DE19923739A1 - Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle - Google Patents
Gleitlagereinheit für eine KurbelwelleInfo
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Abstract
Eine Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle eines Kraftfahrzeuges weist ein geteiltes Lagergehäuse und eine zwischen einer Lagerfläche der Kurbelwelle und dem Lagergehäuse angeordnete geteilte Lagerschale auf. Weiter ist eine Ölzuführeinrichtung zum Führen von Schmieröl zwischen die Lagerschale und die Kurbelwelle, eine Ölabführeinrichtung, die wenigstens eine Ölabführbohrung in der Kurbelwelle aufweist, und eine Dichteinrichtung, die wenigstens ein zwischen der Lagerschale und einer der benachbarten Wangen angeordnetes Dichtglied aufweist, vorgesehen. Die Lagerschale ist in eingebautem Zustand drehbar gegenüber der Kurbelwelle angeordnet und steht gegenüber dem Lagergehäuse bei rotierender Kurbelwelle fest. Die Dichteinrichtung weist jeweils zwischen der Lagerschale und den beiden benachbarten Wangen der Kurbelwelle ein Dichtglied auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitlagereinheit für eine Kurbel
welle eines Kraftfahrzeuges nach der im Oberbegriff von Pa
tentanspruch 1 näher definierten Art.
Bei aus dem Stand der Technik bekannten Gleitlagerungen für
Kurbelwellen, insbesondere Kurbelwellengrundlagerungen werden
Lagergehäuse und darin angeordnete Lagerschalen geteilt ausge
bildet. Dabei werden die Lagergehäuse, um die Herstellung zu
vereinfachen und die Produktionskosten zu minimieren, einstüc
kig mit dem Kurbelgehäuse als ein Gußteil hergestellt. Als
Gußwerkstoff wird in der Regel Aluminium verwendet, um Gewicht
einzusparen und damit den Kraftstoffverbrauch zu senken.
Die Lagergehäuseunterteile der Kurbelwellengrundlagerungen
sind dabei einstückig mit dem Kurbelgehäusedeckel, der auch
Bed-Plate genannt wird, ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung
der Lagergehäuseunterteile kommt es aufgrund von Herstelltole
ranzen und Temperatureinflüssen sowie Vibrationen im Betrieb
des Kraftfahrzeuges zu einem Aufklaffen der Kurbelwellengrund
lagerungen, so daß der Schmieröldurchsatz drastisch erhöht
wird. Dies kann zu einer Unterversorgung der Gleitlagerungen
der Pleuel führen.
Weiter ist aus dem Stand der Technik das Problem der Öhalte
rung aufgrund von Nitriervorgängen, die durch den Kontakt des
Schmieröls mit aus den Zylindern in das Kurbelgehäuse eintre
tenden Abgasmengen auftreten, bekannt.
Um dieses Problem zu lösen, wird einerseits versucht, die aus
dem Zylinder in das Kurbelgehäuse eintretende Abgasmenge zu
minimieren und/oder einen Kontakt des Schmieröls mit dem Abgas
zu vermeiden.
Um einen Kontakt bzw. eine Vermischung des Schmieröls mit dem
Abgas auszuschließen, ist man in der Praxis dazu übergegangen,
Gleitlagerungen der Kurbelwellen, d. h. die Kurbelwellengrund
lagerungen und die Pleuelgrundlagerungen, derart abzudichten,
daß kein Schmieröl mehr in das Kurbelgehäuse gelangt und mit
dem Abgas in Kontakt gerät.
Aus der US 3,929,394 ist eine Gleitlagereinheit für eine Kur
belwelle eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei der eine derartige
Abdichtung eines Gleitlagers einer Kurbelwelle realisiert ist.
Dabei ist eine geteilt ausgeführte Lagerschale fest mit der
Kurbelwelle verbunden und bildet mit einem ebenfalls geteilt
ausgebildeten Lagergehäuse der Gleitlagereinheit eine Gleitla
gerpaarung aus. Über eine Ölzuführeinrichtung bzw. eine Stich
bohrung in einem oberen Lagergehäuseteil wird Schmieröl zum
Schmieren der Gleitlagerpaarung zwischen die Lagerschale und
das Lagergehäuse geführt, wobei das obere Lagergehäuseteil im
Bereich der Mündung der Stichbohrung abgeflacht ist, wodurch
ein kleines Ölreservoir bzw. eine kleine Kammer ausgebildet
ist.
