DE19928317A1 - Bahnübergangssicherungsanlage - Google Patents
BahnübergangssicherungsanlageInfo
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Abstract
Die einzelnen Komponenten eines Bahnüberganges (BU), nämlich die Stellteile (S1 bis S4, L1.1 bis L2.2, U1.1 bis U2.2) und die Sensoranordnungen (SE1.1 bis SA2.2) sind über Funksende- und/oder Empfangseinrichtungen miteinander verbunden. Die Sensormeldungen werden in den Stellteilen zugeordneten Controllern verarbeitet und in Stellbefehle für die Stellteile umgesetzt. Die Energieversorgung der Stellteile und der Sensoranordnungen sowie der ihnen zugeordneten Controller und der Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen geschieht vorzugsweise dezentral durch Solargeneratoren. Nur wenn bereits Versorgungsleitungen zum Betrieb der Stellteile und gegebenenfalls von Sensoranordnungen vorhanden sind, kann dort auch eine zentrale Energieversorgung stattfinden; desgleichen ist eine zentrale Energieversorgung dezentraler Stromversorgungseinrichtungen möglich. Die Steuerung der Stellteile erfolgt auf jeden Fall dezentral per Funk. Die einzelnen Stellteile können bedarfsweise mit dezentralen Stromversorgungseinrichtungen nachgerüstet werden, ohne daß dies entwas am Steuerungskonzept der Bahnübergangssicherungsanlage verändert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bahnübergangssicherungs
anlage nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche
Bahnübergangssicherungsanlage ist aus Signal + Draht (88)4/96
Seiten 21 bis 24 bekannt. Dort wird über eine besondere Art
der Einschaltung von BÜ-Sicherungsanlagen bei Straßenbahnen
berichtet. Abweichend von der üblichen Einschaltung eines
Bahnüberganges über Gleisschaltmittel und Kabel zwischen den
Einschaltkontakten und dem Bahnübergang wird dort die Ein
schaltung per Funk vorgenommen. Hierzu sendet das Fahrzeugge
rät einer die Einschaltung vornehmenden Fahrzeuggarnitur
ständig ein Infrarotsignal aus. Trifft dieses Signal auf ein
am Einschaltpunkt des Bahnüberganges angeordnetes strecken
seitiges Antwortgerät, so wird von dort aus ein spezielles
Infrarottelegramm an das Fahrzeug übermittelt, das daraufhin
die Einschaltung des Bahnüberganges über ein Funksignal ver
anlaßt.
Erweiternd wird in Signal + Draht ausgeführt, daß auf die
streckenseitige Aktivierung eines Fahrzeugsenders verzichtet
werden könnte, wenn die Fahrzeuge beim Passieren des Ein
schaltpunktes einen dort installierten Sender direkt anschal
ten würden. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß in die
sem Fall eine dezentrale Stromversorgung für die streckensei
tigen Gleisschaltmittel, das Funkgerät und ein für die Ein
schaltung des Bahnüberganges autarkes Funkmodul vorgesehen
sein soll. Als Stromversorgung soll insbesondere Solarenergie
in Verbindung mit einer Batterie zur Anwendung kommen; nähere
Einzelheiten hierzu finden sich in Signal + Draht nicht.
In Signal + Draht (88)10/96 Seiten 11 bis 19 wird über ein
funkbasierendes System zur Steuerung von Bahnanlagen berichtet,
bei dem jedem Fahrwegelement eines Bahnüberganges eine intel
ligente kleine kompakte Rechnereinheit zur Steuerung und
Überwachung des betreffenden Elementes zugeordnet ist. Jedes
intelligente Fahrwegelement besitzt ein Kommunikationsmodul,
mit dem es mit anderen Fahrwegelementen, mit einer übergeord
neten Steuerungsebene oder mit die Strecke befahrenden Fahr
zeugen kommunizieren kann. Die Fahrwegelemente von Bahnüber
gängen werden durch Verknüpfen der zugehörigen intelligenten
Rechnereinheiten z. B. für Schranken und Signale über ein
Bussystem zu einem gemeinsamen Fahrwegelement zusammengezo
gen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß es für jeden
Bahnübergang eine Rechnereinheit zur Verwaltung von Befah
rungsmeldungen, eine Rechnereinheit zum Steuern und Überwa
chen von Straßenverkehrssignalen und eine Rechnereinheit zur
Steuerung und Überwachung von Schrankenanlagen gibt. Diese
Rechnereinheiten bilden zusammen die sogenannte Steuerele
mentlogik, die letztendlich aus den Befahrungsmeldungen die
Stellbefehle zum Ein- und Ausschalten der Lichtsignale und
zum Heben und Senken der Schranken bildet. Den miteinander
verknüpften Rechnereinheiten eines Bahnüberganges ist ein ge
meinsames Kommunikationsmodul zur Kommunikation mit einer
Leitebene und gegebenenfalls den die Strecke befahrenden
Fahrzeugen zugeordnet. Die Kommunikation zwischen den Rech
nereinheiten und den einzelnen Fahrwegelementen des Bahnüber
ganges geschieht leitungsgebunden. Über die elektrische Ener
gieversorgung der Stellelemente des Bahnüberganges und der
Rechnereinheiten ist in Signal + Draht nichts ausgesagt; of
fensichtlich werden sie aus einem öffentlichen oder einem
bahneigenen Netz gespeist.
