DE19937146A1 - Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen - Google Patents
Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei TurbomaschinenInfo
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- F01D5/22—Blade-to-blade connections, e.g. for damping vibrations
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Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen. Bei dieser Vorrichtung ist mindestens ein Permanentmagnet in einer ersten Schaufel angeordnet. Die erste Schaufel ist neben mindestens einer zweiten Schaufel angeordnet. Weiterhin sind die erste und die zweite Schaufel jeweils an ihrem Schaufelblatt mit einem Flügel versehen. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der mindestens eine Permanentmagnet an einem ersten Flügelende des Flügels der ersten Schaufel derart angeordnet, das mindestens eine Stirnseite dieses Permanentmagneten einem Flügelende der zweiten Schaufel in einem Abstand gegenüberliegt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann jede Schaufelschwingung individuell und reibungslos gedämpft werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Strömungstech
nik. Sie betrifft eine magnetische Vorrichtung zur Dämpfung
von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen gemäss dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Bei Turbomaschinen sind die rotierenden Schaufeln für ein be
stimmtes Feld der Betriebsbedingungen resonanzfrei ausgelegt.
Durch variierende Betriebsbedingungen, z. B. Volumenstromände
rungen des strömenden Arbeitsmittels oder Gegendruckbetrieb
im Grenzbereich, werden die Schaufeln stochastisch zu Schwin
gungen angeregt. Im Fall von Schwingungsresonanz führen diese
mechanischen Beanspruchungen zum Versagen der Schaufeln.
Zur Dämpfung dieser Schwingungen sind verschiedene Einrich
tungen entwickelt worden, die die Schaufeln aneinander kop
peln und damit schwingungsdämpfend wirken. Bekannte Konzepte
sind beispielsweise Dämpferdrähte, Dämpferbolzen, Schaufel
deckplatten, sowie angeschmiedete Nocken mit Stiften. Darüber
hinaus sind beispielsweise aus der EP 0 214 393 Schaufeln be
kannt, die zur Dämpfung von Schwingungen Magneteinsätze tra
gen. Diese Magneteinsätze stossen durch ein Übermass gegen
über dem Abstand zweier Schaufeln und/oder durch Vortorsion
der Schaufeln im Schaufelverbund auf dem Rotor kraftschlüssig
aufeinander. Ziel dieser bekannten Vorrichtung ist die Ver
steifung des Schaufelverbundes gegen auftretende Schwingungen
verschiedener Erregungsordnung. Sobald die während des Be
triebes auftretenden Schwingungskräfte die vorgegebene Ma
gnetkraft übersteigen, löst sich die durch Magnetkraft zusam
mengehaltene Verbindung ziemlich schlagartig auf. Diese Un
terbrechung in der Versteifung wirkt sich schwingungsunter
drückend aus, was zu einer allmählichen Beruhigung des Sy
stems führt.
Die Ausführung und Bearbeitung dieser bekannten Schaufeln mit
aneinanderstossenden Magneteinsätzen zum Dämpfen von Schwin
gungen sowie die Schaufelmontage ist hinsichtlich der gefor
derten Massgenauigkeit aufwendig und kostenintensiv. Zudem
müssen entsprechende Spreizwerkzeuge für die Montage auf ei
nem Schaufelrad eingesetzt werden. Darüber hinaus sind die
aneinanderstossenden Magneteinsätze an ihren Berührungsflä
chen reibschlüssig verbunden, was für ein typisches Magnetma
terial mit vergleichsweise geringer Härte zu entsprechendem
Abrieb führen kann. Die Magneteinsätze bedürfen somit einer
periodischen Wartung. Desweiteren ist die Auslegung der
Schaufeln hinsichtlich der auftretenden Schwingungsbelastung
schon alleine deswegen aufwendig, weil die Schaufeln einer
seits als schwingfähiges Schaufelsystem innerhalb des form
schlüssigen Schaufelrades auszulegen sind und andererseits
jede Schaufel - für den Fall des Abhebens von den benachbar
ten Schaufeln - als schwingfähige Einzeleinheit ausgelegt
werden muss.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, eine magneti
sche Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei
Turbomaschinen zu schaffen, mit der jede Schaufelschwingung
individuell und reibungslos gedämpft wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine magnetische
Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere dadurch,
dass mindestens ein Permanentmagnet in einem Flügel einer er
sten Schaufel angeordnet ist, wobei dieser mindestens eine
Permanentmagnet derart an einem ersten Flügelende dieses Flü
gels der ersten Schaufel angeordnet ist, dass mindestens eine
Stirnseite dieses Permanentmagneten einem zweiten Flügelende
einer benachbarten zweiten Schaufel in einem Abstand gegen
übersteht.
