Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Vermittlung einer Mehrzahl von paket-orientierten Signalen,
insbesondere für das Switching und Routing in lokalen Netzen
nach dem Ethernet Standard.
In den letzten Jahren ist die Übertragungskapazität bzw. die
Datenübertragungsrate in Netzwerken stark angestiegen. Dies
führte zur Notwendigkeit, Vermittlungseinrichtungen, insbe
sondere Switches und Router, zu entwickeln, die einen Daten
durchsatz im Multi-Gigabit- bzw. sogar Terabit-Bereich auf
weisen. Bei derart hohen Übertragungsgeschwindigkeiten lassen
sich die erforderlichen Netzwerkprotokolle nur noch als Hard
ware realisieren.
Vermittlungseinrichtungen für diese hohen Übertragungsge
schwindigkeiten werden nach einer Möglichkeit als aktive
Backplane unter Verwendung einer Crossbar Architektur reali
siert. Crossbar-Vermittlungsarchitekturen arbeiten vollstän
dig parallel, so dass der Durchsatz derartiger Einrichtungen
nur durch die Anzahl der einzelnen Ports und das intern ver
wendete Kommunikationsprotokoll begrenzt ist.
Crossbar-Architekturen arbeiten üblicherweise mit mehreren
Port-Chips, die über Interfaces mit einem zentralen Crossbar-
Chip verbunden sind. Bekannte Crossbar-Chips beinhalten übli
cherweise Pufferspeicher, um bei auftretenden Kollisionen Pa
kete oder Zellen zwischenzuspeichern. Die Zellen entstehen
durch die üblicherweise - insbesondere bei Paketen variabler
Länge - vorgenommene Segmentierung eines Pakets in Zellen mit
bestimmter Länge, die dann innerhalb der Vermittlungseinrich
tung weiterverarbeitet werden. Hierdurch ergibt sich die Mög
lichkeit, auf rationelle Weise eine taktsynchrone Verarbei
tung der Zellen zu realisieren. Zudem wird bei auftretenden
Kollisionen, d. h. wenn mehrere Ports der Port-Chips versuchen
auf denselben Port eines anderen Port-Chips zu übertragen,
eine "faire" Übertragung der an den konkurrierenden Ports an
liegenden Signale bzw. Pakete erleichtert. Hierzu ist bei ei
nigen bekannten Einrichtungen mit dem Crossbar-Chip eine ex
terne Contention-Resolution-Einheit (Zellkonflikt-
Auflösungseinheit) verbunden, die unter Verwendung bestimmter
Algorithmen eine faire Auswahl der konkurrierenden Ports er
mittelt.
Daneben sind auch Crossbar-Architekturen bzw. Crossbar-Chips
bekannt, bei denen auf eine interne Pufferung der Pakete bzw.
Zellen und eine Contention-Resolution-Einheit ganz verzichtet
wird, jedoch wird bei derartigen Strukturen im Kollisionsfall
der Verlust von Paketen bzw. Zellen in Kauf genommen.
Bei den bekannten Architekturen wird, wie bereits erwähnt,
üblicherweise eine Segmentierung der den Ports zugeführten
Datenpakete vorgenommen. Die einzelnen Zellen werden dann in
einem Pufferspeicher abgelegt, der ohnehin erforderlich ist,
um Spitzen in der Übertragungsrate bei Systemen mit variabler
Datenübertragungsrate - beispielsweise Systemen, bei denen
verschiedene Dienste auf denselben Leitungen übertragen wer
den - abfangen zu können.
