DE19932962A1 - Zange mit Wegmeßeinrichtung und zugehörigen Verfahren zur Kraft-Weg-Messung - Google Patents
Zange mit Wegmeßeinrichtung und zugehörigen Verfahren zur Kraft-Weg-MessungInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zange (1) mit zwei zur Bildung eines Zangenmauls (13) relativ zueinander bewegbaren Arbeitsbacken (4, 5), einer Kraftmeßeinrichtung (16) zur Messung einer im Zangenmaul (13) wirkenden Maulkraft (K) und einer Wegmeßeinrichtung 23; 24) zur Messung einer Maulöffnung (=) des Zangenmauls (13). Bei der Zange (1) ist die Wegmeßeinrichtung (23; 24) so mit der Zange (1) verbunden, daß sie die Maulöffnung (=) in einer Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken (4, 5) mit höherer Ortsauflösung erfaßt als in einer Anfangsphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken (4, 5). Hierdurch ist eine genauere Beurteilung der Qualität eines mit der Zange ausgeführten Bearbeitungsvorgangs möglich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Ermittlung des Verlaufs ei
ner in einem Zangenmaul wirkenden Maulkraft in Abhängigkeit einer
Maulöffnung des Zangenmauls gemäß den Oberbegriffen der nebengeord
neten Ansprüche 1 und 18, auf eine Zange gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 6 sowie auf eine Wegmeßeinrichtung gemäß dem Anspruch 17.
Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 298 06 179.1 ist bereits eine Zange
bekannt, die zwei zur Bildung eines Zangenmauls relativ zueinander be
wegbare Arbeitsbacken, eine Kraftmeßeinrichtung zur Messung der Maul
kraft und eine Wegmeßeinrichtung zur Messung der Maulöffnung auf
weist, um den Verlauf einer im Zangenmaul wirkenden Maulkraft in Ab
hängigkeit der Maulöffnung des Zangenmauls ermitteln zu können.
Ein derart ermittelter Kraft-Weg-Verlauf wird gespeichert, um die Qualität
der Bearbeitung eines im Zangenmaul vorhandenen Gegenstands beurtei
len zu können. Hierzu wird der gespeicherte Kraft-Weg-Verlauf mit einem
vorgegeben Kraft-Weg-Verlauf verglichen. Liegt Übereinstimmung vor,
wird das Arbeitsergebnis als gut beurteilt. Andernfalls wird ein Fehlersignal
erzeugt. Ein gemessener Kraft-Weg-Verlauf kann aber auch daraufhin
überprüft werden, ob er innerhalb eines Bandes von Kraft-Weg-Verläufen
zu liegen kommt, die zuvor empirisch ermittelt worden sind. Liegt er inner
halb des Bandes, wird der Bearbeitungsvorgang als gut bezeichnet, wäh
rend ansonsten wiederum ein Fehlersignal erzeugt wird.
Bei der bekannten Zange besteht allerdings ein Nachteil darin, daß sich
der Kraft-Weg-Verlauf insbesondere in der Endphase des Bearbeitungs
vorgangs, also in der Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken
nur ungenau erfassen läßt. Eine Beurteilung der Güte des Arbeitsergeb
nisses gerade in dieser Endphase ist daher nur unter Vorbehalt möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, die eine bessere Beurteilung der Bearbeitungs
güte eines im Zangenmaul vorhandenen Gegenstandes zulassen. Ferner
sollen eine hierzu geeignete Zange und Wegmeßeinrichtung zur Verfügung
gestellt werden.
Die verfahrensseitigen Lösungen sind in den kennzeichnenden Teilen der
Ansprüche 1 und 18 angegeben. Dagegen finden sich die vorrichtungssei
tigen Lösungen in den Ansprüchen 6 und 17. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den jeweils nachgeordneten Unteransprüchen zu ent
nehmen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung des Verlaufs einer in ei
nem Zangenmaul wirkenden Maulkraft in Abhängigkeit einer Maulöffnung
des Zangenmauls bei einer Zange, die zwei zur Bildung des Zangemauls re
lativ zueinander bewegbare Arbeitsbacken, eine Kraftmeßeinrichtung zur
Messung der Maulkraft und eine Wegmeßeinrichtung zur Messung der
Maulöffnung aufweist, zeichnet sich dadurch aus, daß die Maulöffnung
durch die Wegmeßeinrichtung in einer Endphase der Schließbewegung
der Arbeitsbacken mit höherer Ortsauflösung erfaßt wird als in einer An
fangsphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken.
Dabei kann nach einer Weiterbildung der Erfindung die Ortsauflösung in
dieser Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken auch ständig
oder stetig ansteigen.
Durch die verbesserte Ortsauflösung in der Endphase der Schließbewe
gung der Arbeitsbacken wird erreicht, daß sich die jeweiligen Maulkräfte
wesentlich besser den jeweiligen Schließstellungen der Arbeitsbacken zu
ordnen lassen, und zwar infolge des höheren Ortsauflösungsvermögens,
so daß eine wesentlich bessere Beurteilung des gemessenen Kraft-Weg-
Verlaufs durch Vergleich mit vorgegebenen Kraft-Weg-Verläufen möglich
ist. Somit läßt sich die Güte eines durch die Zange erhaltenen Arbeitser
gebnisses besser erfassen, so daß eine genauere Qualifizierung des durch
die Zange bearbeiteten Gegenstandes hinsichtlich seiner Güte möglich ist.
Eine bessere Beurteilung der Bearbeitungsgüte eines durch die Zange be
arbeiteten Gegenstandes wird aber auch dadurch erzielt, daß zunächst bei
den jeweiligen Maulöffnungswerten gemessene Maulkräfte mit Maulkraft-
Grenzwerten verglichen werden, um bei Über- oder Unterschreiten der
Maulkraft-Grenzwerte ein jeweiliges Statussignal zu erzeugen. Dabei wer
den die Statussignale an aufeinanderfolgenden Maulöffnungswerten nur
dann zur Erzeugung eines Fehlersignals herangezogen, wenn die Anzahl
solcher aufeinanderfolgender Maulöffnungswerte eine vorbestimmte
Schwelle überschritten hat, die auch einstellbar sein kann.
