DE19933332A1 - Reibungsvakuumpumpe für den Einsatz in einem System zur Druckregelung sowie Druckregelungssystem mit einer Reibungsvakuumpumpe dieser Art - Google Patents
Reibungsvakuumpumpe für den Einsatz in einem System zur Druckregelung sowie Druckregelungssystem mit einer Reibungsvakuumpumpe dieser ArtInfo
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- F04D19/00—Axial-flow pumps
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Reibungsvakuumpumpe für den Einsatz in einem System zur Regelung des Druckes in einer Vakuumkammer mit einem mehrstufigen Turbomolekularvakuumpumpenabschnitt (6), dessen Stufen jeweils aus einer Stator- und einer Rotorschaufelreihe (14 bzw. 13) bestehen; um eine Pumpe dieser Art auch bei schweren Gasen oder bei einem schwere Gase enthaltenden Gasgemisch zu Druckregelzwecken einsetzen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Reibungsvakuumpumpe (1) mit einem vorvakuumseitigen Molekularpumpenabschnitt (11) ausgerüstet ist und dass im Übergangsbereich vom Turbomolekularvakuumpumpenabschnitt (6) zum Molekularvakuumpumpenabschnitt (11) bzw. im Übergangsbereich von molekularer Strömung zu viskoser Strömung ein Raum (21, 22, 23) vorhanden ist, in dem die Pumpwirkung unterbrochen ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine für den Einsatz in
einem System zur Regelung des Druckes in einer Vakuum
kammer geeignete Reibungsvakuumpumpe mit einem mehrstu
figen Turbomolekularvakuumpumpenabschnitt, dessen Stu
fen jeweils aus einer Stator- und einer Rotorschaufel
reihe bestehen.
Bei dem in der internationalen Patentanmeldung WO
99/04325 beschriebenen Druckregelsystem wird eine Rei
bungspumpe dieser Art eingesetzt. Die in dieser Anmel
dung beschriebene Druckregelung beruht darauf, dass der
Druck in der Vakuumkammer, also auf der Hochvakuumseite
der Reibungsvakuumpumpe, in einem bestimmten Druckbe
reich abhängig ist vom Druck auf der Vorvakuumseite der
Reibungsvakuumpumpe. Die Druckregelung erfolgt in der
Weise, dass bei einem Abweichen des Druckes in der Va
kuumkammer von einem Solldruck der Vorvakuumdruck der
Reibungsvakuumpumpe derart verändert wird, dass der
Druck in der Vakuumkammer wieder seinen Solldruck ein
nimmt.
Nachteilig an dem vorbekannten Druckregelverfahren ist,
dass der von einer Reibungsvakuumpumpe erzeugte Druck
gasartabhängig ist, das heißt, dass auch die damit aus
geführte Druckregelung gasartabhängig ist. Dieses soll
an Hand der Fig. 1 und 2 erläutert werden. Fig. 1
zeigt einen Teilschnitt durch eine Reibungsvakuumpumpe
1, wie sie bei dem in der internationalen Patentanmel
dung WO 99/04325 beschriebenen Druckregelverfahren ein
gesetzt wird. Die Pumpe 1 umfasst ein Gehäuse 2, in dem
ein Rotor 3 und ein Stator 4 untergebracht sind. Zur
Erzeugung der Gasförderung sind hochvakuumseitig
(Einlass 5) ein Turbomolekularpumpenabschnitt 6 mit Ro
torschaufeln 7 und Statorschaufeln 8 als pumpaktive
Elemente sowie vorvakuumseitig (Auslass 9) ein Moleku
larpumpenabschnitt 11, ausgebildet als Holweckpumpe,
vorgesehen. Die pumpaktiven Elemente einer Holweckpumpe
11 bestehen aus einem ein- oder mehrgängigen Gewinde
12, das stator- oder rotorseitig angeordnet ist. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das schematisch
dargestellte Gewinde 12 am Rotor 5 ausgebildet. Die
pumpaktiven Elemente (Schaufeln 7, 8, Gewinde 12) be
stimmen den zwischen Rotor 3 und Stator 4 gelegenen
Schöpfraum 16, der sich von der ersten Rotorschaufel
reihe 13 bis zum vorvakuumseitigen Ende des Gewindes 12
erstreckt.