Nachteilig bei diesen bekannten Systemen ist der relativ hohe
Realisierungsaufwand, da praktisch die gesamten Protokollme
chanismen wegen der hohen Übertragungsgeschwindigkeit als
Hardware realisiert werden müssen. Insbesondere das Vorsehen
von Pufferspeichern und zugehörigen Hochgeschwindigkeitsüber
tragungswegen für die interne Datenübertragung von und zu den
Pufferspeichern führt zu einem beträchtlichen Teil des Ge
samtaufwands bei der Realisierung von derartigen Vermitt
lungseinrichtungen. Des Weiteren führt eine doppelte Puffe
rung zu einer unerwünscht hohen Verzögerungszeit für die ver
mittelten Signale. Bei einem Überlauf des Puffers können zu
dem Zellverluste auftreten. Schließlich bedingt die Realisie
rung der Kommunikation zwischen einer bei einigen bekannten
Einrichtungen vorhandenen externen Contention-Resolution-
Einheit und einer zentralen Vermittlungseinheit einen be
trächtlichen Aufwand.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Vermittlung einer Mehrzahl von paket-orientierten Signalen zu
schaffen, wobei auf einfache Weise und mit geringem Aufwand
ein möglichst hoher Datendurchsatz bei möglichst geringer
Verzögerungszeit und bei gleichzeitiger Blockierungsfreiheit
gewährleistet werden kann und eine gute Skalierbarkeit eines
aus mehreren Komponenten bestehenden Systems erreicht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der An
sprüche 1 bzw. 8.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass unter Verwen
dung des an sich bekannten und im Sinne einer guten Skalier
barkeit vorteilhaften Aufbaus einer Vermittlungseinrichtung
für paket-orientierte Signale, bei dem mehrere Porteinheiten
mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Ports mit einer zen
tralen Vermittlungseinheit gekoppelt sind, ein hoher Daten
durchsatz und eine (interne) Blockierungsfreiheit bei gleich
zeitig geringem Realisierungsaufwand dadurch erreicht werden
kann, dass die in den Porteinheiten ohnehin erforderlichen
Pufferspeicher gleichzeitig zur Zwischenpufferung in Verbin
dung mit der Realisierung einer Contention-Resolution-
Funktion mit benutzt werden.
Die Contention-Resolution-Funktion wird erfindungsgemäß in
der Weise realisiert, dass die Porteinheiten Verfügbar
keitsinformationen an die zentrale Vermittlungseinheit über
mitteln, wobei die Verfügbarkeitsinformationen beinhalten, an
welche der jeweils anderen Porteinheiten wenigstens ein Da
tenpaket oder eine Zelle übertragen werden soll. Die zentrale
Vermittlungseinheit wertet die Verfügbarkeitsinformationen
aus und ermittelt nach einer vorgegebenen Vorschrift (Conten
tion-Resolution-Algorithmus) Berechtigungsinformationen, die
beinhalten, von welchen Porteinheiten (Sende-Porteinheiten)
im nächsten Schritt oder in einem bestimmten der nächsten
Schritte jeweils ein Datenpaket oder eine Zelle an welche je
weils anderen Porteinheiten (Empfangs-Porteinheiten) übertra
gen werden kann, ohne dass eine Blockierung auftritt.
Die zentrale Vermittlungseinheit übermittelt die Berechti
gungsinformationen zumindest an die betreffenden Sende-
Porteinheiten, die als sendeberechtigt zu einer bestimmten
anderen Porteinheit ermittelt wurden, und schaltet die erfor
derlichen Pfade zwischen den Sende-Porteinheiten und den Emp
fangs-Porteinheiten durch. Das Durchschalten der Pfade kann
dabei entweder direkt durch die Auswertung der von der Con
tention-Resolution-Einheit ermittelten zulässigen Übertra
gungsberechtigungen erfolgen oder durch die Auswertung von
Adressinformationen in den übertragenen Datenpaketen oder
Zellen.
Die Sende-Porteinheiten übertragen die jeweils freigegebenen
Datenpakete oder Zellen an die zentrale Vermittlungseinheit
und die zentrale Vermittlungseinheit überträgt diese über die
durchgeschalteten Pfade an die jeweiligen Empfangs-
Porteinheiten.
Die Empfangs-Porteinheiten werten die Adressinformationen der
empfangenen Datenpakete oder Zellen aus und ordnen die Daten
pakete oder Zellen den betreffenden Ports zu. Erforderlichen
falls fassen die Empfangs-Porteinheiten die in mehreren
Schritten empfangenen Zellen wieder zu Datenpaketen zusammen
und geben die Datenpakete über die betreffenden Ports an den
jeweiligen Adressaten aus.