Die Lagerschale der Gleitlagereinheit weist an ihren Enden je
weils ein konzentrisches Flankenteil auf, das sich über das
Lagergehäuse in radialer Richtung erstreckt. In einem Flanken
teil ist zwischen der Lagerschale und einer benachbart ange
ordneten Wange der Kurbelwelle eine elastische Dichteinrich
tung vorgesehen. Darüber hinaus ist in der Lagerschale im Be
reich des Überganges eines zylindrischen Grundkörpers der La
gerschale zu dem Flankenteil, in welchem die Dichteinrichtung
angeordnet ist, eine Durchgangsbohrung eingebracht, durch wel
che Schmieröl aus dem Lagerspalt bzw. dem Ölreservoire der
Gleitlagerpaarung durch die Lagerschale hindurch austreten
kann, wobei das austretende Schmieröl zunächst in einer von
der Lagerschale, der Kurbelwelle und der Dichteinrichtung be
grenzten Ringkammer gesammelt wird bevor es über eine in der
Kurbelwelle angeordnete, von der Kammer abgehende Ölabführboh
rung abführt wird. Die Öffnung der Ölabführbohrung ist im Be
reich des Übergangs zwischen der Kurbelwellenlagerfläche und
der Wange angeordnet.
Darüber hinaus ist jeweils zwischen einem Flankenteil und dem
Lagergehäuse ein statisches Dichtglied angeordnet, um einen
Austritt von Schmieröl aus dem Gleitlager in das Kurbelgehäuse
aus den oben genannten Gründen zu vermeiden.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß die Bildung des Ölreservoirs
an dem Lagersitz eine Beeinträchtigung der Tragfähigkeit des
Gleitlagers bewirkt, welches daher entsprechend breit ausge
führt werden muß, um die erforderliche Tragfähigkeit zu erhal
ten.
Weiter ist von Nachteil, daß bei dieser bekannten konstrukti
ven Ausgestaltung einer Gleitlagereinheit ein hoher Dichtauf
wand notwendig ist, um einen Austritt von Schmieröl aus der
Gleitlagerpaarung zu vermeiden. Darüber hinaus besteht die Ge
fahr, daß die Dichtglieder zwischen der Lagerschale und dem
Lagergehäuse bei der Montage bzw. bei dem Aufschieben der La
gerschalen auf die Lagergehäuse beschädigt werden können, wo
durch ihre Dichtwirkung beeinträchtigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gleitlagerein
heit für eine Kurbelwelle eines Kraftfahrzeuges zu schaffen,
die einfach und kostengünstig herzustellen ist und eine hohe
Tragfähigkeit bei geringer Lagerbreite aufweist, wobei ein
Austreten des Schmieröls in das Kurbelgehäuse wirksam vermie
den wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Gleitlagereinheit
für eine Kurbelwelle eines Kraftfahrzeuges gemäß den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist zwischen der Lagerschale und der jeweils
benachbart angeordneten Wange der Kurbelwelle ein Dichtglied
einer Dichteinrichtung vorgesehen, mittels dem bei der erfin
dungsgemäßen Gleitlagereinheit ein Austreten von Schmieröl in
das Kurbelgehäuse vorteilhafterweise vermieden wird.
Dadurch, daß die Lagerschale in eingebautem Zustand drehbar
gegenüber der Kurbelwelle angeordnet ist und gegenüber dem La
gergehäuse bei rotierender Kurbelwelle fest steht, ist zwi
schen dem Lagergehäuse und der Lagerschale keine Zuführung von
Schmieröl erforderlich, so daß in vorteilhafter Weise auf eine
zusätzliche Abdichtung zwischen dem Lagergehäuse und der La
gerschale verzichtet werden kann. Dies bewirkt eine Reduzie
rung der Herstellkosten und des Montageaufwandes.