Bahnübergänge an Strecken mit mäßigem Verkehr werden auch
heute noch häufig nur durch Andreaskreuze gesichert. Einer
der Gründe hierfür ist darin zu sehen, daß vielfach die elek
trische Energie zum Betreiben von Schranken und Straßenver
kehrssignalen nicht verfügbar ist. Erschwerend kommt hinzu,
daß die Einschaltung der Bahnübergangssicherungsanlagen
rechtzeitig vor dem Befahren des Bahnüberganges veranlaßt
werden muß. Dies geschieht überwiegend durch in Fahrrichtung
vor dem Bahnübergang angeordnete Sensoranordnungen wie Schie
nenschalter oder Induktionsschleifen. Die durch diese Schalt
mittel definierten Einschaltpunkte weisen abhängig von der
zulässigen Vorrückgeschwindigkeit auf der Strecke Abstände
vom Bahnübergang auf, die in der Größenordnung von 1000 m
oder mehr liegen können. Um einem sich einem Bahnübergang nä
hernden Zug die Nachricht zu vermitteln, daß der Bahnübergang
gesichert und damit ohne größere Geschwindigkeitsabsenkung
befahren werden darf, sind die Bahnanlagen häufig zusätzlich
noch mit sogenannten Überwachungssignalen auszurüsten. Auch
diese Überwachungssignale sind zu steuern und mit Energie zu
versorgen. Für solche Bahnübergänge bildet das aus Signal +
Draht bekannt funkbasierte Betriebssystem keine brauchbare
Lösung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bahnübergangssicherungsan
lage nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben, die es
ermöglicht, den Aufwand für die Verkabelung der Stellteile
und Sensoranordnungen auf ein Bruchteil des bisherigen Auf
wandes zu reduzieren, wobei sich der reduzierte Kabelaufwand
insbesondere auf die Verlegung von Kabeln im Erdboden zu den
Stellteilen und Sensoranordnungen beziehen soll. Am Bahnüber
gang soll es keinerlei zentrale Logik mehr geben, die direkt
oder über dezentrale Verarbeitungseinrichtungen mit den
Stellteilen oder Sensoranordnungen zu kommunizieren hat.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Anwendung der
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bei einer nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 ausgebildeten Bahnüber
gangssicherungsanlage. Danach sind den Stellteilen und Sen
soranordnungen eines Bahnüberganges ausschließlich dezentrale
Datenverarbeitungseinrichtungen räumlich eng benachbart zuge
ordnet, die bedarfsweise über Funk miteinander kommunizieren
und die Stellbefehle für die Stellteile erarbeiten. Jedwede
Verkabelung der dezentralen Datenverarbeitungseinrichtungen
untereinander zu Steuerungszwecken erübrigt sich so; auf
Tiefbaumaßnahmen für Ring- oder Sternleitungen zur Informa
tionsübermittlung kann vollständig verzichtet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die dezentrale Datenverarbeitungseinrichtungen sollen nach
der Lehre des Anspruches 2 aus Rechnern bestehen, die über
Anpaßschaltungen auf die jeweils zugeordneten Stellteile ein
wirken; dies ermöglicht die Verwendung weitgehend einheitli
cher Steuereinrichtungen für die Stellteile und Sensoranord
nungen.
Wenn dabei nach der Lehre des Anspruches 3 die Datenverarbei
tungseinrichtungen über ihre Anpaßschaltungen direkt an die
Stellteile oder Sensoranordnungen angeflanscht oder mit ihnen
über möglichst kurze geschirmte, geschirmt verlegte oder ver
drillte Leitungen verbunden sind, sind EMV-Beeinflussungen
weitgehend auszuschließen.
Anspruch 4 sieht vor, neben einzelnen Stellteilen auch für
die Steuerung von Bahnübergängen vorgesehene gemeinsame Steu
ereinrichtungen über dafür konzipierte Anpaßschaltungen von
einer zugehörigen Datenverarbeitungseinrichtung aus an- bzw.
abzuschalten. Damit wird es möglich, bereits in Betrieb be
findliche Bahnübergangssicherungsanlagen per Funk von ent
fernten Sensoranordnungen einzuschalten bzw. wieder auszu
schalten, ohne daß es am Bahnübergang selbst größerer Anpaß
maßnahmen bedarf.
In besonders vorteilhafter Weise wird die Versorgungsenergie
für die Stellteile und die Sensoranordnungen sowie für die
zugehörigen Datenverarbeitungs- und Übertragungseinrichtungen
gemäß Anspruch 5 vor Ort aus dezentralen Stromversorgungsein
richtungen zur Verfügung gestellt. Hierdurch werden Tiefbau
maßnahmen für die Energiezuführung unnötig.
Nach der Lehre des Anspruches 6 wird dabei als besonders vor
teilhaft die Zuordnung einer einzigen dezentralen Stromver
sorgungseinrichtung zu den auf etwa gleicher Höhe an benach
barten Gleisen angeordneten Sensoranordnungen angesehen, weil
dies zu einer deutlichen Reduzierung der Kosten gegenüber ei
ner Anordnung führt, bei der diesen Sensoranordnungen wie den
übrigen Stellteilen des Bahnüberganges eigene dezentrale
Stromversorgungseinrichtungen zugeordnet werden.
Diese paarweise mit Energie versorgten Sensoranordnungen ge
ben ihre Informationen gemäß Anspruch 7 auf gemeinsame oder
separate Funksende-/ und/oder -empfangseinrichtungen zum
Bahnübergang. Dadurch wird auf der einen Seite der Aufwand
für die Datenübermittlung reduziert und auf der anderen Seite
eine vollständige Dezentralisierung der Kommunikation er
reicht.
Ähnlich wie bei den auf gleicher Höhe angeordneten Sen
soranordnungen kann es nach der Lehre des Anspruches 8 von
Vorteil sein, räumlich benachbarte Überwachungssignale und
Sensoranordnungen aus einer gemeinsamen dezentralen Stromver
sorgungseinrichtung zu betreiben. Voraussetzung ist ein genü
gend niedriger Energieverbrauch der Komponenten über die
Zeit; der Vorteil einer solchen Anordnung liegt darin, daß
nur eine anstelle von zwei Stromversorgungseinrichtungen be
reitzustellen ist.
Nach der Lehre des Anspruches 9 sollen die Funksende-
und/oder -empfangseinrichtungen auch zur Übermittlung von Da
ten an Fahrzeuge und/oder an zentrale Einrichtungen und umge
kehrt eingerichtet sein; hierfür werden dann keine zusätzli
chen Leitungsverbindungen oder zusätzliche Übertragungsein
richtungen benötigt.
