DE19936545A1 - Neue pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung von wasserlöslichen Wirkstoffen - Google Patents
Neue pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung von wasserlöslichen WirkstoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung, bestehend aus mindestens einem wasserlöslichen Wirkstoff, Neutralöl und gegebenenfalls mindestens einem Lösungsvermittler, wobei auf die Zugabe von Konservierungs- und Treibmitteln verzichtet werden kann und die Zusammensetzung im wesentlichen wasserfrei ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung,
bestehend aus mindestens einem wasserlöslichen Wirkstoff, Neutralöl und gegebenenfalls
mindestens einen Lösungsvermittler, wobei auf die Zugabe von Konservierungs- und
Treibmitteln verzichtet werden kann.
Die bisher zur nasalen Anwendung von Wirkstoffen verwendeten pharmazeutischen
Zusammensetzungen benötigen häufig Treibmittel, um eine entsprechende Applikation zu
gewährleisten. Übliche Treibmittel sind Vertreter aus der Gruppe der Fluor-Chlor-
Kohlenwasserstoffe, oder Fluor-Kohlenwasserstoffe. Die Verwendung von diesen
Treibmitteln ist in der heutigen Zeit aus Gründen des Umweltschutzes zu vermeiden, da sie
die Ozonschicht zerstören. Zudem ist aus wirtschaftlicher Sicht die Verwendung von
Treibmitteln ein zusätzlicher Kostenfaktor.
Die auf dem Markt erhältlichen Pump- und Ventilsprays, welche keine Treibmittel zur
Applikation benötigen, sowie Nasentropfen beinhalten Wirkstoffe in wäßriger Lösung. Das
Problem dieser wäßrigen Lösungen ist, daß eine sterile Herstellung kostenintensiv und
schwierig ist. Eine Kontamination nach dem Öffnen kann kaum verhindert werden, ohne daß
ein Konservierungsmittel zugesetzt wird. Mit Konservierungsmitteln ist häufig ein hohes
Allergiepotential verbunden, so daß Allergiker oft diese Arzneimittel nicht verwenden
können. Zudem sind alle gebräuchlichen und zugelassenen Konservierungsmittel zytotoxisch
und beeinträchtigen die Ziliarfunktion und damit die Clearance. Der Zusatz von
Konservierungsmitteln hat außerdem zur Folge, daß Konservierungsbelastungstests mit der
pharmazeutischen Zusammensetzung durchgeführt werden müssen, um eine ausreichende
Konservierung zu gewährleisten. Diese Tests sind langwierig, aufwendig und kostenintensiv.
Wäßrige Lösungen sind zudem hinsichtlich ihrer Stabilität relativ problematisch.
Die starke pH-Wert-Abhängigkeit der nasalen Resorption von Wirkstoffen aus wäßrigen
Lösungen stellt ein weiteres Problem dar. Das optimale Milieu für die Zilien der
Nasenschleimhaut liegt bei einem pH-Wert zwischen 7 und 9. Allerdings erfolgt eine
maximale Resorption bei einem pH-Wert < 6. Ein pH-Wert von 4 führt zur Zerstörung der
Zilien. Auch weisen viele Wirkstoffe eine Säurelabilität auf, so daß bei dem pH-Wert für eine
optimale Resorption ein Großteil des Wirkstoffes einer Veränderung der chemischen Struktur
unterliegt. Dieser chemisch veränderte Wirkstoff weist keine pharmakologische Wirksamkeit
auf, so daß die Bioverfügbarkeit und die therapeutische Wirksamkeit stark reduziert wird.
Eine nasale Anwendung von säurelabilen Wirkstoffen ist somit bisher nur schwer möglich.
