DE19927319A1 - Verfahren zur Bestimmung der Entfernung zwischen zwei Einrichtungen eines Identifikationssystems - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Entfernung zwischen zwei Einrichtungen eines IdentifikationssystemsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Bestimmung der Entfernung zwischen zwei Einrichtungen eines Identifikationssystems wird von einer ersten der Einrichtungen ein elektromagnetisches Signal ausgesendet, welches von einem Schwingungszug mit vorgegebenem Amplitudenverlauf und vorgegebener Dauer gebildet ist, dessen Amplitude zum Ende des Schwingungszugs stetig abnimmt. Das Signal wird empfangen und die Dauer des einen vorgegebenen Amplituden-Schwellwert überschreitenden Teils des empfangenen Signals wird gemessen. Aus dieser gemessenen Dauer wird die Entfernung zwischen den Einrichtungen ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Entfernung zwischen zwei Einrichtungen eines
Identifikationssystems.
In zunehmendem Maße kommen, beispielsweise zur Entriegelung
von Kraftfahrzeugen, elektronische Identifikations- und
Zugangssysteme zum Einsatz, die über einen Sender und einen
Empfänger für elektromagnetische Signale verfügen und die
mit einem Funkschlüssel bedienbar sind, welcher auf
Knopfdruck, nach Aufforderung durch ein vom Sender
ausgesendetes Signal oder automatisch elektromagnetische
Signale aussendet, welche den Besitzer identifizieren oder
ihm Zugang verschaffen.
Bei fortschrittlichen Systemen sendet ein Steuergerät
ständig oder durch Antasten, beispielsweise eines Türgriffes
einer noch verschlossenen Tür, auffordernde Signale, die,
wenn sie von einem passenden Funkschlüssel empfangen werden,
diesen zur Aussendung seines Signals anregen. Das
Steuergerät gibt daraufhin den Zugang, beispielsweise zu der
betreffenden Tür, vollautomatisch frei.
Die Reichweite derartiger Funkschlüssel ist aufgrund von
Reflexionen und dergleichen nicht genau steuerbar, so daß es
bei zufälliger Anregung eines entfernten Funkschlüssels zu
einer unzulässigen Reaktion des Identifikationssystems durch
Herantragen des Schlüsselsignals aus der Entfernung kommen
kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren anzugeben, das es ermöglicht, die ungefähre
Entfernung zwischen den sendenden Einrichtungen eines
Identifikationssystems ohne großen technischen Aufwand zu
ermitteln.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß von einer ersten der
Einrichtungen ein elektromagnetisches Signal ausgesendet
wird, welches von einem Schwingungszug mit vorgegebenem
Amplitudenverlauf und vorgegebener Dauer gebildet ist,
dessen Amplitude zum Ende des Schwingungszugs stetig
abnimmt, daß das Signal empfangen wird, daß die Dauer des
einen vorgegebenen Amplituden-Schwellwert überschreitenden
Teils des empfangenen Signals gemessen wird und daß aus
dieser gemessenen Dauer die Entfernung zwischen den
Einrichtungen ermittelt wird.
Bei der Ausbreitung des gesendeten Signals im Raum
verringert sich dessen Schwingungsamplitude mit dem
zurückgelegten Weg. Dadurch verkürzt sich gleichzeitig auch
die gemessene Signaldauer, da aufgrund des sich zu seinem
Ende stetig verringernden Amplitudenverlaufs das Signal mit
zunehmender Entfernung vom Sender nach und nach die
Meßschwelle unterschreitet. Die gemessene Dauer des noch bei
einem Empfänger ankommenden Signals kann damit direkt zur
Abschätzung der Entfernung vom Sender benutzt werden.
Es ist damit beispielsweise möglich, bei einem
Kraftfahrzeug, welches über ein mit einem Funkschlüssel zu
öffnendes elektronisches Schloß verfügt, ein Öffnen der
Türen aus der Ferne zu verhindern. Erst wenn der zu dem
Schloß passende elektronische Funkschlüssel in die Nähe des
Fahrzeugs kommt, kann das Fahrzeug geöffnet werden. Es kann
ferner auch erkannt werden, ob sich der Schlüssel innerhalb
oder außerhalb des Fahrzeugs befindet oder ob er sich auf
das Fahrzeug zu- oder von dem Fahrzeug wegbewegt.
Eine erste Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das
Signal von der zweiten der Einrichtungen empfangen und dort
die Entfernung ermittelt wird.
Ferner ist bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß das Signal von der zweiten der Einrichtungen
empfangen und zu der ersten Einrichtung zurückgesendet wird
und daß das zurückgesendete Signal von der ersten
Einrichtung empfangen wird und dort die Entfernung ermittelt
wird oder daß das Signal von der zweiten der Einrichtungen
empfangen wird, daß dort die Dauer des einen vorgegebenen
Amplituden-Schwellwert überschreitenden Teils des
empfangenen Signals gemessen wird und daß der Wert der
gemessenen Dauer an die erste Einrichtung zurückgesendet
wird. Im ersten Fall wird das Signal lediglich zur
Verdoppelung der insgesamt zurückgelegten Entfernung zum
Sender zurückgespiegelt. Dadurch kann auch die auswertende
Elektronik in der ersten Einrichtung untergebracht werden,
so daß die zweite Einrichtung sehr kompakt konstruiert
werden kann. Auch im zweiten Fall kann die Ermittlung der
Entfernung in der sendenden Einrichtung vorgenommen werden.