Die erfindungsgemässe magnetische Vorrichtung ermöglicht eine
hervorragende individuelle Schwingungsdämpfung. Darüber hin
aus erlaubt diese Vorrichtung aufgrund des Abstandes zwischen
benachbarten Schaufeln zum einen eine einfache Montage bezie
hungsweise im Bedarfsfall Demontage und eine einfache Ausle
gung hinsichtlich ihrer Schwingungsmodi. Da jede Schaufel oh
ne Berührungskontakt zu Nachbarschaufeln in einem Schaufelrad
installiert ist, sind für die eventuell auftretenden Schwin
gungsfrequenzen lediglich die schaufeleigenen Schwingungsmodi
bei der Schaufelauslegung zu berücksichtigen. Bekannte Schau
feln, die im Ruhezustand mittels Vortorsion oder geeigneter
Geometrie Reibschluss mit benachbarten Schaufeln aufweisen,
müssen zum einen hinsichtlich der für den Schaufelverbund
massgeblichen Schwingungsmodi ausgelegt sein und darüber hin
aus für einen möglichen freischwingenden Zustand ausgelegt
werden.
Von besonderem Vorteil ist, dass die erfindungsgemässe Vor
richtung ein passives Dämpfungssystem darstellt. Unter einem
passiven Dämpfungssystem wird im folgenden ein System ver
standen, dessen dämpfende Wirkung erst dann in Aktion tritt,
wenn Schaufelschwingungen tatsächlich auftreten. Im schwin
gungsfreien Zustand der Schaufeln, nimmt ein Permanentmagnet
gemäss der Erfindung keinen Einfluss auf die ihn tragende
Schaufel. Erst wenn eine Schaufel schwingt, ist der magneti
sche Fluss, den der Permanentmagnet in einer benachbarten
Schaufel erzeugt, veränderlich. Dieser zeitlich veränderliche
magnetische Fluss induziert in der benachbarten Schaufel Wir
belströme, die zur Produktion von Joule'scher Wärme führen.
Somit sorgt dieser veränderliche magnetische Fluss für eine
Energiedissipation, die unmittelbar eine Dämpfung der Schau
felschwingungen bewirkt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, den Permanentmagneten in einer Sackbohrung des Flügels
derart anzuordnen, das die einer benachbarten Schaufel gegen
überliegende Stirnseite des Permanentmagnetes vorzugsweise
fluchtend mit der Flügelstirnseite zusammenfällt. Dabei wird
der Permanentmagnet vorteilhafterweise an einem Zapfen - in
welchem der Permanentmagnet ausläuft - mittels einem Halte
ring in dem Sackloch des Flügels gehalten. Der Haltering
selbst ist gegen Verschieben gesichert, in dem er in einer
Ringnut in der Sackbohrung befestigt ist.
Die ganzheitliche Einbettung des Permanentmagneten samt Befe
stigungsmittel in der Sackbohrung hat den Vorteil, dass der
Permanentmagnet die strömungstechnischen Eigenschaften der
Schaufel nicht beeinträchtigt und dennoch eine hervorragende
dämpfende Wirkung im Fall auftretender Schwingungen erfolgt.
Zudem ist der Permanentmagnet in der Sackbohrung geschützt
vor dem unmittelbaren Einfluss des Strömungsmediums in der
Turbomaschine.
Von besonderem Vorteil ist die Einlagerung des Permanentma
gneten in einer austenitischen Stahlhülse bzw. Stahlbuchse.
