke der Länge lm seiner Längsausdehnung in eine Flüssigkeit mit der relativen Dielektrizitätskonstante εr eintaucht und auf der restlichen Teilstrecke lg Luft als Dielektrikum (εr von Luft » 1 ) besitzt als
Cx = k ε0 (lg + lm εr),
wobei k eine Elektrodenkonstante, in die - z.B. im Fall eines Plattenkondensators - im wesentlichen die Breite und der Abstand der Kondensatorplatten eingehen, und ε0 die absolute Dielektrizitätskonstante sind.
Üblicherweise weisen kapazitive Füllstandssensoren wenigstens ein kapazitives Sensorelement auf, das aus einer Anregungselektrode und einer Sensorelektrode besteht. An die Anregungselektrode wird ein sinus- oder rechteckförmiges
Spannungssignal gelegt. Als Empfänger fungiert ein Strom-Spannungsverstärker, beispielsweise ein Transimpedanzverstärker. Kapazitätsänderungen in dem
kapazitiven Sensorelement eines Füllstandssensors werden häufig auch in einer Oszillatorschaltung durch Messung der von der Kapazität des Sensorelements abhängigen Schwingungsfrequenz ermittelt werden.
Problematisch für die Messgenauigkeit der bekannten kapazitiven
Füllstandssensoren sind insbesondere parasitäre Kapazitäten, wie sie an den Leitungen zu den Elektroden auftreten oder auch Streukapazitäten, wie sie bei Verwendung von mehreren kapazitiven Sensorelementen, beispielsweise durch benachbarte elektronische Bauelemente entstehen. Daher sind herkömmliche Füllstandssensoren meist mit zusätzlichen Schirmelektroden versehen und weisen aufwändige in Analogtechnik ausgeführte Kompensations- und Auswerteschaltungen auf. Aus diesen Gründen sind kapazitive Füllstandssensoren beispielsweise im Automobilbereich preislich noch nicht mit den weit verbreiteten mechanischen Sensoren konkurrenzfähig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Füllstandsmessung und einen entsprechenden, kostengünstigen Füllstandssensor bereitzustellen, dessen Auslegung leicht an die speziellen Erfordernisse unterschiedlichster Anwendungsbereiche angepasst werden kann.
Gelöst wird dieses Problem durch das Verfahren zur Messung des Füllstandes eines Fluids in einem Behälter gemäß vorliegendem Anspruch 1 und den Füllstandssensor gemäß vorliegendem Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Messung des Füllstandes eines Fluids in einem Behälter, wobei man wenigstens ein kapazitives Sensorelement, das eine Messelektrode und eine Gegenelektrode umfasst, periodisch mit einer konstanten Spannung auflädt und wieder entlädt und man dabei den mittleren Ladestrom misst. Aus dem gemessenen mittleren Ladestrom lässt sich der Füllstand des Fluids in dem Behälter bestimmen. Dabei macht man sich zu
Nutze, dass beim pulsförmigem Anlegen einer Gleichspannung Ug an einen entladenen Kondensator der Kapazität Cx zunächst ein hoher Ladestrom fließt, der dann exponentiell gegen Null abnimmt. Für den mittleren Ladestrom lM, den man beispielsweise über eine Tiefpassschaltung in der Zuleitung zu der Messelektrode durch Messung des Spannungsabfalls an einem geeigneten Messwiderstand abgreifen kann, gilt nämlich die Beziehung:
lM = Cx Ug N,
wobei N die Zahl der Ladezyklen pro Zeiteinheit ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Füllstandssensor mit einer Gleichspannungsquelle, wenigstens einem kapazitiven Sensorelement, das eine Messelektrode und eine Gegenelektrode aufweist, einem Schalter, der periodisch zwischen einer ersten Stellung zum Aufladen der Messelektrode und einer zweiten Stellung zum Entladen der Messelektrode schaltbar ist und Mitteln zur Messung des zwischen der Gleichstromquelle und der Messelektrode fließenden mittleren Ladestroms.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung weisen zahlreiche Vorteile auf. So ist das kapazitive Sensorelement des erfindungsgemäßen Füllstandssensors besonders einfach aufgebaut. Anstelle einer Anregungselektrode und einer Sensorelektrode weist das kapazitive Sensorelement lediglich eine Messelektrode auf, die mit einer einfachen, vorteilhaft auf Masse liegenden Gegenelektrode zusammenwirkt. Von und zu dem kapazitiven Sensorelement werden lediglich digitale Signale zum Schalten des Sensorelements übertragen. Die eigentliche Messgröße in der Zuleitung zu der Messelektrode ist der niederfrequente Ladestrom, dessen Mittelwert ausgewertet wird. Es sind daher keine aufwändigen Schirmelektroden oder komplexe Auswerteschaltungen zur Kompensation von parasitären Kapazitäten notwendig. Der erfindungsgemäße Füllstandssensor lässt sich überwiegend mit digitalen Komponenten realisieren, so dass die bisher bei kapazitiven Messverfahren übliche und relativ teure Analogelektronik vermieden
werden kann. Der erfindungsgemäße Füllstandssensor ist darüber hinaus einfach herstellbar. Es kann nämlich auf kostengünstige Prozesse aus der Elektronikindustrie, beispielsweise der Herstellung von Leiterplatten, der Bestückung und dem Austesten der Schaltungen zurückgegriffen werden.