Gegenüber bekannten Strukturen ergibt sich der Vorteil, dass
in der zentralen Vermittlungseinheit, die als Crossbar-Chip
ausgebildet sein kann, keine eigenen Pufferspeicher vorgese
hen sein müssen. Hierdurch wird die für den Chip erforderli
che Fläche stark reduziert. Zudem entfallen Chip-interne
Hochgeschwindigkeitsleitungen für die Datenübertragung von
und zu den Pufferspeichern und die Adressierung der Puffer
speicher. Zudem erübrigen sich Maßnahmen, um einen Überlauf
solcher Pufferspeicher zu verhindern.
Um innerhalb der erfindungsgemäßen Vermittlungsvorrichtung
eine möglichst hohe (interne) Übertragungsgeschwindigkeit zu
erreichen und den Protokollaufwand zu minimieren, erfolgt das
Übertragen der Verfügbarkeits- und Berechtigungsinformationen
und der Datenpakete bzw. Zellen synchron in vorgegebenen Zei
tintervallen.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens nach der
Erfindung werden die Verfügbarkeitsinformationen im Header
eines Pakets oder einer Zelle vorgesehen, welches oder welche
von einer Sende-Porteinheit an die zentrale Vermittlungsein
heit übertragen wird. Hierdurch ergibt sich keinerlei zusätz
licher Protokollaufwand für die Übertragung der Verfügbar
keitsinformationen.
Vorzugsweise bestehen die Verfügbarkeitsinformationen aus ei
ner Anzahl von Bits, die der tatsächlichen oder maximal mög
lichen Anzahl von mit der zentralen Vermittlungseinheit ver
bundenen oder verbindbaren Porteinheiten entspricht, wobei
die Position eines Bit innerhalb der Anzahl von Bits die Por
teinheit anzeigt, an die ein Paket oder eine Zelle zur Über
tragung zur Verfügung steht, und wobei ein binärer Zustand
der Bits für das Vorhandensein eines zu übertragenden Daten
pakets oder einer zu übertragenden Zelle steht und der je
weils andere binäre Zustand für das Fehlen. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil eines nur minimal größeren Datenpakets bzw.
einer nur minimal größeren Zelle.
In analoger Weise können die Berechtigungsinformationen im
Header eines Pakets oder einer Zelle untergebracht werden,
welches oder welche von der zentralen Vermittlungseinheit an
die betreffenden Porteinheiten übertragen werden.
Die Berechtigungsinformationen können beispielsweise aus ei
ner Anzahl von Bits bestehen, in welchen eine kodierte Be
zeichnung für diejenige Porteinheit enthalten ist, zu der die
Übertragung eines Datenpakets oder einer Zelle von derjenigen
Porteinheit, an welche diese Berechtigungsinformation über
mittelt wird, freigegeben wird.
Um eine Zuordnung eines an die zentrale Vermittlungseinheit
übertragenen Datenpakets bzw. einer an diese übertragene Zel
le zu einem Port einer Empfangs-Porteinheit zu ermöglichen,
wird bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens nach
der Erfindung im Header eines Pakets oder einer Zelle die
Porteinheit und der Port der Porteinheit angegeben.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, umfasst in an sich bekannter Weise mehrere, jeweils
wiederum mehreren Ports aufweisende Porteinheiten, welche mit
einer zentralen Vermittlungseinheit verbunden sind. Die Por
teinheiten und die zentrale Vermittlungseinheit weisen je
weils eine Steuereinheit auf, welche zur Durchführung der
vorstehend erläuterten Verfahrensschritte ausgebildet sind.
Erfindungsgemäß kann die zentrale Vermittlungseinheit eine
Einheit zur Kollisionsauflösung umfassen, die nach einer vor
gegebenen Vorschrift möglichst faire Berechtigungsinformatio
nen für den Fall erstellt, dass in mehreren Porteinheiten zur
selben Zeit mindestens ein Datenpaket oder eine Zelle zur
Übertragung zu derselben anderen Porteinheit zur Verfügung
steht.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Einheit zur Kollisionsauflösung integriert mit der zentralen
Vermittlungseinheit ausgebildet. Hierdurch ergibt sich der
Vorteil eines sehr einfachen modularen Aufbaus einer entspre
chenden Vermittlungsvorrichtung. Zudem gewährleistet die In
tegration der Einheit zur Kollisionsauflösung die geforderte
hohe Geschwindigkeit, da lediglich kurze Wege für die Über
tragung der Verfügbarkeitsinformationen zu dieser Einheit und
der Berechtigungsinformationen von dieser Einheit in Kauf ge
nommen werden müssen.
