DE19924519A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektionsschirm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem ProjektionsschirmInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektionsdisplay bei Verwendung einer kohärenten Lichtquelle. Dabei trifft das von der Lichtquelle kommende Licht vor der Projektion auf ein elektrisch steuerbares optisches Element mit räumlich inhomogenem Brechungsindex und durchtritt dieses, wobei der Brechungsindex innerhalb der Projektionsdauer zeitlich variiert wird. Dieses führt zu einer Ausmittelung des Speckel-Musters auf dem Projektionsschirm. Zur Beleuchtung wird vorzugsweise eine mehrmodige Lichtquelle verwendet und/oder das von der Lichtquelle kommende Licht in mehrere räumliche Moden zerlegt, wodurch der Effekt verstärkt wird. Als optisches Element wird vorteilhaft ein Flüssigkristallelement aus wenigstens zwei Flüssigkristallschichten eingesetzt, an welches eine ortsabhängige Spannung zur Erzeugung eines ortsabhängigen Brechungsindex angelegt ist und dessen Doppelbrechung durch geeignete Ausrichtung der Schichten zueinander kompensiert ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reduktion der
Speckelsbildung an einem Projektionsschirm.
Speckel-Muster sind unregelmäßige feinkörnige Lichtverteilungen, die bei der
Beleuchtung von weißen Wänden, Projektionsschirmen und anderen Flächen -
im folgenden Projektionsschirm - mit aufgeweitetem, kohärentem Licht,
insbesondere mit Laserlicht, auftreten. Das Speckle-Muster entsteht bei der
Abbildung eines Lichtflecks auf dem Projektionsschirm aufgrund der hohen
Kohärenz durch Interferenz der an verschiedenen Punkten des
Projektionsschirms gestreuten Lichtwellen. Das Interferenzmuster weist
damit die stochastische Feinstruktur des reflektierenden Schirms auf. Die
mittlere Größe eines Speckelkorns hängt von der Apertur des kohärent
beleuchteten Flecks auf dem Schirm ab. Je größer der Lichtfleck ist, desto
feiner ist die Körnigkeit des Speckelmusters. Der Kontrast der Speckelkörner
ist durch die Kohärenz der Lichtquelle bestimmt. Das Speckel-Muster
verschwindet, wenn die Kohärenzlänge des Lichts merklich unter die mittlere
Rauhigkeit des Schirms sinkt.
Zur optischen Wiedergabe von Bildern werden zunehmend auch
Projektionsverfahren auf der Basis von Lasern eingesetzt. Im Gegensatz zur
Bildwiedergabe mittels Braunscher Röhren oder Flüssigkristallanzeigen hat
die Laser-Projektionstechnik den Vorteil, daß sich eine hohe Bildqualität bei
nicht begrenzter Bildgröße grundsätzlich realisieren läßt. Dabei wird der
Laserstrahl zur Darstellung des wiederzugebenden Bildes ähnlich wie ein
Elektronenstrahl in einer Bildröhre über einen Projektionsschirm gerastert.
Bei Projektionsverfahren mit Lasern oder anderen kohärenten Lichtquellen
ist die Specklebildung nachteilig. Besonders wenn das Bild aus einzelnen
Bildpunkten zeilenweise aufgebaut wird und dazu Laserstrahlen auf den
Projektionsbildschirm fokussiert werden, treten Speckel auf. Wegen der
kleinen Bildpunkte ist das Speckel-Muster in der Regel grobkörnig und wird
vom Betrachter als störendes Glitzern der einzelnen Bildpunkte wahr
genommen.
Zur Unterdrückung der Speckel-Bildung sind verschiedene Ansätze bekannt.