Weiter ist von Vorteil, daß die erfindungsgemäße Gleitlager
einheit wenigstens annähernd die gleiche Tragfähigkeit auf
weist wie eine herkömmliche Gleitlagerung ohne Kapselung, da
die Lagerbreite sowie die tragende Fläche der Gleitlagerpaa
rung zwischen der Lagerschale und der Kurbelwelle durch die
Ölabführeinrichtung nur unwesentlich reduziert werden, und im
Lagerspalt ausgebildete Ölreservoirs oder Kammern nicht benö
tigt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß zur er
findungsgemäßen Abdichtung des Gleitlagers Änderungen an be
reits vorhandenen, in der Serienproduktion verwendeten Bautei
len leicht vorgenommen werden können, da das Dichtglied, durch
einfache konstruktive Maßnahmen zwischen der Lagerschale und
den Wangen der Kurbelwelle angeordnet werden kann.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und aus den nachfolgend anhand
der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispie
len.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Gleitlage
reinheit, welche als eine Kurbelwellengrundlagerung
ausgeführt ist;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Dichteinrichtung der
Gleitlagereinheit gemäß dem Ausschnitt X in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Teils einer
Gleitlagereinheit, welche als ein Pleuelgrundlager aus
geführt ist;
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren
Ausführungsform einer Gleitlagereinheit;
Fig. 5 eine Darstellung der Gleitlagereinheit nach der Erfin
dung im Vergleich zu einer aus dem Stand der Technik
bekannten Gleitlagerung ohne Abdichtung im Querschnitt;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Verbindungsstelle eines ge
teilt ausgeführten Dichtgliedes einer Dichteinrichtung,
wobei die Verbindung stufenartig ausgebildet ist; und
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Verbindungsstelle eines ge
teilt ausgeführten Dichtgliedes einer Dichteinrichtung,
wobei die Verbindung schräg ausgebildet ist.
Fig. 1 zeigt eine als Kurbelwellengrundlagerung ausgebildete
Gleitlagereinheit 1 für eine Kurbelwelle 2 eines Kraftfahrzeu
ges mit einem geteilten Lagergehäuse 3. Zwischen einer Lager
fläche 4 der Kurbelwelle 2 und dem Lagergehäuse 3 ist eine ge
teilt ausgebildete Lagerschale 5 angeordnet. Die Lagerschale 5
ist in eingebautem Zustand drehbar gegenüber der Kurbelwelle 2
und steht gegenüber dem Lagergehäuse 3 bei rotierender Kurbel
welle 2 fest.
Das Lagergehäuse 3 des Kurbelwellengrundlagers ist einstückig
mit dem nicht näher dargestellten Kurbelgehäuse ausgebildet,
wobei der in Einbaulage untere Teil des Lagergehäuses einen
Teil eines Kurbelgehäusedeckels darstellt.
Zum Schmieren der Gleitlagerpaarung wird über eine Ölzufüh
reinrichtung 6 Schmieröl zwischen die Lagerschale 5 und die
Kurbelwelle 2 geführt.
Die Ölzuführeinrichtung weist eine in Fig. 1 schematisch dar
gestellte Stichbohrung 7 in dem oberen Teil des Lagergehäuses
3 auf, wobei die Stichbohrung 7 in Einbaulage deckungsgleich
mit einer Bohrung 8 in der Lagerschale 5 vorgesehen ist, so
daß das Schmieröl in bekannter Weise von einer Ölpumpe 9 durch
das Lagergehäuse 3 und die Lagerschale 5 in den Lagerspalt
zwischen der Kurbelwelle 2 und der Lagerschale 5 geführt wer
den kann.
Eine Abdichtung zwischen der Lagerschale 5 und dem Lagergehäu
se 3 ist nicht erforderlich, da nur eine geringe Schmierölmen
ge zwischen dem Lagergehäuse 3 und der Lagerschale 5 hindurch
gelangt und in einem Kurbelgehäuseinnenraum 10 austritt.