Vorteilhaft lädt und entlädt man den kapazitiven Sensor über einen elektronischen Schalter.
Besonders vorteilhaft wird der elektronische Schalter mit einer definierten Frequenz geschaltet, so dass gemäß obiger Gleichung der mittlere Ladestrom lM direkt proportional zu der gesuchten Kapazität C des Sensorelementes ist.
Der elektronische Schalter kann diskret beispielsweise mit FET-Transistoren realisiert werden oder als Analogschalter ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist der elektronische Schalter jedoch als Logikgatter, beispielsweise als taktbares
Logikgatter, ausgebildet, wobei man das Logikgatter besonders bevorzugt in CMOS- Technologie ausführt, da der Ruhestrom eines solchen CMOS-Gatters gering und verglichen mit dem zu messenden mittleren Ladestrom vernachlässigbar ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden mehrere kapazitive Sensorelemente verwendet, wobei insbesondere mehrere sequentiell ansteuerbare kapazitive Sensorelemente vorgesehen sind. Der erfindungsgemäße Füllstandssensor ist demnach segmentierbar, wobei die Messstrecke aus einem Segment bestehen oder aus zahlreichen Segmenten zusammengesetzt sein kann. Es ist dabei möglich, Messstrecken von mehreren
Metern aus einzelnen Segmenten zusammenzusetzen, ohne dass die bei bekannten Füllstandssensoren notwendigen aufwändigen Schirmmaßnahmen erforderlich wären. Durch die Verwendung von mehreren kapazitiven Sensorelementen lässt sich die Messgenauigkeit des erfindungsgemäßen Füllstandssensors auch einfach skalieren. Eine gegebene Messstrecke kann zur Erhöhung der Genauigkeit in einzelne kurze Segmente unterteilt werden. Die Genauigkeit erhöht sich demnach proportional zu der Anzahl der Segmente. Es ist außerdem möglich, beispielsweise
die Messelektrode als längliches Elektrodenelement auszuführen. Je nach Winkel des Elektrodenelements zur Oberfläche des zu messenden Fluids lässt sich die Messgenauigkeit dann ebenfalls beeinflussen. Segmentierte Füllstandssensoren eignen sich ganz besonders, wenn Füllstände von mehrphasigen Flüssigkeiten überwacht werden müssen. Ein segmentierter Füllstandssensor ermöglicht auch eine besonders einfache Kalibrierung beim Übergang der Flüssigkeitsoberfläche oder -grenzfläche von einem Segment zum folgenden Segment.
Werden mehrere Sensorelemente verwendet, so ist bevorzugt jedem Sensorelement ein Schalter zugeordnet, wobei die Schalter besonders vorteilhaft über jeweils einen Ausgang eines Schieberegisters individuell freischaltbar sind. Die Schalter können auch über eine gemeinsame Taktleitung sequentiell schaltbar sein.
Bei der Verwendung mehrerer Sensorelemente ist außerdem bevorzugt, dass die Sensorelemente eine gemeinsame, auf Masse liegende Gegenelektrode aufweisen, so dass sich der Herstellungsaufwand weiter verringert.
