DE19926408A1 - Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung - Google Patents
Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien ProbeneinspannungInfo
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Abstract
Um einen Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung so weiterzubilden, daß einseitige Auslenkungen der Probe aus der idealen Einspannlage insbesondere auch bei gegenseitig aus der Zugachse versetzten Spannköpfen kompensiert werden können, wird vorgeschlagen, daß unter Beibehalt des Einspanndrucks die einzelnen Spannbacken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) nach dem Festspannen des Probenkörpers (2) von der Wirkung der Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung (9·IV·, 5, 10; 9·IV·, 29, 28, 33, 35; 30, 32, 28, 34, 36) befreit werden und über den eingespannten Probenkörper (2) derart miteinander verbindbar bzw. verbunden sind, daß die Spannbacken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) quer zur Zugachse (19) freischwimmend miteinander gekoppelt sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Spannkopf für eine Zug
kraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung nach
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Spannköpfe zur Probeneinspannung sind bekannt.
Um Materialprüfungen an Zugproben durchzuführen, werden die
Probenkörper typischerweise endseitig in zwei Spannköpfen
eingespannt. Danach werden die Spannköpfe kontrolliert aus
einander gefahren und die dabei auftretende Dehnung des Pro
benkörpers erfaßt. Die Zugkraftmaschinen haben horizontale
oder vertikale Zugachsen.
Der Druck auf die Spannbacken, um den Probenkörper ein
gespannt zu halten, wird über mechanische, hydraulische oder
pneumatische Drucksysteme aufgebaut. Damit eine einwandfreie
Prüfung unter einachsigen Spannungsverhältnissen möglich ist,
muß der Probenkörper mittig, d. h. auf der Zugachse, in
idealerweise gegeneinander zentrierte Spannköpfe eingesetzt
werden. Unter diesen Voraussetzungen spricht man von idealer
Einspannlage. Die ideale Einspannlage positioniert die
Längsachse des Probenkörpers auf der Zugachse, wobei
Längsachse und Zugachse exakt geradlinig und zueinander
koaxial verlaufen. Diese Einspannlage läßt sich ohne
besondere konstruktive Maßnahmen nicht verwirklichen.
Eine Maßnahme betrifft den Gleichlauf der Spannbacken an
jedem Spannkopf. Hierzu gibt es verschiedene Vorrichtungen, um
den Gleichlauf der Spannbacken beim Schließen zu steuern.
Diese Vorrichtungen zur Gleichlaufsteuerung funktionieren
mechanisch oder durch Eingriff in die hydraulische oder
pneumatische Drucksteuerung. Mechanisch ist dies über eine
Zwangsbewegung der Spannbacken in Abhängigkeit des
Bewegungsvorschubs einer der beiden Spannbacken realisiert.
Bei hydraulischen bzw. pneumatischen Vorrichtungen zur
Gleichlaufsteuerung wird das aufgewendete Volumen des Druck
mediums auf jede Spannbacke gleich dosiert. Mittels eines Re
gelkreises soll bis zum Gleichlauf nachgeregelt werden
können.
Dabei wird allerdings jeder der Spannköpfe für sich
ausgeregelt, so daß der seitliche Versatz beider Spannköpfe
zueinander nicht zwingend kompensiert wird/werden kann.
Bei den für Zugfestigkeitsversuche auf den Probenkörper
notwendigen hohen Zugkräften sind selbst geringe Auslenkungen
des Probenkörpers aus der idealen Einspannlage wegen der dann
parasitär auftretenden Biegemomente unerwünscht. Diese Biege
momente führen zu mehrachsigen Spannungszuständen und beein
flussen die Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse.
Bauartbedingt lassen sich bei einzelner Spannkopfan
steuerung diese Auslenkungen weder ausschließen noch verhin
dern. Selbst ein optimal mittiges Einspannen in jeden Spann
kopf für sich schließt eine Auslenkung bezüglich des anderen
Spannkopfes nicht aus, da ein minimaler Versatz der
Spannköpfe zueinander nicht auszuschließen bzw. zu verhindern
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spannkopf zu schaf
fen, bei dem einseitige Auslenkungen der Probe aus der
idealen Einspannlage insbesondere auch bei gegenseitig aus
der Zugachse versetzten Spannköpfen kompensiert werden
können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Haupt
anspruchs.
