DE19927700A1 - Mehrgangnabe für Fahrräder - Google Patents
Mehrgangnabe für FahrräderInfo
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Abstract
Mehrgangnabe mit einem Planentengetriebe und mehreren feststellbaren Sonnenrädern mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung mehrerer Gangstufen, wobei mehrere Sonnenräder nach Art eines Ziehkeilgetriebes nacheinander durch die axiale Verschiebung einer Schaltstange mit Erhebungen festsetzbar sind. Der Vorteil einer Nabe mit den oben beschriebenen Merkmalen liegt in ihrer Schaltbarkeit unter Last, wobei durch die spezielle Ausbildung der Keile und der Nuten in den Sonnenrädern ein Festklemmen des Planetengetriebes durch eine Restkomponente verhindert wird, die bei einem nicht mehr benötigten Eingriff zwischen einem Keil und einem Sonnenrad den Keil zuverlässig in seine Ruhestellung und außer Eingriff mit einem der Sonnenräder bringt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrgangnabe für Fahrräder gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der US 3,366,206 ist eine Mehrgangnabe bekannt geworden, die einen
Schaltmechanismus zum Schalten von drei Gangstufen aufweist, der durch
Rückwärtstreten betätigt wird und der Kugeln aufweist, die durch eine axial ver
schiebbare innere Hülse mit Erhebungen in axialer Richtung bewegbar sind, wo
durch Klinken ausgesteuert werden, die in einem Ring außerhalb der Kugeln an
geordnet sind und in Verzahnungen eingreifen, die an Getriebeteilen angeordnet
sind, in welche der Kraftfluß eingeleitet werden soll. Da durch Rückwärtstreten
geschaltet wird, können die Kugeln jeweils in für diese vorgesehene Aussparun
gen eingreifen, da im Schaltungsfalle keine Last übertragen werden kann. Nach
beendetem Schaltvorgang, also wenn die Kugeln bereits unter den Klinken ihren
Platz eingenommen haben, kommt durch Vorwärtstreten wieder Last in das Ge
triebe der Mehrgangnabe und eine der noch in Eingriff befindlichen Klinken der
Dreigangnabe nimmt die Übertragung des Drehmomentes auf.
Die vorgeschlagene Mehrgangnabe weist demgegenüber eine ziehkeilähnliche
Schaltung auf, die anstelle von Kugeln Keile aufweist, welche mit Erhebungen
auf einer Schaltstange zusammenwirken. Die Keile sind in einem Schlitz der Na
benachse eingelassen und werden von den Erhebungen der Schaltstange nach
radial außen gesteuert. Die einzelnen Sonnenräder weisen Nuten auf, in welche
die äußeren Bereiche der Keile eingreifen können, sofern sie den Schlitz der Na
benachse an dieser Stelle überfahren. Wird die Schaltstange mit den Erhebungen
gegen die Keile geschoben, so kann die Schaltstange durch eine Feder vorge
spannt werden, so daß der Keil blitzschnell in die Nut des Sonnenrades eintau
chen kann, wenn diese sich über den Keil dreht, während sich die Erhebung der
Schaltstange unter den Keil schiebt und das Sonnenrad auf der Nabenachse fest
setzt. Die Nut in den Sonnenrädern ist etwas breiter als der in diese Nut eingrei
fende Keil ausgeführt, so daß insbesondere bei schneller Fahrweise ausreichend
Zeit bleibt, den Keil in die Nut zu schieben und die Erhebung voll unter den Keil
zu bringen. Die Schaltung kann auch unter Last vollzogen werden, was bedeutet,
daß andere noch im Eingriff befindliche Teile mit anderen Sonnenrädern außer
Eingriff gebracht werden müssen, da die Konstruktion so ausgeführt ist, daß zur