Nach der Lehre des Anspruches 10 sollen die dezentralen
Stromversorgungseinrichtungen Energiespeicher aufweisen, die
über Laderegler aufladbar sind. Durch die Verwendung von La
dereglern wird die Lebensdauer der Energiespeicher angehoben.
Die Energiespeicher sind gemäß Anspruch 11 vorzugsweise als
aufladbare Batterien ausgeführt, die in besonders vorteilhaf
ter Weise gemäß Anspruch 12 als Bleigelbatterien ausgeführt
sind; diese weisen auch bei sehr tiefen Außentemperaturen
noch eine hinreichende Kapazität auf.
Eine bevorzugte Möglichkeit zur Energieversorgung der dezen
tralen Stromversorgungseinrichtungen besteht gemäß Anspruch
13 in der zentralen Bereitstellung dieser Energie am Bahn
übergang, z. B. aus dem Bahnnetz oder einem öffentlichen
Netz. Von dort aus können die dezentralen Stromversorgungs
einrichtungen über auch qualitativ minderwertige und damit
kostengünstige Leitungen versorgt werden. Der Vorteil einer
solchen netzgespeisten dezentralen Stromversorgung besteht in
dem Umstand, daß wegen der ständig anstehenden Energie nur
geringe Ladeströme zu fließen brauchen, die einen nur gerin
gen Leitungsquerschnitt und einfachste Laderegler bedingen.
Nach der Lehre des Anspruches 14 können den einzelnen Stell
teilen bedarfsweise mehrere dezentrale Stromversorgungsein
richtungen zugeordnet werden, wobei die Leistungsfähigkeit
der zu installierenden Stromversorgungseinrichtungen im we
sentlichen abhängt von der konkreten technischen Ausgestal
tung der Stellelemente und der Anzahl der je Zeiteinheit über
den Bahnübergang stattfindenden Zugfahrten.
Als dezentrale Stromversorgungseinrichtungen kommen nach der
Lehre der Ansprüche 15, 17 oder 18 insbesondere Solargenera
toren, Windgeneratoren und Brennstoffzellen in Frage.
Nach der Lehre des Anspruches 16 bestehen die Solargenerato
ren aus wenigstens einem an einem Mast oder einer Brücke mon
tierten Solarpanel. Dieser Mast oder diese Brücke nimmt gemäß
Anspruch 19 in vorteilhafter Weise auch die Funksende- und
-empfangseinrichtungen der Stellteile und Sensoranordnungen
auf. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Masten dabei ge
mäß Anspruch 20 durch die ohnehin vorhandenen Masten für die
Lichtsignale zur Steuerung des Straßen- oder Bahnverkehrs
dargestellt sind, diese Masten also mehrfach genutzt sind.
Bei der in Anspruch 21 angegebenen vorteilhafte Ausgestaltung
einer Bahnübergangssicherungsanlage ist vorgesehen, daß die
Masten so ausgestaltet sind, daß sie die Batterien der dezen
tralen Stromversorgungseinrichtungen, die Laderegler und die
Zuleitungen zu den dezentralen Datenverarbeitungseinrichtun
gen und den Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen auf
nehmen; die Masten schützen diese Komponenten gegen Beschädi
gung und gegen Umwelteinflüsse, wie elektrische oder magneti
sche Felder.
Die Masten können ferner gemäß Anspruch 22 auch die dezentra
len Datenverarbeitungseinrichtungen und gemäß Anspruch 23 die
Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen beinhalten; die
Antennen sind allerdings außerhalb des Mastinneren anzuord
nen.
Die zur Aufnahme der Komponenten in den Masten vorgesehenen
Aufnahmen sollen gemäß Anspruch 23 gegen unbefugtes Öffnen zu
verschließen sein.
Für die Energieversorgung der Sensoranordnungen an benachbar
ten Gleisen soll es nach der Lehre des Anspruches 25 in oder
unterhalb des Gleisträgers mindestens eines Gleises quer zum
Gleis verlegte Leitungen zur gemeinsamen Energieversorgung
der etwa auf gleicher Höhe angeordneten Sensoranordnungen ge
ben. Der Aufwand für die Verlegung dieser Leitungen z. B. im
Schotterbett ist relativ niedrig, fällt aber auf jeden Fall
weniger ins Gewicht als wenn dort ein zweiter Mast und eine
zweite dezentrale Stromversorgungseinrichtung installiert
würde. Nach der Lehre des Anspruches 26 sollen die Leitungen
mechanisch geschützt verlegt sein.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen zweigleisigen Bahnübergang mit seinen Stelltei
len und Sensoranordnungen und in
Fig. 2 eine schematische Darstellung der für die Steuerung
der Stellteile und Sensoranordnungen verwendeten Rech
nereinheiten.
Bei dem in Fig. 1 beispielsweise dargestellten Bahnübergang
BU handelt es sich um einen schienengleichen Bahnübergang mit
zwei mindestens im Bereich des Bahnüberganges etwa parallel
verlaufenden Gleisen G1 und G2. Der kreuzende Straßenverkehr
wird durch Schranken oder Halbschranken S1, S2 sowie Lichtsi
gnale L1.2, L1.2, L2.1, L2.2 gesichert. In einer gewissen
Entfernung vor dem Bahnübergang befinden sich Überwachungs
signale U1.1, U1.2, U2.1, U2.2, die einem sich dem Bahnüber
gang nähernden Zug eine Information darüber geben, ob der
Bahnübergang gesichert ist oder zumindest eingeschaltet ist
oder nicht. Neben den vorgenannten Stellelementen weist die
Bahnübergangssicherungsanlage noch gleisseitige Sensoranord
nungen auf, die von den vorüber laufenden Fahrzeugen betätigt
werden. Diese Sensoranordnungen sind im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel als Schienendoppelkontakte ausgeführt, können
jedoch auch in jeder anderen gängigen Technik ausgeführt
sein, z. B. als Induktionsschleifen, kurze Gleisstromkreise
oder als Balisen, z. B. in Gestalt der sogenannten EURO-
LOOPs. Bezüglich des Gleises G1 gibt es für die Fahrrichtung
von rechts nach links Einschaltsensoren SE1.1 weit vor dem
Bahnübergang und Ausschaltsensoren SA1.1 direkt hinter dem
Bahnübergang. Ferner gibt es für die Gegenfahrrichtung ent
sprechende Einschaltsensoren SE1.2 und Ausschaltsensoren
SA1.2. Gleichermaßen verhält es sich mit den Ein- und Aus
schaltsensoren SE2.1 und SA2.1 bzw. SE2.2 und SA2.2 des Glei
ses G2. Mit dem Befahren der Einschaltsensoren durch die er
ste Achse eines Zuges wird die Bahnübergangssicherungsanlage
eingeschaltet, mit dem Befahren der zugehörigen Ausschaltsen
soren durch die letzte Achse des Zuges wird die Anlage wieder
ausgeschaltet.
