Die Erfindung betrifft einen Piezoaktor, der zur elektrischen
Kontaktierung einer Elektrode eine elektrisch leitfähige Kon
taktfahne aufweist. Daneben wird eine Verwendung eines derar
tigen Piezoaktors angegeben.
Ein Piezoaktor ist üblicherweise aus mehreren zu einem sta
pelförmigen Aktorkörper angeordneten Piezoelementen aufge
baut. Jedes Piezoelement besteht aus einer Piezokeramik
schicht, die beiderseits mit einer metallischen Elektrode
versehen ist. Wird an diese Elektroden eine elektrische Span
nung angelegt, so reagiert die Piezokeramikschicht mit einer
Gitterverzerrung. Als Folge davon expandiert und kontrahiert
das Piezoelement und damit der Aktorkörper in einer Richtung,
die durch die Anordnung der Piezokeramikschicht und der Elek
troden eines Piezoelements bestimmt ist. Entsprechend einem
Ausmaß der Expansion und Kontraktion kommt zu einer nutzbaren
Änderung einer Ausdehnung eines stapelförmigen Aktorkörpers.
Aus DE 197 15 488 ist ein derartiger Piezoaktor bekannt. Der
Piezoaktor verfügt über einen Aktorkörper mit einem Mehr
schichtaufbau, umfassend zumindest einen Stapel alternieren
der Elektroden- und Piezokeramikschichten. Eine Elektroden
schicht dient jeder benachbarten Piezokeramikschicht als
Elektrode. Dazu erfolgt eine elektrische Kontaktierung der
Elektrodenschichten in einer alternierenden Polarität. Die
alternierende Polarität wird mit Hilfe zweier Metallisie
rungsstreifen erreicht, die seitlich am Aktorkörper ange
bracht sind. Ein Metallisierungsstreifen erstreckt sich über
eine Höhe, die sich aus übereinander gestapelten, elektrisch
aktiven Schichten des Aktorkörpers ergibt. Einer der Metalli
sierungsstreifen ist mit jeder zweiten Elektrodenschicht
elektrisch leitend verbunden und gegen jede dazwischen lie
gende erste Elektrodenschicht isoliert. Dagegen ist der
zweite Metallisierungsstreifen gegen jede zweite Elektroden
schicht isoliert und mit jeder ersten Elektrodenschicht elek
trisch leitend verbunden.
Um die elektrische Kontaktierung jeder einzelnen Elektroden
schicht sicher zu stellen, erfolgt in dem bekannten Piezoak
tor eine Spannungszuführung an einen Metallisierungsstreifen
über eine streifenförmige, elektrisch leitfähige Kontaktfahne
in Form einer mit Kupfer kaschierten Kunststoffolie. Die Kon
taktfahne ist dabei über eine ihrer Kanten an einen Metalli
sierungsstreifen angelötet. Die Kontaktfahne erstreckt sich
ebenfalls über die gesamte Höhe der elektrisch aktiven
Schichten des Aktorkörpers. Eine vom Aktorkörper wegweisende
Außenkante der Kontaktfahne ist mit einem starren elektri
schen Anschlußelement verbunden. Mit Hilfe der Kontaktfahne
wird ein eventuell auftretender Riß in einem Metallisierungs
streifen elektrisch überbrückt. Dadurch zeigt der Piezoaktor
eine hohe Zyklenzahl und damit eine hohe Lebensdauer. Ein Zy
klus umfaßt eine einmalige Expansion und Kontraktion des Pie
zoaktors bzw. des Aktorkörpers in einer bestimmten Richtung.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Piezoaktor anzugeben, der
gegenüber einem bekannten Piezoaktor eine weiter verbesserte
elektrische Kontaktierung und damit eine noch höhere Zyklen
zahl und Lebensdauer aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Piezoaktor angegeben, aufwei
send einen Aktorkörper zu einer Expansion und Kontraktion in
einer bestimmten Richtung und mindestens eine am Aktorkörper
befestigte, elektrisch leitfähige Kontaktfahne, die eine Aus
dehnung in der Richtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktfahne ein Mittel zu einem Anpassen der Ausdehnung
an ein Ausmaß der Expansion und Kontraktion aufweist.
Entsprechend dem Ausmaß der Expansion und Kontraktion des Ak
torkörpers während eines Zyklusses kommt es zu einer Änderung
einer Ausdehnung des Aktorkörpers in der bestimmten Richtung.
