DE19934285A1 - Teleskoplader - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen Teleskoplader (10) mit einem Fahrgestell (12), einem am Fahrgestell um eine horizontale, quer zur Vorwärtsfahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar angelenkten, teleskopierbaren Arm (20, 22) und einer Kabine (18) mit Bedienungseinrichtungen (26) zum Steuern des Teleskopladers (10). Um den Bedienungskomfort und die Arbeitssicherheit zu erhöhen, wird vorgeschlagen, daß eine Kamera (28, 28') vorgesehen ist, deren Bildwinkel einen bezüglich der Vorwärtsfahrtrichtung des Teleskopladers (10) hinter und/oder neben dem Arm liegenden Bereich (34, 36) umfaßt, und daß in der Kabine (18) ein mit der Kamera (28, 28') verbundener Monitor (30, 30') vorhanden ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Teleskoplader mit einem Fahr­ gestell, einem am Fahrgestell um eine horizontale, quer zur Vorwärtsfahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar angelenkten, teleskopierbaren Arm, und einer Kabine mit Bedienungseinrich­ tungen zum Steuern des Teleskopladers.

Derartige Teleskoplader werden insbesondere in der Landwirt­ schaft verwendet, um unterschiedliche Lasten, wie Futterballen und dergleichen, anzuheben und zu transportieren. Die Teleskop­ lader weisen einen teleskopierbaren Arm auf, der an einem Fahrgestell um eine horizontale, quer zur Vorwärtsfahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar angelenkt ist. In der Regel ist der Arm seitlich neben einer Kabine für den Bediener des Teleskopladers angeordnet. Um eine Beeinträchtigung des Sichtbereichs des Fahrers durch den Motor und die Motorhaube zu vermeiden, wurden in der Vergangenheit unterschiedliche Einbaupositionen für den Motor vorgeschlagen.

In der EP 254192 A ist ein Gabelstapler und ein Kranwagen beschrieben, bei denen der Bereich des Gesichtsfeldes einer Bedienungsperson, der durch Teile der Maschine verdeckt wird, durch eine Kamera erfaßt wird. Die Kamera ist mit einem in der Fahrerkabine angeordneten Monitor verbunden. Derartige Fahrzeuge sind aber für den rauhen Einsatz in der Landwirtschaft nicht geeignet.

Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, daß die Arbeitssicherheit und der Bedienungskomfort bekannter Teleskoplader dadurch entscheidend eingeschränkt sind, daß das Fahrgestell bzw. der Arm des Teleskopladers, insbesondere in seiner nach oben verschwenkten Position, den Sichtbereich der Bedienungsperson begrenzt.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patent­ anspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.

Es wird vorgeschlagen, eine Kamera auf den bezüglich der Vor­ wärtsfahrtrichtung des Teleskopladers hinter und/oder neben dem Arm liegenden Bereich zu richten. Das von der Kamera gelieferte Bildsignal wird auf einen Monitor in der Kabine (oder ggf. außerhalb der Kabine) übertragen, der von einer den Teleskoplader steuernden Bedienungsperson einsehbar ist. Auf diese Weise verfügt die Bedienungsperson über eine uneingeschränkte Rundumsicht und es werden Unfälle verhindert, die durch einen - beispielsweise durch einen nach oben verschwenkten Arm - eingeschränkten Sichtbereich entstehen könnten. Die Kamera erfaßt dabei insbesondere den vom Arm bzw. dem Fahrgestell verdeckten Teil des Gesichtsfeldes einer Bedienungsperson in der Kabine.

Die Kamera kann an der Außenseite der Kabine angebracht sein, was den Vorteil hat, daß eine Vielzahl an möglichen Befestigungspunkten, auch oberhalb der Kabine, zur Verfügung steht. Außerdem wird der Sichtbereich der Kamera nicht durch Holme der Kabine oder (gelegentlich verschmutzte oder beschlagene) Fenster gestört. Es erweist sich in diesem Fall aber als zweckmäßig, die Kamera in einem schützenden Gehäuse anzubringen. Andererseits kann die Kamera auch innerhalb der Kabine montiert werden, in der sie gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus geschützt ist.

Der Arm kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle des Fahrgestells des Teleskopladers angelenkt sein. Aus konstruktiven Gründen ist es aber bevorzugt, ihn seitlich neben der Kabine anzuordnen, wobei die Anlenkstelle vorzugsweise neben der Kabine oder relativ zur Kabine geringfügig nach hinten versetzt ist. Die Kamera erfaßt dann den Bereich neben dem Arm, der der Kabine gegenüberliegt. Zusätzlich wird in der Regel auch der Bereich (in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen) hinter dem Arm (bzw. der Motorhaube) des Teleskopladers mit der Kamera beobachtet.