Nach einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
umfassen die Steuereinheiten der Porteinheiten jeweils eine
Schnittstelleneinheit zur Kopplung der Porteinheiten mit der
zentralen Vermittlungseinheit und eine Protokolleinheit zur
Durchführung der Porteinheit-internen Steueraufgaben.
Die Protokolleinheiten übermitteln den Schnittstelleneinhei
ten vorzugsweise jeweils die Information, ob für die jeweils
anderen Porteinheiten keine, eine einzige oder wenigstens
zwei Datenpakete oder Zellen zur Übertragung zur Verfügung
stehen. Auf diese Weise kann die Schnittstelleneinheit nach
Erhalt von Berechtigungsinformationen für einen der Ports oh
ne weitere Kommunikation mit der Protokolleinheit aus diesen
Informationen die Verfügbarkeitsinformationen für den näch
sten Schritt oder einen bestimmten der nächsten Schritte er
mitteln.
Vorzugsweise überträgt die Schnittstelleneinheit die nach Er
halt von Berechtigungsinformationen ermittelten nächsten Ver
fügbarkeitsinformationen sofort mit dem nächsten Datenpaket
oder der nächsten Zelle an die zentrale Vermittlungseinheit.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die schematische Architektur einer Vermittlungsvor
richtung nach der Erfindung bei gleichzeitiger sche
matischer Darstellung des Datenflusses;
Fig. 2 die schematische Darstellung der zentralen Vermitt
lungseinheit und einer Porteinheit in Fig. 1 unter
gleichzeitiger Darstellung des Informationsflusses
bei der Kollisionsauflösung;
Fig. 3 den schematischen Aufbau der von den Porteinheiten
zur zentralen Vermittlungseinheit (Fig. 3a) und von
der zentralen Vermittlungseinheit zu den Porteinhei
ten (Fig. 3b) übertragenen Datenblöcke.
Fig. 4 den schematischen Aufbau der zentralen Vermittlungs
einheit in den Fig. 1 und 2;
Fig. 1 zeigt schematisch die Architektur einer Vermittlungs
vorrichtung 1 nach der Erfindung, welche aus insgesamt N Por
teinheiten 3 1 bis 3 N und einer zentralen Vermittlungseinheit
5 besteht. Jede der N Porteinheiten 31 3N weist n Ports 7 1 bis
7 n auf, denen jeweils ein Signal Sij zugeführt werden kann,
wobei gilt: 1 ≦ i ≦ n und 1 ≦ j ≦ N. Die Porteinheiten sind üblicher
weise so ausgebildet, dass an jedem Port eine bidirektionale
Kommunikation möglich ist. Selbstverständlich kann das Prin
zip der vorliegenden Erfindung jedoch auch auf Systeme ange
wandt werden, bei denen bestimmte oder alle Ports nur für ei
ne unidirektionale Kommunikation ausgebildet sind. Dies wird
jedoch in der Praxis eher selten der Fall sein.