Dadurch lassen sich temporäre Abweichungen von gemessenen Kraft-
Weg-Verläufen herausfiltern, und zwar in dem Sinne, daß sie nicht mehr
zur Beurteilung der Bearbeitungsgüte des im Zangenmaul befindlichen
Gegenstandes herangezogen werden. Ausschuß läßt sich daher vermei
den. Temporäre Schwankungen in gemessenen Kraft-Weg-Verläufen tre
ten zum Beispiel dann auf, wenn es sich um Zangen mit sogenanntem Rat
schenantrieb handelt. Zwischen den jeweiligen Zangenhüben fällt bei
Blockierung der Zange durch die Ratsche die im Zangenmaul gemessene
Maulkraft vorübergehend ab, um dann beim nächsten Zangenhub wieder
anzusteigen. Dies macht sich im Kraft-Weg-Verlauf durch in Richtung zu
kleineren Kräften weisende Dellen bemerkbar. Diese gilt es herauszufil
tern, um bei einem Vergleich des mit Dellen behafteten Kraft-Weg-Verlaufs
mit vorgegebenen und keine Dellen aufweisenden Kraft-Weg-Verläufen
nicht zu Fehlinterpretationen hinsichtlich der Güte des Bearbeitungser
gebnisses zu kommen.
Eine erfindungsgemäße Zange mit zwei zur Bildung eines Zangenmauls
relativ zueinander bewegbaren Arbeitsbacken, einer Kraftmeßeinrichtung
zur Messung einer im Zangenmaul wirkenden Maulkraft und einer Weg
meßeinrichtung zur Messung einer Maulöffnung des Zangemauls zeichnet
sich dadurch aus, daß die Wegmeßeinrichtung so mit der Zange verbun
den ist, daß sie die Maulöffnung in einer Endphase der Schließbewegung
der Arbeitsbacken mit höherer Ortsauflösung erfaßt als in einer Anfangs
phase der Schließbewegung der Arbeitsbacken.
Wie bereits eingangs erwähnt, läßt sich hierdurch die Qualität eines im
Zangenmaul bearbeiteten Gegenstandes besser beurteilen, da jetzt eine
bessere Zuordnung der Maulkräfte zu den Maulöffnungswerten insbeson
dere in der Endphase der Schließstellung der Arbeitsbacken möglich ist, in
der die höchsten Kräfte auf den zu bearbeitenden Gegenstand einwirken.
Hier handelt es sich gleichzeitig auch um diejenigen Kräfte, die das Ar
beitsergebnis entscheidend beeinflussen.
Erfindungsgemäß wird die verbesserte Ortsauflösung durch die spezielle
Anordnung der Wegmeßeinrichtung an der Zange erhalten. Dabei enthält
die Zange ein Antriebselement, das die Wegmeßeinrichtung verstellt, wo
bei das Antriebselement bei gleichen Schließschritten des Zangenmauls
die Wegmeßeinrichtung um so stärker verstellt, je weiter sich das Zangen
maul schließt.
Dabei kann als Antriebselement ein verschwenkbares Element zum Ein
satz kommen, das zum Beispiel ein Arm eines Kniehebels sein kann.
Grundsätzlich sind aber auch anders gestaltete Antriebselemente mög
lich, die beim Schließen der Zange das gewünschte Geschwindigkeitsprofil
aufweisen. Wichtig ist zunächst nur, daß sie sich zu Beginn der Schließbe
wegung der Arbeitsbacken langsamer bewegen und in der Endphase der
Schließbewegung der Arbeitsbacken schneller.
Entsprechend wird dann die Wegmeßeinrichtung verstellt, die nach einer
Ausgestaltung der Erfindung eine Blattfeder aufweisen kann, die vom An
triebselement verbiegbar ist. Über die Blattfeder lassen sich dann die ver
schiedensten Sensoren ansteuern bzw. betätigen. Dabei kann die Blattfe
der zum Beispiel als Sensor einen Dehnungsmeßstreifen tragen oder ein
piezoelektrisches Element beaufschlagen, das Teil der Wegmeßeinrich
tung ist.
Möglich ist aber auch, daß die Wegmeßeinrichtung ein Potentiometer auf
weist, das vom Antriebselement betätigbar ist.
Bei all diesen Ausführungsbeispielen liefert die Wegmeßeinrichtung elek
trische Ausgangssignale, die skaliert werden. Die Skala kann zum Beispiel
eine Widerstands- oder Spannungsskala, oder dergleichen, sein.
Wird zum Beispiel das Zangenmaul in äquidistanten Schritten (Längen-
oder Winkelschritte) geschlossen, so wird bei diesem Vorgang infolge des
nicht linear angetriebenen Antriebselements die Wegmeßeinrichtung mit
jedem Schließschritt unterschiedlich weit verschoben, so daß in jeden
äquidistanten Schließschritt des Zangenmauls ein unterschiedlich großer
Skalenbereich fällt. Wird anschließend dieser Skalenbereich linearisiert,
liegen auf dieser Skala die jeweiligen Schließschritte in unterschiedlichem
Abstand voneinander, wobei die Abstände voneinander um so größer wer
den, je weiter das Zangenmaul geschlossen wird. Auf diese Weise wird das
höhere Ortsauflösungsvermögen in der Endphase der Schließbewegung
der Arbeitsbacken erhalten.
Dabei kann in Weiterbildung der Erfindung die Wegmeßeinrichtung einen
von außen auf die Zange aufsetzbaren Trägerkörper aufweisen, an dem die
Blattfeder so befestigt ist, daß sie durch eine im Zangengehäuse vorhande
ne Öffnung ins Innere der Zange ragt und dort vom Antriebselement beauf
schlagt wird.