Weiterhin ist vorgeschlagen, die Blickrichtung der Kamera, d. h. ihre Orientierung relativ zum Teleskoplader, verstellbar zu gestalten. Die Verstellung kann manuell direkt an der Kamera erfolgen, nachdem entsprechende Befestigungselemente gelöst wurden, die anschließend wieder fixiert werden. Auch eine ferngesteuerte Verstellung durch die Bedienungsperson mittels geeigneter Bedienungselemente, wie einen vorzugsweise am Armaturenbrett befestigten Joystick, ist denkbar. Außerdem kann der von der Kamera erfaßte Bildwinkel, also ihre wirksame Brennweite, mechanisch direkt an der Kamera oder ferngesteuert durch die Bedienungsperson variiert werden, um eine der jeweiligen Situation angepaßte Optimierung des Sichtbereichs durchzuführen. Auch die Entfernungseinstellung der Kamera, die sogenannte Fokussierung, kann variabel sein. Es ist eine selbsttätige Einstellung (Autofokus) denkbar, oder eine manuelle, fernbediente oder direkt an der Kamera ausgeführte Einstellung. Bei Weitwinkelobjektiven mit hinreichender Tiefenschärfe kann sich die Fokussierung auch völlig erübrigen.

Der Monitor ist vorzugsweise in der Vorwärtsfahrtrichtung des Teleskopladers vor einer Bedienungsperson oberhalb des Armaturenbretts angeordnet, so daß sie sich beim Rückwärtsfahren nicht umzudrehen braucht, oder er ist entsprechend der Blickrichtung der Kamera seitlich neben einer Bedienungsperson in der Kabine angeordnet, also in einer Richtung, in die die Bedienungsperson ohnehin blicken würde, falls sie eine Sicht nach hinten oder zur Seite benötigt und kein Monitor vorhanden wäre.

In der Zeichnung sind zwei nachfolgend näher beschriebene Aus­ führungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 einen Teleskoplader in Seitenansicht und in schematischer Darstellung und

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Teleskoplader.

Ein in Fig. 1 dargestellter Teleskoplader 10 baut sich auf einem Fahrgestell 12 auf, das von vorderen Rädern 14 und rückwärtigen Rädern 16 getragen wird. Die vorderen Räder 14 und/oder die rückwärtigen Räder 16 dienen als Hauptantriebsräder, und wenigstens eines der Radpaare ist lenkbar. Die Bedienung des Teleskopladers 10 erfolgt von einer Kabine 18 aus, in der ein Lenkrad 26 zum Lenken des Teleskopladers 10 und weitere Bedienungselemente angeordnet sind. Ein Arm mit zwei relativ zueinander teleskopierbaren Teilen 20, 22 ist in Vorwärtsfahrtrichtung rechts neben (und geringfügig hinter) der Kabine 18 am Fahrgestell 12 schwenkbar angelenkt. Die Schwenkachse verläuft horizontal und quer zur Vorwärtsfahrtrichtung. An der Spitze des teleskopierbaren (fahrzeugfernen) Teils 22 des Arms ist eine Gabel 24 angeordnet, die zum Aufnehmen einer Last, wie eines Ballens aus Heu oder anderen Materialien dient. Mittels des teleskopierbaren Teils 22 des schwenkbaren Arms kann die Last durch die Gabel 24 aufgenommen, angehoben, transportiert und abgelegt werden. Der Antrieb des Teleskopladers 10 erfolgt durch einen Motor, der unterhalb einer Motorhaube 32 angeordnet ist. Derartige Teleskoplader 10 sind an sich bekannt und finden insbesondere in der Landwirtschaft Verwendung.

Anhand der Fig. 1 ist erkennbar, daß der Sichtbereich einer Bedienungsperson in der Kabine 18 durch den fahrzeugfesten (unteren) Teil 20 des Arms eingeschränkt ist, besonders bei angehobenem Arm. Der Bereich in Vorwärtsfahrtrichtung rechts neben der Kabine 18 ist durch diesen Teil 20 des Arms verdeckt. Auch die Motorhaube 32 schränkt den Sichtbereich nach hinten ein. Der insbesondere bei angehobenem Arm verdeckte Sichtbereich der Bedienungsperson in der Kabine 18 ist in Fig. 2 durch das Bezugszeichen 34 gekennzeichnet. Beim Rückwärtsfahren bedingt der eingeschränkte Sichtbereich ein erhöhtes Unfallrisiko. Es wäre zwar denkbar, Spiegel an der Kabine 18 anzubringen, die aber bei den rauhen Einsatzbedingungen in der Landwirtschaft häufig beschädigt würden. Auch ist an der rechten Seite der Kabine 18 kein Platz für einen Spiegel, da der fahrzeugfeste Teil 20 des Arms unmittelbar neben ihr angeordnet ist. Ein rechts neben dem Arm angeordneter Spiegel würde hingegen keinen ausreichenden Sichtbereich bieten.

