DE19925967A1 - Verfahren zum Reinigen eines einem Fremdstoff enthaltenden Gases - Google Patents
Verfahren zum Reinigen eines einem Fremdstoff enthaltenden GasesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen eines einen Fremdstoff enthaltenden Gases (G), bei dem das Gas (G) an mindestens einer eine tiefere Temperatur als das Gas aufweisenden Wand (32) derart vorbeigeleitet wird, daß der Fremdstoff an der Wand kondensiert. DOLLAR A Um bei einem solchen Verfahren die Wand von dem kondensierten Fremdstoff besonders einfach reinigen zu können, wird das Gas zum Reinigen an einer mit einer Schutzschicht versehenen Wand vorbeigeleitet, wobei das Schutzschichtmaterial ein Material mit einer Schmelztemperatur ist, die größer ist als die Temperatur der Wand.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen
eines einen Fremdstoff enthaltenden Gases, bei dem das Gas an
mindestens einer eine tiefere Temperatur als das Gas aufwei
senden Wand derart vorbeigeleitet wird, daß der Fremdstoff an
der Wand kondensiert.
Ein derartiges Reinigungsverfahren ist aus der technischen
Beschreibung zum Vollkonvektions-Reflowlötsystem Typ SMS-
V4/SMS-N2-V4 der Fa. Rehm Anlagenbau in Blaubeuren-Seißen be
kannt. Bei diesem vorbekannten Verfahren wird ein in dem ge
nannten Reflowlötsystem eingesetztes Prozeßgas gereinigt, das
mit beim Löten entstehenden Flußmitteldämpfen als Fremdstoff
verunreinigt ist. Zum Reinigen wird das Gas durch eine Kon
densatfalle geleitet, an deren inneren Wandteilen bzw. Wänden
die Flußmitteldämpfe kondensieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art derart weiter zu entwickeln, daß
nach dem Reinigen des Gases der nach dem Kondensieren an der
Wand abgelagerte Fremdstoff besonders einfach von der Wand
entfernt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschrie
benen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gas zum
Reinigen an einer mit einer Schutzschicht versehenen Wand
vorbeigeleitet wird, wobei das Schutzschichtmaterial ein Ma
terial mit einer Schmelztemperatur ist, die größer ist als
die Temperatur der Wand beim Reinigen des Gases und
die kleiner ist als die Schmelztemperatur der Wand.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß die Wand nach dem Reinigen des Gases sehr einfach von den
abgelagerten Fremdstoffverunreinigungen gereinigt werden
kann, da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kondensieren
der Fremdstoffe eine Wand eingesetzt wird, die mit einer
Schutzschicht versehen ist. Schlägt sich nämlich beim Reini
gen des Gases der Fremdstoff auf der mit der Schutzschicht
versehenen Wand nieder, so kommt er nicht direkt mit der Wand
in Kontakt, da zwischen der Wand und dem Fremdstoff die
Schutzschicht angeordnet ist, so daß der Fremdstoff nicht auf
der Wand haften kann. Soll nun die Wand von dem abgelagerten
Fremdstoff gereinigt werden, beispielsweise deshalb, weil die
Schutzschicht mit dem Fremdstoff derart verunreinigt ist, daß
sich kein Fremdstoffmaterial mehr niederschlägt, so kann die
Schutzschicht in sehr einfacher Weise durch Erwärmen entfernt
und die Wand gesäubert werden; übersteigt nämlich die
Wandtemperatur die Schmelztemperatur des Schutzschichtmate
rials, so wird die Schutzschicht bzw. das Schutzschichtmate
rial flüssig und fließt von der Wand ab. Dabei wäscht es
gleichzeitig die Fremdstoffteilchen von der Wand ab, so daß
diese, sozusagen nach dem "Abtauen" der Schutzschicht, sauber
und frei von Fremdstoffteilchen ist.
Besonders einfach läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
durchführen, wenn als Schutzschicht eine Eisschicht und als
Wand eine Metallwand verwendet wird. Eine Eisschicht als
Schutzschicht ist nämlich nicht nur billig, sondern darüber
hinaus auch einfach handhabbar, da Wasser ungiftig ist. Eine
Metallwand als Wand weist den Vorteil auf, daß diese aufgrund
der hohen thermischen Leitfähigkeit des Metalls sehr einfach
aufgeheizt und wieder abgekühlt werden kann, wodurch das Rei
nigen der Wand sehr einfach und schnell möglich ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise Luft
bzw. Prozeßgas, das von Lötpaste-Ausdünstungen als Fremdstoff
verunreinigt ist, in einfacher Weise gereinigt werden.