In einer weiteren, von dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
abweichenden Ausführungsform der Ölzuführeinrichtung kann es
auch vorgesehen sein, daß das Schmieröl über eine in der Kur
belwelle angeordnete Bohrung zur der Gleitlagerpaarung geführt
wird.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführung ist in der Kurbelwelle
2 eine Ölabführeinrichtung 11 vorgesehen, die mit Ölabführboh
rungen 12 in der Kurbelwelle 2 ausgebildet ist, wobei die
Ölabführbohrungen 12 jeweils von einem Bereich der Oberfläche
der Kurbelwelle 2 zu einer zentralen Ölleitung 13 in der Kur
belwelle 2 führen.
Das über die Ölzuführeinrichtung 11 zugeführte Schmieröl wird
in einem Übergangsbereich zwischen der Lagerfläche 4 der Kur
belwelle 2 und den benachbarten Wangen 14 über die Ölabführ
bohrungen 12 wieder abgeführt. Dies ist erforderlich, da zwi
schen der Lagerschale 5 und der jeweils benachbarten Wange 14
ein Dichtglied 15 einer Dichteinrichtung 16 vorgesehen ist,
und das Schmieröl somit nicht auf diesem Weg aus der Gleitla
gereinheit 1 austreten kann.
Das Dichtglied 15 ist jeweils in eine konzentrische Nut 17 an
einer Stirnfläche 18 der Lagerschale 5 eingeschoben oder ein
vulkanisiert. Die Stirnfläche 18 ist jeweils durch seitliche
flanschartige Stege 19 der Lagerschale 5 vergrößert ausgebil
det, wobei die Stege 19 das Lagergehäuse 3 wenigstens teilwei
se in radialer Richtung überdecken.
Die Stege 19 der Lagerschale 5 und das Lagergehäuse 3 sind zu
einander beabstandet angeordnet, um die Montage zu erleichtern
und zu gewährleisten, daß die Lagerschale 5 aufgrund von Fer
tigungstoleranzen des Lagergehäuses 3 sicher eingepaßt werden
kann. Ebenso sind die Lagerschale 3 bzw. die Stege 19 und die
benachbarten Wangen 14 der Kurbelwelle 2 in Einbaulage auf Ab
stand zueinander angeordnet, um einen Kontakt zwischen diesen
Bauteilen im Betrieb zu vermeiden.
In Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung der Dichteinrich
tung 16 gemäß dem Ausschnitt X in Fig. 1 gezeigt. Das Dicht
glied 15 wird mittels einer Anpreßeinrichtung 20 der Dichtein
richtung 16 gegen die benachbarte Wange 14 der Kurbelwelle 2
gedrückt, wodurch die Dichtwirkung gewährleistet ist und Fer
tigungstoleranzen ausgeglichen werden. In dem Ausführungsbei
spiel der Anpreßeinrichtung 20 gemäß Fig. 2 weist diese eine
in der Nut 17 hinter dem Dichtglied 15 angeordnete Feder 21
auf.
In einer weiteren, nicht näher dargestellten Ausführungsform
der Anpreßeinrichtung kann es auch vorgesehen sein, daß in die
Nut eine Druckleitung mündet, über welche das Dichtglied mit
Druckmittel beaufschlagbar ist. Als Druckmittel kann Schmieröl
verwendet werden, wenn die Druckleitung der Anpreßeinrichtung
mit der Ölzuführeinrichtung in Verbindung steht. Es liegt je
doch selbstverständlich im Ermessen des Fachmannes, eine von
der Ölzuführeinrichtung unabhängige Druckmittelzuführung für
das Dichtglied vorzusehen.
Die Lagerschale ist an ihrem Übergang von ihrem zylindrischen
Grundkörper 22 zu dem Steg 19 abgeschrägt ausgestaltet, so daß
die Ölabführbohrung 12 nicht verdeckt wird und eine kleine
Kammer zum Sammeln von Schmieröl gebildet ist.
In Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines Teils der
Gleitlagereinheit 1 dargestellt, welche als ein Pleuelgrundla
ger ausgebildet ist. Funktionsgleiche Bauteile sind darin mit
den Bezugszeichen gemäß den Fig. 1 und 2 bezeichnet.