Eine Übersicht gibt der Beitrag von Toshiaki Iwai und Toshimitsu Asakura,
"Specle Reduction in Coherent Information Processing", Proceedings of the
IEEE, Bd. 84, Nr. 5, Mai 1996, S. 765-780. Die geschilderten Verfahren lassen
sich untergliedern in Verfahren zur Kontrolle der räumlichen Kohärenz,
Kontrolle der zeitlichen Kohärenz, jeweils realisiert durch Manipulation der
Lichtquelle, räumliches Abtasten, räumliches Ausmitteln und
Speckelreduktion durch digitale Bildverarbeitung.
Beispielsweise ist es bekannt, eine gepulste Laserlichtquelle mit geringer
Pulslänge zu verwenden, wodurch die Kohärenzlänge des Laserlichts
reduziert und die Specklebildung vermindert wird. Hierbei können jedoch nur
Lasersysteme verwendet werden, die sich extern oder intern einfach
modulieren lassen. Des weiteren kann die räumliche Kohärenz des Laserlichts
vermindert werden, indem das Laserlicht eine rotierende Mattglasscheibe
passiert oder an ein oder mehreren optischen Diffusern gestreut wird. Es ist
auch bekannt, kohärentes Laserlicht in eine Multimode-Lichtleitfaser
einzukoppeln und die Faser durch Rotation oder Vibration zu deformieren.
Am Ende der Faser tritt das Licht zerlegt in eine Vielzahl von Moden im
Ortsraum aus, die alle eine unterschiedliche optische Laufstrecke
zurückgelegt haben und damit unterschiedliche Phasenlagen besitzen. Durch
Vibration bzw. Rotation der Faser wird die Modenverteilung zeitlich variiert.
Damit wird zeitlich und räumlich über das entstehende Phasenmuster
gemittelt und eine inkohärente, wenn auch multimodige Lichtquelle
bereitgestellt. Nachteilig hieran ist der mechanische Ansatz zur
Modendurchmischung, wodurch die Stabilität der Gesamtanordnung
beeinträchtigt sein kann.
Zur Reduktion der zeitlichen Kohärenz des Laserlichts ist es bekannt, die
Wellenlänge des Laserlichts zu variieren oder mehrere Wellenlängen
gleichzeitig zu verwenden. Beispielsweise wurde eine Methode zur Speckle-
Reduktion vorgeschlagen, die auf einer durch Modenspringen
hervorgerufenen Wellenlängenänderung von Laserdioden basiert. Auch
andere Laser, die chaotischen Schwankungen unterliegen, kommen dafür in
Frage.
Ein alternativer Ansatz zur Reduktion der Specklebildung ist durch die DE
196 45 976 C1 bekannt geworden. Hierbei wird ein Projektionsschirm
verwendet, dessen Projektionstiefe größer als die Kohärenzlänge ist, so daß
das reflektierte oder transmittierte Wellenfeld inkohärent wird. Nachteilig
daran sind die durch die Oberflächenstruktur des Schirms diffus vergrößerten
Bildpunkte sowie die Einschränkung, daß stets ein speziell präparierter
Schirm zur Bildwiedergabe verwendet werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung anzugeben, bei welchem die
Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Reduktion der Speckelsbildung an
einem Projektionsschirm bei Verwendung einer kohärenten Lichtquelle
dadurch gelöst, daß das von der Lichtquelle kommende Licht vor der
Projektion auf ein elektrisch steuerbares optisches Element mit räumlich
inhomogenem Brechungsindex trifft und dieses durchtritt, wobei der
Brechungsindex zeitlich variiert wird.
