DE19934367C2 - Verfahren zum Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners sowie Kühlsystem hierfür - Google Patents
Verfahren zum Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners sowie Kühlsystem hierfürInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Schweiß- oder Schneidbrennern (3) sowie ein Kühlsystem hierfür, mit einer Pumpe (1), einem Zulauf und einem Ablauf für das Kühlmedium und einem Wärmetauscher, wobei erfindungsgemäß die umlaufende Kühlmedienmenge konstant gehalten oder geregelt wird. Dadurch wird der Einfluß geknickter Schläuche oder unterschiedlicher Höhen des Brenners (3) oder dergleichen Störparameter eliminiert (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen eines Schweiß-
oder Schneidbrenners gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie Kühlsystem zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 4.
Solche Kühlsysteme werden insbesondere bei Schweißrobotern
eingesetzt. Um die Roboter-Stillstandszeiten, insbesondere
beim Metallschutzgasschweißen, so gering wie möglich zu
halten, müssen vorrangig die Standzeiten der Brenner-
Primärverschleißteile, wie beispielsweise der Kontakt- be
ziehungsweise Stromdüsen sowie der Gasdüsen, so hoch wie
möglich sein, d. h. diese für den Prozeßverlauf kritischen
Bauteile müssen unterhalb einer konstanten, definierten
Temperatur gehalten werden. Die Kontakt- oder Stromdüse darf
die Erweichungstemperatur der jeweiligen Metallegierung nicht
überschreiten, wenn ein "Auslaufen" der Bohrung verhindert
werden soll, was eine unkontrollierte Drahtelektrodenführung
hinsichtlich des Tool Center Points (TCP), d. h. des
Referenzpunktes des Werkzeuges, zur Folge hätte. Dies würde
die Wiederholbarkeit beeinträchtigen. Die Gasdüse sollte auf
einer Temperatur gehalten werden, die eine Anhaftung von
Schweißspritzern minimiert, jedoch eine Kondensatbildung
innerhalb des Gasaustrittsraums verhindert, um eine mögliche
Porenbildung in der Schweißnaht zu vermeiden.
Bekannt für die Kühlung flüssigkeitsgekühlter Schweiß- und
Schneidbrenner ist üblicherweise ein in der jeweiligen
Stromquelle eingebautes Kühlaggregat, bestehend aus einem
Kühlmittelbehälter, einer Pumpe und einem Wärmetauscher, der
im Luftstrom eines für die Stromquellenkühlung erforderlichen
Lüfters plaziert ist. Möglich ist ebenso ein separates
Kühlgerät mit den vorstehend beschriebenen Komponenten oder
alternativ ein separater "Rückkühler".
Zum Schutz der Schweißbrenner als solchem - jedoch nicht zum
Schutz der primären Verschleißteile wie beispielsweise der
Kontaktdüse - ist es auch bekannt, entweder die
Rücklauftemperatur zu erfassen oder mittels eines
Durchflußwächters eine Aussage über mangelnden Durchfluß zu
erhalten. Wenn der Durchflußwächter anspricht, wird die
Stromquelle abgeschaltet.
Aus der DE 196 12 369 A1 ist ein Verfahren zum Kühlen eines
Schweißbrenners mittels eines Kühlmittels und eines
Wärmetauschers bekannt bei dem zur Überwachung des
Förderdrucks der Kühlflüssigkeit ein Strömungswächter
vorgesehen ist, mittels dem eine Schwallmessung durchgeführt
werden kann. Durch die Überwachung kann der Ausfall der
Kühlung festgestellt werden, jedoch ist eine Regelung auf
optimale Umlaufmengen nicht möglich.
Aus der DE 35 33 344 A1 ist eine Schweißvorrichtung bekannt,
welche mit einem Kühlgerät verbunden ist. In dem Kühlaggregat
kann die den Schweißbrenner kühlende Kühlflüssigkeit auf die
jeweils erforderliche Temperatur eingestellt werden.