Durch diese Stahlhülse ist der magnetische Fluss gezielt für
eine optimale Nutzung desselben fokussierbar auf einen Flügel
einer benachbarten Schaufel.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung sieht vor, das Flügelende einer Nachbarschaufel, das der
Stirnseite eines Permanentmagneten unmittelbar benachbart
ist, mit einer elektrisch leitfähigen (metallischen) Be
schichtung zu versehen, um die Wirbelstromgenerierung in die
ser Beschichtung zu begünstigen. In der Beschichtung ist so
mit eine höhere elektrische Stromdichte erzielbar, was eine
grössere Energiedissipation bewirkt und somit die Schwin
gungsdämpfung verbessert.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt
die Beschichtung eine Dicke von weniger als 1 mm.
Somit ist gewährleistet, dass sich die magnetischen Flussli
nien von einem benachbarten Permanentmagneten durch diese
vergleichsweise dünne Beschichtung weitestgehend ungehindert
schliessen können.
Für die Erzielung von guten strömungstechnischen Eigenschaf
ten ist die Beschichtung in einer Ausnehmung eines Flügels
derart angeordnet, dass sie fluchtend mit der Flügelstirnsei
te dieses Flügels abschliesst.
Um eine möglichst optimale Ausnutzung des magnetischen Flus
ses zu erhalten, ist vorgesehen den Abstand zwischen einem
Permanentmagnet und einer benachbarten Beschichtung zwischen
2 und 20 mm gross zu machen, vorzugsweise aber zwischen 5 und
10 mm.
Dabei wird angestrebt, den Abstand so klein wie möglich zu
machen, wobei zu beachten ist, dass zu verhindern ist, dass
sich benachbarte Schaufeln beim Schwingen berühren. Somit
hängt der minimal möglich Abstand von der Schwingungsamplitu
de und dem Schwingungsmodus ab.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
aus der nachstehenden detaillierten Beschreibung eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels der Erfindung offensichtlich.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Laufschaufel eines nicht dargestellten Turbinen
rades schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer einzelnen
Laufschaufel mit einem Flügel;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch den Flügel der Lauf
schaufel entlang der Linie A-A gemäss Fig. 1 mit ei
ner magnetischen Vorrichtung zur Dämpfung von
Schaufelschwingungen gemäss der Erfindung.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentli
chen Elemente gezeigt. Es wird beispielsweise darauf verzich
tet, einen Schaufelfuss darzustellen oder eine Montageansicht
der Schaufel in einem Turbinenrad.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Teilansicht eine
Schaufel 1 einer nicht weiter dargestellten Turbomaschine,
wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit auch auf die Darstel
lung von benachbarten Schaufeln verzichtet wurde. Im Bereich
einer Schaufelspitze 1c ist ein Schaufelblatt 1d der Schaufel
1 mit einem Flügel 2 versehen. Konventionelle Schaufeln stüt
zen sich gegenseitig zu benachbarten Schaufeln an dieser Art
Flügel ab, und bilden somit einen versteiften Schaufelverbund
mit den bereits diskutierten Nachteilen einer aufwendigen
Montage und der geänderten Schwingungsmodi. Die hier darge
stellte Schaufel 1 nach der Erfindung hat hingegen einen Flü
gel 2, der an seinen Flügelenden 2a und 2b keinen Berührungs
kontakt zu benachbarten Schaufeln aufweist, wodurch diese
Schaufel 1 frei schwingen kann und deshalb lediglich hin
sichtlich ihrer eigenen Schwingungsmodi auszulegen ist.
An einem Flügelende 2a ist der Flügel 2 mit einem Permanent
magneten 4 versehen, der mit seiner Stirnseite 4a nicht über
das Flügelende 2a hinausragt und dessen maximale Länge ledig
lich durch die Abmessung der Schaufel in Magnetrichtung be
grenzt ist. Der Permanentmagnet 4 ist geschützt in eine Boh
rung des Flügels 2 eingebettet und tritt somit nicht in di
rekten Kontakt mit dem Strömungsmedium der Turbomaschine.