Die Erfindung hat erkannt, daß Abweichungen aus der
idealen Einspannlage zu parasitären Biegemomenten an der
Probe führen. Die Erfindung benutzt diese Biegemomente
darüberhinaus zum exakten Zentrieren des Probenkörpers in die
Zugachse hinein. Die Erfindung nutzt daher die Tendenz der
Biegemomente, den Probenkörper aus der ausgelenkten Einspann
zurück in die ideale Einspannlage zu bringen. Dies erreicht
die Erfindung durch freischwimmende Lagerung der an jedem
Spannkopf vorgesehenen Spannbacken unter dem vorgegebenen
Einspanndruck.
Wesentlich an der Erfindung ist, daß das
mechanisch/hydraulisch/pneumatisch abgeschlossene System aus
Spannbacken und ebenso das die Spannbacken beaufschlagende
mechanische/hydraulische/pneumatische Drucksystem den Halte
druck auf den Probenkörper unverändert läßt. Öffnet man die
mechanische/hydraulische/pneumatische Verbindung zwischen den
Spannbacken, bleibt der Einspanndruck auf den Probenkörper
unverändert. Trotzdem lassen sich die paarweisen Spannbacken
mit dem dazwischen eingespannten Ende des Probenkörpers quer
zur Zugachse so verschieben, daß der Probenkörper in die ide
ale Einspannlage zentriert/zentrierbar wird. Wesentlich für
die Erfindung ist, daß unter dem Haltedruck der Spannbacken
synchrones Gleiten beider Spannbacken senkrecht zur Zugkraft
möglich ist. Das Gleiten erfolgt parallel zur Haltekraft.
Dies ermöglicht es dem Probenkörper, die, durch die Auslen
kung aus der idealen Einspannlage hervorgerufenen, auf ihn
quer zu seiner Längserstreckung wirkenden Biegemomente in
eine Querbewegung auf die Spannbacken zu übertragen, und sich
damit der auf ihn quer zur Zugrichtung wirkenden Kraft zu
entziehen. Der eingespannte und zunächst unzentrierte Proben
körper zentriert sich unter der elastischen Vorspannung durch
die Biegemomente selbst auf die Zugachse. Der Vorteil der Er
findung ist die Selbstkorrektur des Systems bei auftretenden
Kräften senkrecht zur Zugkraft und parallel zur Haltekraft.
Dies ermöglicht bei geringem apparativen Aufwand trotzdem
sichere Ausrichtung des Probenkörpers in die ideale Einspann
lage. Unter idealer Einspannlage ist diejenige Ausrichtung
des Probenkörpers zu verstehen, in welcher er im beidseitig
eingespannten Zustand keinerlei Querkräften mehr unterworfen
ist, die aus inneren Verbiegungen resultieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung
Fig. 2 die geometrischen Einspannverhält
nisse am Probenkörper
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung
Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die
folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
Die Figuren zeigen den Spannkopf 13 bzw. 14 einer Zug
kraftmaschine 12 zur querkraftfreien Probeneinspannung. Ein
derartiger Spannkopf 13 bzw. 14 ist nach Art einer fest
stehenden Zange aufgebaut. Der Querschnitt ist U-förmig. Zwi
schen den beiden Parallelschenkeln des U-förmigen Querschnit
tes wird der Probenkörper 2 eingespannt. Der Aufnahmebereich
der feststehenden Zange, sozusagen der lichte Bereich zwi
schen den beiden Parallelschenkeln, wird im folgenden als In
nenschuh 25 bzw. 26 bezeichnet. Die Einspannung erfolgt hier
über ein zugeordnetes Paar von im folgenden als Spann
backen 3, 4 bezeichneten Kolben, welche in Bohrungen der Pa
rallelschenkel des U quer zur Längsachse des Probenkörpers 2
geführt sind.