Durch diese besondere Ausgestaltung der Wegmeßeinrichtung kann er
reicht werden, daß sich auch schon vorhandene und betriebsfertige Zan
gen in einfacher Weise mit der Wegmeßeinrichtung nachrüsten lassen,
und natürlich auch mit der Kraftmeßeinrichtung, um dann mit ihnen
ebenfalls die eingangs genannten Verläufe zwischen Maulkraft und Maul
öffnung aufnehmen zu können. Alte Zangen können somit für diesen
Zweck nachgerüstet werden, was einen Neukauf von Zangen erübrigt und
somit Kosten spart.
Dabei können in noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Wegmeß
einrichtung und die Kraftmeßeinrichtung mit einer elektrischen Signal
verarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung verbunden sein, die entweder
auch auf der Zange montierbar ist oder sich separat zu dieser befindet. Im
zuletzt genannten Fall könnten die Weg- und die Kraftmeßeinrichtung
über Kabel mit der Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung ver
bunden sein oder über eine andere geeignete Schnittstelle, etwa eine opti
sche oder Infrarotschnittstelle.
Eine erfindungsgemäße Wegmeßeinrichtung zur Verwendung bei einer
Zange zur Durchführung der eingangs genannten Verfahren enthält einen
auf die Zange aufsetzbaren Trägerkörper und eine mit ihm verbundene
und in die Zange einführbare Blattfeder, deren Verbiegung durch ein mit
ihr in Kontakt stehendes elektrisches Sensorelement detektierbar ist. Die
Blattfeder wird dabei durch das bereits eingangs genannte Antriebsele
ment verstellt. Eine derartige Wegmeßeinrichtung läßt sich in einfacher
Weise auf die Zange aufsetzen, etwa durch einen am Trägerkörper befestig
ten Klemmbügel, der eine Zangenachse klemmend umgreifen kann, der
art, daß dann die Blattfeder ins Innere der Zange hineinragt, wobei letztere
zu diesem Zweck mit einer entsprechenden Öffnung versehen ist.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß es sich bei der Zange um jede beliebi
ge Zange handeln kann, in deren Zangenmaul ein Gegenstand zu bearbei
ten ist. So kann die Zange zum Beispiel als Crimpzange ausgebildet sein,
um mit Hilfe der gemessenen Kraft-Weg-Verläufe das Crimpergebnis über
prüfen zu können. Die Zange kann aber auch eine Schneidzange sein, um
etwa strangförmiges Gut zum Beispiel mit einem vorgegebenen Geschwin
digkeitsprofil und damit Schneidkraftprofil zerschneiden zu können.
Auch in diesem Fall müßte ein gemessener Kraft-Weg-Verlauf mit gespei
cherten Kraft-Weg-Verläufen verglichen werden, um das Geschwindig
keitsprofil beim Schneiden einhalten zu können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Be
zugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den vorderen Bereich einer erfindungsgemäßen Zange mit ver
schiedenen Wegmeßeinrichtungen zur Messung einer Maulöffnung des
Zangenmauls sowie mit einer Kraftmeßeinrichtung zur Messung der im
Zangenmaul wirkenden Maulkraft;
Fig. 2 eine auf den vorderen Bereich der Zange aufsetzbare Wegmeßein
richtung;
Fig. 3 bis 5 die Zange nach Fig. 1 bei verschiedenen Maulöffnungen α
des Zangemauls;
Fig. 6 ein Kraft-Weg-Diagramm zur Erläuterung der Beziehung zwischen
Maulkraft und Maulwinkel bei der erfindungsgemäßen Zange;
Fig. 7 ein Blockdiagramm einer mit der Zange zusammenarbeitenden
Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung; und
Fig. 8 einen vorgespeicherten Kraft-Weg-Verlauf für einen durchzufüh
renden Crimpvorgang.
Entsprechend der Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Zange 1 zwei
Handgriffe 2 und 3 auf, von denen hier aus Platzgründen nur der vordere
Bereich angedeutet ist. Der eine und in Fig. 1 obere Handgriff 2 ist ein
stückig mit einem oberen Arbeitsbacken 4 verbunden, an den in seinem
unteren Bereich ein unterer Arbeitsbacken 5 angelenkt ist, und zwar über
eine gemeinsame Schwenkachse 6. Der in Fig. 1 untere Handgriff 3 ist in
seinem vorderen Bereich hinten am unteren Arbeitsbacken 5 angelenkt,
und zwar über eine weitere gemeinsame Schwenkachse 7. Zwischen dem
vorderen Bereich des unteren Handgriffs 3 und dem vorderen Bereich des
oberen Handgriffs 2 ist ein Kniehebelarm 8 vorhanden. Dieser Kniehebe
larm 8 ist in seinem oberen Ende über eine gemeinsame Schwenkachse 9
am oberen Handgriff 2 angelenkt sowie an seinem unteren Ende über eine
gemeinsame Schwenkachse 10 am unteren Handgriff 3 angelenkt, und
zwar kurz hinter dem unteren Arbeitsbacken 5. Im unteren und nach hin
ten weisenden Bereich trägt der Kniehebelarm 8 eine Zahnreihe 11 für ein
Ratschenglied 12, das in allgemein bekannter Weise zur Arretierung der
Zangenposition dient, wenn das Zangenmaul noch nicht vollständig ge
schlossen worden ist.
Das Zangenmaul, das in Fig. 1 zwischen den vorderen Enden der Arbeits
backen 4 und 5 zu liegen kommt, trägt das Bezugszeichen 13. Im Bereich
des Zangenmauls 13 weisen die Arbeitsbacken 4 und 5 weitere Achsele
mente 14 und 15 auf, mit deren Hilfe sich nicht dargestellte Bearbeitungs
elemente an den Arbeitsbacken 4 und 5 im Bereich des Zangenmauls 13
befestigen lassen, etwa Crimpstempel.