Das Problem bei diesem vorstehend beschriebenen Stand der
Technik ist die Tatsache, daß alle Schweiß- oder
Schneidbrenner, insbesondere die in jedem durch Roboter
automatisierten Prozeß eingesetzten Geräte auf Grund der
jeweils marktüblichen, beziehungsweise anwenderspezifischen
Kühlart, d. h. entsprechend der prozeßabhängigen,
unterschiedlichsten Brennerpositionen, auch stets
unterschiedlich gekühlt werden. Verantwortlich dafür sind
unter anderem ein mögliches Abknicken der Schlauchpakete in
bestimmten Positionen, die unterschiedlichsten Druckgefälle
innerhalb der kompletten Verbindung zwischen Brenner und
Kühlaggregat oder die unterschiedlichsten, sich ständig
ändernden Förderhöhen. Durch die unterschiedlichen Positionen
des Brenners ändert sich die "Wassersäule" am Brenner, das
heißt, das Druckgefälle. Daraus resultieren sich ständig
ändernde Volumenströme sowie wechselnde
Strömungsgeschwindigkeiten des flüssigen Kühlmittels. Bei den
bisher meist standardmäßig verwendeten Kreiselpumpen führt das
dazu, daß, wenn die "Wassersäule" höher ist, die
Strömungsgeschwindigkeit gegenüber einem Referenzpunkt bei
gleichem Druck geringer ist, so daß die Temperatur des
Kühlmittels ansteigt. Damit liegen die Primärverschleißteile
ebenfalls auf einem höheren Temperaturniveau, wodurch sich die
Standzeit dieser Teile reduziert.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren zum
Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners sowie ein
Kühlsystem vorzuschlagen, welches unabhängig von der Stellung
des Brenners diesen stets so kühlt, daß unerlaubt hohe
Temperaturen zuverlässig vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einem Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Kühlsystem mit
Merkmalen des Anspruches 4. Ausführungen der Erfindung sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
So können nach der Erfindung sowohl ein Temperaturfühler im
Zulauf als auch ein Temperaturfühler im Rücklauf angeordnet
sein, so daß die gemessene Temperaturdifferenz als
Regeleingangsgröße verwendet werden kann. Die
Temperaturdifferenz zwischen Zulauf und Ablauf gibt ein
zuverlässiges Maß für die Wärmebelastung der
wärmeempfindlichen Bauteile. Abknickungen oder Verminderungen
des Durchflusses - und die daraus resultierenden Erhöhungen
der Rücklauftemperatur - führen sofort zu einer meßbaren
Größe, die es erlaubt, den Durchfluß zu erhöhen, den Druck zu
erhöhen oder sonstige Maßnahmen zur Verstärkung der Kühlung zu
treffen. Der erfindungsgemäße Kühlkreislauf kann neben der
hydrostatischen Pumpe einen temperaturgeregelten Rückkühler
enthalten.
Als Parameter für die Regelung können also die Vorlauf- und
die Rücklauftemperatur des Kühlmediums sowie - in einer
weiteren Ausführung - auch der Druck des Kühlmediums im
Vorlauf eingehen. Die Druckmessung steuert dann zum Beispiel
die Pumpe an, um bei unterschiedlichsten Stellungen des
Brenners konstante, eben die benötigten,
Strömungsgeschwindigkeiten des Kühlmediums zu garantieren. Zu
beachten ist aber auch, daß die Vorlauftemperatur nicht zu
niedrig sein darf, da anderenfalls Kondensatbildung im Brenner
auftreten kann mit der Folge, daß feuchtes Gas entsteht. Um
dies zu vermeiden, sollte das Kühlmedium beim Eintritt in den
Brenner also auch stets eine definierte Mindesttemperatur
haben.
Aufgrund des am Brenner anstehenden Lichtbogens besteht
zwischen der Temperatur des Vorlaufes und der des Rücklaufes
eine Temperaturdifferenz ΔT. Wenn beispielsweise die
Kontaktdüse im Brenner eine Temperatur von 400°C anstelle von
300°C erreicht, steigt die Temperatur des Kühlmittels im
Rücklauf. Dieser Temperaturunterschied ΔT muß im Rückkühler
ausgeglichen werden. Es ist also möglichst dafür zu sorgen,
daß die Vorlauftemperatur konstant bleibt, um zu verhindern,
daß die Rücklauftemperatur des Kühlmittels zu stark steigt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die umlaufende
Kühlmedienmenge konstant gehalten oder geregelt, wodurch der
Brenner in den unterschiedlichsten Stellungen immer
ausreichend Kühlmedium erhält.