Das Dichtglied 15 ist in Fig. 3 derart ausgebildet, daß die
Nut 17 vollständig von diesem ausgefüllt ist und die Dichtwir
kung des Dichtglieds 15 aufgrund eines Übermaßes in der axia
len Erstreckung des Dichtgliedes 15 bewirkt wird. Selbstver
ständlich kann die Dichteinrichtung 16 auch bei einem Pleuel
grundlager eine Feder oder eine Druckleitung als Anpreßein
richtung aufweisen, um eine wirkungsvolle Anlage des Dicht
glieds 15 an der benachbarten Wange 14 der Kurbelwelle 2 zu
gewährleisten.
Die Wange 14 der Kurbelwelle 2 ist in ihrer radialen Erstrec
kung so groß ausgebildet, daß sie für das Dichtglied 15 eine
Anlage- bzw. Dichtfläche bildet.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Gleitlagerein
heit 1, wobei eine Lagerschale 5' ohne Stege vorgesehen ist.
Die Dichtglieder 15 der Dichteinrichtung 16 sind jeweils in
einer der Nuten 19 angeordnet, die direkt in dem zylindrischen
Grundkörper der Lagerschale 5' eingearbeitet sind. Dabei ist
die Wandstärke des zylindrischen Grundkörpers größer ausgebil
det als es bei der Ausführung der Lagerschale 5 gemäß den
Fig. 1 bis 3 der Fall ist. Auch in dieser Ausführung der La
gerschale 5' ist diese aus den vorstehend genannten Gründen im
Bereich der Ölabführbohrungen 12 abgeflacht ausgestaltet.
Jede der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Gleitlagereinheiten
weist eine hohe Tragfähigkeit auf. Um dies zu verdeutlichen
ist in Fig. 5 eine Gleitlagereinheit gemäß Fig. 1 im Vergleich
zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Gleitlagerung oh
ne Abdichtung bzw. Kapselung gegen Austritt von Schmieröl in
den Kurbelgehäuseinnenraum 10 dargestellt. Aus dem Vergleich
ist eindeutig erkennbar, daß die Lagerbreite der Gleitlager
einheit 1 gegenüber herkömmlichen Gleitlagern durch die Ölab
führbohrungen 11 nur unwesentlich verringert wird.
In den Fig. 6 und 7 ist jeweils eine Verbindungsstelle 23 ei
nes geteilt ausgeführten Dichtgliedes 15 der Dichteinrichtung
16 dargestellt, wobei das Dichtglied 15 aus zwei Teilen be
steht und sich die beiden Teile jeweils an ihren Enden entlang
parallel zueinander angeordneten Dichtflächen berühren.
Die Enden der Teile des Dichtgliedes 15 sind gemäß Fig. 6 stu
fenartig ausgebildet sind, um die Dichtfläche bzw. die Berüh
rungsfläche zwischen den Teilen des Dichtglieds 15 zu vergrö
ßern und eine größere Dichtwirkung zu erzielen. Damit wird ein
Austritt von Schmieröl aus der Gleitlagereinheit in den Kur
belgehäuseinnenraum 10 wirkungsvoll vermieden.
Eine weitere Möglichkeit zur Vergrößerung der Dichtfläche zwi
schen den beiden Teilen des Dichtgliedes ist in Fig. 7 darge
stellt. Gemäß dieser Ausführungsform des Dichtglieds 15 sind
die Enden der Teile des Dichtgliedes 15 schräg auslaufend aus
gebildet.
Das Dichtglied 15 ist jeweils aus einem temperaturbeständigen,
abriebfesten Werkstoff gebildet, der einen niedrigen Gleitrei
bungskoeffizienten aufweist, wie beispielsweise Kunstkohle,
Keramik oder Kunststoff. Es liegt jedoch selbstverständlich im
Ermessendes Fachmannes, andere für den Anwendungsfall geeig
nete Werkstoffe vorzusehen.