Die Schwenkachsen 7, 9 und 10 sowie die zwischen ihnen liegenden Berei
che des Kniehebelarms 8 und des vorderen Teils des unteren Handgriffs 3
bilden einen Kniehebel, der zum Antrieb der Arbeitsbacken 4 und 5 bei
Verschwenkung der Handgriffe 2 und 3 dient. Wird der Handgriff 3 in Fig.
1 vom oberen Handgriff 2 weggeschwenkt, so bewegt sich die Schwenkach
se 10 auf einer Kreisbahn entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenk
achse 9 herum, während sie sich gleichzeitig auch auf einer Kreisbahn um
die Schwenkachse 7 im Uhrzeigersinn herumbewegt, was dazu führt, daß
sich das Zangenmaul 13 öffnet. Der Kniehebel aus den Achsen 7, 9 und 10
wird somit zusammengeführt. Wird ausgehend von diesem Zustand der
untere Handgriff 3 wieder auf den oberen Handgriff 2 zu verschwenkt, so
wird der Kniehebel wieder gestreckt, was zur Schließung des Zangenmauls
13 führt. Dabei wird ausgehend vom gespreizten Zustand der Handgriffe 2
und 3 bei offenem Zangenmaul der Kniehebel 7, 9, 10 zunächst langsam
gestreckt und bei weiterer Verschwenkbewegung der Handgriffe 2 und 3
aufeinander zu immer schneller gestreckt, bis schließlich das Zangen
maul 13 seine Schließstellung (gezeigt in Fig. 1) erreicht hat. Hier liegen
die aufeinanderzuweisenden Flächen der sich gegenüberliegenden Ar
beitsbacken 4 und 5 parallel. Der Maulwinkel α beträgt hier 0°.
Im Bereich des Zangenmauls 13 befindet sich eine nur hier schematisch
angedeutete Kraftmeßeinrichtung 16. Sie befindet sich in einem Teil des
Zangenmauls, der bei Bearbeitung eines im Zangenmaul 13 liegenden Ge
genstandes von der im Zangenmaul wirkenden Maulkraft beaufschlagt
wird. Zur Messung der Maulkraft im Zangenmaul können grundsätzlich
alle Arten von Kraftsensoren eingesetzt werden, die zum Beispiel den pie
zoelektrischen Effekt oder die Magnetostriktion ausnutzen oder Deh
nungsmeßstreifen. Dabei sind je nach Einbauort für die Messung der
Maulkraft im Zangenmaul Dehnungsmeßstreifen und piezoelektrischen
Kraftsensoren besonders geeignet. Die Kraftmeßeinrichtung 16 kann zum
Beispiel für den Fall eines Dehnungsmeßstreifens in einem Bereich des
oberen Arbeitsbackens 4 angeordnet sein, der bei Wirkung der Maulkraft
im Zangenmaul 13 elastisch deformiert wird. Ist die Kraftmeßeinrichtung
16 ein piezoelektrischer Sensor, so könnte dieser zwischen dem oberen Ar
beitsbacken 4 und dem mit ihm zu verbindenden Bearbeitungswerkzeug
positioniert werden. Entsprechendes könnte man alternativ auch im Be
reich des unteren Arbeitsbackens 5 vorsehen.
Als Wegmeßeinrichtung zur Messung der Maulöffnung α des Zangenmauls
13 können verschiedene Einrichtungen zum Einsatz kommen.
Beispielsweise könnte an die Verwendung eines Potentiometers 17 ge
dacht werden, dessen Widerstand sich bei Verschwenkung der Handgriffe
2, 3 bzw. Verschwenkung der Arbeitsbacken 4, 5 ändert. Dieses Potentio
meter kann zwischen dem hinteren Teil des oberen Arbeitsbackens 4 und
der Schwenkachse 10 des Kniehebelantriebs angeordnet werden. So könn
te beispielsweise eine Widerstandsstrecke des Potentiometers 17 am obe
ren Arbeitsbacken 4 gelagert sein, während ein Abgriff des Potentiometers
mit der Schwenkachse 10 verbunden ist und bei Bewegung der Schwenk
achse 10 entsprechend mitgenommen wird. Da sich ausgehend von der
voll geöffneten Stellung der Zange 1 bei Verschwenkung der Handgriffe 2
und 3 aufeinanderzu der Kniehebelarm 8 zunächst nur langsam um die
Schwenkachse 9 im Uhrzeigersinn dreht, wird der Abgriff des Potentiome
ters 17 zunächst nur pro Schließwinkelschritt der Maulöffnung 13 wenig
verschoben. Mit weiterer Verschwenkung der Handgriffe 2 und 3 aufeinan
derzu wird der Kniehebel stärker und stärker gestreckt, so daß pro
Schließwinkelschritt der Maulöffnung 13 der Abgriff des Potentiometers
17 immer weiter verschoben wird. Dies führt schließlich dazu, daß sich ein
besseres Ortsauflösungsvermögen bei der Wegmessung ergibt, das um so
größer wird, je weiter das Zangenmaul 13 geschlossen wird. Hierauf wird
weiter unten noch näher eingegangen.
Alternativ zu der als Potentiometer 17 ausgebildeten Wegmeßeinrichtung
kann diese auch in der in Fig. 2 gezeigten Weise ausgebildet sein. Es han
delt sich hier um eine Wegmeßeinrichtung mit einem Trägerkörper 18, der
in einfacher Weise auf die bereits betriebsfertige Zange 1 aufgesetzt wer
den kann, um diese nachträglich mit einer Wegmeßeinrichtung aufzurü
sten. Hierzu weist der Trägerkörper 18 in seinem vorderen unteren Bereich
einen Klemmbügel 19 auf, mit dem er über eine Schraube 20 verbunden
ist, durch die der Klemmbügel 19 gegen den Trägerkörper 18 gezogen wer
den kann. Bei Aufsetzen des Trägerkörpers 18 auf die Zange 1 kann der
Klemmbügel 19 somit eine Querachse 21 oder einen Distanzbolzen der
Zange 1 hintergreifen, die von außen zugänglich ist. Wird dann die
Schraube 20 angezogen, wird die Querachse 21 zwischen Trägerkörper 18
und Klemmbügel 19 eingeklemmt, was zu einem festen Sitz des Trägerkör
pers 18 auf der Zange 1 führt.