Die Dauer des von der zweiten Einrichtung empfangenen
Signals wird dort lediglich gemessen und als numerischer
Wert zurückgesendet.
Es ist vorteilhaft, wenn die Amplitude des gesendeten
Signals ab einem anfänglichen Einschwingbereich des
Schwingungszugs bis zu Beginn dessen stetig abfallenden
Endbereichs im wesentlichen konstant ist.
Ein erfindungsgemäß verlaufender Schwingungszug wird bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß einem Resonanzkreis der ersten Einrichtung zur Erzeugung
des auszusendenden Signals ein Rechtecksignal derart
zugeführt wird, daß die Amplitude des ausgesendeten Signals
durch Nachschwingen des Resonanzkreises gegen Ende des
Amplitudenverlaufs stetig abklingt. Der zur Übertragung
derartiger Signale von der Sendeantenne und einem
Kondensator gebildete Schwingkreis soll eine hohe Güte und
damit eine merkliche Nachschwingdauer aufweisen.
Zur Ermittlung der Entfernung zwischen den Einrichtungen
kann vorgesehen sein, daß die Entfernung aus der Differenz
der Dauer des gesendeten Signals zur gemessenen Dauer durch
Vergleich mit einer Eichcharakteristik der Signaldauer über
der Entfernung ermittelt wird.
Ein erster Anwendungsfall für das erfindungsgemäße Verfahren
ergibt sich, wenn eine der beiden Einrichtungen eine
Zugangseinrichtung und die andere Einrichtung ein dazu
passender Funkschlüssel ist und konkret, wenn die
Entriegelungseinrichtung eine Entriegelungseinrichtung eines
Kraftfahrzeugs ist.
Damit kann ein Zugangsmechanismus beispielsweise derart
gestaltet werden, daß ein Entriegeln des Kraftfahrzeugs
verhindert wird, wenn sich der Funkschlüssel außerhalb eines
vorgegebenen Radius um das Kraftfahrzeug befindet.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß zur Ermittlung der
Änderung der Entfernung zwischen den Einrichtungen die
Entfernung in vorgegebenem Zeitabstand wenigstens zweimal
nacheinander ermittelt und die Differenz der Ergebnisse zu
dem Zeitabstand in Relation gesetzt wird. Auf diese Weise
kann eine Relativbewegung der beiden Einrichtungen
zueinander festgestellt werden.
Damit läßt sich ferner bewirken, daß ein Entriegeln des
Kraftfahrzeugs verhindert wird, wenn sich der Funkschlüssel
vom Kraftfahrzeug weg bewegt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 zwei Einrichtungen zur Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 Funkschlüssel und Steuergerät eines Zugangssystems
für ein Kraftfahrzeug,
Fig. 3 ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignetes Signal,
Fig. 4 ein empfangenes Signal bei kleiner Entfernung
zwischen Sender und Empfänger und
Fig. 5 ein empfangenes Signal bei großer Entfernung
zwischen Sender und Empfänger.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
Fig. 1 zeigt zwei Einrichtungen 1 und 2, die jeweils über
einen Sender 3, 4 und einen Empfänger 5, 6 für
elektromagnetische Signale 7 und 8 verfügen. Im Beispiel
unterscheidet sich die Frequenz der Signale 7 und 8. Das
Signal 7 weist eine Frequenz von 125 kHz auf, während sich
das Signal 8 im Bereich von einigen MHz oder mehr befindet.
Der Sender 3 der niederfrequenten Sendestrecke sendet einen
Schwingungszug bekannter Dauer. Durch Auslegung des Senders
3 wird ein abklingendes Nachschwingen des Schwingungszuges
des Signals erreicht. Der Empfänger 5 empfängt über eine
definierte Eingangsschwelle ein Signal, das je nach seiner
Entfernung vom Sender 3 dem gesendeten Signal 7 gegenüber
abgeschwächt ist. Die zweite Einrichtung 2 mißt die Dauer
des eine Eingangsschwelle überschreitenden Teils des
empfangenen abgeschwächten Signals und sendet den Meßwert in
numerischer Form als Signal 8 an die erste Einrichtung
zurück. Die erste Einrichtung 1 wertet den Meßwert aus und
ermittelt anhand einer vorgegebenen Eichcharakteristik die
ungefähre Entfernung zu der zweiten Einrichtung 2.