Wie bereits erläutert, läßt sich die bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren eingesetzte Wand in sehr einfacher Weise von
dem auf dieser abgelagerten Fremdstoff reinigen, indem die
Wand bis auf eine Temperatur erwärmt wird, die größer ist als
die Schmelztemperatur der Schutzschicht. Um nach einem Reini
gen der Wand bzw. nach einem "Abtauen" der Schutzschicht in
einfacher Weise die erfindungsgemäß vorgesehene Schutzschicht
erneut auf die Wand aufzubringen, ist gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß die Schutzschicht aufgebracht wird, indem ein das Schutz
schichtmaterial enthaltendes Hilfsgas mit der zum Reinigen
des Gases entsprechend temperierten Wand in Kontakt gebracht
wird.
Besonders einfach und damit vorteilhaft läßt sich das erfin
dungsgemäße Verfahren durchführen, wenn das Gas zum Reinigen
durch ein Rohr geleitet wird, dessen Innenwand die mindestens
eine Wand bildet.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 eine Einzelheit des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.
1 in vergrößerter Darstellung.
Die Fig. 1 zeigt eine als Kondensatfalle ausgestaltete Ein
richtung 5 zum Reinigen eines einen Fremdstoff enthaltenden
Gases G, das an einem Einlaß 10 in die Einrichtung 5 einge
speist wird. Mit dem Einlaß 10 ist ein mäanderförmig geform
tes Rohr 15 - nachfolgend Gasrohr 15 genannt - verbunden, das
mit einem Auslaß 20 der Einrichtung 5 in Verbindung steht.
Mit dem Gasrohr 15 stehen Kühl-/Heizspiralen 25 in thermi
schen Kontakt, die auf das Gasrohr 15 einwirken.
Die Einrichtung 5 wird wie folgt betrieben. Zunächst wird
über ein Ventil 29 Luft hoher Luftfeuchtigkeit als Hilfsgas
in die Einrichtung 5 eingespeist. Diese Luft durchfließt das
Gasrohr 15 und tritt an dem Auslaß 20 aus der Einrichtung 5
aus. Mit den Kühl-/Heizspiralen 25 wird die Luft im Gasrohr
15 derart abgekühlt, daß das in der Luft enthaltene Wasser
kondensiert und sich eine Eisschicht 30 an der Innenwand 32
des Gasrohres 15 bildet; dies zeigt in einer vergrößerten
Darstellung die Fig. 2. Das Gasrohr 15 wird innenwandseitig
also vollständig mit der Eisschicht 30 als Schutzschicht ver
sehen.
Anschließend wird mit dem Ventil 29 die Zufuhr der feuchten
Luft in die Einrichtung 5 abgeschaltet, und es wird statt
dessen das fremdstoffhaltige Gas G - beispielsweise ein Pro
zeßgas für ein Reflowlötsystem mit Lötpasteausdünstungen bzw.
Flußmitteldämpfen als Fremdstoff - in die Einrichtung 5 mit
einer Temperatur eingespeist, die höher ist als die Tempera
tur des Gasrohres 25 bzw. der Eisschicht 30. Aufgrund der
niedrigen Temperatur des Gasrohres 15 bzw. der Eisschicht 30
auf der Innenwand 32 des Gasrohres 15 schlagen sich die
Fremdstoffatome bzw. Fremdstoffmoleküle, die in dem Gas G als
Fremdstoff enthalten sind, auf der Eisschicht 30 durch
Kondensation nieder, was zu einer Reinigung des Gases G
führt. Am Auslaß 20 der Einrichtung 5 verläßt das Gas G die
Einrichtung 5 quasi ohne Fremdstoffverunreinigungen. Die Tem
peratur des Gasrohres 15 bzw. der Schutzschicht ist dabei mit
den Kühl-/Heizspiralen 25 unter Berücksichtigung der physika
lischen bzw. chemischen Eigenschaften des Fremdstoffs derart
einzustellen, daß der Fremdstoff an der Wand 32 bzw. Schutz
schicht 30 kondensiert; zum Reinigen des Gases G von Löt
pasteausdünstungen ist ein Temperaturbereich von ca. -10° bis
-60° besonders geeignet.