Der Trägerkörper 18 ist in seinem zum hinteren Zangenende weisenden
Bereich mit einer Blattfeder 22 verbunden, die in Längsrichtung der Zange
verläuft und vom Trägerkörper 18 absteht. Diese Blattfeder 22 kann einen
Dehnungsmeßstreifen 23 tragen, der bei Verkrümmung der Blattfeder 22
seine elektrischen Eigenschaften ändert. Im Falle der Fig. 1 und 2 ist
der Dehnungsmeßstreifen 23 an der unteren Seite der Blattfeder 22 ange
bracht, weist also auf die Zange 1 zu. Alternativ zum Dehnungsmeßstrei
fen 23 kann die Blattfeder aber auch beispielsweise ein piezoelektrisches
Element 24 beaufschlagen, das zwischen Blattfeder 22 und Trägerkörper
18 angeordnet ist. Wird die Blattfeder 22 daher in den Fig. 1 und 2
nach oben verbogen, wird je nach Ausführungsform entweder der Deh
nungsmeßstreifen 23 deformiert oder es wird das piezoelektrische Ele
ment 24 druckbeaufschlagt. Die damit zusammenhängenden physikali
schen Änderungen lassen sich durch eine geeignet gewählte Meßspan
nung detektieren, die an die jeweiligen Elemente angelegt wird. Da dies
Stand der Technik ist, soll hierauf nicht weiter im einzelnen eingegangen
werden.
Wie insbesondere in Fig. 1 weiter zu erkennen ist, ragt das freie Ende der
Blattfeder 22 ins Innere der Zange 1 hinein. Es kommt auf einem Ansatz 25
des Kniehebelarms zu liegen, wobei der Ansatz die Schwenkachse 9 in
Richtung zum ersten Handgriff 2 überragt. An diesen Ansatz 25 greift im
übrigen auch eine Zugfeder 26 an, deren anderes Ende an einem weiter
vorn liegenden Bereich des oberen Arbeitsbackens 4 befestigt ist. Die Zug
feder 26 ist also bestrebt, den Kniehebelarm 8 entgegen dem Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 9 zu drehen.
In der Fig. 1 ist die Verbiegung der Blattfeder 22 am geringsten, wobei
hier das Zangenmaul 13 seine Schließstellung erreicht hat. Wird das Zan
genmaul wieder geöffnet, dreht sich der Kniehebelarm 8 entgegen dem
Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 9, so daß jetzt der Ansatz 25 des
Kniehebelarms 8 die Blattfeder 22 nach oben in Fig. 1 verbiegt, was zu
entsprechender Beaufschlagung entweder des Dehnungsmeßstreifens 23
oder des piezoelektrischen Elements 24 führt. Die sich in diesem Zusam
menhang ergebenden Änderungen der elektrischen Eigenschaften von
Dehnungsmeßstreifen 23 oder piezoelektrischen Element 24 sind dabei
ein Maß für den Öffnungswinkel α des Zangenmauls 13.
Anhand der Fig. 3 bis 5 soll nachfolgend näher der Betrieb der erfin
dungsgemäßen Zange bei Verwendung einer Wegmeßeinrichtung be
schrieben werden, die mit einer Blattfeder 22 ausgestattet ist, bei deren
Verbiegung sich ein Dehnungsmeßstreifen 23 oder ein piezoelektrisches
Element 24 beaufschlagen lassen, entsprechend der Ausführungsform
nach Fig. 2.
Es sei angenommen, daß sich gemäß Fig. 3 die Zange in vollständig geöff
netem Zustand befindet. Hier sind die Zangenhandgriffe 2 und 32 am wei
testen voneinander gespreizt, während das Zangenmaul 13 eine Maulöff
nung α von 18° aufweist. Der Kniehebel 7, 9, 10 befindet sich hier in seiner
am wenigsten gestreckten Stellung. Der Kniehebelarm 8 ist dabei so ver
schwenkt, daß sein die Schwenkachse 9 überragender Ansatz 25 die Blatt
feder 22 am stärksten nach oben in Fig. 3 verbiegt. Der Dehnungsmeß
streifen 23 bzw. das piezoelektrische Element 24 sind jetzt am stärksten
beaufschlagt. Dies soll die Ausgangsstellung der Zange 1 sein. Im vorlie
genden Fall beträgt der Winkel β zwischen der Verbindungsgeraden der
Schwenkachsen 9 und 10 und der Horizontalen H (parallel zur unteren
ebenen Aufnahmefläche des oberen Arbeitsbackens 4) 91°.
Wird jetzt der untere Handgriff 3 auf den oberen und stationär angenom
menen Handgriff 2 zugeschwenkt, so wird der Kniehebel 7, 9, 10 zunächst
ein wenig gestreckt. Dabei dreht sich die Schwenkachse 10 im Uhrzeiger
sinn um die Schwenkachse 9. Hat der Winkel β zwischen der Verbindungs
geraden der Schwenkachsen 9 und 10 und der Horizontalen H einen Wert
von 99° erreicht, so ist vorliegend das Zangenmaul 13 schon um die Hälfte
geschlossen worden, also um 9°. Der Maulwinkel α beträgt jetzt nur noch
9°. Dies wurde nach einer Winkeländerung Δβ von 8° erreicht. Dabei ist zu
erkennen, daß nach wie vor die Blattfeder 22 durch den Ansatz 25 stark
verbogen ist, wenn auch nicht mehr so stark wie im Fall der Fig. 3.
