DE19925830A1 - Getriebe mit Retarder - Google Patents
Getriebe mit RetarderInfo
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- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
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Abstract
Ein Getriebe (12) für ein Kraftfahrzeug weist einen hydrodynamischen Trilok-Wandler (2) mit Turbinenrad (T), Pumpenrad (P) und Leitrad (L) in einem Gehäuse (4) des Getriebes (12) auf, das über eine Antriebswelle (6) mit einer Antriebsmaschine des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Zum Abbremsen des Kraftfahrzeuges ist das Pumpenrad (P) über eine Bremse (B) mit dem Getriebegehäuse (4) und das Turbinenrad (T) über eine Kupplung (K2) mit der Antriebswelle (6) drehfest verbindbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe für Nutzfahrzeuge
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Neben den Betriebsbremsen eines Fahrzeugs, insbesonde
re eines Nutzfahrzeugs, die im Regelfall einem Verschleiß
unterliegende Reibungsbremsen sind, werden zusätzliche Ver
zögerungseinrichtungen wie Retarder mehr und mehr auch vom
Gesetzgeber gefordert und von den Fahrzeugherstellern ange
boten. Speziell in Stadtbussen, aber auch in anderen Fahr
zeugen, wird eine verschleißlose Bremse gefordert, um Be
triebskosten und Betriebssicherheit zu verbessern.
Zu den Retardern werden sowohl zusätzlich am Getriebe
oder Motor angeordnete hydrodynamische, hydrostatische oder
elektrodynamische Bremseinrichtungen gezählt, als auch sol
che Systeme, die innerhalb des Getriebegehäuses vorgesehen
sind.
Retarder werden desweiteren unterschieden in Primärretar
der, die in Abhängigkeit von der Motordrehzahl arbeiten,
und in Sekundärretarder, die in Abhängigkeit von der Fahr
zeuggeschwindigkeit arbeiten. Retarder für automatische
Nutzfahrzeuggetriebe mit Planetenradsätzen werden überwie
gend als Primärretarder betrieben.
Für die Betätigung des Retarders werden verschiedene
Arten unterschieden. Die Bremswirkung kann im Rahmen der
maximalen Leistungsfähigkeit des Retarders in Stufen oder
stufenlos gesteuert werden.
Das Anfahren in Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor er
folgt im Augenblick durch verschiedene Verfahren:
- - mit einem reinen Drehzahlwandler (Anfahrkupplung troc ken oder naß);
- - mit einem Drehzahl- und Drehmomentwandler (Trilok- Wandler) verschiedener Ausführungen;
- - geared-neutral durch Getriebe mit unendlicher Überset zung oder
- - durch Hydrostaten oder Elektromotorische Getriebe.
In Bussen mit Automatgetrieben sind augenblicklich
fast ausnahmslos hydrodynamische Wandler im Einsatz.
In der Vergangenheit wurde des öfteren versucht, einen
als Anfahrelement verwendeten Drehmomentwandler auch als
verschleißlose Bremse (Retarder) zu verwenden. So ist bei
spielsweise auf Seite 310 von Johannes Looman, "Zahnradge
triebe", 3. Auflage 1996, Springer-Verlag, beschrieben, das
Leitrad eines Drehmomentwandlers eines Automatgetriebes für
Omnibusse festzuhalten und damit den Wandlers als Retarder
wirken zu lassen. Ähnlich wird dies im gleichen Buch auf
Seite 305 auch für ein anderes Automatgetriebe für Nutz
fahrzeug beschrieben, wo ebenfalls der Wandler zugleich als
hydrodynamische Bremse verwendet wird. Erstgenanntes Ge
triebe ist auch aus der Zeitschrift ATZ, Automobiltechni
sche Zeitschrift 79 (1977), S. 269 ff. bekannt.
Diese Bremsen haben jedoch den Nachteil der schwieri
gen Bremskraftbeeinflussung und der unter Umständen zu ge
ringen Bremsleistung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Automatgetriebe den konstruktiven Aufbau zu vereinfachen
und Bauteile einzusparen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Eine Ausge
staltungen ist Gegenstand eines Unteranspruchs.
Erfindungsgemäß wird ein Getriebe für ein Kraftfahr
zeug mit einem hydrodynamischen Trilok-Wandler mit Turbi
nenrad, Pumpenrad und Leitrad in einem Getriebegehäuse vor
geschlagen. Das Getriebe ist über eine Antriebswelle mit
einer Antriebsmaschine des Kraftfahrzeuges verbunden. Zum
Abbremsen des Kraftfahrzeuges ist das Pumpenrad über eine
Bremse mit dem Getriebegehäuse und das Turbinenrad über
eine Kupplung mit der Antriebswelle drehfest verbindbar.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeigt das Pumpenrad
über eine lösbare Kupplung mit der Antriebswelle verbunden.