Die Spannbacken 3, 4 sind als zweiseitig beaufschlagte
Kolben ausgeführt, so daß sowohl eine Zustellbewegung in
Richtung auf den Probenkörper 2 als auch eine Öffnungsbewe
gung zur Freigabe des Probenkörpers 2 kontrolliert eingesteu
ert werden kann.
Hierzu dient eine - z. B. hydraulische - Versorgungsein
heit. Diese weist eine motorisch (9") angetriebene Pumpe 9
auf, die von einem Tank 9' gespeist wird. Stromab der Pumpe 9
ist ein T-Stück 9 IV vorgesehen, welches den von der Pumpe 9
angelieferten Volumenstrom in zwei - angestrebterweise -
gleich große Teilströme aufteilt, von denen jeder jeweils
eine Seite des Spannkopfes 13 bzw. 14 versorgt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist stromab nachge
ordnet ein Volumenstromteiler 5 vorgesehen. Der Volumenstrom
teiler 5 weist jeweils eine Volumenmesseinheit 7 bzw. 8 auf,
von denen jede mit einem einzigen der Zylinderräume 3' bzw.
4' kommuniziert, sofern das Wegeventil 10 in der hierfür vor
gesehenen Schaltstellung ist. Zur Feststellung, ob die von
den Volumenmeßeinheiten 7 bzw. 8 festgestellten Meßwerte auch
tatsächlich übereinstimmen, sind im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 die Volumenmeßeinheiten 7 bzw. 8 mit einer Vergleichs
apparatur 6 meßtechnisch gekoppelt. Stellt die Vergleichs
apparatur 6 abweichende Volumenströme fest, wird ein Stell
signal an die vorgeschalteten Regelventile 7' bzw. 8' gege
ben, um einen Gleichlauf der Spannbacken 3 bzw. 4 zu erzie
len. Solange die Volumenströme, welche die Zylinderräume 3'
bzw. 4' füllen, tatsächlich übereinstimmen, ist der Vorschub
der beiden Spannbacken 3 bzw. 4 identisch. Dies läßt sich je
doch in der Technik nicht generell garantieren. Ein Ungleich
lauf der beiden Spannbacken 3 bzw. 4 führt daher zu einem
Versatz des Probenkörpers aus der Zugachse 19, den es zu ver
hindern gilt. An Stelle des Volumenstromteilers 5, der hier
volumetrische Meßzellen 7 bzw. 8 beinhaltet, können auch
Drucksensoren vorgesehen sein.
Zur Einsteuerung des vom Volumenstromteiler 5 geliefer
ten Volumenstroms in die Zylinderräume 3' bzw. 4' der Hydrau
likzylinder dient ein Wegeventil 10. Dieses Wegeventil hat
drei Schaltstellungen und acht Anschlüsse. Auf dessen Funkti
on wird noch eingegangen.
Der Spannkopf 1 hält den Probenkörper 2 zwischen der
rechten Spannbacke 3 und der linken Spannbacke 4 eingespannt.
Beide Spannbacken 3, 4 werden im Ausführungsbeispiel ge
mäß Fig. 1 mittels des Volumenstromteilers 5 zentriert.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 werden die beiden
Spannbacken 3, 4 über einen jeweils zugeordneten Lageregel
kreis zentriert. Dieser Lageregelkreis beinhaltet an jedem
der beiden Kolben der Spannbacken 3 bzw. 4 eine
Wegmeßeinrichtung, z. B. bestehend aus einer kolbenfesten
Skala 29 bzw. 30 und jeweils einem ortsfesten Sensor 31 bzw.
32, so daß ein von der Skala abgegriffenes Signal auf eine
Schalt- und Steuereinrichtung 28 gegeben werden kann.
Da die beiden Skalen 29, 30 und die zugeordneten Senso
ren 31 bzw. 32 identisch aufgebaut sind, kann in der Schalt-
und Steuereinrichtung 28 ein unmittelbarer Vergleich der vom
jeweiligen Kolben 3 bzw. 4 abgegriffenen Meßwerte als tech
nisches Äquivalent für die jeweils zurückgelegten Wege erfol
gen.