Die Ausdehnung umfaßt beispielsweise eine Höhe des Aktorkör
pers. Aufgrund dieser Änderung kann in der Kontaktfahne, die
am Aktorkörper befestigt ist, eine mechanische Spannung auf
treten.
Diese mechanischen Spannungen sind beispielsweise dann beson
ders groß, wenn in einem Bereich der Metallisierungsstreifen,
in dem der Aktorkörper piezoelektrisch inaktiv ist, ein Riß
durch eine Polarisierung des Piezoaktors entstanden ist (Po
lungsriß). Bei der Expansion und Kontraktion findet bei einem
solchen Riß eine relativ große Änderung eines Ausmaßes des
Aktorkörpers statt. Durch diese großen Änderungen treten
große mechanische Spannungen in der Kontaktfahne auf, insbe
sondere dann, wenn die Kontaktfahne mit einem starren elek
trischen Anschlußelement fest verbunden ist.
Die grundlegende Idee der Erfindung ist es, diese mechanische
Spannung in der Kontaktfahne zu verringern. Dies gelingt da
durch, daß die Ausdehnung der Kontaktfahne im Betrieb des Ak
torkörpers automatisch an die sich ständig ändernde Ausdeh
nung des Aktorkörpers angepaßt wird. Das Anpassen erfolgt da
bei insbesondere in einem Kontaktierungsbereich der Kontakt
fahne, in dem die Kontaktfahne am Aktorkörper befestigt ist.
Das Anpassen kann im Hinblick auf die mechanische Spannung in
der Kontaktfahne an ein maximales, minimales oder mittleres
Ausmaß der Expansion und Kontraktion des Aktorkörpers erfol
gen. Dies hängt von der Anwendung und von dem Mittel ab, das
dazu eingesetzt wird.
In einer besonderen Ausgestaltung ist der Piezoaktor dadurch
gekennzeichnet, daß der Aktorkörper eine Oberfläche aufweist,
an der mindestens eine Elektrode angeordnet ist, die Kontakt
fahne mit der Elektrode elektrisch verbunden und an minde
stens zwei Punkten der Oberfläche befestigt ist, ein Abstand
zwischen den Punkten von der Expansion und Kontraktion ab
hängt, die Kontaktfahne das Mittel zumindest zwischen den
zwei Punkten aufweist und das Mittel ein Verformungsmaterial
aufweist.
Vorzugsweise sind die Punkte Bestandteil einer ebenen Ober
fläche und entlang der durch die Expansion und Kontraktion
bestimmten Richtung nacheinander angeordnet. Die Punkte kön
nen aber auch von dieser Richtung abweichend angeordnet sein.
Ebenso kann die Oberfläche gewölbt oder anders gestaltet -
sein.
Insbesondere gibt es eine Vielzahl von Punkten, an denen die
Kontaktfahne am Aktorkörper befestigt ist. Auf diese Weise
ist beispielsweise die Kontaktfahne entlang einer gesamten
Kante der Kontaktfahne am Aktorkörper befestigt. Insbesondere
ist die Vielzahl von Punkten an der Oberfläche entlang der
Richtung der Expansion und Kontraktion der Aktorkörpers aus
gerichtet.
Der Abstand zwischen zwei Punkten hängt von einer elektri
schen Spannung ab, die an den Elektroden des Aktorkörpers an
gelegt ist, und damit von der Expansion und Kontraktion des
Aktorkörpers. Wegen des veränderlichen Abstands von einem
Punkt zu einem anderen verfügt die Kontaktfahne insbesondere
zwischen den Punkten ein Mittel, das dazu geeignet ist, die
Ausdehnung der Kontaktfahne an das Ausmaß der Expansion und
Kontraktion anzupassen.