Die in Fig. 1 dargestellten Porteinheiten 3 sind vorzugsweise
als integrierte Portbausteine oder separate Baueinheiten aus
geführt. Gleiches gilt für die zentrale Vermittlungseinheit
5. Hierdurch wird ein modularer Aufbau erreicht, der wiederum
eine einfache Skalierung, d. h. Anpassung der Vermittlungsvor
richtung an die jeweils erforderliche Anzahl von zu vermit
telnden Datenleitungen ermöglicht.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Porteinheiten 3 und die
zentrale Vermittlungseinheit 5 über Schnittstelleneinheiten
verbunden. Die in den Porteinheiten 3 vorgesehenen Schnitt
stelleneinheiten sind dabei mit "CB-IF" (Crossbar Interface)
bezeichnet und die in der zentralen Vermittlungseinheit 5
vorgesehenen Schnittstelleneinheiten mit "Port IF" (Port In
terface). Dabei ist in der zentralen Vermittlungseinheit 5
für jede Porteinheit 3 eine separate Schnittstelleneinheit
Port IF vorgesehen. Jede Schnittstelleneinheit Port IF und
CB-IF kann, wie aus Fig. 4 für die zentrale Vermittlungsein
heit ersichtlich, über eine Low-Voltage-Differential-
Signaling-Einheit (LVDS) mit den Übertragungsleitungen zwi
schen den Porteinheiten 3 und der zentralen Vermittlungsein
heit 5 verbunden sein. Hierdurch ist eine Reduktion der An
zahl der Verbindungsleitungen möglich, wobei beispielsweise
zwischen den Schnittstelleneinheiten Port IF bzw. CB-IF und
den LVDS-Einheiten 16 Bit breite Datenleitungen vorgesehen
sein können und zwischen den LVDS-Einheiten 4 Bit breite Da
tenleitungen (jeweils differentielle Signale auf insgesamt 8
physikalischen Leitungen).
Die zentrale Vermittlungseinheit 5 übernimmt die Funktion ei
nes Crossbar-Schalters, so dass eine vollständig zeitlich pa
rallele interne Datenübertragung von maximal N (Crossbar
internen) Signalen möglich ist (bei Realisierung einer Voll
duplexübertragung über LVDS-Einheiten). Die Datenein-
/ausgänge der Schnittstelleneinheiten Port IF sind mit der
eigentlichen Switching-Matrix (Matrix) verbunden. Des Weite
ren kann ein Port IF die Switching-Matrix in der ihr mitge
teilten Weise durchschalten, so dass der gewünschte Pfad von
einem Port IF zu einem anderen Port IF innerhalb der zentra
len Vermittlungseinheit für die Datenübertragung zur Verfü
gung steht. Um zu verhindern, dass mehrere Ports 7 verschie
dener Porteinheiten 3 gleichzeitig auf einen Port 7 einer an
deren Porteinheit zugreifen - dies würde einen Zellverlust
bzw. eine interne Blockierung bedeuten -, ist eine Einheit 8
zur Auflösung von Kollisionen vorgesehen, die im Folgenden
auch als Contention-Resolution-Einheit(CR) bezeichnet wird.
Die CR-Einheit 8 ist vorzugsweise innerhalb der zentralen
Vermittlungseinheit vorgesehen und zusammen mit dieser als
integrierter Schaltkreis ausgebildet. Da die CR-Einheit 8,
wie aus der folgenden Beschreibung ersichtlich, sehr schnell
Daten zwischen ihr und den Schnittstelleneinheiten Port IF
austauschen muss, ergibt sich durch die Integration der CR-
Einheit der Vorteil sehr kurzer Hochgeschwindigkeitsübertra
gungsleitungen.
Im Folgenden wird anhand der Figuren das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. die Funktion der Vermittlungsvorrichtung nach
der Erfindung näher erläutert:
Entsprechend der Darstellung in Fig. 1 sind den Ports 7 1 bis
7 n der Porteinheiten 3 1 bis 3 N jeweils ein Signal Sij zuge
führt. Bei den Signalen handelt es sich um jeweils einen
Strom von Datenpaketen, die eine unterschiedliche Länge auf
weisen können.