Das Ausgangssignal der Schalt- und Steuereinrichtung 28
wird dann über entsprechende Signalleitungen 33 bzw. 34 einem
jeweils zugeordneten Servoventil 35 bzw. 36 aufgeprägt.
Auf diese Weise läßt sich der jeweils notwendige Hydrau
likstrom abhängig von der jeweiligen aktuellen Stellung der
Spannbacken 3 bzw. 4 so steuern, daß beide Spannbacken hin
sichtlich der idealen Einspannlage 19 zunächst im wesent
lichen gleichlaufen. Im Prinzip entspricht die Ausführung ge
mäß Fig. 3 einem lagegeregelten Regelkreis, in welchem der
jeweils notwendige Volumenstrom über ein Servoventil 35 bzw.
36 dem zugeordneten Zylinderraum 3' bzw. 4' zugeführt wird.
In beiden Ausführungsbeispielen strebt man vorrangig die
Zentrierung der Spannbacken hinsichtlich der idealen Ein
spannlage 19 an. Hierunter ist zu verstehen, daß die Anlage
flächen der Köpfe, mit denen die Spannbacken 3, 4 am Proben
körper 2 unmittelbar anliegen, von der Mittellinie, die mit
der Zugachse 19 zusammenfallen soll, denselben übereinstim
menden Abstand haben sollen. Der Volumenstromteiler 5 dient
im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 als Vorrichtung zur
Gleichlaufsteuerung. Diese Merkmale bedeuten jedoch keine Be
schränkung der Erfindung auf eine bestimmte Bauart für der
artige Gleichlaufsteuerungen. Die Verwendung eines vorge
schalteten Volumenstromteilers begünstigt aber, den einge
spannten Probenkörper 2 zur Mitte der Spannkopfgeometrie,
d. h. auch zur Mitte des Innenschuhs 25 bzw. 26 zu zentrieren.
Gleichfalls kann die Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung
auch mittels einer elektro-/opto-/mechanischen Erfassungs-
und Auswerteinrichtung ausgestattet sein, womit dann alterna
tiv die zurückgelegte Wegstrecke der Spannbacken 3 bzw. 4 er
faßt wird und womit dann gegebenenfalls entsprechende Regel
signale an die Regelventile 7' bzw. 8' gegeben werden. Im
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 gilt dies für die Servoventi
le 35, 36 entsprechend.
Gleichfalls kann auch eine mechanische Zwangskopplung
der Spannbacken 3 und 4 erfolgen. Dies würde bedeuten, daß
der Volumenstromteiler 5 entbehrlich wäre. Als mechanische
Zwangskopplung kommt beispielsweise eine Paarung aus Gewinde
stangen und/oder Zahnstangen in Betracht, von denen jede mit
einer der Spannbacken verbunden und über einen Zahneingriff
getrieblich an die andere angekoppelt wäre. Der Zahneingriff
stützt sich dann am Maschinengehäuse ab und kann im
Bedarfsfall von seiner Abstützstelle abgekoppelt werden,
damit beide Spannbacken bezüglich der idealen Einspannlage
mittig ausgerichtet werden können.
Die Versorgung des Volumenstromteilers 5 erfolgt aus ei
nem Tank 9'. Der Tank 9' ist mit der Pumpe 9 für das Druck
fluid verbunden. Diese wird über die Kupplung 9''' von einem
Elektromotor 9" angetrieben.
Die Austrgsleitung der Pumpe 9 ist mit einem T-Stück 9 IV
verbunden, wo der von der Pumpe ausgetragene Volumenstrom
qualitativ in zwei Teilströme aufgeteilt wird. Die nachge
ordnete Hydraulikschaltung übernimmt dabei allerdings die
quantitative Bemessung der zunächst nur qualitativ vorgegebe
nen Volumenströme, welche das T-Stück verlassen.
