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Die
Erfindung betrifft ein Hürdenbrett
zur Trennung von Bogenstapeln im Ausleger einer Bogendruckmaschine.
Hürdenbretter
sind Platten oder Paletten, die im Ausleger einer Bogendruckmaschine jeweils
unter Zwischenlage von Distanzelementen auf eine Stapelunterlage
und nachfolgend übereinander
gelegt werden, um darauf jeweils einen relativ niedrigen Teilstapel
von Bogen aus Papier oder anderen Bedruckstoffen zu bilden. Ein
solcher Hürdenbetrieb
ist erforderlich, wenn Bogen in einem höheren Stapel durch dessen Eigengewicht
zusammenkleben würden,
wie es zum Beispiel bei intensivem Farbauftrag und/oder dünnen Bedruckstoffen
vorkommen kann. Die Distanzelemente halten die Hürdenbretter in einem Abstand
voneinander, der größer als
die Höhe
der einzelnen Teilstapel ist, so daß der Stapeldruck begrenzt
wird und ein Verblocken von Bogen verhindert wird.
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Im
Falle von Hürdenbetrieb
setzt der Maschinenbediener konventionell z.B. vier Distanzelemente von
Hand um den zuletzt gebildeten Teilstapel herum auf die Stapelunterlage
bzw. auf das oberste der Hürdenbretter,
die zu diesem Zweck etwas größer als das
maximal druckbare Bogenformat sind, und legt dann das nächste Hürdenbrett
auf, wobei er darauf achten muß,
die Distanzelemente nicht zu verschieben. Diese Handhabungen sind
auch im Falle eines Auslegers für
Non-Stop-Betrieb
erforderlich, wie er zum Beispiel in der DE-A-4 344 361 beschrieben
ist. In so einem Fall ist das Einlegen und Positionieren der Distanzelemente
nicht nur mühsam,
sondern wegen der laufenden Maschine auch sehr gefährlich, insbesondere
bei den hinteren oder inneren Distanzelementen, für die der
Bediener weit in den Ausleger hineingreifen muß.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den für Hürdenbetrieb erforderlichen
Arbeitsaufwand und die damit verbundenen Sicherheitsprobleme zu verringern.
Diese Aufgabe wird mit einem im Anspruch 1 angegebenen Hürdenbrett
gelöst.
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Ein
solches Hürdenbrett
mit integrierten Distanzelementen wird in dem Zustand mit versenkten Distanzelementen
aufbewahrt und gehandhabt. Bei Bedarf hebt der Maschinenbediener
das Hürdenbrett in
den Ausleger und richtet es darin aus. Danach entriegelt der Maschinenbediener
die Arretierungen der Distanzelemente, beispielsweise durch Betätigung von
Druckknöpfen,
die in geeigneten Positionen seitlich am Hürdenbrett angebracht sind.
Die Distanzelemente klappen dann selbsttätig aus und befinden sich automatisch
in den richtigen Positionen. Da die Lage der Distanzelemente in
bezug auf das Hürdenbrett
fest ist, muß der
Maschinenbediener lediglich auf die korrekte Ausrichtung des Hürdenbrettes
in bezug auf die vorhergehenden Hürdenbretter achten.
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Die
erfindungsgemäßen Hürdenbretter
können
entweder mit den Distanzelementen nach oben oder mit den Distanzelementen
nach unten verwendet werden. Im ersteren Fall werden die Distanzelemente
eines Hürdenbrettes,
auf dem gerade ein Teilstapel gebildet wird, nach oben geklappt,
sobald der Teilstapel die zulässige
Höhe erreicht
hat, und das nächste
Hürdenbrett
wird aufgesetzt. Im letzteren Fall klappen die Distanzelemente nach
unten, und das Hürdenbrett
wird auf dem vorhergehenden Hürdenbrett
abgesetzt, auf dem ein Teilstapel gebildet worden ist.
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Bei
einem Ausleger, der für
Non-Stop-Betrieb ausgelegt ist, hält gewöhnlich ein beweglicher Rechen
aus parallelen Stäben
die laufend von den Druckwerken ankommenden Bogen, während das nächste Hürdenbrett
eingelegt wird. Zur Übergabe des
auf dem Rechen gebildeten Zwischenstapels an das Hürdenbrett
enthält
das Hürdenbrett
parallele Nuten mit einem größeren Querschnitt
als die Stäbe, worin
die Stäbe
einsinken können,
woraufhin der Rechen unter dem Zwischenstapel hervorgezogen werden
kann.