Eine weitere Möglichkeit zur nasalen Applikation von Wirkstoffen besteht darin, den
Wirkstoff in Liposomen einzuschließen und diese Liposomenformulierung mittels
Pumpsprays und dergleichen oder mit Hilfe von Treibmitteln in die Nase zu applizieren. Eine
Liposomenformulierung stellt eine Öl/Wasser- oder Wasser/Öl-Emulsion dar. Die Herstellung
dieser Liposomenformulierungen ist aufwendig. Die Stabilität ist sehr gering, da der
eingeschlossene Wirkstoff sich im Laufe der Zeit aus diesen Liposomen herauslöst, so daß die
tatsächlich applizierte Wirkstoffmenge sinkt. Die Sterilität kann genauso wie bei wäßrigen
Lösungen kaum über einen längeren Zeitraum ohne Zusatz von Konservierungsmitteln
aufrecht erhalten werden, da in den Liposomen ein nicht unerheblicher Anteil an Wasser
eingeschlossen ist. Durch diesen Wassereinschluß besteht eine große Kontaminationsgefahr
durch Bakterien, Pilze und Viren. Die Aufnahme über die Nasenschleimhaut ist zudem
erschwert, da der Wirkstoff erst aus den Liposomenvesikeln freigesetzt werden muß, um
durch die Schleimhaut zu gelangen. Aufgrund des natürlichen Clearance-Apparates der
Nasenhaupthöhle wird ein auf die Nasenschleimhaut applizierter Wirkstoff innerhalb von 10
bis 20 Minuten rachenwärts transportiert, von wo aus dieser Wirkstoff dann entweder
expektoriert oder geschluckt wird. Eine ausreichende Resorption ist also bei der
Liposomenformulierung nicht immer gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen
Anwendung von wasserlöslichen Wirkstoffen in Form einer Dispersion oder Lösung
bereitzustellen, wobei auf die Verwendung von Treibmitteln und Konservierungsmitteln
verzichtet werden kann und die Zusammensetzung im wesentlichen wasserfrei ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine pharmazeutische Zusammensetzung gelöst,
welche mindestens einen wasserlöslichen Wirkstoff, Neutralöl und gegebenenfalls einen
Lösungsvermittler enthält.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann ohne Zusatz von
Treibmitteln mittels Vorrichtungen, die eine genau definierte Dosierung erzeugen können, auf
die Nasenschleimhaut appliziert werden. Die bevorzugten Vorrichtungen umfassen
gebräuchliche Pump- und Ventilsprays sowie Nasentropfen.
Die Zusammensetzung weist eine gute Resorption auf, da sie gut auf der Nasenschleimhaut
haftet, zudem durch das Neutralöl eine Zellspreizung erfolgt und der Wirkstoff somit sehr
leicht aus der Zusammensetzung von der Nasenschleimhaut resorbiert wird. Das Problem des
pH-Wertes in wäßrigen Lösungen bezüglich einer optimalen Resorption ergibt sich bei der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung nicht. Ohne die Zilien zu zerstören, ihre Funktion
einzuschränken oder eine Veränderung der chemischen Struktur des Wirkstoffes zu
verursachen kann eine maximale Resorption erreicht werden.
Die Zusammensetzung ist bei Vorliegen einer Lösung gut filtrierbar, so daß durch eine
Sterilfiltration (0,2 µm Porengröße) ohne großen Aufwand eine sterile Lösung hergestellt
werden kann. Bei Vorliegen einer Dispersion kann die Sterilität ohne Probleme erreicht
werden, indem zuerst das Neutralöl steril filtriert wird und anschließend die Dispersion im
geschlossenen Kreislauf angesetzt wird.
Die Stabilität ist sehr hoch, da selbst bei einer späteren Kontamination eine Vermehrung und
ein Überleben von humanpathogenen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren in
dem Neutralöl nicht möglich ist. Aufgrund dieser Tatsache ist kein Zusatz eines
Konservierungsmittels nötig. Die Schädigung der Nasenschleimhaut und eine
Beeinträchtigung der Ziliarfunktion durch Konservierungsmittel kann somit vor allem bei
einer Langzeitbehandlung verhindert und auf aufwendige, langwierige
Konservierungsbelastungstests verzichtet werden.