Der Abstand der Überwachungssignale vom Bahnübergang ist so
gewählt, daß ein mit maximal zulässiger Geschwindigkeit auf
den Bahnübergang vorrückender Zug mit Bremsbeginn am Überwa
chungssignal noch rechtzeitig vor dem Bahnübergang zum Halten
kommen kann, falls das Überwachungssignal anzeigt, daß der
Bahnübergang nicht gesichert ist; die Überwachungssignale
können in gleichen oder in unterschiedlichen Abständen vom
Bahnübergang angeordnet sein. Der Abstand der Einschaltsenso
ren vom jeweiligen Überwachungssignal ist so gewählt, daß die
Zeit, die ein Zug vom Betätigen der Einschaltsensoren bis zum
Erreichen des zugehörigen Überwachungssignals benötigt, aus
reicht, um den Bahnübergang zu sichern, d. h. die Straßenver
kehrssignale auf Halt zu stellen und gegebenenfalls die
Schranken abzusenken. Es gibt aber auch andere Sicherungskon
zepte, bei denen ein Überwachungssignal bereits dann auf
Fahrt gehen kann, wenn der Bahnübergang eingeschaltet wurde
und die Sicherungsanforderung lediglich übernommen hat.
In Verbindung mit intelligenten Fahrzeugen kann auf die Be
reitstellung von Überwachungssignalen auch verzichtet werden.
Die Fahrzeuge fordern dabei bei Annäherung an den Bahnüber
gang, ggf. angereizt durch die Strecke, die Sicherung der
Bahnübergänge an und die Bahnübergänge übermitteln den Fahr
zeugen entsprechende Sicherungsmeldungen auf direktem Wege
oder über den Umweg einer Leit- oder Überwachungsstelle per
Funk.
Jedes Stellteil und jede Sensoranordnung benötigt elektrische
Energie, um wirksam werden zu können und diese Energie muß
auch gesteuert werden. Dies geschieht bislang meist in einem
Betonhäuschen in der Nähe des Bahnüberganges. Dort werden die
Sensormeldungen bewertet und in Ein- und Ausschaltbefehle für
die Komponenten des Bahnüberganges umgesetzt; für die Stell
teile und Sensoreinrichtungen gibt es regelmäßig eine zentra
le Stromversorgungseinrichtung, an die die Stellteile und die
Sensoren über im Erdboden verlegte Leitungen angeschlossen
sind.
Die Kosten für die Verkabelung der Komponenten eines Bahn
überganges sind erheblich und übersteigen die Beschaffungsko
sten für die technischen Komponenten des Bahnüberganges teil
weise erheblich. Die Kosten beziehen sich nicht nur auf die
Kosten für die Anbindung der Einschaltkontakte und der Über
wachungssignale an den Bahnübergang, wenngleich diese einen
Großteil der Verkabelungskosten ausmachen, sondern auch auf
die Verkabelung der Komponenten in unmittelbarer Nähe des
Bahnüberganges.
Hier setzt die Erfindung an. Sie stellt die Versorgungsener
gie zum Betrieb der Stellelemente und der Sensoranordnungen
vor Ort dezentral zur Verfügung, so daß es keiner zentralen
Stromversorgung und der damit verbundenen stern- oder ring
förmigen Verkabelung der Stellelemente und Sensoranordnungen
mehr bedarf. Weil damit ein zentrales Steuern der Stellele
mente eines Bahnüberganges durch An- und Abschalten von Ver
sorgungsspannungen an die einzelnen Komponenten nicht mehr
möglich ist, sieht die Erfindung vor, den Stellteilen und
Sensoranordnungen Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen
zuzuordnen, die untereinander kommunizieren und sie sieht
ferner für die einzelnen Stellteile und gegebenenfalls auch
die Sensoranordnungen dezentrale Datenverarbeitungseinrich
tungen vor, in denen ausgehend von den jeweils zur Verfügung
stehenden und den übermittelten Meldungen Stellbefehle für
die Stellteile erarbeitet und an die Stellteile ausgegeben
werden. Diese Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen und
die dezentralen Datenverarbeitungseinrichtungen beziehen ihre
Versorgungsenergie in vorteilhafter Weise ebenfalls aus den
den Stellteilen und Sensoranordnungen zugeordneten dezentra
len Stromversorgungseinrichtungen.
Jede dezentrale Stromversorgungseinrichtung besteht aus einem
an sich bekannten Stromerzeuger, der vorzugsweise laufend ei
nen vorzugsweise niedrigen Ladestrom für eine oder mehrere,
vorzugsweise als Batterien ausgeführte Energiespeicher zur
Verfügung stellt; diese stellen ihrerseits im aufgeladenen
Zustand einen zum Betreiben der jeweils angeschlossenen elek
trischen Verbraucher ausreichenden Speisestrom zur Verfügung.
Zum Schutz der Batterien soll die Ladung der Batterien über
Laderegler erfolgen, die den Ladestrom in Abhängigkeit vom
Ladezustand der Batterien bedarfsweise begrenzen. Die Batte
rien sind vorzugsweise als Bleigelbatterien auszuführen, die
auch noch bei tiefen Umgebungstemperaturen eine ausreichende
Kapazität aufweisen.