Bei weiterer Verschwenkung des Zangenhandgriffs 3 auf den Handgriff 2
zu, wird, wie in Fig. 5 gezeigt, das Zangenmaul 13 schließlich vollständig
geschlossen, so daß der Maulwinkel α = 0° beträgt. Dies wird ausgehend
vom Zustand nach Fig. 4 durch eine weitere Vergrößerung des Winkels β
auf 118° erreicht, also nach einer weiteren Winkeländerung Δβ von 19°.
Der Kniehebelarm 8 ist jetzt so weit verschwenkt, daß nunmehr der Ansatz
25 die Blattfeder 22 praktisch vollständig entlastet. Der Kniehebel 7, 9, 10
ist dabei am weitesten gestreckt.
Ein Vergleich der Winkel α und β in den Fig. 3 bis 5 zeigt, daß zu Anfang
beim Schließen des Zangenmauls nur eine relativ geringe Veränderung des
Winkels β von 8° erforderlich ist, um den Maulwinkel α von 18° auf 9° zu
bringen, das Zangenmaul 13 also etwa um die Hälfte zu schließen. Die
zweite Hälfte der Schließbewegung zur Veränderung des Maulwinkels α
von 9° auf 0° erfordert dann eine Veränderung des Winkels β von 19°. Dies
läßt erkennen, daß pro Winkelschließschritt von α = 1° beim Schließen des
Zangenmauls 13 eine immer stärkere Verschiebung des Kniehebelarms 8
erfolgt und somit eine immer stärkere Verschwenkung seines Ansatzes 25,
so daß zu Beginn der Schließbewegung die Blattfeder 22 pro Winkel
schließschritt von α = 1° nur wenig entlastet und dann immer stärker ent
lastet bzw. verschwenkt wird, je weiter sich das Zangenmaul schließt. Die
ser Effekt kann dazu ausgenutzt werden, bei Aufnahme von Kraft-Weg-
Verläufen das Ortsauflösungsvermögen in den jeweiligen Verlaufsdia
grammen in Richtung zu kleineren Maulwinkeln α zu vergrößern.
Dies ist in Fig. 6 gezeigt. Dort ist die Maulkraft K über den Maulwinkel α
aufgetragen. Über die gesamte Skala des Maulwinkels α wird ausgehend
vom maximalen Maulwinkel α = 18° der Maulwinkel α = 9° schon nach sehr
kurzer Verschwenkung der Arbeitsbacken 4, 5 erreicht, während der Be
reich von α = 9° bis α = 0° relativ weit gestreckt ist. Gerade in diesem Be
reich wirken aber die höheren Maulkräfte, da jetzt die Bearbeitungswerk
zeuge an das zu bearbeitende Gut im Zangenmaul herangeführt sind und
dieses beaufschlagen, so daß sich die Maulkräfte bezogen auf die jeweili
gen Maulwinkel α viel genauer erfassen lassen. Dies führt zu einer besse
ren Beurteilung der Güte des Arbeitsergebnisses durch Vergleich der pro
Maulwinkel αi erfaßten Maulkraft Ki mit einer für diesen Winkel αi ent
sprechenden vorgegebenen Maulkraft Gi.
Die Fig. 6 zeigt beispielsweise drei Kraft-Weg-Verläufe A, B und C. Der
Verlauf A liegt innerhalb eines durch Punkte dargestellten Referenzban
des und wird als gut eingestuft. Beim Verlauf B liegt zum Beispiel eine feh
lerhafte Vercrimpung vor, da einige Adern nicht in die Aderendhülse ge
langt sind, die auf die abisolierte Leitung aufgecrimpt worden ist. Der Ver
lauf C zeigt ebenfalls eine fehlerhafte Vercrimpung, da hier das Kabel zu
kurz abisoliert worden ist.
In der Fig. 7 ist eine mit der Zange 1 verbundene Signalverarbeitungs-
und -ausgabeeinrichtung 27 gezeigt. Sie ist mit den bereits erwähnten
Kraftsensoren 16 für die Messung der Maulkraft K und 23, 24 für die Mes
sung des Maulwinkels α verbunden. Sie kann ferner mit einem Referenz
sensor 28 verbunden sein, um eine Temperaturabhängigkeit der Aus
gangssignale der Sensoren 16 bzw. 23, 24 ausgleichen zu können. Der Re
ferenzsensor 28 ist in nicht näher dargestellter Weise so an der Zange an
geordnet, daß er weder durch Verbiegungen noch durch Verschiebungen
der einzelnen Elemente der Zange beeinflußt wird.
Um den Kraft-Weg-Verlauf zum Beispiel bei einer Crimpzange erfassen zu
können, sind die Sensoren 16 bzw. 23, 24 ebenso wie der Referenzsensor
28 über eine geeignete Schnittstelle mit einer Auswerteschaltung 29 der
Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung 27 verbunden, wobei die
Auswerteschaltung 29 einen Vergleichskreis 30 aufweist, der einzelne
Kraft- und Wegdaten (Ki, αi) mit entsprechenden Kraft-Weg-Datenpaaren
einer Kraft-Weg-Verlaufskurve 31i eines ausgewählten Crimpvorgangs
vergleicht. Wie in Fig. 7 schematisch angedeutet, sind die Kraft-Weg-
Verlaufskurven 31.1, 31.2, . . ., 31.n in einem Datenspeicher 32 gespei
chert, der mit der Auswerteschaltung 30 in einem Auswertemodul 33 der
Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung 27 integriert ist. Der Ver
gleichskreis 30 wird dabei zusammen mit der Auswerteschaltung 29 zum
Beispiel von einem Mikroprozessor gebildet.
Der Kraft-Weg-Verlauf einer durchgeführten Crimpung sowie das von dem
Vergleichskreis 30 gelieferte Vergleichsergebnis können im Datenspeicher
32 gespeichert werden, um für spätere Auswertungen zur Verfügung zu
stehen.