Eine Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektions
schirm bei Verwendung einer kohärenten Lichtquelle ist gekennzeichnet
durch ein elektrisch steuerbares optisches Element mit räumlich
inhomogenem Brechungsindex, der zeitlich variierbar ist, welches im
Anwendungsfall zwischen der Lichtquelle und dem Projektionsdisplay
angeordnet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das Funktionsprinzip der Erfindung ist das folgende: Das von der kohärenten
Lichtquelle, insbesondere einem Laser, erzeugte Licht trifft vor der
eigentlichen Projektionsvorrichtung, welche das Licht auf den
Projektionsschirm lenkt, auf das optische Element, und zwar der einfachsten
Ausführung der Erfindung stets unter festem Einfallwinkel. Das optische
Element hat die Eigenschaft, das Licht zeitlich variierend abzulenken. Durch
den - über die bestrahlte Fläche - räumlich inhomogenen Brechungsindex des
optischen Elements wird der einfallende Strahl in eine von der anfänglichen
Strahlrichtung verschiedene Richtung abgelenkt. Um bei einem gegebenen
Brechungsindexprofil mit maximalen Brechungsindexdifferenzen den
gewünschten Effekt zu erzielen, kann der Strahl vor Auftreffen auf das
lichtablenktende optische Element aufgeweitet und danach wieder kollimiert
werden. Durch zeitliche Variation des Brechungsindexprofils wird diese
räumliche Ablenkung des Strahls geändert. Dies führt bereits bei kleinsten
Winkeländerungen von unter einem Grad der Strahlrichtung zu einem
Ausmitteln der Speckel-Muster auf dem Projektionsschirm, allerdings in der
einfachsten Variante der Erfindung auch zu einem geringfügigen Aufweiten
des Lichtflecks auf dem Schirm. Damit das Auge lediglich ein gemitteltes Bild
wahrnimmt, sollte die zeitliche Variation des Brechungsindex mehrfach
innerhalb der Reaktionszeit des Auges erfolgen, d. h. das optische Element mit
Schaltfrequenzen von etwa 100 Hz angesteuert werden. Bei gerasterter
Projektion eines Bildes, bei der der projizierte Lichtfleck jeweils nur eine
bestimmte Dauer auf einem Projektionsort auf dem Schirm verweilt, kann die
zeitliche Variation des Brechungsindex mehrfach innerhalb dieser
Verweildauer liegen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der somit erreichte
Effekt der Speckel-Reduktion dadurch verstärkt, daß eine mehrmodige
Lichtquelle verwendet wird und/oder das von der Lichtquelle kommende Licht
in mehrere räumliche Moden zerlegt wird. Das auf das optische Element
treffende Licht besteht somit aus einer Mehrzahl von Moden mit ihrer
jeweiligen räumlichen Charakteristik, wie Strahlprofil und Austrittswinkel,
die einander überlagert sind. Aufgrund des inhomogenen Brechungsindex
werden die einzelnen Moden nunmehr unterschiedlich räumlich abgelenkt,
durch die zeitliche Variation des Brechungsindex werden sie räumlich
durchmischt. Die Speckel-Muster werden somit ausgemittelt. Es wird dabei
vorteilhaft auf eine mechanische Durchmischung durch Vibratoren oder
rotierende Elemente im Strahlengang verzichtet wird, jedoch im wesentlichen
derselbe Effekt erzielt. Die Brechungsindexunterschiede sollten dabei so
gewählt sein, daß keine wesentliche Aufweitung des projizierten Lichtflecks
auftritt.
Bei gerasterter Abbildung des Lichts auf den Projektionsschirm ist die
zeitliche Variation des Brechungsindex des optischen Elements zur Aus
mittelung der Speckelmuster so zu wählen, daß die räumlichen Moden
innerhalb der Verweildauer eines Abbildungsflecks auf dem Projektions
schirm mehrfach räumlich abgelenkt werden, zumindest aber einmal
zwischen zwei Bildern.
Zur Zerlegung des von einer einmodigen Lichtquelle abgestrahlten Lichts wird
es vorzugsweise in eine erste Multimode-Lichtleitfaser eingekoppelt. Je nach
den Einkoppelbedingungen, ggfs. auch der mechanischen Belastung der
Faser, werden andere als die Ursprungsmode angeregt und übertragen, so daß
das Licht nach Durchlaufen der Faser aus einer Überlagerung mehrerer
räumlicher Moden besteht. Das Licht trifft sodann auf das optische Element.