Das Mittel bzw. die ganze Kontaktfahne ist beispielsweise
eine metallische Blattfeder, die entlang einer Kante der
Blattfeder an wenigen Punkten der Oberfläche des Aktorkörpers
mechanisch befestigt ist. Die Punkte sind abweichend von der
Richtung angeordnet, in der der Aktorkörper expandiert und
kontrahiert. Bei der Expansion und Kontraktion des Aktorkör
pers verbiegt sich dadurch die Blattfeder. Die Ausdehnung der
Blattfeder in der fraglichen Richtung wird an das Ausmaß der
Expansion und Kontraktion angepaßt. Die zu kontaktierenden
Elektroden des Aktorkörpers sind nur durch einen Berührungs
kontakt mit der Blattfeder elektrisch verbunden. Die Elektro
den sind so an der Oberfläche angeordnet, daß beim Verbiegen
der Blattfeder der elektrische Kontakt aufrecht erhalten
bleibt.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist das
Mittel ein Verformungsmaterial auf, das elastisch und/oder
plastisch verformbar sein kann. Diese Eigenschaft ist vor
zugsweise nicht auf die durch die Expansion und Kontraktion
des Aktorkörpers bestimmte Richtung beschränkt. Eine Bewegung
innerhalb der Kontaktfahne in dieser Richtung führt gleich
zeitig zu einer Zugkraft, die sich in jede Richtung und über
die gesamte Kontaktfahne erstrecken kann. Besonders vorteil
haft ist es daher, wenn das Mittel bezüglich jeder Raumrich
tung verformbar ist.
In einer besonderen Ausgestaltung ist der Piezoaktor dadurch
gekennzeichnet, daß an der Kontaktfahne ein starres elektri
sches Anschlußelement befestigt ist, so daß die Oberfläche
des Aktorkörpers und das Anschlußelement mittelbar durch die
Kontaktfahne verbunden sind. Beispielsweise ist die Kontakt
fahne über eine Kante an der Oberfläche des Aktorkörpers be
festigt. An einer von der Oberfläche des Aktorkörpers wegwei
senden Außenkante ist das starre elektrische Anschlußelement
befestigt. Diese Anschlußelement dient einer elektrischen
Kontaktierung der Kontaktfahne und damit einer elektrischen
Kontaktierung der Elektrodenschichten. Es ist beispielsweise
nahezu parallel zur Oberfläche bzw. der Richtung der Expan
sion und Kontraktion ausgerichtet und weist eine größere Höhe
auf als der Aktorkörper. Somit überragt das Anschlußelement
den Aktorkörper in der Richtung der Expansion und Kontrak
tion. Das Anschlußelement kann aber auch auf einer beliebigen
elektrisch leitfähigen Oberfläche der Kontaktfahne angebracht
sein.
Die Kontaktfahne weist das Verformungsmaterial insbesondere
im Kontaktierungsbereich auf. In einer besonderen Ausgestal
tung ist der Piezoaktor dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Verformungsmaterial zumindest von der Oberfläche des Aktor
körpers bis zum Anschlußelement erstreckt. In einer weiteren
Ausgestaltung kann sich aber auch über die gesamte Kontakt
fahne erstrecken. Das Verformungsmaterial kann auch bei einem
starren elektrischen Anschlußelement lokalisiert sein. Es
treten zwar während des Betriebs in der Kontaktfahne mechani
sche Spannungen auf. Diese werden aber bis zum Anschlußele
ment hin verringert.
In einer besonderen Ausgestaltung weist das Verformungsmate
rial eine Vielzahl von Drähten auf. Das Verformungsmaterial
ist beispielsweise ein flexibles Drahtgeflecht. In einem
Drahtgeflecht ist eine Vielzahl von dünnen Drähten miteinan
der verwoben oder verflochten.
Das Drahtgeflecht ist vorteilhaft so bemessen, daß jede zu
kontaktierende Elektrode elektrisch und gleichzeitig mecha
nisch kontaktiert ist. Ein einzelner Draht ist so dünn, daß
das Material des Drahts bei einer betriebsbedingten Verfor
mung elastisch bleibt und daß keine festigkeitsvermindernde
Materialveränderung (z. B. Versprödung) auftritt. Ein Draht
hat beispielsweise einen Durchmesser von wenigen µm. Das
Drahtgeflecht besteht aus einer so großen Zahl von einzelnen
Drähten, daß jede Elektrode auch bei einem eventuell auftre
tenden Riß eines Metallisierungsstreifens oder eines einzel
nen Drahtes stets kontaktiert bleibt.