Die Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung 27 umfaßt neben einer
bidirektionalen Infrarotschnittstelle 34 und einer LCD-Anzeige 35 bei
spielsweise auch eine Leuchtdiodenanzeigen 36, die beispielsweise drei
Leuchtdioden umfaßt, von denen eine grünes, eine andere gelbes und eine
dritte rotes Licht aussendet. Leuchtet die rote Leuchtdiode auf, liegt eine
Fehlermeldung vor, was heißt, daß eine Vercrimpung außerhalb des Tole
ranzbandes liegt, welches in Fig. 6 beispielsweise gepunktet dargestellt
ist. Grün zeigt an, daß die Vercrimpung in Ordnung ist. Dagegen zeigt gelb
an, daß die Vercrimpung in Arbeit ist.
Zur Auswahl bestimmter Crimpverläufe und anderer für die einwandfreie
Überwachung des Crimpvorgangs erforderlicher Befehle und/oder Infor
mationen ist eine Eingabevorrichtung 37 vorgesehen, die mit der Auswer
teschaltung 29 verbunden ist. Die Eingabevorrichtung ist nicht auf Tasta
turen beschränkt, sondern kann jede geeignete Form aufweisen.
Um ein bestimmtes Kontaktelement durch Vercrimpen an einem bestimm
ten Kabel zu befestigen, wird vor Durchführung der ersten Crimpung die
Art der gewünschten Crimpung ausgewählt. Dazu wird beispielsweise der
Drahtdurchmesser oder Querschnitt und der Typ des Kontaktelements in
die Auswerteschaltung 29 über die Eingabevorrichtung 37 eingegeben.
Anschließend kann dann der zulässige Toleranzbereich der Crimpung und
ggf. eine Benutzeridentifikation eingegeben werden.
Die Auswerteschaltung 29 wählt dann aus dem Datenspeicher 32 den ent
sprechenden Kraft-Weg-Verlauf aus, zum Beispiel 31k für den eingegebe
nen Crimpungstyp, wobei dieser Kraft-Weg-Verlauf 31k in Fig. 8 gezeigt
ist.
Wird nach dem Einlegen der zu verbindenden Teile zwischen die Crimpein
sätze das Zangenmaul 13 geschlossen, so werden die Crimpeinsätze zu
nächst ohne Auftreten einer Crimpkraft K aufeinanderzubewegt, bis beide
Crimpeinsätze mit dem Kontaktelement in Berührung kommen. Dieses
Schließen der Crimpzange ist als Wegabschnitt S in Fig. 8 dargestellt.
Anschließend wird zunächst das Kontaktelement verformt, bis es im we
sentlichen auf dem Draht oder der Ader eines Kabels liegt. Der entspre
chende Kraftverlauf ist im Wegabschnitt B in Fig. 8 dargestellt. Sodann
steigt beim Zusammenpressen von Kontakt und Draht die Crimpkraft über
den Wegabschnitt P steil an, bis sie den für die hier beispielsweise betrach
tete Crimpung erforderlichen Wert Fmax erreicht, also in einem zulässigen
Toleranzbereich um den Wert Fmax liegt. Während des gesamten Crimp
vorgangs überwacht die Auswerteschaltung 29 durch Vergleich der von
den Kraftsensoren 16 bzw 23, 24 gelieferten Kraft-Weg-Datenpaare mit
den entsprechenden Kraft-Weg-Datenpaaren der ausgewählten Kraft-
Weg-Verlaufskurve 31k, ob die aktuelle Crimpkraft dem zu erwartenden
Sollwert entspricht. Bleibt die Crimpkraft beispielsweise, wie im Abschnitt
P in Fig. 8 durch die gestrichelte Kurve dargestellt, deutlich unter dem
erwarteten Kraftverlauf, so liegt eine Fehlcrimpung vor, wie bereits oben
erläutert. Der Fehler wird dabei angezeigt, sobald die gemessene Crimp
kraft außerhalb des Toleranzbereichs liegt.
Steigt andererseits die Crimpkraft bereits beim Schließen des Zangen
mauls (Wegabschnitt S) auf einen deutlich von Null verschiedenen Wert
an, so wird ebenfalls ein Fehler gemeldet. In ähnlicher Weise werden auch
andere Fehler frühzeitig erkannt, so daß der Benutzer durch Abbrechen
des Crimpvorgangs den Fehler korrigieren und anschließend eine ein
wandfreie Crimpung erhalten kann.
Am Ende eines Crimpvorgangs werden die entsprechenden Daten bezüg
lich Erfolg oder Mißerfolg beim Crimpen im Datenspeicher 32 gespeichert,
um später die Qualität der einzelnen durchgeführten Crimpungen proto
kollieren und statistisch auswerten zu können.
Temporäre Kraftabfälle im Kraft-Weg-Diagramm, die zum Beispiel beim
Ratschenbetrieb der Zange auftreten, wenn die Zange in einer Zwischen
stellung durch die Ratsche arretiert wird, werden erfindungsgemäß her
ausgefiltert. Derartige temporäre Kraftabfälle sind beim Ratschenbetrieb
üblich und kein Hinweis auf eine Fehlcrimpung. Zur Durchführung dieses
Filtervorgangs werden an den jeweiligen Maulöffnungswerten αi gemesse
ne Maulkräfte Ki mit Maulkraft-Grenzwerten Gi verglichen, um bei Über-
oder Unterschreiten der Maulkraft-Grenzwerte Gi ein Statussignal Si zu
erzeugen. Die Statussignale Si sind allerdings noch nicht die Fehlersigna
le, die zur Alarmmeldung führen. Vielmehr werden Statussignale an auf
einanderfolgenden Maulöffnungswerten αi nur dann zur Erzeugung eines
Fehlersignals F herangezogen, wenn die Anzahl solcher aufeinanderfol
gender Maulöffnungswerte αi eine vorbestimmte Schwelle überschritten
hat, wobei die Schwelle durch die Eingabevorrichtung 37 auch vorgebbar
ist.