Erfindungsgemäß sind zwei Kameras 28, 28' an der in Fahrtrichtung hinteren, oberen, dem Arm benachbarten Ecke der Kabine 18 angebracht, die mit zwei Monitoren 30, 30' verbunden sind. Die erste, außerhalb der Kabine angeordnete Kamera 28 erfaßt einen Bildbereich 36, der größer als der vom fahrzeugfesten Teil 20 des Arms und der Motorhaube 32 verdeckte Sichtbereich ist, und die innerhalb der Kabine 18 angeordnete zweite Kamera 28' erfaßt einen demgegenüber etwas eingeschränkten Bereich 34, der aber ebenfalls den durch den Arm und die Motorhaube 32 eingeschränkten Sichtbereich der Bedienungsperson abdeckt. Der erste Monitor 30 ist oberhalb des Armaturenbretts der Kabine 18 angeordnet, und der zweite Monitor 30' rechts neben dem Platz der Bedienungsperson. Wenn sie zur rechten Seite und/oder nach hinten blicken will, insbesondere beim Rückwärtsfahren, und den ersten Monitor 30 betrachtet, erspart sie sich das Drehen des Kopfes nach hinten rechts, während der zweite Monitor 30' in der Richtung positioniert ist, in die die Bedienungsperson dann ohnehin blicken würde. Dabei ist beliebig, welche Kamera 28, 28' mit welchem Monitor 30, 30' verbunden ist; auch können beide Monitore 30, 30' die von beiden Kameras 28, 28' erfaßten Bildsignale wiedergeben. Auch wäre denkbar, aus Kostengründen nur eine (beliebige) der Kameras 28, 28' und einen (beliebigen) der Monitore 30, 30' vorzusehen.

Selbstverständlich würde bei einem Teleskoplader 10, bei dem der Arm in Vorwärtsfahrtrichtung links neben der Kabine 18 angeordnet ist, die Kameras 28, 28' an der linken, hinteren Ecke oben an der Kabine 18 angebracht. Auch sind andere Befestigungsstellen der Kameras 28, 28' an der Kabine 18 oder am Fahrgestell 12 denkbar, die den durch den fahrzeugfesten Teil 20 des Arms und/oder die Motorhaube 32 verdeckten Sichtbereich abdecken. Auch könnte ein spezieller Pfosten an der Kabine 18 oder am Fahrgestell 12 angebracht werden, der eine Montage der Kamera 28 oberhalb des Daches der Kabine 18 ermöglicht.

Die Kameras 28, 28' können durch die Bedienungsperson ferngesteuert werden, insbesondere bezüglich der Entfernungseinstellung, Blickrichtung, und Brennweite. Insbesondere bei der außerhalb der Kabine 18 angeordneten Kamera 28 kann ein schützendes Gehäuse 38 gegen Witterungseinflüsse und Vandalismus vorgesehen sein. Die Monitore 30, 30' sind vorzugsweise Flachbildschirme (LCD oder dergleichen) und farbig.

Claims (11)

1. Teleskoplader (10) mit einem Fahrgestell (12), einem am Fahrgestell um eine horizontale, quer zur Vorwärtsfahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar angelenkten, teleskopierbaren Arm (20,22), und einer Kabine (18) mit Bedienungseinrichtungen (26) zum Steuern des Teleskopladers (10), dadurch gekennzeichnet, daß eine Kamera (28, 28') vorgesehen ist, deren Bildwinkel einen bezüglich der Vorwärtsfahrtrichtung des Teleskopladers (10) hinter und/oder neben dem Arm (20, 22) liegenden Bereich (34, 36) umfaßt, und daß in der Kabine (18) ein mit der Kamera (28, 28') verbundener Monitor (30, 30') vorhanden ist.

2. Teleskoplader (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (28, 28') einen vom Arm (20, 22) und/oder dem Fahrgestell (12) verdeckten Teil des Gesichtsfeldes einer Bedienungsperson in der Kabine (18) erfaßt.

3. Teleskoplader (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (28, 28') an der Außenseite und/oder Innenseite der Kabine (18) angebracht ist.

4. Teleskoplader (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (20, 22) in Vorwärtsfahrtrichtung seitlich neben der Kabine (18) angelenkt ist.

5. Teleskoplader (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kamera (28, 28') einen bezüglich der Vorwärtsfahrtrichtung des Teleskopladers (10) neben dem Arm liegenden Bereich (34, 36) auf der der Kabine (18) gegenüberliegenden Seite des Arms (20, 22) erfaßt.

6. Teleskoplader (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (20, 22) an einer bezüglich der Vorwärtsfahrtrichtung relativ zur Kabine (18) nach hinten versetzten Stelle angelenkt ist.

7. Teleskoplader (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blickrichtung der Kamera (28, 28') verstellbar ist.

8. Teleskoplader (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildwinkel der Kamera (28, 28') verstellbar ist.

9. Teleskoplader (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fokus der Kamera (28, 28') selbsttätig oder manuell einstellbar ist.

10. Teleskoplader (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (28, 28') in einem schützenden Gehäuse (38) angeordnet ist.

11. Teleskoplader (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Monitor (30, 30') entsprechend der Blickrichtung der Kamera (28, 28') seitlich neben einem Platz für eine Bedienungsperson in der Kabine (18) und/oder oberhalb eines Armaturenbretts angeordnet ist.