Soll nach Abschluß des Reinigungsverfahrens das Gasrohr 15
von den an der Innenwand 32 des Gasrohres 15 abgelagerten
Fremdstoffteilchen des Gases G gereinigt werden, so wird mit
Hilfe der Kühl-/Heizspiralen 25 das Gasrohr 15 erwärmt, so
daß die Eisschicht 30 schmilzt. Bei diesem Schmelzen werden
die auf der Eisschicht 30 niedergeschlagenen Fremdstoffteil
chen des Gases G vom Wasser der Eisschicht 30 gebunden und
von dem Gasrohr 15 abgewaschen.
In der Fig. 1 erkennt man schematisch Wasser 35, das sich
nach dem Abtauen der Eisschicht 30 im Gasrohr 15 bildet. Wer
den dann anschließend Ablaß-Ventile 40 geöffnet, so kann das
mit dem Fremdstoff verunreinigte Wasser 35 die Einrichtung 5
über ein Ablaßrohr 45 verlassen und in einen Ablaßbehälter 50
hineinfließen.
Zur Erläuterung des Verfahrens ist ein Längsschnitt durch das
Gasrohr 15 in der Fig. 2 genauer dargestellt. Man erkennt
die Kühl- und Heizspiralen 25, die beiderseits des Rohres 15
angeordnet sind. Die Innenwand 32 des Rohres 15 ist mit der
Eisschicht 30 versehen. Strömt nun das fremdstoffverunrei
nigte Gas G durch das Rohr, so schlagen sich auf der Eis
schicht 30 Fremdstoffteilchen unter Bildung einer Fremdstoff
schicht 70 nieder, was zur Reinigung des Gases G führt. Nach
Abschluß der Reinigung des Gases G wird das Gasrohr 15 mit
Hilfe der Kühl-/Heizspiralen 25 erwärmt, was zum Abtauen der
Eisschicht 30 führt, wodurch die Fremdstoffschicht 70 von der
Innenwand 32 des Gasrohres 15 abgelöst wird.
Das Gas G kann mit dem beschriebenen Verfahren nicht nur von
Lötpasteausdünstungen bzw. Flußmitteldämpfen gereinigt
werden, sondern darüber hinaus auch von anderen Ausdünstun
gen, die aus Leiterplatten bzw. Elektronikbaugruppen und de
ren Einzelkomponenten stammen. Üblicherweise enthalten derar
tige Ausdünstungen Hexahydrophthalsäure-Verbindungen, Dime
thyltetrahydrophthalsäure, Phenonthrencarboxylsäure,
Octahydrocarboxylsäure und Glykolether-Verbindungen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Reinigen eines einen Fremdstoff enthaltenden
Gases (G), bei dem
- - das Gas (G) an mindestens einer eine tiefere Temperatur als das Gas (G) aufweisenden Wand (32) derart vorbeigelei tet wird, daß
- - der Fremdstoff an der Wand (32) kondensiert,
- - dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Gas (G) zum Reinigen an einer mit einer Schutzschicht (30) versehenen Wand (32) vorbeigeleitet wird, wobei das Schutzschichtmaterial ein Material mit einer Schmelztempe ratur ist
- - die größer ist als die Temperatur der Wand (32) beim Reinigen des Gases (G) und
- - die kleiner ist als die Schmelztemperatur der Wand (32).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Schutzschicht eine Eisschicht (30) verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Wand (32) eine Metallwand verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Gas (G) Luft gereinigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Gas (G) von Lotpaste-Ausdünstungen als Fremdstoff ge reinigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - nach dem Reinigen des Gases (G) die Wand (32) von dem Fremdstoff gereinigt wird, indem die Wand (32) bis auf eine Temperatur erwärmt wird, die größer ist als die Schmelztemperatur der Schutzschicht.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - vor dem Reinigen des Gases (G) die Wand (32) mit der Schutzschicht (30) versehen wird, indem ein das Schutz schichtmaterial enthaltendes Hilfsgas mit der entsprechend temperierten Wand in Kontakt gebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Gas (G) zum Reinigen durch ein Rohr (15) geleitet wird, dessen Innenwand (32) die mindestens eine Wand bil det.
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