Es sei darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß die Kraft-Weg-Verläufe
nur für den Schließvorgang der Zange aufgezeichnet und gespeichert wer
den. Kraft-Weg-Verläufe bei Öffnung des Zangenmauls werden nicht benö
tigt und daher auch nicht aufgenommen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Ermittlung des Verlaufs einer in einem Zangenmaul
(13) wirkenden Maulkraft (K) in Abhängigkeit einer Maulöffnung (α) des
Zangenmauls (13) bei einer Zange (1), die zwei zur Bildung des Zangen
mauls (13) relativ zueinander bewegbare Arbeitsbacken (4, 5), eine Kraft
meßeinrichtung (16) zur Messung der Maulkraft (K), und eine Wegmeßein
richtung (17; 23; 24) zur Messung der Maulöffnung (α) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Maulöffnung (α) durch die Wegmeßeinrichtung
(17; 23; 24) in einer Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken (4,
5) mit höherer Ortsauflösung erfaßt wird als in einer Anfangsphase der
Schließbewegung der Arbeitsbacken (4, 5).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ort
sauflösung in dieser Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken
(4, 5) ständig ansteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei jeweiligen Maulöffnungswerten (αi) gemessene Maulkräfte (Ki) mit
Maulkraft-Grenzwerten (Gi) verglichen werden, um bei Über- oder Unter
schreiten der Maulkraft-Grenzwerte (Gi) ein Statussignal (Si) zu erzeugen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Status
signale (Si) an aufeinanderfolgenden Maulöffnungswerten (αi) nur dann
zur Erzeugung eines Fehlersignals (F) herangezogen werden, wenn die An
zahl solcher aufeinanderfolgender Maulöffnungswerte (αi) eine vorbe
stimmte Schwelle überschritten hat.
5. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwelle einstellbar ist.
6. Zange (1) mit zwei zur Bildung eines Zangenmauls (13) relativ zuein
ander bewegbaren Arbeitsbacken (4, 5), einer Kraftmeßeinrichtung (16)
zur Messung einer im Zangenmaul (13) wirkenden Maulkraft (K) und einer
Wegmeßeinrichtung (23; 24) zur Messung einer Maulöffnung (α) des Zan
genmauls (13), dadurch gekennzeichnet, daß die Wegmeßeinrichtung
(17; 23, 24) so mit der Zange (1) verbunden ist, daß sie die Maulöffnung in
einer Endphase der Schließbewegung der Arbeitsbacken (4, 5) mit höherer
Ortsauflösung erfaßt als in einer Anfangsphase der Schließbewegung der
Arbeitsbacken (4, 5).
7. Zange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein An
triebselement (8) enthält, das die Wegmeßeinrichtung (17; 23; 24) ver
stellt, wobei das Antriebselement (8) bei gleichen Schließschritten des
Zangenmauls (13) die Wegmeßeinrichtung (17; 23; 24) um so stärker ver
stellt, je weiter sich das Zangenmaul (13) schließt.
8. Zange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das An
triebselement (8) als verschwenkbares Element ausgebildet ist.
9. Zange nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das An
treibselement (8) ein Arm eines Kniehebels (7-10) ist.
10. Zange nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wegmeßeinrichtung eine Blattfeder (22) aufweist, die vom An
triebselement (8) verbiegbar ist.
11. Zange nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfe
der (22) einen Dehnungsmeßstreifen (23) trägt.
12. Zange nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfe
der (22) ein piezoelektrisches Element (24) beaufschlagt, das Teil der Weg
meßeinrichtung ist.
13. Zange nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Wegmeßeinrichtung ein Potentiometer (17) gehört, das vom An
triebselement (8) betätigbar ist.
14. Zange nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Wegmeßeinrichtung einen von außen auf die Zange (1) auf
setzbaren Trägerkörper (18) aufweist, an dem die Blattfeder (22) so befe
stigt ist, daß sie durch eine im Zangengehäuse vorhandene Öffnung ins
Innere der Zange (1) ragt und dort vom Antriebselement (8) beaufschlagt
wird.
15. Zange nach Anspruch 12 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
piezoelektrische Element (24) zwischen Trägerkörper (18) und Blattfeder
(22) liegt.
16. Zange nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Wegmeßeinrichtung und die Kraftmeßeinrichtung mit einer
elektrischen Signalverarbeitungs- und -ausgabeeinrichtung (27) verbun
den sind, die entweder auf der Zange (1) montiert oder separat zu dieser
angeordnet ist.
17. Wegmeßeinrichtung zur Verwendung bei einer Zange (1) gemäß ei
nem der Ansprüche 6 bis 12 und 14 bis 16, enthaltend einen auf die Zange
(1) aufsetzbaren Trägerkörper (18) und eine mit ihm verbundene und in die
Zange (1) einführbare Blattfeder (22), deren Verbiegung durch ein mit ihr
in Kontakt stehendes elektrisches Sensorelement (23; 24) detektierbar ist.
18. Verfahren zur Ermittlung des Verlaufs einer in einem Zangenmaul
(13) wirkenden Maulkraft (K) in Abhängigkeit einer Maulöffnung (α) des
Zangenmauls (13) bei einer Zange (1), die zwei zur Bildung des Zangen
mauls (13) relativ zueinander bewegbare Arbeitsbacken (4, 5), eine Kraft
meßeinrichtung (16) zur Messung der Maulkraft (K) und eine Wegmeßein
richtung (17; 23; 24) zur Messung der Maulöffnung (α) aufweist, wobei an
jeweiligen Maulöffnungswerten (αi) gemessene Maulkräfte (Ki) mit Maul
kraft-Grenzwerten (Gi) vergleichen werden, um bei Über- oder Unter
schreiten der Maulkraft-Grenzwerte (Gi) ein Statussignal (Si) zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß Statussignale (Si) an aufeinanderfolgen
den Maulöffnungswerten (αi) nur dann zur Erzeugung eines Fehlersignals
(F) herangezogen werden, wenn die Anzahl solcher aufeinanderfolgender
Maulöffnungswerte (αi) eine vorbestimmte Schwelle überschritten hat.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwelle einstellbar ist.
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