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Derartige
Nuten für
Non-Stop-Betrieb können
auch in einem erfindungsgemäßen Hürdenbrett vorgesehen
werden. Falls relativ niedrige Hürdenbretter
mit einer Dicke von ca. 1,5 bis 2 cm verwendet werden, werden die
Nuten entweder auf der Oberfläche
mit den Distanzelementen oder auf der entgegengesetzten Oberfläche des
Hürdenbrettes
vorgesehen, je nachdem, in welcher Orientierung die Hürdenbretter
zu verwenden sind. Im Falle von relativ hohen Hürdenbrettern können auch
auf beiden Oberflächen
Nuten vorgesehen werden, so daß diese
Hürdenbretter
beidseitig verwendbar sind.
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Die
erfindungsgemäßen Hürdenbretter
sind nicht nur sehr einfach und sicher zu bedienen, sondern ermöglichen
es darüber
hinaus, den bisher nur mit manueller Hilfe durchführbaren
Hürdenbetrieb ganz
oder teilweise zu automatisieren. Wenn an Seitenflächen des
Hürdenbrettes
Druckknöpfe
oder ähnliche
Betätigungselemente
vorgesehen sind, welche die Arretierungen bei Betätigung lösen, wird
nicht nur der manuelle Betrieb erleichtert, sondern die Druckknöpfe können leicht
mit Hilfe von z.B. elektromechanischen oder pneumatischen Aktuatoren
betätigt werden,
die an passenden Stellen im Ausleger angebracht sind, um die Distanzelemente
auf ein Kommando der Maschinensteuerung hin freizugeben.
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Im
Rahmen einer noch weitergehenden Automatisierung können die
Hürdenbretter
dem Ausleger maschinell zugeführt
werden. Um die automatische Handhabung des Hürdenbrettes zu erleichtern, können in
seinen Seitenflächen
an vorbestimmten Stellen paßgenaue
Ausdehnungen vorgesehen sein, in die geeignete Greifelemente einer
automatischen Fördereinrichtung
formschlüssig
eingreifen können.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist das Hürdenbrett
eine rechteckige Platte, deren Fläche größer als das maximale Bogenformat
ist, wobei sich in der Nähe
jeder Ecke des Hürdenbrettes
und außerhalb
des maximalen Bogenformates jeweils ein Distanzelement befindet.
Wenn die von den Distanzelementen abgewandte Oberfläche des
Hürdenbrettes
für eine
formschlüssige
Verbindung mit den ausgefahrenen Distanzelementen eines benachbarten Hürdenbrettes
ausgebildet ist, wird die paßgenaue Ausrichtung
des Hürdenbrettes über dem
vorhergehenden Hürdenbrett
erleichtert.
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Die
Distanzelemente sind vorzugsweise längliche Schienen, die jeweils
an einem Ende drehbar in einer länglichen
Nut im Hürdenbrett
gelagert sind, in die hinein das Distanzelement klappbar ist. Zur
Fixierung der Distanzelemente in ausgeklappten Zustand können bewegliche
Streben und ggf. zusätzliche
Arretierungsmittel vorgesehen werden.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1a bis 1f verschiedene
Gestaltungen von Hürdenbrettern
mit integrierten klappbaren Distanzelementen, und
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2a bis 2c Detailansichten
eines klappbaren Distanzelementes.
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Die
in 1a bis 1f gezeigten
Hürdenbretter
sind rechteckige Platten oder Paletten, deren Breite und Länge größer als
die Breite bzw. die Länge der
größten Bogen
sind, die in einer Druckmaschine bedruckt werden können, in
deren Ausleger die Hürdenbretter
verwendet werden.
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Ein
Hürdenbrett 2 enthält vier
ein- und ausklappbare Distanzelemente 4, an jeder Ecke
eines, die in 1a senkrecht nach oben ausgeklappt
sind. Die Distanzelemente 4 befinden sich auf der Oberseite
des Hürdenbrettes 2 außerhalb
der Fläche,
die dem maximal druckbaren Bogenformat entspricht. Auf der Oberseite
des Hürdenbrettes 2 kann
bis zu einer maximalen Höhe,
die kleiner als die Länge
der Distanzelemente 4 ist, ein Bogenstapel gebildet werden.