Claims (15)
1. Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle eines Kraftfahrzeu
ges mit einem geteilten Lagergehäuse, einer zwischen einer
Lagerfläche der Kurbelwelle und dem Lagergehäuse angeordne
ten geteilten Lagerschale, einer Ölzuführeinrichtung zum
Führen von Schmieröl zwischen die Lagerschale und die Kur
belwelle, einer Ölabführeinrichtung, die wenigstens eine
Ölabführbohrung in der Kurbelwelle aufweist, und mit einer
Dichteinrichtung, die wenigstens ein zwischen der Lager
schale und einer der benachbarten Wangen angeordnetes
Dichtglied aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (5, 5') in eingebautem Zustand drehbar
gegenüber der Kurbelwelle (2) angeordnet ist und gegenüber
dem Lagergehäuse (3) bei rotierender Kurbelwelle (2) fest
steht, und daß die Dichteinrichtung (16) jeweils zwischen
der Lagerschale (5) und den beiden benachbarten Wangen (14)
der Kurbelwelle (2) ein Dichtglied (15) aufweist.
2. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtglied (15) jeweils in eine konzentrische Nut
(17) in einer Stirnfläche (18) der Lagerschale (5, 5') ein
geschoben oder einvulkanisiert ist.
3. Gleitlagereinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (5) jeweils seitliche flanschartige Ste
ge (19) aufweist, die das Lagergehäuse (3) wenigstens teil
weise in radialer Richtung überdecken, wobei die konzentri
sche Nut (17) zur Aufnahme des Dichtgliedes (15) im Bereich
der Stege (19) vorgesehen ist.
4. Gleitlagereinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (19) der Lagerschale (5) und das Lagergehäuse
(3) zueinander beabstandet angeordnet sind.
5. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (5, 5') und die benachbarten Wangen (14)
der Kurbelwelle (2) in Einbaulage auf Abstand zueinander an
geordnet sind,
6. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtglied (15) mittels einer Anpreßeinrichtung (20)
der Dichteinrichtung (16) gegen die ihr zugeordnete Wange
(14) der Kurbelwelle (2) drückbar ist.
7. Gleitlagereinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßeinrichtung (20) eine zwischen dem Dichtglied
(15) und der Lagerschale (5, 5') in der Nut (17) angeordnete
Feder (21) aufweist.
8. Gleitlagereinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßeinrichtung (20) wenigstens eine in die Nut
(17) mündende Druckleitung aufweist, über welche das Dicht
glied (15) mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
9. Gleitlagereinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckleitung der Anpreßeinrichtung (20) mit der Öl-
zuführeinrichtung (11) in Verbindung steht.
10. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtglied (15) aus wenigstens zwei Teilen besteht,
wobei sich die Teile jeweils an ihren Enden entlang parallel
zueinander angeordneter Dichtflächen berühren.
11. Gleitlagereinheit nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Teile des Dichtgliedes (15) stufenartig
ausgebildet sind.
12. Gleitlagereinheit nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Teile des Dichtgliedes (15) schräg auslau
fend gebildet sind.
13. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als ein Kurbelwellengrundlager oder ein Pleuelgrund
lager vorgesehen ist.
14. Gleitlagereinheit nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagergehäuse (3) der als Kurbelwellengrundlager aus
gebildeten Gleitlagereinheit (1) einstückig mit einem Kur
belgehäuse ausgebildet ist, wobei der in Einbaulage untere
Teil des Lagergehäuses (3) einen Teil eines Kurbelgehäuse
deckels darstellt.
15. Gleitlagereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtglied (15) aus einem temperaturbeständigen, ab
riebfesten und einen niedrigen Gleitreibungskoeffizienten
aufweisenden Werkstoff gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123739 DE19923739A1 (de) | 1999-05-22 | 1999-05-22 | Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999123739 DE19923739A1 (de) | 1999-05-22 | 1999-05-22 | Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19923739A1 true DE19923739A1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7909010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999123739 Withdrawn DE19923739A1 (de) | 1999-05-22 | 1999-05-22 | Gleitlagereinheit für eine Kurbelwelle |
Country Status (1)
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