Zunächst werden die Datenpakete der einzelnen Signale Sij von
den Porteinheiten 3 segmentiert, d. h. in einzelne Zellen kon
stanter Länge aufgeteilt. Die Zellen werden in einem Puffer
speicher 9 abgelegt, der in den Porteinheiten 3 integriert
oder als externer Speicher ausgebildet sein kann. Die Segmen
tierung übernimmt eine in jeder Porteinheit 3 vorgesehene,
nicht näher dargestellte Steuereinheit, die den Pufferspei
cher 9 so organisiert, dass für jede der jeweils anderen Por
teinheiten 3 ein separater virtueller Pufferspeicher (9a)
entsteht, in welchem die an die betreffende andere Portein
heit zu übertragenden Zellen enthalten sind. Zu diesem Zweck
wertet jede Porteinheit 3 bzw. deren Steuereinheit die Adres
sinformation jedes empfangenen Pakets aus, und stellt anhand
dieser Information fest, ob das Paket bzw. die entsprechenden
Zellen an eine andere Porteinheit 3 übertragen werden müssen
oder nicht und ordnet die entsprechenden Zellen dem jeweili
gen virtuellen (9a) Speicher zu. Die Zuordnung der Zellen ei
nes Datenpakets untereinander kann durch das Vorsehen von
Pointern aufrechterhalten werden kann. Selbstverständlich
kann auch jeweils ein separater Speicher für jede der anderen
Porteinheiten vorgesehen sein.
Bei den separaten oder virtuellen Speichern (9a) handelt es
sich dem Typ nach um FIFO-Speicher, da beim Ein- und Auslesen
der Zellen deren Reihenfolge erhalten bleiben soll.
Stellt die Porteinheit fest, dass keine Übertragung an eine
andere Porteinheit erforderlich ist, so übernimmt die Por
teinheit den Porteinheit-internen Vermittlungsprozess.
Selbstverständlich wird in der Regel auch hierfür eine Puffe
rung der Datenpakete notwendig sein, nicht jedoch zwingend
deren Segmentierung. Da diese Porteinheit-interne Vermitt
lungsfunktion der Vermittlungsvorrichtung 1 für die vorlie
gende Erfindung nicht relevant ist, kann auf eine detaillier
tere Erläuterung verzichtet werden.
Ein derartiger Pufferspeicher 9 pro Porteinheit 3 ist in je
dem Fall erforderlich, da intern jeweils nur eine Zelle von
einer Porteinheit zur zentralen Vermittlungseinheit übertra
gen werden kann. Zudem wird bei einer asynchronen Übertragung
der Signale Sij eine Pufferung erforderlich, um Übertragungs
spitzen abzufangen. Dies ist beispielsweise in ATM-Systemen
der Fall, da unterschiedliche Dienste mit unterschiedlichen
Datenübertragungsraten arbeiten.
Grundsätzlich kann auch auf eine Segmentierung der Pakete zur
internen Übertragung verzichtet werden und eine Übertragung
der Datenpakete innerhalb der Vermittlungsvorrichtung 1 im
Ganzen erfolgen. Durch eine Segmentierung ergibt sich jedoch
der Vorteil, dass innerhalb der Vermittlungsvorrichtung unab
hängig von der jeweiligen Länge der Pakete eine taktsynchrone
Übertragung erfolgen kann. Zudem wird eine faire Behandlung
der einzelnen (Ausgänge der) Porteinheiten einfacher.
Die Übertragung der Zellen innerhalb der Vermittlungsvorrich
tung 1 erfolgt taktsynchron, d. h. in einem Timeslot werden
jeweils ein oder mehrere Zellen von den Porteinheiten 3 zur
zentralen Vermittlungseinheit 5 und umgekehrt übertragen. Ein
Timeslot kann bei einer internen Übertragungsgeschwindigkeit
von 2 Gbit/s (auf jeder Verbindung zwischen den Porteinheiten
und der zentralen Vermittlungseinheit und innerhalb der zen
tralen Vermittlungseinheit) und einer Zellenlänge oder -größe
von 70 Bit beispielsweise eine Zeitdauer von 280 ns aufwei
sen.
Um eine Blockierung innerhalb der Vermittlungsvorrichtung zu
vermeiden, übermittelt jede Porteinheit 3 zunächst Verfügbar
keitsinformationen an die zentrale Vermittlungseinheit 5. Die
Verfügbarkeitsinformationen beinhalten, für welche anderen
Porteinheiten momentan in der jeweiligen Porteinheit Zellen
zur Übertragung vorhanden sind. Im oben angegebenen Modell
der in den Porteinheiten für die jeweils anderen Porteinhei
ten vorgesehenen virtuellen separaten Pufferspeicher (9a)
ausgedrückt, beinhalten die Verfügbarkeitsinformationen also,
ob in den einzelnen virtuellen Pufferspeichern jeweils keine
oder wenigstens eine Zelle enthalten ist.