Die Ladeströme sollen vorzugsweise durch Solargeneratoren er
zeugt werden, die nahe bei den zu betreibenden Stellteilen
bzw. Sensoranordnungen anzuordnen sind und mit diesen über
vorzugsweise oberirdisch verlegte, EMV-feste vorkonfektio
nierte Kabel geringer Länge zu verbinden sind. Die Solargene
ratoren bestehen in an sich bekannter Weise aus mindestens
einem Solarpanel, das vorzugsweise an einem Mast oder einer
Brücke befestigt und in Richtung auf das einfallende Sonnen
licht ausgerichtet ist und das möglicherweise durch eine
Nachführeinrichtung laufend dem Sonnenstand nachgeführt wer
den kann.
Für den Betrieb der elektrischen Verbraucher werden unter
schiedlich hohe Energien benötigt. Die Energiemengen sind ab
hängig von der Stromaufnahme der jeweiligen Verbraucher und
von den jeweiligen Anschaltzeiten. Das bedeutet, daß die er
findungsgemäße Bahnübergangssicherungsanlage mit ihren dezen
tralen Stromversorgungseinrichtungen nur dort zur Anwendung
kommen kann, wo nicht mehr als eine bestimmte Anzahl von
z. B. 80 Zügen pro Tag verkehrt; andernfalls wäre die Gefahr
gegeben, daß die Auslegung der dezentralen Stromversorgungs
einrichtungen nicht ausreicht für einen zuverlässigen Betrieb
der Bahnübergangssicherungsanlage. Prinzipiell ist es zwar
möglich, auch dezentral nahezu beliebig viel elektrische
Energie zur Verfügung zu stellen; das erfordert jedoch ent
sprechend dimensionierte Batterien und entsprechend aufwendi
ge Energieerzeuger, hier also Solargeneratoren. Die Solarpa
nels mit den das Tageslicht in elektrische Energie umsetzen
den Sonnenkollektoren können jedoch aus Stabilitätsgründen
nicht beliebig groß ausgeführt werden, sondern sie sind in
ihrer Größe auf etwa 1 qm begrenzt. Es besteht zwar die Mög
lichkeit, mehrere große Solarpanels am gleichen Mast überein
ander und/oder an benachbarten Masten nebeneinander anzuord
nen; dies erhöht jedoch die Kosten für derartige dezentrale
Energieversorgungseinrichtungen so, daß dadurch der Vorteil
dezentraler Stromversorgungseinrichtungen gegenüber einer ka
belgebundenen zentralen Stromversorgung kleiner wird. Aus
diesem Grunde wird es für die zu betreibenden Stellteile so
wie die Sensoranordnungen Solargeneratoren geben, die eine
bestimmte Größe und Anzahl und damit eine bestimmte Leistung
nicht überschreiten.
Anstelle von Solargeneratoren können aber auch andere Ein
richtungen zur dezentralen Energieversorgung verwendet sein,
z. B. Windgeneratoren, oder auch Brennstoffzellen. Es ist
auch möglich, insbesondere dort, wo die Leistungsaufnahme der
zu betreibenden elektrischen Verbraucher besonders hoch ist,
mehrere nach gleichen oder unterschiedlichen physikalischen
Verfahren betriebene elektrische Stromversorgungseinrichtun
gen gemeinsam zu betreiben, also z. B. Solaranlagen zusammen
mit Windgeneratoren.
Während mindestens einige Stellteile eines Bahnüberganges ei
nen hohen, meist aber nur kurzfristigen Energiebedarf haben,
ist dies bei den Sensoranordnungen nicht der Fall. Die Sen
soranordnungen müssen zwar ständig aktiviert sein, d. h. sie
benötigen ständig einen allerdings nur geringen Speisestrom,
aber ihre Leistungsaufnahme ändert sich bei einer Befahrung
nicht im gleichen Maß wie die der Stellteile bei deren Akti
vierung. Hier sieht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung vor, für die etwa auf gleicher Höhe an benach
barten Gleisen angeordneten Sensoranordnungen eine gemeinsame
dezentrale Stromversorgungseinrichtung vorzusehen. Die ge
meinsame Stromversorgungseinrichtung bezüglich der Einschalt
kontakte SE1.1 und SE1.2 möge dabei auf der einen Seite des
Gleises G1 nahe der Einschaltkontakte SE1.1 angeordnet und
mit diesen durch kurze Versorgungsleitungen verbunden sein;
für die Speisung der Einschaltkontakte SE2.2 dienen etwas
längere ebenfalls standardisierte Versorgungsleitungen K1,
die die Gleise G1 und G2 innerhalb ihrer Schotterbetten oder
sonstigen Gleisträger unterkreuzen. Die Versorgungsleitungen
mindestens für die Sensoranordnungen sind dabei vorzugweise
in Schutzkanälen, Schutzrohren und/oder Schutzschläuchen ge
führt und damit gegen mechanische Einwirkungen und Witte
rungseinflüsse weitgehend geschützt.
Durch die gemeinsame Speisung aus einer einzigen dezentralen
Stromversorgungseinrichtung werden Kosten für das Aufstellen
eines eigenen Mastes und das Vorhalten einer eigenen Versor
gungsbatterie und eigener, wenn auch kleinerer, Solarpanels
vermieden. Die Kosten für das Durchstechen des Bahndammes
oder das Einbetten der in Schutzrohren geführten Kabel in die
Schotterbetten sind überschaubar und betragen nur einen
Bruchteil der Kosten für die zusätzliche Installation einer
weiteren dezentralen Stromversorgung.
Die Speisung der übrigen, jeweils ebenfalls etwa auf gleicher
Höhe angeordneten Sensoranordnungen SA1.2, SA2.1; SA1.1,
SA2.2 sowie SE1.2, SE2.1 kann jeweils ebenfalls aus einer zu
gehörigen gemeinsamen Stromversorgungseinrichtung über zuge
ordnete Kabel K3, K4 bzw. K2 erfolgen.
Ähnliche Verhältnisse können vorliegen, wenn Überwachungs
signale und Einschaltkontakte eng benachbart angeordnet sind.
In diesem Fall kann es zulässig sein, die Überwachungssignale
und die Einschaltkontakte jeweils aus einer gemeinsamen de
zentralen Stromversorgungseinrichtung mit Energie zu versor
gen.