Zudem ist die Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf der
Nasenschleimhaut sehr gut, so daß Reizungen der Schleimhaut, hervorgerufen durch den
Wirkstoff und/oder die Hilfsstoffe, minimiert und somit die Patientencompliance erhöht
werden kann.
Die Herstellung ist einfach und kostengünstig, da keine weiteren Zusätze nötig sind und das
Neutralöl als Träger billig ist.
Als im wesentlichen wasserfrei wird hier ein Wassergehalt in der Zusammensetzung
verstanden, der durch Hydratwasser, Kristallwasser und/oder Restfeuchtigkeit des Neutralöls,
der Wirkstoffe und/oder der Hilfsstoffe herrühren kann.
Unter dem Begriff Neutralöl werden mittelkettige Triglyceride verstanden. Diese können
durch eine Veresterung von mittelkettige Fettsäuren wie z. B. Capron-, Caprin-, Capryl-,
Laurin-, Myristin-, Linol- und Bernsteinsäure, insbesondere Caprin-, Capryl-, Linol- und
Bernsteinsäure mit Glycerin und/oder Propylenglykol erhalten werden (Miglyol 810, 812,
818, 840).
Die Viskosität der verwendeten Neutralöle beträgt 1-40 mPa s, insbesondere 5-20 mPa s,
bevorzugt wird eine Viskosität von 8-15 mPa s.
Das bevorzugt verwendete erfindungsgemäße Neutralöl ist Miglyol 840.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann wasserlösliche Corticoide,
5-HT1-Antagonisten, Sympatholytika/Sympathomimetika, Anticholinergika,
Entwöhnungsmittel, Analgetika, Calcium-Antagonisten, Antiemetika, Hypophysen-
/Hypothalamushormone, Opiat-Antagonisten, Gerinnungshemmer, Antiparkinsonmittel,
ACE-Hemmer, Insulin, Polihexanid, Allicin, Sildenafilcitrat, Lidocain-HCl, Oxytocin
und/oder Coenzym Q10 als mögliche Wirkstoffkomponenten enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Corticoide z. B. Beclomethason, Budesonidpropionat, Flunisolidacetat, Triamcinolon,
Fluticason, Betamethason-17-valerat, Glycinsäure, Fluocortolon und/oder deren Derivate als
Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der 5-HT1-
Antagonisten z. B. Sumatriptanhydrogensucciriat, Rizatriptanbenzoat und/oder deren Derivate
als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Sympatholytika/Sympathomimetika z. B. Acebutolol-Hydrochlorid, Adimolol-Hydrochlorid,
Adrenalinhydrogentartrat, Amosulalol-Hydrochlorid, Arotinolol-Monohydrochlorid,
Betaxolol-Hydrochlorid, Bevantolol-Hydrochlorid, Bisoprololfumarat,
Bopindololhydrogenmalonat, Broxaterolmaleat, Bucindolol-Hydrochlorid, Bucumolol-
Hydrochlorid, Bufuralol-Hydrochlorid, Bunitrolol-Hydrochlorid, Bupranolol-Hydrochlorid,
Butofilolol-Hydrochlorid, Carazolol-Hydrochlorid, Carbuterol-Hydrochlorid, Carteolol-
Hydrochlorid, Carvedilol-Hydrochlorid, Celiprolol-Hydrochlorid, Cetamolol-Hydrochlorid,
Cicloprolol-Hydrochlorid, Clenbuterol-Hydrochlorid, Cloranolol-Hydrochlorid, Crateolol-
Hydrochlorid, Celiprolol-Hydrochlorid, Dopamin, Dobutamin-Hydrochlorid, Etilefrin-
Hydrochlorid, Epanolol-Hydrochlorid, Esatenolol-Hydrochlorid, Esmolol-Hydrochlorid,
Ephedrin, Fenetyllin-Hydrochlorid, Fenoterol-Hydrobromid, Formoterolfumarat,
Isoprenalinsulfat, Labetalol-Hydrochlorid, Landiolol-Hydrochlorid, Levobetaxolol-
Hydrochlorid, Levobunolol-Hydrochlorid, Levosalbutamol-Hydrochlorid, Mepindolol-