Danach wird ein weiteres Hürdenbrett 2 darauf gesetzt,
dessen Distanzelemente 4 nach oben ausgeklappt werden,
usw..
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Alternativ
kann das Hürdenbrett 2 in
umgekehrter Lage verwendet werden, mit den Distanzelementen 4 nach
unten, wie in 1b gezeigt. 1b zeigt
außerdem
ein weiteres, oben aufgesetztes Hürdenbrett 2 sowie
einen Bogenstapel 6 zwischen den Hürdenbrettern 2.
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1c zeigt
ein für
einen Non-Stop-Ausleger geeignetes Hürdenbrett 8. In der
Oberseite des Hürdenbrettes 8 sind
eine Vielzahl von gleichbeabstandeten parallelen Nuten 10 gebildet,
in die ein nicht gezeigter Rechen eingreifen kann, um die Stapelunterlage
des Auslegers absenken und ein neues Hürdenbrett 8 einsetzen
zu können,
während
die fortlaufend zugeführten
Bogen durch den Rechen zwischengespeichert werden. Die Distanzelemente 4 des
Hürdenbrettes 8 weisen
nach oben, d.h. sie liegen auf der gleichen Seite des Hürdenbrettes 8 wie die
Nuten 10.
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Das
in 1d gezeigte Hürdenbrett 12 unterscheidet
sich nur darin von dem Hürdenbrett 8 in 1c,
daß die
Distanzelemente 4 des Hürdenbrettes 10 nach
unten weisen, d.h. sie liegen auf der den Nuten 10 entgegengesetzten
Seite des Hürdenbrettes 8.
Derartige Hürdenbretter 12 werden
so wie in 1b gezeigt gestapelt.
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Während die
in 1a bis 1d gezeigten Hürdenbretter 2, 8 und 12 so
dünn bzw.
so niedrig sind, daß die
bei Belastung auftretende Durchbiegung im Normalfall noch akzeptabel
ist, verwendet man manchmal auch höhere Hürdenbretter wie in 1e und 1f gezeigt.
Das Hürdenbrett 14 von 1e ist
dem Hürdenbrett 2 von 1a ähnlich, außer daß es wesentlich
dicker bzw. höher
ist. Zur Gewichtsbegrenzung ist das Hürdenbrett 14 nicht massiv,
sondern enthält
schematisch eingezeichnete Hohlräume 16.
Das Hürdenbrett 18 von 1f entspricht
mit Ausnahme seiner Dicke dem Hürdenbrett 12 von 1d.
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2a und 2b sind
Querschnittsansichten eines Hürdenbrettes 2 wie
in 1a im Bereich eines Distanzelementes 4,
das sich in 2a im ausgeklappten Zustand
befindet, während 2b den eingeklappten
Zustand zeigt. 2c ist eine Draufsicht auf das
Hürdenbrett 2 in
dem Zustand von 2b.
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Das
Hürdenbrett 2 enthält im Bereich
jeder Ecke eine längliche
Ausnehmung oder Nut 20 in seiner Oberseite. Die Nut 20 erstreckt
sich entlang einer Seitenwand 22 des Hürdenbrettes 2. Die
Nut 10 ist etwas länger
und hat eines etwas größeren Querschnitt
als das Distanzelement 4, das in diesem Beispiel eine längliche
Schiene mit U-förmigem
Querschnitt ist. Somit kann das Distanzelement vollständig in
der Nut 20 aufgenommen werden.
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Das
Distanzelement 4 ist an einem Ende schwenkbar auf einem
Stift 24 gelagert, der an einem Ende der Nut 20 quer
durch die Nut 20 verläuft.
Eine längliche
Blattfeder 26, die sich am Boden der Nut 20 abstützt, erstreckt
sich hinter dem Stift 24 vorbei in das Distanzelement 4 hinein,
so daß sie
dieses in den in 2a gezeigten ausgeklappten Zustand
vorspannt. Im ausgeklappten Zustand wird das Distanzelement 4 durch
eine Strebe 28 in seiner senkrechten Lage gehalten. Die
Strebe 28 ist an einem Ende schwenkbar mit dem Distanzelement 4 verbunden. An
ihrem anderen Ende ist die Strebe 28 schwenkbar und in
Längsrichtung
verschiebbar in Rillen 30 in den Seitenwänden der
Nut 20 gelagert.