In Fig. 2 sind die zur konkreten Anwendung des Verfahrens
für ein Zugangssystem eines Kraftfahrzeugs notwendigen
Einrichtungen gezeigt. Ein im Kraftfahrzeug befindliches
Steuergerät 21 sendet über eine Antenne 22 das hier nicht
dargestellte niederfrequente Signal 7 aus. Ein im näheren
Umkreis befindlicher, zum Kraftfahrzeug passender
Funkschlüssel 23 empfängt das Signal 7 über eine Antenne 24
und mißt dessen Dauer mit Hilfe einer angeschlossenen
Meßeinrichtung 25. Der Meßwert wird dann entsprechend Fig. 1
wieder an das Steuergerät 21 zurückgesendet, wo die
Entfernung d bestimmt wird. Innerhalb eines Radius von
einigen Metern kann die Entfernung d mit brauchbarer
Genauigkeit abgeschätzt werden.
Fig. 3 zeigt den Schwingungsverlauf eines Signals 31, wie es
von der ersten Einrichtung 1 ausgesendet wird. Nach dem
Einschwingen des Senders 3 bei 32 schwingt das Signal 31 bei
33 mit konstanter Amplitude, bis es bei 34 durch
Nachschwingen des Senders 3 abklingt.
Die Signale sind in den Fig. 4 und 5 zur Vereinfachung
als Hüllkurven der jeweiligen Schwingungszüge 31' und 31''
dargestellt. Fig. 4 zeigt das von der zweiten Einrichtung
empfangene Signal 31' bei geringem Abstand d zwischen den
Einrichtungen 1 und 2. Das Signal 31' der maximalen
Amplitude An wird über eine Amplituden-Schwelle 41 in ein
Rechtecksignal der Länge tn gewandelt. Sind die
Einrichtungen 1 und 2 weiter voneinander entfernt, so
verringert sich die maximale Amplitude Af des an der zweiten
Einrichtung ankommenden Signals 31''. Nach Umwandlung über
die Amplituden-Schwelle 41 entsteht ein Rechtecksignal 43,
dessen Länge tf geringer ist, als diejenige tn des ersten
Rechtecksignals 42. Mit der gemessenen Länge tn, tf des von
der zweiten Einrichtung 2 empfangenen Signals 31', 31'' kann
durch Vergleich einer Eichcharakteristik die Entfernung d
abgeschätzt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung der Entfernung zwischen zwei
Einrichtungen eines Identifikationssystems, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß von einer ersten (1) der Einrichtungen (1, 2) ein elektromagnetisches Signal (7) ausgesendet wird, welches von einem Schwingungszug (31) mit vorgegebenem Amplitudenverlauf (32, 33, 34) und vorgegebener Dauer gebildet ist, dessen Amplitude zum Ende (34) des Schwingungszugs stetig abnimmt,
- - daß das Signal (31', 31'') empfangen wird,
- - daß die Dauer (tn, tf) des einen vorgegebenen Amplituden-Schwellwert (41) überschreitenden Teils des empfangenen Signals (31', 31'') gemessen wird und
- - daß aus dieser gemessenen Dauer (tn, tf) die Entfernung (d) zwischen den Einrichtungen (1, 2) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal von der zweiten der Einrichtungen empfangen und
dort die Entfernung ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal von der zweiten der Einrichtungen empfangen und
zu der ersten Einrichtung zurückgesendet wird und daß das
zurückgesendete Signal von der ersten Einrichtung empfangen
wird und dort die Entfernung ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal von der zweiten (2) der Einrichtungen (1, 2)
empfangen wird, daß dort die Dauer (tn, tf) des einen
vorgegebenen Amplituden-Schwellwert (41) überschreitenden
Teils des empfangenen Signals (31', 31'') gemessen wird und
daß der Wert der gemessenen Dauer (tn, tf) an die erste
Einrichtung (1) zurückgesendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude des gesendeten
Signals (31) ab einem anfänglichen Einschwingbereich (32)
des Schwingungszugs bis zu Beginn dessen stetig abfallenden
Endbereichs (34) im wesentlichen konstant ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
einem Resonanzkreis der ersten Einrichtung zur Erzeugung des
auszusendenden erfindungsgemäßen Signals ein Rechtecksignal
derart zugeführt wird, daß die Amplitude des ausgesendeten
Signals durch Nachschwingen des Resonanzkreises gegen Ende
des Amplitudenverlaufs stetig abklingt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung (d) aus der
Differenz der Dauer des gesendeten Signals (31) zur
gemessenen Dauer (tn, tf) durch Vergleich mit einer
Eichcharakteristik der Signaldauer über der Entfernung
ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Einrichtungen
eine Zugangseinrichtung und die andere Einrichtung ein dazu
passender Funkschlüssel (23) ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entriegelungseinrichtung eine Entriegelungseinrichtung
(21) eines Kraftfahrzeugs ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Entriegeln des Kraftfahrzeugs verhindert wird, wenn sich
der Funkschlüssel (23) außerhalb eines vorgegebenen Radius
um das Kraftfahrzeug befindet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Änderung der
Entfernung zwischen den Einrichtungen die Entfernung in
vorgegebenem Zeitabstand wenigstens zweimal nacheinander
ermittelt und die Differenz der Ergebnisse zu dem
Zeitabstand in Relation gesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Entriegeln des Kraftfahrzeugs verhindert wird, wenn sich
der Funkschlüssel vom Kraftfahrzeug weg bewegt.
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