Reibungspumpen der beschriebenen und in Fig. 1 darge
stellten Art setzen sich wegen ihrer Vorvakuumbestän
digkeit immer mehr auf dem Markt durch. Mit dem Über
gang vom Turbomolekularpumpenabschnitt 6 zum Molekular
pumpenabschnitt 11 ändern sich die Strömungseigenschaf
ten der geförderten Gase. Die zunächst molekulare Strö
mung geht in eine viskose Strömung über.
Der Turbomolekularpumpenabschnitt 6 ist mehrstufig aus
gebildet. Jede Stufe besteht aus jeweils einer Rotor
schaufelreihe 13 und einer Statorschaufelreihe 14. Der
Rotor 3 trägt die Rotorschaufelreihen 13. Der Stator 4
besteht aus abwechselnd übereinander angeordneten Sta
torschaufelreihen 14 und Distanzringen 15, welche vom
Gehäuse 2 zentriert werden.
Der Rotor 3 ist glockenförmig ausgebildet. Einzelheiten
über die Lagerung und den Antrieb sind bekannt und im
einzelnen nicht dargestellt.
Beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt
der Querschnitt des Förderbereichs der Pumpe 1 von der
Hochvakuumseite zur Vorvakuumseite ab. Dieses wird im
Turbomolekularpumpenabschnitt 6 durch radiale Verkür
zung der Schaufeln 7, 8 und im Molekularpumpenabschnitt
11 durch abnehmende Steghöhe des Gewindes 12 erreicht.
Das Diagramm nach Fig. 2 lässt die Regeleigenschaften
der Pumpe 1 nach Fig. 1 erkennen. Auf der Abszisse ist
der Vorvakuumdruck, auf der Ordinate der Hochvakuum
druck der Reibungsvakuumpumpe jeweils logarithmisch
aufgetragen. Die ausgezogen dargestellte Kurve gilt für
den Fall, dass sich in der Vakuumkammer nur Stickstoff
befindet. Im Bereich des Vorvakuumdruckes von etwa 2
bis 4 mbar besteht eine starke Abhängigkeit des Hochva
kuumdruckes vom Vorvakuumdruck. Die gewünschte Hochva
kuum-Druckregelung ist in diesem Bereich in einfacher
Weise möglich.
Die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Linie betrifft
den Fall, dass sich in der Vakuumkammer nur das schwe
res Gas SF6 befindet. Eine Abhängigkeit des Hochvakuum
druckes vom Vorvakuumdruck besteht kaum. Die in Fig. 1
dargestellte Reibungspumpe 1 könnte in diesem Fall
nicht als Druckregler verwendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Reibungsvakuumpumpe der eingangs erwähnten Art so
zu gestalten, dass sie auch beim Vorhandensein von
schweren Gasen bei der Regelung des Druckes in einer
Vakuumkammer eingesetzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeich
nenden Merkmale der Patentansprüche gelöst.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch die
Maßnahmen nach der Erfindung Einfluss auf die Gasartab
hängigkeit genommen werden kann. Die Maßnahmen bewir
ken, dass auch beim Vorhandensein von schweren Gasen in
der Vakuumkammer eine Druckabhängigkeit zwischen dem
Hochvakuumdruck und dem Vorvakuumdruck besteht, die zu
Druckregelzwecken herangezogen werden kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen
an Hand der Fig. 3 bis 6 erläutert werden. Es zeigen
Fig. 3 eine im Bezug auf die Holweckpumpenstufe
modifizierte Reibungsvakuumpumpe nach der Er