Der erfindungsgemäße Füllstandssensor lässt sich nicht nur auf einem starren Träger, beispielsweise einer Platine realisieren, sondern besonders vorteilhaft ist der Sensor, beispielsweise als gedruckte Schaltung, auf einem flexiblen oder semiflexiblen Träger ausgebildet. So kann z.B. eine Folie als Trägermaterial verwendet werden. Damit kann der Flüssigkeitssensor auch einfach auf gekrümmte Flächen montiert werden, wie sie häufig beispielsweise bei Tankbehältern vorkommen. Bei der Herstellung können die Leiterstrukturen beispielsweise auf Endlosfolie gedruckt und die elektronischen Bauelemente beispielsweise mittels
Klebetechnik aufgebracht werden. Die Folien können anschließend auf die benötigte Länge geschnitten und konfektioniert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sensorelektroden gegenüber dem Fluid, dessen Füllstand gemessen werden soll, elektrisch isoliert. Als elektrische Isolation kann beispielsweise eine dünne, beispielsweise 10 - 50 μm dicke Schicht aus Kunststoff oder Lötlack aufgetragen werden. Die elektrische Isolierung dient
dabei als Korrosionsschutz für die Sensorelektroden. In elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten wird außerdem eine elektrolytische Zersetzung der Elektroden verhindert.
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf in den beigefügten Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung des dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Füllstandssensor zugrundeliegende
Messprinzip;
Figur 2 eine schematische Darstellung der Abhängigkeit einer
Kondensatorkapazität vom Füllstand eines Fluids; F Fiigguurr 3 3aa eine Schaltskizze, welche die Auslegung des Schalters der Figur 1 als elektronisches Logikgatter zeigt;
Figur 3b eine Variante der Schaltskizze der Figur 3a;
Figur 4a ein schematisches Gesamtschaltbild eines aus vier kapazitiven
Sensorelementen bestehenden Füllstandssensors; F Fiigguurr 4 4bb eine Variante des Gesamtschaltbildes der Figur 4a; und
Figur 5 eine Aufsicht auf einen streifenförmigen Füllstandssensor mit vier kapazitiven Sensorelementen.
In Figur 1 ist eine Prinzipskizze der Schaltung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Füllstandssensors 10 dargestellt. Der Füllstandssensor 10 weist eine Gleichspannungsquelle 11 auf, deren Ausgangsspannung Ug, die typischerweise zwischen 3 und 15 Volt liegt, über einen Schalter 12 an eine Messelektrode 13 eines kapazitiven Sensorelementes 14 angelegt werden kann. Das Sensorelement 14 weist ferner eine einfache, auf Massepotential liegende Gegenelektrode 15 auf. Der Schalter 12 besitzt zwei Positionen, wobei in der in Figur 1 dargestellten Position das kapazitive Sensorelement 14 aufgeladen wird. In der zweiten (nicht dargestellten) Position liegt die Messelektrode 13 ebenfalls auf Masse
16 und wird folglich entladen. Symbolisch ist in dem Einschub 17 angedeutet, dass der Schalter 12 periodisch zwischen den beiden Positionen hin- und hergeschaltet wird, so dass die Gleichspannung Ug in Form von Rechteckimpulsen an der Messelektrode 13 anliegt. Über eine Strommesseinrichtung 18 wird in der Zuleitung 19, die von der Spannungsquelle 11 zu der Messelektrode 13 führt, der mittlere Ladestrom lm gemessen. Der mittlere Ladestrom lm ist, wie einleitend bereits dargestellt wurde, bei konstanter Spannung ügund vorgegebener Anzahl Λ/ der Ladezyklen pro Zeiteinheit direkt zur Kapazität Cxdes kapazitiven Sensorelementes 14 proportional. Die Abhängigkeit der Kapazität vom Füllstand wird im Folgenden erläutert.
In Figur 2 ist schematisch eine Situation dargestellt, bei der das kapazitive Sensorelement 14 teilweise in eine Flüssigkeit 20 mit einer relativen Dielektrizitätskonstante εr > 1 eingetaucht ist. Zwischen der Messelektrode 13 und der Gegenelektrode 15 befindet sich also auf einer Teilstrecke lm der
Kondensatorlänge ein flüssiges Dielektrikum 20 mit εr > 1, während sich auf der restlichen Teilstrecke lg ein gasförmiges Dielektrikum 21 (Luft) mit einer relativen Dielektrizitätskonstante εr ∞ 1 zwischen den Elektrodenplatten 13, 15 befindet. Die Gesamtkapazität Cx des kapazitiven Sensorelements 14 ergibt sich demnach als Parallelschaltung der beiden resultierenden Teilkapazitäten wie folgt:
Cx = k ε0(lg + lm εr).