Als Pumpe und/oder als Dosierpumpe - falls zwei Pumpen
verwendet werden, wobei eine die Grundversorgung und die
andere die Feinversorgung übernimmmt - sind bevorzugt
hydrostatische Pumpen, wie eine Gerotorpumpe, eine
Zahnradpumpe oder eine Axialkolbenpumpe, vorgesehen. Solche
Pumpen haben den Vorteil, daß die Regelung der Durchflußmenge
sowie des Systemdruckes sensitiver ausgestaltbar ist, da diese
Pumpen ein definiertes Hubvolumen aufweisen. Bei geeigneter
Regelung ist jedoch auch der Einsatz von hydrodynamischen
Pumpen möglich.
Die erfindungsgemäße mengenkonstante oder mengengeregelte
Ausgleichs- oder Dosierpumpe sorgt dafür, daß am Brenner
unabhängig von seiner Position stets die "richtige"
Strömungsgeschwindigkeit herrscht und damit die anliegende
Wärmemenge zuverlässig abgeführt wird. Der Abschnitt vom
Rückkühler bis zur Pumpe sollte bevorzugt einen Druck
aufweisen, der höher ist als der am Brenner für das Kühlmedium
erforderliche Druck. Mittels der Dosierpumpe lassen sich exakt
die gleichen Strömungsgeschwindigkeiten des Kühlmediums in
unterschiedlichen Stellungen des Brenners realisieren.
Nach der Erfindung kann auch der Durchfluß des Kühlmediums als
Reglereingangsgröße genommen werden. Durchflußmeßgeräte sind,
relativ preisgünstig. Sie geben bei gleichmäßiger thermischer
Belastung des Brenners ein gutes Abbild der effektiven
Kühlleistung am Brenner.
Vorgesehen ist eine Ausführungsform, die sowohl die
Temperaturdifferenz als auch den Durchfluß als Regelgröße
aufnimmt. Über diese Regelgrößen wird dann zum Beispiel die
Durchflußmenge geregelt. Die Regelung ist so zu verstehen, daß
bei einem Absinken der Temperaturdifferenz unter einen
bestimmten Grenzwert oder beim Absinken der Durchflußmenge
unter eine bestimmte Menge eine Erhöhung der Drehzahl der
Kühlmitteldosierpumpe erfolgt, um die Durchflußmenge oder
deren Druck zu beeinflussen. So wird ein, bevorzugt digital
geregeltes, bezüglich aller Roboterbewegungen
positionsneutrales, konstantes Brennerkühlsystem erreicht, bei
dem bevorzugt ein hydrostatischer Kühlmittelkreis vorgesehen
ist, bestehend aus temperaturgeregeltem Rückkühler sowie einer
Pumpe für die Allgemeinversorgung des Brennerschlauchpaketes
mit unterschiedlichen Längen und einer vorzugsweise auf der
fünften Achse des Roboters plazierten Dosierpumpe für den
Brennerkörper.
Bevorzugt ist für die Regelung eine digitale Regelung
vorgesehen, da die dafür erforderlichen Bauteile inzwischen
äußerst preisgünstig sind und absolut zuverlässig
funktionieren.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen
Kühlsystems und
Fig. 2 einen Schweißbrenner mit einem erfindungsgemäßen
Kühlsystem und
Fig. 3 eine weitere Ausführung eines Schweißbrenners mit
einem erfindungsgemäßen Kühlsystem.