findung;
Fig. 4 ein Diagramm, das die Druckregeleigen
schaften einer nach Fig. 3 modifizierten Rei
bungsvakuumpumpe erkennen lässt;
Fig. 5 eine in Bezug auf die Turbomolekularpum
penstufen modifizierte Reibungsvakuumpumpe; und
Fig. 6 ein Diagramm, das die Regeleigenschaften
einer nach Fig. 5 modifizierten Reibungsvaku
umpumpe erkennen lässt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich
von der Ausführung nach Fig. 1 durch eine Modifikation
der pumpaktiven Elemente der Holweckpumpe 11. Das Ge
winde 12 erstreckt sich nicht mehr unmittelbar bis zur
letzten (in Förderrichtung der Gase gesehen) Stator
schaufelreihe 14. Zwischen der letzten Statorschaufel
reihe 14 und dem Beginn des Gewindes 12 befindet sich
ein Teilraum 21 des Schöpfraumes 16 ohne pumpaktive
Elemente. Das Saugvermögen der Holweckpumpe 11 wird
nicht mehr zu 100% genutzt. Je nach Gasart ist der Ab
stand zwischen der letzten Statorschaufelreihe 14 und
dem Beginn des Gewindes 12 so groß, dass nur 20 bis 60
% des Saugvermögens der Holweckpumpe 11 im Vergleich
zur Ausführung nach Fig. 1 wirksam wird.
Das Diagramm nach Fig. 4 zeigt die Wirkung der Maß
nahme nach Fig. 3 für die Gase Stickstoff und SF6 so
wie der Ausnutzung von 40% der Wirkung der Holweckpum
pe 11. Der Regelbereich für Stickstoff hat sich ge
genüber Fig. 2 nach links verschoben. Für SF6 ist im
Bereich von 1 bis 5 mbar die Abhängigkeit des Druckes
auf der Hochvakuumseite der Reibungspumpe 1 vom Druck
auf der Vorvakuumseite bereits so hoch, dass die Pumpe
nach Fig. 3 in diesem Bereich auch bei schweren Gasen
zu Regelungszwecken eingesetzt werden kann.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich
von der Ausführung nach Fig. 1 dadurch, dass die bei
den vorvakuumseitigen Statorschaufelreihen 14 des Tur
bomolekularpumpenabschnittes 6 weggelassen wurden. Ver
suche haben gezeigt, dass die gewünschte Wirkung be
reits eintritt, wenn nur die letzte Statorschaufelreihe
14 fehlt. Der gewünschte Effekt wird jedoch besonders
gut erreicht, wenn zwei Statorschaufelreihen 14 fehlen.
Das Ergebnis dieser Maßnahme zeigt das Diagramm nach
Fig. 6. Bei beiden Gasarten besteht im Bereich von 1
bis 4 mbar eine maßgebliche Abhängigkeit zwischen dem
Druck auf der Vorvakuumseite und dem Druck auf der
Hochvakuumseite der Reibungspumpe 1, welche es erlaubt,
die Pumpe 1 nach Fig. 5 bei beiden Gasen zu Druckre
gelzwecken einzusetzen.
Die vorstehenden Ausführungen betreffen die Fälle, dass
sich in der Vakuumkammer, deren Innendruck geregelt
werden soll, nur eine Gasart befindet. Dieses ist in
der Praxis nur selten der Fall. Solange jedoch der An
teil schwerer Gase im Gasgemisch klein ist, lässt sich
das in der internationalen Patentanmeldung WO 99/04325
beschriebene Druckregelverfahren erfolgreich anwenden.
Es versagt allerdings immer mehr, je höher der Anteil
der schweren Gase in der Vakuumkammer ansteigt. Dieser
Mangel konnte durch die Erfindung behoben werden.