Eine Beweglichkeit eines Drahtgeflechts läßt sich insbeson
dere dadurch erhöhen, daß mehrere parallel zur Richtung der
Expansion und Kontraktion verlaufende Drähte (Schußfäden) aus
dem Geflecht entfernt werden. Dadurch wird erreicht, daß die
verbleibenden Drähte im wesentlichen zueinander parallel an
geordnet sind. In einer besonderen Ausgestaltung ist ein ein
zelner Draht auf diese Weise nicht mit anderen Drähten ver
flochten. Eine besonders hohe Beweglichkeit wird dadurch er
reicht, daß ein Draht zudem keinen Kreuzungs- bzw. Berüh
rungspunkt mit anderen Drähten aufweist. Alle Drähte sind so
mit annähernd parallel zueinander angeordnet. Wenn sich diese
Form des Geflechts über die gesamte Kontaktfahne erstreckt
und die Kontaktfahne mit einem elektrischen Anschlußelement
verbunden ist, das mindestens die Höhe des Aktorkörpers auf
weist, erfolgt auf diese Weise die elektrische Kontaktierung
der Elektroden quasi über eine Drahtbürste.
Neben den beschriebenen Formen ist jedes Drahtgeflecht denk
bar, das einem Draht des Drahtgeflechts einen möglichst gro
ßen Bewegungsspielraum gibt und das so das Entstehen einer
Zugkraft im Draht einschränkt. Als Muster (Webart) eines
Drahtgeflechts kommt beispielsweise eine glatte Bindungen
(1 : 1-Bindung, plain weave) oder eine Köperbindung (2 : 2-Bin
dung, twilled weave) in Frage. Ein einzelner Draht kann im
Querschnitt annähernd kreisrund oder ellipsoid sein. Ebenso
ist eine kalandrierte (gewalzte, calendered) Ausführungsform
des Drahtes denkbar.
Das Verformungsmaterial weist vorzugsweise ein elektrisch
leitendes Material auf, insbesondere ein elektrisch leitendes
Material, das zumindest einen aus der Gruppe Aluminium, Ei
sen, Kupfer, Karbonfaser und/oder Messing ausgewählten Stoff
aufweist. Eine Karbonfaser zeigt eine geringe Materialermü
dung und ist deshalb besonders für eine Anwendung geeignet,
bei der eine extreme Lastspielzahl erreicht werden muß. Ein
Draht aus einem Edelstahl kann besonders dünn gestaltet sein
und trotzdem die Anforderung an eine hohe Elastizität bzw.
Belastbarkeit erfüllen.
Die Kontaktfahne bzw. das Mittel der Kontaktfahne ist vor
zugsweise mit Hilfe eines elektrisch leitenden Verbindungs
mittels an der Oberfläche des Aktorkörpers angebracht. Das
Verbindungsmittel fungiert als mechanische Befestigung und
stellt gleichzeitig den elektrischen Kontakt zwischen einer
Elektrode und der Kontaktfahne her.
Vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Oberflä
che des Aktorkörpers eine Metallisierung aufweist. Die Metal
lisierung, beispielsweise in Form eines Metallisierungsstrei
fens, dient einer sicheren elektrischen Kontaktierung einer
Elektrode. Die Kontaktfahne kann mit Hilfe des Verbindungs
mittels auch unmittelbar an der Oberfläche, d. h. an jede zu
kontaktierende Elektrode direkt, angebracht sein.
Das Verbindungsmittel kann ein Lot sein. Diese Lösung bietet
sich vor allem für Kupfer an, das sehr gut mit einem Weichlot
gelötet werden kann. Bei Verwendung eines Mittels aus Edel
stahl weist das Verbindungsmittel beispielsweise ein Schweiß
material auf. Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwen
dung eines Leitklebers. Ein Leitkleber enthält beispielsweise
elektrisch leitende Kügelchen. Die Dichte und Größe der Kü
gelchen im Leitkleber ist dabei so gewählt, daß zu jeder Zeit
ein elektrischer Kontakt zwischen der Kontaktfahne und jeder
einzelnen Elektrodenschicht vorhanden ist. Ein Leitkleber ist
insbesondere für Aluminium und für Karbonfaser geeignet.