Diese Anordnung ist in doppeltem Sinn vorteilhaft: Zum einen
ist der Permanentmagnet 4 geschützt vor Einflüssen des Strö
mungsmediums und zum anderen beinflusst der Permanentmagnet
das Strömungsverhalten dieses Strömungsmediums nicht. Vor
zugsweise besteht dieser Permanentmagnet 4 aus Cobalt Samari
um (CoSm) bzw. Eisen-Neodym-Bor (FeNdB) (permanentmagneti
sches Material). Dabei ist Eisen-Neodym-Bor doppelt so stark
wie CoSm, aber nicht bis zu einer zu hohen Temperatur ein
setzbar (TDampfturbine ~ 100 bis 150°C; CoSm → 350°C (max. er
laubte Tempperatur beim Einsatz); FeNdB → 150°C (max. Anwen
dungstemperatur)).
Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Flügel 2 ei
ner Schaufel 1a. Beiderseits dieses Flügels 2 sind in einem
Abstand Flügel benachbarter Schaufeln 1 und 1b angeordnet, so
dass sich die Flügelenden 2a und 2b einander gegenüberstehen.
Die Flügel 2 aller Schaufeln 1, 1a und 1b sind identisch aus
geführt; darum wird lediglich der Aufbau des Flügels 2 der
Schaufel 1a näher betrachtet. An einem Flügelende 2a weist
der Flügel 2 eine Sackbohrung 3 auf, in die der Permanentma
gnet 4 eingesetzt ist. Die magnetische Ausrichtung ist dabei
derart gewählt, dass der Nordpol N des Magneten - zum Boh
rungsgrund der Sackbohrung 3 ausgerichtet ist. Selbstver
ständlich liegt es im Bereich fachmännischen Handelns, den
Permanentmagnet 4 auch dem Südpol S des Permanentmagneten zum
Bohrungsgrund hin auszurichten.
Zum Flügelende 2a schliesst der Permanentmagnet 4 mit einem
Zapfen 11 ab. Diesen Zapfen 11 umgibt ein Haltering 6, der in
einer Ringnut 7 in der Sackbohrung 3 gehalten ist. Der Halte
ring 6 sichert den Permanentmagneten 4 gegen Herausfallen aus
der Sackbohrung 3. Dem Permanentmagneten 4 gegenüberliegend
ist der Flügel 2 der benachbarten Schaufel 1b mit einer elek
trisch gut leitfähigen, vorzugsweise aus Kupfer oder Alumini
um bestehenden Beschichtung 8 versehen. Damit diese Beschich
tung 8 keinen Einfluss auf die Strömungseigenschaften des
Strömungsmediums nimmt und selbst auch nicht direkt diesem
Strömungsmedium ausgesetzt ist, ist vorzugsweise vorgesehen,
die Beschichtung 8 in eine Ausnehmung 9 des Flügelendes 2b
einzusetzen. Die von dem Permanentmagneten 4 erzeugten magne
tischen Flusslinien 10 schliessen sich ausgehend vom Nordpol
N des Permanentmagneten 4 über den Flügel 2 der Schaufel 1a,
den Flügel 2 der Schaufel 1b, durch den Luftspalt zwischen
den benachbarten Flügeln bis hin zum Südpol S des Permanent
magneten 4. Die in Fig. 2 gezeigten magnetisch Flusslinien
sind wegen einer besseren Übersichtlichkeit stark reduziert
und vereinfacht dargestellt. Selbstverständlich umgibt der
magnetische Fluss den gesamten Permanentmagneten 4 rotations
symmetrisch zu seiner Längsachse.
Solange die Flügel 2 und damit die Schaufeln 1, 1a, 1b
schwingungsfrei sind, ist der magnetische Fluss 10 in den
Flügeln 2 konstant. Treten hingegen Schwingungen auf und be
wegen sich die Flügel 2 benachbarter Schaufeln gegeneinander,
so ändert sich der magnetische Fluss 10 zeitlich in dem Flü
gelende 2b, welches die Beschichtung 8 trägt, ebenso wie in
dem Permanentmagneten. Aufgrund dieses sich zeitlich ändern
den magnetischen Flusses 10 werden in Abhängigkeit von der
Schwingungsfrequenz und Schwingungsamplitude Wirbelströme
insbesondere in dieser elektrisch leitfähigen Beschichtung 8
induziert. Diese Wirbelströme führen unmittelbar zur Erzeu
gung von Joule'scher Wärme und damit zu einer für die Schau
feln schwingungsdämpfenden Energiedissipation. Die erfin
dungsgemässe Vorrichtung stellt somit ein passives Dämpfungs
system dar. Unter einem passiven Dämpfungssystem wird ein Sy
stem verstanden, dessen dämpfende Wirkung erst dann in Aktion
tritt, wenn Schaufelschwingungen tatsächlich auftreten. Im
schwingungsfreien Zustand der Schaufeln, nimmt der Permanent
magnet 4 gemäss der Erfindung keinen Einfluss auf die ihn
tragende Schaufel. Erst wenn eine Schaufel schwingt, ist der
magnetische Fluss, den der Permanentmagnet 4 in einer benach
barten Schaufel erzeugt, veränderlich und führt dann zu Wir
belströmen mit entsprechender Energiedissipation.