Die in der Vakuumkammer befindlichen Gasgemische sind
vielfältig und hängen maßgeblich von dem Verfahren
(z. B. Ätzprozesse, Aufdampfprozesse in der Halbleiter
technik) ab, dass in der Kammer ausgeführt wird. Die
durchgeführten Versuche haben ergeben, dass es nicht
möglich ist, die erfindungsgemäße Lösung (Schaffen ei
nes Raumes ohne pumpaktive Elemente im Übergangsbereich
vom Turbomolekularpumpenabschnitt zum Molekurpumpenab
schnitt bzw. von molekularer zu viskoser Strömung) für
jedes der Vielzahl der in der Praxis vorkommenden Gas
artgemische konkret zu definieren. Der Anwender muss
die Ausbildung der Räume 21, 22, 23 ohne pumpaktive
Elemente dem jeweiligen Gasartgemisch empirisch anpas
sen. Er muss vorab Versuche durchführen und bei diesen
Versuchen die Größe des aktiven Teils der Holweckpumpe
11 und/oder die Anzahl der wegzulassenden Stator- und
auch Rotorschaufelreihen variieren, bis er einen opti
male Regelbereich feststellt.
Die Anzahl der aktiven Turbostufen ist ebenfalls abhän
gig von dem gewünschten maximalen Saugvermögen der Tur
bomolekularpumpe. Die Ausführungsbeispiele nach den
Fig. 1, 3 und 5 haben keinen signifikanten Einfluss
auf das maximale Saugvermögen. Eine Reduzierung der ak
tiven Turbostufen um mehr als zwei, erhöht den Regelbe
reich von schweren Gasen, reduziert aber gleichzeitig
das maximale Saugvermögen für "leichtere" Gase. Bei
sehr schweren Gasen können sogar alle Statorschaufel
reihen weggelassen werden.
Claims (9)
1. Reibungsvakuumpumpe für den Einsatz in einem Sy
stem zur Regelung des Druckes in einer Vakuumkam
mer mit einem mehrstufigen Turbomolekularvakuum
pumpenabschnitt (6), dessen Stufen jeweils aus ei
ner Stator- und einer Rotorschaufelreihe (14 bzw.
13) bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die
Reibungsvakuumpumpe (1) mit einem vorvakuumseiti
gen Molekularpumpenabschnitt (11) ausgerüstet ist
und dass im Übergangsbereich vom Turbomolekularva
kuumpumpenabschnitt (6) zum Molekularvakuumpumpen
abschnitt (11) bzw. im Übergangsbereich von mole
kularer Strömung zu viskoser Strömung ein Raum
(21, 22, 23) vorhanden ist, in dem die Pumpwirkung
unterbrochen ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der von einer Pumpwirkung freie Raum (21, 22,
23) dadurch geschaffen wird, dass pumpaktive Ele
mente (7, 8, 12) weggelassen werden.
3. Pumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Molekularvakuumpumpenabschnitt (11) als
Holweckpumpe ausgebildet ist und dass im genannten
Übergangsbereich ein Gewindeabschnitt fehlt.
4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Holweckpumpe (11) auf Grund des verkürz
ten Gewindes eine um 40 bis 80% reduzierte Saug
wirkung hat.
5. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass eine vorvakuumseitige
Statorschaufelreihe (14) fehlt.
6. Pumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr vorvakuumseitig gelegene Sta
torschaufelreihen (14) fehlen.
7. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass eine vorvakuumseitige
Rotorschaufelreihe (13) fehlt.
8. System zur Regelung des Druckes in einer Vakuum
kammer mit Hilfe einer Reibungsvakuumpumpe (1),
dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsvakuum
pumpe (1) die Merkmale eines oder mehrerer der
vorhergehenden Patentansprüche hat.
9. Verfahren zur Regelung des Druckes in einer Vaku
umkammer, in der sich ein Gasgemisch befindet, mit
Hilfe einer Reibungsvakuumpumpe (1) mit den Merk
malen eines oder mehrerer der Patentansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbildung
des Raumes (21, 22, 23) ohne pumpaktive Elemente
durch Versuche dem in der Vakuumkammer befindli
chen Gasartgemisch angepasst wird.
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