Aufgrund der unterschiedlichen Brechungsindizes werden die einzelnen
räumlichen Komponenten je nach Auftreffort in geringfügig verschiedene
Richtungen abgelenkt.
Vorteilhaft schließt sich an das optische Element eine weitere Lichtleitfaser
an, deren Licht zur Projektion verwendet wird. Durch das Einkoppeln des
Lichts in diese Faser wird erreicht, daß das Licht in definierter Weiser der
eigentlichen Projektionseinrichtung zugeführt werden kann. Ein
"Verschmieren" des Lichtflecks auf dem Projektionsdisplay wird dadurch
vermieden, während der Effekt der Ausmittelung der Speckel erhalten bleibt.
Vorzugsweise ist diese dem optischen Element nachgeschaltete Faser eine
Multimode-Faser, die gegebenenfalls zu der ersten, dem optischen Element
vorgeschalteten Faser hinzutritt. Durch die Variation der Ablenkrichtungen
mittels des optischen Elements werden in diesem Fall der zweiten Multimode-Fa
ser jeweils unterschiedliche Moden angeregt und übertragen. Somit
ermöglicht die zweite Faser eine weitere Durchmischung und Ausmittelung
der Kohärenzeffekte.
Als optisches Element wird vorteilhaft ein Flüssigkristallelement eingesetzt.
Flüssigkristalle sind halbflüssige Lösungen oder Gemische großer Moleküle,
die sich in der Flüssigkeit aneinander ausrichten, wodurch eine
Flüssigkristallschicht doppelbrechend wird. Die Doppelbrechung ist durch ein
von außen angelegten elektrisches Feld beeinflußbar. Dabei tritt sowohl eine
spannungsproportionale Änderung als auch eine nichtlineare stufenförmige
Änderung bei einer Schwellspannung auf. Flüssigkristalle können aufgrund
dieser elektrooptischen Eigenschaften zur Steuerung der Phase einer durch
sie hindurchtretenden Lichtwelle verwendet werden. Zur Umsetzung der
Erfindung wird beispielsweise ein Flüssigkristallelement eingesetzt, an
welches zur Erzeugung einer räumlich inhomogenen
Brechungsindexverteilung eine ortsveränderliche Spannung angelegt ist,
beispielsweise ein Spannungsgradient. Bei Elementen mit spannungs
proportionaler Doppelbrechung ändert sich die Doppelbrechung entsprechend.
Ein so erzeugter Doppelbrechungsgradient wirkt für eine
Polarisationsrichtung wie ein Brechungsindexgradient, der einen Lichtstrahl
dieser Polarisation ablenkt. Bei den kleinen im Arbeitsbereich erzeugbaren
Brechungsindexgradienten und geringen Schichtdicken bekannter
Flüssigkristallzellen ist die räumliche Ablenkung gering, doch zur
Modenvermischung im Sinne der Erfindung ausreichend. Der Effekt kann wie
oben beschrieben durch Hinterschalten einer Multimode-Faser verstärkt
werden.
Eine besonders vorteilhafte Weiterentwicklung ist eine Vorrichtung mit einem
optischen Element, welches beim Anlegen einer Spannung isotrop bleibt, d. h.
zwar den Aufbau eines räumlich variierenden Brechungsindexes erlaubt,
dabei aber nicht doppelbrechend ist. Die doppelbrechenden Eigenschaften
einfacher Flüssigkristallelemente mit einer einzigen Flüssigkristallzelle
(Teilelement) führen beim Durchtritt des Elements zu einer Änderung der
Polarisation. Für die meisten Anwendungen ist jedoch eine
polarisationsunabhängige Handhabbarkeit vorteilhaft und wünschenswert.