In der geöffneten Stellung ist bei gleichzeitig geöffneter
Bremse eine Neutralstellung des Getriebes erzielbar.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher be
schrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den Wandler in Neutralstellung;
Fig. 2 den Betrieb des Wandlers beim Anfahren;
Fig. 3 den Wandler überbrückt und
Fig. 4 den Wandler in Bremsstellung.
Die Anfahr- und Bremsfunktion lassen sich durch die
erfindungsgemäße Anordnung in einer einzigen Strömungsma
schine realisieren. Der Drehmomentwandler ist nach dem be
kannten Trilok-Prinzip aufgebaut. Die Fig. 1 zeigt den
Drehmomentwandler 2 in einem Getriebegehäuse 4 des Getrie
bes 12, von dem hier nur der Teil gezeigt ist, der den
Drehmomentwandler 2 beinhaltet. Über eine Antriebswelle 6
ist der Drehmomentwandler 2 mit einer hier nicht gezeigten
Antriebsmaschine verbunden. Die Antriebswelle 6 bildet den
Primärteil für zwei Kupplungen K1 und K2. Die Kupplung K1
ist auf ihrer Sekundärseite mit dem Pumpenrad P des Drehmo
mentwandlers 2 verbunden. Die Kupplung K2 ist auf ihrer
Sekundärseite mit dem Turbinenrad T verbunden. Das Pumpen
rad P bildet gleichzeitig die Primärseite einer Bremse B,
deren Sekundärseite am Getriebegehäuse 4 angeordnet ist.
Durch die Bremse B kann das Pumpenrad P drehfest mit dem
Getriebegehäuse 4 verbunden werden. Durch die Kupplung K1
kann das Pumpenrad P drehfest mit der Antriebswelle 6 ver
bunden werden. Das Turbinenrad T kann über die Kupplung K2
ebenfalls mechanisch drehfest mit der Antriebswelle 6 ver
bunden werden. Zwischen Turbinenrad T und Pumpenrad P ist
das Leitrad L angeordnet, das auf einem Freilauf 8 vorgese
hen ist, dessen Sperrichtung entgegen der Antriebsdrehrich
tung der Antriebswelle 6 liegt. Über die Welle 10 ist das
Turbinenrad drehfest mit den weiteren Wellen des hier nicht
näher gezeigten Getriebes 12 verbunden.
In der in Fig. 1 gezeigten Neutralstellung sind die
Bremse B und die Kupplungen K1 und K2 geöffnet. Der Kraft
fluß von der Antriebsmaschine des Fahrzeuges ist deshalb
bereits vor dem Pumpenrad P des Drehmomentwandlers 2 unter
brochen. Eine separate Neutralstellung innerhalb des dem
Drehmomentwandler 2 nachgeordneten Teils des Getriebes 12
ist deshalb nicht erforderlich. Hierdurch kann je nach Aus
führung des Getriebes 12 eine Kupplung eingespart werden.
In der Fig. 2 ist der Betrieb des Drehmomentwandlers
beim Anfahren dargestellt. Die Kupplung K1 ist geschlossen.
Das Pumpenrad P wird von der Antriebsmaschine angetrieben.
Das Turbinenrad T treibt über die Welle 10 und das nachfol
gende Getriebe die Antriebsräder des Fahrzeuges. Das am
Leitrad L wirkende Reaktionsmoment als Differenz aus dem
Turbinen- und Pumpenmoment stützt sich über den Freilauf 8
am Getriebegehäuse 4 ab.
Sobald das Verhältnis aus Turbinenrad- und Pumpenraddreh
zahl einen bestimmten Wert erreicht hat, den Kupplungs
punkt, fällt die Momentabstützung über das Leitrad L weg
und das Leitrad L trudelt momentfrei in der Strömung mit.
Das Pumpenmoment und das Turbinenmoment sind dann gleich.
In der Fig. 3 ist die mechanische Fahrstellung bei
überbrücktem Drehmomentwandler dargestellt. Die Kupplung K2
ist geschlossen, während die Kupplung K1 und die Bremse B
geöffnet sind. Die Antriebsmaschine treibt direkt über die
Antriebswelle 6, die Kupplung K2, das Turbinenrad T, die
Welle 10 und das nachfolgende Getriebe die Antriebsräder
des Kraftfahrzeugs an.