Die Verfügbarkeitsinformationen können, wie in Fig. 3a darge
stellt, im Header der jeweils von den Porteinheiten 3 zur
zentralen Vermittlungseinheit 5 übertragenen Zellen übertra
gen werden, um einen separaten Übertragungsschritt und den
damit verbundenen höheren Protokollaufwand zu vermeiden.
Die Verfügbarkeitsinformationen können dabei als Contention-
Request-Vektor (CRreq) zusammengefasst werden, wobei der Vek
tor entsprechend der Anzahl der Porteinheiten aus N Bit be
steht. Die Position jedes Bit innerhalb des CRreq-Vektors
gibt die Nummer j (1 = j = N) der Porteinheit 3 j an und die Bele
gung des betreffenden Bit, ob in der jeweiligen Porteinheit
für die Porteinheit 3 j eine Zelle zur Übertragung zur Verfü
gung steht.
Der CRreq-Vektor muss nicht zwingend mit der tatsächlich im
nächsten Timeslot zu übertragenden Zelle verknüpft sein, son
dern kann ein oder mehrere Timeslots in die Zukunft gerichtet
sein. D. h., die jeweilige Verfügbarkeitsinformation bezieht
sich auf Zellen, die erst in zwei oder mehreren Timeslots in
der Zukunft möglicherweise übertragen werden.
Die zentrale Vermittlungseinheit 5 bzw. die Schnittstellen
einheiten Port IF lesen nach dem Empfang der ggf. mehreren
gleichzeitig von den Porteinheiten übertragenen Zellen je
weils die darin enthaltenen Verfügbarkeitsinformationen aus
und übermitteln diese zusammen mit der Information, von wel
cher Porteinheit die Verfügbarkeitsinformation übertragen
wurden, an die CR-Einheit 8. Die CR-Einheit 8 ermittelt nach
einem vorgegebenen Contention-Resolution-Alorithmus jeweils
eine mögliche Kombination von zulässigen, d. h. kollisions
freien Übertragungsmöglichkeiten von entsprechenden Sende-
Porteinheiten zu entsprechenden Empfangs-Porteinheiten.
Die so ermittelte Kombination wird in Form von Berechtigungs
information CRgnt zumindest an diejenigen Porteinheiten 3
übermittelt, die für den betreffenden Timeslot eine Übertra
gungsberechtigung erhalten sollen.
Vorzugsweise werden diese Berechtigungsinformationen, wie aus
Fig. 3b ersichtlich, wiederum im Header von Zellen übertra
gen. Beispielsweise kann die jeweilige Schnittstelleneinheit
Port IF die kodierte Chip-ID der Porteinheit, zu der eine
Übertragung von der mit der jeweiligen Schnittstelleneinheit
Port IF verbundenen Porteinheit freigegeben wurde, in den
Header einer zu übertragenden Zelle schreiben, wenn der mit
der jeweiligen Port IF verbundenen Porteinheit für den be
treffenden Timeslot eine Übertragungsberechtigung (für die
betreffende Zelle) erteilt werden soll. Soll der betreffenden
Porteinheit keine Berechtigung erteilt werden, so kann der
Header im Bereich, der für die Berechtigungsinformation re
serviert ist, eine definierte Belegung enthalten, die von den
Porteinheiten als "keine Berechtigung erteilt" interpretiert
wird.
Die zentrale Vermittlungseinheit 5 bzw. die Schnittstellen
einheiten Port IF lesen nach dem Empfang einer Zelle nicht
nur die den Verfügbarkeitsvektor CRreq aus, sondern auch zu
mindest diejenigen Adressinformationen (in Fig. 3 mit
"destination" bezeichnet), die benötigt werden, um die Por
teinheit zu ermitteln, an die die betreffende Zelle übertra
gen werden soll.
Anstelle einer derartigen Adressauswertung kann jede Schnitt
stelleneinheit Port IF auch die Berechtigungsinformationen,
die ihr von der CR-Einheit zugeführt werden, dazu verwenden,
um im betreffenden Timeslot die Switching-Matrix so durchzu
schalten, dass die jeweilige Zelle noch im selben Timeslot an
die richtige Porteinheit übertragen wird.