Kennt man die Gesamtmessstrecke / kann man durch Bestimmung der Kondensatorkapazität Cx und über die Relation lg = l - lm den Füllstand aus der Bestimmung von /m ermitteln. Die Kapazität wiederum lässt sich aus dem mittleren Ladestrom bestimmen. Abhängig von der Kapazität Cx fließt nämlich in einer von der Frequenz (Anzahl N der Ladezyklen pro Zeiteinheit) vorgegebenen Zeit mehr oder weniger Ladung auf die Elektroden. Dieser Ladungstransport entspricht einem Ladestrom, dessen Mittelwert proportional zur Kapazität ist. Der Ladestrom selbst besitzt für jeden Spannungspuls eine exponentiell abfallende Charakteristik. Daher wird man vorteilhaft in dem Strommessgerät 18 (Figur 1 ) beispielsweise über einen
Tiefpass erster Ordnung eine Glättung des Stromverlaufs vornehmen, wie im Folgenden unter Bezugnahme auf die in Figur 3a dargestellten Schaltung noch detaillierter erläutert wird.
Figur 3a zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des Schalters 12, der im dargestellten Beispiel als CMOS-Logikgatter 22 ausgebildet ist. Figur 3a zeigt dabei ein NAND-Gatter, wobei es für das Ladeprinzip des Kondensators gleichgültig ist, welcher Logiktyp (AND, OR, NAND, NOR, usw.) verwendet wird. Das CMOS- Gatter 22 ist aus p-Kanal-MOSFETs 23 und n-Kanal-MOSFETs 24 aufgebaut. Die beiden Eingänge 25, 26 des Gatters werden von einem (nicht dargestellten) Mikroprozessor mit einer Frequenz CLK1 von 300 kHz beziehungsweise einer Frequenz CLK2 von 100 Hz angesteuert. Entsprechend der Wahrheitstabelle des NAND-Gatters findet man, dass dann, wenn der Eingang 26 gleich „0" (d.h. LOW) ist, das am Anschluss 27 anliegende Gleichspannungssignal mit der am Anschluss 25 anliegenden Taktfrequenz CLK1 an dem zu dem kapazitiven Sensor 14 führenden Ausgang 28 erscheint. In den Intervallen, in welchen der Ausgang 28 mit dem durch den Eingang 25 vorgegebenen Takt auf „0" (LOW) liegt, ziehen die n-Kanal- MOSFETs den Ausgang 28 gegen die am Anschluss 29 liegende Masse 16 und das kapazitive Sensorelement 14 wird entladen. Der beim Aufladen des Sensorelements 14 fließende Ladestrom kann als über einem Messwiderstand 30 erzeugter
Spannungsabfall abgegriffen und mittels eines (nicht dargestellten) Analog/Digital- Wandlers für die weitere Datenverarbeitung digitalisiert werden. Zur Glättung des Ladestroms während eines am Sensorelement 14 anliegenden Rechteckspannungsimpulses, weist der Strommesser 18 vorteilhaft auch einen geeignet dimensionierten Kondensator 31 auf, so dass ein Tiefpass 1. Ordnung gebildet wird und am Widerstand 30 im wesentlichen die niederfrequente Stromkomponente detektiert wird.
Figur 3b zeigt eine Variante des Schalters 12, wobei der Schalter über jeweils einen Ausgang Qa (bzw. Qb, Qc, oder Qd) eines in Figur 3b nicht dargestellten Schieberegisters freischaltbar ist.
Figur 4a zeigt nun eine Schaltung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Füllstandssensors. Bauelemente, die den im Zusammenhang mit der Ausführungsform der Figuren 1 bis 3 beschriebenen Bauelementen entsprechen oder eine vergleichbare Funktion erfüllen, werden dabei mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Der Füllstandssensor 10 der Figur 4a weist eine
Messstrecke auf, die durch vier parallel geschaltete kapazitive Sensorelemente 14a
- 14d gebildet wird. Jedem Sensorelement 14a - 14d ist ein als CMOS-Logikgatter ausgebildeter Schalter 12a - 12d zugeordnet, der wiederum über einen (nicht dargestellten) Mikroprozessor getaktet wird. Bei der in Figur 4a gezeigten Ausführungsform wurde eine Schaltung verwirklicht, bei der lediglich eine einzige Steuerleitung 32 zur sequentiellen Ansteuerung der kapazitiven Sensorelemente 14a
- 14d benötigt wird. Dazu wird vor jeden Eingang des Logikgatters 12a - 12d ein D-
Flip-Flop 33a - 33d geschaltet, dessen Q -Ausgang 34a - 34d das Eingangssignal sowohl für das als NAND-Gatter ausgebildete Logikgatter 12a - 12d als auch für den D-Eingang des nächsten D-Flip-Flops bildet. Im dargestellten Beispiel werden die „Clock-Eingänge" der Flip-Flops 33a - 33d von der Steuerleitung 32 mit einer Frequenz CLK2 von 100 Hz angesteuert. Wird an den Eingang des ersten Flip-Flops 33a ein Signal angelegt, so wird it der ersten signifikanten Flanke des 100 Hz-Taktes der Q -Ausgang „0" (LOW) und das erste NAND-Gatter 12a für den über die Leitung 35 zugeleiteten Messtakt CLK1 der hier wieder eine Frequenz von 300 kHz besitzt, transparent. Gleichzeitig liegt am zweiten Flip-Flop 33b ein HIGH-Signal an. Bei der nächsten signifikanten Flanke übernimmt das zweite Flip-Flop 33b das LOW-Signal des ersten Flip-Flops 33a während gleichzeitig am Eingang des ersten Flip-Flops 33a wieder ein HIGH-Signal anliegt und dieses Flip-Flop und das NAND-Gatter 12a mit einem HIGH-Signal am Ausgang wieder sperrt. Auf diese Art und Weise kann das LOW-Signal durch beliebig viele Flip-Flops weitergereicht werden, so dass mit einer Steuerleitung beliebig viele kapazitive Sensorelemente 14 angesteuert werden können.