Dabei steht die gesamte Anlage unter dem Druck der
Pumpe 9, wenn die Spannbacken 3 bzw. 4 in ihre Einspannposi
tionen gefahren und in diesen Einspannpositionen gehalten
werden. Nach Erreichen der Einspannpositionen werden die
Zylinderräume 3' bzw. 4' unter Beibehalt des vorgegebenen
Einspanndrucks von ihrer druckerzeugenden Vorrichtung 9 ge
trennt. Zu diesem Zweck dient im Falle der Fig. 1 die Mittel
stellung des Wegeventils 10, welches hierzu aus der gezeigten
Stellung in die mittlere Position verschoben wird.
Zum Verstellen dient im Falle der Fig. 1 eine Vorsteuer
einheit 10'. Bei Beaufschlagung der Vorsteuereinheit 10' wird
das Wegeventil 10 aus seiner gezeigten Position in eine der
beiden anderen Schaltstellungen verschoben.
Im Falle der Fig. 3 können die beiden Servoventile 35, 36
in Voll-Offen-Stellung gefahren werden.
Fährt man nun im Falle der Fig. 1 das Wegeventil 10 aus
der gezeigten Stellung in die mittlere Position, entsteht
zwischen den beiden Zylinderräumen 3' und 4' bzw. den Gegen
steuerkammern 3" und 4" jeweils ein hydraulischer Kurz
schluß über die Kurzschlußverbindungen 27. Diese Kurzschluß
verbindungen repräsentieren eine zumindest weitgehend unge
drosselte Querverbindung zwischen den jeweils zugeordneten
Zylinderräumen.
Ist im Falle der Fig. 1 der hydraulische Kurzschluß ein
gesteuert worden bzw. sind im Falle der Fig. 3 die Servoventi
le 35, 36 in die Voll-Offen-Position gefahren worden, sind die
jeweiligen Spannbacken 3; 3.1; 3.2 bzw. 4; 4.1; 4.2 schwim
mend beweglich. In allen Fällen steht dann der gesamte Spann
kopf 13 bzw. 14 unter dem vorher aufgebrachten Druck des
Druckfluids, während der jeweilige Spannkopf intern völlig
druckausgeglichen ist. Dies bedeutet, daß die Spannbacken 3;
3.1; 3.2 und 4; 4.1; 4.2 innerhalb ihrer Querbeweglichkeit
zueinander synchron jede beliebige Position einnehmen können,
ohne daß hierzu eine Druckveränderung innerhalb des abge
schlossenen Drucksystems nötig wäre.
Die Spannbacken 3; 3.1; 3.2 bzw. 4; 4.1; 4.2 sind somit
quer zur Zugachse 19 freischwimmend miteinander gekoppelt und
innerhalb des Innenschuhs 25 bzw. 26 quer beweglich ver
schiebbar gelagert.
Durch eine geringe Kraftbeaufschlagung können somit die
Spannbacken 3 bzw. 4, solange das Wegeventil 10 in der mitt
leren Kurzschlußstellung ist bzw. solange die Servoventi
le 35, 36 in Voll-Offen-Stellung sind, mit bereits geringer
Kraftbeaufschlagung aus ihrer gezeigten Position in jede
beliebige Position verschoben werden. Die Spannbacken 3 bzw.
4 sind hierzu innerhalb ihrer Zylinder leicht beweglich glei
tend geführt, so daß bereits bei den geringen Biegekräften,
welche der Probenkörper 2 bei außermittiger Lagerung infolge
aufgebrachter Längszugkraft ausübt, eine Verlagerung des
Spannbackenpaares 3 + 4 erfolgen kann. Dies ist immer dann
der Fall, wenn der Probenkörper 2 senkrecht zur Zugachse 19
um ein Wegstück 22 aus der idealen Einspannlage 19 ausge
lenkt ist. Die sowohl durch die Auslenkung an sich als auch
insbesondere unter einsetzender Zugkraft 11 auftretenden
parasitären Biegemomente 11' auf den Probenkörper bewirken
ein Verschieben der durch die Kurzschlußstellung des Wegeven
tils 10 bzw. die Voll-Offen-Stellung der Servoventile 35, 36
freischwimmend gelagerten miteinander gekoppelten Spann
backen 3 und 4, so daß eine Selbstzentrierung des Probenkör
pers in die ideale Einspannlage 19 herbeigeführt werden kann.