Da im Header der Zellen, die von der zentralen Vermittlungs
einheit 5 an die jeweiligen Porteinheiten 3 übertragen wer
den, kein CRreq-Vektor enthalten sein muss, kann dieser Platz
im Header zur Übertragung anderer Informationen genutzt wer
den, beispielsweise für Zustandsinformationen der Porteinhei
ten 3.
In den Porteinheiten 3 werden nach dem Empfang einer Zelle
die Berechtigungsinformationen CRgnt ausgelesen und festge
stellt, ob für den betreffenden Timeslot eine Berechtigung
(entsprechend den zuvor an die zentrale Vermittlungseinheit 5
übersandten Verfügbarkeitsinformationen) erteilt wurde.
Die Porteinheit bzw. die entsprechende Steuereinheit, die
nach dem Empfang einer Zelle feststellt, dass eine Berechti
gungsinformation vorliegt, stellt die betreffende Zelle, für
die zuvor eine Verfügbarkeitsinformation an die zentrale Ver
mittlungseinheit übermittelt wurde, zur Übertragung in dem
betreffenden Timeslot bereit. Hierzu wird die betreffende
Zelle aus dem Speicher 9 ausgelesen und an die Schnittstel
leneinheit CB-IF übergeben.
Nach dem Empfang einer Zelle durch eine Porteinheit 3 liest
die Steuereinheit der Porteinheit die Adressinformation im
Header der Zelle und ordnet die Zelle dem jeweilige Ausgangs
port bzw. der jeweiligen Media Access Control (MAC) (nicht
dargestellt) zu. Zudem werden in der Porteinheit bzw. der je
weiligen MAC der einzelnen Ports die einzelnen Zellen wieder
zu den ursprünglichen Datenpaketen zusammengesetzt und an den
jeweiligen Adressaten übermittelt.
Nach dem Empfang einer Zelle durch die Schnittstelleneinheit
CB-IF einer Porteinheit und dem Auslesen und Auswerten der
Berechtigungsinformation muss sofort eine neue Verfügbar
keitsinformation ermittelt werden. Dieser Vorgang ist extrem
zeitkritisch.
Insbesondere würde es zu lange dauern, erst die betreffende
Zelle, für die eine Sendeberechtigung erteilt wurde, aus dem
Speicher auszulesen, anschließend die geänderte Speicherbele
gung festzustellen und das Vorhandensein einer Zelle in den
virtuellen separaten Pufferspeichern (9a) an die Schnittstel
leneinheit CB-IF zu melden.
Aus diesem Grund wird der Schnittstelleneinheit von der je
weiligen Protokolleinheit (nicht dargestellt, ebenfalls Teil
der Steuereinheit der Porteinheiten) mitgeteilt ob keine, ei
ne einzige oder wenigstens zwei Zellen zur Übertragung an je
de der anderen Porteinheiten zur Verfügung stehen. Auf diese
Weise kann die Schnittstelleneinheit CB-IF nach Erhalt einer
Berechtigungsinformation für die jeweilig Porteinheit ohne
weitere Kommunikation mit der Protokolleinheit und damit ohne
Zeitverlust aus diesen Informationen die nächsten Verfügbar
keitsinformationen ermitteln und diese sofort mit der näch
sten zu übertragenden Zelle an die zentrale Vermittlungsein
heit übertragen.
Die zentrale Vermittlungseinheit 5 kann, wie in Fig. 4 darge
stellt, zusätzlich über eine Schnittstelleneinheit µP-IF ver
fügen, die für die Kommunikation der zentralen Vermittlungs
einheit 5 mit einem übergeordneten Controller dient. Dieser
kann insbesondere Testroutinen durchführen. Des Weiteren kann
die zentrale Vermittlungseinheit 5 eine Testeinheit (in Fig.
4 mit "Test" bezeichnet) enthalten, die Selbsttestroutinen
oder dergleichen durchführen kann. Des Weiteren kann die Te
steinheit für die Generierung und Beobachtung von Zellströmen
herangezogen werden.