DE19931924A1 - Hydrostatischer Fahrantrieb - Google Patents
Hydrostatischer FahrantriebInfo
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Abstract
Ein hydrostatischer Fahrantrieb weist einen hydrostatischen Motor (1; 2) und mindestens eine davon angetriebene Achse (9; 10) auf. Erfindungsgemäß ist mit dem Motor (1) ein zweiter Motor (2) verbunden und drehsynchron gekoppelt. Die Motoren sind koaxial und spiegelbildlich zueinander ("back-to-back-Anordnung") angeordnet. Mindestens einer der Motoren (1; 2) ist im Hubvolumen verstellbar. Die Motoren (1, 2) sind bevorzugt als hydrostatische Axialkolbenmotoren in Schrägscheibenbauweise ausgebildet und weisen eine gemeinsame Steuerbodenaufnahme (3) und eine gemeinsame Druckmittelzufuhr und -abfuhr auf. In einer Ausgestaltung kann mindestens einer der Motoren (1; 2) reversierbar sein. In einer anderen Ausgestaltung sind beide Motoren (1, 2) an die Achse (10) angeflanscht, wobei für die beiden miteinander verbundenen Motoren (1, 2) beidseitig jeweils ein Abtrieb (5; 6) vorgesehen ist. Die Motoren (1, 2) können zwischen zwei angetriebenen Achsen (9, 10) angeordnet sein, wobei jeder Motor (1; 2) mit einer der Achsen (9; 10) gekoppelt ist. Dabei ist zwischen mindestens einer angetriebenen Achse (9; 10) und einem Motor (1; 2) eine Triebwelle (7; 8), insbesondere eine Gelenkwelle angeordnet. Der erfindungsgemäße Fahrantrieb ermöglicht einen großen Wandlungsbereich ohne Zugkraftunterbrechung.
Description
Die Erfindung betrifft einen hydrostatischen Fahrantrieb mit einem hydrostatischen
Motor und mindestens einer davon angetriebenen Achse.
Ein gattungsgemäßer Fahrantrieb ist aus der DE 42 06 085 A1 bekannt. Dabei ist ein
Axialkolbenmotor konstanten Schluckvolumens, der keine eigene Motorwelle aufweist,
ausgangsseitig mit einem koaxial zum Axialkolbenmotor angeordneten Planeten
getriebe verbunden und triebt dieses an. Die Abtriebswelle des Planetengetriebes
durchsetzt den Axialkolbenmotor zentrisch. Das Planetengetriebe ist schaltbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen kompakten und ver
besserten hydrostatischen Fahrantrieb der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, der einen einfachen Aufbau besitzt und für einen großen Geschwindigkeits
bereich geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit dem Motor ein zweiter
Motor verbunden und drehsynchron gekoppelt ist, wobei die Motoren koaxial zueinan
der angeordnet sind und wobei mindestens einer der Motoren im Hubvolumen verstell
bar ist.
Dies ermöglicht eine stufenlose Übersetzungsänderung (Wandlung) auf der Motorseite
des hydrostatischen Fahrantriebs ohne Zugkraftunterbrechung. Das bisher zur Erwei
terung des Geschwindigkeitsbereiches verwendete, schaltbare mechanische Getriebe
kann entfallen. Im niedrigen Geschwindigkeitsbereich eines mit dem erfindungs
gemäßen hydrostatischen Fahrantrieb ausgestatteten Fahrzeugs weisen beide
Motoren zunächst eine Einstellung mit maximalen Hubvolumen (Schluckvolumen) auf.
Geschwindigkeitsveränderungen erfolgen zu Beginn primärseitig, d. h. zur
Geschwindigkeitserhöhung wird das Fördervolumen einer die Motoren speisenden
Verstellpumpe erhöht. Der Fahrantrieb erzielt in dieser Einstellung sein größtmögliches
Antriebsmoment. Bei gleichbleibender Menge an zufließendem Druckmittel wird zur
weiteren Geschwindigkeitserhöhung sodann das Hubvolumen des verstellbaren Motors
reduziert. Das freiwerdende Druckmittel steht dann dem anderen Motor zur Verfügung,
so daß die Abtriebsdrehzahl und damit die Geschwindigkeit des Fahrzeugs in der
gewünschten Weise erhöht wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Motoren als hydro
statische Axialkolbenmotoren in Schrägscheibenbauweise ausgebildet und spiegel
bildlich zueinander angeordnet ("back-to-back-Anordnung").
Sofern die beiden Axialkolbenmotoren eine gemeinsame Steuerbodenaufnahme und
darüber hinaus eine gemeinsame Druckmittelzufuhr und -abfuhr aufweisen, werden
der Aufbau des erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantriebs vereinfacht und die
Abmessungen minimiert.