Für die Steuerung und Überwachung der Stellelemente eines
Bahnüberganges sind den Stellelementen dezentrale Datenverar
beitungseinrichtungen zugeordnet, deren Energiebedarf aus der
vor Ort dezentral bereitgestellten Versorgungsenergie gedeckt
wird. Diese Datenverarbeitungseinrichtungen sind von ihrem
Verarbeitungsvolumen her wenig aufwendig und können daher
durch Controller dargestellt sein. Die zu verarbeitenden Da
ten beziehen sie über einen Standardanschluß und/oder eine
Standardverkabelung vom zugehörigen Stellelement und über die
Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen von den anderen
Stellelementen des Bahnüberganges und den Sensoranordnungen
des Bahnüberganges, von den sich nähernden Zügen oder von ei
ner Leit- oder Überwachungseinrichtung. Die Funksende-
und/oder -empfangseinrichtungen beziehen ihre Versorgungse
nergie aus der örtlich bereitgestellten dezentralen Stromver
sorgung des zugehörigen Stellelementes bzw. der zugehörigen
Sensoranordnung. Die Antennen der Funksende- und/oder
-empfangseinrichtungen befinden sich in vorteilhafter Weise an
exponierter Stelle, nämlich an den Masten oder Brücken, an
denen auch die Solarpanels für die dezentrale Energieversor
gung und gegebenenfalls die Lichtsignale montiert sind.
Die dezentralen Datenverarbeitungseinrichtungen und/oder die
Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen können auch mit
separaten kleineren Stromversorgungseinrichtungen ausgerüstet
sein, um sie unabhängig zu machen von der bei Belastung sich
verändernden Spannung der den Stellteilen zugeordneten dezen
tralen Stromversorgungseinrichtungen.
Es ist vorgesehen, die jedem Stellteil und den Sensoranord
nungen jeweils zugeordnete dezentrale Datenverarbeitungsein
richtung in einem Gehäuse, der sogenannten Safety-Box SB, in
der Nähe des Stellteils bzw. der Sensoranordnung anzuordnen
und zwar vorzugsweise an dem Mast bzw. der Brücke, an dem
auch die Solarpanels angeordnet sind, oder im Inneren eines
solchen Mastes. Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer
derartigen Safety-Box. Gespeist wird die Safety-Box SB über
mindestens einen Energiespeicher, z. B. eine Batterie B, die
über Laderegler von an einem Mast M montierten Solargenerato
ren SG mit einem ständigen Ladestrom versorgt wird. In der
Safety-Box wird die vom Energiespeicher zur Verfügung ge
stellte Energie in einen Energieversorgungsbaustein EV auf
bedarfsweise unterschiedlich hohes Niveau eingestellt und den
übrigen Komponenten der Safety-Box zugeführt. Ein signaltech
nisch sicherer Rechnerkern RK bearbeitet die ihm zugänglichen
Meldungen der Sensoranordnungen und der Stellteile und leitet
daraus Stellbefehle mindestens für das eigene Stellteil ab.
Die zu verarbeitenden Meldungen und Stellbefehle anderer
Safety-Boxen erhält der Rechnerkern zum einen über eine peri
pheriespezifische Hardware HW vom zugehörigen Stellteil und
zum anderen über ein Kommunikationsmodul KM von den zugehöri
gen Funksende-/Empfangseinrichtungen F. Die Safety-Boxen der
Stellteile sind in aller Regel sowohl mit Funksende- als auch
mit Funkempfangseinrichtungen versehen, jedenfalls dann, wenn
sie sowohl Meldungen und Stellbefehle oder Kommandos verar
beiten als auch Meldungen und Stellbefehle ausgeben sollen,
d. h. die Art der Datenverarbeitung innerhalb der einzelnen
Rechnerkerne bestimmt, ob für einen bestimmten Typ von Safe
ty-Boxen neben den Funkempfangseinrichtungen zwingend auch
Funksendeeinrichtungen benötigt werden. Bei den Safety-Boxen
für die Sensoranordnungen werde lediglich Funksendeeinrich
tungen benötigt, weil die Sensoranordnungen selbst keine
Stellbefehle auszuführen haben. Anders kann die Anordnung ge
troffen sein, wenn die Möglichkeit bestehen soll, die Sen
soranordnungen vom Bahnübergang aus oder unabhängig davon
z. B. einer Funktionskontrolle zu unterziehen und dabei in
vorgegebener Weise auf die Sensoranordnungen einzuwirken. In
diesem Falle sind auch die Safety-Boxen der Sensoranordnungen
mit entsprechenden Empfangseinrichtungen zu versehen. Ent
sprechendes gilt für die Safety-Boxen der Stellteile.
Jede Safety-Box weist eine peripheriespezifische Hardware
auf, die verschieden ist von der der Safety-Boxen für andere
Arten von Stellteilen. So gibt es bei dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel vier verschiedene peripheriespezifische
Hardwareausführungen zur Steuerung von Schranken S. Straßen
verkehrslichtsignalen L oder Überwachungssignalen U und zum
Einlesen von Sensormeldungen SM der Ein- und Ausschaltsenso
ren. Es ist aber auch möglich, die Safety-Boxen mit der ins
gesamt zur Steuerung beliebiger Stellteile und Sensoranord
nungen erforderlichen Hardware auszurüsten und diese Hardware
z. B. vor Ort hard- oder softwaremäßig wirksam bzw. unwirksam
zu schalten je nach dem, ob die Safety-Box zur Steuerung des
einen oder anderen Stellteiles oder zur Bewertung von Sensor
meldungen benötigt wird.
Es ist auch möglich, von einer einzigen Safety-Box aus einen
Bahnübergang mit all seinen Stellteilen gemeinsam zu steuern.
Das kann vorteilhaft dann der Fall sein, wenn eine Bahnüber
gangssicherungsanlage bereits vor Ort installiert ist und
nurmehr die entfernten Einschaltkontakte und/oder die Überwa
chungssignale in die Steuerung einzubinden sind.