Dieses passive Dämpfungssystem ermöglicht eine hervorragende
individuelle Schwingungsdämpfung für jede einzelne Schaufel
und für jede Schwingung. Darüber hinaus erlaubt diese Vor
richtung aufgrund des Abstandes zwischen benachbarten Schau
feln zum einen eine einfache Montage beziehungsweise im Be
darfsfall Demontage und eine einfache Auslegung hinsichtlich
der Schwingungsmodi der Schaufeln 1, 1a, 1b selbst.
Um die magnetischen Streuverluste zu minimieren und den dis
sipativ wirksamen magnetischen Fluss so maximal wie eben mög
lich zu nutzen, ist der Permanentmagnet 4 von einer austeni
tischen Stahlhülse oder Stahlbuchse 5 umgeben. Diese Stahl
hülse 5 fokussiert den magnetischen Fluss 10 und ermöglicht
somit eine optimale Nutzung desselben. Die Beschichtung 8 ist
dünn, um ein möglichst gutes und tiefes Eindringen des magne
tischen Flusses 10 in das Flügelende 2b der Nachbarschaufel
zu gewährleisten. Bedingt durch die Skin-Eindringtiefe ergibt
sich für die Dicke der Beschichtung eine Obergrenze von 1 cm.
Ein unterer Wert wird lediglich durch das Erfordernis be
grenzt, dass der magnetische Teil der Schaufel nicht zu weite
vom Permanentmagneten 4 in der angrenzenden Schaufel entfernt
ist. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Dicke der
Beschichtung 8 im Bereich zwischen etwa 6,5 mm und 1 mm ge
wählt.
Der minimale Abstand des Permanentmagneten 4 zur angrenzenden
Schaufel ist nur durch die Forderung begrenzt, dass keine ge
genseitige Reibung auftritt.
Für eine möglichst optimale Ausnutzung des magnetischen Flus
ses ist es im bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, den
Abstand zwischen einem Permanentmagnet 4 und einer benachbar
ten Beschichtung 8 so klein wie ohne nachteilige Auswirkungen
möglich, zu wählen, vorteilhafterweise zwischen 2 und 20 mm
gross zu machen, vorzugsweise aber zwischen 5 und 10 mm, wo
bei der minimale Abstand auch durch Schwingungsamplitude und
Schwingungsmode bestimmt ist.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte
und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
Insbesondere kann bei kurzen Schaufeln anstelle des Flügels 2
auch ein Deckband verwendet werden. Ansonsten wäre die Aus
führung dieser Vorrichtung identisch.
Weiterhin ist es erfindungsgemäss beispielsweise ebenfalls
denkbar, nicht nur Laufschaufeln der gezeigten Art mit einem
dämpfenden Permanentmagnet 4 zu versehen, sondern ebenfalls
Statorschaufeln. Darüber hinaus könnten auch mehrere Perma
nentmagnete 4 in einer oder mehreren Sackbohrungen eines Flü
gels 2 zum Einsatz gelangen, um eine höhere Flussdichte zu
erzielen und die Dämpfungswirkung bei auftretenden Schwingun
gen zu verstärken. Denkbar im Sinne der Erfindung ist eben
falls eine Doppel- oder Mehrfachflügelanordnung übereinander
und/oder nebeneinander in einem Schaufelblatt, wobei dann je
der Flügel für sich mit einem Permanentmagneten 4 ausgestat
tet werden könnte.