Für eine Anwendung des Piezoaktors kann es vorteilhaft sein,
wenn der Piezoaktor inklusive einer zugehörigen Kontaktfahne
und eines entsprechenden Anschlußelements mit einer Isolier
masse formschlüssig verbunden ist. Trotz dieser Maßnahme
sollte die Kontaktfahne, insbesondere aber jeder einzelne
Draht eines Verformungsmaterials einen möglichst großen Bewe
gungsspielraum haben. Dies gelingt dadurch, daß die Kontakt
fahne eine Beschichtung aufweist. Die Beschichtung kann sich
dabei auf den Bereich der Kontaktfahne beschränken, der das
Verformungsmaterial aufweist. Die Beschichtung verhindert ei
nen kraftschlüssigen Kontakt zwischen der Kontaktfahne und
der Isoliermasse. Für diesen Fall besteht die Beschichtung
beispielsweise aus einem niedrigviskosen Material, das als
ein Gleitmittel fungiert. Eine andere Lösung besteht darin,
ein elastisches, insbesondere hochelastisches Material als
Beschichtung der Kontaktfahne zu benutzen. Dieses Material
weist beispielsweise ein Silikonelastomer auf. Die Beschich
tung kann als elastische Umhüllung allein der Kontaktfahne
ausgestaltet sein. Besonders vorteilhaft ist ein formschlüs
siger Verbund aus einem Piezoaktor, inklusive seiner An
schlußelemente und Kontaktfahnen, und einer hochelastischen
Isoliermasse. In diesem Verbund fungiert die Isoliermasse
gleichzeitig als Beschichtung der Kontaktfahne.
Das Material einer Beschichtung kann nur eine Oberfläche des
Mittels zum Anpassen der Ausdehnung der Kontaktfahne an die
Expansion und Kontraktion des Aktorkörpers benetzen. Insbe
sondere bei einem Verformungsmaterial in Form eines Drahtge
flechts kann die Beschichtung auch zusätzlich einen Zwischen
raum zwischen mehreren Drähten (Masche) ausfüllen.
Die Beschichtung birgt einen zusätzlichen Vorteil in sich:
Sie kann einer Dämpfung einer Schwingung im Piezoaktor die
nen, die im Betrieb des Piezoaktors möglicherweise auftritt.
Eine derartige Schwingung kann zu einer Rißbildung und zu ei
ner Fortpflanzung eines Risses im Piezoaktor beitragen. Mit
einer Beschichtung, die eine auftretende Schwingung dämpft,
erhöht sich die zu erwartende Zyklenzahl des Piezoaktors.
Als Keramik des Aktorkörpers eines vorgestellten Piezoaktors
kann eine beliebige PZT-Keramik (= Bleizirkonattitanat) ein
gesetzt werden. Eine Elektrodenschicht ist aus einem geeigne
ten Material, vorzugsweise einer silberhaltigen Einbrennpa
ste. Eine Elektrodenschicht kann einen zusätzlichen oxidi
schen Zuschlag zur besseren Haftung auf einer Piezokeramik
schicht sowie ein anderes Metall allein oder als weiteren Zu
satz enthalten, beispielsweise Platin oder Palladium.
Auf der Basis der Erfindung ist eine sichere elektrische Kon
taktierung eines Piezoaktors gewährleistet. Dadurch, daß sich
die Ausdehnung der elektrisch leitfähigen Kontaktfahne stän
dig an die sich ändernde Ausdehnung des Aktorkörpers anpaßt,
zeichnet sich der Piezoaktor durch eine hohe Zuverlässigkeit
und eine hohe Zyklenzahl aus. Eine hohe Flexibilität und
Biegsamkeit der Kontaktfahne insbesondere in Form eines
Drahtgeflechts verhindert die Entstehung einer rißtreibenden
Kraft in der Kontaktfahne. Darüber hinaus verhindert die Na
tur eines Drahtgeflechts weitgehend die Ausbreitung eines
vorhandenen Risses.
Ein hier beschriebener Piezoaktor wird vorzugsweise zur An
steuerung eines Einspritzventils, insbesondere eines Ein
spritzventils einer Brennkraftmaschine verwendet.
Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen
Zeichnungen wird im folgenden ein Piezoaktor vorgestellt. Die
Figuren sind schematisch und stellen keine maßstabsgetreuen
Abbildungen der bezeichneten Gegenstände dar.
Fig. 1 zeigt einen Piezoaktor von einer Seite.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Piezoaktors
der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in einem Querschnitt ein Verformungsmaterial in
Form von Drähten, die eine Beschichtung aufweisen.
Fig. 4 und 5 zeigen verschiedene Ausführungsformen des
Verformungsmaterials in Form eines Drahtgeflechts.
Fig. 6 zeigt ein Einspritzventil mit einem Piezoaktor.
Der Piezoaktor 1 nach Fig. 1 besteht aus einem Aktorkörper
11 in Form eines Stapels von Piezokeramikschichten 16 und da
zwischen angeordneten Elektrodenschichten 14 und 15. Eine
Piezokeramikschicht 16 besteht aus einem PZT-Material. Das
Material einer Elektrodenschicht 14 und 15 umfaßt eine sil
berhaltige Einbrennpaste.