Das Kühlsystem gemäß Fig. 1 weist eine Hydropumpe 1 für die
Umwälzung des Kühlmittels auf. Ein Druckfühler 2 dient zum
Begrenzen des Eingangsdruckes im System. Das Brennersystem 3
wird von dem Kühlmittel versorgt und gekühlt. Ein
Temperaturfühler 4 sitzt im Kühlmittelvorlauf und mißt die
Temperatur des Kühlmittels, das zum Brenner 3 fließt. Ein
Temperaturfühler 5 sitzt im Kühlmittelrücklauf und mißt die
Temperatur des Kühlmittels, wenn es den Brenner 3 verläßt. In
dieser Ausführung ist auch ein Durchflußmeßgerät 6 angeordnet,
welches ebenfalls zur Regelung eingesetzt werden kann. Die
Regeleinheit 7 erhält in dieser Ausführung Informationen vom
Druckfühler 2, vom Temperaturfühler des Vorlaufes 4, vom
Temperaturfühler des Rücklaufes 5 und vom Durchflußmeßgerät 6.
Der Ausgang des Reglers 7 geht an die Hydropumpe 1 und
verändert deren Leistung, entweder bzgl. des Druckes und/oder
bzgl. des Durchflusses.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung der Erfindung in Verbindung mit
einem Schweißroboter, wie er links in der Figur gezeigt ist.
Am Schweißroboter (einige Bewegungsmöglichkeiten des
Schweißbrenners 3 sind durch gestrichelte Linien und
Doppelpfeile angedeutet) sind eine Kühlmitteldosierpumpe 1,
der Temperatursensor 4 für den Vorlauf und der
Temperatursensor 5 für den Rücklauf angeordnet. Die Sensoren
4, 5 sitzen im und/oder am Schlauchpaket des Kühlmittels zum
Brenner 3. Hinter dem Schweißroboter sind die Stromquelle 8
und ein an sich bekanntes Kühlaggregat 9 vorgesehen. Durch
Verwendung der erfindungsgemäßen Regelung mit vorgegebener
Kühlmedienmenge (definiertem, konstanten Kühlmediendurchfluß)
kann die im Brenner 3 erzeugte Wärme unabhängig von der
Stellung des Brenners 3 erfaßt und abgeführt werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen
Kühlsystems an einem Schweißroboter, bei dem der Brenner 3
wiederum an dem Schweißroboter angebracht ist. Auch hier ist
die Kühlmitteldosierpumpe 1 nebst Sensorik auf dem
Schweißroboter angeordnet. Dabei führen Leitungen nicht nur
zur Stromquelle 8 und zum Kühlaggregat 9, sondern auch zu der
Drahtabspulvorrichtung 10, die auch die zentrale Systemlogik
enthält.
1
Dosierpumpe
2
Druckfühler zum Begrenzen des Eingangsdruckes im System
3
Brennersystem
4
Temperaturfühler Kühlmittelvorlauf
5
Temperaturfühler Kühlmittelrücklauf
6
Durchflußmeßgerät
7
Regeleinheit
8
Stromquelle
9
Kühlaggregat
10
Drahtabspulvorrichtung
Claims (5)
1. Verfahren zum Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners
(3) mit einem eine Pumpe (1), einen Zulauf und einen Ablauf
für das Kühlmedium und einem Wärmetauscher aufweisenden
Kühlsystem, wobei die umlaufende Kühlmedienmenge geregelt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des
Vorlaufes und die Temperatur des Rücklaufes gemessen und
als Regelgröße verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
umlaufende Kühlmedienmenge konstant gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass auch der Druck des Kühlmediums geregelt wird.
4. Kühlsystem für einen Schweiß- oder Schneidbrenner (3) mit
einer Pumpe (1), einem Zulauf und einem Ablauf für das
Kühlmedium sowie einem Wärmetauscher zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass eine hydrostatische Pumpe (wie eine
Gerotorpumpe, eine Zahnradpumpe oder eine
Axialkolbenpumpe), ein Durchflussmesser (6), ein
Temperaturfühler (4) im Zulauf und ein zweiter
Temperaturfühler (5) im Rücklauf vorgesehen sind und dass
die Temperaturdifferenz als Regelgröße dient.
5. Kühlsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
eine digitale Regelung vorgesehen ist.
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