Hydrochlorid, Metipranolol-Hydrochlorid, Metoprololtartrat, Morazon-Hydrochlorid,
Nadolol-Hydrochlorid, Nebivolol-Hydrochlorid, Nipradilol-Hydrochlorid, Norfenefrin-
Hydrochlorid, Noradrenalin-Hydrochlorid, Noradrenalinhydrogentartrat,
Oxprenololhydrochlorid, Penbutolol-Hydrochlorid, Picumeterol-Hydrochlorid, Pimolol-
Hydrochlorid, Pindolol-Hydrochlorid, Pirbuteroldihydrochlorid, Phenmetrazin-Hydrochlorid
Phenylephrin-Hydrochlorid, Phentolamin-Hydrochlorid, Phenoxybenzamin-Hydrochlorid,
Prazosin-Hydrochlorid, Procaterol-Hydrochlorid, Propranolol-Hydrochlorid, Reproterol-
Hydrochlorid, Salbutamolsulfat, Salmeterolxinafoat, Sotalol-Hydrochlorid, Terbutalinsulfat,
Tertatolol-Hydrochlorid, Timololhydrogenmaleat, Toliprolol-Hydrochlorid, Urapidil-
Hydrochlorid, und/oder deren Derivate als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Anticholinergika z. B. Ipratropiumbromid, Oxitropiumbromid, Atropinmethylbromid,
Atropinmethylnitrat, Atropinsulfat, Atropinvalerianat, Scopolaminhydrobromid,
Scopolaminhydrochlorid, Scopolaminhydroiodid und/oder deren Derivate als
Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Entwöhnungsmittel z. B. Nicotin, Disulfiram und/oder deren Derivate, insbesondere Nicotin
als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Analgetika z. B. Codein, Codeinhydrochlorid, Codeinphosphat, Tilidin, Tilidinmesylat,
Tilidinhydrochlorid, Metamizol-Natrium, Dextropropoxyphenhydrochlorid, Diclofenac-
Natrium, Aceclofenac-Natrium, Amfenac-Natrium, Bromfenac-Natrium, Clidanac-Natrium,
Etodolac-Natrium, Felbinac-Natrium, Fentiazac-Natrium, Lonazolac-Natrium, Mofezolac-
Natrium, Oxindanac-Natrium, Tifurac-Natrium, Indomethacin-Natrium, Acemetacin-Natrium,
Piroxicam, Ampiroxicam, Meloxicam-Cyclodextrin, Isoxicam, Lornoxicam, Tenoxicam,
Buprenorphinhydrochlorid, Morphinacetat, Hydromorphonhydrochlorid,
Oxycodonhydrochlorid, Piritramidhydrogentartrat, Levomethadonhydrochlorid,
Fentanyldihydrogencitrat und/oder deren Derivate als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der Calcium-
Antagonisten z. B. Diltiazemhydrochlorid, Clentiazemhydrochlorid und/oder deren Derivate
als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Antiemetika z. B. Alizapridhydrochlorid, Batanopridhydrochlorid, Clebopridhydrochlorid,
Dazopridhydrochlorid, Metoclopramidhydrochlorid, Pancopridhydrochlorid und/oder deren
Derivate als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Hypophysen-/Hypothalamushormone z. B. Tetracosactidacetat, Choringonadotrophin,
Follitropin, Menotropin, Somatropin, Desmopressinacetat, Nafarelinacetat, Leuprorelinacetat,
Buserelinacetat, Deslorelinacetat, Goserelinacetat, Triptorelinacetat und/oder deren Derivate
als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der Opiat-
Antagonisten z. B. Naloxon, Naltrexon und/oder deren Derivate, insbesondere Naloxon als
Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Gerinnungshemmer z. B. Heparin-Natrium, Certoparin, Dalteparin, Danaparoid, Enoxaparin,
Nadroparin, Reviparin, Tinzaparin, Heparinoide und/oder deren Derivate als
Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der
Antiparkinsonmittel die wasserlöslichen Salze von z. B. Aptiganel, Budipin, Cabergolin,
Droxidopa, Etacapon, Idazoxan, Lazabemid, Milacemid, Mofegilin, Pergolid
(Pergolidmesylat, Pergolidhydrochlorid), Pramipexol, Quineloran, Rasagelin, Remacemid,
Ropinorol, Selegilin (Slegilinhydrochlorid), Talipexol, Tolcapon und/oder deren Derivate als
Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann aus der Gruppe der ACE-
Hemmer z. B. Alacepril, Benazepril, Captopril, Ceronapril, Cilazapril, Denapril, Enalapril,
Enalaprilmaleat, Fosinopril, Imidapril, Lisinopril, Moexipril, Moveltipril, Perindopril,
Quinapril, Ramipril, Ramiprilat, Rentiapril, Spirapril, Temocapril, Trandolapril, Utibapril,
Zofenopril und/oder deren Derivate als Wirkstoffkomponente enthalten.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann einen Wirkstoffgehalt von
0.01-15 Gew.-%, insbesondere 0.08-5 Gew.-%, bevorzugt 0.1, 0.2, 0.5 und 1 Gew.-% aufweisen.
Die Prozentangaben beziehen sich auf die Gesamtmenge der pharmazeutischen
Zusammensetzung.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann gegebenenfalls noch
Antioxidantien wie z. B. α-Tocopherol, α-Tocopherolester, Ascorbinsäure, Ascorbinsäureester
(-myristat, -palmitat und -stearat), β-Carotin, Cystein, Acetylcystein, Folsäure (Vitamin-B2-
Gruppe), Phytinsäure, cis- und/oder trans-Urocansäure, Karnosin (N-β-Alanin-L-Histidin),
Histidin, Flavone, Flavonoide, Lycopin, Tyrosin, Gluthation, Gluthationester, α-Liponsäure,
Ubichinon, Nordihydroguaiaretsäure (NDGA), Gallussäureester (Ethyl-, Propyl-, Octyl-,
Dodecylgallat), Phosphorsäurederivate (Monophosphate, Polyphosphate), Butylhydroxytoluol
(BHT), Butylhydroxyanisol (BHA), Tetraoxydimethylbiphenyl (TDBP), Polyalkohole,
Citronensäure, Weinsäure, Edetinsäure (EDTA als Di-Na- oder Di-Na-Ca-Salz),
Coniferylbenzoat und/oder deren Derivate enthalten, die die Aufnahme durch die
Nasenschleimhaut fördern und/oder das Neutralöl zusätzlich stabilisieren.
Der Gehalt der gegebenenfalls zugefügten Antioxidantien kann 0,001-1 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmenge der pharmazeutischen Zusammensetzung, betragen.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann gegebenenfalls noch
Lösungsvermittler wie z. B. Lysophosphatidylcholin, Lysophosphatidylglycerol,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylinosit(ol)e, Spingophospholipide,
Natriumdodecylsulfat, Natriumcetylstearylsulfat, Natriumdioctylsulfosuccinat,
Cetylstearylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Cholesterol, Sorbitanmonooleat,
Sorbitanmonopalmitat, Sorbitanmonostearat, Sorbitantrioleat, Sorbitantristearat,
Sorbitanmonolaurat, Polysorbat 20, Polysorbat 60, Polysorbat 80, Polysorbat 40, Macrogol-
1500-glyceroltriricinnoleat, Macrogol-Glycerolhydroxystearat, Macrogol-1000-
Glycerolmonolaurat, Macrogol-1000.Glycerolmonolaurat, Macrogol-1000-
Glycerolmonooleat, Macrogolstearat, Polyoxyl40stearat, Polyoxyl50stearat,
Polyoxyl23laurylether, Polyoxyl20cetostearylether, Polyoxyl10olylether,
Glycerolmonostearat und/oder Poloxamer enthalten.