gleichen Zeit, wenn die Erhebung unter den Keil geschoben wird, eine andere Er
hebung einen anderen Keil unter einem anderem Sonnenrad verlassen haben
muß. Ein dann im Eingriff befindlicher Keil wird durch die besondere Geometrie
von Schrägen am äußeren Bereich des Keils sowie durch Schrägen an den Rän
dern der Nuten im Sonnenrad derart unterstützt, daß sich immer eine kleine
Kraftkomponente beim Antrieb in Richtung zur Nabenachsenmitte bildet, die im
Falle des Fehlens des Widerlagers durch die Erhebung unter dem Keil zur soforti
gen Verschiebung des Keils nach radial innen führen wird. Die nach radial innen
gerichtete Kraftkomponente über die noch im Eingriff befindlichen Keile darf je
doch nicht so groß sein, daß die Schaltstange nicht durch Steuerkraft noch
schaltbar wäre. Sollte sich ein Keil durch schlechte Schmierung oder längere
Standzeit der Nabe nicht aus seinem Eingriff mit der Nut eines Sonnenrades lö
sen, so wird der Keil spätestens durch die Flankenkräfte an der Nut durch die Dif
ferenzgeschwindigkeit der Sonnenräder untereinander herausgepreßt.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen unter Last schaltbaren Schaltme
chanismus in einer Mehrgangnabe unterzubringen, bei welchem sichergestellt ist,
daß beim Gangwechsel geringe Steuerkräfte entstehen, wobei die Schaltkräfte
automatisch durch die eingeleiteten Drehmomentkräfte des Fahrers eingeleitet
werden.
Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschrieben; Aus
gestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand mehrerer Teilschnittzeichnungen wird die Funktionsweise einer unter
Last schaltbaren Ziehkeilschaltanordnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Planetengetriebe mit einem Hohlrad, Planetenrädern und auf einer
Nabenachse drehbaren Sonnenrädern, welche durch Keile abwechselnd
auf der Nabenachse festsetzbar sind;
Fig. 2 die Keile in einem Schlitz der Nabenachse mit einer Darstellung des
Planetengetriebes;
Fig. 3 die Nabenachse mit einem Sonnenrad, welches Nuten zur Aufnahme
der äußeren Bereiche der Keile aufweist;
Fig. 4 die Schaltstange mit Erhebungen, die mit seitlich angeordneten Schrä
gen um die Schaltstange herum angeordnet sind;
Fig. 5 eine Schaltbetätigung der Keile durch mindestens einen Nocken auf
einer drehbaren Schaltstange;
Fig. 6 die geometrische Form der Nut mit ihren Schrägen sowie des Keiles
mit der Ausgestaltung seines äußeren Bereiches.
Wird mit 1 eine Nabenachse für eine Mehrgangnabe bezeichnet, so sind um diese
herum konzentrisch mehrere Sonnenräder 5a, 5b, 5c drehbar angeordnet. Die
drehfest miteinander verbundenen Sonnenräder 5a, 5b, 5c sind im Dauereingriff
mit Planetenrädern 4a, 4b, 4c, die in einem Planetenradträger 6 gelagert sind und
über eines der Planetenräder, beispielsweise über das Planetenrad 4b, im
Dauereingriff mit einem Hohlrad 3 stehen. Die vorbeschriebenen Elemente des
Planetengetriebes sind innerhalb einer hier nicht gezeigten Nabenhülse angeord
net und bilden die Grundlage für die Darstellung mehrerer Gangstufen zur Erzie
lung unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeiten des Fahrrades bei gleichbleibenden
Drehzahlen des Tretantriebes.
Die unterschiedlichen Gangstufen werden durch das abwechselnde Stillsetzen der
einzelnen Sonnenräder 5a oder 5b oder 5c auf der Nabenachse bewirkt.