Das System korrigiert sich unter aufgebrachter Zugkraft sozu
sagen selbst. Es sind weder zusätzliche Regeleinrichtungen
noch zusätzliche Meßeinrichtungen erforderlich.
Wesentlich an der Erfindung ist der Gedanke, daß der ge
samte Spannkopf zunächst unter den Vordruck der druckerzeu
genden Vorrichtung 9 gesetzt wird, anschließend unter diesem
Vordruck von dieser abgekoppelt wird und in sich druckausge
glichen bleibt. Dabei wird z. B. durch die Kurzschlußverbin
dung erreicht, daß die Spannbacken 3 und 4 unabhängig von der
einsetzenden Zugkraft beweglich bleiben. Dabei drückt in den
gezeigten Ausführungsbeispielen der Probenkörper aufgrund der
Auslenkungsstrecke 22 gegen die rechte Spannbacke 3 und
drückt diese soweit nach rechts, bis die ideale Einspannla
ge 19 erreicht ist. Hierbei weicht das Druckfluid aus der Zy
linderkammer 3' in die Zylinderkammer 4'. Dies erfolgt z. B.
über die Kurzschlußverbindung, die zu diesem Zweck im Wege
ventil 10 vorgesehen ist. Zugleich wird aus der Gegensteuer
kammer 3" ein entsprechendes Quantum an Druckfluid über die
weitere Kurzschlußverbindung im Wegeventil 10 zur gegenüber
liegenden Gegensteuerkammer 4" verdrängt. Beide Systeme 3'
und 4' bzw. 3" und 4" sind über ihre Kurzschlußleitungen in
sich abgeschlossen. Beide Systeme können voneinander abwei
chende Druckniveaus besitzen. Sinngemäß gilt dies auch für
die Ausführung gemäß Fig. 3 mit der Maßgabe, daß in der frei
schwimmenden Stellung der Spannbacken beide Servoventi
le 35, 36 in Voll-Offen-Stellung sind.
Ergänzend hierzu zeigt Fig. 2 einen allgemeinen Aufbau
zur Verdeutlichung der geometrischen Einspannverhältnisse an
einer Zugkraftmaschine 12. Der Probenkörper 2 erstreckt sich
vertikal zwischen zwei Spannköpfen 13 und 14. Er ist mit je
weils einem seiner Enden in jeweils einen der Spannköpfe 13
bzw. 14 eingespannt. Diesbezüglich wird auf die vorangegange
ne Beschreibung Bezug genommen. Es sind jedoch hier ergänzend
die verschiedenen Möglichkeiten einer Auslenkung aus der Zug
achse 19 dargestellt.
Obwohl für beide Spannköpfe 13 bzw. 14 jeweils eine Vor
richtung zur Zentrierung vorgesehen ist, läßt sich eine
- wenn auch geringfügige - Dezentrierung nicht generell aus
schließen. Es muß deshalb generell von einem gewissen Ver
satz 15 ausgegangen werden. Dieser Versatz 15 bezeichnet die
seitliche Fehlstellung zwischen den Spannköpfen 13 und 14,
der ergänzend zu Fehlstellungen im Einspannbereich der Spann
backen 3.1 und 4.1 bzw. 3.2 und 4.2 hinzukommt.
Der Versatz 15 wird überlagert von einer Positionsdiffe
renz 20 der Innenschuhe 25 bzw. 26 und gegebenenfalls auch
noch von einer Größendifferenz der Innenschuhe.