An den beiden seitlichen Oberflächen 12 und 13 des Aktorkör
pers 11, parallel zu der Richtung 19, in der die Expansion 17
und Kontraktion 18 des Aktorkörpers 11 stattfindet, ist je
weils ein Metallisierungsstreifen 28 bzw. 29 angebracht. Ein
Metallisierungsstreifen besteht aus einer eingebrannten Sil
berpaste. Jeweils eine elektrisch leitfähige Kontaktfahne 20
bzw. 21 ist über ein Lot 27 mit dem Metallisierungsstreifen
28 und 29 der Oberfläche 12 und 13 des Aktorkörpers 11 mecha
nisch und elektrisch leitend verbunden. Die Verbindung er
folgt jeweils über die Höhe der zu kontaktierenden Elektro
denschichten 14 bzw. 15. An den Außenkanten der Kontaktfahnen
20 und 21 sind starre elektrische Anschlußelemente 31 und 32
in Form von elektrisch leitfähigen Stiften angelötet. Die An
schlußelemente 31 und 32 überragen den Aktorkörper 11.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt des Piezoaktors 1 abgebildet,
der in Fig. 1 dargestellt ist. Gezeigt sind zwei Punkte 121
und 122 einer ganzen Punktmenge der mit einer Metallisierung
28 versehenen Oberfläche 12 des Aktorkörpers 11. An den Punk
ten 121 und 122 ist die Kontaktfahne 20 befestigt. Die Punkte
121 und 122 befinden sich im Abstand 123 voneinander. Bei ei
ner Expansion 17 des Aktorkörpers 11 in der Richtung 19 ver
größert sich der Abstand 123 um das Ausmaß 124. Dagegen ver
kleinert sich der Abstand 123 bei der Kontraktion 18 des Ak
torkörpers 11 um das Ausmaß 125.
Die Kontaktfahne 20 bzw. 21 weist zumindest ein Mittel 24
bzw. 25 zum Anpassen der Ausdehnung 22 der Kontaktfahne 20
und 21 an das Ausmaß 124 und 125 der Expansion 17 und Kon
traktion 18 des Aktorkörpers 11 auf.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Mittel 24 bzw. 25
ein Verformungsmaterial 241 bzw. 251, das eine Vielzahl von
Drähten 26 aufweist. Die Drähte 26 sind im wesentlichen par
allel zueinander angeordnet. In Fig. 3 ist das Verformungs
material 241 und 251 dargestellt. Ein einzelner Draht 26 hat
einen nahezu kreisrunden Querschnitt. Jeder Draht 26 ist von
einer hochelastischen Beschichtung 30 aus einem Silikonela
stomer umgeben. Die Beschichtung 30 füllt zudem den Zwischen
raum zwischen zwei Drähten 26 aus.
Das Verformungsmaterial 241 bzw. 251 ist in der Lage, jeder
Änderung des Abstands 123 zwischen den Punkten 121 und 122
soweit zu folgen, daß die Kontaktfahne 20 bzw. 21 bei der Ex
pansion 17 und Kontraktion 18 des Aktorkörpers 11 nahezu frei
von mechanischer Spannung ist.
Zwei weitere Ausführungsbeispiele eines Piezoaktors 1 unter
scheiden sich vom beschriebenen Ausführungsbeispiel durch das
Verformungsmaterial 241 bzw. 251 der Kontaktfahne 20 bzw. 21.
Es liegt jeweils ein Drahtgeflecht unterschiedlicher Webart
vor. Fig. 3 zeigt eine Webart mit einer glatten Bindung
(1 : 1-Bindung, plain weave) und Fig. 4 eine mit einer Köper
bindung (2 : 2-Bindung, twilled weave).
Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch die Kombina
tion der beschriebenen Merkmale der Kontaktfahne 20 bzw. 21
mit den Merkmalen eines in der Druckschrift DE 197 15 488 an
gegebenen Piezoaktors.
Der Piezoaktor 1 wird zur Ansteuerung eines Einspritzventils
60 (Fig. 6) einer Brennkraftmaschine benutzt. Dabei ist der
Piezoaktor 1 über einen Kolben 61 mit einer Düsennadel 62 des
Einspritzventils 60 verbunden.