Gemäß Fig. 1 ist jedem Sonnenrad 5a oder 5b oder 5c ein Keil 11 zugeordnet,
welcher jeweils mit einer Schaltstange 9 einer Steuereinrichtung 8 in Wirkverbin
dung steht. Es ist ersichtlich, daß der zum Sonnenrad 5c gehörende Keil 11 ge
genüber den anderen Keilen 11 eine Position eingenommen hat, welche das Son
nenrad 5c blockieren kann. Erreicht wird dies durch eine Erhebung 10, die an der
Schaltstange 9 angeordnet ist und den Keil 11 am Zurückfahren in seine ur
sprüngliche Lage hindert. Es wird ferner ersichtlich, daß bei einer Verschiebung
der Schaltstange 9 nach rechts die Erhebung 10 unter dem Keil 11 wegwandert
und für diesen den Weg nach radial innen in die Ruheposition freigibt. Bei dieser
Verschiebung der Schaltstange 9 nach rechts wird aber eine zweite Erhebung 10
unter den Keil 11 für das mittlere Sonnenrad 5b geschoben, wodurch sich durch
Veränderung des Kraftflusses im Planetengetriebe die Übersetzung der Mehr
gangnabe ändert.
Fig. 2 und 3 sind Schnittzeichnungen durch das Planetengetriebe in einer Ebene
senkrecht zur Mitte der Nabenachse 1. Es wird die Position des Hohlrades 3 mit
dem mittleren Planetenrad 4b und dem mittleren Sonnenrad 5b gezeigt, wobei
ersichtlich ist, die Keile 11 noch nicht in Wirkverbindung mit dem mittleren Son
nenrad 5b getreten sind. Das Sonnenrad 5b kann somit um die Nabenachse frei
drehen. Wie oben bereits erwähnt, kann ein äußerer Bereich 14 des Keiles 11,
der in einem Schlitz 12 der Nabenachse 1 geführt ist, mit einer Nut 13 im Son
nenrad 5b zusammenwirken, sofern die Erhebung 10 unter den Keil 11 gescho
ben wird.
Aus Fig. 6 geht hervor, daß die Nut an ihrer seitlichen Begrenzung einen Winkel
16 aufweist, der mit einem Winkel 15 des äußeren Bereiches 14 des Keiles 11
insbesondere dann zusammenwirken kann, wenn die Erhebung 10 der Schalt
stange 9 unter dem Keil 11 weggezogen wird. Die Größe der Winkel 15 und 16
ist abhängig von dem Durchmesser der Nabenachse 1 sowie dem Schmierzu
stand der Oberflächen um das Sonnenrad 5b und den Keil 11. Die Größe der
Winkel 15 und 16 wird experimentell festgelegt, damit bei der tangentialen
Kraftübertragung von einer Flanke 18 auf den äußeren Bereich 14 des Keiles 11
immer eine Restkomponente in Richtung nach radial innen übrigbleibt, die den
Keil 11 im Falle des Entfernens der Erhebung 10 aus dem Sonnenrad 5b aussteu
ert. Die Erhebung 10 ist mit der Schaltstange 9 über mindestens eine Schräge 19
verbunden, welche mit einer Schräge 17 am Keil 11 zusammenwirkt für den Fall,
daß der Keil 11 in die Nut 13 eines der Sonnenräder 5a, 5b, 5c eingreifen soll. Die
Schrägen 17 und 19 laufen aufeinander ab, wobei die Schrägen 17 und 19 einen
Winkel von etwa 45° aufweisen.
Gemäß Fig. 5 wird eine Schaltstange 9a gezeigt, die mindestens einen Nocken
10a aufweist, der unter einen Keil 11a gedreht werden kann. Eine solche Varian
te kann zum Schalten eines Getriebes 2 herangezogen werden, wenn es aus kon
struktiven Gründen keine Möglichkeit für die Axialbewegung einer Schaltstange 9
gibt.
Der Vorteil einer Nabe mit den oben beschriebenen Merkmalen liegt in ihrer
Schaltbarkeit unter Last, wobei durch die spezielle Ausbildung der Keile 11 und
der Nuten 13 in den Sonnenrädern 5a, 5b, 5c ein Festklemmen des Planetenge
triebes durch eine Restkomponente verhindert wird, die bei einem nicht mehr be
nötigten Eingriff zwischen einem Keil und einem Sonnenrad den Keil 11 zuver
lässig in seine Ruhestellung und außer Eingriff mit einem der Sonnenräder
5a, 5b, 5c bringt.