Flüssigkristallelemente, die beim Anlegen einer Spannung isotrop bleiben,
sind durch die nicht vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung 198 52
890.6 vorgeschlagen worden. Sie bestehen aus zwei oder mehreren Flüssig
kristallschichten als Teilelemente, insbesondere aus helikalen, smektischen
ferroelektrischen Flüssigkristallen, die so relativ zueinander ausgerichtet
sind, daß ihre Doppelbrechung für alle angelegten Spannungen kompensiert
wird. Beispielsweise werden zwei Schichten zueinander orthogonal
ausgerichtet, so daß die langsame Achse der ersten Schicht senkrecht zur
schnellen Achse der zweiten Schicht und die schnelle Achse der ersten Schicht
senkrecht zur langsamen Achse der zweiten Schicht gerichtet ist. Eine
isotrope Brechung der gesamten Schichtenfolge bleibt bestehen; die
Polarisation transmittierten Lichts bleibt erhalten.
Erfindungsgemäß werden die in der DE 198 52 890.6 beschriebenen optischen
Elemente in der Weise weiterentwickelt, daß statt einer konstanten Spannung
ein Spannungsgradient über die Fläche der Zellen erzeugt wird. An den
unterschiedlichen Zellen des optischen Elements ist die ortsabhängige
Spannung so zu wählen, daß die Polarisation des Lichts unabhängig vom
Durchtrittsort vor und nach dem optischen Element gleich ist. Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung eines optischen Elements aus zwei derartigen
Flüssigkristallschichten, wobei die langsame Achse der ersten Schicht
senkrecht zur schnellen Achse der zweiten Schicht und die schnelle Achse der
ersten Schicht senkrecht zur langsamen Achse der zweiten Schicht gerichtet
ist. An beide Schichten wird ein Spannungsgradient angelegt, so daß die
Spannung an einem Ort senkrecht zur Strahlrichtung für beide Schichten
etwa die gleiche ist. Ein Spannungsgradient in einer Raumrichtung ist
grundsätzlich ausreichend. Vorteilhaft ist jedoch, wenn der
Spannungsgradient abwechselnd in x- und in y-Richtung angelegt wird.
Alternativ kann ein Drehfeld an die Flüssigkristallschichten angelegt werden.
Zur Ausmittelung der Speckel-Muster ist eine Änderung der ortsabhängigen
Brechungsindizes durch Umschalten der angelegten Spannung notwendig, die
mehrfach innerhalb der Reaktionszeit des Auges erfolgt. Bei
Projektionssystemen auf Laserbasis wird das Bild in der Regel durch
Abrastern punktweise erzeugt. In diesem Fall muß der Abbildungsfleck eine
Zeitdauer t1 auf dem Projektionsschirm verweilen, die größer als die
Zeitdauer t2 der Brechungsindexänderung ist, vorzugsweise wenigstens das
fünffache von t2 beträgt.
Bei Displays mit beispielsweise 1000 mal 1000 Bildpunkten und 100
Einzelbildern pro Sekunde würde die notwendige Schaltzeit für die
Flüssigkristallzelle demnach etwa 0,5 GHz betragen. Solche hohen
Schaltfrequenzen können derzeit zwar mit elektrooptischen Kristallen, nicht
aber mit Flüssigkristallzellen erreicht werden. Um auch bei derartigen
hochauflösenden System die Abbildungsqualität durch Reduktion der
Speckelsbildung zu verbessern, werden vorteilhaft Projektionssysteme
eingesetzt, die nicht nur einen Laser, sondern ein ganzes Laserareal, z. B.
Spalten mit mehreren Lasern, verwenden. Mit einem solchen System kann
eine größere Anzahl von Zeilen des Bildes gleichzeitig aufgebaut und projiziert
werden. Dadurch verringert sich die Zeitdauer t1 und demnach auch die
notwendige Schaltzeit t2, wenn jeder einzelne Projektionslaser im Sinne der
Erfindung mit einem optischen Element, insbesondere einem
Flüssigkristallelement, versehen wird. Werden im obigen Beispiel 100 Laser
gleichzeitig zur Projektion genutzt, so werden Schaltfrequenzen von etwa
5 MHz benötigt, die bereits im Bereich der modernen Flüssigkristallentwicklung
liegen.