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Wenn
das Distanzelement 4 entgegen der Wirkung der Blattfeder 26 in
den Zustand von 2b bzw. 2c eingeklappt
wird, verschiebt sich die Strebe 28, bis sie vollständig im
Inneren des Distanzelementes 4 aufgenommen ist. In diesem
eingeklappten Zustand wird das äußere Ende
des Distanzelementes 4 durch ein Arretierungsglied festgehalten,
das einen entlang seiner Achse beweglichen Schaft 32 enthält, der
durch die Seitenwand 22 hindurchgeht und innen eine Klinke 34 trägt, die
das Distanzelement 4 hintergreift. Am äußeren Ende des Schaftes 32 ist
ein Druckknopf 36 (2c) befestigt, der
teilweise in einer Öffnung
in der Seitenwand 22 aufgenommen ist. Eine Schraubenfeder 38 spannt den
Druckknopf 36 nach außen
vor. Durch manuellen oder maschinell ausgelösten Druck auf den Druckknopf 36 gibt
die Klinke 34 das Distanzelement 4 frei, so daß dieses
nach oben in den Zustand von 2a schnappt.
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Um
das Verriegeln des Distanzelementes 4 beim Einklappen zu
erleichtern, können
die Klinke 34 und die entsprechende Gegenfläche am äußeren Ende
des Distanzelementes 4 schräge Rampenflächen (nicht dargestellt) tragen,
die unter Axialverschiebung des Schaftes 32 aufeinander
abgleiten können.
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Falls
die Spannung der Blattfeder 26 nicht ausreicht, um das
ausgeklappte Distanzelement 4 zuverlässig im senkrechten Zustand
zu halten, können
hierfür
zusätzliche
Arretierungsmittel vorgesehen werden. Beispielsweise kann die Rille 30 auf eine
Art und Weise geformt werden, daß das Distanzelement 4 selbstsperrend
im ausgeklappten Zustand gehalten wird, oder das im Ausführungsbeispiel
aus dem Schaft 32, der Klinke 34 und dem Druckknopf 36 bestehende
Arretierungsglied wird auf andere Weise angeordnet und ausgebildet,
so daß es
auch für
das ausgeklappte Distanzelement 4 eine Arretierungswirkung
hat.
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Im
Bereich der Lagerstelle des Distanzelementes 4 im Hürdenbrett 2 ist
auf der Unterseite des Hürdenbrettes 2 eine
Ausnehmung 40 gebildet, in die hinein das äußere Ende
eines ausgeklappten Distanzelementes 4 eines weiteren Hürdenbrettes 2 paßt. Auf
diese Weise wird ein seitliches Verrutschen von übereinandergestapelten Hürdenbrettern 2 verhindert.
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In
der Nähe
jeder Ecke des Hürdenbrettes 2 befindet
sich eine z.B. tetraederförmige
Ausnehmung 42 in der Seitenwand 22. Die Ausnehmungen 42 ermöglichen
es, das Hürdenbrett 2 formschlüssig und paßgenau mittels
irgendwelcher Greifelemente einer automatischen Fördereinrichtung
zu greifen.
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Anstelle
von einstückigen
Distanzelementen 4 können
mehrgliedrige, längenverstellbare
Distanzelemente verwendet werden, mit denen die Stapelhöhe der Hürdenbretter 2 an
die jeweiligen Bedingungen angepaßt werden kann.
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Bei
entsprechender Dicke des Hürdenbrettes
können
anstelle von klappbaren Distanzelementen auch solche verwendet werden,
die teleskopartig aus dem Hürdenbrett
ausfahrbar sind.
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- 2
- Hürdenbrett
- 4
- Distanzelement
- 6
- Bogenstapel
- 8
- Hürdenbrett
- 10
- Nuten
- 12
- Hürdenbrett
- 14
- Hürdenbrett
- 16
- Hohlräume
- 18
- Hürdenbrett
- 20
- Nut
- 22
- Seitenwand
- 24
- Stift
- 26
- Blattfeder
- 28
- Strebe
- 30
- Rille
- 32
- Schaft
- 34
- Klinke
- 36
- Druckknopf
- 38
- Schraubenfeder
- 40
- Ausnehmung
- 42
- Ausnehmung