Claims (10)
1. Mehrgangnabe für Fahrräder, umfassend
- - eine Nabenachse (1);
- - ein Getriebe, insbesondere mindestens ein Planetengetriebe (2), jedes um fassend die klassischen Elemente, nämlich mindestens ein Hohlrad (3), mindestens einen Planetenradträger (6), Planetenräder (4) und mindestens ein Sonnenrad (5a, 5b, 5c);
- - eine das Getriebe (2) umgreifende Nabenhülse;
- - einen Antreiber, der zum Antrieb der Nabenhülse antriebswirksam mit mindestens einem der Elemente des Planetengetriebes (2) verbindbar ist,
- - eine Steuereinrichtung (8) zur Steuerung mehrerer Gangstufen,
- - mit welcher mindestens eines der Elemente des Planetengetriebes (2) fest gesetzt oder in seiner Lage im Getriebe verändert werden kann,
2. Mehrgangnabe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Keil (11) an seinem äußeren Bereich (14), der in die Nut (13) bei
spielsweise des zweiten Sonnenrades (5b) eindringt, eine geometrische Form
auf mindestens einer Seite, insbesondere einen Winkel (15), aufweist.
3. Mehrgangnabe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geometrische Form, insbesondere der Winkel (15), so gestaltet ist,
daß bei Einleitung von Drehmoment in das zweite Sonnenrad (5b) der Keil
(11) nach radial innen bewegt wird, wenn die Erhebung (10) unter dem
Keil (11) entfernt wird.
4. Mehrgangnabe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nut (13) Flanken (18) aufweist, die durch ihre tangentiale Berührung
mit dem Keil (11), dessen radiale Bewegung nach innen bewirken, wobei
diese Flanken (18) eine geometrische Form, insbesondere einen Winkel (16)
aufweisen, der mit der geometrischen Form, insbesondere mit dem Win
kel (15) des Keils (11) zusammenwirkt.
5. Mehrgangnabe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen (10) zur Steuerung der Keile (11) durch Verschieben der
Schaltstange (9) bewegt werden, wobei die Erhebungen (10) umlaufend an
geordnet sind.
6. Mehrgangnabe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Erhebung (10) an ihrer Kontaktstelle mit dem Keil (11) minde
stens eine geometrische Form, insbesondere eine Schräge (19) aufweist, de
ren Anstieg im Falle einer Schaltung zur Erzielung kurzer Schaltwege mög
lichst steil ist, sich jedoch unter Einbeziehung eines Reibungswiderstandes an
allen an der Schaltbewegung beteiligten Teilen in einem Bereich ohne
Selbsthemmung bewegt.
7. Mehrgangnabe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Keil (11) an seiner Berührungsstelle mit der Schaltstange (9) dach
förmig ausgebildet ist, wobei diese dachförmige Ausbildung einer geometri
schen Form, insbesondere einer Schräge (17), entspricht, die mit der Schrä
ge (19) der Erhebung (10) zur Erzielung kurzer Schaltwege zusammenwirkt,
wobei unter Berücksichtigung des Reibungswiderstandes keine Selbsthem
mung auftritt.
8. Mehrgangnabe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen (10) zur Steuerung der Keile (11a) durch Verdrehen einer
Schaltstange (9a) bewegt werden, wobei die Erhebungen (10) als Noc
ken (10a) ausgestaltet sind.
9. Mehrgangnabe nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonnenräder (5a, 5b, 5c) auf der Nabenachse (1) axial festgelegt sind.
10. Mehrgangnabe nach Anspruch 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkel (15 und 16) eine Größe aufweisen, die im Falle einer Schal
tung unter Last von einer Tangentialkraft, die vom Sonnenrad (5b) auf den
Keil (11) wirkt, eine im Keil (11) verlaufende nach radial innen gerichtete
Kraftkomponente auf die Erhebung (10) der Schaltstange (9) erzeugt, die un
ter Berücksichtigung von Reibung außerhalb des Bereichs von Selbsthem
mung liegt und mindestens 5% der Tangentialkraft ausmacht.
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