Diese Lösungsvermittler können eine Lösung des wasserlöslichen Wirkstoffes in dem
Neutralöl unterstützen bzw. ermöglichen und u. a. eine evtl. auftretende
Adsorptionsverbindung des Wirkstoffes mit der Wandung des Behälters (Ablagerung)
verhindern.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann gegebenenfalls noch
Resorptionsverstärker wie z. B. Dimethyl-β-Cyclodextrin, Permethyl-β-Cyclodextrin,
Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin, randomisiertes methyliertes β-Cyclodextrin, Carboxymethyl
β-Cyclodextrin, Maltosyl-β-Cycodextrin, γ-Cyclodextrin, Natriumtaurofusidat,
Natriumglykocholat, Laureth-9 und/oder α-Lecithin enthalten.
Die Erfindung wird durch nachstehende Beispiele näher erläutert, ohne aber den
Erfindungsumfang damit einzuschränken.
1 g (-)-Nicotin wird in 100 ml Miglyol 840 eingebracht. Diese Zusammensetzung wird
sterilisiert und in ein Pumpspray mit einem Dosisvolumen von 50 µl abgefüllt. Die
Wirkstoffkonzentration beträgt bei einem 50 µl Sprühstoß 500 µg (-)-Nicotin.
20 mg Polyhexanid werden in 100 ml Miglyol 840 eingebracht (0,02%ige Formulierung).
Diese Zusammensetzung wird sterilisiert und in ein Pumpspray abgefüllt.
40 mg Polyhexanid werden in 100 ml Miglyol 840 eingebracht (0,04%ige Formulierung).
Diese Zusammensetzung wird sterilisiert und in ein Pumpspray abgefüllt.
Konzentrat von Polyhexanid:
20 g Polyhexanid werden in 100 ml Miglyol 840 eingebracht (20%ige Formulierung).
20 g Polyhexanid werden in 100 ml Miglyol 840 eingebracht (20%ige Formulierung).
Claims (19)
1. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung enthaltend mindestens einen
wasserlöslichen Wirkstoff, Neutralöl und gegebenenfalls mindestens einen
Lösungsvermittler.
2. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die pharmazeutische Zusammensetzung im wesentlichen wasserfrei
ist.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch mittelkettige Triglyceride als Neutralöl.
4. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch Ester, gebildet durch Veresterung von Capron-, Caprin-, Capryl-,
Laurin-, Myristin-, Linol- und/oder Bernsteinsäure mit Glycerin oder Propylenglykol, als
mittelkettigen Triglyceride.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 3 oder 4,
gekennzeichnet durch Ester, gebildet durch Veresterung von Caprin-, Capryl-, Linol- und/
oder Bernsteinsäure mit Glycerin oder Propylenglykol, als mittelkettige Triglyceride.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Viskosität des Neutralöls von
1-40 mPa s.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch eine Viskosität des Neutralöls von 5-20 mPa s.
8. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 6 oder 7,
gekennzeichnet durch eine Viskosität des Neutralöls von 8-15 mPa s.
9. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch wasserlösliche Corticoide, 5-HT1-Antagonisten, Sympatholytika/
Sympathomimetika, Anticholinergika, Entwöhnungsmittel, Analgetika, Calcium-
Antagonisten, Antiemetika, Hypophysen-/Hypothalamushormone, Opiat-Antagonisten,
Gerinnungshemmer, Antiparkinsonmittel, ACE-Hemmer, Insulin, Polihexanid, Allicin,
Sildenafilcitrat, Lidocain-HCl, Oxytocin und/oder Coenzym Q10 als wasserlöslichen
Wirkstoff.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch Nicotin, Polyhexanid und/oder Naloxon als Wirkstoff.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Wirkstoffgehalt von 0,01-15
Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der pharmazeutischen Zusammensetzung.
12. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch einen Wirkstoffgehalt von 0,08-5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der pharmazeutischen Zusammensetzung.
13. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 11 oder 12,
gekennzeichnet durch einen Wirkstoffgehalt von 0.1, 0.2, 0.5 oder 1 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der pharmazeutischen Zusammensetzung.
14. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Antioxidationsmittel.
15. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch α-Tocopherol, α-Tocopherolester, Ascorbinsäure,
Ascorbinsäureester, β-Carotin, Cystein, Acetylcystein, Folsäure, Phytinsäure, cis- und/
oder trans-Urocansäure, Kamosin, Histidin, Flavone, Flavonoide, Lycopin, Tyrosin,
Gluthation, Gluthationester, α-Liponsäure, Ubichinon, Nordihydroguaiaretsäure,
Gallussäureester, Phosphorsäurederivate, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Tetraoxydimethylbiphenyl, Polyalkohole, Citronensäure, Weinsäure, Edetinsäure (EDTA
als Di-Na- oder Di-Na-Ca-Salz), Coniferylbenzoat und/oder deren Derivate als
Antioxidationsmittel.
16. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen Lösungsvermittler.
17. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch Lysophosphatidylcholin, Lysophosphatidylglycerol,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylinosit(ol)e,
Spingophospholipide, Natriumdodecylsulfat, Natriumcetylstearylsulfat,
Natriumdioctylsulfosuccinat, Cetylstearylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol,
Cholesterol, Sorbitanmonooleat, Sorbitanmonopalmitat, Sorbitarunonostearat,
Sorbitantrioleat, Sorbitantristearat, Sorbitanmonolaurat, Polysorbat 20, Polysorbat 60,
Polysorbat 80, Polysorbat 40, Macrogol-1500-glyceroltriricinnoleat, Macrogol-
Glycerolhydroxystearat, Macrogol-1000-Glycerolmonolaurat, Macrogol-
1000.Glycerolmonolaurat, Macrogol-1000-Glycerolmonooleat, Macrogolstearat,
Polyoxyl40stearat, Polyoxyl50stearat, Polyoxyl23laurylether, Polyoxyl20cetostearylether,
Polyoxyl10olylether, Glycerolmonostearat und/oder Poloxamer als Lösungsvermittler.
18. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen
Resorptionsverstärker.
19. Pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung nach Anspruch 18,
gekennzeichnet durch Dimethyl-β-Cyclodextrin, Permethyl-β-Cyclodextrin,
Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin, randomisiertes methyliertes β-Cyclodextrin,
Carboxymethyl-β-Cyclodextrin, Maltosyl-β-Cycodextrin, γ-Cyclodextrin, α-Cyclodextrin,
Natriumtaurofusidat, Natriumglykocholat, Laureth-9 und/oder α-Lecithin als
Resorptionsverstärker.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE1999136545 DE19936545A1 (de) | 1999-08-03 | 1999-08-03 | Neue pharmazeutische Zusammensetzung zur nasalen Anwendung von wasserlöslichen Wirkstoffen |
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-
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013152838A1 (de) | 2012-04-11 | 2013-10-17 | Merz Pharma Gmbh & Co. Kgaa | Zubereitung zur topischen anwendung auf schleimhäuten mit polyhexanid als wirkstoff |
DE102012007212A1 (de) | 2012-04-11 | 2013-10-17 | Merz Pharma Gmbh & Co. Kgaa | Zubereitung zur topischen Anwendung auf Schleimhäuten mit Polyhexanid als Wirkstoff |
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DE202019104734U1 (de) * | 2019-08-29 | 2020-12-01 | Aquanova Ag | Folsäure-Solubilisat |
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