Die Safety-Boxen können in vorteilhafter Weise innerhalb der
Masten oder Brücken angeordnet sein, an denen die Solarpanels
für die dezentrale Stromversorgung zu installieren sind. Sie
sind dort gegen Zugriff von außen und gegen Witterungsein
flüsse weitgehend geschützt. Die Masten können auch zur Auf
nahme der Batterien und Laderegler verwendet sein. Hierzu
sind die Masten so auszuführen, daß sie ein entsprechendes
Aufnahmevolumen aufweisen und sie sind mit entsprechenden
Ausnehmungen zum Einbringen der Batterien und der übrigen
Komponenten wie z. B. der Versorgungsleitungen und der Anten
nenleitungen zu versehen. Die Abdeckungen sind nach außen hin
z. B. durch Türen abzudecken und durch Schlösser gegen unbe
fugtes Öffnen zu sichern. Die Masten für die Aufnahme der So
larpanels der Stromversorgungseinrichtungen und der Safety-
Boxen können dazu verwendet sein, auch die Lichtsignale für
die Steuerung des Straßenverkehrs oder des Bahnverkehrs auf
zunehmen, wobei diese dann möglicherweise über Ausleger an
den Masten zu befestigen sind, um nahe genug am Fahrbahnrand
bzw. an der Bahnstrecke dargestellt werden zu können.
Die erfindungsgemäße Bahnübergangssicherungsanlage ist nicht
beschränkt auf die Anwendung bei zweigleisigen Strecken, son
dern sie ist auch mit Vorteil bei eingleisigen Strecken und
bei sonstigen mehrgleisigen Strecken anwendbar.
Dort, wo es darum geht, einen Bahnübergang neu zu installie
ren oder einen bereits vorhandenen Bahnübergang zu automati
sieren, bildet die vorstehend erläuterte Ausgestaltung einer
Bahnübergangssicherungsanlage mit völliger Dezentralisierung
der Stromversorgung ein Optimum hinsichtlich der Kostenredu
zierung. Dort, wo bereits bestehende automatisierte Bahnüber
gänge nur erneuert werden sollen, kann es sinnvoll sein, von
der absoluten Dezentralisierung der Stromversorgung abzugehen
und zwar mindestens hinsichtlich der in absoluter Nähe des
Bahnüberganges angeordneten Stellteile. Dort gibt es nämlich
in aller Regel bereits eine zentrale Stromversorgungseinrich
tung, an die die Stellteile oder zumindest ein Teil davon
über bereits verlegte Kabel angeschlossen sind. Die Energie
versorgung dieser Stellteile kann dann, sofern die Kabel noch
in Ordnung sind, weiterhin aus dem Netz erfolgen und nur die
Steuerung der Stellteile erfolgt über die nach der Erfindung
ausgebildeten Safety-Boxen, die dezentral organisiert sind
und die zur Steuerung eines Bahnüberganges erforderlichen Da
ten untereinander austauschen. Im Bedarfsfall, nämlich dann,
wenn Versorgungsleitungen für die einzelnen Stellteile dem
gegebenen Standard nicht mehr entsprechen, können die betref
fenden Stellteile dann mit dezentralen Stromversorgungsein
richtungen nachgerüstet werden, ohne daß sich an den Safety-
Boxen selbst und ihrer Wirkungsweise etwas ändert.
Ferner kann es von Vorteil sein, die Energie für den Betrieb
der Komponenten eines Bahnüberganges zentral zur Verfügung zu
stellen, beispielsweise aus einem öffentlichen oder einem
bahneigenen Netz. Von einer zentralen Einspeisestelle aus
können die Energiespeicher der dezentralen Stromversorgungs
einrichtungen mindestens für die in unmittelbarer Nähe des
Bahnüberganges angeordneten Stellelemente und Sensoranordnun
gen mit Energie versorgt werden. Da die Ladeströme sehr nied
rig sind, können für die Energieübertragung wenig aufwendige
Versorgungsleitungen verwendet sein.
Claims (26)
1. Bahnübergangssicherungsanlage mit Stellteilen zur Steue
rung mindestens des Straßenverkehrs sowie mit gleisseitigen
Sensoranordnungen zum Erkennen vorüber laufender Bahnfahrzeuge
und zur mindestens mittelbaren Steuerung der Stellteile, un
ter Verwendung dezentraler Stromversorgungseinrichtungen zum
Betrieb der Sensoranordnungen für das Einschalten der Bahn
übergangssicherungsanlage und einer Funkanbindung dieser Sen
soranordnungen an den Bahnübergang,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Stellteile (S1, S2, L1.1, L1.2, L2.1, L2.2, U1.1, U1.2, U2.1, U2.2) des Bahnüberganges (BU) sowie die Sen soranordnungen untereinander über (SE1.1, SE2.2; SE1.2, SE2.1, SA1.1, SA2.2, SA1.2, SA2.1) Funksende- und/oder -emp fangseinrichtungen kommunizieren und
daß mindestens den Stellteilen ausschließlich dezentrale Da tenverarbeitungseinrichtungen (SB) zugeordnet sind zum Bewer ten, Erarbeiten und Ausgeben von Meldungen und/oder Stellbe fehlen.
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Stellteile (S1, S2, L1.1, L1.2, L2.1, L2.2, U1.1, U1.2, U2.1, U2.2) des Bahnüberganges (BU) sowie die Sen soranordnungen untereinander über (SE1.1, SE2.2; SE1.2, SE2.1, SA1.1, SA2.2, SA1.2, SA2.1) Funksende- und/oder -emp fangseinrichtungen kommunizieren und
daß mindestens den Stellteilen ausschließlich dezentrale Da tenverarbeitungseinrichtungen (SB) zugeordnet sind zum Bewer ten, Erarbeiten und Ausgeben von Meldungen und/oder Stellbe fehlen.
2. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dezentralen Datenverarbeitungseinrichtungen (SB) aus
einem ein- oder mehrkanaligen Rechnerkern (RK) bestehen, der
über Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen (F) mit Funk
sende- und/oder -empfangseinrichtungen anderer Stellteile
oder Sensoranordnungen kommuniziert und mit dem ihm zugeord
neten Stellteil oder der mindestens einen ihm zugeordneten
Sensoranordnung über eine Anpaßschaltung (HW) verbunden ist.
3. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungseinrichtungen an die zugehörigen
Stellteile oder Sensoranordnungen direkt oder über vorzugs
weise geschirmte und/oder verdrillte Leitungen angeschlossen
sind.
4. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Steuern mehrerer Stellteile eines Bahnüberganges eine
gemeinsame Steuereinrichtung vorgesehen ist, die von einer
zugeordneten dezentralen Datenverarbeitungseinrichtung über
eine spezielle Anpaßschaltung an- und abstellbar ist.
5. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Energieversorgung der Funksende- und/oder -emp
fangseinrichtungen der Sensoranordnungen und der Stellteile,
ihrer Datenverarbeitungseinrichtungen sowie der Stellteile
und Sensoranordnungen selbst dezentrale Stromversorgungsein
richtungen vorgesehen sind.
6. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß den bei mehrgleisigen Bahnübergängen mindestens annähernd
auf gleicher Höhe an benachbarten Gleisen (G1, G2) angeordne
ten Sensoranordnungen (SE1.1, SE2.2) jeweils eine gemeinsame
dezentrale Stromversorgungseinrichtung zugeordnet ist, die im
Nahbereich einer der Sensoranordnungen (SE1.1) auf der einen
Gleisseite angeordnet ist und die betreffende Sensoranordnung
sowie die auf der anderen Gleisseite angeordnete Sensoranord
nung (SE2.2)/Sensoranordnungen über das Gleis kreuzende Lei
tungen (K1) speist.
7. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 1
oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehrgleisigen Bahnübergängen von den mindestens annä
hernd auf gleicher Höhe an benachbarten Gleisen angeordneten
Sensoranordnungen (SE1.1, SE2.2) mindestens eine über minde
stens eine das Gleis kreuzende Leitung mindestens mittelbar
entweder auf eine für diese Sensoranordnungen gemeinsame
Funksende- und/oder -empfangseinrichtung oder auf gesonderte
Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen speist.
8. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung eines Überwachungssignals in räumlicher Nä
he zu mindestens einer Sensoranordnung für die Energieversor
gung dieser Komponenten eine einer dieser Komponenten räum
lich zugeordnete gemeinsame dezentrale Stromversorgungsein
richtung vorgesehen ist, die über Leitungen mit der oder den
anderen Komponenten verbunden ist.
9. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Übermitteln von Meldungen an Fahrzeuge und/oder an
eine Leit- oder Überwachungsstelle mindestens mittelbar die
Funksendeeinrichtungen (F) des betreffenden Stellteiles bzw.
der betreffenden Sensoranordnung verwendet sind.
10. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die dezentralen Stromversorgungseinrichtungen über Lade
regler aufladbare Energiespeicher (B) aufweisen.
11. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energiespeicher als Batterien ausgeführt sind.
12. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Batterien (B) als Bleigelbatterien ausgeführt sind.
13. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
oder 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieversorgung der dezentralen Stromversorgungs
einrichtungen im Bereich eines Bahnüberganges aus einer ge
meinsamen Stromversorgungseinrichtung erfolgt, an die die de
zentralen Stromversorgungseinrichtungen über Leitungen ange
schlossen sind.
14. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Energieversorgung mindestens einiger der Stellteile
jeweils mehrere nach dem gleichen oder nach unterschiedlichen
physikalischen Verfahren betriebene elektrische Stromversor
gungseinrichtungen vorgesehen sind.
15. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromversorgungseinrichtungen als Solargeneratoren
(SG) ausgeführt sind.
16. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Solargeneratoren aus mindestens einem an mindestens
einem Mast (M) oder einer Brücke montierten Solarpanel beste
hen.
17. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromversorgungseinrichtungen als Windgeneratoren
ausgeführt sind.
18. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromversorgungseinrichtungen als Brennstoffzellen
ausgeführt sind.
19. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 1, 7 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funksende- und/oder -empfangseinrichtungen (F) an ei
nem Mast (M) oder einer Brücke angeordnet sind.
20. Bahnübergangssicherungsanlage nach den Ansprüchen 16 und
19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Solargeneratoren und die Funksende- und/oder
-empfangseinrichtungen an den Masten oder Brücken für die
Lichtsignale (L1.1, L1.2, L2.1, L2.2, U1.1, U1.2, U2.1, U2.2)
zur Steuerung des Straßen- oder Bahnverkehrs angeordnet sind.
21. Bahnübergangssicherungsanlage nach einem der Ansprüche 5
bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masten mit nach außen hin durch Abdeckungen ver
schließbaren Ausnehmungen zur Aufnahme der Energiespeicher
versehen sind und daß sie in ihrem Inneren die Laderegler und
die Verkabelung der am Mast oder an der Brücke zu betreiben
den elektrischen Verbraucher sowie die mastseitigen Leitungen
zu den Stellteilen oder den Sensoranordnungen aufnehmen.
22. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Masten in ihrem Inneren die dezentralen Datenverar
beitungseinrichtungen aufnehmen.
23. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Masten in ihrem Inneren die Funksende- und/oder
-empfangseinrichtungen aufnehmen und daß diese mit mindestens
einer Antenne versehen sind, die aus dem jeweiligen Mast her
ausgeführt ist.
24. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckungen durch Schlösser gegen unbefugtes Öffnen
gesichert sind.
25. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 6, 7 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungen (K1) zwischen den etwa auf gleicher Höhe an
benachbarten Gleisen angeordneten Sensoranordnungen (SE1.1,
SE1.2) oder Sensoranordnungen und Stellteilen mindestens ei
nes der Gleise (G1, G2) innerhalb seines Schotterbettes oder
eines sonstigen Gleisträgers unterkreuzen.
26. Bahnübergangssicherungsanlage nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungen in Schutzkanälen, Schutzrohren und/oder
Schutzschläuchen verlegt sind.
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