In vielen Fällen kann jedoch auch eine in der Größenordnung der
Bildfrequenz des Projektionssystems liegende Schaltfrequenz eine genügende
Speckelunterdrückung bewirken.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
Fig. 1 ein Laser-Projektionssystem mit einer Vorrichtung zur
Reduktion der Speckelbildung
Fig. 2, 3 ein zur Herstellung eines Brechungsindexgradienten
schaltbares Flüssigkristallelement
Fig. 1a zeigt ein Laser-Projektionssystem mit einer Vorrichtung zur
Reduktion der Speckelbildung durch Modenmischung. Das Projektionssystem
umfaßt einen Laser 1 als Lichtquelle. Bei Farbdisplays werden mehrere Laser
unterschiedlicher Wellenlänge eingesetzt. Das Laserlicht wird mittels einer
optischen Anordnung 2, hier schematisch als Linse dargestellt, in eine erste
Multimode-Lichtleitfaser M1 eingekoppelt, deren Ausgang auf den Eingang
einer zweiten Multimode-Lichtleitfaser M2 abgebildet wird, vgl. Fig. 1b. Am
Ausgang der zweiten Multimode-Lichtleitfaser M2 befindet sich die
eigentliche Projektionseinheit 5, mittels derer der Laserstrahl Punkt für
Punkt auf den Projektionsschirm 6 projiziert wird.
Die Einheit zur Modenmischung 4 ist in Fig. 1b schematisch dargestellt. Aus
der ersten Multimode-Faser M1 austretendes Licht besteht bereits aus einer
Überlagerung mehrerer Moden. Es trifft auf ein optischen Element 7 mit
räumlich inhomogenem, elektrisch veränderbarem Brechungsindex. Die
Ansteuerung des Elements 7 auf elektrischem Weg ist schematisch durch eine
Signalleitung 8 angedeutet. Das optische Element 7 ist imstande,
auftreffendes und transmittiertes Licht ortsabhängig abzulenken. Damit
ändert sich das Bild des eingekoppelten Lichts am Ausgang des Elements 7
bzw. am Eingang der zweiten Faser M2. Die einzelnen Moden aus der Faser
M1 koppeln örtlich verändert an verschiedenen Stellen und unter
verschiedenen Winkeln in die zweite Multimode-Faser M2 ein und regen
damit in M2 eine andere Mode als ursprünglich an. Diese erscheint am
Ausgang von M2 und damit auf dem Projektionsschirm 6 ebenfalls an einer
geringfügig anderen Stelle. Werden die lichtablenkenden Eigenschaften des
optischen Elements 7 schnell innerhalb der Reaktionszeit des Auges geändert,
so laufen die einzelnen Moden auf dem Projektionsschirm 6 durcheinander.
Da jede Mode eine andere Phasenverzögerung aufweist, werden die
Speckelmuster auf dem Projektionsschirm ausgemittelt und verschwimmen.
Dabei verweilt der Abbildungsfleck eine Zeitdauer t1 auf dem
Projektionsschirm, die größer als die Zeitdauer t2 der
Brechungsindexänderung ist, vorzugsweise wenigstens das fünffache von t2
beträgt.
Eine Speckelmittlung zwischen verschiedenen Einzelbildern erfordert nur
mehrfache Brechungsindexänderungen innerhalb der Reaktionszeit des
Auges. Etwa 1000 Hz genügen hierfür.