Der in Figur 4a dargestellte Füllstandssensor 10 wird außerdem über einen dritte, vorteilhaft ebenfalls durch einen Mikroprozessor über eine Leitung 36 bereitgestellten Takt CLK3 gesteuert. Das dritte Taktsignal stellt das Startsignal für
die erste Elektrode dar und ist abhängig von der Gesamtzahl der kapazitiven Messelemente. Wenn der Messtakt beim letzten Flip-Flop (34d in Figur 4a) angekommen ist, muss für die erste signifikante Flanke am ersten Flip-Flop (34a) wieder ein neues Signal anliegen. Somit ergibt sich die dritte Taktfrequenz CLK3 im Wesentlichen aus der zweiten Taktfrequenz dividiert durch die Anzahl der kapazitiven Sensorelemente, was im dargestellten Beispiel zu einer dritten Taktfrequenz von 25 Hz führt.
Neben den drei Taktleitungen 32, 35 und 36 werden unabhängig von der Anzahl der kapazitiven Sensorelemente 14 lediglich noch die zur Spannungsquelle 11 führende Leitung 19 und eine Rückleitung 37 zur Erdung der Gegenelektroden der kapazitiven Sensorelemente 14a - 14d benötigt.
Die Wahl der drei Taktfrequenzen CLK CLK2 und CLK3 ist insbesondere abhängig von den zu messenden Kapazitätsbereichen, der Anzahl der kapazitiven Sensorelemente und anderen Randbedingungen wie der gewünschten Messgenauigkeit. Abhängig von der Elektrodengeometrie und der relativen Dielektrizitätskonstante des zu untersuchenden Fluids kann beispielsweise die Messfrequenzen CLK in einem weiten Bereich, beispielsweise zwischen einigen kHz bis zu einigen MHz gewählt werden. Der optimale Wert der zweiten
Taktfrequenz CLK2 zum Weiterschalten des Impulses von einem Flip-Flop zum nächsten ist abhängig vom Einschwingvorgang des Ladestroms am Messwiderstand 30 und kann beispielsweise zwischen einigen Hz und einigen kHz liegen.
Figur 4b zeigt eine Variante der Schaltung der Figur 4a, bei der die Schalter 12a, 12b, 12c und 12d individuell über die Ausgänge eines Schieberegisters 50 freigeschaltet werden.
In Figur 5 ist schließlich eine Aufsicht auf einen streifenförmigen erfindungsgemäßen Füllstandssensor 10 dargestellt, der entsprechend der Schaltskizze der Figur 4a vier kapazitive Sensorelemente 14a - 14d aufweist. Jedes Sensorelement weist eine längliche Messelektrode 13a - 13d auf, die jeweils durch nichtleitende Bereiche 38a
- 38d von einer gemeinsamen Gegenelektrode 15 getrennt sind. Die Elektroden sind auf einen Träger, beispielsweise eine flexible Folie 39 aufgedruckt und mittels Durchkontaktierungen 40a - 40d mit (nicht dargestellten) Leitungen auf der Rückseite des Trägers verbunden. Auf der Rückseite des Trägers sind ferner die entsprechenden (in der Darstellung der Figur 5 ebenfalls nicht erkennbaren) Bauelemente, die jedem kapazitiven Sensorelement 14a - 14d zugeordnet sind, also insbesondere die CMOS-Logikgatter und die entsprechenden Flip-Flops, aufgeklebt. Im oberen Bereich des Füllstandssensors sind Anschlusspins 41 für die Verbindung mit einem Mikroprozessor angeordnet.