Der Wandlungsbereich des erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantriebs kann
durch eine Weiterbildung der Erfindung vergrößert werden, bei der beide Axialkolben
motoren im Hubvolumen verstellbar sind. Dadurch kann eine erhöhte Endgeschwindig
keit erzielt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens einer der Motoren rever
sierbar. Dadurch ist eine weitere Geschwindigkeitserhöhung möglich. Im reversierten
Zustand ist bei gleichbleibender Drehrichtung des ersten Motors die Strömungsrichtung
des Druckmittels im zweiten, reversierten Motor umgekehrt. Dem ersten Motor kann
dadurch zusätzlich Druckmittel zugeführt werden, d. h. das verstellbare zweite Trieb
werk wirkt im reversierten Zustand als vom ersten Motor angetriebene Pumpe, deren
"Fördervolumen" die Abtriebsdrehzahl weiter erhöht. Infolgedessen wird durch diesen
Betriebszustand der Wandlungsbereich, d. h. der Drehzahlbereich des erfindungs
gemäßen hydrostatischen Fahrantriebs erweitert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind beide Motoren an die
Achse angeflanscht. Ein solcher Fahrantrieb kann beispielsweise als Ein-Achs-Antrieb
Verwendung finden.
Sofern für die beiden miteinander verbundenen Motoren beidseitig jeweils ein Abtrieb
vorgesehen ist, kann zusätzlich zu der genannten Achse ein zweiter Verbraucher
hydraulischer Leistung angeschlossen werden. Dies kann gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung beispielsweise eine zweite angetriebene Achse sein. Dabei sind dann
die Motoren zwischen zwei angetriebenen Achsen angeordnet und jeder Motor ist mit
einer der Achsen gekoppelt (Allradantrieb).
Zweckmäßigerweise ist zwischen mindestens einer angetriebenen Achse und einem
Motor eine Triebwelle, insbesondere eine Gelenkweile angeordnet. Sind die beiden
Motoren nicht an einer der Achsen angeflanscht, so wird die Verbindung zu den beiden
Achsen dann jeweils durch eine Triebwelle hergestellt. Die beiden Motoren sind somit
in den Gelenkwellenstrang integriert.
Es erweist sich als günstig, wenn die beiden Motoren jeweils eine eigene Motorwelle
aufweisen und die beiden Motorwellen mittels einer axial zwischen den Motoren
angeordneten Kupplungshülse miteinander drehsynchron gekoppelt sind. Dadurch ist
die Verwendung von baugleichen und weitgehend standardisierten Motoren möglich.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des Fahrantriebs in einer Arbeitsmaschine,
insbesondere einer Baumaschine. Für derartige Maschinen wird einerseits im Arbeits
einsatz, d. h. im Gelände, bei niedriger Geschwindigkeit ein hohes Antriebsmoment
verlangt, andererseits sollen solche Maschinen möglichst schnell zum nächsten
Einsatzort gelangen, was eine möglichst hohe Geschwindigkeit auf der Straße er
fordert. Der erfindungsgemäße Fahrantrieb kann auch in Land-, Forst- und Kommunal
fahrzeugen, die eine oder mehrere angetriebene Achsen aufweisen, eingesetzt
werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schema
tischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantrieb mit zwei
angetriebenen Achsen und mittiger Anordnung der Motoren,
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantrieb mit zwei
angetriebenen Achsen, wobei die Motoren an einer der Achsen
angeflanscht sind und
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantrieb mit einer
angetrieben Achse und daran angeflanschten Motoren.
Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils einen erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahr
antrieb als Allradantrieb. Dabei sind zwei als Axialkolbenmotoren in Schrägscheiben
bauweise ausgebildete Motoren 1 und 2 miteinander verbunden und drehsynchron
gekoppelt. Die Verbindung ist derart, daß die Motoren 1 und 2 koaxial und spiegel
bildlich zueinander in sogenannter "back-to-back"-Anordnung miteinander verflanscht
sind.
Die beiden Motoren 1 und 2 weisen eine gemeinsame Steuerbodenaufnahme 3 sowie
eine gemeinsame Druckmittelzufuhr und -abfuhr auf. Die drehsynchrone Verbindung
der Motoren 1 und 2 erfolgt mittels einer die Motorwellen 1a und 2a verbindenden
Kupplungshülse 4.