In der Fig. 4 ist die Bremsstellung dargestellt. Hier
bei sind die Kupplung K2 und die Bremse B geschlossen, wäh
rend die Kupplung K1 geöffnet ist. Die Antriebsräder des
schiebenden Kraftfahrzeuges treiben über das nachfolgende
Getriebe und die Welle 10 das Turbinenrad T an. Dieses
wirkt nun im Wandlerkreislauf als eine Pumpe und bremst
dadurch die Antriebsräder ab. Über das Pumpenrad P und die
geschlossene Bremse B wird das Bremsmoment am Getriebege
häuse 4 abgestützt. Über die geschlossene Kupplung K2 sind
die Antriebsräder des Kraftfahrzeuges direkt mit der An
triebsmaschine verbunden. Somit wird beim Abbremsen das
Schleppmoment der Antriebsmaschine des Fahrzeugs mitbe
nutzt. Das Leitrad L trudelt dabei momentfrei in der Strö
mung mit.
Die erfindungsgemäße Anordnung enthält im Vergleich zu
einem konventionellen Getriebe mit Drehmomentwandler in
Trilok-Ausbildung, Wandler-Überbrückungskupplung und pri
märseitigem Retarder eine zusätzliche Bremse B und eine
zusätzliche Kupplung K1. Der gesamte bisher zusätzliche
Retarder mit Rotor, Stator, Ölversorgung, Schnellbefüllung
etc. entfällt. Es entstehen keine Ventilationsverluste bei
ausgeschalteter Bremsfunktion. Eine geringe Ansprechverzö
gerung der Bremseinrichtung wird stets erfüllt. Gegebenen
falls kann das Erfordernis einer Kupplung zur Erzielung
einer Neutralstellung des Getriebes eingespart werden.
2
Drehmomentwandler
4
Getriebegehäuse
6
Antriebswelle
8
Freilauf
10
Welle
12
Getriebe
B Bremse
L Leitrad
K1 Kupplung
K2 Kupplung
P Pumpenrad
T Turbinenrad
B Bremse
L Leitrad
K1 Kupplung
K2 Kupplung
P Pumpenrad
T Turbinenrad
Claims (2)
1. Getriebe (12) für ein Kraftfahrzeug mit einem hy
drodynamischen Trilok-Wandler (2) mit Turbinenrad (T), Pum
penrad (P) und Leitrad (L) in einem Gehäuse (4) des Getrie
bes (12), das über eine Antriebswelle (6) mit einer An
triebsmaschine des Kraftfahrzeuges verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Abbremsen des
Kraftfahrzeuges das Pumpenrad (P) über eine Bremse (B) mit
dem Getriebegehäuse (4) und das Turbinenrad (T) über eine
Kupplung (K2) mit der Antriebswelle (6) drehfest verbindbar
ist.
2. Getriebe (12) für ein Kraftfahrzeug nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pumpenrad (P) über eine lösbare Kupplung (K1) mit der An
triebswelle (6) verbunden ist, in deren geöffneter Stellung
und gleichzeitig geöffneter Bremse eine Neutralstellung des
Getriebes (12) erzielbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125830 DE19925830A1 (de) | 1999-06-07 | 1999-06-07 | Getriebe mit Retarder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125830 DE19925830A1 (de) | 1999-06-07 | 1999-06-07 | Getriebe mit Retarder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925830A1 true DE19925830A1 (de) | 2000-12-14 |
Family
ID=7910369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999125830 Withdrawn DE19925830A1 (de) | 1999-06-07 | 1999-06-07 | Getriebe mit Retarder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925830A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004009261A1 (de) * | 2004-02-26 | 2005-09-15 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Betreiben einer Kupplung und einer Bremse an einem hydrodynamischen Drehmomentwandler und Antriebseinrichtung dazu |
EP2824348B1 (de) | 2013-07-05 | 2018-02-14 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Reibkupplung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE558445C (de) * | 1929-06-18 | 1932-09-08 | Wilhelm Spannhake Dipl Ing | Arbeitsverfahren fuer Fluessigkeitsgetriebe mit Schaufelraedern |
DE2222351B1 (de) * | 1972-05-06 | 1973-08-30 | Voith Getriebe Kg | Hydrodynamischer drehmomentwandler |
-
1999
- 1999-06-07 DE DE1999125830 patent/DE19925830A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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