Fig. 2 zeigt ein zur Herstellung eines Brechungsindexgradienten schaltbares
Flüssigkristallelement 9 mit kompensierbarer Doppelbrechung. Das
Flüssigkristallelement 9 besteht aus zwei Zellen mit jeweils einer
Flüssigkristallschicht 10, 11, welche zwischen jeweils zwei transparenten
Elektroden 13, 13' bzw. 14, 14' angeordnet ist. Innerhalb der Schichten richten
sich die Moleküle aus, wobei die elektrooptischen Eigenschaften durch die
zwischen den jeweiligen Elektroden angelegte Spannung beeinflußbar sind.
Die Orientierungen der Indikatrices der beiden Flüssigkristallschichten 10, 11
werden durch die Vektoren 11 und 12 beschrieben. Diese sind senkrecht
zueinander und zur Strahlrichtung des einfallenden Lichtstrahls 12
ausgerichtet. Erfindungsgemäß wird an beide Zellen ein Spannungsgradient
senkrecht zur Strahlrichtung, hier in y-Richtung, angelegt. Der räumliche
Spannungsverlauf ist dabei derart gewählt, daß die Spannung V(y) am Ort y
für beide Zellen die gleiche ist. Damit bleibt die orthogonale Ausrichtung der
Indikatices für jeden y-Wert erhalten, somit bleibt das Schichtenpaktet 10, 11
isotrop. Durch geeignete Wahl des Widerstands der Elektroden wird der
Strom in den Elektroden gering gehalten.
Um die mittlere Zellenspannung einzustellen, wird eine Spannung V0 am Ort
y = y0 an beide Zellen angelegt. Durch Anlegen des Spannungsgradienten wird
der senkrecht auf die Zellen einfallende Lichtstrahl 12 geringfügig in y-Richtung
abgelenkt, schematisch Ausgangsrichtungen 12' bzw. nach
Umschalten 12". Diese Ablenkung dient zur Modenvermischung zwischen
zwei mehrmodigen Glasfasern, z. B. gemäß Fig. 1, und damit zur
erfindungsgemäßen Unterdrückung der Ausbildung von Speckel-Mustern.
Eine Verbesserung der Speckel-Reduktion durch verstärkte Modendurch
mischung wird mit Flüssigkristallelementen mit einem komplexeren
Ablenkungsverhalten erreicht. Ein Beispiel für ein derartiges Flüssigkristall
element 9' ist in Fig. 3 dargestellt. Sein Aufbau aus zwei
Flüssigkristallschichten 10, 11 entspricht im wesentlichen der Fig. 2. Im
Unterschied zum Flüssigkristallelement aus Fig. 2 sind hier zusätzlich
Elektroden 15, 15' bzw. 16, 16' vorgesehen, mit welchen gleichzeitig oder
alternativ zum Spannungsgradienten in y-Richtung ein Spannungsgradient
senkrecht dazu in x-Richtung an die jeweilige Zelle anlegbar ist. Vorzugsweise
wird die Richtung schnell gewechselt. Dadurch ist die Richtung des
Spannungsgradienten und damit die Ablenkrichtung des einfallenden Lichts
zur Modendurchmischung veränderbar. Abgleichbedingung für die
Kompensation der Doppelbrechung der einzelnen Zelle ist hier die
Übereinstimmung der Spannungen in den einzelnen Zellen an jedem
durchstrahlten Ort (x, y).
Die Erfindung läßt sich zur Verbesserung der Abbildungsqualität von Laser-
Projektionssystemen durch Unterdrückung von Speckle-Mustern vorteilhaft
gewerblich einsetzen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektionsschirm
(6) bei Verwendung einer kohärenten Lichtquelle (1), dadurch
gekennzeichnet,
daß das von der Lichtquelle (1) kommende Licht vor der Projektion auf ein
elektrisch steuerbares optisches Element (4, 7) mit räumlich inhomogenem
Brechungsindex trifft und dieses durchtritt, wobei der Brechungsindex
innerhalb der Projektionsdauer zeitlich variiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mehrmodige Lichtquelle verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das von der Lichtquelle kommende Licht vor dem Auftreffen auf das
optische Element (4, 7) in mehrere räumliche Moden aufgetrennt wird,
welche sich überlagern, vorzugsweise indem das Licht in eine erste
Multimode-Faser (M1) eingekoppelt wird und diese durchläuft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gerasterter Abbildung des Lichts auf den Projektionsschirm (6) der
Brechungsindex bzw. das Brechungsindexprofil des optischen Elements (4,
7) innerhalb der Verweildauer eines Abbildungsflecks auf dem
Projektionsschirm (6) mehrfach geändert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Licht nach Durchlaufen des optischen Elements (4, 7) in eine
Lichtleitfaser, insbesondere eine zweite Multimode-Faser (M2),
eingekoppelt wird.
6. Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektions
schirm (6) bei Verwendung einer kohärenten Lichtquelle (1),
gekennzeichnet durch
ein elektrisch steuerbares optisches Element (4, 7) mit räumlich
inhomogenem Brechungsindex, der zeitlich variierbar ist, welches im
Anwendungsfall zwischen der Lichtquelle (1) und dem Projektionsschirm
(6) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrisch steuerbare optische Element (4, 7) ein Flüssigkristall
element umfaßt, an welches zur Steuerung des Zeit- und ortsabhängigen
Brechungsindexes ein zeitveränderlicher Spannungsgradient anlegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flüssigkristallelement wenigstens zwei hintereinander im
Strahlengang angeordnete Flüssigkristallschichten (10, 11) aufweist, deren
jeweils schnelle und langsame optische Achse parallel zu der jeweiligen
Schicht liegt und die langsamen bzw. schnellen Achsen derart
gegeneinander verdreht sind, daß die Polarisation des Lichts vor und
hinter dem Flüssigkristallelement gleich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die langsame Achse der ersten Schicht (10) senkrecht zur schnellen
Achse der zweiten Schicht (11) und die schnelle Achse der ersten Schicht
(10) senkrecht zur langsamen Achse der zweiten Schicht (11) gerichtet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Auftrennen des von der Lichtquelle (1) kommenden Lichts in
mehrere räumliche Moden eine erste Multimode-Lichtleitfaser (M1)
vorgesehen ist, welche im Anwendungsfall dem optischen Element (4, 7)
vorgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Anwendungsfall am Ausgang des elektrisch steuerbaren optischen
Elements (4, 7) eine zweite Multimode-Lichtleitfaser (M2) angeordnet ist.
12. Vorrichtung zur Reduktion der Speckelsbildung an einem Projektions
schirm, dadurch gekennzeichnet,
daß nach einer ersten Multimode-Lichtleitfaser (M1) ein elektrisch
steuerbares lichtablenkendes Element (4, 7) angeordnet ist, welches die
einzelnen Moden der ersten Multimode-Lichtleitfaser (M1) je nach
Steuerspannung unterschiedlich ablenkt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Multimode-Lichtleitfaser (M2) vorhanden ist, welche nach
dem elektrisch steuerbaren lichtablenkenden Element (4, 7) angeordnet
ist, wobei die einzelnen Moden der ersten Multimode-Lichtleitfaser (M1) je
nach Steuerspannung unterschiedlich in die zweite Multimode-Licht
leitfaser (M2) eingekoppelt werden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das lichtablenkende Element (4, 7) ein Flüssigkristallelement ist, an
welches ein Spannungsgradient angelegt ist, bei welchem die Abhängigkeit
von der Polarisationsrichtung des Lichts durch Kompensation in
mindestens zwei Teilelementen (10, 11) aufgehoben ist, vorzugsweise
indem die schnellen bzw. langsamen Achsen der Teilelemente (10, 11)
senkrecht aufeinander stehen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Teilelemente (10, 11) je ein elektrisches Drehfeld angelegt wird,
so daß der Spannungsgradient und damit die Ablenkrichtung im Raum
welchselnde Richtungen einnimmt.
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