Denkbar ist der Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Dämpfung von Schaufelschwingungen in jeder Art von Turbo
maschinen wie beispielsweise Dampfturbinen, Gasturbinen oder
Triebwerken. Begrenzend ist hierbei jedoch die Temperatur und
die Tatsache, dass zur Verstärkung des Effektes ein ferroma
gnetisches Material im Magnetfluss sein sollte, was bei Gas
turbinenschaufeln zur Zeit nicht der Fall ist. Bevorzugt wird
die erfindungsgemässe Vorrichtung daher derzeit in Nieder
druck-Dampfturbinen Verwendung finden.
1
,
1
a,
1
b Schaufel
1
c Schaufelspitze
1
d Schaufelblatt
2
Flügel
2
a, b Flügelende
3
Sackbohrung
4
Permanentmagnet
4
a Stirnseite von
4
5
austenitische Stahlhülse
6
Haltering
7
Ringnut
8
leitfähige Beschichtung
9
Ausnehmung
10
magnetische Flusslinien
11
Zapfen an
4
Claims (12)
1. Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufel
schwingungen bei Turbomaschinen, wobei mindestens ein
Permanentmagnet (4) in einer ersten Schaufel (1a) ange
ordnet ist, die erste Schaufel (1a) neben mindestens
einer zweiten Schaufel (1b) angeordnet ist, und wobei
die erste und die zweite Schaufel (1a, 1b) jeweils an
ihrem einen Schaufelblatt (1d) mit einem Flügel (2)
versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Permanentmagnet (4) an einem ersten
Flügelende (2a) des Flügels (2) der ersten Schaufel
(1a) derart angeordnet ist, dass mindestens eine Stirn
seite (4a) dieses Permanentmagneten (4) einem zweiten
Flügelende (2b) der zweiten Schaufel (1b) in einem Ab
stand gegenüberliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
der mindestens eine Permanentmagnet (4) in einer Sack
bohrung (3) des Flügels (2) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass
der Permanentmagnet (4) vollständig in der Sackbohrung
(3) angeordnet ist, wobei die mindestens eine Stirnsei
te (4a) fluchtend zu einer Flügelstirnseite des ersten
Flügelendes (2b) der ersten Schaufel (1b) ausgerichtet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Permanentmagnet (4) mittels eines Halterings (6) in
dem Flügel (2) befestigt ist, wobei der Haltering (6)
in einer Ringnut (7) des Flügels (2) gehalten ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass
um den mindestens einen Permanentmagneten (4) eine
austenitische Stahlhülse (5) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass
an dem zweiten Flügelende (2b) der zweiten Schaufel
(1b), welches der mindestens einen Stirnseite (4a) des
Permanentmagneten (4) gegenüberliegt, eine elektrisch
leitfähige Beschichtung (8) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Beschichtung (8) eine Kupfer- oder Aluminiumbe
schichtung ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass
die Beschichtung (8) derart angeordnet ist, dass sie
fluchtend mit einer Flügelstirnseite des zweiten Flüge
lendes (2b) abschliesst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Beschichtung (8) in einer Ausnehmung (9) der zwei
ten Schaufel (1b) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass
der Abstand zwischen dem Permanentmagenten (4) und der
unmittelbar benachbarten Beschichtung (8) abhängig vom
Schwingungsmodus und der Schwingungsamplitude bestimmt
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass
der Abstand zwischen dem Permanentmagneten (4) und der
unmittelbar benachbarten Beschichtung (8) zwischen 2 mm
und 20 mm gross ist, vorzugsweise zwischen 5 mm und 10 mm
gross ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass
für kurze Schaufeln anstelle des Flügels (2) ein Deck
band vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999137146 DE19937146A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999137146 DE19937146A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19937146A1 true DE19937146A1 (de) | 2001-02-08 |
Family
ID=7917439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999137146 Withdrawn DE19937146A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Magnetische Vorrichtung zur Dämpfung von Schaufelschwingungen bei Turbomaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19937146A1 (de) |
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- 1999-08-06 DE DE1999137146 patent/DE19937146A1/de not_active Withdrawn
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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