Die beiden miteinander verbundenen Motoren 1 und 2 sind beidseitig jeweils mit einem
Abtrieb 5 und 6 versehen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist der Abtrieb 5 mit
einer als Gelenkwelle ausgebildeten Triebwelle 7 verbünden und der Abtrieb 6 mit
einer ebenfalls als Gelenkwelle ausgebildeten Triebwelle 8. Die Triebwelle 7 ist an eine
Achse 9 angeschlossen, während die Triebwelle 8 mit einer Achse 10 in Verbindung
steht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die miteinander verbundenen Motoren 1
und 2 an die angetriebene Achse 10 angeflanscht. Zum Antrieb der Achse 9 ist eine
(verlängerte) Triebwelle 7 vorgesehen. Insgesamt ist für diesen Allradantrieb also nur
eine Triebwelle erforderlich.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird nur die Achse 10 angetrieben, wobei die
beiden miteinander verbundenen Motoren 1 und 2 an diese Achse 10 angeflanscht
sind. Ein solcher Fahrantrieb stellt einen Ein-Achs-Antrieb dar. Es ist dabei auch
möglich, am achsfernen Ende der miteinander verbundenen Motoren 1 und 2 einen
Verbraucher anzuschließen und Leistung abzugreifen.
Bei allen in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen ist mindestens
einer der Motoren 1 oder 2 im Hubvolumen verstellbar. Dies ermöglicht eine stufenlose
Übersetzungsänderung des hydrostatischen Fahrantriebs. Dabei weisen im niedrigen
Geschwindigkeitsbereich eines mit einem erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahr
antrieb ausgestatteten Fahrzeugs beide Motoren 1 und 2 eine Einstellung mit maxi
malem Hubvolumen (Schluckvolumen) auf. Der Fahrantrieb erzielt in dieser Einstellung
sein größtmögliches Antriebsmoment.
Bei gleichbleibender Menge an zufließendem Druckmittel wird zur Erhöhung der
Geschwindigkeit das Hubvolumen des verstellbaren Motors reduziert. Das freiwerden
de Druckmittel steht dann dem anderen Motor zur Verfügung, so daß die Abtriebs
drehzahl erhöht wird.
Sofern beide Motoren 1 und 2 im Hubvolumen verstellbar sind, kann der Wand
lungsbereich des erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantriebs weiter vergrößert
und dadurch eine erhöhte Endgeschwindigkeit erzielt werden.
Darüber hinaus kann einer der Motoren zur Geschwindigkeitserhöhung reversiert
werden. Im reversierten Zustand ist bei gleichbleibender Drehrichtung des ersten
Motors die Strömungsrichtung des Druckmittels im zweiten, reversierten Motor
umgekehrt. Dadurch kann dem ersten Motor zusätzlich Druckmittel zugeführt werden,
d. h. das verstellbare zweite Triebwerk wirkt im reversierten Zustand als vom ersten
Motor angetriebene Pumpe, deren "Fördervolumen" die Abtriebsdrehzahl weiter
erhöht. Infolgedessen wird in diesem Betriebszustand der Wandlungsbereich, d. h. der
Drehzahlbereich des erfindungsgemäßen hydrostatischen Fahrantriebs erweitert.
Claims (12)
1. Hydrostatischer Fahrantrieb mit einem hydrostatischen Motor und mindestens
einer davon angetriebenen Achse, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Motor
(1) ein zweiter Motor (2) verbunden und drehsynchron gekoppelt ist, wobei die
Motoren (1, 2) koaxial zueinander angeordnet sind und wobei mindestens einer
der Motoren (1; 2) im Hubvolumen verstellbar ist.
2. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Motoren (1, 2) als hydrostatischen Axialkolbenmotoren in Schrägscheibenbau
weise ausgebildet und spiegelbildlich zueinander angeordnet ("back-to-back-
Anordnung") sind.
3. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Axialkolbenmotoren eine gemeinsame Steuerbodenaufnahme (3) auf
weisen.
4. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Axialkolbenmotoren eine gemeinsame Druckmittelzufuhr und -abfuhr auf
weisen.
5. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß beide Motoren (1, 2) im Hubvolumen verstellbar sind.
6. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer der Motoren (1; 2) reversierbar ist.
7. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß beide Motoren (1, 2) an die Achse (10) angeflanscht sind.
8. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die beiden miteinander verbundenen Motoren (1, 2) beidseitig
jeweils ein Abtrieb (5; 6) vorgesehen ist.
9. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Motoren (1, 2) zwischen zwei angetriebenen Achsen (9, 10) angeordnet sind und
jeder Motor (1; 2) mit einer der Achsen (9; 10) gekoppelt ist.
10. Hydrostatischer Fahrantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen mindestens einer angetriebenen Achse (9; 10) und einem Motor (1; 2)
eine Triebwelle (7; 8), insbesondere eine Gelenkwelle angeordnet ist.
11. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Motoren (1, 2) jeweils eine eigene Motorwelle (1a;
2a) aufweisen und die beiden Motorwellen (1a, 2a) mittels einer axial zwischen
den Motoren (1, 2) angeordneten Kupplungshülse (4) miteinander drehsynchron
gekoppelt sind.
12. Hydrostatischer Fahrantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet
durch die Verwendung in einer Arbeitsmaschine, insbesondere einer Bau
maschine.
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GB (1) | GB2351794A (de) |
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Legal Events
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