Zusätzlich wäre bei jedem Spannkopf eine beim Einspannen
des Probenkörpers 2 auftretende Abweichung zu berücksichti
gen, die bedingt wird durch Fehler in der Gleichlaufsteue
rung. Vorrangig treten derartige Gleichlauffehler auch bau
artbedingt auf und führen zu einem Versatz aus der ideal mit
tigen Position 23 bzw. 24, von der jede einem der Spannköpfe
zugeordnet ist. Die Punkte 17 und 18 markieren bezüglich des
Probenendes die mittige Einspannung mit den Auslenkungen 21
bzw. 22 - gemessen von der Idealmitte 23 bzw. 24 des
jeweiligen Spannschuhs. Wegen der Versatzstrecken 15 und 20
wäre selbst bei idealer Eliminierung der Fehler in den
Punkten 17 und 18 keine ideale Einspannlage für den Proben
körper erreichbar, sofern die Lagerung der Spannbacken 3 und
4 nicht, wie von der Erfindung vorgeschlagen, freischwimmend
miteinander gekoppelt ist, da bauartbedingt Fehler grundsätz
lich nicht zu 100% ausgeschlossen werden können.
Diese Überlegungen gelten prinzipiell auch in der Ebene
senkrecht zur Papierebene. Um diese Fehler ebenfalls zu
korrigieren, können die Spannköpfe an Kreuztischen gelagert
sein, wobei die Kreuztische nach Maßgabe der vorliegenden Er
findung sowohl in der Papierebene als auch in der zur Papier
ebene senkrechten Ebene freischwimmend geführt sein können.
1
' Innenschuh
1
" Mitte der Spannkopfbacken
2
Probenkörper
3
;
3.1
;
3.2
rechte Spannbacke
3
' Zylinderraum, rechts
3
" Gegensteuerkammer, rechts
4
;
4.1
;
4.2
linke Spannbacke
4
' Zylinderraum, links
4
" Gegensteuerkammer, links
5
Volumenstromteiler
6
Vergleichsapparatur
7
Volumenmeßeinheit
7
' Regelventil
8
Volumenmeßeinheit
8
' Druckventil
9
Pumpe
9
' Tank
9
" Motor
9
''' Kupplung
9
IV
T-Stück
10
Wegeventil
10
' Vorsteuereinheit
11
Zugkraft
11
' Biegemoment
12
Zugkraftmaschine
13
oberer Spannkopf
14
unterer Spannkopf
15
Versatz von
13
zu
14
17
Mittigposition bzgl. Spannkopf
13
mit Fehler
18
Mittigposition bzgl. Spannkopf
14
mit Fehler
19
Ideale Einspannlage = Zugachse
20
Positionsdifferenz
21
Wegstück, Versatz
22
Wegstück, Versatz
23
idealmittige Position für
13
24
idealmittige Position für
14
25
Innenschuh
26
Innenschuh
27
Kurzschlußverbindung
28
Schalt- und Steuereinrichtung
29
Skala
30
Skala
31
Sensor
32
Sensor
33
Signalleitung
34
Signalleitung
35
Servoventil
36
Servoventil
Claims (9)
1. Spannkopf (13, 14) für eine Zugkraftmaschine (12) zur
querkraftfreien Probeneinspannung, wobei der Probenkör
per (2) zwischen mindestens zwei Spannbacken (3, 4;
3.1, 4.1; 3.2, 4.2) eingespannt wird, von denen jede mit
einer im Sinne der Einspannung druckerzeugenden Vorrich
tung (9) verbindbar ist, wobei die Bewegung der Spann
backen (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) in Einspannrichtung über
eine Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung (9 IV, 5, 10; 9 IV,
29, 21, 28, 33, 35; 30, 32, 28, 34, 36) in Richtung zur Mitte der
Spannkopfgeometrie zentrierend zwangsgesteuert wird, da
durch gekennzeichnet, daß unter Beibehalt des Ein
spanndrucks die einzelnen Spannbacken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2,
4.2) nach dem Festspannen des Probenkörpers (2) von der
Wirkung der Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung (9 IV, 5,
10; 9 IV, 29, 21, 28, 33, 35; 30, 32, 28, 34, 36) befreit werden und
über den eingespannten Probenkörper (2) derart miteinan
der verbindbar bzw. verbunden sind, daß die Spännbac
ken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) quer zur Zugachse (19) frei
schwimmend miteinander gekoppelt sind.
2. Spannkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannbacken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) Kolben-Zylin
der-Einheiten (3, 3', 3"; 4, 4', 4") sind, deren Zylinder
räume (3', 3"; 4', 4") von der druckerzeugenden Vorrich
tung (9) hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagt wer
den und daß zur freischwimmenden Koppelung der Spann
backen (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) die Zylinderräume (3, 3";
4', 4") über eine Kurzschlußverbindung (27) miteinander
verbunden werden.
3. Spannkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung (9 IV, 5, 10;
9 IV, 29, 21, 28, 33, 35; 30, 32, 28, 34, 36) Bestandteil der hy
draulischen oder pneumatischen druckerzeugenden Vor
richtung (9) ist und über ein Wegeventil (10) von dem
Spannkopf (13, 14) getrennt wird, und daß für die Schalt
stellung der Trennung eine Kurzschlußverbindung (27)
zwischen den mit Einspanndruck beaufschlagten Druckräu
men (3', 4') des Spannkopfs vorgesehen ist.
4. Spannkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wegeventil (10) eine Schaltstellung für die
Kurzschlußverbindung (27) aufweist.
5. Spannkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannbacken (3, 4; 3.1, 4.1; 3.2, 4.2) Kolben-Zylin
der-Einheiten sind, deren Zylinderräume (3, 3"; 4', 4")
über Servoventile (35, 36) hydraulisch oder pneumatisch
beaufschlagt werden und daß zur freischwimmenden
Koppelung der Spannbacken (9 IV, 5, 10; 9 IV, 29, 21, 28, 33, 35;
30, 32, 28, 34, 36) die Zylinderräume (3', 3"; 4', 4") über
eine Kurzschlußverbindung (27) oder über zusätzliche
Kurzschluß-Wegeventile oder über die Voll-Offen-Stellung
der Servoventile miteinander verbunden werden.
6. Spannkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellungen der Kolben-Zylinder-Einheiten abge
fragt und über einen Regelkreis den Servoventilen (35,
36) übermittelt werden.
7. Spannkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Gleichlaufsteue
rung einen dosierbaren Stromteiler (5) enthält.
8. Spannkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromteiler (5) in Offenstellung eine ungedros
selte Querverbindung (27) zwischen den Hydraulikräu
men (3', 4') herstellt.
9. Spannkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Spanntisch als Kreuztisch ausge
führt ist und daß für jede der möglichen Bewegungs
richtungen eine freischwimmende Koppelung im Sinne des
Hauptanspruchs vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999126408 DE19926408A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999126408 DE19926408A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19926408A1 true DE19926408A1 (de) | 2000-12-14 |
Family
ID=7910751
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999126408 Withdrawn DE19926408A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Spannkopf für eine Zugkraftmaschine zur querkraftfreien Probeneinspannung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19926408A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10344544B3 (de) * | 2003-09-19 | 2005-01-05 | Ima Materialforschung Und Anwendungstechnik Gmbh | Vorrichtung zur mechanischen Werkstoffprüfung |
DE102010006406A1 (de) * | 2010-02-01 | 2011-08-04 | Audi Ag, 85057 | Verfahren zur Bestimmung der Fügequalität einer Fügeverbindung |
DE102011088420A1 (de) * | 2011-12-13 | 2013-06-13 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Prüfvorrichtung zum Durchführen einer Werkstoffprüfung |
EP2462423B1 (de) * | 2009-08-05 | 2016-09-21 | Zwick GmbH&Co. Kg | Probenhalter zum spannen von werkstücken |
DE102018101938A1 (de) * | 2018-01-29 | 2019-08-01 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, diese vertreten durch den Präsidenten der Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) | Querdehnungsausgleich im Einspannbereich zug- oder druckbeanspruchter Werkstücke mittels Federelementen |
-
1999
- 1999-06-10 DE DE1999126408 patent/DE19926408A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
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DE102011088420B4 (de) * | 2011-12-13 | 2016-01-21 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Prüfvorrichtung zum Durchführen einer Werkstoffprüfung |
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8141 | Disposal/no request for examination |